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Holst Du Mir Zigaretten?

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27.08.2001
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Holst Du Mir Zigaretten?

„Holst du mir Zigaretten?“
Paul wollte es sich gerade in seinem Fernsehsessel bequem machen. Er blickte böse auf Jenni, seine Angetraute, die lässig auf der Couch herumlungerte. Er schnaufte ungehalten.
„Stell dich doch nicht so an, Schatz. Und schau nicht wie der Schnauzer von Hallers nebenan! Also, sei so lieb und hol mir die Glimmstängel!“
„Das ist doch alles Kacke!“, entfuhr es ihm. Eigentlich sollte er sich einfach hinsetzen, doch, das machte er im Grunde nie. Würde er sitzen bleiben, würde Jenni den ganzen Abend nörgeln und einen auf beleidigt machen.
Er ging zur Tür.
„Das ist lieb, Knurrhahn“, sagte sie lächelnd und zappte mit der Fernbedienung durch das abendliche Fernsehprogramm.
Für Paul erübrigte sich eine Antwort. Ein Hohn! Er rauchte nicht einmal. Und seiner Perle konnte er es nicht abgewöhnen. Er holte ihr sogar diese Teerstangen. War das Liebe?
Ein Blick durch die Haustür gewährte ihm die Aussicht auf einen diesigen Abend. Dunkelheit kroch durch die Straßen des Baugebietes und ließ ihn ob dieser Ungemütlichkeit frösteln. Er holte von der Garderobe seine Jacke; ein Griff in die Innentasche gab ihm Gewissheit, dass seine Geldbörse darin steckte. Vier Euro waren da garantiert drin. Da er regelmäßig Zigaretten ziehen musste, war diese Menge an Kleingeld immer vorhanden. Im Prinzip wäre es vernünftiger gewesen, eine Stange Zigaretten im Wohnzimmerschrank zu bunkern. Das würde ihm dann diese allabendlichen Ausflüge ersparen. Beim nächsten Mal. Beim nächsten Einkauf würde er daran denken. Oder auch nicht.
Seine Hände in die Jackentasche gesteckt stand er vor dem Haus und atmete tief durch. Die feuchte Luft legte sich klebrig auf seine Lungen und er musste husten.
„Scheiß Wetter“, knurrte er und ging in Richtung Zigarettenautomat, der am anderen Ende der Straße an einer geschlossenen Kneipe hing.
Müde schlurfte er über das Kopfsteinpflaster und hing seinen Gedanken nach. Eine Melodie entstand in seinem Kopf und nach wenigen Sekunden trällerte eine innere Stimme dieses Lied von Udo Jürgens, in dem es irgendwie um New York oder Hawaii, von vorhandenen Zwängen und so fort ging. Er begann die Melodie zu summen.
Mann, Mann, dachte er grinsend. Was würde meine Alte sagen, wenn ich nicht mehr zurück kommen würde? Einfach verschwinden würde. So, wie Udo es besungen hatte?
Er hielt in seinen Schritten inne und starrte zurück zu seinem kleinen Reihenhaus. Die Büsche und Bäume davor wankten leise im Nieselregenwind.
Ich sollte es tun! Wie oft habe ich schon daran gedacht, nicht mehr zurück zu kehren? Wie oft?
Eigentlich dachte er fast jeden Abend daran, wenn er sich auf den Weg zum Zigarettenautomat machen musste.
Ach, nur Träume, dachte er resignierend und schlich weiter. Ihm fiel auf, dass er nur seine Hauslatschen trug. So war er, zu blöd zum Abhauen!
Wieder blieb er stehen. Sein Blick fixierte die Hausschuhe.
So schlecht sehen die gar nicht aus. Sind bequem. Ich könnte mir ein Taxi rufen, zum Bahnhof fahren, von dort zum Flughafen und dann nach New York!
New York! Der Liedtext kroch durch seine Gehirnwindungen. Warum nicht?, dachte er, plötzlich voller Tatendrang. Ich habe genug Geld in der Tasche und meine Kreditkarten sind auch dabei. Warum nicht einen Abstecher nach New York? Obwohl – er blickte wieder auf seine Hausschuhe – lieber würde ich nach Buenos Aires fliegen oder Sydney. Das wäre voll cool!
Erst jetzt bemerkte er, dass er den Zigarettenautomaten schon etliche Meter hinter sich gelassen hatte, ohne eine Schachtel zu ziehen. Ihm wurde bewusst, dass Jenni garantiert vom Fernseher aufblicken und ihn vermissen würde. Schließlich plagte sie der Lungenschmacht!
Nur einmal losfliegen. Ich könnte nach zwei Tagen wieder hier sein! Einfach so. Und ihr Zigaretten aus Australien mitbringen...
Er lachte laut auf.
„Kann ich Ihnen helfen?“
Die kratzige Stimme holte ihn in die Wirklichkeit zurück. Er erschrak bis ins Mark, denn er hatte sich als alleiniger Mensch in seiner Umgebung gefühlt.
Vor ihm stand eine schlanke Gestalt, vielleicht ein Meter und siebzig groß. Seltsamer Weise konnte Paul nicht sagen, ob vor ihm ein Mann oder eine Frau stand!
„Wer ... was ... sind ... äh, wollen Sie?“, fragte er stockend.
„Mein Name ist Xenturion!“
„Ah, ja!“
„Ich habe Sie gesucht, Paul.“
Paul stockte der Atem. Diese schemenhafte Gestalt flößte ihm Angst ein, er fühlte, wie sich Schweiß in seinen Achselhöhlen und im Nacken sammelte und seine Haut zum Jucken brachte.
„Sie müssen keine Angst haben, mein Freund. Ich habe Ihnen einen Vorschlag zu machen Kommen Sie!“
Paul nickte nur und wunderte sich, dass er dem – oder der? – Fremden folgte. Einfach so. Als er dann noch zum großen Bolzplatz kam, der hinter hohen Bäumen versteckt lag, gewahrte er die Umrisse eines hohen Gerätes oder Gebäudes. Aber, auf dem Ascheplatz hatte eigentlich nichts zu stehen.
Der Nieselregen hatte sich verstärkt und so konnte Paul erst beim Herantreten erkennen, dass es sich um eine Fliegende Untertasse handeln musste.
Das Teil sah aus wie ein umgestülpter Suppenteller auf acht Spinnenbeinen! Klar. Würde Jenni hier stehen und das sehen, musste sie glauben, dass sie eine Halluzination aufgrund ihres Nikotinkonsums erlitt.
„Folgen Sie mir, Paul. Es wird das Erlebnis Ihres Lebens“.
Irgendetwas zischte und eine Öffnung entstand vor ihnen in diesem Riesengeschirr. Eine Rampe fuhr vor ihnen nieder und lud zum Eintreten.
Der Mann, der eigentlich nur Zigaretten holen und einen Abstecher nach Sydney machen wollte, folgte dem seltsamen Wesen ins Innere der Schüssel.
Mit großen Augen stand Paul in einem Raum der voll von blinkenden Armaturen und große Bildschirme war.
„Sie wollen doch die Welt sehen, Paul!“, sagte das Wesen und deutete mit dem rechten Arm auf die Monitore. Dort waren die Hauptstädte der Welt abgebildet.
„Äh, ja, woher...?“
„Wir können Gedanken lesen!“
Ha! Paul schien diese Antwort nur logisch. Klar doch, Ufonauten konnten immer Gedanken lesen. Was auch sonst.
So sagte er nur: „Also, klar. So einen Abstecher nach Sydney...“
„Kein Problem“.
Paul spürte eine leichte Veränderung mit dem Ufo. Es kam in Bewegung. Auf einem der Bildschirme erkannte er die Siedlung, in der er lebte. Sie versank rasend schnell unter dem Blick des Betrachters.
„Fliegen wir nach Sydney! Nehmen Sie Platz!“
Ein Sessel entstand in der Mitte des Raumes und Paul hockte sich hinein. Was macht jetzt wohl Jenni?, fragte er sich. Alles erschien ihm irgendwie unwirklich. Träumte er?
„Sie wartet auf Sie!“, antwortete der – die – Fremde. Paul wandte erschrocken den Blick von den Monitoren, die einen wilden Flug über das Meer zeigten.
„Wir können doch Gedanken lesen...“
Paul wagte nicht, sich zu bewegen. Er blickte wieder auf die Monitore und schon erkannte er die Skyline von Sydney, gekrönt vom AMP Tower von Sydney, der 300 m in die Höhe ragte.
„Wow“, entfuhr es ihm. Schnell wechselten auf den Bildschirmen die Bilder. Immer neue Szenen tauchten dort auf, die verschiedensten Perspektiven. Faszinierend, jubelte er innerlich.
„Wollten Sie nicht auch nach Buenos Aires?“
„Ja, aber...“
Eigentlich hatte er durch die Straßen Sydneys laufen wollen, aber das Alien ließ ihm dazu keine Zeit. Schon jagte das Fluggefährt über den Ozean. Richtung Argentinien.
Von dort aus ging es nach Hawaii. Nach New York. Peking, Tokio und sogar Moskau folgten.
Paul betrachtete die Bilder wie versteinert von seinem Sessel aus.
„Wir sind wieder zu Hause!“, klang die kratzige Stimme in seinen Ohrmuscheln. Jetzt erst merkte er, dass er Sabber auf den Lippen hatte und Speichel von seinem Kinn troff.
„Zu Hause?“, krächzte er.
„Ja, Paul. Sie müssen wieder aussteigen!“
„Aber, ich, ich wollte doch...“
Das schemenhafte Gesicht hing fast eine Handbreit vor ihm. Er konnte auf diesem Kopf immer noch nichts erkennen. Ein gesichtsloses Wesen. Halt ein Schemen in Menschengestalt.
„Sie wollten durch diese Städte wandern, ich weiß.“
„Warum durfte ich dann nicht aussteigen?“
Der Fremde zuckte in menschlicher Manier die Schultern.
„Ging nicht. Ich habe keine Zeit mehr. Sie müssen wissen, dass ich noch eine gute Tat offen hatte in meinem Partnerschaftszirkel.“
„Gute Tat?“ Paul verstand gar nichts.
„Ja, ich habe Sie ausgesucht Paul, weil ich Ihre Gedanken weit entfernt empfangen konnte, ihre Sehnsucht durchflutete mich regelrecht. Ich bekam Mitleid.“
„Mitleid? Was soll das?“ Wütend erhob sich Paul und schob die Gestalt von sich. „Ich brauche kein Mitleid. Ich wollte nur Zigaretten holen und hing so meinen Gedanken nach...“
„Schon,“ erwiderte der Ufonaut, „aber trotzdem erschien es mir passend, Ihren Wunsch wenigstens ansatzweise zu erfüllen. Sie sollten so viele fremde Städte wie möglich sehen, bevor...“
„Das hätte ich auf meinem PC im Internet genauso haben können, Mann! Ich habe eine Flatrate!“
Paul stockte.
„Bevor was?“
Mit zusammen gekniffenen Augen starrte er das fremde Wesen an.
Dieses winkte nur ab. Hinter Paul öffnete sich eine unsichtbare Tür und Nieselregen wirbelte in die Kabine.
„Gehen Sie zu Ihrer Frau, Paul. Sie haben noch fünfzehn Minuten. Kaufen Sie ihr die Zigaretten.“
„Fünfzehn Minuten?“
„Ja, Paul, dann wird in ihrem Sonnensystem eine Antimateriebombe einschlagen. Puff und aus! Unsere Gegner vermuten uns in diesem Raumsektor seit vielen Jahrzehnten und wir haben erfahren, dass sie vor einigen Jahren eine Antimateriewaffe auf den Weg gebracht haben um unseren Stützpunkt hier zu vernichten. Ich muss also verschwinden. Meine gute Tat ist getan. Leben sie wohl.“
Paul stolperte die Rampe hinunter und fiel auf die harte Asche des Fußballfeldes. Hinter ihm erhob sich das Ufo und verschwand im abendlichen Himmel.
Der Mensch starrte hinterher, unfähig sich zu bewegen.
Dann dachte er an die Prophezeiung des Wesens, zweifelte keineswegs an dessen Worten und erhob sich, um zum Zigarettenautomaten zu rennen, zog dort Jennis Lieblingssorte und hetzte nach Hause.
Mit zitternden Fingern öffnete er die Haustüre und stürmte ins Wohnzimmer.
Jenni saß immer noch auf der Couch und schaute auf Deutschlands blondgelockten Lieblingsmoderatoren, der irgendwelche blödsinnigen Wetten moderierte.
„Hey Schatz,“ sagte sie nur und blickte kurz auf. „Hast du die Zigaretten?“ Sie hatte ihn noch nicht vermisst!
Paul warf sich neben Jenni auf die Couch, legte den rechten Arm um ihre Schultern und drückte sie an sich. Die Zigaretten legte er ihr in den Schoß.
Verblüfft lächelnd ob seiner Reaktion sah sie ihm in die Augen.
Dort erblickte sie Tränen.
Paul flüsterte mit fliehenden Lippen: „Ich liebe dich, Jenni!“
Dann küsste er sie. Von seiner wilden Attacke überrascht, wehrte sich seine Frau nicht und genoss plötzlich die wild-zärtlichen Lippenangriffe.
So hatte er sie schon lange nicht mehr geküsst.
Nur die Tränen, die auf ihre Wangen rollten, irritierten sie ein wenig.

ENDE

Werne, 24.07.05/31.07.05

 

Hallo t-k-k,

ich verstehe den Bezug zum Alltag nicht. Meiner Ansicht passt sie besser in die Rubrik Science-Fiction.

Gruß,
M.

 

Es ist ja irgendwie keine SF. Der SF-Teil ist ja eigentlich nur das Vehikel für die Story. Eigentlich ist es ja eine Love-Story. Vielleicht sollte die Story doch in den Bereich SF...

 

hallo tkk,

insgesamt hat mir der inhalt der geschichte nicht gefallen. ich denke aber, dass du es bereits ahnst, dass das nicht jedermanns sache ist. ein ehemann wird von seiner frau fast abendlich dazu genötigt, ihr zigartten zu holen. er kann sich dagegen nicht effizient wehren, so dass er zeitlich begrenzte fluchtgedanken hat. ein ausserirdischer spricht ihn an und erfüllt ihm mit seinem ufo den wunsch, einige hauptstädte zu sehen. am ende der fahrt teillt dieser ihm mit, dass die erde in 15 minuten zerstört wird. also, wenn ich diese inhaltsangabe so lese, komme ich zu dem schluss, dass das alles humbug ist. nun, ich weiss, dir geht es um die moral zum einen, obwohl paul genervt ist von den eigenarten seiner frau, so liebt er sie trotzdem. zum anderen geht es dir um eine skurrile begegnung der vernunft mit dem unerwarteten. aber der inhalt und die umsetzung ist dir m.e. misslungen. sobald ich "fliegende Untertasse" gelesen habe, hat sich mein spannungsgefühl verabschiedet. dazu weiter unten bei den textbezügen. die person paul kommt unheimlich dümmlich herüber. er kann sich nicht wehren, er kann sich nicht vorbereiten auf das allabendliche verlangen seiner frau, und er steigt unbekümmert in dinge ein, die keine ähnlichkeit mit seiner vernunft haben können. am ende lebt er noch 15 minuten, kauft zigaretten und macht der frau liebesbekundungen. weder eine bombe schlägt ein, noch bleibt die welt am leben, nein - die geschichte endet hier einfach, und der leser bleibt mit drei fragezeichen zurück.
wenn es eine kathegorisierung geben soll, dann ist es satire. denn dort erwartet der leser vielleicht etwas dermassen ausgefallenes.
stilistisch ist es aber durchaus solide. der angemessene stil rettet auch einiges. leichter humor weht schwächlich durch die geschichte - aber immerhin gibt es ihn, den humor. besonders der dialog ist dir gelungen. leider ist der stil aber trotzdem noch verbesserungswürdig:

zum einen, du beschreibst zu ausführlich. ein wenig eigendenken könntest du dem leser ruhig zutrauen.

und zum anderen beschreibst du zu wenig, denn genau da, wo der leser mehr infos braucht.

ich habe zum stil folgende textbezüge, die o.g. punkte beispielhaft erläutern:

Paul hatte es sich gerade in seinem Fernsehsessel bequem machen wollen. Er blickte böse auf Jenni, seine Angetraute, die lässig auf der Couch herumlungerte. Ein ungehaltenes Schnaufen kam aus seiner Nase.
„Stell dich doch nicht so an, Schatz. Und schau nicht wie ein Schnauzer. Sei so lieb und hol mir die Glimmstängel!“
„Das ist doch alles Kacke!“, entfuhr es ihm. Wutschnaubend erhob er sich wieder. Eigentlich sollte er einfach sitzen bleiben, doch, das machte er schon lange nicht mehr.

ein wenig faszinierend ist diese stilnote. obwohl es keine wortdoppelungen im eigentlichen sinn ist: "Schnaufen", "Schnauzer", "Wutschnaubend". darüber stolpert der leser trotzdem. davon abgesehen wie guckt ein "Schnauzer"? der hund ist gemeint, nicht der bart. "Guck doch nicht so grimmig" wäre eine alternative. statt "Wutschnauben" könnte er sich auch "Wütend" erheben.
das andere ist ein inhaltsfehler. "Paul hatte es sich gerade bequem machen wollen", er sitzt also noch nicht. wenn er nicht sitzt, dann kann er auch nicht "wutschnaubend" aufstehen. statt "machen wollen" könntest du "gemacht" schreiben, dann passt es.

Wie immer gab er nach.
der satz ist überflüssig, das ergibt sich aus den vorherigen sätzen!

Er rauchte nicht einmal. Und seiner Perle konnte er es nicht einmal abgewöhnen. Er holte ihr sogar diese Teerstangen.

"einmal" ist doppelt. das 2. "einmal" würde ich wegnehmen.
diese 3 sätze wären besser zusammen geschrieben. Er selbst rauchte nicht einmal und konnte es seiner Perle auch nicht abgewöhnen, selbst nicht mit den Teerstangen, die so vielversprechend von den Apotheken vertrieben werden.

vier Euro waren garantiert im Kleingeldfach. Da er regelmäßig Zigaretten ziehen musste, war diese Menge Kleingeld immer vorhanden.

"Kleingeld" ist doppelt. der ganze satz hat auch gar keinen schwung: Vier Euro waren garantiert im Kleingeldfach, das hatte ihn die Erfahrung gelehrt - vorbereitet sein.
klüger wäre er aber gewesen, wenn er eine stange zigaretten immer in der wohnung versteckt hätte.

Er zog hinter sich die Tür zu, nachdem er den Haustürschlüssel eingesteckt hatte.

ist das wichtig?

Mann, Mann, dachte er grinsend. Was würde meine Alte sagen, wenn ich nicht mehr wieder kommen würde.

ist das eine frage?

Er hielt in seinen Schritten innen

"innen" >> "inne"?

Ich sollte es tun! Wie oft habe ich schon daran gedacht, nicht mehr vom Zigarettenholen zurück zu kehren? Wie oft?
Eigentlich dachte er fast jeden Abend daran, wenn er sich auf den Weg zum Zigarettenautomat machen musste.

"Zigaretten" ist doppelt. du könntest dem 2. satz auch gerne ein bisschen mehr schwung geben. Eigentlich dachte er immer daran auf seiner fast allabendlichen Holtour.

Ach, nur Träume, dachte er resignierend und schlich weiter. Ihm fiel auf, dass er nur seine Hauslatschen trug. So war das, zu blöd zum Abhauen! Wieder blieb er stehen. Sein Blick fixierte die Hausschuhe.

ja, blöd, das war das, was ich nach dem vorherigen satz gedacht habe. du brauchstest das nicht noch erwähnen.

"Haus" ist doppelt. Pantoffeln" wäre mal ein synonym

Der Liedtext wummerte durch seine Gehirnwindungen.

"wummern"? für solche überlegungen braucht es harmonie. "floss" wäre schön!

Erst jetzt bemerkte er, dass er den Zigarettenautomaten schon etliche Meter hinter sich gelassen hatte.

ist er daran vorbei gelaufen, oder befindet er sich bereits auf dem rückweg?

Als er dann noch zum großen Bolzplatz kam, auf dem eine fliegende Untertasse stand,

igitt! dieses ding ist bereits identifiziert? wie sieht denn eine fliegende untertasse aus? Er folgte der Person, und sie näherten sich dem Bolzplatz der Siedlung. Schmenhaft Umrisse deuteten Paul, dass irgendetwas großes auf dem Spielfeld stand. Zuerst dachte er, es wäre ein Klettergerüst, bis sie sich soweit näherten, dass er diese Gebilde ... mit dem ufo wird die ganze geschichte kitschig, deshalb solltest du es wenigstens im stil abfangen.

die just in dem Moment, wo sie am Bolzplatz angekommen waren, aus dem Rumpf des Ufos herausgefahren war. Mit großen Augen stand Paul im Ufo, dass nur aus einem Raum zu bestehen schien und starrte auf blinkende Armaturen und große Bildschirme.

schon wieder "Bolzplatz". dieses wort ist dermassen markant, dass es eigentlich nur einmal in einer geschichte verwendet werden sollte. zumindest sollten 100 sätze dazwischen liegen. "Spielwiese", "Spielfeld", "Schottergelände" wären synonyme

"Ufo" ist doppelt. dafür gibt es doch nun wirklich viele synonyme. "Dings", "Fluggerät", "Raumschiff", "Kasten"

Er blickte wieder auf die Monitore und schon erkannte er die Skyline von Sydney.

woran? nicht das du "Sydney" so oft erwähnst, was ist den merkmal von sydney? schöner wäre es, wenn er den "AMP Tower von Sydney" erkennen würde. der ragt über 300 meter in die höhe.

„Sie wollten durch diese Städte wandern, ich weis.“

"weis" >> "weiß"

Wütend erhob sich Paul und schob die Gestalt von sich. Seltsamer Weise wehrte diese sich nicht und lies sich leicht beiseite schieben.

"lies" >> "ließ"
"schieben" und "schob" ich denke, "und ließ sich leicht beiseite schieben. ist eh überflüssig.

lieblingsstelle:

Sie sollten so viele fremde Städte wie möglich sehen, bevor...“
„Das hätte ich auf meinem PC im Internet genauso haben können, Mann! Ich habe eine Flatrate!“

*hehe* schön!

Jenni saß immer noch auf der Couch und schaute auf Thomas Gottschalk, der irgendwelche blödsinnigen Wetten moderierte.
muss diese werbung sein?


das ende einer geschichte ist immer da, wo die buchstaben aufhören.

fazit: es ist eine lange geschichte, viel arbeit steckt in dieser. trotzdem ist es leider keine gelungene geschichte, was hauptsächlich am inhalt liegt. das einführen eines ufos in den alltag ist immer ein hohes risiko, kitschig zu wirken. diesen kitsch konntest du aber in deiner geschichte nicht abfangen. die darstellung, dass die welt zerstört wird in 15 minuten kommt auch so unalltäglich herüber, dass der leser diese geschichte anzweifelt. ich vermute, dass ein satiriker diese geschichte anders bewerten würde, aber da kenne ich mich leider nicht so gut aus.

sorry

barde

 

Hallo!
ich schließe mich den kritiken in sofern an, das das UFO übertrieben war. Aber ansonsten fand ich es irgendwie süß. Wo doch "Zigaretten holen" so eine schöne Metaphor zum männlichen Abhauen ist (woher kommt das eigentlich?)
Wenn das UFO nun nicht ein UFO wäre, sondern eine junge Frau, die auf und davon will,nach Frankriech oder Schweden, weil ihr Freund sie schlägt oder sie aus dem Gefängnis abgehauen ist, die beiden sich dann zufällig begegnen, sich vielleicht sogar küssen, er aber im letztem Moment weiß, was er wirklich will, um dann zurückzukehren...
Nun schreibe ich schon ander Leute Geschichten.....
Aber UFOs sind einfach übertrieben.
mfg
Fanny

 

Tja, mit dem Ufo gingen mir die Pferde durch... Muss ich zugeben. Aber ist doch einfach zu schön, denn Alltag derart umzuhauen, oder nicht? Das Ufo ist ja auch eine etwas männliche Domäne. Paul schwankt halt zwischen seiner inneren, weiblichen Seite und seinem männlichen Ego, welches alles niederstrecken und erobern möchte. Die Aussicht auf das Ende der Welt zeigt ihm, was im Grunde genommen wichtig ist. Und, ob er nun Sydney gesehen hat oder in China fällt ein Sack Reis um... Pff.
Die Idee mit dem anderen Mädchen finde ich sehr gut. Vielleicht greife ich sie auf. Mehrere Versionen einer Story sind immer reizvoll. Danke übrigens für die beiden Kritiken.
Bis denn

 

Hallo t-k-k,

ich hatte bei deiner Geschichte fast von Anfang an auch dieses Udo Jürgens-Lied im Kopf. Vielleicht hat die Story bei mir deswegen nicht richtig gemerkt. Der Mann holt seiner Frau Zigaretten, kommt beim Laufen ins Nachdenken, ihm fällt sein Alltagstrott auf und er träumt davon die große, weite Welt zu sehen. Bis dato sehr klischeehaft. Das auftauchende Ufo sprengt das Klischee natürlich. Mir gefallen Ufo-Geschichten nicht wirklich. In SF hätte man wenigstens mit so etwas rechnen können, in Alltagsgeschichten tauchen für gewöhnlich keine Ufos auf. Na ja, aber zu den Ufos haben die anderen Leser ja schon genug geäußert.

Die Charaktere waren für meinen Geschmack etwas flach gestaltet. Über den Mann erfährt man nur, dass das allabendliche Zigarettenholen ihn annervt und er und seine Frau wohl nicht mehr die beste Beziehung haben. Diesen Konflikt würde ich allerdings mehr ausarbeiten. Auch die Frau würde ich besser charakterisieren.

Das die Welt untergeht fand ich auch nicht so spannend. Das kennt man schon von unzähligen Filmen, Geschichten etc!

Zwei Kleinigkeiten:

Das ersparte ihm dann diese allabendlichen Ausflüge.

Soweit ich weiss, muss es heissen: Das würde ihm dann seine allabendlichen Ausflüge ersparen.
(Er hat ja diese Vorratsstange nicht tatsächlich.)

„Scheiß Wetter“, knurrte er und ging in Richtung Zigarettenautomat, der sich am anderen Ende der Straße an einer geschlossenen Kneipe hing.

*g* Hier hast du den Satz wohl anders angefangen, als du ihn beendet hast.

LG
Bella

 

Für die Länge der Story reicht die Charakterisierung meiner Meinung nach. Klar, die Figuren werden natürlich interessanter, wenn Sie sich entwickeln können. Das habe ich im Rahmen dieser Story wohl verpasst.

 

Hallo t-k-k,

du brauchst du Geschichte nicht großartig zu verlängern. Manchmal reicht schon hier und da ein Wörtchen mehr und vielleicht fünf eingeschobene Sätze, damit man ein klareres Bild hat.

LG
Bella

 

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