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Hugos Geschenk

Seniors
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14.12.2003
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Hugos Geschenk

Er saß alleine auf einer Bank, am Rande des Weihnachtsmarktes.
Er war alt, er war krank. Wunde Stellen übersäten seinen Körper, sein Gesicht, seine Hände. Sobald sich Krusten gebildet hatten, kratzte er sie wieder auf. Es juckte, manchmal konnte er es kaum ertragen.
Die Leute machten einen großen Bogen um ihn. Er sah in ihren Augen die Angst, er könnte sie anstecken.
Selbst die Kumpel, die wie er, auf der Straße lebten, mieden ihn.
“Der hat die Krätze, den wollen wir hier nicht haben,” raunten sie sich zu, wenn Hugo ihnen zu nahe kam.
Hugo wusste nicht ob er die Krätze hatte, was immer das auch sein mochte. Hin und wieder bekam er vom Roten Kreuz eine Salbe. Er benutzte sie kaum.

Hugo betrachtete die Fellmäntel, die warm gefütterten Stiefel, getragen von Menschen, denen es gut ging. Manche schlenderten an ihm vorbei, angelockt von den verführerischen Gerüchen des Weihnachtsmarktes.
Andere eilten, bepackt mit Tüten und Paketen, zu ihren Autos.
Die Zeit schien ihnen davon zu laufen. Vorbereitungen mussten noch getroffen werden, denn morgen war Heiligabend.
Hugo versuchte, wie jedes Jahr, sich zu erinnern mit wem er damals, zu besseren Zeiten, Weihnachten gefeiert hatte. Doch es wollte ihm nicht einfallen, so wie er sich an nichts mehr erinnern konnte, was früher einmal gewesen war. Er wusste nicht mal mehr, ob es ihm jemals gut gegangen war.
Doch heute, das ahnte Hugo, heute würde sein Glückstag sein.
Wieder empfand er das angenehme Kribbeln in seinem Körper. Das heftige Pochen in seiner Brust, sein Herz, das sich in freudiger Erwartung zu weiten schien.
“Du wirst etwas finden,” hatte eine Stimme in sein Ohr geflüstert, kurz bevor er heute morgen aufgewacht war. Da durchrieselte das Glücksgefühl ihn zum ersten mal.
Hugos Blick wanderte zum Himmel, der schon den ganzen Tag, gleich einer grauen Decke über der Stadt hing. Noch war kein Schnee gefallen, aber es würde nicht mehr lange dauern, das konnte er riechen.
Gleich werde ich dort hineingehen, Hugo blickte auf das große Kaufhaus, das nur zwei Schritte von ihm entfernt, in voller Beleuchtung erstrahlte.

Vor vielen Jahren hatte er damit begonnen, es war zu einem Ritual, einem Geschenk an sich selber geworden.
Ein wehmütiges Lächeln umspielte seine Lippen.
Willi, dachte er, Willi, mein Freund, das erste mal ohne dich.
Hugo sah ihn vor sich, den kleinen lustigen Mann. Seine Energie, seine Gabe zur Selbstironie und sein nie enden wollender Optimismus war es gewesen, der Hugo immer wieder aus seiner Trübsal gezogen hatte.
Doch Willi musste ihn verlassen. Letztes Weihnachten, als sie in dem Abrisshaus am Stadtpark geschlafen hatten, war er einfach nicht mehr aufgewacht.
Herzinfarkt, diagnostizierte der Arzt.
Hugo litt still. Er fing an seine Haut aufzukratzen. Manchmal begegnete Willi ihm in seinen Träumen. Dann lachten sie, freuten sich zusammen zu sein. Doch umso trauriger quälte sich Hugo durch den nächsten Tag.

Er wischte mit dem speckigem Ärmel der lammgefütterten Jacke, seine Nase ab, kniff die Augen fest zusammen.
Verdammt Kälte, dachte er, treibt einem Tränen in die Augen.
Der kleine Junge, der plötzlich vor ihm stand, verdrängte seine trüben Gedanken.
Eine bunte Strickmütze drohte von seinen roten Haaren zu rutschen.
Mit einem schelmischen Ausdruck in den Augen, reichte er Hugo eine weiße Plastikschale.
“Hier, für dich!”
Hugo starrte fassungslos auf den dampfenden Inhalt.
“Erbsensuppe, mit einer ganzen Wurst”, flüsterte er.
Noch bevor Hugo sich bedanken konnte, war der Junge zu seinen Eltern gelaufen, die nur einige Schritte entfernt standen. Lächelnd nahmen sie ihn an die Hand und verschwanden in der Menge.
Langsam, jeden Löffel und jeden Bissen genießend, so als wäre es das letzte Mahl in seinem Leben, verspeiste Hugo die Suppe.

Es war dunkel geworden, als er das Kaufhaus betrat.
Wärme, glitzernde Weihnachtsdekoration, wunderbare Gerüche, drängende Menschen.
Er lauschte den Klängen von Last Christmas. Oh, wie er diese Atmosphäre liebte.
Hugo rieb seine kalten Hände. Handschuhe hatte er schon lange nicht mehr.
Doch er wusste, es würden ihm mehr als drei Stunden bleiben, sich aufzuwärmen.
Wie jedes Jahr ging er zielstrebig zur Spielzeugabteilung. Seine Augen glänzten.
Hier vergaß er, dass sein Leben nichts mehr zählte, dass er ein aussätziger alter Mann war, ohne Hoffnung, ohne Zukunft.
Er stand mitten in der Kinderwelt und hätte weinen können vor Glück. Alles wollte er berühren, kurz nur, um sich der Illusion hinzugeben, es könnte ihm gehören. Verträumt fiel sein Blick auf den mit künstlichem Schnee bedeckten Wald. Den großen mit bunten Paketen beladenen Schlitten.
Die vorgespannten künstlichen Rentiere, die mit den Augen rollten und die Köpfe bewegten.
Ein echter Weihnachtsmann stand davor. Er verteilte aus einem riesigen Sack, Süßigkeiten, Obst und Nüsse an Kinder, die meist zaghaft, teilweise aber auch fordernd vor ihm standen.

Plötzlich vernahm Hugo etwas, dass nicht in die Stimmung passte.
Aufgeregtes Rufen, schnelle Schritte. Irgendwo fiel etwas polternd zu Boden. Jemand schrie.
Hugo sah sie kommen, die beiden jungen Männer. Sie rannten auf ihn zu. Stießen alles zur Seite, dass ihnen den Weg versperrte. Sie wurden verfolgt von Wachleuten.
Hugo stand wie versteinert.
Er spürte die Hände die ihn stießen. Er verlor den Boden unter den Füssen.
Ruderte mit den Armen. Einen Halt, er brauchte einen Halt. Er fiel, etwas schien ihn zu verschlingen. Instinktiv kniff er die Augen zu, versuchte immer noch sich festzuhalten.
Seine Finger berührten einen glatten Gegenstand, rutschten ab, blieben an einem Griff hängen.
Ohne es wirklich zu realisieren, schloss sich seine Hand darum.
Er wurde hochgezogen. Stacheln streifte sein Gesicht.
“Ist alles in Ordnung?”
Hugo blickte in erschrockene Augen. Sein Herz hämmerte gegen sein Brust, das Blut schien durch seine Adern zu rasen.
Er schaute hinter sich und erkannte, dass es ein riesiger Tannenbaum gewesen war, aus dem die Leute ihn gezogen hatten. Bunte Pakete lagen, zerdrückt von seinem Gewicht auf dem Boden. Lichterketten hatten sich verschoben.
“Haben Sie sich was getan?” fragte eine Frau.
Hugo schüttelte den Kopf. Seine Lippen waren nicht fähig, auch nur eine Silbe zu formen.
In seinem Kopf jagte nur ein Gedanke: Raus, schnell raus, bevor die Polizei kommt und mich für das Chaos verantwortlich macht.
“He, warten Sie, bleiben Sie hier!”
Hugo hörte die Stimme hinter seinem Rücken. Er beachtete sie nicht. Mit gesenktem Kopf bahnte er sich einen Weg durch die neugierig herumstehenden Menschen. Sein Inneres drängte ihn, das Kaufhaus schnell zu verlassen.
Er war schon fast draußen, als er den Krampf in seinen Fingern spürte. Schlagartig wurde ihm bewusst, dass er einen Aktenkoffer in der Hand hielt. Verdutzt blieb er stehen, starrte auf den Koffer.
Wo kommt der denn her? Ängstlich blickte Hugo um sich. Hatte schon jemand den Koffer vermisst? Wurde er verfolgt?
Doch niemand rief: “Haltet den Dieb!”
Keiner schien ihn zu bemerken.
Plötzlich erinnerte Hugo sich. Der Sturz in den Weihnachtsbaum, seine Finger, die sich um einen Griff geschlossen hatten. Der Schreck. Es war ihm nicht bewusst geworden, dass etwas in seiner Hand gewesen war, als man ihn aus dem Baum zog.
Du wirst etwas finden. Hugos Herz überschlug sich. Ja, das musste es sein. Es war der Koffer, den er finden sollte.
“He Mann, du hältst den Verkehr auf!”
Ein Jugendlicher rempelte Hugo an. Ein Zweiter versuchte im Vorbeigehen, ihm den Koffer zu entreißen. Doch Hugos Hand schien damit verwachsen zu sein.
Das ist mein Geschenk, hallte es in seinem Kopf, meins, meins ...
Wut brodelte in ihm auf. Wut über sein beschissenes Leben, über die verlorene Erinnerung. Wut auf sich selber, dass er nie in der Lage gewesen war, seinem Elend ein Ende zu bereiten. Er verspürte selbst Wut auf seinen Freund Willi, der ihn einfach verlassen und damit für ihn alles noch unerträglicher gemacht hatte. Nichts hatte er mehr im Leben, gar nichts.
Hugo schlug mit dem Koffer wild um sich. Ein fast tierischer Laut drang, geboren aus der Tiefe seiner Seele, aus seinem weit aufgerissenen Mund.
Schnell hatten sich Schaulustige um ihn versammelt. Tumult entstand.
Die für Hugo sonst so liebliche Weihnachtsmusik, dröhnte in seinen Ohren, überflutete seine Sinne. Ein gewaltiger Adrenalinstoß verlieh ihm plötzlich Kräfte, die er nie in sich vermutet hätte. Hugo durchbrach die Menschenmauer. Er rannte aus dem Kaufhaus. Er rannte so lange, bis seine gequälte Lunge ihm Einhalt gebot.

Keuchend drückte er den Aktenkoffer an seine schmerzende Brust.
Seine Gedanken rasten wie Meteoriten durch sein Gehirn.
Was war passiert? Wie konnte er in eine solche Situation geraten? Er, der immer darauf bedacht gewesen war, nicht aufzufallen. Würde man ihn jetzt suchen, ihn einsperren?
Wie ein gehetztes Tier drehte Hugo sich im Kreis.
Wo bin ich?
Ohne nachzudenken war er in die schützende Dunkelheit gelaufen, weg von der vermeintlichen Gefahr.
Vor ihm erstreckte sich ein Fabrikgelände. Der Hof nur spärlich angestrahlt von zwei Scheinwerfern. Die einzige Lichtquelle in der Straße. Die Leute hatten längst Feierabend. Etwas weiter sah er einen Rohbau, fast fertig, Türen und Fenster fehlten noch. Wie riesige dunkle Mäuler starrten sie ihm entgegen. Hugo erkannte, dass er sich in einem Industriegebiet befand.
Keiner Menschenseele würde er zu dieser Zeit hier begegnen.
Mit schleppenden Schritten ging er auf den Rohbau zu, stieg in den dritten Stock. So konnte er die Straße überblicken und reagieren, wenn jemand kommen würde. Er setzte sich auf den kalten, staubigen Boden. Den Koffer stellte er neben sich. Es war ihm egal geworden, sein vermeintliches Geschenk. Was konnte schon darin sein? Papiere, wenn er Glück hatte, ein wenig Geld.
Eine unendliche Einsamkeit befiel ihn, er fühlte sich betrogen, er fühlte sich verdammt elend.
Wo war das Glücksgefühl geblieben, das er heute morgen noch empfunden hatte?
War es wirklich dieser blöde Koffer, den er finden sollte?
Was hatte er ihm denn gebracht? Nur Ärger.
War die Stimme an seinem Ohr nur Einbildung gewesen?
Hugo schaute aus dem Fenster und lachte höhnisch auf. Selbst sein Gespür für Schnee hatte ihn verlassen. Die Wolkendecke war verschwunden, ohne dass eine Schneeflocke gefallen war.
Doch dann entdeckte er etwas.
Fasziniert stand er auf, stellte sich an das Fensterloch und starrte zum Himmel.
Ein Sternenmeer, so dicht als hätte man einen Teppich daraus geknüpft, funkelte ihm entgegen. Sogar die Milchstrasse war zu erkennen.
Hugo bemerkte die eisige Kälte nicht mehr. Der Anblick raubte ihm den Atem.
Dann sah er den goldenen Ball, der sich von den Sternen löste und sich auf den Weg zur Erde machte. Da war es wieder, dieses Glücksgefühl, das Kribbeln in seinem Herzen.
Der Komet schien immer näher zu kommen. Hugo streckte seine Arme in den Himmel, fast glaubte er fliegen zu können. Tränen füllten seine Augen, rannen über seine Wangen.
“Williiiii!” Hugo schrie seine Sehnsucht den Sternen entgegen.
In der gleichen Sekunde verpuffte der Komet, einen goldenen Staubkranz zurücklassend.
In der gleichen Sekunde explodierte der Koffer neben ihm und ließ die Welt über Hugo zusammenbrechen.

Viele Menschen erinnerten sich später an den alten Mann und seinen Koffer, wie er, als wäre der Teufel hinter ihm her, aus dem Kaufhaus gerannt war. Keiner hatte geahnt, dass eine Bombe darin gewesen war. Doch alle wussten, sie hatten es dem Alten zu verdanken, dass sie noch lebten.

Willis Gesicht strahlte, als er seinem Freund den Arm um die Schulter legte und ihn aufforderte mit ihm zu kommen.
Noch nie war Hugo die Begegnung so real erschienen.
“Was ist los?”, fragte er verwirrt, “wo gehen wir hin?”
Hugo schaute über seine Schulter. Hinter ihm loderten Flammen in den Himmel, so als würden sie direkt aus der Hölle schießen. Er sah die Ruine eines Hauses.
War er nicht ...?
“ Sieh nicht zurück, es ist nicht mehr wichtig.” Willi tänzelte vor Hugo, zwang ihn dadurch, nach vorne zu sehen.
“Aber” ...
“Nichts aber. Komm jetzt, du wirst es noch verstehen. Alle warten auf dich, Mensch Hugo, das wird ein Weihnachtsfest!”
Hugo widersprach nicht mehr. Langsam ahnte er , dass Willi ihn nie mehr verlassen würde, dass er nie mehr frieren nie mehr hungern und nie mehr einsam sein würde.

 

Hi coleratio!

Dann will ich auch noch...

Textkram spare ich mir dieses Mal, da waren die anderen ja schon bienenfleißig...
Na gut, ein wenig doch...

Willi mein Freund
Komma nach Willi

Ähh, das war's.

Was soll ich sagen. Das ist mal eine richtige Weihnachtsgeschichte. Hat mir gut gefallen.
Auch das Ende. Ich habe mich gefragt: was ist denn in diesem Koffer? Geld, dachte ich anfangs, aber gleichzeitig dachte ich: das wäre ziemlich plump. Und du hast wirklich eine Überraschug daraus gemacht. Eine traurige und eine zugleich sehr fröhliche.
Irgendwie fand ich die Atmosphäre unglaublich passend.
Vor allem Hugo habe ich wirklich ins Herz geschlossen.

Kriegst einen meiner seltenen :thumbsup:...

Gruß
c

 

Hi Goldene Dame,


Am Ende hätte ich mir gewünscht, dass nicht der Tod seine Bestimmung ist, um die Miseren seines Lebens zu beenden. Ich hätte ihm ein irdisches Wunder gegönnt.

Ja, ich hatte sogar daran gedacht, zugegebener Maßen, aber nur kurz ;)
Kennst mich doch :shy:

Ich weiß, dass du Hugos Tod als eine Erlösung siehst. Nur denke ich, dass er auch ein erfülltes Leben verdient hat.

Das, so glaube ich, hat er dann im nächsten Leben.
Und wer will entscheiden, ob nicht dieses Leben auch erfüllt war?
Nicht nur ein "gutes" Leben ist ein erfülltes Leben.

Einerseits erwartet der Leser eine friedvolle Stimmung, die wie sich herausstellt, sehr trügerisch ist,
Das hast du sehr schön ausgedrückt, genau das war meine Absicht. :)

Es freut mich, dass dir meine Geschichte gefallen hat.
Ich wünsche dir noch eine schöne Weihnachtszeit.

ganz lieben Gruß, coleratio

 

Hi chazar,

habe schon richtig auf deine Komm. gewartet :shy:

Und freue mich seeeehr, dass sie dir gefallen hat.

Und du hast wirklich eine Überraschug daraus gemacht. Eine traurige und eine zugleich sehr fröhliche
Schön, dass du es so siehst.
Es tut mir gut, dass du Hugo ins Herz geschlossen hast (er hats verdient ;) )

Kriegst einen meiner seltenen ...

Dafür kriegst du das :kuss: :kuss:

Vielen Dank für deinen guttuenden Kommentar.

Auch dir eine schöne Weihnachtszeit,

lieben Gruß, coleratio

 

Hi coleratio,

möchte auch meine Fußspur hier hinterlassen und was zum Text sagen.

Die Geschichte:
Es ist Weihnachten, es geht um einen Menschen, der offensichtlich nix zu verlieren hat. Neben seinen körperlichen und finanziellen Problemen hat er auch seelische, denn sein Freund und Begleiter ist das erste Mal nicht da und dies, das wissen wir aus eigener Erfahrung, schlägt besonders zu Weihnachten ziemlich tief durch.
Nichtsdestotrotz möchte er sich einer Tradition folgen und sich wie jedes Jahr im Kaufhaus umschauen. Das ist seine Freude und darauf hat er sich schon sehr lange gefreut.
Doch dieses Jahr ist alles anders, er findet einen Koffer oder jener möglicherweise ihn und mit diesem Koffer verläßt er von einer inneren Stimme/Kraft getrieben das Kaufhaus.
Was sich als folgenschwer für ihn als auch die Menschen um ihn herum erweist.

Gut, wie hast Du es aufgebaut?
Der erste Abschnitt beschreibt Hugo. Aus meiner Sicht zu krass. Mir ist klar, daß Du jemanden darstellen willst, der völlig am Ende ist. Aber aus meiner Sicht sind es zu viele negative Adjektive und Bilder auf engstem Raum.
z.B. krank
Indem Du das Kranksein noch einmal intensiv beschreibst, verstärkt sich das Unbehagen beim Leser. Dann steigerst Du es nochmal, indem Du die Reaktion der normalen Umwelt detailliert beschreibst. Und dann noch eine Steigerung, daß er nämlich gar niemanden hat, weil selbst die Kumpel Abstand gewinnen.
Das i-Tüpfelchen ist, daß es keine Hilfe gibt, weil sich niemand drum kümmert und er scheinbar auch kein Wissen hat, dies zu ändern.

Wie gesagt, für mich zu viel auf einmal. Dadurch wird es schwer, die Figur anzunehmen, da es sich hier um scheinbar etwas ganz besonderes, einzigartiges handelt. Einen Menschen, der sämtliche Pechsträhnen auf sich vereint. Und ich bin mir nicht ganz sicher, ob Du das erreichen willst.
Alternativ kann man es mit Bildern versuchen, die man dem Leser während der Geschichte mitgibt. Schön wäre auch, wenn man irgendwelche Vorgeschichten einbaut (z.B. wie er auf die Straße kam), die ihn plastischer und damit greifbarer machen und eben nicht nur als Figur erscheinen lassen, der in den nächsten Stunden irgendwas passieren wird.

Also z.B. :
Anfang -> der Mann ist alt und krank und allein auf der Bank, er zittert

Im Text -> wenn er sich kratzt kann man einflechten, daß er eigentlich eine Salbe hat dafür, aber diese nicht benutzt, weil er sie verkauft/tauscht, um was zu beißen zu haben.

Im Text -> wenn seine Sehnsucht nach Willi beschrieben wird, kann man einflechten, daß er von den anderen Freunden gemieden wird evtl. nicht wegen der Krankheit, sondern, weil er eben eigentümlich ist, was vielleicht mit einem Unfall/Unglück zusammenhängt, was ihn heimgesucht hat.

Außerdem könnte man versuchen, Doppelungen, die eben bestimmte Bilder verstärken, herauszunehmen und auf die natürlichen Empfindungen des Lesers zu bauen. Oftmals wiederholst Du die Sachen, als wolltest Du die Dringlichkeit betonen. Dadurch wirkt es aber irgendwie ein wenig zu nachdrücklich und man merkt eben die Bestrebung des Autoren, den Leser in eine bestimmte Position zu manövrieren.

z.B.

Hugo rieb seine kalten Hände. Handschuhe hatte er schon lange nicht mehr.
-> logisch hat er keine, sonst wären die Hände nicht kalt

Es war dunkel geworden, als er das Kaufhaus betrat.
-> kann raus, hat keine Relevanz für irgendwas, außer Du willst das Glitzern betonen, aber bedenke, daß es am 23.12. bestimmt schon 16:30 dunkel ist

Hugo versuchte, wie jedes Jahr, sich zu erinnern mit wem er damals, zu besseren Zeiten, Weihnachten gefeiert hatte. Doch es wollte ihm nicht einfallen [Stop], so wie er sich an nichts mehr erinnern konnte, was früher einmal gewesen war. Er wusste nicht mal mehr, ob es ihm jemals gut gegangen war.
-> ab [Stop] kann eigentlich alles raus, denn wenn jemand versucht, sich zu erinnern und das ständig, dann ist klar, daß es nicht mehr weiß. Die Steigerung ist nicht nötig.

Hier vergaß er, dass sein Leben nichts mehr zählte, dass er ein aussätziger alter Mann war, ohne Hoffnung, ohne Zukunft.
-> kann ganz raus, wenn Du beschreibst, wie er da mit glänzenden Augen zwischen den Regalen steht, dann merkt man als Leser, daß er alles vergißt

Plötzlich vernahm Hugo etwas, dass nicht in die Stimmung passte.
-> nimmt die Plötzlichkeit raus, denn Du bereits vor. Das ist wieder so ein kleiner Berg, den Du schon im voraus auftürmst. So nach dem Motto: Achtung, gleich passiert was wichtiges.

Hugo schüttelte [stumm] den Kopf. Seine Lippen waren nicht fähig, auch nur eine Silbe zu formen.
-> der zweite Satz kann raus, wenn Du vorn das stumm rein machst

Ohne nachzudenken war er in die schützende Dunkelheit gelaufen, weg von der vermeintlichen Gefahr.
-> ja da waren wir live dabei, kann man auch rausnehmen

Hugo erkannte, dass er sich in einem Industriegebiet befand.
-> steht schon oben, daß sich vor ihm ein Fabrikgelände erstreckte


Insgesamt denke ich, daß man mindestens den letzten Absatz, möglicherweise auch den vorhergehenden weglassen kann. Die Himmelszene braucht man eigentlich nicht, um zu erkennen, daß Hugo jetzt seinem Wunsch, bei Willi zu sein, nahe gekommen ist.
Der Absatz mit der anderen Erzählersicht könnte ein Epilog sein, mir persönlich wäre es jedoch zu pathetisch. Würde nicht zu der stummen Einsamkeit von Hugo passen.

Gut, nun zu etwas grundsätzlicherem.
Wie ich auch an anderen Geschichten gemerkt habe, magst Du dieses magisch-vorausahnende. Das Fühlen der Ereignisse. Das ist auch in Es geschah an einem ganz normalen Morgen ein Element. Ich bin ehrlich gesagt, kein Fan davon, denn Du schürst eine Erwartung und das nicht nur einmal, sondern immer wieder im Text und schiebst wie ein Bulldozer einen großen Berg von theoretischen Möglichkeiten vor Dir her. Es kann somit passieren, daß man die "Pointe" ahnt, es kann passieren, daß man von der Pointe enttäuscht ist. Und ich frage mich: Warum?
Warum muß Hugo eine übernatürliche Ahnung haben? Er macht wie jedes Jahr seinen Kaufhausgang und trifft dort auf einen Koffer. Möglicherweise hattest Du ja Hemmungen, ihn einfach so einen Koffer mitnehmen zu lassen und hast ihm darum die Ahnungen mitgegeben, damit er lockerer den Koffer annimmt, aber das kann man ja auch anders machen.
a) Er könnte beobachten, wie jemand den Koffer unter der Rolltreppe abstellt und dann sehen, wie der andere davon schlendert und versuchen, den Koffer wieder zugeben
b) Er könnte den Koffer auf dem Klo finden, wo er ganz sicher niemandem gehört
c) Er könnte den Koffer bei den Spielwaren finden und aus einem ersten Impuls (das gehört hier nicht hin) den Koffer in die Lederwarenabteilung bringen wollen, wo ihn dann vielleicht jemand vom Personal abfängt und des Hauses verweist oder er einen Dedektiv entdeckt (er kennt ja die Leute) und panisch wird, weil er ja eigentlich mit einer Ware unterwegs ist, die nicht mehr dort ist, wo sie verkauft wird

Ich weiß, daß dies die ganze Story umkrempeln würde. Möglicherweise würde am Ende niemand wissen, daß Hugo ein Held ist (was er nicht ist, denn er macht es nicht absichtlich), vielleicht könnte es dazu führen, daß man vermuten könnte, er wollte die Bombe legen. Vielleicht erfährt auch niemand was.
Aber letztendlich ist es dann nichts mystisches, sondern eine kleine Geschichte, die vielleicht anders lief, als man in der Öffentlichkeit erfahren würde und nur Hugo und der Leser weiß, was wirklich passiert ist.
So ein kleines Geheimnis finde ich viel spannender, als eine Bildzeitungs-Überschrift "Mann rettet Kaufhaus". Denn wie isses denn heutzutage? Meist erfährt man nicht, was passiert ist. Und ich denke, das macht gerade den Reiz von Geschichten aus, daß man Seiten sieht, wie sie tatsächlich waren und nicht wie sie scheinen.

Hier noch einige Gedanken, die mir beim Lesen kamen, vielleicht bringen sie Dich ja auf Ideen:

Der kleine Junge, der plötzlich vor ihm stand, verdrängte seine trüben Gedanken.
Eine bunte Strickmütze drohte von seinen roten Haaren zu rutschen.
Mit einem schelmischen Ausdruck in den Augen, reichte er Hugo eine weiße Plastikschale.
“Hier, für dich!”
Hier habe ich fest mit einer Enttäuschung gerechnet. So negativ, wie alles lief, war ich fast sicher, daß die Eltern kommen würden und den Jungen ausschimpfen, daß er dem Penner sein Essen gibt. Oder das die Suppe irgendwie schlecht war z.B. mit Steinen vermischt und der kleine sich einen Gag erlaubt hatte.
Denn so weiß ich nicht genau, warum diese kleine Story drin ist. Willst Du noch die restliche Menschlichkeit zeigen, dann läuft das genau entgegen Deinem Bestreben, das Mitleid mit ihm auf ein Maximum hochzuschrauben.


Plötzlich vernahm Hugo etwas, dass nicht in die Stimmung passte.
Aufgeregtes Rufen, schnelle Schritte. Irgendwo fiel etwas polternd zu Boden. Jemand schrie.
Hugo sah sie kommen, die beiden jungen Männer. Sie rannten auf ihn zu. Stießen alles zur Seite, dass ihnen den Weg versperrte. Sie wurden verfolgt von Wachleuten.
Hugo stand wie versteinert.
Hier dachte ich, sie rennen ihn um und er verhindert einen Diebstahl oder sonstiges. Das die beiden ihn nur schubsen ist schon ein bissl schade und lohnt den Aufwand nicht. Dann doch lieber einfach von einem besonders impulsiven Mitmenschen einfach mal umgeschubst, weil der eben einen großen Fernseher/ Plüschhasen/ Karton vor sich herschleppt. Und da Hugo nicht der fitteste ist, ist da kein Problem, direkt über ein Lichtkabel zu stolpern und irgendwo zu landen, wenn er denn landen muß.
Er könnte auch prima im Weg stehen und einfach so zur Seite geschoben werden.

Auch dachte ich, daß die Diebe ihr Diebesgut verlieren und Hugo so an sein Geschenk kommt.

Gut, kommen wir zu den Kofferszenen. Diese sind ja ziemlich stark mit der mystischen Ebene verbunden und so versuchst Du eine Dringlichkeit aufzubauen, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Eine Vorbestimmung, die er fühlt und die ihn so handeln läßt, wie er handelt. Und hier steige ich ziemlich aus, weil ich Dir da nicht unbedingt folge. Insofern kann ich diese Wut, die dann seinen Abgang hervorruft nicht ganz nachvollziehen und es wirkt konstruiert, genauso, wie die Kraft die ihn vom Kaufhaus in ein Industriegebiet verschlägt.
Da muß er ja ganz schön gejoggt sein, der arme, kranke Hugo.

Klar, Du willst einen abgeschiedenen Platz, wo er mit sich allein sein kann und wo die Bombe nix anrichten kann. Dann nimm´ doch einen Park, wo er sich dann auch vielleicht versteckt, weil er Angst hat, verfolgt zu werden.

Es sei denn Du sprengst mit Vorliebe Rohbau-Häuser in die Luft (wie auch in der zitierten Geschichte) ;)

Ansonsten kann ich Dir versichern, daß bei einer Kofferbombe niemals so viel Sprengkraft entwickelt werden kann, daß der ganze Rohbau nur noch ein Ruine ist.
Generell kann man sich ja auch Fragen, ob es wirklich ein Koffer sein muß, oder ob er nicht vielleicht in der Spielwarenabteilung etwas findet, was so aussieht, wie ein Spielzeug, aber da nicht hingehört. Aber möglicherweise sind Kofferbomben schon das "übliche"

Hier noch ein paar technische Sachen:

Aus meiner Sicht würde ich die kursiven Sachen möglichst reduzieren und durch äquivalente Handlungen ersetzen, die seine Gedanken darstellen (ich gebe aber zu, daß dies sehr stark meiner Sichtweise vom Stil einer KG entspricht)

Seine Energie, seine Gabe zur Selbstironie und sein nie enden wollender Optimismus war es gewesen, der Hugo immer wieder aus seiner Trübsal gezogen hatte.
Seine Energie, seine Gabe zur Selbstironie und sein nie enden wollender Optimismus waren es gewesen, die Hugo immer wieder aus seiner Trübsal gezogen hatten.

Er wischte mit dem speckigem Ärmel der lammgefütterten Jacke, seine Nase ab
-> Wozu lammgefüttert?
Er wischte sich mit dem speckigem Ärmel über die Nase und kniff fest die Augen....

Noch bevor Hugo sich bedanken konnte
-> Noch bevor sich Hugo bedanken konnte... (klingt irgendwie besser)

Lächelnd nahmen sie ihn an die Hand und verschwanden in der Menge.
-> ist schwer, wenn es zwei sind
eher:
Lächelnd nahmen sie ihn in ihre Mitte und verschwanden in der Menge.
-> wirkt auch stärker durch die Mitte...

Hugo sah sie kommen, die beiden jungen Männer. Sie rannten auf ihn zu. Stießen alles zur Seite, dass ihnen den Weg versperrte. Sie wurden verfolgt von Wachleuten.
Kann man auch mehr binden, denn es sind ja alles Eindrücke, die gemeinsam auf ihn einstürzen. Entweder sieht er die beiden oder die Wachleute, aber so einen Überblick zu behalten, ist eigentlich nicht möglich. Insofern kann man auch nochmehr rausnehmen.
-> evtl.
Hugo sah die beiden Männer direkt auf sich zukommen. {Sie stießen alles zur Seite, was ihnen im Weg stand.} Scheinbar wurden sie verfolgt.

Schlagartig wurde ihm bewusst, dass er einen Aktenkoffer in der Hand hielt. Verdutzt blieb er stehen, starrte auf den Koffer.
Wo kommt der denn her? Ängstlich blickte Hugo um sich.
Schau mal genau hin. Merkst Du was, Du fängst diese drei Sätze alle gleich an. Ein Adjektiv und dann das Verb, das ist ziemlich...mmh... simpel

Es war ihm nicht bewusst geworden, dass etwas in seiner Hand gewesen war, als man ihn aus dem Baum zog.
Ihm wurde bewußt / Er erinnerte sich, dass da etwas in seiner Hand war, als man ihn aus dem Baum zog.
-> ich würde diese Wiederholung eigentlich rauslassen, sondern maximal etwas Erinnerung einfließen lassen, wenn er merkt, daß er was in der Hand

Generell würde ich es aber eh nicht so mystisch machen. Sondern (siehe oben) ein bewußtest Nehmen des Gegenstandes vom Ursprungsort.

Stacheln streifte sein Gesicht.
Stacheln


Ein Jugendlicher rempelte Hugo an. Ein Zweiter versuchte im Vorbeigehen, ihm den Koffer zu entreißen.
Warum? Nicht jeder Jugendliche versucht gleich einem Opa den Koffer zu entreißen, das wirkt irgendwie nicht sehr natürlich. Auch die plötzliche Wut ist für mich nicht sehr organisch.

Fazit:
Eine mystische Weihnachtsgeschichte, die noch ein bissl konstruiert wirkt. Gründe liegen aus meiner Sicht in der Überzeichnung des Protagonisten und einigen Handlungen, die ich persönlich als Leser, nicht natürlich finde. Auch die Andeutungen im Vorfeld machen es etwas kompliziert. Mir wäre weniger Mystizismus und Erklärendes lieber.
Aber die fokussierte Betrachtung eines Einzelschicksals inmitten dem Strom der Ereignisse, die wir alle jährlich erleben, ist ne feine Idee. Und vielleicht gehört ja etwas Mystik in die Weihnachtszeit rein, auch wenn ich da kein Freund bin. Allerdings dann eher unterschwelliger, aber auch das ist ja Ansichtssache ;)

So das erstmal von meiner Seite, ich hoffe es ist nicht allzunegativ bzw. ich konnte ungefähr aufzeigen, wo´s herkam. Und Du kannst Dir überlegen, was Du damit machst.

viele Grüße
mac

 

Hi mac,


wow, mir knirrt der Schwropf, äh ... schwirrt der Kopf :eek:

Mann, hast du dir eine Mühe gemacht meine KG zu verändern :D

Das muß ich mir alles nochmal durchlesen.
So zwei bis drei Gedankenanstöße von dir, kann ich akzeptieren.
Doch einige auch nicht.
Und was du niiiiiiiiie aus mir rauskriegen wirst, ist die Mystik, das tut mir ganz furchtbar leid :Pfeif:
Aber ich gehe deine Punkte noch mal durch und poste dann meinen Komm dazu. Denn ich möchte ja, dass du mich verstehst.
Heute wird das aber nix mehr, ist mir um diese Stunde zu anstrengend.

Erstmal vielen Dank, bis danni :)

lieben Gruß, coleratio

 

Liebe Coleratio,
viele deiner Leser fragen immer warum Hugo denn nicht aus dem Kaufhaus geworfen wurde, also ich kann diese Frage auch nicht so ganz verstehen, er macht doch nichts warum also darf er nicht da sein? Gestern erst sah ich bei Karstatt einen sogenannten Penner im Zwischenbereich der Türen stehen, ich mag den Bereich nciht weil es dort immer sehr warm ist, aber für ihn war es genau das Richtige, er stand da in der Ecke an die Wand gelehnt, in sich gekehrt und still, Niemand störte sich daran.

Mir hat deine Geschichte gefallen, obwohl ich, um ehrlich zu sein zu, erst immer nur an ein Geschenk gedacht habe, das Hugo bekommt und nicht an ein Geschenk, dass er den Menschen macht. Doch genau dieser Umstand macht deine Geschichte so schön und weihnachtlich.

liebe Grüße
Angela

 

@macsoja: Das ist ja mal wieder eine super Mammutkritik von dir! Auch für mich sehr lehrreich, ich weiß nicht nur, was mir gefühlsmäßig nicht gefallen hat, sondern auch, wie man bei einer KG genau hinguckt, klasse! Bei den Alternativvorschlägen zu Hugos Ahnungen hättest du dir nicht so viel Mühe geben brauchen, das ist wirklich Geschmackssache und wer das nicht mag, sollte Coleratios Geschichten meiden! ;) Trotzdem bezweifle ich, ob unbedingt zwingend notwendig ist, jede Dopplung rauszunehmen. Wenn Coleratio z. B. schreibt, dass er schon lange keine Handschuhe mehr hat, bezieht sich das nicht nur auf die Kälte, sondern demonstriert seine Armut. Ok., das ist bei einem Obdachlosen sowieso klar. Vielleicht könnte man an dieser Stelle eine kurze Rückblende einflechten, dass ihm jemand seine Handschuhe gestohlen hat, also grundsätzlich mehr Handlungen, Bilder, nicht nur einfach Tatsachen und Adjektive, wie kalt etc. und wenn der Prot als so leidend dargestellt wird, steht dieser Aspekt im Mittelpunkt, statt der Aussage, die Coleratio in einer Kritik beschrieben hat.
Die Szene mit den zwei jungen Männern auf der Flucht gefällt mir grundsätzlich auch gut, denn hier bleibt Spielraum für Spekulationen: Haben sie Hugo den Koffer in die Hand gedrückt oder war er schon vorher im Weihnachtsbaum versteckt? Er muss auf jeden Fall an einer zentralen Stelle sein, um effektiver zu wirken.
Die Szene mit dem Jungen, der ihm Suppe bringt finde ich deshalb gut, weil sie das schwarz-weiß des armer Obdachloser contra böse Umgebung etwas mildert. Allerdings wirkte sie auch auf mich etwas abrupt. Hier wäre eine Chance gewesen, Hugos Gefühle zu zeigen, dass er vielleicht misstrauisch ist, es kaum glauben kann. Das hätte es für mich runder gemacht.
Und dann meintest du wohl: Stacheln streiften sein Gesicht.

@Coleratio: Ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen.

 

Hi Angela,

ja, dass mit den Obdachlosen ist so eine Sache.

Ich habe mir jetzt vorgenommen, mich in Kürze in ein Kaufhaus zu begeben und zu schauen ob sich solche darin aufhalten.
Werde mich ebenfalls erkundigen, ob sie Hausverbot haben. Könnte ja sein.
Wenn es so ist, dann Schande über "uns."

Doch genau dieser Umstand macht deine Geschichte so schön und weihnachtlich.

Danke dir, genau das sollte es sein, eine Weihnachtsgeschichte, sentimental und einem "Wunder."
Freut mich, dass sie dir gefallen hat. :)

@ Tamara
auch dir noch mal vielen Dank für dein Interesse. :)
Ich werde bei meinem Komm. an mac darauf zurückkommen.

liebe Grüße, coleratio

 

Hi mac,

dann will ich mal versuchen, meine KG ein wenig zu verteidigen. :D

Du sagst, ich beschreibe Hugo zu extrem bemitleidungswürdig.
Okay, ich werde das krank rausnehmen. Denn er ist ja nicht organisch, sondern seel. Krank geworden durch den Tod seines Freundes, was, so finde ich, schlimmer ist.

Dadurch wird es schwer, die Figur anzunehmen, da es sich hier um scheinbar etwas ganz besonderes, einzigartiges handelt
Findest du das so einzigartig?
Da müsstest du mal einige meiner Kunden erzählen hören, da geht es Hugo noch richtig gut.
Das er eine Salbe bekommt, habe ich erwähnt. Das er sie kaum benutzt, liegt nicht an seinem Unwissen, sondern daran, dass es ihm egal ist ob er sich kratzt. Warscheinlich braucht er dieses Gefühl, um den Schmerz über Willis Tod zu verdrängen.
Und näher auf sein Alltagsleben, wie er z.B. an Nahrung kommt oder wo er schläft, wollte ich nicht eingehen, weil das mit der Intention meiner Geschichte nichts zu tun hat, dass wäre nebensächlich. Wie so in etwa ein Obdachlosenalltag aussieht, kann sich jeder selber ausmalen.

Hugo schüttelte [stumm] den Kopf. Seine Lippen waren nicht fähig, auch nur eine Silbe zu formen.
Du hast recht, das stummist doppelt gemoppelt. Nehme ich raus.
Aber alles andere von deinen Einwänden, werde ich nicht berücksichtigen.
Denn so, wie du meine KG reduzieren möchtest, würde ich sie nie schreiben.
So wäre sie für mich einfach nur nüchtern und Seelenlos.

Die Himmelszene braucht man eigentlich nicht, um zu erkennen, daß Hugo jetzt seinem Wunsch, bei Willi zu sein, nahe gekommen ist.
Mann, bist du unromantisch. (Abgelehnt ... bleibt drin :cool: )

Wie ich auch an anderen Geschichten gemerkt habe, magst Du dieses magisch-vorausahnende.
Jepp, du hast es erkannt. Ist ne feine Sache, solche Ahnungen. ;)

. Es kann somit passieren, daß man die "Pointe" ahnt, es kann passieren, daß man von der Pointe enttäuscht ist.
Hast du es geahnt???
entteuscht: Ja, dass kann passieren, ist man eben alles Geschmacksache,gelle.

sicher, daß die Eltern kommen würden und den Jungen ausschimpfen, daß er dem Penner sein Essen gibt.
Nicht alle Menschen sind gleich.
Die Eltern haben ihren Sohn zu Hugo geschickt. Das Essen gehörte nicht dem Jungen. Die Eltern haben es für Hugo gekauft. Ich denke dass ich das damit erklärt habe, dass die Eltern mit einem Lächeln etwas abseits stehen.

Hier dachte ich, sie rennen ihn um und er verhindert einen Diebstahl oder sonstiges. Das die beiden ihn nur schubsen ist schon ein bissl schade und lohnt den Aufwand nicht. Dann doch lieber einfach von einem besonders impulsiven Mitmenschen einfach mal umgeschubst,
Und ob es den Aufwand lohnt!
Denn wäre Hugo nicht in den Baum gefallen, hätte er den koffer nicht in die Hand bekommen, den ein Attentäter dort sicher untergebracht glaubte.

Auch dachte ich, daß die Diebe ihr Diebesgut verlieren und Hugo so an sein Geschenk kommt.
Ach was? Ich denke, es ist so voraussehbar, was ich geschrieben habe?
Da bin ich ja heilfroh, dass ich dich dennoch überraschen konnte.(grins)

Hugo sah sie kommen, die beiden jungen Männer. Sie rannten auf ihn zu. Stießen alles zur Seite, dass ihnen den Weg versperrte. Sie wurden verfolgt von Wachleuten.

Kann man auch mehr binden, denn es sind ja alles Eindrücke, die gemeinsam auf ihn einstürzen. Entweder sieht er die beiden oder die Wachleute, aber so einen Überblick zu behalten, ist eigentlich nicht möglich. Insofern kann man auch nochmehr rausnehmen.

Wieso soll das denn nicht möglich sein???
Stell dir einen Gang vor. Du siehst Zwei Jungs die verfolgt werden, ganz einfach.

Klar, Du willst einen abgeschiedenen Platz, wo er mit sich allein sein kann und wo die Bombe nix anrichten kann. Dann nimm´ doch einen Park,
Hatte ich zuerst dran gedacht. Hab es verworfen, weil ein Park, so wie der Wald, allgemein als Klischeeschauplatz gesehen wird.(tja, man kanns nicht jedem recht machen, nichtwahr?!)

Schlagartig wurde ihm bewusst, dass er einen Aktenkoffer in der Hand hielt. Verdutzt blieb er stehen, starrte auf den Koffer.
Wo kommt der denn her? Ängstlich blickte Hugo um sich

Ja, hier hast du recht, unverzeihlich, werde ich ändern :)

Warum? Nicht jeder Jugendliche versucht gleich einem Opa den Koffer zu entreißen,
Richtig, nicht jeder, aber diese!

. Mir wäre weniger Mystizismus und Erklärendes lieber.
Mir nicht!!!

Mit dem Erklärendem widersprichst du dich ein wenig, oder?

Tja mac, ich finde es nach wie vor bemerkenswert, was für eine Mühe du dir gegeben hast.
Und es ist für mich auch sehr interessant, eine so völlig andere Ansicht meiner KG zu erfahren.
Nur, es ist meine Art zu schreiben. Ich mag auch nicht jeden Schriftsteller lesen.
Es ist doch eine wunderbare Sache, dass sich jeder aussuchen kann, was er lesen möchte.
Trotzdem sind einige Anmerkungen dabei, die ich umsetzen werde.
Und dafür danke ich dir.

ganz lieben Gruß, coleratio

 

Hallo coleratio!

Endlich komme ich auch einmal dazu, einige Weihnachtsgeschichten zu lesen.Sim hat ja schon sehr schöne Worte geschrieben, was soll ich da noch hinzufügen.

Als Großstadtmensch aus einem sozialen Brennpunkt nur das eine: Penner dürfen durchaus ins Kaufhaus - wenn sie nichts angrabbeln, niemanden belästigen, nicht betteln und so weiter.

Wenn mir etas ungewohnt vorkam, dann die sehr abrupten Stimmungswechsel deines Prot. - aber vorstellbar.
Und dann der Koffer. Die Leute helfen ihm aus dem Weihnachtsbaum, keiner scheint den Koffer zu bemerken, jedenfalls sagt keiner was und dann erinnern sich nachher alle an das Ereignis.

Ich hatte angesichts der Schilderung mit dem Aufruhr egdacht, die jungen Leute wären mit den Tageseinnahmen der Zentralkase durchgegangen. Also wieso hatten die eine Bombe?

Eine anrührende gut geschriebene Geschichte, vor allem Hugo hast Du sehr eindringlich beschrieben.

LG

Jo

 

Hi Jobär,

Klasse das du meine Geschcihte gefunden hast.

Eine anrührende gut geschriebene Geschichte, vor allem Hugo hast Du sehr eindringlich beschrieben.
Das freut mich ganz besonders :kuss:

Ich hatte angesichts der Schilderung mit dem Aufruhr egdacht, die jungen Leute wären mit den Tageseinnahmen der Zentralkase durchgegangen. Also wieso hatten die eine Bombe?
hmmm, das hast du leider falsch verstanden.
Die beiden hatten mit der Bombe garnichts zu tun.
Sie haben Hugo nur in den Weihnachtsbaum gestossen, unter dem der Koffer mit der Bombe schon lag.
Den hatte jemand, der in der KG nicht vorkommt, dort deponiert, weil unter normalen Umständen ihn dort niemand gefunden hätte.
Hugo hat ihn ertastet und den Griff umklammert.
In dem allgemeinen Durcheinander und dem Schreck, hat er nicht gemerkt, dass er ihn in der Hand hatte.

Und dann der Koffer. Die Leute helfen ihm aus dem Weihnachtsbaum, keiner scheint den Koffer zu bemerken, jedenfalls sagt keiner was und dann erinnern sich nachher alle an das Ereignis.
Ja, in dem Moment mag kaum jemand den Koffer bemerkt haben, oder sie haben nichts gesagt.
Bei den Leuten die sich später erinnerten, habe ich eher an die gedacht, die mitbekommen haben, wie Hugo vor dem Ausgang, um den Koffer gekämpft hat.

ich danke dir auch für die Aufklärung, dass Obdachlose ins Kaufhaus dürfen. :thumbsup:

es freut mich, das dir meine KG gefallen hat.

ganz lieben Gruß, coleratio

 

Hallo coleratio!

Naja, ich hatte mir schon gedacht, dass der Koffer wohl unter dem Tannenbaum stand und die jungen Leute eben gar nichts mit ihm zu tun hatten. Und das mit dem Nichtbemerken des Koffers kann ich mir auch gut vorstellen.

Also alle Unklarheiten beseitigt.

Lieben Gruss

Jo

 

Hallo Coleratio,

"Ich sehe an deiner Sicht meiner KG, wie unterschiedlich das Empfinden sein kann. Ich denke, jedem kann man es nicht Recht machen, leider"

Wieso leider – Du hast mit Deiner Story so viele verschiedene Emotionen ausgelöst – und mehr als einer hat sich mit der Realität des Penner-Lebens in Großstädten auseinandergesetzt.

Gruß
Susanne

 

Hi Susanne,


Wieso leider – Du hast mit Deiner Story so viele verschiedene Emotionen ausgelöst – und mehr als einer hat sich mit der Realität des Penner-Lebens in Großstädten auseinandergesetzt

Ja, da hast du eigentlich recht, so hab ich das noch garnicht gesehen.
Danke dir. :)

Nun weiß ich aber tzrotzdem nicht, ob dir auch meine KG gefallen hat? :hmm:

Vielen dank fürs lesen und deinen netten Kommentar.

lieben Gruß, coleratio

 

Mich hat deine Geschichte berührt. Manchmal ist die Grenz zum Kitschigen hin fast überschritten. Aber eben nur fast. Stellenweise fand ich deine Formulierungen sogar sehr gut. Eine "schöne", eine gute Weinachtsgeschichte, die uns an etwas sehr wichtiges erinnernt, ohne moralisch zu werden. Hat mir wirklich gefallen.

Liebe Grüße

Fee

 

Hi Anna-Fee,


Eine "schöne", eine gute Weinachtsgeschichte, die uns an etwas sehr wichtiges erinnernt, ohne moralisch zu werden.
Das hast du sehr schön gesagt, liebe Anna :)
Vielen Dank!!!

Es freut mich sehr, dass dir meine Geschichte gefallen hat.

ganz lieben Gruß,coleratio

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Coleratio!

So, jetzt hab ich mich doch entschlossen, Dir die Kritik zu posten, und hoffe, Du nimmst sie mir nicht übel. ;)

Ganz ehrlich gesagt, bin ich vom Schluß Deiner Geschichte nicht sehr überzeugt. Du zeigst den Tod als schöne Erlösung, die ich aber überhaupt nicht nachempfinden kann. Irgendwie hat die Geschichte damit etwas mit den Selbstmordgeschichten gemeinsam, die den Tod ebenfalls als Wunderheilmittel darstellen (so á la »dort treffen wir uns wieder und dann wird alles gut…«).

Bis dahin erzählst Du eine sehr interessante Geschichte, in der Du u.a. die Frage nach seiner Vergangenheit stellst, wie er überhaupt obdachlos wurde, sie (die Frage) aber dann nicht weiterverfolgst, sondern durch den Tod einfach den Faden abschneidest. Wofür hast Du ihn dann ausgelegt? Da könnte die Frage ja auch gleich ausbleiben, er könnte auch einfach so obdachlos sein, ohne der Frage, warum – weil irgendeinen Grund gibt es ja bei jedem.
Du machst diese Frage sogar ziemlich spannend, indem Du z.B. darauf hinweist, daß er sich nicht erinnern kann, mit wem er damals, zu besseren Zeiten Weihnachten gefeiert hat, oder auch in der Szene, wo er den Koffer so festhält, wird gerade durch diese Frage noch einmal so richtig interessant. Was war es, woran er sich erinnert hat, was wurde ihm genommen? – Eigentlich hab ich da gedacht, das, was er seiner Eingebung folgend findet, würde sein Leben sein, im Koffer könnten Hinweise darauf sein – stattdessen wird ihm das bisschen Leben, das er noch hat, auch genommen.
Nun kann man natürlich sagen, das sei eben das unerwartete Ende, aber irgendwie stellt mich das nicht zufrieden – gerade deshalb, weil es eben ein anderes zentrales Thema – wie kam er in die Situation – zu geben schien. Das Unerwartete könnte auch im Auflösen der Frage stecken. ;-)

Du sagst:

wollte ich zeigen, dass es Menschen gibt, die geboren werden um sich für andere zu opfern.
Meist geschieht es, ohne dass der Betroffene es weiß.
Hugo hat vielen Menschen das Leben gerettet und sein eigenes geopfert.
Ich sehe es als Bestimmung.
Und warum soll es nicht ein Mensch wie Hugo sein?
Entschuldige, liebe coleratio, aber das sehe ich als ein Verschließen vor den Tatsachen. Wenn jemand sich immer zum Opfer macht, hat die Erziehung und damit die Gesellschaft versagt, und das sollte man nicht schönreden mit »geboren, um sich für andere zu opfern«, womit man jede gesellschaftliche Verpflichtung (z.B. genügend Obdachlosenheime, Therapieplätze, etc. zu schaffen) vom Tisch wischen kann. – Ich weiß natürlich, daß Du das damit nicht sagen wolltest, aber so kann man es auffassen. Und dieses Sich-opfern-Denken erinnert mich auch immer ein wenig an Selbstmordattentäter.

Und wenn es so ist, wie Du die Geschichte beschreibst, daß niemand von der Bombe im Koffer wußte, und das Rohbauhaus, in dem sie explodiert, so weit davon entfernt ist, wird wahrscheinlich gar niemand den Schluß ziehen, daß die Szene im Kaufhaus irgendetwas damit zu tun haben könnte. Ein für die Zeitung geeignetes Foto werden sie von ihm wohl eher nicht gehabt haben, sodaß man ihn vielleicht hätte erkennen können, woher sollte der Gedanke also kommen? Wäre es nicht eher wahrscheinlich, daß er in den Zeitungsberichten als Selbstmörder dargestellt wird, oder daß er gar nur stillschweigend „weggeräumt“ wird, nicht einmal einen Ein-Satz-Bericht wert ist? – Das Kaufhaus wird auch nicht schreien, daß von dem Tumult berichtet werden soll, die denken daran, sich keine Kunden zu verjagen und machen gar kein Aufsehen drum – also werden die Fäden hier nur schwer zusammenlaufen.

Wie oft ist es geschehen, dass jemand Leute aus einem brennenden Haus gerettet hat und selber nicht mehr rauskam.
Oder ins Wasser gesprungen ist, um einen Ertrinkenden zu retten, um dann selbst zu ertrinken, u.s.w.
Dann aber wissentlich und freiwillig. Ich kann selbst entscheiden, ob ich glaube, daß es Sinn hat, jemandem in die Donau nachzuspringen (»nein«) und ob ich für denjenigen mein eigenes Leben riskieren will. Dein Protagonist hat aber gar nicht gewußt, was er tut, weil er ja von der Bombe keine Ahnung hatte. – Etwas anderes wäre es, wenn er die Bombe ticken hören würde, während er den Koffer nimmt. Dann könnte er den Koffer »in Sicherheit bringen« wollen, und das Risiko bewußt auf sich nehmen – sich opfern, wenn Du es denn gern so haben willst. ;)

Weil ihm jemand etwas wegnehmen wollte und ihm plötzlich bewußt wurde, dass ihm immer alles weggenommen wurde.
Ja, das wäre eben schön gewesen, wenn Du ihm an jener Stelle die Erkenntnis über seine Vergangenheit geschenkt hättest (und mir als Leser die Auflösung für die im Text aufgeworfenen Fragen). – Wobei es ja nie zu spät ist…;)
Ansonsten würde ich jene Stellen, die die Neugier nach der Vergangenheit schüren, reduzieren oder ganz rausstreichen.


Der Rest wie üblich der Reihe nach:

»Er saß alleine auf einer Bank, am Rande des Weihnachtsmarktes.«
– ohne Beistrich (Komma)

»Er war alt, er war krank.«
– wie wärs mit »Alt und krank war er«? Aber ich hab gelesen, daß Du das »krank« ohnehin rausnehmen willst, das fände ich auch ganz gut. :-)

»Die Leute machten einen großen Bogen um ihn. Er sah in ihren Augen die Angst, er könnte sie anstecken.«
– ich würde es einfach bei »Angst« belassen, ohne sie zu konkretisieren: Er sah in ihren Augen Angst.

»“Der hat die Krätze, den wollen wir hier nicht haben,” raunten sie sich zu, wenn Hugo ihnen zu nahe kam.«
– klingt unglaubwürdig, daß sie sich das so sagen – eher würden sie es vielleicht durch ihr Verhalten zeigen: „Der hat die Krätze“, raunten sie sich zu, drehten sich weg und taten, als seien sie in ein Gespräch vertieft, wenn Hugo näher kam.

»Er benutzte sie kaum.«
– dazu hab ich in Deinen Bemerkungen gelesen, Du meinst, ihn würde das Kratzen nicht stören und deshalb cremt er sich nicht ein – ich würde es realistischer finden, wenn er darauf vergißt, weil er überhaupt auf sich selbst vergißt.

»Doch es wollte ihm nicht einfallen, so wie er sich an nichts mehr erinnern konnte, was früher einmal gewesen war. Er wusste nicht mal mehr, ob es ihm jemals gut gegangen war.
Doch heute, das ahnte Hugo, heute würde sein Glückstag sein.«
– zweimal »Doch«
– würde schreiben »nicht einmal mehr
– das ist eine jener Stellen, die die Neugier auf die Vergangenheit besonders wecken – gerade, daß er sich nicht erinnern kann, läßt ja ein einschneidendes Erlebnis vermuten.

»kurz bevor er heute morgen aufgewacht war. Da durchrieselte das Glücksgefühl ihn zum ersten mal.«
– heute Morgen … zum ersten Mal

»es war zu einem Ritual, einem Geschenk an sich selber geworden.«
– schöner: sich selbst

»Willi, mein Freund, das erste mal ohne dich
– das erste Mal

»Seine Energie, seine Gabe zur Selbstironie und sein nie enden wollender Optimismus war es gewesen, der Hugo immer wieder aus seiner Trübsal gezogen hatte.«
– waren es gewesen, die Hugo … gezogen hatten.

»Doch Willi musste ihn verlassen. Letztes Weihnachten, als sie in dem Abrisshaus am Stadtpark geschlafen hatten, war er einfach nicht mehr aufgewacht.
Herzinfarkt, diagnostizierte der Arzt.
Hugo litt still. Er fing an seine Haut aufzukratzen. Manchmal begegnete Willi ihm in seinen Träumen. Dann lachten sie, freuten sich zusammen zu sein. Doch umso trauriger quälte sich Hugo durch den nächsten Tag.«
– zweimal »Doch«
– Letzte Weihnachten (ohne s)
– fing an, seine Haut aufzukratzen … freuten sich, zusammen zu sein

»Er wischte mit dem speckigem Ärmel der lammgefütterten Jacke, seine Nase ab,«
– mit dem speckigen Ärmel
– keinen Beistrich nach »Jacke«
– würde ebenfalls »lammgefütterten« streichen

»Verdammt Kälte, dachte er,«
– Verdammte

»Es war dunkel geworden, als er das Kaufhaus betrat.«
– von einem Moment auf den anderen? Vorschlag: Es dämmerte bereits, als er …

»Hier vergaß er, dass sein Leben nichts mehr zählte, dass er ein aussätziger alter Mann war, ohne Hoffnung, ohne Zukunft.«
– würde das »dass« durch ein »weil« ersetzen
– andererseits scheint es mir eher unwahrscheinlich, daß ein Obdachloser das gerade in einem Kaufhaus vergessen kann, wo alle kaufen und kaufen und kaufen, während er sich nichts leisten kann

»Kinder, die meist zaghaft, teilweise aber auch fordernd vor ihm standen.«
– wie steht man zaghaft? Vorschlag: Kinder, die ihre Hände meist zaghaft, teilweise aber fordernd nach den Geschenken ausstreckten.

»Plötzlich vernahm Hugo etwas, dass nicht in die Stimmung passte.«
– etwas, das

»Stießen alles zur Seite, dass ihnen den Weg versperrte.«
– alles …, das

»Er verlor den Boden unter den Füssen.«
– Füßen

»Instinktiv kniff er die Augen zu, versuchte immer noch sich festzuhalten.«
– immer noch, sich festzuhalten

»Stacheln streifte sein Gesicht.«
– streiften

»Sein Herz hämmerte gegen sein Brust,«
– seine Brust

»“Haben Sie sich was getan?” fragte eine Frau.«
– getan?“, fragte

»Raus, schnell raus, bevor die Polizei kommt und mich für das Chaos verantwortlich macht.«
– auch dieser Gedanke läßt irgendwie darauf schließen, daß er etwas mit der Vergangenheit zu tun hat

»Es war der Koffer, den er finden sollte.«
– würde den Satz mit einem Rufzeichen abschließen

»Ein Jugendlicher rempelte Hugo an. Ein Zweiter versuchte im Vorbeigehen,«
– Ein zweiter (–> Jugendlicher)

»Der Hof nur spärlich angestrahlt von zwei Scheinwerfern. Die einzige Lichtquelle in der Straße.«
– würde zwischen den beiden Sätzen nur einen Strichpunkt machen: Scheinwerfern; die

»Wo war das Glücksgefühl geblieben, das er heute morgen noch empfunden hatte?«
– heute Morgen

»Sogar die Milchstrasse war zu erkennen.«
– Milchstraße

»“Was ist los?”, fragte er verwirrt, “wo gehen wir hin?”«
– verwirrt.Wo

»“ Sieh nicht zurück, es ist nicht mehr wichtig.”«
– Leertaste zuviel vor »Sieh«

»“Aber” ...«
– „Aber …“

»dass er nie mehr frieren nie mehr hungern und nie mehr einsam sein würde.«
– frieren, nie mehr hungern – hier müßte eigentlich ein »müsse« oder »würde« her, da »sein würde« nicht zu »nie mehr hungern« paßt

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Liebe Häferl,

nein, ich nehme dir deine Kritik überhaupt nicht übel.
Ich kann deine Gedankengänge sogar verstehen. :)

Ganz ehrlich gesagt, bin ich vom Schluß Deiner Geschichte nicht sehr überzeugt. Du zeigst den Tod als schöne Erlösung, die ich aber überhaupt nicht nachempfinden kann. Irgendwie hat die Geschichte damit etwas mit den Selbstmordgeschichten gemeinsam, die den Tod ebenfalls als Wunderheilmittel darstellen (so á la »dort treffen wir uns wieder und dann wird alles gut…«).
Auch ich habe mir Gedanken darüber gemacht, dass solche Geschichten, einige so sehen könnten, wie du es schreibst.
Doch beschäftige ich mich seit über zwanzig Jahren, sehr intensiv mit diesem Thema und bin zu der Überzeugung gekommen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt.
Natürlich sieht das "Danach", nicht für jeden gleich aus.
Keiner wird zum Engel, nur weil er gestorben ist. Die Wesenszüge eines Menschen bleiben und nur durch Erkennen können sie sich im laufe der Zeit, so wie auf Erden verändern.
Ein Selbstmörder oder gar ein Selbstmorattentäter, wird nicht das Glück erleben, wie z.B. mein Prot.
Ein Selbstmörder will seinen Problemen entfliehen. Er wird feststellen, dass es nicht möglich ist. Jeder sollte die Konflikte seines Lebens versuchen zu lösen, sich ihnen stellen. Es gibt immer einen Ausweg, auch wenn dadurch Veränderungen eintreten sollten, die einem nicht gefallen.
Ein Mensch der den Freitod wählt, wird im Jenseits nicht davon befreit sein.
Ein Mensch der durch eine schwere Krankheit nur noch dahin siecht, wird durch den Tod erlöst. Sie werden empfangen, sehen die wieder, die vor ihnen gegangen sind und alles ist gut ( wie du es sagst)

Obwohl es auch hier wieder Unterschiede gibt. Die alle aufzuführen, würde jedoch den Rahmen sprengen.
Um es vielleicht abzurunden: Ein Jeder erschafft sich durch sein persönliches Erdenleben (Taten), seinen eigenen jenseitigen Zustand.

Es wird in den Medien so viel über Nahtoderlebnisse berichtet, dass ich davon ausgehe, dass heute keiner mehr, auf Grund einer solchen Geschichte, wie ich sie geschrieben habe, sich das Leben nimmt.

Ich muß allerdings zugeben, dass dieses Thema Stoff für nie enden wollende Diskussionen geben kann. ;)

Bis dahin erzählst Du eine sehr interessante Geschichte, in der Du u.a. die Frage nach seiner Vergangenheit stellst, wie er überhaupt obdachlos wurde, sie (die Frage) aber dann nicht weiterverfolgst, sondern durch den Tod einfach den Faden abschneidest.
Da muß ich dir Recht geben. Das wäre auch eine interessante Variante gewesen.
Doch daran habe ich garnicht gedacht.
Ich wollte Hugo als eine Person darstellen, der zu diesem Zeitpunkt seines Lebens nichts mehr zu verlieren hatte. So dass der Leser seinen Tod auch als, für Hugo, etwas schönes sehen konnte.

Entschuldige, liebe coleratio, aber das sehe ich als ein Verschließen vor den Tatsachen. Wenn jemand sich immer zum Opfer macht, hat die Erziehung und damit die Gesellschaft versagt, und das sollte man nicht schönreden mit »geboren, um sich für andere zu opfern«,

Ich sehe, dass du da ganz andere Gedankengänge hast als ich.
Ist auch etwas schwierig zu erklären wie ich das meine. Dafür müsste man sich mit dem Thema -Karma- auseinandersetzen.
Denke aber, dass führt auf diesem Wege zu nichts. Wenn du möchtest, können wir uns über PN austauschen.

Auch habe ich nicht davon gesprochen, dass sich jemand ständig zum Opfer macht. (Das wäre krankhaft)
Tut mir leid, wenn du das so verstanden hast. Habe mich dann nicht richtig ausgedrückt.

Und wenn es so ist, wie Du die Geschichte beschreibst, daß niemand von der Bombe im Koffer wußte, und das Rohbauhaus, in dem sie explodiert, so weit davon entfernt ist, wird wahrscheinlich gar niemand den Schluß ziehen, daß die Szene im Kaufhaus irgendetwas damit zu tun haben könnte.

So weit entfernt von dem Kaufhaus muß es ja nicht gewesen sein.
Hugo, als alter Mann, wird sicher nicht kilometerweit gelaufen sein.
In die Zeitungen kommt sowas allemal.
Wer weiß wieviele die Explosion gehört haben? Wieviele Kaufhausbesucher dorthin gelaufen sind? Hugo wurde ja nicht pulverresiert. Es wird noch genug von ihm zu erkennen gewesen sein. Dann ist er auch vielen Leuten im Kaufhaus aufgefallen.
Und Schlüsse werden schnell gezogen.

Ja, das wäre eben schön gewesen, wenn Du ihm an jener Stelle die Erkenntnis über seine Vergangenheit geschenkt hättest
Okay, kann ich nachvollziehen. Die Variante hätte dich mehr interessiert.
Wäre es auch Wert gewesen, ja, muß ich zugeben.
Doch wäre es dann nicht mehr die Geschichte, die ich geschrieben habe. :shy:

Auch wenn dir meine KG nicht so gut gefallen hat, freue ich mich, ganz ehrlich, dass sie dir, die Mühe die du dir gemacht hast, wert war.

Vielen Dank für deine Textarbeit, die mir Fehler aufzeigt, die ich nach tausend Jahren noch nicht mehr gefunden hätte.
Werde mich daran setzen.

Ich wünsche dir ein wunderschönes Weihnachtsfest, einen guten Start ins neue Jahr und das alle deine positiven Wünsche in erfüllung gehen. :xmas:

ganz liebe Grüße, coleratio

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe coleratio!

Einmal Zurückreden kann ich nicht lassen – aber dann geb ich Ruh´…;)


bin zu der Überzeugung gekommen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt.
Freunde von mir, die Aids hatten, haben sich auch mit dem Thema intensiv beschäftigt, haben verschiedenste Meinungen/Glaubensrichtungen dazu unter die Lupe genommen, und sie waren auch davon überzeugt, daß es ein Leben nach dem Tod gibt - allerdings ein sehr begrenztes, das nur Tage bis Wochen dauert... (Also nix mit „alle treffen sich wieder“) :(
Aber das kann man natürlich glauben, wie man will - am besten so, wie man am ehesten damit zurecht kommt, also will ich Dir Deinen Glauben gar nicht ausreden. ;)


Ein Selbstmörder will seinen Problemen entfliehen. Er wird feststellen, dass es nicht möglich ist. Jeder sollte die Konflikte seines Lebens versuchen zu lösen, sich ihnen stellen. Es gibt immer einen Ausweg, auch wenn dadurch Veränderungen eintreten sollten, die einem nicht gefallen.
Ein Mensch der den Freitod wählt, wird im Jenseits nicht davon befreit sein.
Ein Mensch der durch eine schwere Krankheit nur noch dahin siecht, wird durch den Tod erlöst. Sie werden empfangen, sehen die wieder, die vor ihnen gegangen sind und alles ist gut ( wie du es sagst)
Jemand, der durch schwere Krankheit stirbt, ist nicht automatisch ein besserer Mensch als ein Selbstmörder – vielmehr kann man den Selbstmörder ebenfalls als an einer schweren Krankheit gestorben bezeichnen, auch, wenn diese in der Psyche liegt und nicht durch körperliche Symptome in Erscheinung tritt. Selbstmörder haben oft das ganze Leben nur gelitten, der körperlich Kranke hatte vorher aber vielleicht ein sorgenfreies Leben – wo ist da Gottes Gerechtigkeit?


Es wird in den Medien so viel über Nahtoderlebnisse berichtet, dass ich davon ausgehe, dass heute keiner mehr, auf Grund einer solchen Geschichte, wie ich sie geschrieben habe, sich das Leben nimmt.
So hab ich meinen Selbstmordgeschichten-Vergleich auch gar nicht gemeint – nein, in Deiner Geschichte ist nichts, weswegen sich jemand umbringen würde. :lol:
Mehr ist es so, daß ich einfach eine »richtige« Auflösung der vielen angesprochenen Fragen und Probleme vermisse – genauso, wie bei Selbstmordgeschichten, die viele Probleme aufwerfen, die Lösung aber eben nur im Tod besteht, was mich als Leserin recht unbefriedigt zurückläßt – ich hätte einfach - hervorgerufen durch die Hinweise in der Geschichte - gern etwas erfahren über Hugos Vergangenheit.

Ich wollte Hugo als eine Person darstellen, der zu diesem Zeitpunkt seines Lebens nichts mehr zu verlieren hatte. So dass der Leser seinen Tod auch als, für Hugo, etwas schönes sehen konnte.
Das ist Dir eben in meinen Augen dadurch nicht gelungen, daß Du neugierig auf seine Vergangenheit machst und daß Du im Kaufhaus zeigst, daß er sich auch noch freuen kann: Er freut sich über den Koffer und zeigt damit, daß noch Leben in ihm steckt. Mitunter leben solche Menschen sogar mehr als jemand, der keine Sorgen hat und einfach so dahinlebt, weil sie sich bewußt jeden Tag um ihr eigenes Überleben kümmern müssen, und das ist in der Situation ziemlich mühsam – daß sie es tun, ist ein Ja-zum-Leben-Sagen. Nichts wäre einfacher als draußen stockbesoffen zu erfrieren, aber sie suchen die Wärme, wollen weiterleben. Deshalb kann ich Hugo nicht als jemanden sehen, der nichts mehr zu verlieren gehabt hätte und folglich auch seinen Tod nicht als etwas Schönes. – Aber bevor ich anfange, mich zu wiederholen, hör ich lieber wieder auf. ;)


Auch habe ich nicht davon gesprochen, dass sich jemand ständig zum Opfer macht. (Das wäre krankhaft)
Tut mir leid, wenn du das so verstanden hast. Habe mich dann nicht richtig ausgedrückt.
Da reden wir glaub ich ziemlich weit aneinander vorbei…;-)

So weit entfernt von dem Kaufhaus muß es ja nicht gewesen sein.
Dann würde ich die Gegend nicht so abgeschieden beschreiben, denn wenn das Licht am Fabriksgelände die einzige Beleuchtung in der Straße ist und »kein Mensch« ihm hier begegnen wird, kann es nicht bloß zweimal um die Ecke sein, von einem Kaufhaus mit Weihnachtsmarkt, das wohl eher zentral liegt. – Aber das dürfte keine allzu gravierende Änderung sein, um das zurechtzurücken. ;) Wenn im Jahr davor am Stadtpark ein Abbruchhaus stand, könnte ja vielleicht an derselben Stelle mittlerweile ein Rohbau stehen. :)

In die Zeitungen kommt sowas allemal.
Gut, vielleicht kommt es ja auch auf die Größe der Stadt an. Wenn Deine Geschichte in einer Kleinstadt spielt, werden vielleicht eher die Schlüsse gezogen, von denen Du sprichst. In Wien oder Hamburg wäre das aber doch unwahrscheinlich, daß Schlüsse gezogen werden, wenn in einem Kaufhaus ein Tumult ist und irgendwo in einem Rohbau eine Kofferbombe einen Obdachlosen tötet. Das mit dem Foto meinte ich so, daß sie ja, wenn sie ein Foto eines Opfers mitdrucken, dieses dann aus seinen Lebzeiten stammt und kein Leichenfoto ist. Daher meinte ich, sie würden wohl kein Bild drucken können (da sie ja bestenfalls die Leiche fotografieren könnten, was sie aber aus Pietätsgründen nicht tun) und so würde ein Erkennen zusätzlich erschwert sein.

Würde sich Hugo also nicht über den Koffer als Geschenk freuen, sondern ein Ticken hören und ganz bewußt mit dem Koffer von den Menschen weglaufen, damit keinem außer ihm etwas passiert, wären so ziemlich alle meine Bedenken aus dem Weg geschaufelt. Und dann würde die Geschichte auch in der Großstadt noch funktionieren, denn Du könntest ihn ja rufen lassen, daß sie ihn wegen der Bombe durchlassen sollen – dann wäre es klar, daß er dafür in die Zeitung kommt.

Noch schöne Rest-Weihnachten,
alles Liebe,
Susi :)

 

Hi Häferl,

auch von mir noch ein letzter Kommentar.

Jemand, der durch schwere Krankheit stirbt, ist nicht automatisch ein besserer Mensch als ein Selbstmörder – vielmehr kann man den Selbstmörder ebenfalls als an einer schweren Krankheit gestorben bezeichnen, auch, wenn diese in der Psyche liegt und nicht durch körperliche Symptome in Erscheinung tritt. Selbstmörder haben oft das ganze Leben nur gelitten, der körperlich Kranke hatte vorher aber vielleicht ein sorgenfreies Leben – wo ist da Gottes Gerechtigkeit?
Das ist vollkommen richtig. Und doch ist es zu einfach, die Dinge so zu sehen.

Aber Häferl, ich glaube wir lassen diese Diskussion auf diesem Wege.
Wenn es so sein soll, werden wir uns irgendwann darüber unterhalten können.
Oder du wirst jemanden treffen, der dir dieses Thema näher und verständlicher machen kann. ;)

Ich danke dir für dein Interesse :)

ganz lieben Gruß, coleratio

 

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