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Hugos Geschenk

Seniors
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14.12.2003
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Hugos Geschenk

Er saß alleine auf einer Bank, am Rande des Weihnachtsmarktes.
Er war alt, er war krank. Wunde Stellen übersäten seinen Körper, sein Gesicht, seine Hände. Sobald sich Krusten gebildet hatten, kratzte er sie wieder auf. Es juckte, manchmal konnte er es kaum ertragen.
Die Leute machten einen großen Bogen um ihn. Er sah in ihren Augen die Angst, er könnte sie anstecken.
Selbst die Kumpel, die wie er, auf der Straße lebten, mieden ihn.
“Der hat die Krätze, den wollen wir hier nicht haben,” raunten sie sich zu, wenn Hugo ihnen zu nahe kam.
Hugo wusste nicht ob er die Krätze hatte, was immer das auch sein mochte. Hin und wieder bekam er vom Roten Kreuz eine Salbe. Er benutzte sie kaum.

Hugo betrachtete die Fellmäntel, die warm gefütterten Stiefel, getragen von Menschen, denen es gut ging. Manche schlenderten an ihm vorbei, angelockt von den verführerischen Gerüchen des Weihnachtsmarktes.
Andere eilten, bepackt mit Tüten und Paketen, zu ihren Autos.
Die Zeit schien ihnen davon zu laufen. Vorbereitungen mussten noch getroffen werden, denn morgen war Heiligabend.
Hugo versuchte, wie jedes Jahr, sich zu erinnern mit wem er damals, zu besseren Zeiten, Weihnachten gefeiert hatte. Doch es wollte ihm nicht einfallen, so wie er sich an nichts mehr erinnern konnte, was früher einmal gewesen war. Er wusste nicht mal mehr, ob es ihm jemals gut gegangen war.
Doch heute, das ahnte Hugo, heute würde sein Glückstag sein.
Wieder empfand er das angenehme Kribbeln in seinem Körper. Das heftige Pochen in seiner Brust, sein Herz, das sich in freudiger Erwartung zu weiten schien.
“Du wirst etwas finden,” hatte eine Stimme in sein Ohr geflüstert, kurz bevor er heute morgen aufgewacht war. Da durchrieselte das Glücksgefühl ihn zum ersten mal.
Hugos Blick wanderte zum Himmel, der schon den ganzen Tag, gleich einer grauen Decke über der Stadt hing. Noch war kein Schnee gefallen, aber es würde nicht mehr lange dauern, das konnte er riechen.
Gleich werde ich dort hineingehen, Hugo blickte auf das große Kaufhaus, das nur zwei Schritte von ihm entfernt, in voller Beleuchtung erstrahlte.

Vor vielen Jahren hatte er damit begonnen, es war zu einem Ritual, einem Geschenk an sich selber geworden.
Ein wehmütiges Lächeln umspielte seine Lippen.
Willi, dachte er, Willi, mein Freund, das erste mal ohne dich.
Hugo sah ihn vor sich, den kleinen lustigen Mann. Seine Energie, seine Gabe zur Selbstironie und sein nie enden wollender Optimismus war es gewesen, der Hugo immer wieder aus seiner Trübsal gezogen hatte.
Doch Willi musste ihn verlassen. Letztes Weihnachten, als sie in dem Abrisshaus am Stadtpark geschlafen hatten, war er einfach nicht mehr aufgewacht.
Herzinfarkt, diagnostizierte der Arzt.
Hugo litt still. Er fing an seine Haut aufzukratzen. Manchmal begegnete Willi ihm in seinen Träumen. Dann lachten sie, freuten sich zusammen zu sein. Doch umso trauriger quälte sich Hugo durch den nächsten Tag.

Er wischte mit dem speckigem Ärmel der lammgefütterten Jacke, seine Nase ab, kniff die Augen fest zusammen.
Verdammt Kälte, dachte er, treibt einem Tränen in die Augen.
Der kleine Junge, der plötzlich vor ihm stand, verdrängte seine trüben Gedanken.
Eine bunte Strickmütze drohte von seinen roten Haaren zu rutschen.
Mit einem schelmischen Ausdruck in den Augen, reichte er Hugo eine weiße Plastikschale.
“Hier, für dich!”
Hugo starrte fassungslos auf den dampfenden Inhalt.
“Erbsensuppe, mit einer ganzen Wurst”, flüsterte er.
Noch bevor Hugo sich bedanken konnte, war der Junge zu seinen Eltern gelaufen, die nur einige Schritte entfernt standen. Lächelnd nahmen sie ihn an die Hand und verschwanden in der Menge.
Langsam, jeden Löffel und jeden Bissen genießend, so als wäre es das letzte Mahl in seinem Leben, verspeiste Hugo die Suppe.

Es war dunkel geworden, als er das Kaufhaus betrat.
Wärme, glitzernde Weihnachtsdekoration, wunderbare Gerüche, drängende Menschen.
Er lauschte den Klängen von Last Christmas. Oh, wie er diese Atmosphäre liebte.
Hugo rieb seine kalten Hände. Handschuhe hatte er schon lange nicht mehr.
Doch er wusste, es würden ihm mehr als drei Stunden bleiben, sich aufzuwärmen.
Wie jedes Jahr ging er zielstrebig zur Spielzeugabteilung. Seine Augen glänzten.
Hier vergaß er, dass sein Leben nichts mehr zählte, dass er ein aussätziger alter Mann war, ohne Hoffnung, ohne Zukunft.
Er stand mitten in der Kinderwelt und hätte weinen können vor Glück. Alles wollte er berühren, kurz nur, um sich der Illusion hinzugeben, es könnte ihm gehören. Verträumt fiel sein Blick auf den mit künstlichem Schnee bedeckten Wald. Den großen mit bunten Paketen beladenen Schlitten.
Die vorgespannten künstlichen Rentiere, die mit den Augen rollten und die Köpfe bewegten.
Ein echter Weihnachtsmann stand davor. Er verteilte aus einem riesigen Sack, Süßigkeiten, Obst und Nüsse an Kinder, die meist zaghaft, teilweise aber auch fordernd vor ihm standen.

Plötzlich vernahm Hugo etwas, dass nicht in die Stimmung passte.
Aufgeregtes Rufen, schnelle Schritte. Irgendwo fiel etwas polternd zu Boden. Jemand schrie.
Hugo sah sie kommen, die beiden jungen Männer. Sie rannten auf ihn zu. Stießen alles zur Seite, dass ihnen den Weg versperrte. Sie wurden verfolgt von Wachleuten.
Hugo stand wie versteinert.
Er spürte die Hände die ihn stießen. Er verlor den Boden unter den Füssen.
Ruderte mit den Armen. Einen Halt, er brauchte einen Halt. Er fiel, etwas schien ihn zu verschlingen. Instinktiv kniff er die Augen zu, versuchte immer noch sich festzuhalten.
Seine Finger berührten einen glatten Gegenstand, rutschten ab, blieben an einem Griff hängen.
Ohne es wirklich zu realisieren, schloss sich seine Hand darum.
Er wurde hochgezogen. Stacheln streifte sein Gesicht.
“Ist alles in Ordnung?”
Hugo blickte in erschrockene Augen. Sein Herz hämmerte gegen sein Brust, das Blut schien durch seine Adern zu rasen.
Er schaute hinter sich und erkannte, dass es ein riesiger Tannenbaum gewesen war, aus dem die Leute ihn gezogen hatten. Bunte Pakete lagen, zerdrückt von seinem Gewicht auf dem Boden. Lichterketten hatten sich verschoben.
“Haben Sie sich was getan?” fragte eine Frau.
Hugo schüttelte den Kopf. Seine Lippen waren nicht fähig, auch nur eine Silbe zu formen.
In seinem Kopf jagte nur ein Gedanke: Raus, schnell raus, bevor die Polizei kommt und mich für das Chaos verantwortlich macht.
“He, warten Sie, bleiben Sie hier!”
Hugo hörte die Stimme hinter seinem Rücken. Er beachtete sie nicht. Mit gesenktem Kopf bahnte er sich einen Weg durch die neugierig herumstehenden Menschen. Sein Inneres drängte ihn, das Kaufhaus schnell zu verlassen.
Er war schon fast draußen, als er den Krampf in seinen Fingern spürte. Schlagartig wurde ihm bewusst, dass er einen Aktenkoffer in der Hand hielt. Verdutzt blieb er stehen, starrte auf den Koffer.
Wo kommt der denn her? Ängstlich blickte Hugo um sich. Hatte schon jemand den Koffer vermisst? Wurde er verfolgt?
Doch niemand rief: “Haltet den Dieb!”
Keiner schien ihn zu bemerken.
Plötzlich erinnerte Hugo sich. Der Sturz in den Weihnachtsbaum, seine Finger, die sich um einen Griff geschlossen hatten. Der Schreck. Es war ihm nicht bewusst geworden, dass etwas in seiner Hand gewesen war, als man ihn aus dem Baum zog.
Du wirst etwas finden. Hugos Herz überschlug sich. Ja, das musste es sein. Es war der Koffer, den er finden sollte.
“He Mann, du hältst den Verkehr auf!”
Ein Jugendlicher rempelte Hugo an. Ein Zweiter versuchte im Vorbeigehen, ihm den Koffer zu entreißen. Doch Hugos Hand schien damit verwachsen zu sein.
Das ist mein Geschenk, hallte es in seinem Kopf, meins, meins ...
Wut brodelte in ihm auf. Wut über sein beschissenes Leben, über die verlorene Erinnerung. Wut auf sich selber, dass er nie in der Lage gewesen war, seinem Elend ein Ende zu bereiten. Er verspürte selbst Wut auf seinen Freund Willi, der ihn einfach verlassen und damit für ihn alles noch unerträglicher gemacht hatte. Nichts hatte er mehr im Leben, gar nichts.
Hugo schlug mit dem Koffer wild um sich. Ein fast tierischer Laut drang, geboren aus der Tiefe seiner Seele, aus seinem weit aufgerissenen Mund.
Schnell hatten sich Schaulustige um ihn versammelt. Tumult entstand.
Die für Hugo sonst so liebliche Weihnachtsmusik, dröhnte in seinen Ohren, überflutete seine Sinne. Ein gewaltiger Adrenalinstoß verlieh ihm plötzlich Kräfte, die er nie in sich vermutet hätte. Hugo durchbrach die Menschenmauer. Er rannte aus dem Kaufhaus. Er rannte so lange, bis seine gequälte Lunge ihm Einhalt gebot.

Keuchend drückte er den Aktenkoffer an seine schmerzende Brust.
Seine Gedanken rasten wie Meteoriten durch sein Gehirn.
Was war passiert? Wie konnte er in eine solche Situation geraten? Er, der immer darauf bedacht gewesen war, nicht aufzufallen. Würde man ihn jetzt suchen, ihn einsperren?
Wie ein gehetztes Tier drehte Hugo sich im Kreis.
Wo bin ich?
Ohne nachzudenken war er in die schützende Dunkelheit gelaufen, weg von der vermeintlichen Gefahr.
Vor ihm erstreckte sich ein Fabrikgelände. Der Hof nur spärlich angestrahlt von zwei Scheinwerfern. Die einzige Lichtquelle in der Straße. Die Leute hatten längst Feierabend. Etwas weiter sah er einen Rohbau, fast fertig, Türen und Fenster fehlten noch. Wie riesige dunkle Mäuler starrten sie ihm entgegen. Hugo erkannte, dass er sich in einem Industriegebiet befand.
Keiner Menschenseele würde er zu dieser Zeit hier begegnen.
Mit schleppenden Schritten ging er auf den Rohbau zu, stieg in den dritten Stock. So konnte er die Straße überblicken und reagieren, wenn jemand kommen würde. Er setzte sich auf den kalten, staubigen Boden. Den Koffer stellte er neben sich. Es war ihm egal geworden, sein vermeintliches Geschenk. Was konnte schon darin sein? Papiere, wenn er Glück hatte, ein wenig Geld.
Eine unendliche Einsamkeit befiel ihn, er fühlte sich betrogen, er fühlte sich verdammt elend.
Wo war das Glücksgefühl geblieben, das er heute morgen noch empfunden hatte?
War es wirklich dieser blöde Koffer, den er finden sollte?
Was hatte er ihm denn gebracht? Nur Ärger.
War die Stimme an seinem Ohr nur Einbildung gewesen?
Hugo schaute aus dem Fenster und lachte höhnisch auf. Selbst sein Gespür für Schnee hatte ihn verlassen. Die Wolkendecke war verschwunden, ohne dass eine Schneeflocke gefallen war.
Doch dann entdeckte er etwas.
Fasziniert stand er auf, stellte sich an das Fensterloch und starrte zum Himmel.
Ein Sternenmeer, so dicht als hätte man einen Teppich daraus geknüpft, funkelte ihm entgegen. Sogar die Milchstrasse war zu erkennen.
Hugo bemerkte die eisige Kälte nicht mehr. Der Anblick raubte ihm den Atem.
Dann sah er den goldenen Ball, der sich von den Sternen löste und sich auf den Weg zur Erde machte. Da war es wieder, dieses Glücksgefühl, das Kribbeln in seinem Herzen.
Der Komet schien immer näher zu kommen. Hugo streckte seine Arme in den Himmel, fast glaubte er fliegen zu können. Tränen füllten seine Augen, rannen über seine Wangen.
“Williiiii!” Hugo schrie seine Sehnsucht den Sternen entgegen.
In der gleichen Sekunde verpuffte der Komet, einen goldenen Staubkranz zurücklassend.
In der gleichen Sekunde explodierte der Koffer neben ihm und ließ die Welt über Hugo zusammenbrechen.

Viele Menschen erinnerten sich später an den alten Mann und seinen Koffer, wie er, als wäre der Teufel hinter ihm her, aus dem Kaufhaus gerannt war. Keiner hatte geahnt, dass eine Bombe darin gewesen war. Doch alle wussten, sie hatten es dem Alten zu verdanken, dass sie noch lebten.

Willis Gesicht strahlte, als er seinem Freund den Arm um die Schulter legte und ihn aufforderte mit ihm zu kommen.
Noch nie war Hugo die Begegnung so real erschienen.
“Was ist los?”, fragte er verwirrt, “wo gehen wir hin?”
Hugo schaute über seine Schulter. Hinter ihm loderten Flammen in den Himmel, so als würden sie direkt aus der Hölle schießen. Er sah die Ruine eines Hauses.
War er nicht ...?
“ Sieh nicht zurück, es ist nicht mehr wichtig.” Willi tänzelte vor Hugo, zwang ihn dadurch, nach vorne zu sehen.
“Aber” ...
“Nichts aber. Komm jetzt, du wirst es noch verstehen. Alle warten auf dich, Mensch Hugo, das wird ein Weihnachtsfest!”
Hugo widersprach nicht mehr. Langsam ahnte er , dass Willi ihn nie mehr verlassen würde, dass er nie mehr frieren nie mehr hungern und nie mehr einsam sein würde.

 

Hi coleratio,

für so eine schöne Weihnachtsgeschichte unterbreche ich doch gern für ein paar Minuten die Arbeit an meinem Mammutwerk, um dir ein paar Gedanken dazu mitzuteilen.

Wenigstens zu Weihnachten schafft Hugo es, sich ein paar Stunden im warmen Kaufhaus zu schenken, stummer Teilnehmer des Glücks der anderen zu sein und darin für sich neben Verbitterung auch etwas Schönes zu entdecken. Dies finde ich als Gedanken schon sehr schön, auch wenn ich mir überlegt habe, ob ihn nicht ein freundlicher Filialleiter eventuell schon nach spätestens fünf Minuten des hauses verwiesen, oder ein Ladendetktiv ihn auf Schritt und Tritt verfolgt hätte. Aber das kann Bruno ja ausblenden und darum geht es in deiner Geschichte auch nicht.
Es geht um eine Jesusparalele.
Der Erlöser aus der Krippe im Stall findet sich wieder in dem Retter aus der Gosse. Der Kindermord zu Betlehem in der Verfolgung eines umgerannten Mannes als Dieb und das Leiden nimmt ein Ende bei Gott.
Dort auch trifft Bruno seinen Freund wieder, der ihm schon das irdische Leben erleichtert hat, der ihm die Kraft gab, durchzuhalten.
In diesem Punkt wäre deine Geschichte selbst dann eine schöne Weihnachtsgeschichte, wenn sie im Sommer spielen würde.
So aber sind Ambiente und Inhalt stimmig. Das Eintauchen ins Kaufhaus könntest du für mein Gefühl noch etwas liebevoller beschreiben, uns die Gerüche vorführen, uns wissen lassen, ob es Zimt und Mandel, Orangen und Nüsse sind, die in der Luft liegen.
Aber das ist auch alles, was ich zu meckern habe.
Was mir sonst noch aufgefallen ist:

Er war Alt, er war krank.
Er war alt, er war krank
wenn Hugo ihnen zu Nahe kam
da bin ich unsicher, aber mE zu nahe
Seine Energie, seine Gabe zur Selbstironie. Sein nie enden wollender Optimismus war es gewesen, der Hugo immer wieder aus seiner Trübsal gezogen hatte.
Das würde ich nicht durch einen Punkt trennen, sondern die verschiedenen Eigenschaften im Plural belassen:
Seine Energie, seine Gabe zur Selbstironie und sein nie enden wollender Optimismus waren es gewesen, die Hugo immer wieder aus seiner Trübsal gezogen hatten.
Letzten Weihnachten, als sie in dem Abrisshaus
mE Letztes Weihnachten
der Lammgefütterten Jacke
der lammgefütterten
Noch bevor er sich bedanken konnte, war der Junge zu seinen Eltern gelaufen
Hier würde ich Noch bevor Hugo sich bedanken konnte schreiben, da du die beiden Sätze drumherum immer von dem Jungen erzählst.
so als wäre es das letzte Mal in seinem Leben,
Du könntest hier Mahl mit h (von Mahlzeit) schreiben. Es geht aber auch so, beschränkt sich dann aber auf die Erbsensuppe.
ohne das eine Schneeflocke gefallen war
dass

Einen lieben Gruß, sim

 

Hallo Coleratio,

schön, dass der alte Mann wenigstens an Weihnachten im Kaufhaus ein wenig Wärme und Behaglichkeit spüren konnte. Leider muss ich Sim zustimmen - es hätte wohl nicht lange gedauert, bis jemand ihn hinauswirft.
Selbst die Hilfsbereitschaft der Leute, als Hugo in den Baum fällt, scheint mir ein wenig übertrieben. Nicht einmal seine Kumpel von der Straße wollen etwas mit ihm zu tun haben, also muss Hugo in dieser Umgebung doch noch mehr auffallen. Das waren die beiden Dinge, die mich ein bißchen gestört haben.

Ansonsten empfand ich die Geschichte als sehr schön. Ich habe mich sehr für Hugo gefreut, dass er wenigstens nach seinem Tod ein besseres Leben führen kann. Sein Wiedersehen mit Willi fand ich sehr gelungen.

Insgesamt eine schöne (Weihnachts-)Geschichte!

LG
Bella

 

Hi lieber Sim,

zuersteinmal alles alles Liebe zu deinem Geburtstag! :kuss: :kuss: :anstoss:

Und dann machst du mir mit deiner Kritik auch noch ein so schönes Geschenk.
Danke dir. :)

auch wenn ich mir überlegt habe, ob ihn nicht ein freundlicher Filialleiter eventuell schon nach spätestens fünf Minuten des hauses verwiesen, oder ein Ladendetktiv ihn auf Schritt und Tritt verfolgt hätte.
Mein Gott, ist das wirklich so? Ich muß gestehen, dass ich schon seit ewigen Zeiten zu Weihnachten nicht mehr in einem Kaufhaus war und daher nicht beurteilen kann, ob sogenannte "Penner" dort herumlaufen, oder nicht.
Und dabei sind es meist die Leute, bei denen man es nicht vermutet, die stehlen. (habs selbst erlebt)
Also, das finde ich jetzt sehr traurig. :(

Der Erlöser aus der Krippe im Stall findet sich wieder in dem Retter aus der Gosse. Der Kindermord zu Betlehem in der Verfolgung eines umgerannten Mannes als Dieb und das Leiden nimmt ein Ende bei Gott.
Das hast du wunderbar interpretiert.

Ja, genau so sehe ich das auch. (und darum sollte man solche Menschen auch in ein Kaufhaus lassen) Denn gerade die stehen ihren Sinnen näher als manch einer, der vom Leben verwöhnt wird.
Und nicht jeder Obdachlose muß ein Säufer oder ähnliches sein.
Gott liebt die Armen und Einfältigen.

Deine aufgelisteten Fehler, (vielen Dank dafür) werde ich berichtigen.
Komisch, mein Rechtschreibprogramm hat nichts angezeigt.

Es freut mich sehr, dass dir meine KG gefallen hat.

Jetzt wünsche ich dir noch einen tollen Geburtstag und viel Glück, auch für dein Mammutwerk. :)

ganz lieben Gruß, coleratio

 

Hi Bella,

schön dass du meine Geschichte gelesen hast und sie dir gefallen hat. :)

Selbst die Hilfsbereitschaft der Leute, als Hugo in den Baum fällt, scheint mir ein wenig übertrieben.
Wenn das wirklich übertrieben ist, dann leben wir in einer armen Welt. :crying:
Das Hilfsbereitschaft nicht mehr Großgeschrieben wird, habe selbst ich, in meiner Naivität schon erkannt.
Doch einem Menschen, der gefallen ist nicht hoch zu helfen, nein, das kann ich nicht glauben.
Außerdem wurde Hugo von Tannenzweigen bedeckt. Niemand konnte sein ungepflegtes Äusseres, oder seine aufgekratzte Haut sehen.
Allerdings selbst wenn doch, ist es nicht eine natürliche Reaktion, zu helfen?
Würdest du einfach vorbei gehen?

Ich muß gestehen, dass ich nie gedacht hätte, dass dies ein Kritikpunkt sein könnte, das muß ich erstmal verdauen. :dozey:

Liebe Bella, fühle dich jetzt bitte nicht angesprochen, du hast nur geschrieben, was du denkst und mich damit zum Grübeln gebracht.

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar :)

lieben Gruß, coleratio

 

OHH, was war die schön ...

Ich habe letztens meinen Töchtern ein Märchen vorgelesen (Das Mädchen mit den Schwefelhölzern). Als das Mädchen am Ende starb, da hatte ich doch einen gewaltigen Klos im Hals.

Deine Geschichte hat mich an genau jenes Märchen erinnert. Der arme Mann (das Mädchen), der bei klirrender Kälte zur Weihnachtszeit die Schönheit der Welt erkennt. Allerdings steht er außen vor.
Willi (die tote Großmutter) zu dem er sich hingezogen fühlt, weil er ihm in seinem tristen Leben etwas Wärme gegeben hat.

Eine wirklich rundum gelungene Weihnachtsgeschichte, die doch gerade in dieser Zeit sehr melancholisch stimmt.

Fazit: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Lieben Gruß! Salem

 

Liebe Coleratio,
eine Weihnachtsgeschichte mit ungewöhnlichem Prot und ausgefallener Idee, dazu anschaulich und spannend geschrieben, klasse! Die Stimme, sein Kribbeln, der Schluss, schön aufgebaut.

Aber ich habe ja immer etwas zu meckern! Am Anfang war der Obdachlose mir allerdings allzu mitleiderregend geschildert, ich würde fast sagen klischeehaft. Er wirkt nur bemitleidenswert, so völlig unschuldig an seiner Situation. An einige Dinge kann er sich gar nicht erinnern, an seinen Freund Willi wieder sehr gut, merkwürdig.
Ich habe nicht so ganz verstanden, warum er immer genau zu dieser Zeit ins Kaufhaus ging, warum nicht zu einem anderen Zeitpunkt. Da baust du eine Spannung auf, die enttäuscht wird. Und wird er nicht raus geschmissen?
Dann hat mich gewundert, woher plötzlich die Wut kam, wenn das mit dem Koffer zusammenhängt, hätte ich es einleuchtender gefunden, wenn er sofort etwas spürt, als er ihn ergreift. Wenn die Wut sich langsam aufbauen würde, er z. B. mehrmals angerempelt wird und jemand dann versucht, ihn zu bestehlen, könnte ich es eher nachvollziehen.

Jetzt habe ich die anderen Kritiken gelesen. Ich denke schon, dass jemand ihm aus dem Weihnachtsbaum hilft. Vielleicht könnte derjenige anschließend die Nase rümpfen.

Noch zwei Kleinigkeiten:
"Er saß alleine auf der Bank, die am Rande des Weihnachtsmarktes stand." Wieso so umständlich, warum sitzt er nicht einfach auf einer Bank am Rande ...?
"Ein Zweiter versuchte im Vorbeigehen, ihm den Koffer zu entreißen." Vorbeigehen groß, oder?
eine frohe Weihnachtszeit
tamara

 

Hi Salem,

es freut mich sehr,dass dir meine KG gefällt.
Du weisst, dass mir deine Meinung immer sehr wichtig ist. :)

Ich kenne auch das Märchen mit den Streichhölzern. Es hat mich als Kind sehr traurig gemacht.

Mit meiner Geschichte, wollte ich auch zeigen, dass es irgendwann immer eine ausgleichende Gerechtigkeit gibt, auch wenn das Leben manchmal noch so düster aussehen kann.

Vielen Dank für deinen schönen Kommentar. :)

ganz lieben Gruß, coleratio

 

Hi Tamara,

freut mich, dass dir meine Geschichte gefallen hat.

Nun zu deinen Einwänden.

würde fast sagen klischeehaft. Er wirkt nur bemitleidenswert, so völlig unschuldig an seiner Situation.

Oh, wie ich diese Wort -klischeehaft liebe. :D

Ja , er ist auch bemitleidenswert. Glaubst du das alle Obdachlosen Schuld an ihrer Situation haben?
(Muß jetzt leider einpaar Grafiken rausnehmen, Admin. ist böse(grins))
Du schreibst:
-An einige Dinge kann er sich gar nicht erinnern, an seinen Freund Willi wieder sehr gut, merkwürdig.-
Wieso merkwürdig? Er kann sich nur nicht daran erinnern, was vor seiner Obdachlosenzeit war. Vielleicht hat er es verdrängt?

Ich habe nicht so ganz verstanden, warum er immer genau zu dieser Zeit ins Kaufhaus ging, warum nicht zu einem anderen Zeitpunkt.
Weil Hugo es sich zu seinem Weihnachtsgeschenk gemacht hat.
Er hat immer die gleiche Stunde genommen.
So wie es in unseren Familien z.b. heißt: um sechs Uhr ist Bescherung.
So war es immer und so wird es immer sein. (bisschen Fantasie? :shy: )
Du schreibst:
-Und wird er nicht raus geschmissen?-
Nee!!!
Warum wollt ihr den armen Kerl immer rausschmeissen :confused:
Hab meine Meinung schon dazu gesagt.

Dann hat mich gewundert, woher plötzlich die Wut kam,
Weil ihm jemand etwas wegnehmen wollte und ihm plötzlich bewußt wurde, dass ihm immer alles weggenommen wurde. (Mensch Tamara) :schiel: :kuss:

Er saß alleine auf der Bank, die am Rande des Weihnachtsmarktes stand." Wieso so umständlich, warum sitzt er nicht einfach auf einer Bank am Rande ...?
Was findest du umständlich? -Er saß allein ...-
Wenn du das meinst: Auf einer Bank sitzen meist mehrere Leute.
Hugo sollte aber alleine darauf sitzen. :shy:

Ach stopp, jetzt sehe ich was du meinst: ...Bank, (die) am Rande.
Ja, -die- könnte ich weglassen, da hast du Recht. ;)

Danke dir für deinen Kommentar :)

liebe Grüße, coleratio

 

Hallo Coleratio,

nein, es ist kein Geheimnis, dass Hilfsbereitschaft in der heutigen Zeit nicht mehr groß geschrieben wird.
Leider ist das so.
Ich dachte nur unter dem Aspekt, dass sogar seine Kumpels von der Straße ihn meiden würden ihn doch die Leute im Kaufhaus doch erst recht meiden.

LG
Bella

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Coleratio,

Oh, wie ich diese Wort -klischeehaft liebe.
Ach ja, das wird hier sooo oft bemängelt, dass ich es auch schon benutze. Was ich meine ist vielleicht eher "einseitig, übertrieben". Ein besoffener, fauler Penner wäre es für mich genauso. Dein Willi ist nicht nur obdachlos und arm, sondern friert noch, hat Hunger, ist krank, wird von allen gemieden, hat seinen besten Freund verloren, wird fast bestohlen, kann sich an keine schöne Zeit mehr erinnern, er leidet still. Schlimmer geht's nimmer. ;) Es mag bei Weihnachstgeschichten üblich sein, die Bemitleidenswertesten Gestalten in den Vordergrund zu zerren, tut mir Leid, liebe Coleratio, das war mir zu dick aufgetragen. Aber vielleicht ist das nur mein Geschmack.

Ich habe einfach noch nie einen Obdachlosen in einem Kaufhaus gesehen, allerdings auch nicht, dass er heraus geworfen wird. Aber ich bin sicher, dass die Manager nicht nur Diebstahl fürchten würden, sondern auch, dass die "bürgerlichen" Kunden sich belästigt fühlen könnten. Hier könntest du zeigen, wie schlecht er von der Gesellschaft behandelt wird.
Ja, ich meinte "Er saß alleine auf der Bank am Rande des Weihnachtsmarktes."

Und zu der Wut: Bis dahin hat er still gelitten, alles hingenommen, der Umschwung kommt für mich plötzlich, unverständlich wodurch er ausgelöst wird. Aber wie gesagt, ich bin eben pingelig! ;)

 

Hallo coleratio,
eine wirklich schöne und stimmungsvolle Weihnachtsgeschichte. Ich habe mir dabei Hamburg vorgestellt. Der Weihnachstmarkt, die Menschen und das Kaufhaus. Die Szene mit dem kleinen Jungen hat mir sehr gut gefallen. Auch Hugo hast du meines Erachtens sehr gut gezeichnet.
Auch wenn einige hier anderer Meinung sind, so denke ich, ist es durchaus möglich, dass ein Obdachloser sich zur Weihnachstzeit ungeschoren in einem Kaufhaus aufhalten kann. Besonders wenn er seit Jahren bekannt ist, dann drücken die Angestellten vielleicht und besonders zur Weihnachtszeit ein Auge zu. Denn so wie du Hugo beschrieben hast, ist er ja trotz seines Äußeren ein liebenswerter Mensch und ich denke, so etwas strahlt er dann auch ab. Dadurch wird es auch sicher einige Menschen geben, wenn auch nicht unbedingt alle, die sich erbahmen und ihm nach einem Sturz wieder aufhelfen. Ich würde es jedenfalls tun!
Und noch etwas, ich bin der Ansicht, dass gerade Weihnachtsgeschichten dazu anregen können, das Menschen über die Rücksichtslosigkeit in dieser Welt nachdenken. Und dazu gehört, dass auch sogenannte "Klischees" beschrieben werden, damit es für "ALLE" deutlich wird, dass sie über ihr Verhalten Mitmenschen gegenüber nachdenken.
Das Einzige was ich zu bemängeln habe, ist der Umstand, dass es am Ende nicht doch noch schneit. Das liebe coleratio habe ich echt vermisst.
Ansonsten wirklich eine gelungene Weihnachstgeschichte.
Auf Fehler habe ich nicht geachtet, aber da war sim ja schon fleißig.
glg
carrie

 

Hi carrie,

schön dass dir meine KG gefallen hat und danke für den verständnisvollen Kommentar. ;)

Ich finde es ganz furchtbar, dass bezweifelt wird, es könne jemanden geben, der einen sogenannten Penner, die Hand reicht, wenn er gefallen ist. :dozey:
Gibt es die Nächstenliebe nur unter Gleichgesinnten?
Ach, ich will garnicht weiter darüber schreiben, es macht mich nur traurig und ein bisschen wütend.
Für mich gilt: Jetzt erst recht!!! :)

Das Einzige was ich zu bemängeln habe, ist der Umstand, dass es am Ende nicht doch noch schneit.
Wollte diese Klischee mal umgehen, vor allem weil, wann liegt zu Weihnachten in Hamburg schon mal Schnee? :D

Das liebe coleratio habe ich echt vermisst.
Alles klar!!! :cool:

Nochmals vielen Dank.
ganz lieben Gruß, coleratio

 

Mir ist eingefallen, dass ich letztens einem Mann geholfen habe, der auf der Straße gestürzt ist. Ich hatte ihn zuerst auch für einen Obdachlosen gehalten, aber dann erzählte er, dass er behindert ist. So kann man sich irren! Direkt nach mir kam eine zweite Frau zur Hilfe. Ich hoffe, das baut dich wieder auf, liebe Coleratio!

 

Hi Tamra,

das finde ich ganz lieb von dir, dass du mir das schreibst :kuss:
Hab mich auch schon wieder beruhigt :shy:

Trotzdem möchte ich, was ich noch garnicht getan habe, meine Intention der Geschichte erklären.

Mir kam es nicht darauf an, einen bemitleidenswerten Obdachlosen zu schildern. Sondern, so wie Sim es richtig erkannt hat, (auch wenn ich nicht direkt an Jesus gedacht habe), wollte ich zeigen, dass es Menschen gibt, die geboren werden um sich für andere zu opfern.
Meist geschieht es, ohne dass der Betroffene es weiß.
Hugo hat vielen Menschen das Leben gerettet und sein eigenes geopfert.
Ich sehe es als Bestimmung.
Und warum soll es nicht ein Mensch wie Hugo sein?

Wie oft ist es geschehen, dass jemand Leute aus einem brennenden Haus gerettet hat und selber nicht mehr rauskam.
Oder ins Wasser gesprungen ist, um einen Ertrinkenden zu retten, um dann selbst zu ertrinken, u.s.w.

lieben Gruß, col.

 

ahoihoi coleratio!

obwohl ich noch gar nicht in weihnachtsstimmung bin (das kommt bei mir auch erst ungefährt einen tag vor weihnachten), versuch ich mich mal an deiner story.

Hier vergaß er, dass sein Leben nichts mehr zählte, dass er ein aussätziger alter Mann, ohne Hoffnung und Zukunft war.
hier würde mir:
... dass er ein aussätziger alter Mann war, ohne Hoffnung, ohne Zukunft.
besser gefallen. klingt, naja, dramatischer, ist jedoch ansichtssache

Ein Sternenmeer, so dicht als hätte man einen Teppich daraus geknüpft, funkelte ihm entgegen
sehr schön!

“Was ist los?” fragte er verwirrt, “wo gehen wir hin?”
hier fehlt ein komma nach: los?",
soweit ich weiß

was du wahnsinnig gut kannst, ist eine stimmung einzufangen, die du dann auch unmittelbar an mich, den leser, weitergibst. man fühlt sich traurig, obwohl hugo ja eigentlich in diesem moment nicht traurig ist. man denkt daran, was wäre wenn ich es wäre? was wäre, wenn es mir so ergehen würde, wenn ich allein wäre? vom letzten freund verlassen?

An einige Dinge kann er sich gar nicht erinnern, an seinen Freund Willi wieder sehr gut, merkwürdig.-
Wieso merkwürdig? Er kann sich nur nicht daran erinnern, was vor seiner Obdachlosenzeit war. Vielleicht hat er es verdrängt?
das habe ich auch so gesehen. vielleicht kann man mit einer solchen situation einfach besser umgehen, wenn man nicht daran denkt, dass es einmal nicht so gewesen ist?

ich muss zugeben, ich hab die geschichte etwas anders gesehen, als evtl. von dir beabsichtigt. wenn ich es nicht gelesen hätte (hugos opferung für das leben anderer), hätte ich eher gedacht, dass der koffer hugo nur zugespielt wurde, damit er sein eigenes "leben" rettet. als er ins jenseits übergeht und hinter sich die flammen sieht, dachte ich, er hatte die hölle bereits hinter sich und sich fürs "paradies" würdig (?) erwiesen. sozusagen ein austausch von langen qualen und noch längeren frieden.
allerdings ist deine intention "weihnachtlicher", romantischer. ;)

auf jeden fall eine sehr schöne geschichte. hat mir äußerst gut gefallen. stilistisch routiniert und die atmosphäre toll eingefangen.

liebe grüße
Tama

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Tamira,

freue mich sehr, dass dir meine KG gefallen hat. :)

... dass er ein aussätziger alter Mann war, ohne Hoffnung, ohne Zukunft.
Jawohl, gefällt mir auch besser, werde ich ändern.

Das Komma werde ich auch noch einfügen. Vielen Dank!

was du wahnsinnig gut kannst, ist eine stimmung einzufangen, die du dann auch unmittelbar an mich, den leser, weitergibst.
Ohhhh, wie gerne ich sowas höre.(aufdieschulterklopf) :kuss:
dass der koffer hugo nur zugespielt wurde, damit er sein eigenes "leben" rettet. als er ins jenseits übergeht und hinter sich die flammen sieht, dachte ich, er hatte die hölle bereits hinter sich und sich fürs "paradies" würdig (?) erwiesen.
Ja, das wäre die nächste Überlegung.
Ich glaube, wenn das Leben auf der Erde zur Hölle wird und man trotzdem ein guter Mensch bleibt, hat man sich einen Platz im Himmel gesichert.

Es freut mich, dass du meine KG so verstanden hast, wie ich sie ausdrücken wollte.

Nochmals vielen Dank für deinen lieben Komm.

Wünsche dir und allen anderen natürlich auch, einen schönen ersten Advent.
Coleratio

PS. bin wohl etwas mit der Quote durcheinander gekommen. Tzzzzz?

 

Es weihnachtet sehr und darum interessiert man sich vermehrt für entsprechende Geschichten.
Ich auch.
Diese hier, hat mir gefallen.
An manchen Stellen habe ich mich gefragt: Tut man sowas in dieser Situation?
Besonders die Stelle, wo er in dem Rohbau sitzt und ihn der Koffer plötzlich nicht mehr interessiert.
Es ist eine Stimmungssache und ich denke, daß sowas möglich ist.

...............
Er sah in ihren Augen die Angst, er könnte sie anstecken.
............... das ist mir zu schwach. Sie ekeln sich vor ihm. Da ist doch richtig Abneigung, nicht nur wegen der Krankheit, auch weil er einfach nur ein Penner ist.

Der zweite Punkt, der mir nicht so gefällt ist der Schluss.
Oh man, und dabei bringe ich die Welt gegen mich auf.
Ich habe nichts gegen Klischees und meine, daß eine solche Geschichte ruhig davon was vertragen kann.
Ich interpretiere Klischee allerdings als herkömmliches Verhaltensmuster oder oft dagewesene, wiederholte Handlung. Was man erwartet, und das mal so richtig fett.
Der Duden sagt:
Klischee= Abklatsch, talentlose Nachahmung.
Soweit würde ich hier nicht gehen. Mir fehlt am Schluss einfach die Veränderung der Umgebung, das Phantastische, Traumhafte. Es muß nicht sein, daß sie auf Wolken schweben, aber ich brauche ein Bißchen was himmlisches.
..................
Willis Gesicht strahlte, als er seinem Freund den Arm um die Schulter legte und ihn aufforderte mit ihm zu kommen.
.................
He, das machen die doch nicht auf dem Bahnhof oder im Supermarkt!
Die Wahrnehmung der Umgebung mag schwächer geworden sein. Alles ist weich, die Luft, die Bewegungen...Willi ist plötzlich da, deutlicher als alles andere. Direkt von Willi geht ein Strahlen aus, das mehr zu fühlen ist, als zu sehen. Seine Stimme hatte sich verändert. Die Berührung hatte was seltsam beruhigendes.....
Schmalz.... bitte!
Foltert mich aber so mag ich das!
So, und morgen zünden wir eine Kerze an, Kaffe dampft und duftet, ich lese was vor und wir fühlen uns einfach weihnachtlich!

Gruß
3

 

Hi Manfred,

ich freue mich, dass dir meine Geschichte gefallen hat.
Und ich finde es wunderbar, dass auch du ein wenig Kitsch magst. :thumbsup:

Dir ist der Schluss nicht "schmalzig" genug? :hmm:

Die Begegnung mit Willi findet an dem Platz statt, wo Hugo gestorben ist.
Hugo weiß nicht so recht, was mit ihm geschehen ist. Er empfindet das Zusammentreffen ja schon realer als in seinen Träumen.
Kurz nachdem die Seele den Körper verlässt, ist der Zustand nicht wirklich himmlisch. Vor allem bei jemandem, der seinen Tod noch nicht realisiert hat.
Die Phase kommt für Hugo an dem Ort, wo alle auf ihn warten und er ein himmlisches Weihnachtsfest erleben wird. :)

Ich sehe an deiner Sicht meiner KG, wie unterschiedlich das Empfinden sein kann. Ich denke, jedem kann man es nicht Recht machen, leider :shy:

Und doch freue ich mich über jeden Kommentar und ganz besonders natürlich über die, die meine Gefühlswelt, die ich in eine KG lege, nachvollziehen können.

Nochmals ganz lieben Dank und einen schönen ersten Advent. :)

Ganz liebe Grüße, coleratio

 

Hallo coleratio,
Die Geschichte ist spannend und stimmungsvoll geschrieben.
Ich finde deine KG traurig.( insbesondere, da Hugo am Ende gegen seinen Willen zum tragischen Helden wird. Ich habe Hugos Verlorenheit, seine Andersartigkeit, seine Sehnsüchte gesehen.
Am Ende hätte ich mir gewünscht, dass nicht der Tod seine Bestimmung ist, um die Miseren seines Lebens zu beenden. Ich hätte ihm ein irdisches Wunder gegönnt.
Ich weiß, dass du Hugos Tod als eine Erlösung siehst. Nur denke ich, dass er auch ein erfülltes Leben verdient hat.

Gefallen hat mir der zweite Handlungsstrang.
Einerseits erwartet der Leser eine friedvolle Stimmung, die wie sich herausstellt, sehr trügerisch ist, da Menschen vor nichts zurückschrecken und sogar in dieser Zeit mit Bomben unschuldiges Menschenleben aufs Spiel setzen. Diese Befürchtung ist nicht abwegig, wenn man an den Terror in der Welt denkt. Warum sollte er auch an Weihnachten eine Pause machen?

Trotzdem wünsche ich Dir einen schönen ersten Advent :)


Goldene Dame

 

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