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Ich bin für Euch

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25.08.2004
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Ich bin für Euch

Alle Menschen um mich herum haben scheinbar ein sorgenfreies Leben, voller Glück und Harmonie. Sie lieben sich und ihre Kinder und freuen sich auch über die kleinste Geste der Freundschaft. Wie dumm sie sind, wie blind. Sie können die wahre Macht dieser Welt nicht begreifen. Sie glauben wirklich, sie seien Herr ihrer eigenen Gedanken.

Nur nicht auffallen, scheinen alle diese Menschen zu denken. Ihre ganze Energie wird in dieses Unterfangen gesteckt. Wer ausbricht wird gnadenlos verfolgt und gezüchtigt. Heilanstalten, Spitäler, Psychiatrien werden diese Umerziehungsanstalten genannt.

Hast du dich mal gefragt, was mit der alten Frau am Bahnhof geschehen ist, die bei Wind und Wetter den ganzen Tag dort an ihrer Ecke gestanden hat, um allen Reisenden eine gesegnete Fahrt zu wünschen? Sie ist nicht mehr da. Keiner weiss wo sie abgeblieben ist, keiner interessiert es. Sie war ja nur eine alte Spinnerin, die ihre Daseinsberechtigung mit ihrer Menopause abgegeben hat. Oder was ist mit dem jungen Mann, der immer zur gleichen Zeit an der gleichen Kreuzung über die Ungerechtigkeiten der Welt philosophiert hat? Sie alle sind Opfer der Gesellschaft geworden. Früher oder später kriegen sie dich, sie kriegen alle.

Ich habe die starre Gesellschaft aufgebrochen, bin in ihr Innerstes vorgedrungen um von dort systematisch meinen Feldzug der Zerstörung zu planen und zu realisieren. Ich bin der Alptraum, der sie jede Nacht quält und sie nicht mehr ruhig schlafen lässt. Ich dringe in ihre Gedanken ein und infiziere sie mit dem Virus des Zweifels. Ich zwinge sie, über sich und ihr Leben nachzudenken. Ich verfluche sie dazu, immer häufiger ihre Gesellschaftsstrukturen zu überdenken. Durch mich können sie die Augen vor der Realität nicht mehr verschliessen.

Ich bin der Zweifel.

Ich sorge dafür, dass jeder Mensch dieser Gesellschaft gezwungen ist, über sich und andere nachzudenken.
Um mir aus dem Weg zu gehen, haben sie Regeln aufgestellt. Normen definiert und Gesetze geschaffen.

Alle Individuen die dagegen aufbegehren, werden gnadenlos verfolgt. Durch die konsequente Verwahrung und Eliminierung dieser Menschen, können sie eine zu grosse Konfrontation mit der Realität verhindern, doch damit öffnen sie mir Tür und Tor. Sie können ihre Gedanken einen Teil des Tages vor mir verschliessen. Nur nachts, wenn sie ruhig in Ihren Betten liegen, dringe ich gnadenlos in ihre Köpfe ein.

Fürchtet mich, denn ich bin der Zweifel. Ich bin schlimmer als meine Brüder Stolz, Habgier und Eitelkeit. Nur ich habe die Fähigkeit, euch zu zwingen, eigene Gedanken zu formulieren. Nur ich bin der wahre Herrscher über euch und eure Gesellschaft. Nur ich kann euch zeigen, was ihr eigentlich schon lange wisst, Ihr seid selber an eurem Unglück schuld, immer und zu jeder Zeit. Ihr habt alle diese langsamen Morde, welche ihr Suizid nennt, verübt. Niemand bringt sich mit mir, mit Zweifel im Kopf, selber um. Dafür benötigt es das Wissen, dass man nie mehr in der Gesellschaft funktionieren kann und diese Gesellschaft, die bist Du.

 

Hey Haeckse!!
Ein gelungener Text, der mir recht gut gefallen hat. :D Recht flüssig zu lesen, mal etwas anderes. :thumbsup: Jetzt mal das, was mir so an Fehlern aufgefallen ist :Pfeif: :

Sie können die wabre Macht dieser Welt nicht begreifen.- wahre

Keiner weis wo sie abgeblieben ist, keiner interessiert es. -weiß, wo...

Ich bin der Alptraum, den sie jede Nacht quält und sie nicht mehr ruhig schlafen lässt- der

Ich sorge dafür, dass jeder Mensch dieser Gesellschaft gezwungen ist über sich und andere nachzudenken.- gezwungen ist, über sich...

Durch die konsequente Verwahrung und Eliminierung dieser Menschen, können sie eine zu grosse Konfrontation mit der Realität verhindern, doch damit öffnen sie mir Tür und Tor. -große

Nur ich habe die Fähigkeit, euch zu zwingen eigene Gedanken zu formulieren.- euch zu zwingen, eigene Gedanken...

Nur ich kann euch zeigen, was ihr eigentlich schon lange wisst, Ihr seid selber an eurem Unglück schuld, immer und zu jeder Zeit.- .Ihr

Niemand bringt sich mit mir, mit Zweifel im Kopf selber um.- mit mir, mit Zweifel im Kopf, selber um.

MfG
Leana

 

Hallo Lena

Vielen Dank für Dein Lob und vor allem für die Korrekturen. Da ich Schweizerin bin (und außerdem an Legasthenie leide) ist es für mich immer schwierig die Fehler in meinen Texten zu finden (trotz Autokorrektur *g).

Liebe Grüsse

Haeckse

 

Ich finde meine Fehler auch nie im Text, obwohl ich ihn vor der Veröffentlichung nochmal genau durchlese. Ist wohl an sich eine Macke die mehrere haben. Darf ich fragen was Legasthenie ist?

 

@Lena

zitat wissen.de
Legasthenie ist eine aus dem Rahmen der übrigen Leistungen fallende Schwäche im Erlernen des Lesens und Schreibens bei sonst normaler Intelligenz; äußert sich im Verwechseln einzelner Buchstaben oder Wortteile.
zitat ende

Ich hoffe, deine Frage damit beantwortet zu haben.

Liebe Grüsse
Haeckse

 

Hallo Haeckse,

mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen. Das ist mal etwas ganz anderes, als die Sachen, die man sonst so liest.

Es hat mich beeindruckt, dass du schreibst, obwohl du Legasthenikerin bist! Mein Bruder ist auch Legastheniker und er geht allem was mit schriflichen Ausdruck zu tun hat weitmöglichst aus dem Weg!
Finde ich wirklich toll, wie du das machst!

Bella

 

Moin :-)

ich habe ein paar Laien-Anmerkungen:

Schreibfehler:
"ist, keiner interessiert es. Sie war"
Es sollte heissen "keinen"

Anderes:
"Früher oder später kriegen sie dich, sie kriegen alle."
Ich würde zwei Sätze draus machen. Dann macht man beim lesen eine Pause. Das ist aus meiner Sicht beeindruckender.

"Dafür benötigt es das Wissen, dass man nie mehr in der Gesellschaft funktionieren kann und diese Gesellschaft, die bist Du."
Zwischen "kann" und "und" würde ich aus dem gleichen Grund einen Punkt setzen. Gerade am Ende wirkt die Aussage "Und diese Gesellschaft, die bist Du" besser. Dann bezieht man die gesamte Geschichte auf "Du".

Ansonsten ganz gut. Verleitet dazu, daß ich eine "Gegenbetrachtung" schreiben möchte :-)
Jan

 

@Bella

Vielen Dank für dein Lob *freu*
Ich habe durch mein vieles Lesen (auch schon als Kind) einen Teil dieser "Krankheit" gut machen können. Natürlich fällt es mir noch immer schwer, Schreibfehler in Texten zu entdecken.
Schreiben macht mir aber trotzdem Spaß. Ich habe mir schon früher Geschichten ausgedacht und mache das auch heute noch gerne. Besonders meine Nichten freuen sich immer über "neue" Märchen ihrer Tante *g

@Jan
Auf die "Gegendarstellung" bin ich schon sehr gespannt.. und ich freue mich darauf sie zu lesen.

Danke Euch beiden

Haeckse

 

Hallo Haeckse

Kleiner Fehler noch:

Keiner weiss wo sie abgeblieben ist, keiner interessiert es.
keinen

Deine Geschichte hat mich nachdenklich gemacht und zu der Erkenntnis gebracht, dass wohl die meisten Menschen früher oder später diesem Virus zum Opfer fallen. Ich sehe das aber eher positiv. :)
Eine interessante Wendung erfährt Dein Text, als der Zweifel selbst durch seine Auflehnung und seine Handlungen diesem Virus zu verfallen scheint.
Hat mir ausgesprochen gut gefallen. :D

Liebe Grüße, die Kürbiselfe

 

Hallo Kürbiselfe

Es ist schön, zu sehen dass Du Dich so intensiv mit meinem Text auseinader gesetzt hast. In der Tat wollte ich unter anderem zeigen, dass "Zweifel" sich selber auch nicht entkommen kann.

Liebe Grüsse

Haeckse

 

:-) Ich muß schauen, wie ich es schaffe und was mir dazu einfällt. :-)

In einer Geschichte kann man nie alle Seiten darstellen und daher finde ich es interessant, zum gleichen Thema verschiedene Blickwinkel zu haben. So in der Art von Cover-Songs bei Musik. Verschiedene Bands bringen ihre Version eines Liedes.

Haeckse schrieb:
@Jan
Auf die "Gegendarstellung" bin ich schon sehr gespannt.. und ich freue mich darauf sie zu lesen.

 

Hallo Haeckse

Das Personifizieren von Emotionen ist ein gern genutztes und recht schwieriges Thema. Dir gelingt es ganz gut, wie ich finde, diese Hürde zu nehmen.
Herausgekommen ist ein kurzer, leichter Text; keine eigentliche Geschichte mit Handlungsverlauf, eher eine ichbezogene Charakterisierung.

Stilistisch hast du recht sicher gearbeitet, wie ich finde, außer in zwei Bereichen, die mich doch etwas stören:

1)
Du sprichst den gesamten Text über den Leser direkt an, womit du ganz klar einen direkten Kontakt knüpfst, was ein gutes Mittel ist. Aber manchmal redest du mit einem "Du"(Singular) und manchmal mit einem "Ihr"(Plural). Beschränke dich auf eine der Ansprechpartnermengen.

2)
Im 3. Abschnitt gehst du plötzlich unheimlich ins Detail. Redest von einer alten Frau und einem jungen Mann. Der Leser bekommt hier unweigerlich den Eindruck, dass das alles an einem konkreten Ort spielt und sich vielleicht sogar noch eine echte Geschichte entwickelt(ist ja noch früh im Text).
Doch dann verlässt du diese doch sehr regionale Szene(ich kenn keine solche Personen) und klagst wieder die gesamte westlich Welt an. Dieser griff zu der Lupe hat mich im Nachhinein doch ziemlich irritiert. Du solltest daher entweder nur global verallgemein oder das alles von vornherein auf eine konkrete Szene spezialisieren.

mfg Hagen

 

Mir gefehlt diese geschichte nicht so:( weil irgenswie gib es keinen Sinn. Sorry, ist nicht böse gemeint:) aber mein Style ist es nicht.

Gruss Grace:D

 

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