Was ist neu

Ich und Batman

Veteran
Seniors
Beitritt
19.02.2006
Beiträge
3.395
Zuletzt bearbeitet:

Ich und Batman

Batman hat gesagt: »Du bist kein Baby mehr - wehr dich, wenn dich was nervt!« Dann hat er so seltsame Bewegungen gemacht. Wahrscheinlich sollten das irgendwelche Kung-Bat-Fu-Moves sein oder so. Sah ulkig aus, ganz besonders, als Batman sich in seinem Cape verhedderte und hinknallte.
Als ich ihn aufheben und zurück ins Regal stellen will, tobt er furchtbar. »Lass das, Batman braucht keine Hilfe!« Er bläht seine Brust auf. »Batman ist ein Synoknym für Hilfe! Und heute« - das Grinsen unter seiner Plastikmaske lässt mich schlagartig verstehen, weswegen Batman auch der Dunkle Rächer genannt wird - »helfe ich dir
»Das ist ja ... öhm super!« Ich verkneife mir die Bedenken, ob denn eine Actionfigur die Art Hilfe sein kann, die ich benötige. So recht weiß ich auch noch nicht, was denn eigentlich mein Problem ist, von dem mich Batman befreien will.
»Sag nie wieder super!«, keift Batman. »Super hier, super da, das geht mir echt aufs Cape. Ein bisschen Kryptonit und schon kippt der Kerl um. Pah! Eigentlich hätte ich Superman heißen sollen, aber Clark wollte nicht mit mir tauschen.«
»Nicht?«, frage ich, weil ich nicht weiß, was ich sonst sagen könnte.
»Erst hat er ja gesagt, aber dann ist er durcheinander gekommen mit dem hin- und her maskieren. Weißt schon, er maskiert sich, wenn er Clark wird, ich maskiere mich, wenn ich Batman werde. Der macht das falsch rum. Man maskiert sich, um Superheld zu sein, nicht anders rum. Das wissen doch alle, frag Spidey, frag Dare Devil, frag das Phantom - nur Superman hat's nicht kapiert.«
»Ah.«
»Genau, also sprich nicht von ihm, der ist ne Niete, überhaupt dieses lächerliche Kostüm. Blau, gelb und nicht zu vergessen - dieses entzückende Rot. Violett ist die Farbe der Zukunft, das sage ich dir!«
»Su ... Okay, dann hilfst du mir jetzt also.«
Batman nickt.
Ich warte, Batman nickt weiter, tippt sich mit dem Daumen auf die Brust. Ich warte noch ein bisschen, Batman tippt und nickt weiter. Schließlich halte ich es nicht länger aus und frage: »Du sag mal ... Wobei hilfst du mir eigentlich?«
Batman macht unter seiner Maske große Augen. »Wobei?«, kreischt er. »Du fragst wobei?«
Ich nicke, leicht eingeschüchtert.
»Er fragt wobei, er fragt wobei.« Batman schüttelt tadelnd den Kopf, aber mir entgeht nicht, dass er sich dabei Hilfe suchend umsieht.
»Na bei ... bei ... ähm ... «
Da wird plötzlich die Tür aufgerissen und mein Bruder Markus stürmt herein.
»Du musst anklopf-«, begehre ich auf, aber Markus unterbricht mich sofort.
»Na, spielst du wieder mit deinen Puppen?« Er wirft mir einen verächtlichen Blick zu, rauscht an mir vorbei und greift sich mein Skateboard.
»Hey!«
»Kriegste nachher wieder, Kleiner!«
Er macht etwas, dass er Mama als durch-die-Haare-Wuscheln verkauft, aber in Wirklichkeit ist es ein unliebsamer Knuff auf den Schädel, der mich daran erinnern soll, dass Markus drei Jahre älter und drei Jahre stärker ist - und dass er drei Jahre mehr Erfahrung mit Mama hat. Dann knallt die Tür erneut und Markus poltert die Treppen runter. Ich schlurfe zum Fenster und sehe, wie Markus aus der Wohnungstür geschossen kommt. Er hebt ab, glidet auf dem Geländer, das die fünf Stufen zu unserer Haustür flankiert und landet gekonnt auf der Strasse - inmitten seiner Kumpels, die auseinandersprengen, um nicht umgefahren zu werden. Schon ein beeindruckender Stunt, den er da hinlegt. So beeindruckend, dass er beim Üben desselben sein eigenes Skateboard zerschreddert hat. Weswegen er jetzt immer meins borgt. (Mama: »Nun sei doch nicht so, du kannst deinem großem Bruder ruhig mal dein Skateboard leihen, er passt doch auch immer auf dich auf.«)
Ich hasse diesen Stunt, ich hasse die ehrfürchtigen Blicke seiner Kumpels, ich hasse, dass er mir das Skateboard jedes Mal zerkratzter zurückbringt und am meisten hasse ich, dass ich den Stunt selbst nicht kann.
Ich wende mich vom Fenster ab und starre Batman an, als wäre er Schuld an der Ungerechtigkeit der Welt.
»Dabei werde ich dir helfen!«, ruft Batman triumphierend aus. »Du darfst dir nicht alles von deinem Bruder gefallen lassen!«
Ich massiere mir die gewuschelte Stelle am Kopf. »Markus eins auszuwischen, ist keine gute Idee. Er ist älter und stärker.«
»Nanana, Superman würde vielleicht auf plumpe Muskelkraft setzen. Batman benutzt hingegen sein Köpfchen.« Er tippt sich demonstrativ an die Stirn. »Ist dein Gegner zu stark, dann ... dann ...« Aus dem Tippen wird ein Kopfkratzen. »Ähm … Schauen wir doch mal nach, was sich alles so in meinem Batgürtel verbirgt.«
Ich sehe zu, wie er seinen Gürtel ausräumt. Baterang, Bat-Seil, Bat-Spray, irgendwas, das ich mal angesengt habe, Bat-Schellen, Bat-Knarilen, Bat-Rattatazonks und weiteren Bat-Kram, für die mir keine passenden Namen einfallen.
Alles vor sich ausgelegt, unterzieht Batman der Ausrüstung einer eingehenden Untersuchung.
Dabei murmelt er Unverständliches vor sich hin. Einmal klingt es wie: »Ach da habe ich meinen Bat-Gum.« Er zieht etwas Gummiartiges von einem anderen Etwas, das aussieht wie eine Vorrichtung zum Seifenblasen, steckt es sich in den Mund, verzieht das Gesicht, spuckt es wieder aus und schmiert es an ein anderes Bat-Teil. Als mich ein verstohlener Seitenblick trifft, tue ich so, als hätte ich nichts gesehen.
Plötzlich schnippt Batman mit den Fingern. Dann noch einmal. Beim dritten Mal schnalzt es sogar ansatzweise und er erklärt mir stolzem Blick seinen Plan: »Wir werden uns die Frigrugalkraft zu nutze machen, wenn Markus die Klinke betätigt. Über einen Dynamo, aufgeladen mit 20.000 Kilo-Ohm, bekommt er einen pysischen Schock, der ihn in das Zimmer schleudert. Gleichzeitig wird er magnetonisch aufgeladen, sodass die Batnadeln - die wir hier, hier und hier platzieren - auf ihn zuschießen und ihn grässlich pieken. Ohnmächtig wie er sein wird, dringt dieser Schmerz in sein Unterbewusstsein und belegt ihn auf ewig mit Angst, sobald er nur in die Nähe deines Zimmers kommt!«
Batman rammt seine Fäuste in die Hüften und starrt mich erwartungsvoll an.
»Ähm ... das klingt super, nur ...«
Batmans Augen verengen sich gefährlich.
»Ich meine, das klingt klasse, aber ...«
»Verdammt«, Batman klatscht sich an die Stirn, »du hast recht: Uns fehlt der Bat-Generator.«
Einen Moment herrscht hochkonzentrierte Stille, die nur von dem quietschenden Unterfangen gestört ist, als Batman sich müht, die Maske wieder zurechtzurücken.
»Dann eben Plan B: Wir spannen das Bat-Seil vor der Tür und Markus wird sich mordsmäßig auf die Fresse legen, wenn er wieder ins Zimmer stürmt!«
Wohl auch aus Angst, dass Batman einen noch komplizierteren Plan entwerfen könnte, in dem vielleicht diesmal kein Generator gebraucht wird, stimme ich schnell zu. Und was soll schon groß passieren? Einfache Pläne sind deshalb so gut, weil nicht so viele Vari ... Varikablen drin auftauchen, die ...
»Unklakultierbar sind«, hilft Batman mit erhobenem Zeigefinger aus.
Weder dauerte die Vorbereitung sehr lange (ich hocke auf der einen Seite des Türrahmens mit dem Seilende in der Hand, Batman hält mir gegenüber das andere Ende umklammert - seine Augen sind dabei zu Schlitzen verengt), noch müssen wir lange warten. Als die Tür aufgeht, reißt Batman das Seil in die Höhe.
»Bist du noch zu retten?«, herrscht Mama mich an, als sie wild mit den Armen rudernd ihr Gleichgewicht wiedergefunden hat. »Ich hätte die Treppe runterfliegen können.«
»Ich und Batman wollten doch nur...«
»Es heißt Batman und ich ... «, verbessert sie mich reflexartig, schüttelt dann den hochroten Kopf und faucht: »Du bist langsam zu alt, um dich hinter deinen Actionpuppen zu verstecken. Denk mal drüber nach - dafür hast du eine Woche Zeit: Stubenarrest!«
Die Tür knallt ein zweites Mal an diesem Tag.
»Oh wie großzügig«, spöttelt Batman.
Ich starre Batman böse an. »Ich sollte wirklich nicht mehr auf dich hören. Mama hat recht, ich bin allmählich zu alt für dich!« Ich will ihn packen und zurück in die Box zu Wolferine, Spidy und Superman (und meiner bescheidenen Playboysammlung) stopfen, doch Batman entschlüpft meiner zupackenden Hand.
»Nun lass mal nicht den Kopf hängen, deine Mutter hat mich auf die Idee gebracht.«
»Wieso bekomme ich dabei so ein flaues Gefühl im Magen?«
Batman lacht hämisch. »Das kommt vom Fliiiegen.« Er führt einen albernen kleinen Tanz auf, bei dem er sein Cape flattern lässt.
»Verstehst du nicht? Deine Mutter hat uns die Lösung vor die Füße geworfen. Fliegen, Mann – dein Bruder will mit dem Skateboard fliegen. Fein, helfen wir ihm dabei!«
Jetzt begreife auch ich und grinse zurück.

Als Markus mir das Skateboard nach oben bringt (Na, du Spinner, habe gehört, dass du mir dein Board die ganze nächste Woche überlassen willst, lach, wuschel) gebe ich mich verdrossen. Als die Tür wieder zukracht, zähle ich in aller Ruhe die neuen Schrammen im Board. Für jede Schramme löse ich die Schraube der Vorderachse um eine Vierteldrehung.
Batman sieht mir dabei zu und schweigt Zustimmung.

Am nächsten Morgen bin ich schon früh wach. Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich es nicht erwarten kann, bis Markus endlich in mein Zimmer platzt. Als Markus schließlich die Treppe heraufpoltert, erwartet ihn Batman bereits auf dem Board. Gelassen blickt er dem Feind entgegen, die Arme lässig vor der Brust verschränkt. Dieser Anblick scheint Markus kurz zu irritieren, denn anstatt mir im Vorbeigehen den eigens für mich reservierten angewidert-mitleidigen-Blick entgegenzuspucken, verharrt er für einen Augenblick und bedenkt mich mit einem besonders dicken Willie dieser Art.
»Wenn du das Board nimmst, wird Batman dich bestrafen!«, warne ich meinen Bruder. Eine Warnung scheint mir angemessen, aber insgeheim bin ich froh, dass er sie ignoriert. Mit einem »Werd endlich erwachsen« fegt er die Actionfigur beiseite, schnappt sich mein Board und stürmt die Treppen runter. Ich eile zum Fenster und warte auf die Show. Genau wie Markus' Kumpels, die sich vor der Haustür versammelt haben.
Die Haustür ist offen. Markus, bereits im Wohnungsflur volle Fahrt aufgenommen, schießt heran, will in dem Moment abheben und auf das Geländer übersetzen, als die Vorderachse wegbricht, hebt ab, aber ohne Board, reißt im Flug in einer spastisch anmutenden Zuckung die Arme nach vorn, rammt Bauch und Gesicht voraus die Mittelstange des Geländers, macht vom eigenen Schwung eine halbe Rolle um die Stange und plumpst in einem verdrehten Knäuel auf die Stufen.
Ich stimme in den Chor des Gelächters ein.
»Sieh dir das an, Batman«, pruste ich. Doch Batman schweigt. Mit verdrehten Gelenken liegt er noch immer dort, wo Markus ihn hingeschmettert hat.
Ich wende mich vom Fenster ab und knie mich neben meinen treuen Begleiter, nehme ihn vorsichtig in den Arm. Steif und kalt fühlt er sich an.
In diesem Augenblick kreischt Mama von unten: »Was ist denn hier passiert?«
»Das war«, murmle ich, »des Dunklen Rächers letzter Auftrag.« Andächtig lege ich Batman in den Karton zu den anderen Actionfiguren.
Ich kann mich irren, aber als ich den Deckel schließe, meine ich zu sehen, wie Superman mir einmal kurz zuzwinkert.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Weltenläufer,

ich fand die Story ganz unterhaltsam. Ein paar lustige Stellen sind drin.Ich mochte Batman und seine Superabneigung. Das gemeine Ende ist nicht mein Ding. Ich hätte gern gesehen, dass der Bruder dann bei dem Sturz auch wirklich ums Leben kommt, dann wäre die Geschichte nicht nur witzig und ironisch, sondern zum Schluß auch noch tragisch – und trotzdem nachvollziehbar. Wäre mir lieber, als diese augenzwinkernde Verharmlosung eines eigentlichen recht gefährlichen Tates zum Schluß.
Das mit Superman, von wegen er ist der einzige, der sich verkleidet, um nicht super zu sein, war in Kill Bill 2, kann das sein?
Was ich mich auch fragen musste, weil ich selbst schon Probleme damit hatte: Ist das keine Copyright-verletzung? Oder Fan-fiction, oder was auch immer…?
Also ich hoffe (und denke) nicht, wäre echt Schade um die Story.

mfg,

JuJu

 

Hallo weltenläufer,

ach ja ... der Abschied von der Kindheit ... all die Spielsachen, die irgendwann durch irgendwas ersetzt werden. Schön! Wirklich schön, hat mir gefallen.

»Das ist ja ... öhm super!« Ich verkneife mir die Bedenken, ob denn eine Actionfigur die Art Hilfe sein kann, die ich benötige. So recht weiß ich auch noch nicht, was denn eigentlich mein Problem ist, von dem mich Batman befreien will.

:lol:

Überhaupt diese ganze Szene hat mich sehr erfreut.

... und dass er drei Jahre mehr Erfahrung mit Mama hat.

:) an Mama darf man für später üben

inmitten seiner Kumpels, die auseinandersprengen, um nicht umgefahren zu werden.

Die was? Auseinandersprengen? Cool!

Einfache Pläne sind deshalb so gut, weil nicht so viele Vari ... Varikablen drin auftauchen, die ...
»Unklakultierbar sind«, hilft Batman mit erhobenem Zeigefinger aus.

Die beiden verstehen sich echt. Ist auch schwierig, mit diesen Femkwörtern.
Schön es auf beide anzuwenden.

»Es heißt Batman und ich ... «, verbessert sie mich reflexartig,

:)

... und schweigt Zustimmung.

schweigende Zustimmung ... hach ...

Mit einem »Werd endlich erwachsen«(Komma) fegt er die Actionfigur beiseite,

Ich Eile zum Fenster und warte auf die Show.

Er ist in sehr großer Eile, ja?

»Das war«, murmle ich, »des Dunklen Rächers letzter Auftrag.« Andächtig lege ich Batman in den Karton zu den anderen Actionfiguren.

Da tat mir Batman tatsächlich leid. Aber vielleicht grüßt er ihn ja nochmal, wenn er an seine Heftchen will. Doch, ich glaube, er das wird er tun.

Am Ende wird eben das Böse bestraft und das Gute gewinnt. Ich mag dieses Ende, die Dramatik liegt für mich nicht im - auf die Fresse fallenden Bruder - sondern in dieser Pappschachtel.

Aber es besteht ja Hoffnung. Da er diese Phase nun abgeschlossen hat, kann er an den Computer gehen und ganz allein die Welt retten :).

Sehr schön. Gern gelesen.

Beste Grüße Fliege

 

Hallo juju

schön, wenn du die kg unterhaltsam fandest :) Ihre Hauptfunktion hat sie damit wahrscheinlich auch erfüllt.

Das gemeine Ende ist nicht mein Ding.
Ich hätte gern gesehen, dass der Bruder dann bei dem Sturz auch wirklich ums Leben kommt
gemein scheint dir nicht genug zu sein :D
In der Ursprungsidee war Batman noch einen Tick fieser. Da ist MArkus im Krankenhaus aufgewacht und Batman hat ihn dort heimgesucht. Aber da war das ganze Teil noch deutlich düsterer. Hach, bin ich froh, wenn sich eine Geschichte auch mal in die helle Richtung verselbstständigt :)


Hallo Fliege,

ich kann mich nicht erwehren, aus deinen Zeilen einen leicht spöttischen Unterton herauszuhören :aua: ABer womöglich magst du nur mit Batman sympathisieren?! :p

Da tat mir Batman tatsächlich leid. Aber vielleicht grüßt er ihn ja nochmal, wenn er an seine Heftchen will. Doch, ich glaube, er das wird er tun.
ganz bestimmt ;)

Am Ende wird eben das Böse bestraft und das Gute gewinnt. Ich mag dieses Ende, die Dramatik liegt für mich nicht im - auf die Fresse fallenden Bruder - sondern in dieser Pappschachtel.
schön, wenn das so ankam :)

Danke fürs Lesen und gutfinden :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Salve Großer,

erst mal ein bisschen Kleinkram, bevor ich zum Wesentlichen komme:

So recht weiß ich auch noch nicht, was denn eigentlich mein Problem ist, von dem mich Batman befreien will.
Ein bisschen viel ichmeinermirmich. "Batman mich" klingt in meinen Ohren richtiger und schöner.
Ich Eile zum Fenster
Da hat Dich Fliege schon drauf hingewiesen. Entweder, Du musst Dich zehn Minuten mit der Eselskappe in die Ecke stellen und schämen, oder es sofort ändern.
aber in Wirklichkeit ist es ein unliebsamer Knuff auf den Schädel
"Unliebsam" kann weg, wenn es sich auf die Wahrnehmung des Prots bezieht - der Nachsatz ist erklärend genug, "unliebsam" wäre Lesergängelung. Bezieht es sich auf die Wahrnehmung des Bruders, passt es nicht, dann würde Markus den Kurzen ja ungerne knuffen - was nicht zutrifft.
angewidert-mitleidigen-Blick entgegenzuspucken
Der zweite Bindestrich ist obsolet. "Spucken" für einen Blick find ich oberschräg, und zwar nicht nur, weils zum Mund gehört. Schleudern und werfen sind zwar übe Gebühr bemüht, und möchten gerne eine Pause einlegen. Aber die Begriffe verbindet immerhin mit den Blicken, dass man sich von einem bösartigen oder abschätzigen Blick tatsächlich körperlich wie von einem Schlag getroffen fühlen kann. Ich hatte aber noch nie das Gefühl, ein Blick träfe mich punktuell nasskalt und schlonzig. Du findest sicher ein schönes neues Wort, dass noch eine Schnittmenge mit der Wahrnehmung von Blicken hat.
»Das war«, murmle ich, »des Dunklen Rächers letzter Auftrag.«
Hier unterbricht das eingefügte Gemurmel nach meinem Lesegefühl die Satzmelodie. Hintangestellt und mit dem nachfolgenden Satz verbunden, käme meinem Bauch nach besser.

Das ist eine nette, fiese, kleine unterhaltsame Geschichte mit ganz viel Liebe fürs Detail. Einmal die pseudophilosophoischen Beobachtungen zu Lebensgewohnheiten von Superhelden (ich vertraue Batman einfach mal, dass er mit seiner Behauptung, Superman kehre das Heldenprinzip um, Recht hat). Der kleine Protagonist, der so gerne sehr viel größe und stärker wäre, mit all den Skateboardstunts, die er dem großen Bruder neidet, den Fremdwörtern, der Playboysammlung, und der doch das groß und stark sein an den imaginären Freund delegieren muss.

Fein auch das Ende, und fast psychologisch, als der Prot sich endlich selbst zur Wehr setzt, und damit den Retter und Beschützer nicht mehr baucht - Batman darf wieder zur Plastikfigur werden.

Batman hat mir übrigens sehr gefallen, nicht dass er mir übermäßig sympathisch gewesen wäre, aber sein Eigenleben - der Neid auf Superman, das ganze Bat-Zeugs, sein Zug von leichter Kränkbarkeit und Überheblichkeit macht ihn eben zu einem Stück mehr als einem Konglomerat nach außen projizierter Charaktereigenschaften. Oder zeigt durch einen Kunstgriff eben die Anteile, die ein Ich-Erzähler zu gerne über sich verschweigt.

Hat Spaß gemacht, das Stück. :)

LG, Panthera et cetera

 

Hi, weltenläufer!

Das ist einer von den Texten, die sich strikt mit den Figuren und deren Konflikten beschäftigen. Deshalb an dieser Stelle mal keine Kürzungsvorschläge von mir.

Das Superhelden-Klischee wird von einem zickigen und zuweilen ratlosen Batman zerbröselt. Dennoch ist (oder bleibt) Batman ganz nach Superheldenstorymanier herrlich paradox. Er kann einige Worte nicht richtig aussprechen, weiß aber genau, wie man Angstneurosen zum blühen bringt.
„Frigrugalkraft“ usw.
und
„… dringt dieser Schmerz in sein Unterbewusstsein und belegt ihn auf ewig mit Angst, sobald er nur in die Nähe deines Zimmers kommt!“

Gern gelesen!

Gruß und Glückwünsche zum Geburtstag

Asterix

 

Hey Weltenläufer!

Hab die Geschichte gestern gelesen, fand sie am Anfang ganz lustig, der Mittelteil war mir zu lang und gegen Ende wusste ich nicht, was du mit dieser Geschichte aussagen willst, vor allem, weil sie ins Tragische abdriftet ... na ja. Andere scheinen das komisch zu finden, ich find's für die Geschichte ein Stückchen doch zu brutal

Erstmal übertreibst du es mit den ganzen "Bat-Sachen"-Witze! :P Irgendwann dachte ich, wenn er noch einen Bat-Witz macht, gebe ich ihm eine Bat-Ohrfeige.
Zweitens kann ich das Alter deines Prot.s nicht einschätzen, er lebt und redet noch mit seinen Action Figuren (ich glaub, ich hab auch noch mit zwölf Jahren mit meinen Barbies gespielt :D) andererseits sammelt er schon den Playboy (das wirft zu viele Fragen auf, find ich) Der Satz mit dem Playboy hat mich durcheinander gebracht, ich dachte, okay, vielleicht ist er 14 und bisschen zurückgeblieben, aber es passte für mich nicht zu dem ganzen kindlichen Verhalten.

Wenn das Ende doch so brutal bleiben sollte, dass er sein Skateboard präpariert, um dem Bruder eins auszuwischen, dann sollte der Hass gegenüber dem Bruder größer sein, aber berechtigt. Irgendwie den Bruder fieser darstellen, den Prot. mehr von der Mutter unfair behandeln lassen, jedenfalls den Leser auf die Seite des Prots. zerren, so bleibt er für mich nämlich ein egoistischer, kleiner Spa... ehm ja. :)

Mir hat Batman als das Unterbewusstsein des Jungens gut gefallen, das ist dir durchaus gelungen, auch die Abneigung gegen Superman (der irgendwo auch den fliegenden Bruder darstellt) war spürbar, aber insgesamt doch zu lang, man hat aber gemerkt, dass du das Teil mochtest und deinen Spaß dran hattest, weil du nicht zu einem Ende kamst. Ich kenne das, solche Figuren, die ins Extreme gehen, machen auch Spaß. Da will man nicht aufhören, sie agieren zu lassen und immer einen weiter drauf setzen, dabei läuft man aber sehr schnell Gefahr, den Leser damit zu nerven. :P

Ich kann mich irren, aber als ich den Deckel schließe, meine ich zu sehen, wie Superman mir einmal kurz zuzwinkert.
Daaaas verstehe ich nicht. Heißt das, dass auch Superman die Aktion gut heißt? Oder nach dem der Junge seine "Rache" genommen hat, jetzt zu den guten Jungs rüberwechselt, da er sich nun einbildet, Superman kommuniziere mit ihm? Oder nimmt er ihn jetzt einfach als Vorbild, jetzt da Batman "tot" ist?

Blacknight :p

 

Hallo Weltenläufer,

gemein scheint dir nicht genug zu sein
In der Ursprungsidee war Batman noch einen Tick fieser. Da ist MArkus im Krankenhaus aufgewacht und Batman hat ihn dort heimgesucht. Aber da war das ganze Teil noch deutlich düsterer.

Es ist vielleicht "fieser", wenn der Junge im Krankenhaus aufwacht... aber dann empfindet der Leser zumindest das als fies, was auch fies ist.
So habe ich das Gefühl wir sollten alle über etwas lachen, weil eigentlich recht fies ist.... und darin steckt die Gemeinheit für mich.

mfg,

JuJu

 

Hallo weltenläufer

Vor ein paar Tagen las ich die Geschichte, doch wusste ich nicht recht, in welche Schublade ich sie nun stecken soll: Jugendkryptogramm, Allerneuste Pädagogik oder einfach eine quirlige Story? Die nachfolgenden Feedbacks und Kritiken lösten meinen Knoten in den Hirnwindungen nicht. :confused:

Heute habe ich Batman nochmals auf mich einwirken lassen. In der aktuellen Jugendsprache und der Comic-Terminologie bin ich nicht mehr up to date, die Vergreisung ist mir heute sehr viel näher als der letzte Babyschrei, aber die amüsant gekonnten sprachlichen Fehlleistungen scheinen mir unplausibel. Oder entnimmt der dargestellte Junge diese den Comics? Auch die Art des Spielens mit der Figur sehe ich als Widerspruch dazu. Oder einen Reifungsrückstand? Aber wenn ich es genau bedenke, gab es ja auch stets reife Erwachsene, die voller Lust und mit Ernsthaftigkeit mit Zinnsoldaten übten, so etwa C. P. G. von Clausewitz.

Also bin ich mit Blickwinkel des Erwachsenen nochmals ran an die Geschichte. Ich glaub ich hab’s. Schrecklich, der arme Junge musste herhalten, um eine Persiflage zu transportieren. Doch möglicherweise hat es ihm Spass gemacht in diese Rolle zu schlüpfen, ja sogar sicher. So betrachtet erscheint mir die Geschichte goldig, die Dialoge und Handlungen durchdacht, der fliegende Schlussakt realistisch und das Begräbnis des unsterblichen Batmans schon ein Reifeprozess. – Nun sag nicht, meine Lesart ist Quatsch. :sealed:

Trotz der Längen, der Irrungen und der Wirrungen, war es mir ein Vergnügen. Die Moral für mich: Ich lese zwar nur zufällig mal Comics, dann aber mit Neugierde und recht viel Spass. :lol:

Gruss

Anakreon

 

Moin,


Mir hat das Ding ziemlich gut gefallen.
Die Idee ist super, der Titel in seiner Einfachheit irgendwie extrem cool, der Text sehr unterhaltsam und Batman rockt eh immer. Es sei denn, er ist George Clooney.

Ich fand, du hast die Bat-Puppe ziemlich toll charakterisiert, der hat beim Lesen echt Spaß gemacht (nur ein wenig zu sehr auf Supermann rumgehackt - der Gag hat sich im Laufe des Textes irgendwie abgenutzt). Der Erzähler fällt dagegen ein wenig ab, funktioniert aber immer noch gut. Irgendwie hatte ich allerdings das Problem, seine Altersgruppe nicht genau zuordnen zu können.

Das Ende hat mir gut gefallen, Batmans Tod war konsequent. Da ich aber generell blutrünstig bin, hätte ich mir für den Bruder ein schlimmeres Schicksal gewünscht. Gerade der Umschwung von Humor auf Drama hätte diesem Text noch ein paar mehr Facetten geben können.

Aber ich fands auch so, wie gesagt, sehr unterhaltsam.

Eigentlich hätte ich Superman heißen sollen, aber Klark wollte nicht mit mir tauschen.«
Clark. Der Mann ist immerhin Amerikaner ;)
So recht weiß ich auch noch nicht, was denn eigentlich mein Problem ist, von dem mich Batman befreien will.
Würde ich weglassen. Später irgendwann fragt dein Erzähler, wobei Batman ihm eigentlich helfen soll - das käme als Gag cooler, wenn du die Frage hier nicht schon stellen würdest.
für die mir keine passenden Namen einfallen.
Die Aufzählung ist super, aber dieser Nachsatz macht die Wirkung irgendwie kaputt, finde ich.
Wohl auch aus Angst, dass Batman einen noch komplizierteren Plan entwerfen könnte, in dem vielleicht diesmal kein Generator gebraucht wird, stimme ich schnell zu.
Den Satz verstehe ich nicht, ehrlich gesagt. Das Seil ist doch deutlich unkomplizierter, als der erste Plan. Warum sollte der dritte dann noch komplizierter werden? Da stimmt die Steigerung irgendwie nicht.

 
Zuletzt bearbeitet:

Salü weltenläufer,

das ist eine hübsche süss-sauer-Bittergeschichte zwischen grossem und kleinem Bruder. (Weltliterarisch: der klassische Bruderzwist :D )
Leicht kommt sie daher, witzig, beschwingt und für mich auch im stimmigen Tonfall: Ein bisschen hilflos, ein bisschen trotzig-rotzig. Du hast diese schwankige Schwelle zum

»Werd endlich erwachsen«
subtil, gut und treffend beschrieben.
Bei all den Wuscheleien, die ja wohl alle kleinen Brüder (und Schwestern übrigens auch) zur Weissglut treiben, bleibt nur die Flucht zu Batman, der natürlich erst seine Würde bekommt, wenn man ihn Batman nennt … Köstlich!
Gelacht hab ich auch hier:
»Dann eben Plan B: Wir spannen das Bat-Seil vor der Tür und Markus wird sich mordsmäßig auf die Fresse legen, wenn er wieder ins Zimmer stürmt!«

Noch eine Textwuschelei:
Ich Eile zum Fenster und warte auf die Show.
ich eile

Wenn ich wieder mal in den Keller muss, werde ich nach dem Karton suchen, wo sich meine kleinen Helden von damals verstecken. Vielleicht zwinkert mir da jemand zu … ;)

Lieben Gruss und nachträglich herzliche Geburtstags-Glückwünsche,
Gisanne

 

Danke für die vielen Beiträge,
Freue mich, dass die Geschichte so gut ankommt. Da ich unterwegs bin, werde ich aber voraussichtlich erst morgen dazu kommen, näher auf eure Kommentare einzugehen.

Grüßlichst
Weltenläufer

 

Hallo,

ich finde der Text erreicht an wenigen Stellen tatsächlich eine Perfektion, dass man den Eindruck hat: So ist die Szene perfekt geschildert. Aber das Niveau ist wirklich immer nur für einen Satz, oder einen Teilsatz gehalten, dann ist er allerdings außergewöhnlich gut.

Als mich ein verstohlener Seitenblick trifft, tue ich so, als hätte ich nichts gesehen.
Das hier fand ich eine tolle Stelle zum Beispiel.

Aber dann folgt das hier:

Wir werden uns die Frigrugalkraft zu nutze machen, wenn Markus die Klinke betätigt. Über einen Dynamo, aufgeladen mit 20.000 Kilo-Ohm, bekommt er einen pysischen Schock, der ihn in das Zimmer schleudert. Gleichzeitig wird er magnetonisch aufgeladen, sodass die Batnadeln - die wir hier, hier und hier platzieren - auf ihn zuschießen und ihn grässlich pieken. Ohnmächtig wie er sein wird, dringt dieser Schmerz in sein Unterbewusstsein und belegt ihn auf ewig mit Angst, sobald er nur in die Nähe deines Zimmers kommt!«
Und das find ich ziemlichen Mist.

Das Problem mit der Geschichte ist es, dass sie im Kern ernst ist, aber als im Kern albern empfunden wird. Batman redet ja auf dem Niveau eines zwöfljährigen. Der Konflikt mit Superman ist ganz ähnlich dem der Brüder. Batman ist ein imaginärer Freund, über den archaische Konflikte durchbrechen. Das hätte eine starke Geschichte geben können, wenn es ein bisschen anders angefasst worden wäre. Batman ist ja nun mal auch keine generische Puppe, sondern eine popkulturelle Ikone, mit dem man etwas verbindet. Wenn der nun so gegen seinen eigentlich festgelegten Charakter handelt, wie in dem oben zitierten Beispiel (Batman spricht nie mehr als zwei Sätze am Stück. :)), dann ist das schon ein Problem.
Und immer wieder verhält er sich ja so wie der Aam west-Batman, aber dann eben auch wieder nicht.
Ich glaube dem Text hätte es gut getan, wenn vor dem Schreiben eine Entscheidung getroffen worden wäre: Was genau erzählt werden soll, so ist die Geschichte weder Fisch noch Fleisch. Für einen ernsteren Ansatz hätte sie wohl auch breiter angelegt werden müssen.
Aber das klingt so negativ, es gibt – wie gesagt – wirklich einige Stellen, die außergewöhnlich gut gelungen sind, in denen der Ton der Geschichte – zumindest für mich – perfekt funktioniert.

Aber gerade, dass die Geschichte eben vollständig aus der Sicht eines Zwölfjährigen erzählt wird – mit den falschen Begriffen und dem Kram, den er in der 6. in Physik aufgeschnappt hat – das kommt zu kurz. Solche "Ich erzähle aus der Perspektive eines Kindes"-Konstruktionen sind auch seeeehr schwierig, meistens tut man sich da leichter, wenn man es rückblickend erzählt.

Gruß
Quinn

 
Zuletzt bearbeitet:

Grüß Dich weltenläufer,

schöne Großer-Kleiner-Bruder-Geschichte, hat mir gefallen.

Ich finde auch den Konflikt der beiden nachvollziehbar, ich konnte mich gut im Kinder- oder Jugendzimmer einfinden und die Rachegelüste des kleinen Bruders nachvollziehen. Er hatte ja auch keine andere Chance, sich gegen den größeren und stärkeren Bruder durchzusetzen, als irgendwie mit List und Tücke. Nur so konnte er ihm eine Lektion erteilen. Batman sehe ich dabei eher als Mittel zum Zweck und als witzige Zugabe, um den Konflikt auszutragen. Aber als Idee finde ich das prima.

Batman hat mir ganz gut gefallen, vor allem in seiner Selbstüberschätzung. Ein bisschen weniger Bat-Zeugs wäre gut gewesen. Das war mir irgendwie zuviel.
Das mit der Playboy-Sammlung passt für mich aber nicht zum Rest der Geschichte. Da hätte eher die "Playmobil-Sammlung" einen Sinn ergeben. Denn die steht bei vielen Jungs mit 15 noch im Kinderzimmer, auch wenn nicht mehr damit gespielt wird.
Da bin ich kurz ins Straucheln geraten, weil auch kein Hinweis kommt, wo er die Hefte denn her hat. Das fand ich komisch.

Das Ende war natürlich so zu erwarten, obwohl ich - da bin ich mal ehrlich - gerade von Dir etwas Außergewöhnlicheres erwartet hätte, als dass der Bruder "nur" auf die Schnauze fliegt.

Aber trotzdem hat mir die Geschichte Spaß gemacht.

Ich wünsch' Dir was
Giraffe :)

 

So jetzt komme ich endlich dazu, mich wenigstens für einen Teil der Beiträge zu bedanken.
Dreimal habe ich schon via iphone eine Antwort begonnen, die wurde aber jedes Mal vom System gefressen. Argh, von dem neuen Update kann ich nur abraten!

Pardus,

Ein bisschen viel ichmeinermirmich. "Batman mich" klingt in meinen Ohren richtiger und schöner.
da gehe ich noch mal rüber :)

Da hat Dich Fliege schon drauf hingewiesen. Entweder, Du musst Dich zehn Minuten mit der Eselskappe in die Ecke stellen und schämen, oder es sofort ändern.
eile mit Weile ;) habe es jetzt ausgebessert. Via phone zu editieren ist mir ein bisschen zu heikel.

"Unliebsam" kann weg, wenn es sich auf die Wahrnehmung des Prots bezieht - der Nachsatz ist erklärend genug, "unliebsam" wäre Lesergängelung.
hm, also das muss noch nachwirken. Wo aber ist denn hier die Lesergängelung?

Der zweite Bindestrich ist obsolet. "Spucken" für einen Blick find ich oberschräg, und zwar nicht nur, weils zum Mund gehört. Schleudern und werfen sind zwar übe Gebühr bemüht, und möchten gerne eine Pause einlegen. Aber die Begriffe verbindet immerhin mit den Blicken, dass man sich von einem bösartigen oder abschätzigen Blick tatsächlich körperlich wie von einem Schlag getroffen fühlen kann. Ich hatte aber noch nie das Gefühl, ein Blick träfe mich punktuell nasskalt und schlonzig. Du findest sicher ein schönes neues Wort, dass noch eine Schnittmenge mit der Wahrnehmung von Blicken hat.
Meine Schon, dass so mancher Blick ziemlich gespuckt daherkommen kann. Für mich ist Spucken etwas, das von oben nach unten stattfindet, etwas Geringschätziges. Aber natürlich hast du recht, gerade weil Augen und Mund so nahe beieinander liegen,hat das Bild Schieflage.

Hier unterbricht das eingefügte Gemurmel nach meinem Lesegefühl die Satzmelodie. Hintangestellt und mit dem nachfolgenden Satz verbunden, käme meinem Bauch nach besser.
ich hatte es zuerst auch anders. Aber dann erschien mir das zu schnell abgehandelt. Mit dem Einschub wollte ich etwas Tempo rausnehmen und stärker betonen

Der kleine Protagonist, der so gerne sehr viel größe und stärker wäre, mit all den Skateboardstunts, die er dem großen Bruder neidet, den Fremdwörtern, der Playboysammlung, und der doch das groß und stark sein an den imaginären Freund delegieren muss.
Fein auch das Ende, und fast psychologisch, als der Prot sich endlich selbst zur Wehr setzt, und damit den Retter und Beschützer nicht mehr baucht - Batman darf wieder zur Plastikfigur werden.
Schön, wenn das so zu lesen ist. Tatsächlich habe ich an dem Ende viel rumgebastelt. Werde damit wohl nicht allein stehen, wenn ich sage, dass ich das Ende nicht nur am Schwierigsten, sondern auch mit am wichtigsten finde. Die gewählte Variante schien mir das schlüssigste zu sein.

Dass Batman so gut ankommt, darüber freue ich mich besonders. Heikel so eine Figur zu kreieren, ohne dabei zu sehr im überzogen-albernen verloren zu gehen. Erleichternd, dass der Spagat gelungen ist.
Vielen lieben Dank fürs Lesen und bekritteln. 


Hi Asterix,

keine Kürzungsvorschläge zu erhalten empfinde ich als großes Kompliment. Was gibt es leidigeres als Längen im Text?

Danke fürs Lesen, Gutfinden und die Glückwünsche.


Yo blacknight,

du ballerst mal wieder in die Vollen :D
Zu viele Bat-Witze also? In meinem Empfinden ist das nicht so, aber ich weiß natürlich auch, wie viele ich wieder gestrichen habe :p
Das ist natürlich oll, wenn das so überzogen kommt, das darf natürlich nicht sein. Das ist ja mehr eine Beigabe und darf nicht –zumal störend- in den Vordergrund rücken. Dennoch komme ich auch nach nochnochmaligem Lesen zu keiner Stelle, von der ich sagen könnte - okay, die muss weg. Da müssteste mir schon helfen.

Ja, das mit dem Playboy … Wenn das wirklich so irritierend ist, muss es natürlich raus. In meiner Lesart unterstützt es diese schwierige Übergangsphase vom Kind zum Jugendlichen, in die der Prot ja irgendwo gefangen ist. Zu alt für die Puppen, oder zu jung für den Plauboy? Ob er nun wirklich was an den Bildchen findet, oder nur jemand anderem nacheifert (bspw. Seinem Bruder?), um sich größer/erwachsener zu fühlen, das dacht ich schon, könnt offen bleiben.
Ich zumindest hatt noch imaginäre Freunde als ich auch schon wusste, was ein Playboy ist ;)

„Mir hat Batman als das Unterbewusstsein des Jungens gut gefallen, das ist dir durchaus gelungen, auch die Abneigung gegen Superman (der irgendwo auch den fliegenden Bruder darstellt)“
Schön, dass wenigstens etwas aufgeht

„Daaaas verstehe ich nicht. Heißt das, dass auch Superman die Aktion gut heißt? Oder nach dem der Junge seine "Rache" genommen hat, jetzt zu den guten Jungs rüberwechselt, da er sich nun einbildet, Superman kommuniziere mit ihm? Oder nimmt er ihn jetzt einfach als Vorbild, jetzt da Batman "tot" ist?“
Ich denke das alles ist möglich und noch ein/zwei andere Möglichkeiten. Aber das muss doch wohl jetzt nicht festgelegt werden, oder? ;)

So, auf die restlichen Beiträge gehe ich demnächst ein.
Vielen Lieben Dank an alle Kommentatoren

grüßlichst
weltenläufer

 

Salve weltenläufer,


Wo aber ist denn hier die Lesergängelung?
Lesergängelung ist für mich immer, wenn das Offensichtliche noch extra betont wird, als wäre der Leser ein kleines Kind, das man fest an der Hand nehmen muss, damit es sich nicht im Text verläuft.

LG, Pardus

 

Hallo weltenläufer,

auch ich habe diesen erfreulich kurzweiligen Text gelesen, der viel vom geschwisterlichen Machtkampf, vom Erwachen der Identität und dem Abschied von der Kindheit rüberbringt.
Mir persönlich war die Sprache stellenweise zu flapsig. Die falsch verwendeten Fremdwörter kamen mir seltsam vor. Die Art der Lösung des Konflikts allerdings und die Puppe, über die der Junge die dunkle Seite seiner Persönlichkeit auslebt, haben mich zum Grinsen gebracht.

Formal fände ich den Text mit mehr Absätzen besser lesbar.

Doch, gern gelesen. :)

Berg

 

hallo weltenläufer!

nur ganz kurz:

hat mir sehr gut gefallen!
hab sie jetz schon drei mal gelesen, nur der playboy stört!
ich hätte vielleicht noch letzte worte des dunklen ritters angehängt und auch wenn es super ist, dass superman am ende zwinkert, Er darf nicht gewinnen!
ist Klark genauso ein gewollter fehler wie andere sachen bei batman? ansonsten heisst der nämlich clark!


liebe grüße,
tierwater

 

Hallo Anakreaon,

Vor ein paar Tagen las ich die Geschichte, doch wusste ich nicht recht, in welche Schublade ich sie nun stecken soll
ich für meinen Teil finde es ja ziemlich bedenklich, dass etwas nicht funktioniert, weil es in keine Schublade passt - zumal bei Geschichten.

In der aktuellen Jugendsprache und der Comic-Terminologie bin ich nicht mehr up to date
batman ist wohl ein ziemlich alter Comic-Held, wiki sagt was von 1939

sprachlichen Fehlleistungen scheinen mir unplausibel. Oder entnimmt der dargestellte Junge diese den Comics? Auch die Art des Spielens mit der Figur sehe ich als Widerspruch dazu. Oder einen Reifungsrückstand?
in meiner Lesart will der Junge eher seinem Alter vorausgreifen, in der Welt der Jugendlichen/Erwachsenen mitspielen, die eben solche Begriffe beherrschen.

Nun sag nicht, meine Lesart ist Quatsch.
Wie kann eine Lesart quatsch sein?
Wenn du aus mehreren Warten an den Text gegangen bist, um ihn irgendiwe für dich brauchbar zu machen, ist das doch schon ein ziemliches Kompliment, muss der Text doch dafür lohend genug sein, um sich die Zeit zu nehmen.

Danke für deine Gedanken zu meiner Geschichte.


Hi Gnoe

Mir hat das Ding ziemlich gut gefallen.
Die Idee ist super, der Titel in seiner Einfachheit irgendwie extrem cool, der Text sehr unterhaltsam
yeah, vom Humorgott ;) dieses Prädikat verliehen zu bekommen, ehrt mich.
Batman rockt eh immer. Es sei denn, er ist George Clooney.
mit Abstand die mieseste Verfilmung, da hast gebe ich dir recht!

Ich fand, du hast die Bat-Puppe ziemlich toll charakterisiert, der hat beim Lesen echt Spaß gemacht
*strahl*

Irgendwie hatte ich allerdings das Problem, seine Altersgruppe nicht genau zuordnen zu können.
mja, da hatten ja einige ihre Not mit. Mal schauen, was ich da noch basteln kann ...

Da ich aber generell blutrünstig bin, hätte ich mir für den Bruder ein schlimmeres Schicksal gewünscht. Gerade der Umschwung von Humor auf Drama hätte diesem Text noch ein paar mehr Facetten geben können.
in der 1.FGassung war es auch etwas blutger. Aber in dieser Form finde ich es runder. DIese dramatische Tiefe hätte den Text in meinen Augen auch überfrachtet.

Clark. Der Mann ist immerhin Amerikane
argh!

für die mir keine passenden Namen einfallen.
Die Aufzählung ist super, aber dieser Nachsatz macht die Wirkung irgendwie kaputt, finde ich.
hm, fand das eigentlich ganz gut, zumal ja die letzten beiden Bat-Dingens Fantasieprodukte sind

Den Satz verstehe ich nicht, ehrlich gesagt. Das Seil ist doch deutlich unkomplizierter, als der erste Plan. Warum sollte der dritte dann noch komplizierter werden? Da stimmt die Steigerung irgendwie nicht.
erwischt. Da geh ich noch mal drüber.

Danke fürs Lesen und Gutfinden, hat mich echt gefreut


Hallo Gisanne

Weltliterarisch: der klassische Bruderzwis
nicht mit weniger gebe ich mich ab :D

Hach, tut gut, deinen Beitrag zu lesen. Schön, wenn der Text einfach gefallen kann.
Das Eilen wurde verkleinert und deine Helden warten sicher voller UNgeduld auf dich, um dir zuzuzwinkern ;)


Hi Quinn,

schön, dass du dich auch wieder hier blicken lässt.

ich finde der Text erreicht an wenigen Stellen tatsächlich eine Perfektion, dass man den Eindruck hat: So ist die Szene perfekt geschildert. Aber das Niveau ist wirklich immer nur für einen Satz, oder einen Teilsatz gehalten, dann ist er allerdings außergewöhnlich gut.
da kann man sich entweder ärgern, dass es nicht durchgängig so bleibt, oder sich freuen, dass überhaupt das Wort Perfektion eingebunden wird.

Wenn der nun so gegen seinen eigentlich festgelegten Charakter handelt, wie in dem oben zitierten Beispiel (Batman spricht nie mehr als zwei Sätze am Stück. ), dann ist das schon ein Problem.
so habe ich das noch gar nicht gesehen.
Ich hoffte wohl nur einzelne Aspekte von Batman nutzen zu können. Aber mir leuchtet deine Kritik ein.

Für einen ernsteren Ansatz hätte sie wohl auch breiter angelegt werden müssen.
ja, da fühle ich mich ein bisschen ertappt. Ursprünglich hatte der Text einen wesentlich ernsteren Ansatz. Und vor allem auch einen düsteren. Der Dunkle Rächer stand dabei klar im Vordergrund. Dann hat sie sich aber eher in die spielerische Variante entwickelt. Da mir meine Figuren meistens eher ins Dunkle abdriften, habe ich mich über diese Entwicklung eigentlich gefreut. Ein geläutertes Gefühl :aua:

Aber das klingt so negativ, es gibt – wie gesagt – wirklich einige Stellen, die außergewöhnlich gut gelungen sind, in denen der Ton der Geschichte – zumindest für mich – perfekt funktioniert.
ich danke dir für deine Worte. Wie immer bereichert mich dein Kom sehr.


Hallo Giraffe,

schön, dass dir die Geschichte einfach gefallen konnte. Den Playboy haben schon einige moniert. Meine Absicht habe ich ja begründet, aber bei den vielen Gegenmeinungen sollte ich iohn wohl rausnehmen. Aber ich hänge doch so an meiner Playboy-Sammlung :D

Das Ende war natürlich so zu erwarten, obwohl ich - da bin ich mal ehrlich - gerade von Dir etwas Außergewöhnlicheres erwartet hätte, als dass der Bruder "nur" auf die Schnauze fliegt.
Autsch!
Ich gelobe Besserung ;)

Hi Pardus noch mal

Lesergängelung ist für mich immer, wenn das Offensichtliche noch extra betont wird, als wäre der Leser ein kleines Kind, das man fest an der Hand nehmen muss, damit es sich nicht im Text verläuft.
hehe, ich werde diesen Aspekt in mein Psychogramm üebr dich aufnehmen :D

Nein, im Ernst, ich denk über die Streichung nach. Danke für die Erklärung.


Yo Berg,

Danke auich dir für deine Meldung. Die Sprache jetzt zu entflapsen, das werde ich wohl nicht angehen. Da käme dann ja schon was andres bei raus, oder?
Immerhin habe ich dich zum Grinsen gebracht. Nicht so gut wie Lachen, verlängert aber bestimmt auch das Leben um ein paar Sekunden oder so :D

Formal fände ich den Text mit mehr Absätzen besser lesbar.
uh, gucke ich mir noch mal an.


hallo tierwater

auch an dich ein Dank fürs lesen und gutfinden.
Dreimal gelesen, das ist doch schon was. Wahrscheinlich kann nur ich dich noch toppen : D

ich hätte vielleicht noch letzte worte des dunklen ritters angehängt
nee, das würde in meinen Augen nicht passen. Batman schweigt ja bereits nach dem Entschluss, wird nur noch passiov benötigt, während der Erzähler die Schrauben lockert.

ist Klark genauso ein gewollter fehler wie andere sachen bei batman? ansonsten heisst der nämlich clark!
noch mal autsch - ist nicht gewollt und kommt sofort raus!

Allen einen dicken Dank!

grüßlichst
weltenläufer

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom