Was ist neu

Ich verachte dich

Mitglied
Beitritt
19.05.2006
Beiträge
644
Zuletzt bearbeitet:

Ich verachte dich

Du warst ein jämmerlicher Angsthase, Vater. Nein, ein richtiger Hosenscheißer warst du. Nie hast du Flagge gehisst, nie Stellung bezogen, nie riskiert, mit deiner Meinung alleine zu stehen. Immer in der Mitte bleiben war deine Devise, nur nicht auffallen. So kommt man im Leben am weitesten, mein Junge, hast du zu mir gesagt.
Wenn wir gemeinsam spazieren gegangen sind, hast du mir erzählt, wie schlimm es sei, mit meiner Mutter leben zu müssen, wie du sie im Grunde verabscheust. Du bliebest nur um meinetwillen mit ihr zusammen, hast du gesagt. Sie würde sich dir im Bett verweigern, dich als Mann verachten, ließe dich um Sex betteln. Aber wenn sie nur einmal in die Hände geklatscht hat, bist du stramm neben ihr gestanden, hast gekuscht und pariert, alles gemacht, was sie wollte.
Wie ich dich dafür verachte, Vater!
Oder damals, ich war noch ein Kind, als mir der ekelhafte Typ in der Brausekabine des öffentlichen Schwimmbads seinen Penis zeigte, damit rumspielte und mich dreckig angrinste. Ich hatte Angst, Vater. Angst! Bin weinend davongelaufen und hab geschrien, das werde ich meinem Papa erzählen. Der ist groß und stark. Der wird’s dir geben, hab ich geschrien. Nachher, im Umkleideraum, habe ich dir den Typ gezeigt. Er stand nur ein paar Kabinen weiter. Ganz stark hab ich mich gefühlt an deiner Seite. Konnte spüren, wie es dem Schweinehund mulmig wurde, als ich auf ihn zeigte.
Und du? Was hast du getan? Hast dich vor mich hingestellt, die Lippen zusammengepresst und ihm den Rücken zugewandt, als wäre damit alles aus der Welt geschafft, als wäre gar nichts geschehen. Ich hab mich so geschämt für dich. Hinter deinem Rücken hat er mich wieder dreckig angegrinst und an seinem Penis gerieben, als ich meine Badehose auszog. Mein Gott, muss sich der Kerl sicher gefühlt haben!
Wie ich dich dafür verachte, Vater!
Und jetzt?
Jetzt liegst du vor mir. Blass, kalt und steif. In einer Kiste aus Edelholz. Gleich beginnt die Beerdigungszeremonie. Eigentlich wolltest du eingeäschert werden, wie oft hast du das gesagt. Aber Mutter hat es anders bestimmt. Du trägst deinen grauen Anzug. Es ist der, den sie dir vor Jahren zum Vatertag geschenkt hat. Ich weiß, du hast ihn nie gemocht. Auch der Mahagonisarg war ihre Wahl. Lange hat Mutter gegrübelt, welches Modell sie wählen soll. Geld darf keine Rolle spielen, hat sie zu Hanni, ihrer besten Freundin gesagt, während sie den Katalog studierte. Hans war ein braver Mann, er hat sich ein schönes Begräbnis verdient.
Die Musik beginnt zu spielen, der Trauerzug setzt sich in Bewegung. Mutter legt ihren Arm auf meine Schulter. „Lass uns jetzt von Vater Abschied nehmen“, sagt sie mit leiser Stimme.
Wie ich dich dafür hasse, Mutter!

 

Hi Manuela,

Also zunächst mal spannend ist die Geschichte. Und sie kann den einen oder anderen, der in der Situation war sicher ansprechen. Da bin ich mir sicher. Und was ich mir gewünscht hätte wäre ein gewisse Ambivalenz. Der Ton weniger Ernst, schon etwas dramatisch, dazu vielleicht eine Prise Horrorelement oder eine Prise Humor. Etwas von einer Prise über das du gerne schreibst. Aber schön so weit.

Beste Grüsse
Arkadius

 

Hi Arkadius!

Danke fürs Vorbeischauen und gut finden. :)
Eines ist mir aus all den (überraschend) vielen Kommentaren klar geworden. Diesem Text täte Ausbau bestimmt gut. Ganz sicher widme ich mich diesem Thema nochmals ausführlicher. Dann auch ambivalenter.

Lieben Gruß,
Manuela :)

 

Hallo Manuela,

da schon so viel zu der Geschichte gesagt wurde, wollte ich zuerst gar nichts mehr dazu schreiben, um nicht nur schon Gesagtes wiederholen zu müssen. Aber in einem Punkt möchte ich vielen meiner Vorredner noch zustimmen, weil das für dich ein wichtiger Hinweis (auch für künftige Texte) sein könnte.

Ich habe deinen Prot auch zunächst als weiblich angesehen/empfunden. Nur die Badehose sprach dagegen - aber die kommt relativ spät und bis dahin hatte ich längst ein Mädchen vor Augen und kam ins Stocken. Und wer eiß, ob ihr in Österreich Badehose zu einer Bikinihose sagt, wenn man das Oberteil weglässt, was bei kleinen Mädchen ja häufig der Fall ist. So bin ich beispielsweise auch bei dem Wort "Brausekabine" ins Stocken geraten (musste mich echt erstmal kurz orientieren, bis ich mir dachte: ah, klar, eine Dusche). Letzteres ist kein Vorwurf, es gibt ja nun mal regionale Sprachunterschiede und wenn das in Österreich so heißt, okay. Hier in Deutschland würde nur wohl niemand "Brausekabine" sagen.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: Mir ist bei einem meiner Texte auch mal vorgeworfen worden, dass mein männlicher Prot latent weibliche Züge aufweisen würde. Ich hab das erst nicht wahrhaben wollen. Heute wüsste ich immer noch nicht, woran der Kritiker das festgemacht hat. Aber ich weise die Möglichkeit nicht mehr komplett von mir. Weil ich also selbst die Schwierigkeiten kenne und denke, dass manchmal der Leser eine bestimmte Erwartung mitbringt, und diese manchmal die Ursache von Missverständnissen sein können, habe ich also noch einmal in mich gehorcht. Aber ich kann (denke ich) guten Gewissens behaupten, dass ich nicht wegen einer weiblichen Autorin und der gewählten Perspektive (Ich-Erzähler) von einer ProtagonistIN ausging. Ich gehe (hoffe ich, aber ich bin mir auch recht sicher) immer komplett von 0 an einen Text heran. Daher denke ich auch, dass die Gedanken oder die Art zu Denken, evtl. die Wortwahl diesen Eindruck hervorrief. Vielleicht achtest du einmal drauf?

Dein Argument wegen der geschlechterspezifisch getrennten Duschräume: bei ganz jungen Kindern ist es ja so, dass sie mit dem Elternteil, das mit ihnen schwimmen geht, in die Umkleide/Dusche gehen. Also Jungs auch in die "Damenabteilung" - sicher auch umgekehrt, wenn der Vater mit der Tochter schwimmen geht. Da du damalige Alter des Prots nicht verrätst, könnte das auch so abgelaufen sein und somit ein Mädchen in der Herrendusche stehen - zumal wenn sie kabinenartig voneinander abgetrennt sind.

Viele Worte für eine Kleinigkeit, aber in manchen Geschichten könnte das wichtig sein oder dein Prot unglaubwürdig wirken.

Ansonsten: Hat auch mir gefallen, gibt sicher auch was für einen längeren Text her (worüber du ja anscheinend eh schon nachdenkst).

Viele Grüße
Kerstin

 

Hallo Kerstin!

Vielen Dank für deinen Besuch und die ausführliche Stellungnahme. Über deine Hinweise und Empfindungen zum geschlechtlichen Erscheinungsbild des Prot denke ich gerne nach. Da ist sicher was dran, bist ja nicht die Einzige mit dieser Unsicherheit in der Wahrnehmung.
Wie gesagt, ich plane einen Ausbau des Themas, besonders dann wird es wichtig sein, keine Unklarheiten aufkommen zu lassen, auch wenn dies "nur" im Subtext der Fall ist, denn siehe:

Immer in der Mitte bleiben war deine Devise, nur nicht auffallen. So kommt man im Leben am weitesten, mein Junge, hast du zu mir gesagt.

Ich freue mich jedenfalls, dass du meinen kurzen Text lesenswert gefunden hast. Dankeschön!

Lieben Gruß,
Manuela :)


Hi Are-Efen!

Freut mich, dass du vorbeigeschaut hast und ich möchte deiner Interpretation in weiten Teilen zustimmen.

Etwas anderes wäre es, wenn irgendein Detail plötzlich diese Erinnerungen auslöste, diese dann geradezu auf den "Trauernden" einstürzten, so dass er die Fassung verlöre und am Ende dastünde mit seiner alles sagenden Formel.

Womit du mich auf eine interessante Überlegung gebracht hast, die ich eventuell in die längere Fassung einfließen lassen könnte. Damit käme auch mehr Ambivalenz ins Spiel.

Merci, und lieben Gruß,
Manuela :)

 

Hey Manuela!

Du hast jetzt so viel positives Feedback bekommen, da wird dir ein schlechter Kommentar nichts ausmachen, oder? :D

Ja, ich kann das, was einige schon kritisiert haben nur wiederholen, die Kürze nämlich. In der Kürze liegt die Würze - aber nicht bei so einem Thema, da bin ich überhaupt nicht in der Figur drin, die sagt zwar, dass sie den Vater verachtet, Mutter hasst, und gibt sogar Gründe an, aber solange ich das nicht mit ihr - wenn auch nur in der Geschichte - erleben kann, lässt mich das ziemlich kalt.
Die Schwimmbadszene ist schon ein harter Brocken, da fragt man sich, was da noch alles vorgefallen ist. Und an der Schwimmbadszene ist ja die Mutter nicht wirklich beteiligt, oder hat sie ihren Mann so weich gekocht, dass er auch bei Fremden klein bei gibt? Trotzdem ist das keine Entschuldigung für sein Verhalten. Mich würde jedenfalls interessieren, was da passiert ist, bis es so weit gekommen ist.
So hat mich das aber nicht erreicht und ja, Handlung wäre schön. :P
Für mich war das ein Junge, falls es dir weiter hilft, weil der Vater am Anfang "mein Junge" sagt, oder hast du das jetzt erst hinzugefügt?

JoBlack

 

Hey Jo!

Vielen Dank fürs Vorbeischauen und deine Meinung.

Du hast jetzt so viel positives Feedback bekommen, da wird dir ein schlechter Kommentar nichts ausmachen, oder? :D

Es gibt keine schlechten Kommentare, mich interessiert immer alles, was andere zu meiner Schreibe sagen. :)

Ja, ich kann das, was einige schon kritisiert haben nur wiederholen, die Kürze nämlich. In der Kürze liegt die Würze - aber nicht bei so einem Thema, da bin ich überhaupt nicht in der Figur drin, die sagt zwar, dass sie den Vater verachtet, Mutter hasst, und gibt sogar Gründe an, aber solange ich das nicht mit ihr - wenn auch nur in der Geschichte - erleben kann, lässt mich das ziemlich kalt.

Kann mich da auch nur wiederholen. Es war ein Versuch, mit möglichst knappen Mitteln, möglichst viel im Subtext auszudrücken. Bei einigen Lesern hat es funktioniert. Aber ich kann deine Einwände gut verstehen, das Thema wird noch ausgebaut, hab auch schon ein paar Notizen dazu gemacht. Allerdings will ich diesen "Holzschnitt" nicht verändern. Lustiger Ausdruck, was? Hab ich gestern zu hören bekommen. Holzschnitt mit wuchtigen Kerben. :D
Knabbere momentan verbissen an was anderem rum, aber das Verachtungs-Thema liegt mir am Herzen. Kommt bestimmt demnächst ausführlicher dran.

Für mich war das ein Junge, falls es dir weiter hilft, weil der Vater am Anfang "mein Junge" sagt, oder hast du das jetzt erst hinzugefügt?

Nein, schon Ende Juni, als die ersten Geschlechtserkennungsprobleme diskutiert wurden.;)
Aber möglicherweise liegt es auch an der Ausdrucksform des Prot, wie Kerstin schon anführte.

Einen lieben Gruß an Dich,
Manuela :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Manuela,

jetzt bin ich wochenlang um diesen Text rumgeschlichen und hab gehofft, dass jemand anderes sagt, was ich denke. Aber nachdem selbst Jo so brav war, muss ich's wohl doch sebst sagen.
Mir hat der Text gar nicht gefallen. Er hat mir sogar heftig missfallen, der Titel schon. Die Szene im Schwimmbad koennte eine starke Szene sein, wenn man sie denn einfach fuer sich stehen liesse und darauf vertraute, dass der Leser sich schon sein Urteil bilden wird, aber eingebettet in diese Hasstirade wirkt sie bei mir gar nicht. Ich fands echt unangenehm zu lesen und war froh, dass der Text sich da nicht noch laenger ergeht.
Ich finde den Text nicht intensiv, sondern geradezu aergerlich eindimensional, Hass, Hass und Verachtung. Was mich interessieren wuerde, ist das schwer zu ertragende Gefuehlsgemisch aus Verachtung und Hoffnung, Liebe und Hass, das doch hinter solchen elterlichen Enttaeuschungen steht.
Ambivalenz macht fuer mich gute Literatur aus - immer, sonst hab ich nix zu denken und kann es auch nicht auf mein eigenes extrem ambivalentes Innenleben beziehen. :D

lg
fiz

PS: seh' grad das Arek schon was zur mangelnden Ambivalenz anmerkte. Na ja, das muss die Bochumer Schule sein :D

 

Hallo Manuela,

mir hat dein Text gefallen.

Mir selbst wird hier im Forum bei meinen Geschichten auch oft vorgeworfen, dass es sich nur um Momentaufnahmen handelt und sich geschichten-erzählerisch oder handlungstechnisch nichts entwickelt. Ich denk dann aber immer, warum muss sich denn etwas entwickeln, wenn in dem einen Moment die ganze Entwicklung aufscheint. Und erzählerisch entwickelst du das Thema ja und führst dem Leser die Stränge zu. Gefühle darstellen kannst du auch.
Das menschliche Bewußtsein funktioniert als ein Aufscheinen fragmentarischer Erinnerungen. Ich lese so etwas gern.


Mir war beim Lesen klar, dass dein Prot ein Junge ist, allerdings habe ich deinen Text erst jetzt gelesen und du hast das "mein Junge" ja erst irgendwann später eingefügt, wie du schreibst.

Trotzdem habe ich deinen Schreibstil oder die dargestellte Perspektive als eher weiblich empfunden, und das nicht weil dein Nickname ein weiblicher Name ist. Würde ein Junge oder ein Mann diese Szene im Schwimmbad im Rückblick so beschreiben? Ich glaube eher nicht.

Den Titel finde ich eigentlich gut, du hast mal geschrieben, dass du auf und ab gegangen bist und dir dabei kein besserer eingefallen ist.
Ich bin auch mal auf und ab gegangen und mir ist dabei "Das Letzte" eingefallen, also auch nichts besseres. :)

Einen lieben Gruß,

tomtom

 

Hallo Manuela,

diese Geschichte transportiert starke Gefühle. Der Schlusssatz als Wendung ist hübsch. Am Handwerklichen, den Wiederholungen und den prägnanten Szenen merkt man, dass Du viel an Deinem Stil gearbeitet hast. Moralisch finde ich den Standpunkt des Sohnes bedenklich, um es mal vorsichtig auszudrücken. Wie es so schön heißt: Richtet nicht, auf das Ihr nicht gerichtet werdet! Er sieht, sicher klarer, als die Eltern selbst es tun, wie die Mutter unerbittlich alles so bestimmt, dass man vor den Leuten gut dasteht, koste es was es wolle. Der Vater fühlt sich als Opfer und gibt das ziemlich selbstgerecht dem Sohn weiter, wie schlimm es ist, mit dieser schrecklichen Frau. Der Sohn zieht in derselben Weise über die Eltern her. Sicher hat auch er aus Bequemlichkeit nicht gesagt, dass sein Vater lieber eingeäschert worden wäre.
Da die Charaktere so ärgerlich sind, ist es eine gute Geschichte. ;)

Liebe Grüße,

Berg

 

Hi Feirefiz!

Vielen dank fürs wochenlange herumschleichen und ordentlich auf den putz hauen, ich nehme auch kommentare an, die meine texte nicht über den grünen klee loben.
Natürlich finde ich es schade, dass dich meine momentaufnahme nicht erreichen konnte, aber jeder leser hat halt seine sicht der dinge. zum nachdenken hat mich deine meinung jedenfalls angeregt, zumal ich vorhabe, dieses thema auszubauen. Hoffentlich ist dann auch für dich was dabei.

Netten Gruß,
Manuela :)


Hi Tomtom!

Dein Lob freut mich natürlich, no na. :D
Die Sache mit der weiblichen Perspektive kommt immer wieder. Auch wenn ich sie nirgends festmachen kann, muss wohl mehr dran sein, als der weibliche Nick.
Überhaupt: Ist schon interessant, wie kontroversiell dieses Textlein aufgenommen wird. Irgendein Literat hat mal gesagt, je abweichender die Kritiken, desto besser die Geschichte. :lol:
Hab Dank für deine positive Stellungnahme.

Lg, Manuela :)


Hi Berg!

diese Geschichte transportiert starke Gefühle. Der Schlusssatz als Wendung ist hübsch. Am Handwerklichen, den Wiederholungen und den prägnanten Szenen merkt man, dass Du viel an Deinem Stil gearbeitet hast.

Na, das ist doch schon unheimlich viel Positives, gleich zu Anfang. Sowas freut die Autorin. :D

Moralisch finde ich den Standpunkt des Sohnes bedenklich, um es mal vorsichtig auszudrücken. Wie es so schön heißt: Richtet nicht, auf das Ihr nicht gerichtet werdet! Er sieht, sicher klarer, als die Eltern selbst es tun, wie die Mutter unerbittlich alles so bestimmt, dass man vor den Leuten gut dasteht, koste es was es wolle. Der Vater fühlt sich als Opfer und gibt das ziemlich selbstgerecht dem Sohn weiter, wie schlimm es ist, mit dieser schrecklichen Frau. Der Sohn zieht in derselben Weise über die Eltern her. Sicher hat auch er aus Bequemlichkeit nicht gesagt, dass sein Vater lieber eingeäschert worden wäre.

Du interpretierst ganz schön was raus, aus diesen wenigen Zeilen, aber teilweise stimme ich dir durchaus zu.

Da die Charaktere so ärgerlich sind, ist es eine gute Geschichte.

Und nochmal was Positives zum Abschluss.

MERCI und lieben Gruß,
Manuela :)

 

Hallo Manuela!
Diese Geschichte ist sicher beeindruckend, dich mir fehlt, wenigstens im Ansatz, die andere emotionale Seite. Wo so viel Verachtung ist, muss doch noch was anderes sein, oder? Sehnsucht zum Beispiel. Ich meine nicht, dass Du das auswalzen solltest, aber die Einseitigkeit verhindert für mich einen echten Kontakt zu dem Prot. Da fehlt mir so was wie die tragische Dimension. Ist das verständlich ausgedrückt???
LG,
Jutta

 

Hallo Manuela,

der Text wirkt zwar, aber es ist nichts an ihm dran. Es ist ein leicht zu konsumierender, auch kalkulierter Text, der bestimmte Emotionen beim Leser hervorrufen will, statt eine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte ist immer auch eine Strecke, der Text hier ist einfach ein Punkt. Den Punkt hast du gut hinbekommen, keine Frage, aber es ist auch viel einfacher einen Punkt zu malen als eine Strecke.

Gruß
Quinn

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo Jutta!

Danke fürs Vorbeischauen. :)

Wo so viel Verachtung ist, muss doch noch was anderes sein, oder? Sehnsucht zum Beispiel. Ich meine nicht, dass Du das auswalzen solltest, aber die Einseitigkeit verhindert für mich einen echten Kontakt zu dem Prot. Da fehlt mir so was wie die tragische Dimension.

Im geplanten Ausbau werde ich auf diesen Aspekt genauer eingehen. Der vorliegende Text war nur ein plötzlicher Gedanke. Rasch hingeschrieben und nach längerem Überlegen, soll ich oder soll ich nicht, doch gepostet. Diese Miniatur werde ich allerdings nicht abändern.

Ist das verständlich ausgedrückt???

Ei freilich.

Lieben Gruß an Dich,
Manuela :)

Hallo, Meister Quinn!

der Text wirkt zwar, aber es ist nichts an ihm dran. Es ist ein leicht zu konsumierender, auch kalkulierter Text, der bestimmte Emotionen beim Leser hervorrufen will, statt eine Geschichte zu erzählen.

Leicht zu konsumieren, ja! Kalkuliert war er nicht. Bestimmte Emotionen beim Leser hervorrufen ... hmmh ... ist das so schlecht?
Ähnliche Stellungnahmen erhielt ich, neben viel Lob, auch zum "Kindersegen."
Quasi ein déjá vu.
Eine Geschichte ist immer auch eine Strecke, der Text hier ist einfach ein Punkt. Den Punkt hast du gut hinbekommen, keine Frage, aber es ist auch viel einfacher einen Punkt zu malen als eine Strecke.

Womit du, sagen wir mal, nicht unrecht hast. :lol:
Kann mich nur wiederholen. Demnächst wird aus dem Punkt eine Strecke werden. Obwohl ... es gibt auch recht hübsche Punkte, gell?

Lieben Gruß an Dich, und Danke für deine Mühe.
Manuela :)

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom