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Ignorant verliebt.

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10.09.2008
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Ignorant verliebt.

Stell dir vor
Du kennst die Probleme dieser Welt, sie werden dir ja oft genug eingehämmert. Ja, Atommüll. Krieg, aha. Stell dir vor, du bist am Strand, sitzt da in einem dieser rot-weiß gestreiften Strandkörbe, fühlst den Sand zwischen deinen Zehen und siehst dem Sonnenuntergang entgegen.
Völlig gelöst von dem Nachrichtenwirrwar, mal so ganz ohne Hektik, Arbeit, Kopfschmerzen. Und du hast alle Probleme vergessen.
Sogar den Sprössling der englischen Königsfamilie, der den Alkohol für sich entdeckt hat, the Queen was not amused. Es ist als hätte man einen Staudamm zwischen dir und der Nachrichtenflut gezogen.
Und du liebst den Augenblick, den Moment, in dem der Mensch neben dir deine Hand nimmt und sie ein wenig scheu streichelt.
Hollywoodstars, die ohne Führerschein gefahren sind? Vergessen. Darauf achtest du nicht. Du achtest auf den salzigen Wind. Diese Möwe da hinten ist wichtiger als jeder Star. Und wenn sich diese Hände berühren, macht er blutigste Krieg nichts mehr aus, und die Schulter, an die du dich lehnst, ist perfekter als die Rakete von irgendeiner Raufahrtbehörde, die da oben gerade rumschwirrt.
Wen interessiert ein blöder Politiker, der die Steuern heben will, wenn man gerade die Augen schließt und einfach nur glücklich ist? Wer denkt bei einem solchen Kuss an Uran im Trinkwasser? Wie wichtig sind schmelzende Pole, wenn man selber gerade dahinschmilzt.
Hass und Wut, alles lässt sich ausblenden. Ein weiterer Beweis dafür, dass die Liebe das stärkste aller Gefühle ist.

 

Hallo Kattenkopp nochmal,

die Momentaufnahme hier gefällt mir ganz gut. Geht zwar um Liebe, ist aber zum Glück schmalzfrei, was bei so Liebes-Momentaufnahmen nur ganz selten der Fall ist. Und der Strand, das Meer, die Möwe, das ist ja alles heile Welt, aber sie hat einen Zweck und so ist der Text nicht ganz unkritisch, das ist gut.

Eine Kritik:

Und du liebst den Augenblick, den Moment, in dem der Junge neben dir deine Hand nimmt und sie ein wenig scheu streichelt.
Ich würde normalerweise das Gegenteil sagen, gib den Protagonisten Charakter, usw. Aber hier geht es ja gar nicht um Personen, nur um ein Gefühl, und deshalb ist es mE irrelevant, ob das Junge oder Mädchen ist. Ist doch egal. Was fehlt dem Text, wenn die Geschlechter nicht verteilt sind?

Hat mir ganz gut gefallen.

Liebe Grüße,
strudel

 

Hi,

Ich finde die Geschichte cool. Sie erscheint mir wie eine moderne Fassung von Imagine" von John lennon. Du sagst ja auch selber " Stell dir vor!" Dieser Moment, wo sich alles relativiert, weil man in dem Moment liebe empfindet - dieser Relativismus ist eine geniale Idee!
Den Titel lege ich ironisch aus, denn du thematisierst zum größten Teil unwichtige Dinge des Weltgeschehens - die man tatsächlich auch jeden Tag auf YAH... zu sehen bekommt. Und da erscheint es viel ratsamer und wünschenswerter sich an der Liebe zu halten anstatt, sich mit so einem Schschsch...., Mist auseinanderzusetzen.

Beste Grüsse
Arkadius

 

Danke, über so ein Kommentar freut man sich gerne.=D
Und apfelstrudel hat Recht, jetzt können sich männliche Leser ja gar nicht mehr so wirklich reinversetzen... Hatte ich nicht bedacht..:(

 

Hej Kattenkopp,

hat mir gefallen, auch weil es relativ wertfrei daher kommt. Oder täusche ich mich da? Der letzte Satz klingt für mich durch das vorherige "ausblenden" leicht ironisch.

Ich weiß nicht, welchen Zweck das "Stell dir vor" hat. Ich würde trotzdem einen Doppelpunkt dahinter setzen.

Und gerne mal etwas längeres von Dir lesen.

Viele Grüße
Ane

 

Hallo Kattenkopp,
deine Momentaufnahme besticht vor allem, weil sich jeder sofort darin erkennt. Wer hat nicht im Urlaub das Bedürfnis, mal alles wirklich zu vergessen, den Wunsch, nur der Verliebtheit oder der Partnerschaft zu frönen? So gesehen, wird man neidisch auf deinen Prot. Und natürlich sind die ganz frisch Verliebten ja ohnehin nicht im Hier und Jetzt! Das ist dann auch das Ende der Momentaufnahme. Eine Geschichte ist es allerdings nicht, eher eine Anleitung zum Imaginieren, macht aber nix!
LG,
Jutta

 

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