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Ihr Name ist Lisa

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17.02.2006
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Ihr Name ist Lisa

„Na, Luigi!“, sage ich. Jetzt stehe ich zum ersten Mal genau vor ihr, wie ich es mir so oft ausgemalt habe. Es ist ganz anders, als ich dachte. Sie sieht mich an. Sie kapiert nicht.
„Was ist los?“, fragt sie und versucht, genervt zu klingen. Doch vor allem höre ich Angst aus ihrer Stimme, und Dummheit. Naivität auf jeden Fall.
„Ach nein, halt! Du magst es ja, wenn man das richtig ausspricht... Loouigi. Besser so?“, fahre ich in leicht spöttischem Ton fort. Jetzt sehe ich in ihren Augen das pure Entsetzen. Weiß sie es etwa schon? Oh, dabei habe ich mir so viele schöne Dinge zurechtgelegt. Als nächstes hätte ich erzählt, dass sie sich insgeheim für die Beste hält und vor allem für die Schönste. Immer ein großer Fehler!
„Wer ist das? Und was will der?“, fragt ihre Freundin. Also, das müsste Hannah sein, ihre beste Freundin. Sie selbst heißt übrigens Lisa. Lisa Olgmann. Gerade mal siebzehn Jahre alt. Ha, dabei ist mein Vater vierundfünfzig! Wenn, dann könnte sie höchstens meine Freundin sein! Aber darauf verzichte ich dankend. Die lässt sich eh mit jedem ein, egal wie alt. Dumme Hure!
„Tja, ich kann dir das schon erklären. Aber ob Lisa das will...?“, antworte ich endlich leise.
„Wer bist du?“, flüstert Lisa. Ich hab keine Ahnung, wieso sie sich gern „Luigi“ nennt. Vielleicht wurde sie mit dem falschen Geschlecht geboren! Pah, das würde ich ihr gönnen, aber so was von! Doch bisher habe ich davon nichts mitbekommen. Dabei belausche ich sie dauernd, seit ich es weiß. Naja, wenn man das belauschen nennen kann. Es war übrigens nicht schwer, sie zu finden. Mein Vater, der nach einem seiner Besuche bei ihr mal wieder betrunken nach Hause kam, gab sogar zu, bei Lisa gewesen zu sein. Er verriet uns ihren Namen, und dass sie erst siebzehn sei. Er verhöhnte meine Mutter, sie habe noch nie eine so junge Affäre gehabt, immer nur alte, graue Männer. Dabei ist sie nie fremdgegangen!
Meine Mutter reichte die Scheidung ein. Danach suchte ich nach Lisa. Überall, in allen Schulen Leipzigs und Umgebung. Ich fand sie. Und stellte fest, dass sie sich dauernd mit anderen Typen traf. Wenn sie meinen Dad wenigstens lieben würde! Aber er ist blind für ihre Kälte. Oh ja, sie ist eiskalt. Wenn sie abends im Bett liegt, und über den Tag nachdenkt, zählt sie manchmal nach, mit wie vielen Typen sie heute geschlafen hat. Dabei hab ich sie auch schon mal „belauscht“. Nicht die Geräusche – ich war ganz woanders – nur die Gedanken. Und die waren abscheulich. Sie hat nachgerechnet, wie viele Sekunden es bei welchem Typ dauerte vom Höhepunkt zur Erschlaffung. Mein Vater sei der Schlappschwanz aller Schlappschwänze, glaubt sie. Warum macht sie dann mit ihm rum, frag ich mich.
Ich habe noch nie jemandem von meiner Gabe erzählt. Ich bemerkte es als Kind, als kleiner Junge. Um genau zu sein, mit acht. Mein Vater und meine Mutter stritten sich. Es war ein normaler Streit, so wie er in jeder guten Ehe vorkommt. Aber das durchschaute ich damals noch nicht. Also presste ich mir die Hände auf die Ohren – ich saß vor der Tür, wollte aber auch nicht weggehen – und wünschte mir, dass doch irgendwas passieren möge. Irgendwas Schönes. Und plötzlich hörte ich in meinem Kopf jemanden reden. Ich erkannte schnell die Stimme meiner Mutter. Ich kann mich noch genau erinnern, sie dachte: ‚Dieser Streit ist so sinnlos! Und was soll Luca davon denken, wenn er hört, dass sich seine Eltern über eine verschwundene Wurst streiten!‘ Aber es ging meinem Vater nicht um die Wurst, sondern ums Prinzip. Seiner Meinung nach hatte meine Mutter die Wurst versteckt, um ihn zu ärgern. Mal ehrlich, warum sollte sie das tun? Ich war natürlich geschockt, mehr über meine plötzlich gewonnene Fähigkeit als über die Gedanken meiner Mutter – ist ja klar, oder? Ich habe danach nur noch ein einziges Mal in die Gedanken meiner Mutter geschaut. Es war, als ich eine sechs in einer Mathearbeit mit nach Hause brachte. ‚Hätte er die sechs auch bekommen, wenn er noch einen Vater hätte? Wären wir doch nur eine Familie!‘, hörte ich sie in meinem Kopf, ihre sanfte Stimme. Es traf mich wie ein Blitz und nahm mich so sehr mit, dass ich mir nie wieder getraute, die Gedanken meiner Mutter zu lesen.
Aber seitdem ließ ich alles locker angehen: Vor Arbeiten brauchte ich nie mehr zu lernen, nein, ich schaute einfach in den Kopf des Oberstrebers und fand dort die Lösungen. Sah bestimmt lustig aus, zwei Schüler der Klasse hatten exakt den selben Text, obwohl sie bestimmt zehn Meter voneinander entfernt sitzen. Und das in jedem Fach! Dummerweise hat Mister Superhirn letztes Jahr auf eine Eliteschule gewechselt. Und da es einen wie ihn kein zweites Mal gibt, muss ich jetzt doch öfters mal zum Hefter greifen. Sicher, ich könnte ganz einfach auch auf die Distanz alles mithören, was er denkt, aber er schreibt ja ganz andere Arbeiten als wir. Viel härter... Außerdem denkt er fürchterliche Dinge. Ich geh da jetzt nicht näher drauf ein. Ist auch nicht mein Thema. Mein Thema ist Lisa. Und zwar seit über einem Jahr. Es ist erschreckend, ich kenne sie besser als jeden anderen Menschen auf der Welt, denn ich höre ihr ständig zu. Nicht aus Interesse, sondern weil ich ihre Schwächen kennen will. Und zwar alle. Ich könnte mit jedem Menschen “Kontakt aufnehmen“, ich muss mich nur ein wenig konzentrieren, an denjenigen denken und schwupps – bin ich in seiner ganz eigenen Welt. Ich glaube, niemand kann das außer mir. Ist aber echt lustig. Meistens. Es bringt auch Nachteile mit sich, alles und immer zu wissen Ein Beispiel: In die Gedanken eines Gegenübers, mit dem man grade redet, versetzt man sich schon mal aus Versehen rein. Und wenn man dann alle seine Gedanken weiß... Aber auch egal! Es geht um Lisa. Und sie ist die Einzige, die interessiert. Wenn sie weg ist, wird alles wieder gut. Schließlich hat sie meinen Vater verführt, ohne die Tussi wäre er nie auf die Idee gekommen, uns zu verlassen und zu saufen! Das steht mal fest!
„Wer bist du?“, fragt Lisa wieder, diesmal eindringlicher.
„Wer bin ich wohl? Du kennst mich doch, oder?“, antworte ich. Dann beuge ich mich ganz nah zu ihr herunter. „Mich wolltest du doch auch flachlegen.“, sage ich. Geschockt sieht die arme Hannah mich an. Sie hat eine Schlampe wie diese zur Freundin nicht verdient. Hannah ist ein nettes Mädchen, viel eher mein Typ als Lisa, die Nutte. Hannah ist unscheinbar, aber wunderschön. Sie versteckt sich hinter hochgesteckten Haaren und einer Brille mit schwarzem Rahmen, aber sie sieht immer noch auf ihre eigene Weise atemberaubend aus. Und was sie denkt, ist spitze. Sie überlegt, wie sie als Amerikas Präsidentin für Weltfrieden sorgen würde, fragt sich, wie sie die Hungersnöte in manchen Ländern abschaffen und für Gleichberechtigung sorgen könnte... Es klingt echt unrealistisch und kitschig, aber sie denkt wirklich so. Sie ist was ganz Besonderes, das weiß ich. Ach ja, und sie denkt über ihre Figur nach. Sie glaubt, zu dick zu sein und findet Lisa viel hübscher als sich. Manchmal überlegt sie, ihren Stil dem Lisas anzupassen. Das fände ich furchtbar.
„Flachlegen? Wovon redest du, Mann?!“, fragt Lisa mich und sieht mich mit ihren hässlichen blauen Augen an, die sie an sich so toll findet. Sie ist eingebildet und schätzt niemanden, nur sich selbst. Sie sucht Genugtuung in den Affären, die sie mit Männern hat, aber sie kann sie nicht finden. Sie ist geistig gestört, und zwar sehr. Ich finde, so jemand gehört weggesperrt. Weit weg. Aber niemand sieht das, sie ist immer nur das hübsche kleine Mädchen. Bald hat sie sogar ein Abi in der Tasche. Natürlich, weil sie jeden der männlichen Lehrer als erstes fickt. Da versteh ich, dass sie 'nen 1,2 Durchschnitt hat. Alle Lehrer reißen sich natürlich um die Kurse mit Lisa, da haben diese pädophilen Arschlöcher endlich mal ein junges Ding zum Vögeln gefunden! Tut mir ja leid, dass ich alle so über einen Kamm schere, aber man kann mir glauben: Ich hab nachgesehen. Die denken wirklich so. Ausnahmslos.
„Lisa, lass uns besser gehen.“, schlägt Hannah vor.
„Sei doch still.“, sagt Lisa. Aber sie denkt ganz anders. Sie fragt sich: ‚Wollte ich den wirklich mal flachlegen? Hm, gut möglich... Schlecht sieht der nicht aus. Aber er ist mir zu intelligent! Was meint der mit ‚Luigi‘ und so...? Das hab ich doch niemandem erzählt... Oder? Vielleicht ist es mir rausgerutscht. Das passiert – in manchen Situationen. Naja, werden sehen, was passiert. Aber dass er meinen geheimen Namen kennt, ist seltsam!‘ Hier breche ich ab. Ich will das nicht mehr hören. Ich will sie leiden sehen, so furchtbar leiden, dass sie es sich in ihrem Schrumpfhirn gar nicht ausmalen kann. Dann will ich mal sehen, was sie denkt! Falls sie dann überhaupt noch denken kann vor Schmerz...
„Also gut, ich bin dir also zu intelligent, ja? Das tut mir leid für dich, aber eh ich eine wie dich nehme, mach's ich's mir lieber selbst!“, nehme ich das Gespräch wieder auf. Hannah sieht mich an, als wäre ich Jesus oder so.
„Was... Wie... Wie, er ist zu intelligent... Was meint er denn...?“, brabbelt sie und starrt mich an.
„Hannah, verschwinde!“, fordert Lisa sie auf. Die spinnt wohl?!
„Was? Wieso?“, fragt Hannah sogleich.
„Weil ich es sage! Das ist eine Sache zwischen mir und diesem Typen, okay?! Und jetzt geh, ist das klar!“ Ungeheuerlich, ehrlich!
„Na gut, bis dann.“ Hannah erhebt sich tatsächlich, wirft sich die Jacke über und verschwindet. Ich setze mich auf ihren Stuhl und spüre, dass er noch warm von ihr ist.
„Also, noch einmal, wer bist du?“, fragt Lisa mich. Natürlich kennt sie meinen Namen. Mein Vater liest ihr doch von den Lippen ab. Und sie wollte wissen, was für eine Familie sie zerstört hat. Na gut, und los geht's!
„Ich bin Luca“, antworte ich. Du wirst leiden, wie niemals zuvor jemand gelitten hat...

 

Hallo CJ,
ein Junge, der auch über Entfernungen Gedanken hören kann, nimmt Rache an der blutjungen Geliebten seines Vaters. Eine originelle Idee, und im Anfang auch ganz gut umgesetzt.

Die letzten beiden Abschnitte fallen allerdings ziemlich ab. Meiner Meinung nach hätte da die Geschichte fast zu Ende sein können, nach dem "Ich bin Luca." Irgendeine Andeutung, was jetzt passieren wird, wäre ein Knalleffekt gewesen. So was in der Richtung von: "Was immer du jetzt denkst, wir haben viel Zeit ..."

Stattdessen lässt du die Mutter berichten, bringst noch mehr familiäre Hintergründe und die Hochzeit von Luka mit Hannah, zuviel, unnötig, eine andere Geschichte ...

Erfreulich fehlerfrei geschrieben.

Gruß, Elisha

 

Hi!
Also, wie schon gesagt, danke für deinen Kommentar!
Ja, fehlerfrei schreiben ist nicht das Problem... :)
Zum Inhalt: Naja, ich wusste nicht genau, wie ich die Geschichte zu einem Ende bringen sollte... Das mit dem "Ich bin Luca" erschien mir irgendwie nicht eindeutig genug... Klar wollte Luca Rache nehmen, aber das er es auf so brutale Weise tun würde...
Ich wollte mit der Geschichte zeigen, dass Luca eben nicht nur sich und sein halbes Leben (ganz abgesehen dem Lisas), sondern auch das Leben seiner Familie zerstört hat mit seiner Eifersucht. Klar kam das dann alles ein bisschen plötzlich, aber ein wenig Kitsch gehört doch in jede Geschichte... Und das kam hier eben mit "Sie nannten es Lisa".
Aber naja, Rechtfertigung ändert keine Meinung.
Vielen Dank für deinen Kommentar noch mal, ich sehe mich bestärkt in dem Vorhaben, eine weitere Geschichte zu veröffentlichen. :)
Liebe Grüße, CJ

 

@CJ,
warte doch einfach noch ein paar Kommentare ab und überarbeite diese hier. Wenn dir der Schluss auch nicht so gefällt, kriegst du vllt noch gute Ideen dazu.
Natürlich kannst du in der Zwischenzeit eine andere posten ...
Gruß, Elisha

 

@elisha:
Hi! Okay, danke für die Anregung. Werde die Geschichte definitiv noch mal überarbeiten, auch wenn ich bezweifle, dass ich noch Kommentare kriege.
Jedenfalls herzlichen Dank!! :) CJ

 

Hallo CJ,
ich schließe mich Elisha an. Originelle Idee, recht flüssig geschrieben, ich habe mich schnell reingefunden. Allerdings stimme ich Elisha auch in dem Punkt zu, dass die letzten beiden Abschnitte irgendwie rausfallen. Lucas Rachepläne, finde ich, könntest du wirklich über eine Andeutung verpacken, die er am Ende des Textes machen könnte. Die Idee, dass er auch das Leben seiner Familie, insbesondere seiner Mutter, zerstört, ist dann natürlich schwer einzubauen, da gebe ich dir Recht, ebenso wie die letzten Sätze. Da habe ich leider keine Idee, wie das zu lösen wäre, außer dem Vorschlag, ganz darauf zu verzichten und den Leser mit seiner Phantasie alleine zu lassen. Für mich sagt sich so ein Vorschlag natürlich leicht, ich weiß schon, dass es nicht so einfach ist, die eigenen Ideen aus einer Geschichte rauszuwerfen, aber vielleicht überlegst du es dir noch einmal. Denn gerade der Bericht von Lucas Mühe wirkt für mein Empfinden etwas bemüht, da werden noch mal ganz viele Infos in die Geschichte gepresst, die mich aber letztendlich aus der ganzen Stimmung, die im Hauptteil aufgebaut wurde, herausholen.
Einen Fehler habe ich gefunden ;) :

„Ich bin Luca.“, antworte ich.
(kein Punkt)
Ich wünsche dir noch viel Spaß und weitere Kommentare,
liebe Grüße
ciao
Malinche

 

Hi!
Vielen Dank für die Kritik, wie gesagt - ich muss das vielleicht wirklich noch mal überdenken...
Den Fehler werde ich natürlich sofort überarbeiten!!! :)
Liebe Grüße, CJ

 

Hi!
Würde etwas in dem Stil besser passen:

"Presseversammlung der Polizei:
Thema Mordfall Luca – Lisa.
Nach mehr als zehn verschiedenen Akten psychischen sowie körperlichen Drangsalierens verblutete Lucas Opfer qualvoll. Er sah ihr zu.
Wegen besonderer Grausamkeit bei der Vollführung der Tat wurde der siebzehnjährige Täter zu sechzehn Jahren Einzelhaft verurteilt.
Seine Mutter brachte sich um, als sie von dem Urteil erfuhr."

Also dass es halt bei "Ich bin Luca..." aufhört und dann ein neuer Absatz beginnt. Meint ihr, das klingt besser?
Vielen Dank, CJ

 

Hi CJ,
Besser als die beiden letzten Abschnitte finde ich es schon, weil es straffer ist. Wenn es dir so wichtig ist, dass all das vorkommt, kann st du das ja so ändern.
Besser fänd ich aber nur eine Andeutung, und der Rest könnte im Kopf der Leser ablaufen.
Gruß, Elisha

 

Hi!
Ja, das ist halt schwierig. Wie würdest du dir das denn ungefähr vorstellen?
CJ:shy:

 

„Ich bin Luca“, antworte ich. Du wirst leiden, wie niemals zuvor jemand gelitten hat..."
Anführungszeichen
Ja, besser. Ich hätte ja ne Anspielung auf Denken reingebracht, aber definitiv besser als vorher.

 

Hi,

mich hat diese Geschichte noch nicht überzeugt. Sie wirkt auf mich, wie eine Phantasie eines Jugendlichen, der noch nicht besonders erfahren ist und möglicherweise bestimmte persönliche Gefühle mit dieser Geschichte verarbeiten will. Das ist eine persönliche Vermutung, auf die Du nicht eingehen brauchst, ist nur meine persönliche Theorie, die mir hilft, mich mit dieser Geschichte auseinanderzusetzen. Ich will unten ab und zu darauf zurückkommen und es begründen:

Inhalt:
Ein Junge kann Gedanken lesen und macht sich damit an die 17-jährige Geliebte seines Vaters ran. Er hat vor, sich zu rächen.

Gut, den Rest und das Motiv für die Rache hast Du jetzt rausgenommen, könntest/solltest Du teilweise aber wieder einarbeiten z.B. in die Gedanken des Prot.

Mein Hauptmerk liegt aber auf Deinen Figuren. Aus meiner Sicht, hast Du Dir hier nicht viel Mühe gegeben, sondern überzeichnest diese unnatürlich stark und ausschließlich negativ (darum meine Vermutung mit der starken persönlichen Verflechtung).

Nehmen wir Lisa:
- sie ist dumm
- etwas hübsch (evtl. von der Figur)
- und fickt alles, was 2 Beine hat

Wenn sie abends im Bett liegt, und über den Tag nachdenkt, zählt sie manchmal nach, mit wie vielen Typen sie heute geschlafen hat.

Sie hat nachgerechnet, wie viele Sekunden es bei welchem Typ dauerte vom Höhepunkt zur Erschlaffung. Mein Vater sei der Schlappschwanz aller Schlappschwänze, glaubt sie. Warum macht sie dann mit ihm rum, frag ich mich.

Auch wenn sie nymphoman ist, so solltest Du einkalkulieren, daß sie ab und zu in die Schule muß, immerhin hat sie ja einen Durchschnitt von 1,2.

Dein Ich-Erzähler ist sehr von sich überzeugt und fühlt sich extrem überlegen. Charakterlich würde ich sogar bestimmte Parallelen zu Lisa unterstellen. Sie sind jeweils auf ihrem Gebiet (Sex, Gedankenlesen) stark von ihren Fähigkeiten überzeugt und ziehen hieraus ihr Selbstbewußtsein.

Ansonsten ist es erstaunlich, daß Lisa den Prot. auch schon flachlegen wollte, bevor die beiden sich überhaupt begegnen. Immerhin hat er sie ja in allen Schulen gesucht.
Nicht ganz klar ist, woher er weiß, was sie für einen Durchschnitt hat und mit welchen Lehrern sie rummacht, wenn er zum ersten Mal in ihre Nähe gekommen ist.
Natürlich kann er sich vorher schon in sie "eingeklinkt" haben, aber so, wie ich das verstanden habe, hat sie mit den Lehrern einmalige Affairen und ich weiß nicht, ob sie da noch daran zurückdenkt. An den Durchschnitt denkt eine Abiturientin allerdings, aber irgendwie müßte Dein Prot. ja permanent in sie reinschauen, wenn er diese Details kennt. Und wenn er das tut, bräuchte er sie nicht in allen Schulen Leipzigs zu suchen, denn sie wird ja wohl auch mal an die Schule gedacht haben u.a. auf ihrem Schulweg.
Interessant auch die Frage, wie er sich in Lisa hineinversetzen kann, wenn er sie noch nie zuvor gesehen hat.
Und noch krasser ist, daß er scheinbar auch Hannah schon observiert hat, von der er bisher nix gehört und gesehen haben dürfte.

Zwischenfazit:
Für mich wirken die Informationen und so, wie Du sie schilderst, als ob Dein Prot. sehr nah an Lisa+Hannah dran ist z.B. eigentlich doch mit ihr in die Schule geht (evtl. eine Konstellation in Realität) und Du hier diese Ferne künstlich in Deine Geschichte reingebaut hast, allerdings ohne die Konsequenzen zu beachten.
Insofern solltest Du überlegen, warum Dein Prot. nicht einfach in die Schule von Lisa geht und sie eben schon eine Weile beobachtet, dann fällt diese Unsauberkeit raus.

Weiterhin nicht nachvollziehbar und darum sehr konstruiert ist das Verhältnis des Vaters mit Lisa. Wenn sie derzeit 17 ist, dann frage ich mich, wann ihr Verhältnis mit dem Vater begann (immerhin liegt ja auch die Scheidung schon in der Vergangenheit). Und wie kommt der Vater auf sie? Und wo fertigt sie ihre ganzen Liebhaber ab, mit 17 wohnt man oft noch zu hause bei den Eltern?

Der Anfang mit "Luigi" ist mir auch nicht klar. Warum nimmst Du als intimes Geheimnis gerade, daß sie wie ein Mann gerufen werden will? Das verwirrt den Leser am Anfang mehr, als das er Spannung erzeugt, da dieses Rätsel nicht aufgelöst wird. Nimm´ doch irgendwas persönliches, was zeigt, daß er sie kennt. So könnte sie z.B. vor kurzem ein Kind abgetrieben haben und er könnte nach dem Baby fragen.

Zwischenfazit:
Dein Setting ist sehr arg konstruiert und hier solltest Du schauen, ob Du nicht mehr Sorgfalt verwendest, um die Geschichte einzubetten.

Warum kann sie nicht Mitte 20 sein, mit dem Vater eine 1-2jährige Affaire haben und der Sohn stellt sie irgendwann in der Disko? Auch wenn Du Dich im Schulumfeld wohl am besten auskennst, kann ich mir den derzeitigen Schulhintergrund nicht richtig vorstellen. Die Verbindung Affaire mit Schule wirkt unecht.
Somit hast Du die Möglichkeit: Du erfindest eine Geschichte, die in dieser Umgebung spielt oder Du recherchierst eine andere Umgebung.

Gesamtfazit:
Auch wenn Du eine Geschichte schreibst, um evtl. persönliche Konflikte aufzuarbeiten, solltest Du an den Figuren arbeiten. Auch wenn Sie vor Deinem Auge lebendig sind, so ist es wichtig, daß der Leser auch was mit ihnen anfangen kann.
Auch wenn Du es nicht reinschreibst, solltest Du für Dich ein Set zu jeder Figur erarbeiten und im Hinterkopf behalten, denn nur so bleibt die Figur konsistent. Je mehr Du in die Geschichte einfließen läßt, desto besser kann der Leser sich reinversetzen oder mit der Figur identifizieren.
Also neben den Grunddaten, wie Alter, Beruf, soziale Stellung solche charekterisierenden Fakten, wie:
- Was will die Figur insgesamt und in dieser Geschichte erreichen?
- Was mag sie/ was nicht?
- Was macht ihr Angst?

Hüten solltest Du Dich vor einseitigen positiven oder negativen Darstellungsweisen, weil sie einfach nicht realistisch sind und gerade zusammenpassende Eigenschaften in beiden Richtungen machen die Figur interessant.

Für Deine Geschichte solltest Du Dir noch einmal überlegen:
Was hat der Prot. wirklich vor? Er will sich rächen, okay aber wie?
- Will er sie bloßstellen? -> Warum?
- Will er sie quälen? -> Warum?
- Will er sie umbringen? -> Warum?

Wenn ja, ist zu klären, was das Motiv ist. Derzeit wirkt es für mich so, als ob Dein Prot. Lisa einfach nicht leiden kann und darauf hast Du ein sehr dünnes Motiv (Verhältnis mit dem Vater) gelegt, um die Aktionen Deines Prot. zu rechtfertigen. Das ist für einen Leser nicht besonders nachvollziehbar:
Auch wenn sie seinen Vater verführt hat und die Scheidung hervorgerufen hat, so ist das erstmal eine Angelegenheit Vater-Mutter. Insofern muß Dein Protagonist für eine Rache einen zusätzlichen, persönlichen Grund haben (z.B. Selbstmord der Mutter, an der er stark hing). Die Größe dieses Grundes/Motives zieht dann auch den Umfang der geplanten Rache nach sich. Du solltest auf ein nachvollziehbares Maß achten, es sei denn, Dein Prot. ist ebenfalls "gestört" und nimmt überproportional Rache, dann mußt Du aber erwähnen, daß Dein Prot. auch nicht alle Latten auf dem Zaun hat.

Als letztes möchte ich noch die GABE diskutieren:
So wie die Geschichte derzeit darauf aufbaut, ist sie der Grund für alles.
- der Prot. weiß alles über Lisa und hat sie in der Hand
- der Prot. traut sich nur darum, ihr gegenüberzutreten, weil er sie kennt und weil er jederzeit reagieren kann.
Aber diese Gabe ist derzeit eben nicht genau spezifiziert. Der Prot. muß an die Person denken und zack geht es los.
Was passiert mit ihm? Kann er dann noch weiter Dinge machen oder ist er z.B. starr bzw. gelähmt? Scheinbar nicht, denn er kann sogar noch Arbeiten schreiben und somit hat diese Gabe keine Nachteile und auch das macht sie irgendwie nicht "echt". Versteh´ mich nicht falsch, die Geschichte beruht auf dieser Gabe und die will ich nicht rausdiskutieren, aber die Art, wie Du diese Gabe einfügst, läßt mich vermuten, daß es noch sehr stark mit dem Wunschdenken des Autors zusammenhängt: Wenn ich Gedankenlesen könnte, dann...
Aber derzeit habe ich eben das Gefühl, daß imm, wenn es dem Autoren in Kram paßt, diese Gabe erweitert wird und noch mehr Möglichkeiten kommen hinzu und dies führt dazu, daß es einfach nicht mehr echt wirkt. Es gibt keine Rahmenbedingungen und darum fällt es mir als Leser schwer, die Sache irgendwie ernst zu nehmen und es wird keine Spannung erzeugt.

Was könnte man machen?
z.B. könnte die Gabe nur in einer bestimmten Entfernung wirken oder/und wenn man die Person sieht. Hier kommen dann sofort einige Schwierigkeiten ins Spiel die auch der Prot. hat, denn er müßte z.B. unter Lisas-Fenster stehen, um ihre Gedanken lesen zu können. Jemand könnte ihn hier auch erwischen und für einen Spanner halten. Er muß seinen Vater auf ähnliche Weise belauschen.
Oder aber, er muß persönliche Gegenstände der Menschen festhalten, um daraus die Gedanken zu ziehen, dann muß er diese erstmal besorgen.
Aber das sind nur Beispiele, die mir auf die Schnelle einfallen, ich denke, da findest Du noch spannendere Sachen.

Zusammenfassung:
Ich hoffe Du verzeihst mir den Ausritt ins sumpfige Gebiet der Mutmaßungen und Unterstellungen, denn als Kritiker sollte man nur die Geschichte und nicht den Autoren dahinter betrachten. Ich vermute allerdings, daß Du noch jung bist und gerade anfängst mit Schreiben. Darum versuche ich meine rüberzubringen, wenn ich richtig liege, um Dir zu zeigen, wie deutlich der Autor noch zum Vorschein kommt, teilweise auch, weil ich damals möglicherweise ebenso meine Inspirationen für Geschichten bekommen habe.

Wenn Du also inspiriert bist, von Dingen aus Deiner Umgebung (und so geht es ja den meisten Schreibern), dann versuche die Spuren besser zu verwischen, ohne dabei den Kontakt zur Realität zu verlieren. D.h. die Figuren müssen "echt" sein, auch wenn Du sie echten Personen entlehnst und verfälschst, indem Du sie überzeichnest.
Versuche, eine eigene Geschichte zu finden, indem das drinsteckt, was Du sagen willst. Versuche vor allem die Motivation VOR dem Schreiben zu überdenken. Das meiste entsteht aus anderen Dingen und diese Dinge sollten Dir bewußt sein, auch wenn sie nicht in der Geschichte auftauchen.

Du bist jung, Du hast Phantasie und Du setzt Deine Emotionen in Geschichten um, das ist schon viel wert. Aber wenn Du sie der Öffentlichkeit präsentierst, sollten es auch nachvollziehbare Geschichten sein. D.h. der Leser muß mit den Entscheidungen der Figuren mitkommen oder sich wenigstens vorstellen können, warum macht er dieses und jenes.

Ich hoffe, ich konnte Dir meine Probleme etwas näher bringen, falls nicht, frag´ einfach nach ;)

Grüße
mac

 

Elisha schrieb:
Anführungszeichen
Ja, besser. Ich hätte ja ne Anspielung auf Denken reingebracht, aber definitiv besser als vorher.

Nee, das ist keine wörtliche Rede!! Er denkt sich das!!!!

 

Hi!
@ macsoja: Sorry, dass ich dich nicht zitiert habe.
Natürlich geht Lisa zur Schule, aber nachmittags hat sie wohl Zeit, zu mehr als einem Typen zu fahren...

Lisa wollte ihn flachlegen, weil sie ihn vom Sehen her kennt (schließlich musste er sie suchen und seltsamerweise ist er hierbei hinGELAUFEN anstatt einfach die Gedanken jeden Mädchens zu lesen :D)

Er ist nicht zum ersten Mal in ihre Nähe gekommen.

Die Affären sind nicht einmalig. Wie kommst du darauf?

Na siehst du, das ist doch ein Grund, warum er Lisa zu Fuß überall gesucht hat. Vielleicht kann er sich nur in jemandes Gedanken einklinken, wenn er ihn schon mal gesehen hat. Deswegen konnte er sich also auch einklinken.
Er schaut permanent "in sie rein", er sagt ja selbst, er will alle ihre Schwächen kennen.

Na klar hat er Hannah schon gesehen. Er hat doch Lisa manchmal beobachtet (logisch) und da diese dauernd mit Hannah zusammen ist... Glaubst du nicht auch, dass es eine Versuchung sein kann, die Gedanken eines jeden Menschen zu lesen...? Egal ob bekannt oder unbekannt?

1. Lisa muss ja nicht unbedingt zu Hause leben - deiner Fantasie überlassen. Vielleicht benutzt sie ein Taxi oder was weiß ich.
2. Ich habe nie gesagt, dass die Scheidung durch ist. Ich sagte nur, dass die Mutter sie einreichte.
3. Die beiden müssen ja nicht schon seit Ewigkeiten ein Verhältnis haben. Vielleicht war Lisa 15, 16, als sie sich kennen lernten. Zu ihrem gestörten Charakter würde das passen.

Ja, das mit Luigi ist vielleicht tatsächlich unpassend.

Schon klarr, du magst die Schule als Hintergrund, der teilweise mit einbezogen wird, nicht. Aber darum ging es mir eigentlich beim Schreiben nicht.

Vielen Dank für die Tipps zum Erarbeiten einer Persönlichkeit. Ich werd es mir merken.

Die einseitig negative Beschreibung Lisas muss nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen. Sie geht von Lucas persönlichem Empfinden dem Mädchen gegenüber aus.

Ich wollte Lucas Aktionen durchaus nicht rechtfertigen.
Nstürlich hat Luca nicht "alle Latten am Zaun" (:D), ich denke, das wird im Verlauf der Geschichte schon klar. Er verrennt sich ja auch in die Vorstellung, dass Lisa allein an allem Schuld ist.

Entschuldigung, habe ich die "GABE" während der Geschichte erweitert?

Wie schon gesagt, auch die Gabe ist zwar häufig erwähnt, aber eigentlich nicht der Mittelpunkt und vor allem nicht die Aussage der Geschichte. Ich wollte eigentlich den Konflikt zwischen den Personen darstellen und zeigen, wie "krank" Laute sein können. Die Gabe war sozusagen Mittel zum Zweck.

Du hast recht, ich BIN jung. Das wollte ich allerdings extra nicht als Ausrede benutzen, da ich schon oft aufgrund meiner Alters "bewertet" wurde. Ich wollte hier einen Neuanfang wagen und lasse auch deswegen mein Alter nicht anzeigen.
Ja, ich stehe erst am Anfang mit dem Schreiben. :) Hab allerdings ein "Buch" geschrieben, was nur 97 Seiten hat und absoluter Schwachsinn ist.

Okay, ich versteh schon. Du hast absolut recht. Nur meistens beginne ich einfach mit dem Schreiben, ohne überhaupt drüber nachzudenken. Das macht den meisten Spaß. :)
Siehst du, jetzt hast du auch wieder mein Alter als Anhaltspunkt gewählt! :) In dem Satz: "Du bist jung, Du hast Phantasie..." :) Deswegen wollte ich mein Alter nicht verraten. Ich hätte nicht gedacht, dass man mein Alter so eindeutig "heraushört". Du hast wohl Erfahrung? :)

Okay, ich werde mir Mühe geben. Und vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar, würde mich freuen, noch einen von dir zu bekommen.
Allerdings glaube ich trotzdem, ein Überarbeiten der Geschichte wäre sinnlos, da ich ja die Grundstruktur vollkommen erneuern muss. Ganz von der Site entfernen wäre vielleicht besser, ohne selbstmitleidig klingen zu wollen. :)

Liebe Grüße und herzlichen Dank noch einmal!
CJ

 

@CJ_06
Nein, nicht löschen! Die Geschichte ist doch nicht schlecht, schon gar nicht für ein Erst-Posting. Und guck doch mal, wieviel Mühe und Energie Macsoja in die Kritik gesteckt hat. Nimm das doch als geschenkte Tipps, und mach das Beste daraus.

Zitat von CJ
Nee, das ist keine wörtliche Rede!! Er denkt sich das!!!!
„Ich bin Luca“, antworte ich. Du wirst leiden, wie niemals zuvor jemand gelitten hat...
Dann so

 

Hi,

dem schließe ich mich an.

Ich wäre ziemlich traurig, wenn Du die Geschichte zurückziehen würdest, da man eben viel draus lernen kann. Darum habe ich auch sehr viel Zeit reininvestiert und es gibt gewiß auch noch andere, die davon profitieren können.

Ja ich schreibe schon eine Weile und was meinst Du, wieviele Geschichten ich von Grund auf neu geschrieben habe? Und weißt Du, das Schreiben der Geschichte sind im besten Fall 50%, die anderen 50% sind das Überarbeiten und Herausarbeiten der Feinheiten. Dazu gehört, daß man sich auch von Dingen trennt, die man evtl. liebgewonnen hat (das wollte ich lange Zeit nicht akzeptieren)
Sehr viele Menschen haben Phantasie und können irgendwas erzählen, aber nur wenige haben die Disziplin, die Dinge entgültig so herauszuarbeiten, daß sie sich lohnen, von anderen gedruckt zu werden. Der Weg bis dahin ist allerdings hart und steinig. Manche haben die Gabe und kommen sehr schnell dahin, andere müssen sich die Fähigkeit erarbeiten.

Was Du nicht machen solltest, auf jedes meiner Argumente eine Antwort zu finden und Dich zu rechtfertigen. Meine Meinung bezog sich auf das Gesamtbild und in den Details, die in der Summe dieses Bild ergeben, habe ich es aus meiner persönlichen Sicht begründet. Das Bild bleibt, auch wenn Du es schaffst, jeden einzelnen Punkt in mühevoller Handarbeit zu entkräften.

Diese Zeit solltest Du eher nutzen, um zu schauen, woher diese meine Eindrücke evtl. kommen könnten. Versuch´ Dich einfach in die Lage des unwissenden Lesers zu versetzen. Wenn Du die Punkte nicht findest, kann ich sie Dir auch zeigen.

Und zum Alter sag´ ich mal so:
In jedem Text schimmert der Autor irgendwie durch, weil ja überall ein Teil von ihm drinsteckt. Die Reife des Autoren färbt auf die Reife der Figuren im Text ab.

Grundsätzlich sollten Autoren über die Dinge schreiben, über die sie Bescheid wissen. Wenn der Leser merkt, das da was nicht stimmt z.B. sich Figuren eben nicht so verhalten, wie sie sich eigentlich verhalten müßten, dann verlierst Du den Leser, weil er sich veralbert fühlt.
Darum auch mein Rat, vorerst in dem Umfeld zu schreiben, daß man kennt, das kann man aucht authentisch wiedergeben.
Die Geschichten, die ich in der Schule geschrieben habe, handelten zum größten Teil von Schülerproblemen oder familiären Dingen. Auch ich hatte damals die Idee, ein Buch zu schreiben. Titel: Ich lach´ mir´n Ast als Gymnasiast. Oder sowas ähnliches. Heute würde ich die Sachen eher niemandem zeigen, aber sie erinnern mich an die Anfänge und ich habe damit viel gelernt.
Und wenn ich damals die Chance gehabt hätte, bei sowas, wie kg.de Feedback zu bekommen (alle haben mich immer nur gelobt und fanden es ganz toll, das wird Dir ähnlich gehen), wer weiß, wo ich heute stünde...

Insofern kann ich Dich nur ermuntern.
Du kannst dieses Geschichte umarbeiten und dabei lernen, Du kannst die Erkenntnisse heraus mitnehmen und in einer neuen Geschichte umsetzen und mit dieser dann weiterwachsen. Ganz wie Du willst.

Aber Du mußt es machen und eine realistische Erwartung haben. Nicht jede Deiner Geschichten wird sofort zum Renner, so daß sich alle zu Boden werfen, um Dir zu huldigen. Aber mit jeder Geschichte gewinnst Du etwas dazu. Und wenn Du auch mal andere Geschichten und die Kritiken liest bzw. Dich selber mit Geschichten und ihrer Wirkung auseinandersetzt, dann geht´s vielleicht noch etwas schneller.

Also laß Dich nicht entmutigen. Laß die Geschichte liegen und nimm´ sie Dir evtl. später noch mal vor.

bis bald
mac

 

Hi!
@ elisha: Danke. Auch dafür, dass du denkst, ich sollte die Geschichte nicht zurückziehen.

@mac: Wie meinst du das, man kann was daraus lernen?
Da hast du allerdings recht. Ich denke aber, ich gehöre auch eher zu denen, die die Disziplin nicht haben. :)
Ja, wäre nett, wenn du mir die Punkte bisschen aufzeigen könntest.
Da gehts mir ähnlich. Mein "erstes Buch" ist mir schon jetzt, nach knapp anderthalb Jahren, nur noch peinlich... :)
Ja, genau deswegen hab ich mich auch hier angemeldet. Meine Lehrer loben mich immer, empfehlen mir zu schreiben etc. und ein Kumpel, der sich diese Geschichte durchgelesen hat, hat mir dringend empfohlen, sie hier zu veröffentlichen. Ich bin froh, der Realität bzw. der Objektivität der Menschen hier zu begegnen. Enttäuschend ist es trotzdem irgendwie. Tief im Innersten halten wir "Teenies" uns doch alle für Genies... :)
Vielen Dank für deine Tipps, es hilft mir wirklich!
Liebe Grüße, CJ :)

 

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