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Im Schatten des Vollmondes

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11.03.2005
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Im Schatten des Vollmondes

Der Abend war gerade angebrochen und ich hatte schlechte Laune, denn den Ärger den ich in der Schule bekommen hatte, brachte ich leider mit nach Hause.
"Faule Socke!", schalte mich meine Mutter.
"Dummes Erwachsenengesabbel", sagte ich und musste ohne Essen ins Bett.

"Wäre bloß mein Vater hier.", dachte ich voller Trauer, doch der war vor zwei Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen.

In dieser Nacht konnte ich wieder nicht einschlafen und so dachte ich an die Geschichten von Poe, Stevensen, Oscar Wilde und Bram Stoker, die wie gute Freunde mein langweiliges Leben erträglich machten.

Meine Augen fielen für einen Augenblick zu, als ich sie schwerfällig öffnete, war mein Zimmer mit Nebel gefüllt. Eine schwarze Kutsche mit vier Rappen stand da, wo sich sonst mein Schreibtisch befand.
Wie hypnotisiert stieg ich in die Kutsche, wo wohlige Wärme mich umfing und ich sofort einschlief.

Betäubt erwachte ich, als das erste Licht der Morgensonne den Himmel des Borgopasses rot färbte, und als dichter Schnee die Sicht unmöglich machte, hatte ich das Gefühl, als ob die Kutsche fliegen würde.
Ich wusste - ich bin in Rumänien, der Heimat meines Vaters.

Tief unten im Tal hörte ich die Wölfe heulen, als ob sie ahnten, dass ihr neuer Herr und Meister nicht mehr fern sei und in meinen Kopf hörte ich die dunkle Stimme meines Vaters sagen:
"Denke daran mein Sohn, in meinen Land reisen die Toten schnell."

"Bin ich denn tot?" dachte ich verwundert.

Die Reise verlief wie im Flug. Felsen und Bäume huschten an meinem Fenster vorbei und plötzlich sah ich auf den Berg das Schloss meines Vaters. Wenig später betrat ich die Eingangshalle des Hauses, als mir drei weißgekleidete Frauen entgegenkamen. Ein eisiger Hauch umfasste mich.
Ihre Gesichter kamen mir irgendwie bekannt vor.
Waren das nicht meine ehemaligen Lehrerinnen aus der Grundschule?
Aber wie sollte dies möglich sein?

Es wurde mir ein Brief überreicht, in dem stand, dass ich der Erbe dieses Schlosses sei. Als Geschenk bekam ich einen Hund, der auf mich aufpassen würde. Mir stockte der Atem, das war kein Hund, sondern ein riesiger grauer Wolf.
Seltsam, ich verspürte keine Angst als er auf mich zukam, mir zur Begrüßung die Hand leckte und mich mit seinen dunklen Augen vertrauensvoll ansah.

Wochen vergingen - ich war "Herr des Schlosses".
Hier konnte ich machen was ich wollte.
Mein Wolf immer an meiner Seite.

Die Bibliothek umfasste Tausende von Büchern und wenn am Abend das Kaminfeuer rotglühend brannte, wurden ihre Geschichten an der stuckbeladenen Decke zum Leben erweckt.

Aber meine größte Freude bestand darin, die drei weißen Furien mit meinem Wolf durch die langen Gänge des Schlosses zu jagen bis sie kreischend vor Wut durch den Kamin verschwanden.
Ich war glücklich.

So vergingen Monate und auf einmal merkte ich eine merkwürdige Traurigkeit in mir, die nicht zu erklären war.
Als ich in einer klaren, kalten Vollmondnacht auf die schneebedeckten Berge der Kaparten blickte, hörte ich von Weiten die Stimme meines Vaters:
"Du bist hier kein Gefangener, wenn du zu deiner Mutter zurückwillst, brauchst du dir dies nur wünschen, jederzeit kannst du hier zurückkommen."

Meine Lider wurden schwer und als ich die Augen aufschlug, befand ich mich Zuhause im Zimmer meiner Mutter und es roch aus der Küche nach Bratkartoffeln.
Hatte ich dies alles erlebt oder war das Erlebte nur ein Traum?

Aber wieso waren meine Hände und Ohren so kalt gefroren, als ob ich von draußen käme?

 
Zuletzt bearbeitet:

Aloha, Novel!

Na, da hast Du uns ja einen aufgetischt ... Grundsätzlich ein interessanter Ansatz, aber sehr lieblos rübergebracht und runtergeschrieben. Das ist schade, denn der Protegé – und, da in der Ich-Form verfasst, damit Du selbst – wird von tiefen Gefühlen bewegt, die nur ansatzweise angerissen werden. Es fehlt jede Beschreibung zu Charakteren, die den Leser mitreißen, j, mitfühlen, lassen könnte. Mit andern Worten: Diese Skizze kann nur das Gerüst für eine echte Erzählung sein, vielleicht nimmst Du Dir die Zeit und baust die Erzählung weiter aus.


Dinge, die mir auffielen:

"Faule Socke!", schalte mich meine Mutter.
-> schalt (Unregelmäßiges Verb.)

"Wäre bloß mein Vater hier.", dachte ich voller Trauer, ...
-> hier“, dachte (Der Punkt entfällt in diesem Falle, lediglich ! und ? werden an dieser Stelle gesetzt.

In dieser Nacht konnte ich wieder nicht einschlafen und so dachte ich an die Geschichten von Poe, Stevensen, Oscar Wilde und Bram Stoker, die wie gute Freunde mein langweiliges Leben erträglich machten.
-> von Poe, Stevenson, Wilde und Stoker (Oder aber alle mit Vornamen.)
-> die, wie gute Freunde, mein (Eingeschobener Nebensatz mit Komma (oder Gedankenstrich) abtrennen.)

Meine Augen fielen für einen Augenblick zu, als ich sie schwerfällig öffnete, war mein Zimmer mit Nebel gefüllt.
-> Erster und zweiter Satz (nebst Nebensatz) stehen in absolut keinem Zusammenhang. Hier kann nur ein Punkt folgen, selbst der Strichpunkt wäre unangebracht. Also: Meine Augen fielen (dennoch) für einen Augenblick zu. Als ich sie schwerfällig ...
Prinzipiell rege ich an, an dieser eher dramatischen Stelle, die eine Wendung bedeutet, ein wenig mehr Worte zu verlieren.

Eine schwarze Kutsche mit vier Rappen stand da, wo sich sonst mein Schreibtisch befand.
-> Relationen! (Größe eines Schreibtischs und einer Kutsche mit vier Zossen.)

Wie hypnotisiert stieg ich in die Kutsche, wo wohlige Wärme mich umfing und ich sofort einschlief.
-> Natürlich! Da würde ja jeder gleich einsteigen ... Ein paar mehr Worte erneut, vielleicht ein kleines Zaudern, um die Spannung zu steigern? Wohlige Wärme in der Kutsche, die Dich schläfrig macht? Sehr billig, lass Dir was Besseres einfallen!

Betäubt erwachte ich, als das erste Licht der Morgensonne den Himmel des Borgopasses rot färbte, und als dichter Schnee die Sicht unmöglich machte, hatte ich das Gefühl, als ob die Kutsche fliegen würde.
-> Wie betäubt ... (Wenn betäubt, dann erwacht man nicht.)
-> und dichter (Wiederholung von ‚als’.) Grundsätzlich rege ich an, auch diese beiden Sätze vollständig durch einen Punkt zu trennen, da sie in keinem direkten Zusammenhang stehen und alleine stehen können.

Ich wusste - ich bin in Rumänien, der Heimat meines Vaters.
-> wusste: Ich

Tief unten im Tal hörte ich die Wölfe heulen, als ob sie ahnten das ihr neuer Herr und Meister nicht mehr fern sei und in meinen Kopf hörte ich die dunkle Stimme meines Vaters sagen:
"Denke daran mein Sohn, in meinen Land reisen die Toten schnell."

-> Sehen wir mal davon ab, dass die armen Viecher selten unten im Tal hocken und rumheulen, war der zweite Teil des Satzes geeignet mir einen ersten Schauer über den Rücken zu jagen – leider weniger auf Grund des Szenarios!
->ahnten, dass
-> fern ist, hörte/vernahm ich in Gedanken die dunkle/düstre Stimme meines Vaters:
-> Nicht-wörtliche Rede entweder in einfache Anführungszeichen, besser jedoch kursiv setzen. Und jetzt mal ernsthaft: Was bringt – abgesehen von altersbedingter Senilität - Deinen Ahnen dazu, bei dieser Gelegenheit genau diesen, völlig aus dem Zusammenhang gerissen Satz, kundzutun?

"Bin ich denn tot?" dachte ich verwundert.
-> Grundgütiger! Bei dem Satz hab ich Beckenbauer mit „Ja is denn scho Weihnachten?“ vor Augen und Ohren! Gruselig ... leider wieder nicht so, wie Du Dir das sicherlich vorgestellt hast.
-> Ansonsten: Nicht-wörtliche Rede, also einfache Gedankenstriche oder kursiv und Komma vor dem Begleitsatz.

Felsen und Bäume huschten an meinem Fenster vorbei ...
-> Eben hat es noch so geschneit, dass Du nichts sehen konntest ...

Wenig später betrat ich die Eingangshalle des Hauses, als mir drei weißgekleidete Frauen entgegenkamen.
-> Hauses, wo

Waren das nicht meine ehemaligen Lehrerinnen aus der Grundschule?
Aber wie sollte dies möglich sein?

-> Ja eben! Schauderhaft.

Es wurde mir ein Brief überreicht, in dem stand, dass ich der Erbe dieses Schlosses sei. Als Geschenk bekam ich einen Hund, der auf mich aufpassen würde.
-> Das Schloss ist noch kein Geschenk?

Seltsam, ich verspürte keine Angst als er auf mich zukam, mir zur Begrüßung die Hand leckte und mich mit seinen dunklen Augen vertrauensvoll ansah.
-> Seltsamerweise verspürte ich keine Angst, als

... , die drei weißen Furien mit meinem Wolf durch die langen Gänge des Schlosses zu jagen bis sie kreischend vor Wut durch den Kamin verschwanden.
-> jagen, bis

So vergingen Monate und auf einmal merkte ich eine merkwürdige Traurigkeit in mir, die nicht zu erklären war.
-> bemerkte
-> die ich mir nicht erklären konnte/die ich mir nicht zu erklären vermochte.

Als ich in einer klaren, kalten Vollmondnacht auf die schneebedeckten Berge der Kaparten blickte, hörte ich von Weiten die Stimme meines Vaters:
-> Karpaten
-> Weitem

"Du bist hier kein Gefangener, wenn du zu deiner Mutter zurückwillst, brauchst du dir dies nur wünschen, jederzeit kannst du hier zurückkommen."
-> bist kein Gefangener. Wenn
-> wünschen. Du kannst jederzeit hierher zurückkommen.

Meine Lider wurden schwer und als ich die Augen aufschlug, befand ich mich Zuhause im Zimmer meiner Mutter und es roch aus der Küche nach Bratkartoffeln.
-> Mutter. Aus der Küche roch es nach Bratkartoffeln.

Hatte ich dies alles erlebt oder war das Erlebte nur ein Traum?
-> war es nur

Aber wieso waren meine Hände und Ohren so kalt gefroren, als ob ich von draußen käme?
-> War es in Deinem Traumschloss so kalt? Selbst in der Kutsche war es doch angenehm warm ...


shade & sweet water
x

 

Zur Geschichte später mehr, wenn ich sie in Ruhe gelesen habe. :)

Nur schnell eine Bemerkung
@xadhoom
mein Rechtschreibduden und mein Sprachgefühl sagen: schelten, schalt, gescholten :)
Lieben Gruß
al-dente

 

al-dente schrieb:
@xadhoom
mein Rechtschreibduden und mein Sprachgefühl sagen: schelten, schalt, gescholten :)

Stabimmt!:bonk:

Muss daran gelegen haben, dass der Text wuchs während ich ihn schrub.

x

 

Hallo Novel,
nachdem das mit dem Zusammenführen nicht geklappt hat, ist jetzt wenigstens der Thread aus der Stormarnschul-Rubrik verschwunden.
Meine Meinung zu der Geschichte kennst du ja. :)

gruß
vita
:bounce:

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hey Novel...

Auf die Fehler hat ja schon sehr ausführlich x hingewiesen.
Aber was ich viel gravierender finde ist, dass ich beim lesen irgendwie nicht so recht begriffen habe, worum es dir eigentlich geht.
Klar, das Reich der Imagination als Flucht vor dem grauen Alltag - aber all die vielen Andeutungen mit dem Vater, den Lehrerinnen, dem Hund... Wozu hast du die eingebaut?
So wirkt das ganze auf mich wie eine Ansammlung von kleinen Ideen, die zu einer Geschichte zusammengepresst wurden...
Und das Ende- einmal von der logischen Verfehlung abgesehen - kommt mir sehr erzwungen vor.
Das ist wirklich schade, da ich in der Geschichte viel Potential sehe...

grüßlichst
weltenläufer

 

Hi novel!

Ich hatte beim Lesen das Gefühl, du wolltest den Stil eines anderen Autors nachahmen und diese ultra-trockenen Berichtweise übernehmen. Leider ist dir das meiner Meinung nach nicht ganz gelungen, denn ein solcher Stil ist nicht zeitgemäss (jaja, heute heisst es eben "Show don't tell ...), wenn du so schreiben willst, muss jeder Satz sitzen. Das Schwierige ist, mit berichtenden Sätzen Emotionen gut herüberzubringen, das geht mE einfacher, wenn du eine subjektivere Schreibweise wählen würdest.

Wochen vergingen - ich war "Herr des Schlosses".
Hier konnte ich machen was ich wollte.
Mein Wolf immer an meiner Seite.
Diese Stelle finde ich nicht sehr aussagekräftig. Du könntest einen Roman mit diesem Stoff füllen, aber das ist wahrscheinlich nicht deine Absicht. Dennoch wären vielleicht ein paar Sätze mehr besser. Was macht er denn? Was wollte dein Protagonist schon immer einmal tun?

Vom Inhalt her ist die Geschichte ganz nett, aber nicht besonders innovativ. Kind kommt in fremde Welt, erlebt dort was, kommt wieder zurück und weiss nicht, ob das Erlebte nun wirklich geschehen ist oder nicht und hat am Schluss als Krönung irgendein Indiz (aus der anderen Welt), dass es eben doch geschehen ist.
Ich habe in deinem Profil gesehen, dass du noch relativ jung bist. Daher denke ich, dass die Geschichte für dein Alter schon ziemlich gut ist. Wenn du weiter fleissig dran bleibst, werden sich deine zukünfitgen Stories sicher sehen lassen!

Liebe Grüsse
sirwen

 

Hallo weltenläufer,
ich finde deine Kritik sehr interessant. Du musst nur wissen, wie die Geschichte zustande gekommen ist. Im Deutschunterricht der 5. Klasse gab es Übungsaufsätze, die mit spannenden Begriffen wie Nebel, heulen, poltern gefüllt werden sollten. Hast du vielleicht in der Schule auch machen müssen.
Aus 3 verschieden Übungsaufsätzen ist dann diese Geschichte entstanden.
Wenn du bei Projekte unter Stormarn-schule gehst, siehst du die Gruselgeschichten meiner anderen Mitschüler. Dann weißt du ungefähr wie die Aufgabenstellung der Lehrer war.
Eigentlich war es ein großes Spiel mit Begriffen, die Spannung, Stimmung und Grusel hervorrufen sollten, wie eine Übung.
Wenn du meine Geschichte Rush Hour liest, hat die einen ähnlichen Hintergrund. Im Deutschunterricht wurden circa 60 - 80 Fremdworte vorgegeben und aus ihnen sollte man nur einzelne Sätze schreiben.
Ich wollte gar keine Geschichte schreiben und wollte es mir diesmal ganz leicht machen. Durch Zufall merkte ich, dass bestimmte Sätze zueinander passten und mit dieser Anhäufung vieler Sätzen entstand diese Zufallsgeschichte. Wenn das Thema "Rush Hour" als Aufsatzthema gestellt worden wär, wäre diese Geschichte niemals so zustande gekommen.
Ich weiß nicht ob du Klavier spielt. Durch einfaches Klimpern, ausprobieren von Tasten können kleine Melodien entstehen, die man dann nur noch mit Rhytmus füllen muss um sie beim Musikunterricht einzureichen.

Auch vielen Dank an vita, sirwen und al-dente.
Novel

 

Freut mich ja zu hören, dass ich dann mit meiner Meinung recht hatte. Die Geschichte ist also mehr oder minder zusammengezwungen...
Natürlich kenne ich solche Aufgaben aus der Schule, habe das selbst in einem Uni-Kurs "Kreativwerkstatt" nochmal wiederholt.

Hier im Forum gibts diese Art der Aufgabenstellung übrigens auch! ;)

Da erscheint die Geshcichte tatsächlich in einem anderen Licht.
Aber um solche Dinge von vorn herein klar zu machen, solltest du das gleich als ersten kommentar mit deiner Geshcichte mitposten - fürs nächste mal :)

grüßlichst
#weltenläufer

 

Aloha Graf:)

Eine sehr hübsche Geschichte.^^
würde sich bestimmt super in meinem -leider -nicht-vorhandenen Poesiealbum machen ;)
Schoss Siebenbürgen ist also ein Erbstück*g*?

Schaafe Grüße
Kathia :)

 

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