Was ist neu

Inkonsequenz

Mitglied
Beitritt
30.03.2010
Beiträge
183
Zuletzt bearbeitet:

Inkonsequenz

Ich liege wach in meinem Bett und blicke auf den beinahe Fremden der neben mir schläft.
Eine große Unlust überkommt mich bei dem Gedanken an die letzten Stunden, die ihr mir zweckdienliches Ende in weniger als zwanzig Minuten fanden.
Der Versuch, jetzt über Sinn und Zweck meiner Handlungsweise nachzudenken, scheitert an meiner Unruhe.
Vielleicht ist es die Erwartung Miguels, die mich wach hält.
Eine Stunde im Dunkel harre ich aus ohne zu denken, frierend, da es mir widerstrebt mit diesem Körper eine Decke zu teilen.
Dann fährt ein Auto an, ich höre die Tür, den Schlüssel in die Schale auf der Kommode fallen.
Eilig aber leise, darauf bedacht den Schlafenden nicht zu wecken, schließe ich die Schlafzimmertür hinter mir und renne wie auf Katzenpfoten die Treppenstufen runter.
Als oft berührte Finger den Schalter der Stehlampe im Wohnzimmer anschalten, kann ich aus meiner Entfernung in ein Gesicht blicken, welches das Pendant zu dem bildet, das mit seinem zugehörigen Körper in meinem Bett liegt. Es ist oft schon betrachtet und vertraut.
Miguel lächelt und bleibt als mein Fixpunkt auf den ich mich zu bewege stehen, meinen Namen wie seinen Blick in Freude sprechend.
„Anatol.“
Ich bleibe zwei Schritte vor ihm stehen, und betrachte sein von der Reise abgemühtes Gesicht, das dennoch Herzlichkeit und Liebe für mich trägt.
Ich schließe die Augen und unternehme den Versuch die körperliche Nähe seiner Umarmung auszuschöpfen.
Mit einem bitteren Lächeln gehe ich aus diesem Moment heraus, nicht wissend, welche Intention in meinem Gegenüber dieses Mal in dem kurzen Kontakt steckte.
„Dein verlorener Sohn ist wieder da. Er war bei seinem Vater.“, sagt er halblaut, mich mit einem beinahe verletzenden Lächeln ansehend.
Ich senke den Blick, den Kopf leicht schüttelnd, „Sag so etwas nicht.“, flüstere ich.
Aber er kauft mir den Reuigen nicht ab, legt seine Hand unter mein Kinn und reißt meinen Kopf hoch.
„Meine Schuld ist es nicht, dass du allein bist.“
Ich schließe erneut die Augen. „So allein bin ich nicht, wie du denkst.“
Die Weichheit seines Gesichtes lässt eine schnelle Entgleisung seiner Züge zu, und Zorn brennt seine Merkmale wie Narben hinein.
Der Fokus seines Blickes gleitet von mir ab, seine Hand sinkt langsam von meinem Kinn herunter, und seine Befürchtung treibt ihn die Treppe hoch
Ich bleibe an seiner Stelle stehen und sehe zu, wie er meinen vorigen Weg abschreitet, höre das Öffnen der Schlafzimmertür und sehe ihn dann wieder zurückkehren, sich auf die unterste Stufe setzend und sich am Geländer mit der Rechten haltend.
Ich sehe im Licht, das ihn an seinem Platz nur noch geschwächt erreicht, Fassungslosigkeit und eine unspezifische Angst.
Langsam sinke ich auf das Sofa.
„Miguel... wie geht es deinem Vater?“
„Besser. Besser seit er dich nicht mehr ertragen muss.“, flüstert er, kaum hörbar, dann mich direkt ansehend und in gehobener Lautstärke: „ Es ginge jedem besser, der sich von dir trennte.“ Mit Wut und Tränen auf dem Gesicht, hält er mich mit seinem Blick fest.
Mitleid wollte ich nie zulassen, aber genau dieses, für mich und ihn, durchfährt mich und lässt mich zu ihm eilen, ihn gegen seinen Willen in meine Arme schließen, worauf er los schluchzt.
„Schlag es dir doch aus dem Kopf.“, flüstre ich ihm erregt ins Ohr, selbst den Tränen nah, seinen Kopf in meinen Händen an meine Brust drückend, „Du dummer Junge.“
Und mit einem tiefen Luftholen lässt er zu getröstet zu werden, von mir, wie damals, als er fünf war, und sein Knie durch einen Fall vom Fahrrad blutete. Vor Enttäuschung bebend liegt er an meiner Brust, wie damals mit zwölf, als seine Noten schlecht waren. Seine Tränen durchnässen mein Hemd wie die des Fünfzehnjährigen, der sich in den Lebensgefährten seines Vaters verliebt hatte, und es niemanden sagen konnte. Seine Lippen zittern wie vor drei Jahren als er sich entscheiden musste, ob er mit seinem Vater gehen sollte, der sich von seinem Lebensgefährten getrennt hatte, oder bei letzterem blieb, mit dem er nach seinem Durchfallen im Abitur eine Nacht verbrachte. Eine solche wollte er immer wieder, der andere, Ältere jedoch bereute die gleiche, da der Jüngere ihm Jahre wie ein Sohn gewesen, nur nicht blutsverwandt- und ihn damals an den Gegangenen, der einen Verlust bedeutete, erinnerte.

 

Aus Alltag ins KC.

Der Text enthält zahlreiche Fehler bezüglich Rechtschreibung, Zeichensetzung und Groß- und Kleinschreibung.

Bitte korrigiere diese innerhalb der nächsten vier Wochen. Wenn Du dann eine PM an vita oder Tserk schreibst, wird der Text nach alltag zurück verschoben.

Im Übrigen ist die verdrehte, überfantasievoll, spannte Sprache dem Inhalt abträglich. Der Text würde gewinnen, wenn Du mehr zeigtest anstatt erzähltest, und die Sprache entschlacktest.

LG, Pardus

 

Hallo TimoKatze,

die holprig-verschachtelte Sprache machte es leider auch mir schwer, dem Inhalt zu folgen. Ein paar Beispiele:

Ekel vor dem Grund, der Schuld ist am Dasein des Gesichts, welches dicht vor meinem liegt und nun entspannt schläft, übermannt mich.
:confused: Trotz mehrmaligen Lesens hatte ich Mühe, den Satz zu verstehen.

Evtl. "Beim Anblick des schlafendes Gesichts vor mir übermannte mich Ekel, dachte ich an den Grund für dessen Existenz."?

Der Satz gefällt mir so zwar noch immer nicht, aber ich finde ihn zumindest verständlicher.

Als oft berührte Finger den Schalter der Stehlampe im Wohnzimmer anschalten, kann ich aus meiner Entfernung in ein Gesicht blicken, welches das Pendant zu dem bildet, das mit seinem zugehörigen Körper in meinem Bett liegt.
Komplizierter Satzbau. Auch hier war ich beim Lesen verwirrt und mehr damit beschäftigt, mir zu überlegen, was der Satz mir sagen will, anstatt dass ich mich auf den Inhalt konzentrieren konnte.

Und mit einem tiefen Luftholen lässt er zu getröstet zu werden, von mir, wie damals, als er fünf war, und sein Knie durch einen Fall vom Fahrrad blutete, er bebt an meiner Brust wie mit zehn, als seine Noten schlecht waren, seine Tränen durchnässen mein Hemd wie die des Fünfzehnjährigen, der sich in den Lebensgefährten seines Vaters verliebt hatte, und es niemanden sagen konnte, seine Lippen zittern wie vor drei Jahren als er sich entscheiden musste, ob er mit seinem Vater gehen sollte, der sich von seinem Lebensgefährten getrennt hatte, oder bei letzterem blieb, mit dem er nach seinem Durchfallen im Abitur eine Nacht verbrachte, die er immer wieder wollte, der andere, Ältere jedoch bereute, da der Jüngere ihm Jahre wie ein Sohn gewesen, nur nicht blutsverwandt- ihn aber an den Gegangenen erinnerte, was ihm ein schlechtes Gewissen machte.
Für einen Satz viel zu lang! Da könntest du locker z. B. sieben oder acht draus machen.

Viele Grüße
Michael

 

>Ekel vor dem Grund, der Schuld ist am Dasein des Gesichts, welches dicht vor meinem liegt und nun entspannt schläft, übermannt mich<,

lieber Timo,

klingt so gequirlt und umständlich wie der rest der schwuchtelhaft anmutenden Geschichte, dass ich geradezu genötigt bin auf Kleist und da vor allem auf den Kohlhaas als Lehrstück für lange, ineinander verschachtelte Sätze hinzuweisen, da weiß man nach zwo in einen Hauptsatz eingeschobenen Relativsätzen, was gemeint ist. Ekel übermannt den Icherzähler vor dem schlafenden Gesicht als Ursache, dass er nicht schlafen kann? >Trotz der Müdigkeit, die mir mein Denken schwer macht, ...< und unseres auch, >schlafe ich nicht ein<, aber wir. So hören wir nicht >die Haustür sich öffnen und schließen<, zumindest nicht bewusst. Der Höhepunkt ist dann >als oft berührte Finger den Schalter der Stehlampe im Wohnzimmer anschalten< und sähestu nun in mein Gesicht, sähestu statt eines Pendanten einen Pedanten. Da helfen auch keine romantischen Namen mehr ... Der Leser hat schließlich das >abgemühte Gesicht<. Und wie - außer als Experiment (>Versuch<) - und mit welcher Kelle schöpft man die körperliche Nähe einer Umarmung aus?

>„... Er war bei seinem Vater.“, sagt er halblaut, ...„Sag so etwas nicht.“, flüstere ich.< >„Schlag es dir doch aus dem Kopf.“, flüstre ...<
Gönn den Punkten am Ende der wörtlichen Rede Freiheit!

>Der Fokus< meines Blickes wendet sich ab. >Mitleid wollte ich nie zulassen< und doch der Rat: Kürzen, weg mit Geschwafel.

Nix für ungut

Friedel

>Und dachte ich dieses nun durch eine weitere Verletzung zu erleichtern?<
Nee!

 

Hallo!
Also- nun habe ich mal den Ersten oft bemängelten und tatsächlich schwer verständlichen Satz ausgetauscht.
Auch den Schlussteil, der elend lange Satz, ist nun aufgeteilt.

Ähem... Friedrichhards Kommentar ist ja ein Juwel unter den Kommentaren.
Dankeschön. Nette Zitate Collage...
Über und über pathetisch und wohl auch schwuchtelhaft sag ich erst mal Dankeschön:
Timo

 

Hallo TimoKatze,

ein Großteil des Pathos hst Du beseitigt, das tut dem Text gut - "zweckdienliches Ende" und "Handlungsweise" klingen immer noch schräg, wie aus der Gebrauchsanleitung für sperriges Gefahrengut.

Auch bleibt die Logik auf der Strecke. Anatol verbringt ein Schäferstündchen mit Miguels Vater ("kann ich aus meiner Entfernung in ein Gesicht blicken, welches das Pendant zu dem bildet, das mit seinem zugehörigen Körper in meinem Bett liegt." Übrigens eine furchtbare Formulierung, als lägen Gesicht und Körper nebeneinander im Bett wie zwei separate Gegenstände.) Es sei denn, da gäbe es einen bisher unterschlagenen Bruder, Onkel oder Großvater.
Dann kommt Miguel, und behauptet, bei seinem Vater gewesen zu sein. Entdeckt diesen in Anatols Bett liegend - und Anatol fragt, wie es dem Vater gehe, obwohl die beiden eben ein Intermezzo hatten.

Nee, entweder unterschlägst Du Informationen, oder die Hinweise sind irreführend gesetzt, oder aber die Logik hat nen Knick.

LG, Pardus

 

Hallo!
Man könnte das doch auch so betrachten, dass Anatol einfach auf die eine Art von Männern steht...
Wenn schon den Vater und seinen ihm ähnelnden Sohn... dann eben auch ansonsten ähnliche Wesen...

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom