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Jagd

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11.06.2005
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Jagd

Jagd


“Verdammt, Walther! Mach endlich die Tür zu, es wird kalt!”
Der große, stämmige Mann, an der offenen Tür, sah kurz über seine Schulter, bevor er seinen Blick wieder in die Dämmerung richtete.
“Er müsste längst da sein, Paul”, sagte er dann. “Es wird dunkel.”
Paul setzte sich aufrecht, nahm eine Flasche Bier vom Tisch und öffnete sie.
“Ach, er wird schon kommen”, Paul nahm einen großen Schluck. “Du weißt doch, wie Vince ist. Der wird sich kräftig einen hinter die Binde gießen. Und soll ich dir was sagen - recht hat er.” Wieder setzte er die Flaschen an. Walther schloss die Tür der Blockhütte und trat ans Fenster.
“Es schneit wieder.”
Nun sah auch Paul besorgt zum Fenster.
“Gibt verdammt viel Schnee, dieses Jahr.” bemerkte er monoton.
“Was ist, wenn er sich verfahren hat?” fragte Walther, ohne sich umzudrehen.
“Traust du deinem Bruder nicht einmal zu, ein paar Bier zu kaufen?” Bei diesem Satz öffnete Paul die nächste Flasche.
“Doch, verdammt”, Walther fuhr herum und setzte sich zu seinem Freund an den Tisch. “Aber Vince war noch nicht oft zum Jagen hier oben.”
“Und trotzdem hast du ihn fahren lassen.” stellte Paul fest. Die Blicke der Männer trafen sich. Dann strich sich Walther nervös durchs Haar.
“Du hast recht. Ich hätte selbst gehen sollen!”
“Das hab ich doch gar nicht gesagt”, warf Paul ein. “ Mach dir keine Sorgen. Sicher sitzt er irgendwo und lässt sich vollaufen.”
“Dafür kennst du Vince nicht gut genug. er ist nicht so ein Säufer...”
“Wie ich”, fiel ihm Paul ins Wort. “Das wolltest du doch sagen, oder?”
Walther schüttelte genervt den Kopf.
“Jetzt hör schon auf damit”, er sprang auf. “Ich habe keine Lust, mich mit dir zu streiten und von mir aus, kannst du saufen, so viel du willst! Aber da draußen”, dabei deutete er zum Fenster. “da draußen ist mein Bruder!”
Paul sah betroffen zu Boden.
“Was schlägst du vor?” fragte er dann und stellte sein Bier auf den Tisch.
“Wir werden ihn suchen.”
Paul sah seinen Freund ungläubig an.
“Aber du hast doch selbst gesagt - es schneit! Es wird dunkel. Willst du mitten in der Nacht, bei diesem Wetter, wirklich durch die Berge laufen? Wo wollte Vince hin? Spencers Rock - stimmt´s? Das sind acht Meilen! Willst du acht Meilen durch hohen Schnee laufen, um ihn zu suchen? Ich meine, wo willst du ihn denn suchen?”
“Ich habe keine Ahnung”, gab Walther zu. “Auf jeden Fall werde ich hier nicht rumsitzen, und gar nichts tun!”
Paul atmete schwer aus.
“Na gut, wir werden ihn suchen”, stimmte Paul schließlich zu. “Aber ich garantiere dir: In spätestens einer Stunde wird Vince hier auftauchen - voll wie ein Elch - und er wird uns furchtbar auslachen.”
“Ich hoffe, du hast recht. Ich hoffe, du hast recht, Paul.”

Die Männer traten auf die Veranda hinaus. Inzwischen war es dunkel geworden und der Schneefall hatte noch mehr zugenommen.
Vor der Hütte standen zwei Schneemobile, aber die Männer verzichteten auf ihre Gefährte. Bei der Suche in unwegsamerem Gelände waren sie, bei diesem Wetter, nicht hilfreich. Walthers Pick Up, der hier oben von vornherein nutzlos war, parkte in Spencers Rock.
Das Licht ließen die Freunde, als Orientierungshilfe für Vince, brennen. Auch eine Nachricht lag auf dem Tisch. Falls er kam, sollte er sich keine Sorgen machen und einfach warten. Mit warmen Daunenjacken, Handschuhen und gefütterten Stiefeln bekleidet, stapften sie los. Während Paul eine blaue Wollmütze trug, begnügte sich Walther mit der Kapuze seiner Jacke. Beide trugen eine große Taschenlampe, deren armdicker Strahl die Nacht durchschnitt. Schneeflocken tanzten im Licht.
Paul hatte nicht darauf verzichtet, und sein Gewehr mitgenommen. Die Flinte umgehängt, lief er neben Walther her. Bis über die Knöchel versanken sie im Schnee, was ein zügiges Vorankommen unmöglich machte. Mit ihrem Licht rissen sie dick verschneite Büsche und Sträucher aus der Finsternis.
Da die Hütte auf einer kleinen Lichtung erbaut worden war, standen die großen Nadelbäume nicht so dicht und die Männer stapften querfeldein. Eine Straße gab es hier oben nicht. Auf sie traf man erst nach zirka fünf Meilen, hinter dem Wald. Dann führte sie noch ungefähr drei Meilen hinab, nach Spencers Rock. Nach einiger Zeit wurde das Laufen leichter. Die Männer kamen nun weiter in den Wald hinein, und der Schnee war nicht mehr so tief, da der größte Teil von den Baumkronen abgehalten wurde. Walther blieb stehen.
“Wohin gehen wir jetzt?” schnaufte Paul.
Sein Kumpel schaute sich, die Lampe schwenkend, um.
“Wir sollten den üblichen Weg absuchen”, antwortete Walther. “Ich glaube nicht, dass Vince einen Umweg genommen hat.”
“Hey, es hat aufgehört zu schneien!” bemerkte Paul.
“Dann lass uns weiter gehen”, sagte Walther. “Ich bekomme kalte Füße.”

Paul entdeckte es zuerst. Er packte Walther an der Schulter und richtete seine Taschenlampe nach vorn. Walther nickte, als er sah, was sein Freund meinte. Etwa 25 Meter vor ihnen drang ein schwacher Lichtschein zwischen den Bäumen hindurch.
“Das ist Vince´ Schneemobil!” war sich Walther sicher und rannte los.
Paul folgte ihm. Fast gleichzeitig kamen die Freunde am Fundort an. In einem Schneehaufen lag, halb zur Seite gekippt, das Schneemobil. Der Motor lief nicht mehr. Nur der Scheinwerfer brannte, halb von Schnee bedeckt, und die Männer hatten Glück gehabt, dass Licht überhaupt entdeckt zu haben. Zusammen richteten sie das Fahrzeug auf. Die rechte Seite war verbeult und die Sitzbank zeigte tiefe Risse, als hätte ein Raubtier seine Pranke hinein geschlagen. Walther richtete sich auf und leuchtete die Umgebung ab.
“Vince, Vince”, rief er immer wieder. “Wo steckst du?”
Auch Paul rief nun nach seinem vermissten Freund, und lief suchend umher.

“Walther, ich habe Vince gefunden!”
Walther rannte los. Vor Pauls Füßen lag Vince´ Körper, mit dem Gesicht nach unten. Unter ihm war der Schnee mit Blut getränkt. Walther drückte Paul seine Taschenlampe in die Hand und fiel neben seinem Bruder auf die Knie.
“Vince”, rief er entsetzt. “Was hast du?”
Walther packte Vince an der Schulter und drehte ihn vorsichtig um. Mit einem spitzen Schrei ließ Paul beide Lampen fallen und riss sich seine Hände vor das Gesicht. Walther schreckte zurück und landete auf dem Hintern. Hektisch griff er nach einer der Lampen und leuchtete Vince an.
“Oh, mein Gott.” presste er hervor, als er in Vince´ schneeverkrustetes, blasses Gesicht starrte, aus dem ihn zwei tote Augen ansahen. An seinem Hals klaffte eine große Wunde und der Rest seines Kehlkopfes hing nur noch an einem dünnen Fleischfaden. Durch seine geschlossene Jacke sahen die Männer in ein Loch, größer als eine Männerfaust, in Vince´ Brustkorb. Gebrochene Rippen ragten heraus.
“Verdammt, Vince”, jammerte Walther unter Tränen. “Was ist nur passiert?”
Paul wusste im ersten Moment nicht, was er sagen sollte. Neben seinen Freund kniete er sich hin, und legte ihm seinen Arm um die Schulter.
“Das ist furchtbar, Walther.” Pauls Stimme klang belegt. “Was sollen wir jetzt tun?”
Walther riss sich los und sprang auf.
“Wer hat das getan, zum Teufel?” schrie er in die Nacht hinein.
“Ein Tier....” Pauls Antwort klang mehr wie eine Frage.
“Welches verdammte Vieh reißt einem Menschen das Herz heraus?” schrie Walther Paul an.
“Du glaubst, das war ein Mensch?” fragte Paul ungläubig.
“Ich weiß nicht, was ich glauben soll.” Walther fing wieder zu weinen an. Paul stand auf und trat zu ihm.
“Wir müssen Hilfe holen.”
“Okay”, stimmte Walther zu. “Ich versuche auf der Straße ein Auto zu erwischen. Du bleibst solange hier. Ich möchte Vince nicht alleine lassen.”
“Ich bleibe auf keinen Fall alleine hier”, widersprach Paul. “Es ist zwar dein Bruder - aber ich bleibe nicht alleine, mit einer Leiche.”
Walther wischte sich mit der Hand über die Stirn und atmete schwer aus.
“Gut, dann bleibe ich hier, und du holst Hilfe.”
Paul nickte, streifte sein Gewehr ab und hielt es Walther hin.
“Willst du es haben?”
“Nein, nimm es ruhig mit. Ich werde es nicht brauchen.”
Paul lud die Pumpgun durch und ging los.
Walther sah Paul noch eine Zeit lang nach, bis sein Freund nicht mehr zu sehen war.
Zu Vince war er nicht mehr gegangen. Er konnte den Anblick nicht ertragen, wie er so, elend zugerichtet, im Schnee lag. Dann suchte er Holz und zündete ein Feuer an. Sollte Vince wirklich ein Raubtier angefallen haben, hoffte Walther, es durch das Feuer fern zu halten. Im Falle, dass ein Mensch die Bluttat verübt hatte, wünschte er sich, den Täter damit anzulocken, damit er ihn mit seinen eigenen Händen erwürgen konnte. Immer wieder stellte er sich dies bildlich vor.
Walther machte sich am Schneemobil zu schaffen. Ein paar Mal hatte er es schon versucht, aber der Motor sprang nicht an. Und alles was er fand, waren halb gefrorene Flaschen Bier, im Stauraum unter der Sitzbank.
Als sich Vince hinter Walther aufrichtete, bekam dieser das nicht mit. Mit glanzlosen Augen starrte er zu seinem Bruder hinüber. Er drehte sich herum, kam so auf die Knie und stand langsam auf. Unsicher, schwankend, ging er auf Walther zu. Der kniete immer noch neben dem Schneemobil und untersuchte es, als er hinter sich ein Geräusch hörte. Unwillkürlich sprang er auf und drehte sich um.
Walthers Augen weiteten sich und für einen Moment vergaß er zu atmen.
“Vince”, hauchte er dann. “Das kann doch nicht sein.”
Ein Stöhnen drang über die bleichen Lippen des Toten, als er seinen linken Arm ausstreckte, um nach Walther zu greifen. Walther wich einen Schritt zurück, stürzte über das Schneemobil, fiel rücklings hin, rappelte sich aber sogleich wieder auf. Vince folgte ihm. Walther schossen Tränen in die Augen und er glaubte wahnsinnig zu werden. Und dann schrie er. Und er schien, mit all seiner Kraft, seinen ganzen Seelenschmerz hinaus zu schreien.
In diesem Moment packte Vince zu. Mit der linken Hand griff er seinen Bruder am Schopf und riss seinen Kopf nach hinten. Walther versuchte sich zu befreien, stemmte sich dagegen und langte mit der rechten Hand genau in das Loch, in Vince´ Brust. Dann biss der Tote zu. Mit einem schmatzenden Geräusch riss er Walther ein großes Stück Fleisch aus der Kehle. Zischend schoss eine Blutfontäne aus der Wunde und spritzte Vince ins Gesicht. Der Tote schleuderte sein Opfer zurück. Mit ungeheurer Kraft gestoßen, flog Walther ein paar Meter durch die Luft. Krachend prallte er mit dem Rücken gegen einen Baum. Ein Ast bohrte sich durch seinen Hinterkopf und trat am rechten Auge wieder aus. Tot blieb Walther, an den Baum gespießt, hängen. Doch Vince hatte längst noch nicht genug.

Paul blieb abrupt stehen. Die Schreie waren furchtbar gewesen. Walther musste in großer Gefahr sein, dessen war sich der Mann sicher. Mit der Flinte, in der rechten Hand, spurtete er los.
Paul sah zum Himmel. Die Wolkendecke war aufgerissen und über den Baumkronen stand die volle Scheibe des Mondes. Dadurch wurde Paul die Orientierung sehr erleichtert und er war nicht nur auf seine Taschenlampe angewiesen. Oft musste er aufpassen, nicht zu stolpern, oder gegen einen Baum zu laufen. Mit seinen Gedanken war er bei Walther. Was würde ihn erwarten? Und hoffentlich kam er nicht zu spät. Auch vorhin hatte er sich immer wieder die Frage gestellt, wie Vince ums Leben gekommen war. Ein Bär vielleicht? Ein Puma?
Trotz der Kälte fing Paul an zu schwitzen. Er hastete einen kleinen Hang hinauf und musste sich dabei mit der Hand abstützen. Fast auf allen Vieren kam er oben an. Von seinem Freund hörte er nichts mehr, und das bereitete ihm Sorgen. Paul machte sich Vorwürfe, Walther nicht überredet zu haben, mit zu kommen.
Dann sah er das Licht des Schneemobiles. Paul ließ seine Lampe fallen, nahm seine Flinte in beide Hände und rannte weiter. Vor ihm, im Gegenlicht, huschte ein Schatten zwischen den Bäumen hindurch. Paul konnte aber nicht erkennen, wer oder was zwischen ihnen verschwunden war. Der Anblick, der sich ihm dann bot, schnürte ihm die Kehle zu.
An einem Baum stand Walther. Aus seinem rechten Auge ragte ein Ast, auf dessen Ende sein Augapfel, wie eine Cocktail-Olive, steckte. Seine Kehle war aufgerissen und aus einem großen Loch in seinem Bauch hingen Reste seiner Gedärme. Der größte Teil davon lag, zusammen auf einem Haufen, vor Walthers Füßen. Davor kniete Vince, hielt sich mit beiden Händen ein blutiges Stück Fleisch vor den Mund, auf dem er gierig kaute.
“Oh, mein Gott!” Paul glaubte, in einen bösen Traum geraten zu sein. Nun bemerkte Vince den Neuankömmling, ließ seine Mahlzeit fallen und stand auf. Mit blutverschmiertem, zu einer Grimasse verzerrtem, Gesicht schlurfte er auf Paul zu.
“Das ist doch unmöglich”, schrie Paul. “Du warst doch tot!”
Zur Antwort bekam er nur ein Stöhnen von Vince, wobei ihm ein Schwall Blut über die Lippen schwappte. Als Vince, bis auf zirka acht Meter, heran gekommen war, riss Paul sein Gewehr hoch. Der Schuss riss Vince das rechte Bein, kurz unter dem Knie, ab. Der Untote verlor das Gleichgewicht und stürzte nach vorn. Wie eine Eidechse kroch er weiter auf Paul zu. Dieser lud das Gewehr erneut durch und legte an. Diesmal zielte er genauer.
“Du verdammter Zombie.” murmelte Paul, mit der Flinte im Anschlag. Dann explodierte eine Feuerblume vor Pauls Mossberg. Die Schrotladung fetzte Vince den Schädel vom Hals. Blut, kleine Knochensplitter und sein Gehirn verteilten sich hinter ihm im Schnee. Ein paar Mal wippten die Überreste von Vince´ Unterkiefer, am Hals, noch auf und ab. Dann sackte der Körper zusammen und blieb liegen. Paul lud abermals durch und zielte weiterhin auf Vince. Erst als er sich sicher war, dass er sich wirklich nicht mehr regte, ließ er die Flinte sinken.
Wie war das möglich, fragte sich Paul. Vince war doch tot gewesen. Aber aus welchem Grund kehrte er als Zombie zurück. Was war der Auslöser hierfür? Plötzlich machte sich ein penetrant, beißender Gestank breit, gepaart mit dem Geruch von nassem Hund. Hinter Paul erklang ein tiefes Knurren und übelriechender, heißer Atem zog ihm in die Nase. Paul stellten sich die Nackenhaare auf. Mit eingezogenem Kopf drehte er sich langsam um.
Der Werwolf war einen ganzen Kopf größer als Paul. Zwei spitze Ohren, stechende Augen, eine lange Schnauze, aus der gelbe, spitze Zähne ragten. Dazu ein muskulöser Oberkörper und zwei kräftige Arme mit riesigen Klauenhänden gaben dem Monster nicht nur eine furchterregende, sondern auch imposante, Erscheinung.
“Scheiße.” wimmerte Paul, deren Knie sich anfühlten, als wären sie mit Pudding gefüllt. Der Wolf senkte seinen Kopf und kam näher vor Pauls Gesicht. Das Monster bleckte die Zähne und knurrte. Wieder strömte Paul stinkender Atem entgegen. Dann richtete sich der Werwolf zur vollen Größe auf, erhob seinen Kopf und schickte ein ohrenbetäubendes Heulen in den Himmel.
Für einen Augenblick achtete das Ungeheuer nicht auf Paul, und dieser wollte seine Chance nutzen. Schnell sprang er einen Schritt zurück. Doch bevor er sein Gewehr hochreißen konnte, erwischte ihn der Prankenhieb im Gesicht. Paul flog durch die Luft und landete hart auf dem Rücken. Knapp neben ihm kam sein Gewehr auf. Paul hatte das Gefühl, als wäre ihm sein Kopf von den Schultern gerissen worden. Benommen langte er sich dort hin, wo einmal seine linke Wange gewesen war, und jetzt eine blutende Wunde klaffte.
Sein Gesicht brannte wie Feuer. Verschwommen sah er den großen Schatten vor sich. Langsam näherte sich der Werwolf seinem vermeintlichen Opfer. Paul kniff seine Augen zusammen und rieb sie sich ein paar Mal. Endlich konnte er wieder klarer sehen. In diesem Moment setzte das Monster zum Sprung an. Gerade noch schaffte Paul es, sein linkes Bein anzuwinkeln.
Mit großer Wucht landete der Wolf auf ihm. Mit dem angewinkelten Bein, und seiner linken Hand am Hals des Ungeheuers, hielt er es sich auf Distanz. Das Untier fletschte knurrend die Zähne. Speichel tropfte zäh in Pauls Gesicht. Mit der rechten Hand bekam er sein Gewehr zu fassen, brachte den Lauf an die Hüfte des Werwolfs und drückte ab.
Das Monster heulte auf und wurde von Paul geschleudert. Der Mann wirbelte herum und kam hoch. Sofort wollte er noch einmal auf den Wolf schießen, aber die Waffe ließ sich nicht mehr durchladen. Wahrscheinlich war sie beim Sturz beschädigt worden. Fluchend schleuderte Paul das Gewehr dem Werwolf entgegen, der noch gekrümmt am Boden lag. Dann kümmerte er sich nicht mehr um das furchtbare Geschöpf. Paul drehte sich um und rannte so schnell er konnte. Ihm fiel die Hütte ein, wo Walthers und Vince´ Gewehre waren. Er hoffte sie erreichen zu können, bevor sich der Werwolf von seiner Verletzung erholte. Dass er daran starb, glaubte Paul nicht. Er dachte an die Ironie, die in seiner Situation lag. Oft waren Walther und er, hier in die Berge, zum Jagen gefahren - Und jetzt wurde er gejagt. Ausgerechnet von einem Werwolf, den es eigentlich gar nicht geben durfte - genauso wenig, wie einen Toten, der sich wieder erhob.
Seitenstechen machte sich bemerkbar und Paul war sich nicht mehr ganz so sicher, ob er überhaupt in die richtige Richtung lief. Aber anhalten kam für ihn nicht in Frage. Das Heulen des Werwolfs fuhr ihm durch Mark und Bein. Paul konnte aber nicht bestimmen, wie weit das Monster noch entfernt war. Panik überfiel ihn, als er die schnellen Schritte hinter sich hörte. Das Untier war näher, als ihm lieb war. Mit einem großen Sprung erreichte das Ungeheuer sein Opfer. Der Werwolf holte aus, und mit einem mächtigen Hieb rammte er Paul seine Klaue in den Rücken. Sie trat vorne wieder aus und hielt Pauls Magen fest umklammert.
Federn aus seiner Daunenjacke schwebten, wie Schneeflocken, auf den verschneiten Waldboden. Paul floss Blut aus Mund und Nase. Mit einem knackenden Geräusch biss der Wolf dem Mann den Kopf ab, der kurz über den Boden rollte und dann auf der Seite liegen blieb. Klatschend fiel der Torso nach vorn in den Schnee.
Der Werwolf hob seinen Kopf, als würde er etwas wittern. In einiger Entfernung sah er die beleuchteten Fenster einer Blockhütte. Ein leises Knurren drang aus seiner Kehle. Dann packte er Pauls rechtes Bein und schleifte ihn in den Wald zurück Die Jagdsaison war eröffnet.

ENDE​

 

Hi JasonXI.

Vor der Hütte standen zwei Schneemobile. Doch die Männer verzichteten auf ihre Gefährte.
Solltest du zu einem Satz zusammenfügen.

Bei der Suche in unwegsamerem Gelände waren sie, bei diesem Wetter, nicht hilfreich. Walthers Pick Up, der hier oben von vornherein nutzlos war, parkte in Spencers Rock.
Der zweite Satz mit dem Pick Up, ist für die Kurzgeschichte vollkommen unnötig, das solltest du streichen.

Paul hatte nicht darauf verzichtet, und sein Gewehr mitgenommen.
Der Satz klingt etwas unschön, würde eine Umformulierung vorschlagen.
Paul hatte nicht darauf verzichten können sein Gewehr mitzunehmen.

Walthers Augen weiteten sich und für einen Moment vergaß er zu atmen.

Vor ihm, im Gegenlicht, huschte ein Schatten zwischen den Bäumen hindurch. Paul konnte aber nicht erkennen, wer oder was zwischen den Bäumen verschwunden war.
Wortwiederholung von „zwischen den Bäumen“, man kann das im zweiten Satz streichen.

Der (größ-te) größte Teil davon lag, zusammen auf einem Haufen, vor Walthers Füßen.

Paul lud abermals durch und zielte weiterhin auf Vince. Erst als er sich sicher war, dass Vince sich wirklich nicht mehr regte, ließ er die Flinte sinken.
Das zweite „Vince“, kann man streichen und mit einem „er“ ersetzen.

Der Werwolf war einen ganzen Kopf größer als Paul.
Du verrätst dem Leser zu schnell, dass es sich um einen Werwolf handelt. Würde diese Titulierung eher am Ende der Beschreibung seines Aussehens stellen.

Ihm fiel die Hütte ein, wo Walthers und Vince´ Gewehre waren. Er hoffte die Hütte erreichen zu können, bevor sich der Werwolf von seiner Verletzung erholte.
Die zweite „Hütte“ könnte man mit einem „sie“ ersetzen.

Das waren die Stellen die mir beim Lesen besonders auffielen. Du solltest deine Kurzgeschichte noch auf Kommasetzung und weiteren Wortwiederholungen durchschauen, die sich oft eingeschlichen haben. Auch solltest du bei den Gesprächen, das „du“ mit einem kleinen d schreiben.

Vom Stil her stoßen nur die Wortwiederholungen und das oftmals am Anfang eines Satzes gestellte „doch“ negativ auf. Ansonsten recht solide.

Vom Inhalt her, wurde ich ja vom Titel bereits „vorgewarnt“, was bei einer Horrorkurzgeschichte nicht sehr vorteilhaft ist. Der gesamte Anfang bis hin zur Trennung der beiden Protagonisten sehr gut gefallen, eine schöne Atmosphäre wird aufgebaut und wegen der Trennung, wusste ich als Leser nicht genau wer zuerst sterben würde. Teilweise fühlte ich mich auch etwas an den Film „Dreamcatcher“ erinnert.
Danach wurde es etwas überladen und vor allem, ging mit weiteren Verlauf der Kurzgeschichte der ganze aufgebaute Grusel verloren. Die Auflösung mit dem Werwolf war zwar eine interessante Idee, jedoch war sie nicht annähernd gruselig, der weitere Verlauf des Kampfes nicht spannend, da man gleich wusste, wie es zu Ende gehen würde.

Wie war das möglich, fragte sich Paul. Vince war doch tot gewesen. Aber aus welchem Grund kehrte er als Zombie zurück. Was war der Auslöser hierfür? Plötzlich machte sich ein penetrant, beißender Gestank breit
Ab dieser Stelle, vielleicht noch mit dem Zusatz mit dem „nassen Hund“ würde ich die Kurzgeschichte langsam enden lassen. Der Leser vermutet seit der Vince-Geschichte, dass jemand anderes noch im Wald sein musste. Dieses Wissen hättest du verwenden können, um eine weitere Gestalt in der Nähe anzudeuten, sie vielleicht zu umschreiben, doch nicht in voller Größe vor Paul zu stellen. Der Leser vermutet dass Paul auch sein Ende finden wird, doch wenn er es nicht vorgesetzt bekommt, wirkt es meiner Meinung nach um einiges Stärker, wie dann auch dein Schlusssatz einiges mehr an Gewicht bekommt.

Das ist aber nur meine persönliche Meinung :) aber alles in allem eine lesenswerte Kurzgeschichte.

 

@Charybdis

Vielen Dank, für das Lesen meiner Geschichte und die ausführliche Kritik.

Ich habe einige Deiner Verbesserrungsvorschläge in meine Geschichte übernommen, und auch die Fehler verbessert.

Was Deine stilistischen Verbesserungsvorschläge betrifft, bin ich noch am überlegen, inwieweit ich darauf eingehe. Einige Deiner Tipps sind recht gut, die ich auf jeden Fall überschlafen werde. :)

Vielleicht helfen mir hier ja auch noch weitere Kritiken.

Ich weiss, dass man die Geschichte auf jeden Fall noch verbessern kann.

Gruß, JasonXI

 

Hallo JasonXI,

Ich fall gleich mal mit der Tür ins Haus.

“Er müsste längst da sein, Paul”, sagte er dann. “Es wird dunkel.”
Paul setzte sich aufrecht, nahm eine Flasche Bier vom Tisch und öffnete sie.
“Ach, er wird schon kommen”, Paul nahm einen großen Schluck. “Du weißt doch, wie Vince ist. Der wird sich kräftig einen hinter die Binde gießen. Und soll ich Dir was sagen - recht hat er.” Wieder setzte er die Flaschen an. Walther schloss die Tür der Blockhütte und trat ans Fenster.
“Es schneit wieder.”

Schon hier mußte zweimal nachlesen, ehe ich verstanden habe wer nun was sagt und tut. Das mag mitunter daran liegen, daß Du die Absätze etwas anders einbauen könntest.
Ich fange mal von hinten an:
-> Wieder setzte er die Flasche an. [ABSATZ] Walther schloss ..... ans Fenster. [KEIN ABSATZ] "Es schneit wieder." -->Also genau andersrum wie Du es geschrieben hast. Vielleicht war das aber auch nur ein Versehen von Dir.
-> Nun habe ich ein Problem wie ich Dir den nächsten Punkt richtig beschreiben kann *grübel*. Eigentlich will ich darauf hinaus, daß mich beim lesen die Beschreibung "Paul setzte (Erklärung) - direkte Rede - Paul nahm (Erklärung) - direkte Rede - Wieder setzte er (Erklärung)" gestört hat.
Hab ich mich nun Verständlich ausgedrück? :hmm:

“Und trotzdem hast Du ihn fahren lassen.” stellte Paul fest.
fahren lassen", stellte Paul fest. --> Beachte dabei vor allem das Komma statt des Punktes.

Bei diesem Satz öffnete Paul die nächste Flasche.
:D Also wirklich. Ich wundere mich jedesmal, wenn in Geschichten nur drei - vier Sätze fallen, und schon das nächste Bier geöffnet wird. Sind das so winzige Flaschen, oder setzen die Prots die Flasche gar nicht mehr ab (was ja nicht sein kann, sonst könnten sie nicht reden)?

“Aber Vince war noch nicht oft zum Jagen, hier oben.”
Das Komma gehört hier, denk ich mal, nicht hin.

“Dafür kennst Du Vince nicht gut genug. er ist nicht so ein Säufer......”
1.) ... nicht gut genug. Er ist nicht ....
2.) Laß zwischen "Säufer" und den Punkten eine Freistelle.

Aber da draußen”, dabei deutete er zum Fenster. “Da draußen ist mein Bruder!”
... Fenster, "da draußen ist ...

“Aber Du hast doch selbst gesagt - es schneit!
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann sagt Paul diesen Satz.
Ich weiß nicht ob das absichtlich von dir so gestaltet ist, aber mir bereitet es ungemein Probleme beim lesen. Du fängst oft eine neue Zeile an, wodurch man ständig zweimal lesen muß wer nun was sagt.

Im Übrigen schreibst Du "Du" überall groß. Dies ist eigentlich nur bei Briefen der Fall, in Geschichten jedoch verwendet die Großschreibung der direkten Anrede eigentlich nur im Höflichkeitsfall wie z.B. "Wenn Sie gehen wollen werde ich Sie nicht aufhalten."

“Ich hoffe, Du hast recht. Ich hoffe, Du hast recht, Paul.”
Ist die Wiederholung Absicht?
Sollte dadurch vermittelt werden, wie traurig und resigniert Walther klingt?

Beschreibungen, wie folgende zwei Beispiele, finde ich gut gelungen:
1.)Beide trugen eine große Taschenlampe, deren armdicker Strahl die Nacht durchschnitt. Schneeflocken tanzten im Licht

2.)Mit ihrem Licht rissen sie dick verschneite Büsche und Sträucher aus der Finsternis.

“Nein, nimm es ruhig mit. Ich werde es nicht brauchen.”
Hier fehlt mir ein wenig die Logik.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß in solch einer Situation jemand völlig belanglos das Gewehr ablehnt. Im Sinne von "Ach Gottchen, da läuft zwar irgendwo ein Mörder/Monster/Sonstwas rum, aber der ist bestimmt harmlos und tut mir nix."
Zwar erklärst Du kurz darauf, daß Walther es geradezu darauf anlegt dem Mörder zu begegnen, aber ohne Waffe wird ihm das dann bestimmt nicht viel helfen.
Vor allem aber: Wieso zum Henker gehen die Beiden nicht gemeinsam weiter. Vince ist doch sowieso schon tot. Was bringt es da bei ihm zu bleiben?"

Und alles was er fand, waren halb gefrorene Flaschen Bier, im Stauraum unter der Sitzbank.
:D Na immerhin ist was zu saufen da.

Mit glanzlosen Augen starrte er zu seinem Bruder hinüber. Er drehte sich herum, kam auf die Knie und stand langsam auf. Unsicher, schwankend, ging er auf Walther zu.
Etwas unglücklich beschrieben.
- Vince steht auf und starrt zu seinen Bruder hinüber.
- Dann dreht er sich um, was darauf schließend lässt, daß er sich von seinem Bruder wieder abwendet (ihn also nicht mehr anstarren kann).
- Letztendlich geht er aber auf Walther zu, woraus man entnehmen muß, daß er entweder enorm schielt, rückwärts läuft, oder , .... keine Ahnung wie das gehen soll.

auf dessen Ende sein Augapfel, wie eine Cocktail-Olive
Kompliment! Die Beschreibungen, wie jemand aufgespiest wird, welche Organe dabei so aus dem Körper treten können, etc. , .... das hast Du wirklich gut drauf. Zum Glück habe ich noch nichts zu Mittag gegessen.

“Du verdammter Zombie.” murmelte Paul,
Wieder versehentlich ein Punkt statt ein Komma.

Dann explodierte eine Feuerblume vor Pauls Mossberg. Die Schrotladung fetzte Vince den Schädel vom Hals.
Hier stehe ich vor einem Rätsel, weil ich mir in keinster Weise ein Bild dazu machen kann.
1.) Wass ist ein Mossberg?
2.) Für mich liest es sich, als hätte Paul irgendwas anderes getroffen, was letztendlich auf Vince (durch eine Art Explosion) Schädel geschleudert/katapultiert wird.

“Scheiße.” wimmerte Paul, deren Knie sich anfühlten
1.) Wieder mal das Punkt - Komma Thema. ;)
2.) deren Knie = dessen Knie

Oft war Walther und er, hier in die Berge, zum Jagen gefahren
war = waren

Die Jagdsaison war eröffnet.
Wow, ein genialer Schlußsatz. :thumbsup:

Eine Anmerkung, was mich beim lesen ein wenig gestört hat: Die ständige Wiederholung von "Werwolf".
Mitunter hätte einfach nur das Wort "Wolf" genügt. Oder Umschreibungen, wie
Du es mitunter ja zwischendurch gemacht hast, z.B. Monster, Tier, Wesen, ...

Deine Beschreibung vom Werwolf fand ich äußerst gut gelungen. Genau so, wie man das Tier in jedem Film präsentiert bekommt.
Das Ende der Story hat für mich nochmal alles in ein völlig anderes Licht gerückt. Zuerst dachte, schon wieder ne Werwolfgeschichte. Diesesmal waren die Rollen, dank Deines Schlußsatzes, aber vertauscht. Die Jäger werden zur Beute. Klasse!
Mitunter war an wenigen Stellen unfreiwilliger Humor dabei. Oder aber dies war von Dir evtl. sogar so gewollt und ich hab es nicht kapiert? Ega, da es in der Geschichte nicht stört.

Gruß
LoC

 

@ Lady of Camster

Hallo.

Vielen Dank, dass Du dich mit meiner Geschichte so intensiv befasst hast.

“Er müsste längst da sein, Paul”, sagte er dann. “Es wird dunkel.”
Paul setzte sich aufrecht, nahm eine Flasche Bier vom Tisch und öffnete sie.
“Ach, er wird schon kommen”, Paul nahm einen großen Schluck. “Du weißt doch, wie Vince ist. Der wird sich kräftig einen hinter die Binde gießen. Und soll ich Dir was sagen - recht hat er.” Wieder setzte er die Flaschen an. Walther schloss die Tür der Blockhütte und trat ans Fenster.
“Es schneit wieder.”
Schon hier mußte zweimal nachlesen, ehe ich verstanden habe wer nun was sagt und tut.

- Ich finde nicht, dass es unklar ist, wer was sagt und tut. Werde aber beim nochmaligen Durchlesen überlegen, ob ich es etwas umstelle.

“Und trotzdem hast Du ihn fahren lassen.” stellte Paul fest.
fahren lassen", stellte Paul fest. --> Beachte dabei vor allem das Komma statt des Punktes.

- Hier bin ich mir mit Deinem Vorschlag den Punkt durch ein Komma zu ersetzen unsicher. Schließlich folgt kein Nebensatz von Paul mehr und er macht eine abgeschlossene Aussage die, wie ich finde, mit einem Punkt enden muss. Aber vielleicht irre ich mich ja und ein "Dritter" verhilft hier zur Klärung.

Bei diesem Satz öffnete Paul die nächste Flasche.
Also wirklich. Ich wundere mich jedesmal, wenn in Geschichten nur drei - vier Sätze fallen, und schon das nächste Bier geöffnet wird. Sind das so winzige Flaschen, oder setzen die Prots die Flasche gar nicht mehr ab (was ja nicht sein kann, sonst könnten sie nicht reden)?

- Ich stellte mir hier die typischen 0,33l Budweiser Flaschen vor, und ich denke schon, dass ein Paul es schafft eine solche Flasche in zwei Zügen zu leeren. :) Ich wollte hier auch andeuten, dass er dem Bier nicht abgeneigt ist.

“Ich hoffe, Du hast recht. Ich hoffe, Du hast recht, Paul.”
Ist die Wiederholung Absicht?
Sollte dadurch vermittelt werden, wie traurig und resigniert Walther klingt?

- Genau so war es gedacht.

“Nein, nimm es ruhig mit. Ich werde es nicht brauchen.”
Hier fehlt mir ein wenig die Logik.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß in solch einer Situation jemand völlig belanglos das Gewehr ablehnt.

- Nun, Walther glaubt ja zunächst eher an ein Tier, das für den Tod seines Bruders verantwortlich ist und denkt, mit dem Lagerfeuer geschützt zu sein. Darum überlässt er das Gewehr seinem Freund, der ja alleine durch den Wald gehen muss. Warum Walther seinen toten Bruder nicht alleine lassen will liegt wohl an seiner sentimentalen Art. :)

Mit glanzlosen Augen starrte er zu seinem Bruder hinüber. Er drehte sich herum, kam auf die Knie und stand langsam auf. Unsicher, schwankend, ging er auf Walther zu.
Etwas unglücklich beschrieben.
- Vince steht auf und starrt zu seinen Bruder hinüber.
- Dann dreht er sich um, was darauf schließend lässt, daß er sich von seinem Bruder wieder abwendet (ihn also nicht mehr anstarren kann).
- Letztendlich geht er aber auf Walther zu, woraus man entnehmen muß, daß er entweder enorm schielt, rückwärts läuft, oder , .... keine Ahnung wie das gehen soll.

- Vince sitzt, als er zu seinem Bruder starrt. Dann dreht er sich herum, um auf die Knie zu kommen, bevor er aufstehen kann. Vielleicht habe ich das etwas umständlich beschrieben. Werde es noch einmal überdenken.

Dann explodierte eine Feuerblume vor Pauls Mossberg. Die Schrotladung fetzte Vince den Schädel vom Hals.
Hier stehe ich vor einem Rätsel, weil ich mir in keinster Weise ein Bild dazu machen kann.
1.) Wass ist ein Mossberg?
2.) Für mich liest es sich, als hätte Paul irgendwas anderes getroffen, was letztendlich auf Vince (durch eine Art Explosion) Schädel geschleudert/katapultiert wird.

- Sorry. Hier habe ich einen Fachausdruck benutzt, der wohl nur den Jägern unter uns :) ein Begriff ist. Eine Mossberg ist eine Pump Gun. Werde ich wohl auch noch ändern müssen.

Beschreibungen, wie folgende zwei Beispiele, finde ich gut gelungen:
1.)Beide trugen eine große Taschenlampe, deren armdicker Strahl die Nacht durchschnitt. Schneeflocken tanzten im Licht

2.)Mit ihrem Licht rissen sie dick verschneite Büsche und Sträucher aus der Finsternis.

- Nicht nur für Deine Kritik, sondern auch für Dein Lob, möchte ich mich sehr bei Dir bedanken. Auch die von Dir aufgezeigten Fehler werde ich noch ausmerzen.

Bis bald JasonXI

 

“Und trotzdem hast Du ihn fahren lassen.” stellte Paul fest.
fahren lassen", stellte Paul fest. --> Beachte dabei vor allem das Komma statt des Punktes.

- Hier bin ich mir mit Deinem Vorschlag den Punkt durch ein Komma zu ersetzen unsicher. Schließlich folgt kein Nebensatz von Paul mehr und er macht eine abgeschlossene Aussage die, wie ich finde, mit einem Punkt enden muss.


Ok, ich versuche Dir das mal anhand eines Beispiels zu erläutern:
"Ich", sagte Paul", bin nicht besoffen.
"Ich." sagte Paul. "Bin nicht besoffen."
"Ich", sagte Paul. "Bin nicht besoffen."
Ein Buch habe ich grade nicht zur Hand um Dir irgendwas zu erkären, und versuche es anhand der Begreiflichkeit, wie ich es meiner zwölfjährigen Schwester erkären würde. Einfach und schlicht eben.

1.) Dir ist bekannt, daß nach einem Punkt in Großbuchstaben weiter geschrieben wird. Bei Deinem Satz ist das nicht der Fall, denn Du schreibst klein weiter.
2.) Stellte Paul fest --> Ist das ein Nebensatz oder nicht? Und können Nebensätze für sich alleine stehen? (Was hat er festgestellt? Eindeutig also ein Nebensatz).
3.) Du könntest es, mit Punkt, folgendermaßen formulieren: "Und trotzdem hast du ihn fahren lassen." Paul stellte diese Äußerung unsicher in den Raum.
--> Beachte dabei: Welche Sätze können für sich alleine stehen, und welche nicht.

Wenn Dir das noch nicht Erklärung genug war, und wenn ich nicht glaubhaft rüber komme, dann nimm ich Dir das nicht übel. ;)
Aber ich weiß, daß ich recht habe :read:

Sorry. Hier habe ich einen Fachausdruck benutzt, der wohl nur den Jägern unter uns ein Begriff ist. Eine Mossberg ist eine Pump Gun. Werde ich wohl auch noch ändern müssen.
Mußt Du nicht ändern. Laß es bitte so stehen, denn es ist toll formuliert. Versuche einfach eine kurze Erklärung mit einzubauen.
Warum sollte man nicht Fachausdrücke verwenden? Ist doch legitim.

Gruß
LoC

 

Hallo.

Ich wünschte, mit zwölf auch so eine Schwester gehabt zu haben, die mir alles so toll erklärt hätte. :)

Gerne habe ich mich von Dir belehren lassen und werde in Zukunft genau auf meine Kommasetzung achten. Vielen Dank!

Gruß, JasonXI

 

Hallo Jason,

man muss sich das mal vorstellen. Da findet man seinen toten Bruder und reagiert so wie dein Prot...überhaupt zeigen deine Protagonisten sehr wenig Profil. Sie wirken grau und man kann sich als Leser sehr schlecht mit ihnen vergleichen. Das ist auch ein Grund, warum bei deiner Geschichte leider keine Spannung aufkommt. Und dann hätten wir da noch ein großes Problem. Zombies und Werwölfe...und zu keinem Zeitpunkt wird eine Erklärung abgegeben, warum diese Wesen existieren.
Im Ganzen ist deine kg solide geschrieben, auch wenn einige Sätze noch ein wenig holprig wirken. Ich habe deinen Text auf der Arbeit mal schnell nebenbei gelesen, daher kann ich dir jetzt keine Textstellen nennen.
Tut mir leid, dass ich keine besseren Worte für dich habe, aber an diese kg musst du nochmal ran.

Grüße...
morti

 

@ morti

Hallo.

Danke, dass Du meine Geschichte gelesen und kritisiert hast.

man muss sich das mal vorstellen. Da findet man seinen toten Bruder und reagiert so wie dein Prot..

Vielleicht kannst Du darauf noch einmal ausführlicher eingehen, wenn Du mehr Zeit hast.

Und dann hätten wir da noch ein großes Problem. Zombies und Werwölfe...

Da Vince vom Werwolf getötet wurde, konnte ich ihn nicht selbst zum Werwolf werden lassen. Da aber mit der Leiche noch irgendetwas passieren musste, überlegte ich mir, ihn als Zombie wiederkehren zu lassen.
Zum Zweiten wollte ich den Leser, der eine Zombie-Geschichte vermutete, mit dem Werwolf überraschen. Schade, dass mir dies nicht gelungen ist...

Gruß,

JasonXI

 

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