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Je tiefer du blickst

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23.02.2004
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Je tiefer du blickst

Je tiefer du blickst [überarbeitet]

Je tiefer du blickst

Manchmal beneide ich die Dummen.

Ich beneide die Hilfsarbeiter, die oben in der Bronx leben und deren durchschnittlicher Intelligenzquotient die Hundert-Punkte-Marke nur knapp erreicht. Ich beneide die jungen Mütter, die zu wenig Hirn haben, um zu studieren oder etwas Ordentliches zu Lernen, und sich bereits mit achtzehn einem Mann für alle Zeit verschrieben haben. Ich beneide die aknegeplagten Teenager des 21. Jahrhunderts, die sich abends in der Gesellschaft von Bier und Kartoffelchips einen absurd blutigen Splatterfilm ansehen und noch nie mehr Zeilen eines vernünftigen Buches gelesen haben, als die Suchmaschinen im Internet ausspucken, wenn Titel und Namen des Autors eingegeben wird, um für die Schule eine Pflichtlektüre nachzuerzählen.

Alle beneide ich sie, die sie mit ihrer Beschränktheit Tag ein Tag aus vor sich hin vegetieren, handeln, ohne zu überlegen, fühlen ohne zu denken, ja leben ohne sich allgegenwärtig mit den Konsequenzen seines Tuns und Seins beschäftigen zu müssen. Das sind die Leute, die noch zu leben wissen, die breite Masse an Menschen, die noch leben können, weil sie nicht denken.
Bei mir verhält es sich da anders – ich habe schon vor Jahren aufgehört, ein Leben als solches zu führen. Doch die Umstände waren nicht immer so, wie sie es heute sind – früher einmal war ich wie alle anderen auch. Normal, würde man wohl sagen.

Als Kind ist man mutig, man traut sich Dinge zu tun, bei denen Erwachsene nur den Kopf schütteln. Da springt ein Zehnjähriger mit dem Skateboard über eine Rampe, die ich nicht einmal zu Fuß begehen würde, und ein kleines Mädchen ärgert mit ihren Fingern Piranhas in einem Aquarium. Ja, als Kind ist die Welt noch in Ordnung – aber nur, weil man sie nicht kennt.

Kinder kennen keine Angst, existiert doch ein Sprichwort, nicht wahr? Natürlich nicht, aber was passiert denn, wenn ein Kleinkind das erste Mal seine Handfläche auf die kochend heiße Herdplatte legt? Die Hitze verbrennt in Sekundebruchteilen die äußeren, dann die inneren Hautschichten. Schließlich wird auch das Fleisch angesengt, bis sich die Hand in einen rot-glühenden Schrein der Schmerzen verwandelt hat. Ab diesem Zeitpunkt kennt das Kind die Gefahr, die von einer heißen Herdplatte ausgeht, und ich gehe jede Wette ein, dass es kein weiteres Mal in seinem Leben absichtlich auf eine solche greifen wird. Es weiß jetzt Bescheid.

Ich selbst habe keine Kinder – habe mich doch nie getraut, mit einem Mädchen sexuell in Kontakt zu treten. Mit Vierzehn hab’ ich zwar mal eines geküsst, aber da wusste ich es nicht besser. Wissen Sie eigentlich, wie viele Tausend Keimzellen ein einziger Tropfen menschlicher Speichel enthalten kann? Nun, ich weiß es, und ich weiß auch, was diese durch Drüsen abgesonderte Flüssigkeit noch so alles beinhaltet. Ich könnte ihnen eine ganze Liste mit Bestandteile schreiben, aber glauben Sie mir, Sie wollen es nicht wissen. Was Sie noch weniger wissen möchten, ist die Anzahl und Artenvielfalt der Bakterien in den Sekreten einer gesunden, weiblichen Vagina. Von einer nicht gesunden ganz zu schweigen. Wenn Sie es dennoch erfahren möchten, holen Sie sich ein Lexikon oder sehen Sie im Internet nach – vielleicht verstehen Sie dann ja auch meine Abneigung gegenüber anderen Leuten. Gegen Sex.

Zum Glück komme ich mit keinen Menschen mehr in Kontakt, seit ich mich vor ein paar Jahren in meiner Wohnung verschanzt habe. Wissen Sie um die Smog-Belastung dieser Stadt? Vermutlich nicht, und selbst wenn, dann wissen Sie nicht um all die Keime, die von einem blauen, wolkenlosen Himmel herabregnen, sich in die Schleimhäute der Menschen fressen, ins Blut übertragen werden und sich dort festsetzen wie Blutegel an einem Frauenhals. Sehen Sie – die Blutegel wissen ebenfalls nichts darüber, sonst würden sie ihre Aktivitäten mit Sicherheit einstellen.

Dank der technologischen Errungenschaften der Menschheit brauche ich die wundersame Sterilität meiner Wohnung nicht mehr zu verlassen. Lebensmittel (vakuumverpackt, nur mit Gütesiegel) bestelle ich über das weltweite Datennetz, ebenso wie das Poland Spring Mineralwasser aus Maine, wo die Quellen noch rein und die Wälder keimfrei sind, genauso wie ich all die Bücher, aus denen ich mein Wissen ständig erweitere, online bestelle. Selbstverständlich trage ich Handschuhe, wenn ich das Paket öffne, das mir der Postbote durch eine spezielle Luke in die Wohnung wirft.

Sie fragen sich bestimmt, woher ich mein Geld beziehe, ohne dass ich die Wohnung verlasse. Nun, ich kann wieder nur auf die Informationstechnologie verweisen, die heutzutage vieles möglich macht, eigentlich nahezu alles. Die Bücher, die ich schreibe, vertreibe ich über einen Onlinehandel, und ja, man kann davon leben, wenn auch nicht wirklich gut.

Aber ich benötige nicht viel Geld. Kleider trage ich grundsätzlich keine, seit ich den Artikel über Milben auf der Website eines wissenschaftlichen Magazins gelesen habe. Lediglich das Essen kostet mich und selbstverständlich die Heizkosten und all die Sicherheitseinrichtungen, die ich in meiner Wohnung vorgenommen habe. Wussten Sie eigentlich, dass man bereits staubundurchlässige Foliengitter zum Abkleben der Fenster bestellen kann? Diese sind mit einer antibakteriellen Lösung bestrichen, die alle Keime abtötet und somit nur gefilterte, klare Luft zu mir herein lässt. Die Keimzellen bringen uns noch alle um! Denken Sie an meine Worte, wenn Sie das nächste Mal die 5th Avenue hinunter spazieren und die Abgase der 12.500 Taxis einatmen, die täglich 1,5 Millionen Menschen und all deren Bakterien und Erreger durch Manhattan chauffieren.

Schlimmer noch aber, viel schlimmer als die Bakterien, die durch die Lüfte schwirren und in den Straßen unserer Stadt zu finden sind, sind diejenigen, die sich in unseren Körpern niedergelassen haben. Drei verdammte Kilogramm sind es, die ein menschlicher Körper in sich herumträgt. Milliarden von Bakterien, die im Magen und Darm die Nahrung zersetzen, sie zu Kot verarbeiten oder andere Funktionen nachgehen. Mein Gott, haben Sie je die vergrößerte Fotographie einer Darmbakterie gesehen? Wie ein Spinnentier mit unzähligen haarigen Beinen und Kauwerkzeuge, die denen einer Krabbe gleichen. Unförmige Körper, die sich im Darmschleim wälzen wie Schweine im Dreck, die sich an unserer Scheiße laben und sie in unser Blut befördern. Das muss man sich erst einmal vergegenwärtigen – wir haben tatsächlich Scheiße im Blut.

Doch nicht mit mir. Heutzutage, wo man magische Pilze, Halluzigene und andere bewusstseinsverändernde Drogen im Internet bestellen kann, ist es ein Leichtes, an Antibiotika zu geraten. Nun, vielleicht sind sie nicht so wirkungsvoll wie diejenigen, die die Ärzte verschreiben, aber glauben Sie mir eines – in der richtigen Dosis angewandt bewirken diese Medikamente genau das, was sie sollen: Nämlich die Bakterien im Körper zu töten.

Vielleicht bin ich blasser, als andere Menschen. Vielleicht sind meine Augen mehr gerötet, als die Augen anderer Menschen. Vielleicht habe ich weniger Abwehrkräfte, trockenere Schleimhäute, einen schlechteren Gleichgewichtssinn, schwächere Sehkraft und mehr weiße Flecken unter den Fingernägeln als andere Menschen. Aber eines habe ich garantiert nicht: mehr Bakterien im Körper, als andere Menschen.

Und auch nicht auf der Haut. Desinfektionsmittel und Bezinbäder – das sind die Zauberworte, das ist die sichere Formel für eine erregerfreie Haut. Der Schmerz, der sich einstellt, wenn Sie nackt in der Badewanne liegen, und die Aceton-Lösung sich langsam aber sicher durch den Schlitz Ihrer Eichel zur entzündeten Harnröhre vorarbeitet, ist zwar nicht angenehm, aber wenn man sich immer den Gedanken vor Augen haltet, dass mit jedem schmerzenden Stechen eine Vielzahl von Lebewesen auf und in Ihrem Körper sterben – dann ist es erträglich. Dann ist alles erträglich.

Die Flechten, die sich auf der schuppigen Haut bilden, lassen sich leicht mit einem desinfizierten Bimsstein abschruppen. Die fleischigen Stellen an den Ellenbogen und Wirbeln, dort wo die Haut am dünnsten ist, müssen eben mit Mullbinden abgedeckt werden. Krätzen auf der Kopfhaut und im Schambereich, die sich durch tägliche Rasur bilden, werden mit einer Pinzette sorgfältig abgezwickt. Meine Vorhaut, die sich bereits nach den ersten Bädern in einen knallroten Fetzen lebloses Gewebe verwandelt hatte, habe ich einfach abgeschnitten. Manchmal muss etwas Kleines opfern, um etwas Großes zu erreichen.

Natürlich werde ich nie alle erwischen. Aber mit jeder Tablette, die ich schlucke, und mit jedem Bad, das ich nehme, weiß ich, dass wieder Dutzende von ihnen gestorben sind. Das viele Blut im Stuhl ist nur eine weitere Bestätigung für meinen Erfolg, genauso wie der ständige Durchfall, der alles aus mir hinaus spült, was nicht dorthin hingehört.

Nun gut, für mich wird es langsam Zeit. Ich habe noch ein Buch zu Ende zu lesen. „Der Schlaf des Menschen“, lautet der Titel. Wussten Sie, dass achtzig Prozent der Körperfunktionen während des Schlafes herabgesetzt sind? Das soll heißen, der menschliche Körper funktioniert im Schlafen nicht so gut, wie er es sollte. Kann man das als Mensch überhaupt zulassen? Ich jedenfalls möchte nicht, dass mein Körper aufhört zu funktionieren. Dass er auf Stand-By steht, dass er angreifbar ist wie eine Indianerhorde in der weiten Prärie.

Ich glaube, ich selbst werde heute etwas länger wach bleiben. Ich werde stattdessen die Klistierspritze ausprobieren, die heute Morgen mit der Post gekommen ist. Mal sehen, wie den kleinen Scheiße-Fressern eine kräftige Ladung Lysol schmeckt…


© Markus Böhme, Februar / März 2005

 

Hallo forsakingmax,

da kann man jetzt wieder lange hin und her streiten, ob das jetzt ne richtige Geschichte oder ein Essay ist. Ich sag mal: beides! Und damit ist das auch für mich erledigt.

Also, die "Story" hat mir gut gefallen, auch wenn ich - wieder mal - denke, dass sie in "Seltsam" besser aufgehoben wäre als hier. Richtiger Horror oder Grusel kommt nicht auf, ganz im Gegenteil: als "Sleep all day, party all night"-Typ hatte diese Geschichte irgendwie etwas ruhiges, friedliches. Von Horror also keine Spur. Vielleicht verschieben?

Konstruktives hab ich diesmal nicht anzubringen, rund, sauber verfasst und interessant, trotz der Flut an Infos ...

Lieben Gruß

Dante

 

Hallo!

Danke für die Kommentare.

Der Text mag arrogant sein - aber dabei darf nicht vergessen werden, dass nicht ICH das denke, sondern der Protagonist. Wenn der Prot. denkt, dass junge Mütter dumm sind, dann darfst du dich, Noel, nicht vom Autor angesprochen (-griffen) fühlen, sondern von ihm.

Was die Verschiebung nach "Seltsames" anbelangt => hab' keine Probleme damit. Horror ists ja wirklich keiner.

 

Hi forsakingmax,

nee, Horror ist das nicht.
Aber sehr interessante Gedankengänge. :D

Ich sehe deinen Prot vor mir, nackt, rollende Augen, hektische Bewegungen.
Hin und wieder schlägt er sich mit der Faust gegen die Stirn.
Zu viel Input.
Also, arrogant finde ich deinen Prot nicht, eher ein bisschen gaga. :shy:

Doch es ist schon so, Wissen verleiht nicht nur Macht, es kann auch an den Rand des Wahnsinns führen.

In irgendeinem schlauen Buch steht: Selig sind die Einfältigen.

Wenn deine KG für mich auch nicht wirklich eine war, so habe ich es doch mit interesse gelesen.

lieben Gruß, coleratio

 
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Hi forsakingmax!

Alle beneide ich sie, die sie mit ihrer Beschränktheit Tag ein Tag aus vor sich hin vegetieren, handeln, ohne zu überlegen, fühlen ohne zu denken, ja leben ohne sich allgegenwärtig mit den Konsequenzen seines Tuns und Seins
ihres Tuns und Seins.

noch nie mehr Zeilen eines vernünftigen Buches gelesen haben, als die Suchmaschinen im Internet ausspucken, wenn Titel und Namen des Autors eingegeben wird, um für die Schule eine Pflichtlektüre nachzuerzählen.
Sehr kompliziert ausgedrückt - auch wenn klar wird, was du sagen willst.

Normal, würde man wohl sagen.
Normal sind doch die anderen...
Vielleicht: durchschnittlich. Das Wort gefällt mir einfach besser als "Normal". Wie dem auch sei: Geschmacksache.

Wissen Sie eigentlich, wie viele Tausend Keimzellen ein einziger Tropfen menschlicher Speichel enthalten kann?
Klar weiß ich das... naja, nicht in Zahlen, aber immerhin: aber weiß man auch, wie gesund das für unser Immunsystem ist?
Ist schon klar, das ist die Meinung des Prots und nicht deine, aber die Aussage ist eben merkwürdig.

sich in die Schleimhäute der Menschen fressen, ins Blut übertragen werden und sich dort festsetzen wie Blutegel an einem Frauenhals.
Apropos Bakterien an Frauenhälsen: 3 kg Bakterien trägt der Mensch tagtäglich mit sich herum. auf der Haut, auf der Schleimhaut, im Darm. Und das ist verdammt gut so! Denn wenn wir die nicht hätten, dann würde es uns sehr schnell verdammt dreckig gehen.
Warum schreibe ich das alles?
Du willst deinen Prot als sehr klug charakterisieren, oder irre ich mich? Demzufolge müsste er natürlich von diesem Fakt wissen und auch dagegen Maßnahmen einleiten, nicht?
Sich Antibiotika bestellen. (Was so leicht im Übrigen nicht ist.) Ganzkörperbäder in Desinfektionsmittel machen, ect.
Daraus würden natürlich schlimme Konsequenzen resultieren, die Haut würde Ausschläge bekommen, Durchfälle würden sich einstellen, eventuell eine Lüngenentzündung, ect.
Man könnte das Ganze also ziemlich eklig auslaufen lassen. Damit es dann so richtig gut in diese Rubrik passt.

Verschieben würde ich den Text übrigens nicht. Er passt schon hier rein. Finde ich. Aber das ist natürlich deine Entscheidung.

Ach ja, sagte ich schon, dass er mir gefallen hat. Nein? Sei hiermit nachgeholt.

In diesem Sinne
c

 

Hallo Chazar!

Dank dir für das ausführliche Kommentar. Was du sagst, stimmt natürlich...das mit den Bakterien, das hätte ich noch viel weiter treiben können. MUss mir das mal gut überlegen, denn wenn der Prot. sehr schlau ist, sollte er vielleicht auch wissen, dass er diese Bakterien zum Leben braucht....hm, das ist jetzt irgendwie ein Zielkonflikt.

Wie passt eigentlich der Schluss? Kommt der so rüber, wie ich mir das denke? Was würdet ihr am Schluss anders machen?

 

Hi nochmal!

Der Schluss. Mhm.
Dazu muss ich sagen, dass ich die Geschichte generell anders aufgezogen hätte, eben mit Desinfektionsbädern, Antibiotika, ect. Somit wäre der Prot wahrscheinlich am Ende gestorben.

Aber egal, dein Schluss ist für deinen Plot eigentlich ganz passend. Wobei man dazu anmerken muss, dass du eine Wende gegen Ende (lustiger Reim) machst, denn plötzlich geht es ja nicht mehr um Bakterien, sondern um Schlaf. Somit hast du die Keimgeschichte eigentlich nicht richtig und vor allem konsequent zu Ende gebracht.
Vielleicht wäre es besser gewesen, sich allein auf die Keime zu konzentrieren, weil da mehr Potential drinsteckt.
Das wäre allerdings dann eine gravierende Änderung.

hm, das ist jetzt irgendwie ein Zielkonflikt.
Finde ich im Übrigen nicht.
Das Schöne an der menschlichen Psyche ist ja, dass sie nicht immer logisch ist.
Er kann durchaus eine Phobie vor Keimen haben, obwohl er weiß, dass sie wichtig sind.
Es kann ihm durchaus klar sein, dass der Mensch 3 kg Bakteiren herumträgt, aber genau davor kann er Ekel empfinden.
Folge: Desinfektionsbäder, Mundspülungen, Antibiotika. (Du siehst, ich hab mich drauf eingeschossen... :D)
Dass ihn das um so mehr fertig macht: gut! Darin liegt ja der Horror der Geschichte. Die Psyche kann ein Gefängnis sein.
Und zudem gibt es nun genug bakterielle Infektionen, die sich fast nach Splatter lesen.

Gruß
c

 

Hallo forsakingmax,
Deine Geschichte hat mir recht gut gefallen. Hauptmanko meiner Meinung nach ist dass sie ein zwitter zwischen Esay und Geschichte ist. Ich persönlich würde mir etwas mehr Geschichte wünschen. Also Desinfektionsbäder, Antibiotika bis zum Umfallen...
Ansonsten macht das ganze aber einen recht runden Eindruck

Grüße
Bernhard

 

Danke Bernhard!

@chazar: mit deinen Antibiotika hast du den Leuten hier wiedermal nen Floh ins Ohr gesetzt ;) :) Mal schaun, vielleicht bau ich das noch ein, wenn ich zeit hab!

 

Hallo! Ich habe die Geschichte jetzt mal auf Basis Eurer Vorschläge überarbeitet. Sie wurde dadurch ziemlich ekliger, wie ich denke. Mal sehen, was ihr dazu sagt.

 

Hallo,

Mir gefällt sie jetzt besser. Das Ende ist etwas vorhersehbar, aber der letzte Satz sitzt treffsicher.

ist wie eine Indianerhorde in der weiten Prärie.
Ich denke, das die Indianer selbst eine Gefahr sein können. Darum finde ich den Vergleich unpassend.

Gruß
Bernhard

 

Danke vielmals! Der letzte Satz ist meiner Meinung nach immer der wichtigste der Geschichte. Es gibt soviele Stories, die durch den letzten Satz erst gut werden...

 

Hi forsakingmax!

Das habe ich ja fast übersehen!

Ja, hat mir gut gefallen, aber ich finde, am Anfang könnte man noch ein wenig kürzen - vielleicht täuscht mich aber der Eindruck, weil ja der Text mir da noch vertrauter war (da scheintst du wenig geändert zu haben), als aber dann die Antibiotika und die Bäder kamen - da war ich nur noch begeistert.

:thumbsup:

Details:

Ich könnte ihnen eine ganze Liste mit Bestandteile schreiben, aber glauben Sie mir, Sie wollen es nicht wissen.
Oh doch, wäre der Geschichte förderlich...

wo die Quellen noch rein und die Wälder keimfrei sind,
Diesen keimfreien Wald mit dem keimfreien Quellen würde ich zu gerne mal sehen - so etwas kann es nicht geben.

Handschuhe, wenn ich das Paket öffne, das mir der Postbote durch eine spezielle Luke in die Wohnung wirft.
Und desinfiziert er es auch? (bin schons still...)

In diesem Sinne
c

 

Hehe, danke für deine Begeisterung!

Naja, einerseits am Anfang kürzen, andererseits die Bestandteile auflsiten udn beschrieben...hm...naja, wir werden sehen. bin jetzt zwei Wochen nicht da, werde danach aber die Geschichte nochmal in ANgrfif nehmen. Danke!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo forsakingmax!

Leider kann ich mich dem Lob meiner Vorredner nicht anschließen. Obwohl ich die Idee an sich ganz gut finde, aber die Umsetzung überzeugt mich gar nicht. Also, ich würde da ja eher eine Satire draus machen. Horrormäßig finde ich sie überhaupt nicht – vor allem, weil ich mit dem Typ ja überhaupt nicht mitfühle, da er in meinen Augen (entschuldige ;)) ein arrogantes Arschloch ist – dazu machst Du ihn schon im ersten Absatz. Ich kann mir schon vorstellen, daß dieses Ich-beneide-all-die-Dummen klar machen sollte, daß der Protagonist intelligent ist, aber das kommt bei mir nicht an, denn ein wirklich intelligenter, gescheiter Mensch hat die Zusammenhänge normalerweise soweit erfaßt, daß er weiß, daß Intelligenz nichts mit Bildung und sozialen Chancen zu tun hat. Es kann also auch ein Hilfsarbeiter einen IQ von weit über hundert haben – ohne Ausbildung hilft ihm das gar nichts.
Auch müßte er als Oberg´scheiterl ja wissen, daß es gute und schlechte Bakterien und Keime gibt, aber das wurde schon gesagt. Weiters müßten sich diese Antibiotika usw. ja irgendwie auswirken. Fühlst Du Dich so richtig fit, nachdem Du Antibiotika nehmen mußtest? Ich eigentlich nicht – Dein Protagonist scheint aber noch ganz fit zu sein…

Auch, daß er aus Angst vor Keimen kein Gewand trägt, finde ich falsch. Stoff saugt Schweiß auf, der ansonsten auf seinem Körper bleibt und auf dem in der Luft herumirrende Keime kleben bleiben (igitt! :lol: ). Ich würde ihn also kochfeste Baumwolle oder Leinen tragen lassen, die er nach dem Waschen noch sicherheitshalber ins Backrohr legt, eine Stunde bei 250°C; oder er kauft sich gleich so einen Apparat, wie sie ihn zur Desinfektion von Krankenhauswäsche verwenden.

Das Beispiel vom Kind, das auf die Herdplatte greift, ist wirklich mehr als ausgelutscht – da könntest Du Dir ruhig selbst etwas einfallen lassen.
Bei den Kosten, die er zu bezahlen hat, hast Du mindestens Strom, Miete und Internet vergessen. Und wo wir schon beim Internet sind: Hat der Mensch noch nichts vom Elektrosmog gehört, den sein PC verursacht? Weiß er nicht, wie schädlich das ist?

Mein Vorschlag, der allerdings ein ziemlich großer Umbau wäre, ist: Laß den Protagonisten einen wegen Personalabbau in Frühpension geschickten irgendwas sein (dann bekommt er sein Geld und Du mußt nicht soviel Zeit damit verbringen, zu erklären, wovon er lebt, außerdem kannst Du Dir den Ich-beneide-die-Dummen-Absatz schenken), der mit Pensionsbeginn von zahlreichen Firmen mit Werbeprospekten von Gesundheitsmittelchen beschickt wird. Wenn man so manche Werbung für irgendwelche Mittelchen liest, kann einen schon die Angst überkommen, was man nicht so alles kriegen könnte. Nachdem er diese liest, steigert er sich so richtig rein…
Wenn Du dann nicht wahllos nur irgendwelche Desinfektionsmittel und Antibiotika einsetzt, sondern versuchst, reale Gesundheitstips zu überzeichnen, könnte das eine Satire werden. Natürlich wäre das mit mehr Arbeit verbunden, als schnell mal sowas runterzuschreiben, wie es einem gerade einfällt, aber so, wie die Geschichte jetzt ist, ist sie in meinen Augen nur irgendwie zusammengestoppelt.

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Häferl! Danke für deine Meinung - wäre ja langweilig, wenn alle sie gut finden würden ;)

Bei diesem Thema wird man immer und immer weider auf Schwachpunkte treffen, das lässt sich nicht vermeiden - Bakterien und Keime sind einfach ÜBERALL und man kann sie nie völlig meiden.

Aber den "beneide-die-dummen" Absatz streiche ich nie und nimmer. Das ist doch eine Kernaussage...Je tiefer du blickst, desto mehr wirst du finden.

MFG
max

 

Moin max,

na, wer sagts denn? Da schlummern doch die ersten Ansätze für ne richtig gute Ekelstory.
Ach, da fing es gerade an, mir ein hoffnungsvolles Grinsen auf den Lippen zu zaubern, da war auch schon alles vorbei. Schade ...

Was ich damit sagen will, du führst eigentlich recht gut in den kranken Charakter deines Prots ein, wir erfahren (zwar kurz aber durchaus ausreichend), wie es zu seiner Phobie kam. Sehr gut gemacht!

Dann gehst du endlich ans Eingemachte ... und das sind lediglich zwei kleine Absätze. Ich finde, gerade hier liegt das Potential, das förmlich danach schreit, ausgeschöpft zu werden. Es sei denn, du wolltest gar keinen Ekel erzeugen ...:hmm:

Fazit: Hat mich wirklich gut unterhalten, deine Story. Hätte mir allerdings ein wenig mehr Details gewünscht.:D

Gruß! Salem

 

Oh Mann,

dass auf diese Geschichte noch ein Kommentar kommt, hätt ich mir ja nie erträumt ;-)

Danke jedenfalls für die Kritik. Dass die Story zu kurz ist mag wahr sein - aber wer meine Stories kennt, weiß, dass ich lieber mit unterschwelligeren Dingen jongliere, als mit richtig ekligem Zeug. "Die Plantage" war dir wohl zu lang, wie? *g*

LG und danke nochmal,

Markus

 

Und hier noch ein weiters unerträumtes Kommentar!

Hallo Markus,

nachdem sich jeder autor für das aktuelle Thema des Monats zu begeistern scheint und seinen Beitrag dazu abliefert, ich aber so gut wie gar nichts mit diesen verdammt kurzen Dingern anfangen kann, hab ich mir gedacht - Warum nicht die älteren Geschichten mal beleuchten?

Und siehe da, deine ältere hat es mir angetan. Zwar ist sie auch einigermaßen kurz gehalten, allerdings habe ich bei ihr nicht das Gefühl, dass sie ausgeweitet werden sollte.
Du schaffst es trotz der Kürze eine beklemmende Atmosphäre zu erschaffen, und die Isolierung des Prots durch seine Ängste glaubhaft zu schildern, so das es zum Mitfühlen anregt.
Das die ersten Absätze den Protagonisten irgendwie unsympathisch machen, finde ich nicht.

Wie ich sehe, hast du einige der Verbesserungsvorschläge mit eingebracht (die Bäder) und ich denke, dass das sinnvoll war. Ohne, würde der Geschichte doch etwas an Dramatik fehlen. Ekliger hätte es aber schon sein können, da muss ich Salem recht geben.

Mich beeindruckt bei Geschichten immer Hintergrundwissen. Die hier liefert es. Jedenfalls sieht es so aus, als hättest du recherchiert und kennst dich etwas mit der Materie aus.

Also hat durchaus Spaß gemacht und hinterlässt einen positiven Eindruck.

 

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