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Körperleere

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06.08.2005
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Körperleere

Achtung: Diese Geschichte nimmt Bezug auf Gropers "Lehrkörper" und macht nur Spaß, wenn man diese kennt.

Heute gibt es ein Fest im Kollegium, und da der Herbst so warm wie lange nicht mehr ist, können wir sogar draußen feiern. Wir haben alle mit angepackt, um das Fest so schön wie möglich zu gestalten, mit einem von uns zusammengestellten Buffet, gebastelten Dekorationen und Bier vom Fass. Als Höhepunkt hat jemand eine Band geordert, und so sitzen wir gutgelaunt im Garten des Rektors.

Die Band spielt auf, und ich versuche, mich in die Musik fallen zu lassen. Ich schließe die Augen und genieße die letzten Strahlen der Herbstsonne, doch bei dieser Band bleibt der Musikgenuss gering. Irgendwie spielen alle so uninspiriert; wahrscheinlich alles Typen, die sich nebenbei ein paar Euros verdienen müssen, vielleicht Journalisten oder Heilpraktiker oder so.

Schade, dass wir nicht Louis angeheuert haben! Er unterrichtet an einer anderen Schule und gehört zu meinem Bekanntenkreis, wie viele Lehrer, teilweise noch vom Studium. Vielleicht hat er früher mal von einer Musikerkarriere geträumt, doch inzwischen hat er sich anscheinend damit abgefunden, das alltäglich gebrauchte Geld mit Unterricht zu erwirtschaften. Aber Musik ist wesentlich in seinem Leben, und so spielt er in mehreren Bands. Selbst auf seinem Fünfzigsten war er nicht nur das gefeierte Geburtstagskind, sondern immer wieder auf der Bühne.

Louis hätte hier mit Spaß agiert und uns alle mitgerissen. So lauschen wir höflich bis zur Pause und setzen unsere Gespräche wieder fort. Einer der Musiker fällt besonders auf. Er ist im gleichen Alter wie Louis, doch ungepflegt mit strähnigen Haaren und einer Hose, in die sein massiger Bauch nicht passt. Seine Nase ist gerötet, und seine Mundwinkel sind ein wenig nach unten gezogen, so dass sich ein Ausdruck von Ekel abzeichnet.

Trotzdem fragt er Dagmar an unserem Tisch, ob er sich zu uns setzen kann. Sie kann nicht „nein“ sagen, hat sie noch nie gekonnt, und der Musiker setzt sich neben sie. Er gliedert sich nicht in unser Gespräch ein, sondern reißt das Thema an sich. Anscheinend mag er keine Pädagogen, doch im Kontrast dazu doziert er über Alkohol, mit hörbar schwerer Zunge. Anscheinend hat er davon schon einiges genossen. Betreten schaut mich Dagmar an. Ist denn die Pause nicht bald vorbei?

Er liebt zu provozieren, das wird schnell klar. Und er scheint auch zu spüren, dass er stört. Vielleicht genießt er sogar unsere hilflose Empörung und wiegt sich doch in Sicherheit, weil wir von klein auf zu Höflichkeit erzogen worden sind. Ich muss an Louis denken, der vor Lebenslust strotzt und längst schon mit uns singen würde; dieser Mann verkörpert nur eine Leere.

Er flirtet weiter mit Dagmar, obwohl sie ihn nicht ermuntert.
„Ich bin doch nur eine alte Flunder.“, sagt er und lächelt vielsagend.
„Und ich bin kein junger Harung“, kontert sie.
Die Pause ist vorbei. Er geht.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Elisha
Was ich deutlich und ausdrücken erwähnen sollte ist, dass mir dein Wortschatz sehr gefällt! Ich bin überzeugt,dass dies noch Andere, die Dir schreiben, bestätigen werden.
So, jetzt aber zu deiner Geschichte.
1. Der Leser deiner Geschichte spürt vor Spannung kein kriebeln im Bauch, da sie nicht da zu schein mag. ( für mich auf jeden Fall)
2.Wenn du eine Zusammenfassung deiner Geschichte schreiben müsstest, was würdest du schreiben? :confused: Diese Geschichte enthält keinen grossen Höhepunkt ( Körperleere ).
Trotz dem weiss ich nicht, ob meine Behauptungen stimmen. Ich finde, man kann diese Geschichte von zwei Seiten betrachten, denn wenn ich ehrlich bin, hat mir diese Geschichte gefallen.

Und vergiss nicht: Die Geduld ist die Kunst des Lernens. :read:

Gruss
Nugent

 

Hallo Elisha
Ich muss zugeben, als ich deineGeschichte das zweite Mal gelesen hatte , hat sie mir schon viel besser gefallen*! Sie gehört sogar zu den besten Geschichten, die auf dieser Seite gelesen hatte*! Glückwunsch*! Die Arbeit ist Dir vollkommen gelungen*!
Brraavvvoooo!

Gruss,
Nugent

 

hello Elisha,

die Geschichte mag alltäglich sein, aber ob es 'das alltäglich gebrauchte Geld' gibt? Doch eher 'täglich' gebrauchtes...

Ich habe, offen gesagt, nicht verstanden, was mir diese Geschichte eröffnen soll. Jemand verkörpert Leere, weil er nicht wie jemand anderes ist, Lebenslust vermissen läßt, körperlich wenig ansprechend wirkt und Alkohol trinkt? Und ohne Ermunterung angeekelt flirtet?

'Irgendwie spielen alle so uninspiriert' - 'irgendwie' ist irgendwie ein Modewort, der Satz klänge besser ohne, vielleicht:
'Alle spielen eigentümlich uninspiriert'.

Viele Grüße vom gox

 

@lukas

obwohl der text so kurz ist, war ich nach dem ersten absatz schon deratig gelangweilt ...
Da gebe ich dir völlig Recht. Der Text für sich allein ist stinklangweilig
...dass ich nur weiter gelesen habe, um herauszufinden, warum jemand diesen text veröffentlichen wollte?
Nun, er sollte euch eigentlich zum Schmunzeln bringen. ;) Gropers Geschichte "Lehrkörper" hat mich ...ähm...inspiriert, die "Geschichte" noch mal aus einem anderen Blickwinkel zu erzählen.

@nugent

Der Leser deiner Geschichte spürt vor Spannung kein kriebeln im Bauch, da sie nicht da zu schein mag.
War auch nicht beabsichtigt, um einen Wiedererkennungswert zu fördern
Ich muss zugeben, als ich deineGeschichte das zweite Mal gelesen hatte , hat sie mir schon viel besser gefallen*!...Die Arbeit ist Dir vollkommen gelungen
Danke, danke! :bounce:

@groper

erste sahne, @elisha...ich hab mich gekringelt
Endlich einmal haben wir uns verstanden ;)
ein bisschen einfach hast dus dir mit dem typen ja schon gemacht,wampe und säufernase und so, hm?...
das waren die Bilder, die in mein Bewusstsein drangen
was wäre gewesen, wenn?
weder in deiner noch in meiner Geschichte sehe ich Ansätze für einen erfolgreichen, beidseitig genossenen Flirt

@gox

Ich habe, offen gesagt, nicht verstanden, was mir diese Geschichte eröffnen soll. Jemand verkörpert Leere, weil er nicht wie jemand anderes ist, Lebenslust vermissen läßt, körperlich wenig ansprechend wirkt und Alkohol trinkt? Und ohne Ermunterung angeekelt flirtet?
Genau. Erklärung s. o.
ob es 'das alltäglich gebrauchte Geld' gibt?
Stimmt, ich denke noch mal drüber nach
'Irgendwie spielen alle so uninspiriert'
klingt lakonischer als dein Vorschlag und passt m.E. besser zu dieser besonderen Geschichte


Das Verhältnis zu Lehrern scheint eure Gemüter zu berühren:
lukas

Anscheinend mag er keine Pädagogen - ja, ich mag sie auch nicht, wer tut das schon?
groper
ich hab gar nix gegen pädagogen - sie sind nicht schlimmer als wir
nun, dieser Prot schon ;)

Danke, liebe Leute, für eure Kommentare.
Gruß, Elisha

 

Hallo Elisha!

Ehrlich gesagt, ich verstehe an deinem Text einiges nicht.
Zusammenfassend erzählst du mir, daß ein Lehrerkollegium eine Party feiert, allerdings haben sie nur stinklangweilige Musik, und einer von der Band ist betrunken und setzt sich zu deinem Erzähler.
Inhalt null. Schön, daß das bei einigen Begeisterungsstürme auslöst.
Aber ich zitiere dich mal: "Deine Geschichte macht mich etwas ratlos. Mir ist nicht so klar, was du erzählen willst."
Der Text soll mich zum Schmunzeln bringen? Womit?

Aber mal zu den Einzelheiten:
"Heute gibt es ein Fest im Kollegium", "und so sitzen wir gutgelaunt im Garten des Rektors." - Wohnt der Rektor etwa in der Schule? Das wäre ziemlich ungewöhnlich. Normalerweise wohnt höchstens der Hausmeister dort.

"Wir haben alle mit angepackt, um das Fest so schön wie möglich zu gestalten," - Aber keiner hat es geschafft, vernünftige Musiker zu engagieren?

"gebastelten Dekorationen" - Grundschullehrer, oder?

"wahrscheinlich alles Typen, die sich nebenbei ein paar Euros verdienen müssen, vielleicht Journalisten oder Heilpraktiker" - Okay, das wäre eine Stelle zum Schmunzeln.

"Schade, dass wir nicht Louis angeheuert haben" - Genau. Und warum nicht?

"und so spielt er in mehreren Bands." - Ja, Lehrer haben unheimlich viel Freizeit. (Darüber lässt sich streiten, aber wirklich in mehreren Bands?)

"So lauschen wir höflich bis zur Pause und setzen unsere Gespräche wieder fort." - Die Leute sind doch nicht in der Oper! Da spielt eine Band auf einer Party. Hast du auf einer Party schon mal erlebt, daß alle ihre Gespräche unterbrechen und andächtig der Musik lauschen?

"seine Mundwinkel sind ein wenig nach unten gezogen, so dass sich ein Ausdruck von Ekel abzeichnet." - Wie? Wo zeichnet sich ein Ausdruck von Ekel ab?

"Anscheinend mag er keine Pädagogen, doch im Kontrast dazu doziert er über Alkohol, mit hörbar schwerer Zunge." - Im Kontrast dazu, daß er keine Pädagogen mag, doziert er über Alkohol? Wahrscheinlich bin ich zu blöd, diesen Satz zu kapieren.
Aber ernsthaft: Hier wäre der Punkt, an dem du deiner Geschichte etwas Leben einhauchen könntest. Gib das Gespräch wieder. Damit kannst du die Personen charakterisieren und auch einige humoristische Aspekte einbringen.

"wiegt sich doch in Sicherheit, weil wir von klein auf zu Höflichkeit erzogen worden sind." - Und woher weiß dein alkoholisierter Musiker das? Ohnehin, wir? Dein Erzähler kann doch nur von sich selbst sprechen, oder war er schon von kleinauf mit seinen Kollegen zusammen?

"„Ich bin doch nur eine alte Flunder.", sagt er und lächelt vielsagend." - Wieder etwas, daß ich nicht kapiere. Warum sagt er das? Warum lächelt er vielsagend? Mir sagt das "vielsagend" gar nichts.

Und Elisha: Wenn du den Text schon selbst für stinklangweilig hältst, dann kann da was nicht stimmen.

Grüße
Chris

 

Hallo Elisha!

Ich fand die Geschichte sehr irritierend. Es sind sehr viele Gedankensprünge drin, die schwer zu folgen sind. Ansonsten ist der Stil gut gewählt.

 

Vielen Dank für eure zum Teil sehr aufwändigen Kommentare. Ich weiß sie zu schätzen. :thumbsup:

@groper

woraus entnimmst du dem *lehrkörper*, dass der dortige prot fett, hässlich und besoffen wäre

nein, du weißt doch :D :
ein kurzgeschichte soll sein wie ein hauchbildchen, das den wärmenden atem des anderen braucht, damit sich’s bewegt…
Das war einfach das, wie ich ihn mir vorgestellt habe; hässlich hab ich nicht geschrieben

zu einfach gemacht hast mit dem eindringling - dass einer, der fett, greislich, doof und besoffen ist
vielleicht zuviel des Negativen :shy: ; die rötliche Nase werde ich wohl rausnehmen, denn das scheint bei der Rezeption zu wichtig zu sein
Verständnisfrage: bedeutet greislich alt? So alt ist der Typ doch gar nicht!

@Chris Stone

Der Text soll mich zum Schmunzeln bringen? Womit?
Ich habe jetzt einen Hinweis oben in den Text geschrieben
Gropers Geschichte "Lehrkörper" hat mich ...ähm...inspiriert, die "Geschichte" noch mal aus einem anderen Blickwinkel zu erzählen.
Das stand schon im Kommentar, den du zitiert hast. Eigentlich macht die Geschichte nur Spaß, wenn man den Text von Groper kennt.
Anscheinend ist das nicht deine Art von Humor. Zum Glück gibt es aber Leute, denen es gefallen hat, einschließlich Groper (na ja, ist ja auch Cross-selling für ihn)
"gebastelten Dekorationen" - Grundschullehrer, oder?
bei uns ist Rektor von einer Grundschule, bei höheren Schulen ist das ein Direktor.
und so spielt er in mehreren Bands." - Ja, Lehrer haben unheimlich viel Freizeit. (Darüber lässt sich streiten, aber wirklich in mehreren Bands?)
Die Vorlage für Louis gibt es wirklich, und außer neben mehreren Bands und Chorprojekten engagiert ist er auch noch Presbyter, Ehemann und "doppelter" Vater. Obwohl das nur nebensächlich ist.

Wo zeichnet sich ein Ausdruck von Ekel ab? - "seine Mundwinkel sind ein wenig nach unten gezogen, so dass sich ein Ausdruck von Ekel abzeichnet."
selbsterklärend

"Anscheinend mag er keine Pädagogen, doch im Kontrast dazu doziert er über Alkohol, mit hörbar schwerer Zunge."

"„Ich bin doch nur eine alte Flunder.", sagt er und lächelt vielsagend." - Wieder etwas, daß ich nicht kapiere.
ja, geht mir mit Gropers Walfisch auch öfter so

@angi02

Ich fand die Geschichte sehr irritierend. Es sind sehr viele Gedankensprünge drin, die schwer zu folgen sind.
Erklärung s.o. und jetzt auch als Hinweis am Anfang der Geschichte

@JohnDifool
Danke für die Details. Werde ich übernehmen.

Ich denke, mit deinem sprachlichen Vermögen wäre es für dich längst an der Zeit, dich an längere Geschichten zu wagen.
Danke. Hab ich auch schon.

Übrigens fand ich ihn komischerweise ziemlich sympathisch.
Groper wird sich freuen. :D

Der Satz »Er liebt zu provozieren, das wird schnell klar.« stellt eine Tatsache fest. Du wärst besser dran gewesen, ihn einen provozierenden Satz aufsagen zu lassen
Den gibt es ja schon in Gropers Geschichte.

Gruß, Elisha

 

Hallo Elisha,

trotz deiner `Warnung´ am Anfang habe ich die Geschichte gelesen.
Wenn man sie für sich nimmt, gibt sie nicht so viel her, trotzdem finde ich, dass die herrschende Stimmung gut getroffen ist.
Nicht ganz ehrlich ist eigentlich die Haltung der Protagonisten alles von Louis abhängig zu machen - sie tragen auch nicht zur Stimmung bei, werfen dem nervigen Musiker aber vor: „dieser Mann verkörpert nur eine Leere“.

„Und er scheint auch zu spüren, dass er stört. Vielleicht genießt er sogar unsere hilflose Empörung und wiegt sich doch in Sicherheit, weil wir von klein auf zu Höflichkeit erzogen worden sind.“

Das kann ich gut nachvollziehen, Pädagogen und ähnlichen Berufsgruppen wird doch ein besonders gefasstes Verhalten abverlangt.

L G,

tschüß Woltochinon

 

@ Woltochinon
Du lässt dich ja von nichts abschrecken! :) Ich habe eh überlegt, was ich mit dieser Geschichte mache, da ja Gropers Original und leider auch die witzigsten Beiträge im Kommentar-Thread (Groper, Lukas, John Difool) gelöscht sind. Nun hast du sie rausgekramt ... dann warte ich noch mit dem Löschen-Lassen. ;)

Nicht ganz ehrlich ist eigentlich die Haltung der Protagonisten alles von Louis abhängig zu machen - sie tragen auch nicht zur Stimmung bei, werfen dem nervigen Musiker aber vor: „dieser Mann verkörpert nur eine Leere“.
Louis ist ein Gegenentwurf zum uninspirierten Prot; übrigens nach einer realen Vorlage in meinem Bekanntenkreis, und seines Zeichens Lehrer. *g* In Gropers Geschichte wird gezeigt, dass sie schon zur Stimmung beitragen und rege diskutieren.

Wenn du Lust hast, sag mir doch noch, was sich bei dir durch die Kenntnis von "Lehrkörper" an der Wahrnehmung meiner Geschichte geändert hat.


@ all
Also, wo Wolto sie jetzt nach vorn gekramt hat, lass ich sie noch mal etwas hier und sende jedem interessierten Gropers Vorlage ("Lehrkörper") per PM. Im Grunde genommen handelt es sich hier um eine vorgegriffene Copywrite-Geschichte, die seine Handlung aus einem anderen Blickwinkel erzählen und damit etwas anderes enthüllen sollte.

Gruß, Elisha

 

Hallo Elisha,

wenn man beide Texte kennt ergibt sich eine Aussage, die in keiner der Geschichten direkt enthalten ist. Man sieht, wie leicht man dazu neigt Partei zu ergreifen, man muss immer beide Seiten der Medaille kennen, um eine Situation beurteilen zu können.
Deine Perspektive ist eine gute Ergänzung, war schön, beides in der Zusammenschau zu betrachten.

L G,

tschüß Woltochinon

 

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