(K)Ein Leben!?
„Lass mich gehen. Ich habe das Verlangen alle Türen dieser Welt aufzumachen. Jeden Tag eine neue Tür. Lass mich ziehen. Ich möchte rausfinden was die Freiheit ist. Bei dir fühle ich mich gefangen. Mach doch diesen Schritt. Die ganze Welt steht dir zu Füssen. Mehr sogar als die ganze Welt. Ich mache für dich alle Türen auf. Du bist dann auch frei. Ich möchte Leben. Es gibt für mich noch viele neue Abenteuer zu bestehen. Du hältst mich doch nur von ab. Du kannst mich nicht ewig gefangen halten. Und ich habe eine Ewigkeit vor mir. Nur noch diesen Schritt. Tu es für all deine Freunde. Tu es für deine Eltern. Tu es auch für deine Freundin. Und letzt endlich tu es für mich. Ich weiß, dass du es auch willst. Los, bewege dich. Wir sind doch schon so weit gekommen. Dir fehlt doch nur noch dieser Schritt. Ein einziger Schritt. Mein ganzes Leben lang versuche ich mich von dir zu befreien. Las es doch zu. Kämpf nicht dagegen an. Früher oder später ist es eh so weit. Aber ich kann nicht mehr warten. Jetzt tu es endlich.“ – hörte ich eine Stimme, die immer und immer wieder diese Sätze sprach.
Nur noch dieser Schritt. Ja recht hat sie, ich bin nur einen Schritt von der Freiheit entfernt. Für mich gibt es keinen anderen Ausweg, für mich ist alles schon verloren. Doch nicht nur ich bin verloren. Die ganze Welt ist verloren: Es kommt mir so vor. Zögernd mache ich diesen einen Schritt und springe von der Brücke.
„Super, du hast es geschafft. Bald bin ich frei. Ich werde hin und her fliegen und die ganze Welt erkunden. Und du mein Freund, bist bald auch frei. Deine Sorgen sind dann auch weg. Es war doch nicht so schwer uns zu befreien. Dein Leben war umsonst. Meinst du dein Leben ergab einen Sinn? Du irrst dich, mein Freund. Dein Leben lang warst du dich nicht sicher, ob du überhaupt leben willst. Letzt endlich hatte ich Recht, dass dein Leben dich nur krank gemacht hat. Das Leben ist böse, nicht ich.“ – das waren die letzten Worte, die ich gehört habe bevor ich am Boden ankam.
von Nyktimos