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Kalk

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14.10.2006
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Kalk

Kalkverzogen wächst eine Pflanze aus dem B..o..den. Qualverkitzelt. Ihre Blüte ist verweißt. Welkeisartig allein. Die Sonne zieht schwarz vorüber. Jeder Impuls, dem safteigenen Tropismus zu folgen, lässt die Pflanze bluten. Chlorophyll tropft rot. Heraus.

Sie ist gebrechlich altersschwach auf die Welt gekommen. Fast schon gestorben, bevor sie das Licht des Tages aufnehmen konnte. Doch dann hat der frostige Boden sie doch noch hervorgewürgt und ausgespuckt.

Ein Blatt regt sich. Langsam rollt es sich auf. Dürstet zagverhätschelt nach einem Hauch Licht. Doch es ist zu schwach, um sich vollends aufzurollen.

Der Augenblick stockt. Die Pflanze hält inne. Die erste Chance auf-zu-a...t..m.en. Die schwarze Sonne verheddert sich in einem Zeitsprung. Als ob eine CD hängen geblieben wäre, ruckelt die Sonne hin- und her.

Die Pflanze würgt. Kalkstein verlässt ihre Blüte.

Ein grauer Schmetterling landet tastfließend auf ihr. Rollt seinen Saugfühler probierend aus. Kostet kurz. Weiß es nicht zu deuten.

Rückentwicklung: Der Schmetterling formt sich zu einer leuchtend grünen Raupe. Macht sich auf den Weg herunter zum halb aufgerollten Blatt. Er geht unter. Ist kaum mehr vom Blatt zu unterscheiden. Und dann rollt es sich zusammen. Die Raupe genusssanft auferhoben. Endlich versteht sie. Zusammen atmen beide erlöst ein. Das letzte Mal.

 

Hallo Literaturignorant,

mh, ja also: ich würde die Geschichte eher in Experimente posten wegen der Wortwahl und der Art zu schreiben: z.B. B..o..den.
Ich überlege gerade, ob das Thema Alltag ist. Natur ist natürlich ein Bestandteil davon, aber ich finde sie passt in diese Rubrik nicht rein.
Mag aber auch daran liegen, dass ich die Aussage vllt. nicht ganz fasse.

[Doch dann hat der frostige Boden sie doch noch hervorgewürgt und ausgespuckt.
/QUOTE]
hört sich für mich nach Winter an und da blühen die Blumen ja noch nicht oder wird das frostige sinnbildlich verwendet?

Die Aussage der Rückentwicklung begreife ich nicht.
Freue mich wenn du sie mir erklärst, vllt. finde ich dann einen Zugang zu der Geschichte.

Liebe Grüße
Katinka

 

Also ich finde, du beschränkst alles auf ein Thema, Experimente, Natur etc.
Ich bin der Meinung, das das sehr gut in Alltag reinpasst, natürlich hat es "experimentelle" Anmaßungen, die aber wohl eher als lyrisches Hilfsmittel zu verstehen sind.

Ich muss sagen, die Geschichte ist sehr gut. Den Zugang kann man gut finden.

So abschließend @ Katinka: Krasses Buch dass du da liest.

 

Hallo an euch beide!

Zunächst zu Nachtregen:

Ich bin der Meinung, das das sehr gut in Alltag reinpasst, natürlich hat es "experimentelle" Anmaßungen, die aber wohl eher als lyrisches Hilfsmittel zu verstehen sind

Genau deswegen habe ich das in "Alltag" hineingepostet.

Aber genau die Überlegungen hatte ich auch. Sind die experimentellen Teile nebensächlich oder zu vordergründig. Dann habe ich mich gefragt: WOrum geht es eigentlich in der Geschichte? Um die Entwicklung einer Pflanze. Das ist nun wirklich alltäglich. ALso: "Alltag"

Ich muss sagen, die Geschichte ist sehr gut. Den Zugang kann man gut finden.

Danke!

Ich überlege gerade, ob das Thema Alltag ist. Natur ist natürlich ein Bestandteil davon, aber ich finde sie passt in diese Rubrik nicht rein.

Vielleicht. ABer ich finde in "Experimente" passt sie noch um einiges weniger. Es ist keins sondern eine atmosphärische Geschichte, deren Wortsymbolik in ihrer Form den Inhalt verdeutlichen soll.

hört sich für mich nach Winter an und da blühen die Blumen ja noch nicht oder wird das frostige sinnbildlich verwendet?

Sehr gute Frage! Nunja "Blumen" wachsen nicht im Winter. Aber diese kommt vollkommen gebrochen auf die Welt. Der Welt überhaupt nicht gewachsen.
Aber? Um konkret zu antworten: Der frostige Boden ist sehr wohl AUCH symbolisch gemeint, was aber viel wichtiger ist: Die Blume ist symbolisch gemeint. Verdeutlichen sollte es das hier:

Chlorophyll tropft rot. Heraus.

Bei ner Blume tropft Chlorophyll nicht rot!

Die Aussage der Rückentwicklung begreife ich nicht.

Mmh. Ich meinte eigentlich nur, dass sowohl der Schmetterling zu einer Raupe wird, als auch dass sich die Blume wieder einrollt. Das ist die Rückentwicklung. So, ich will aber hier nicht meine Kurzgeschichte zerschreiben. Also:

N herzlichen Dank an euch beide. Liebe grüße und bis bald!

 

sorry, aber ich verstehe immer noch nicht. Wahrscheinlich auch wegen der Wörter, die es nicht gibt. Grds. finde ich Wortneuschöpfungen nicht schlecht, wenn man sie versteht.
Ich verstehe das: du beschreibst eine Geburt unter harten Umständen, ein Leben, ein zweites Wesen kommt hinzu und gemeinsam sterben sie nicht, sondern entwickeln sich zurück wie in einem Film, der rückwärts abgespult wird. Wieso ist das Alltag? Wo ist die Aussage, um nicht zu sagen die Geschichte?

Ich hüpfe mal. vllt. komme ich von dem Schlauch runter, auf dem ich stehe...

Katinka

 

Naja, also auf Geburt beschränken ist jetzt och nicht das, was ich wollte.
Diese "Geburt" sollte man auch symbolisch sehen.
ABer die Wörter, die es nicht gibt sind doch eindeutig. Lass doch mal deine Inspiration, deine Gefühle zu dir sprechen, wenn du diese verstehen willst.

Wo ist die Aussage, um nicht zu sagen die Geschichte?

Diese Frage versteh ich jetzt ehrlich gesagt nicht. Also Wo ist die Geschichte? Ich weiß ja nicht, wie du eine Geschichte definierst. Aber eine Geschichte kann doch alles mögliche sein. Bei der hier gibt es einen Inhalt, gibt es Gefühle und eine gewisse Handlung. Was willst du denn mehr, damit es dem Anspruch einer Geschichte gerecht wird?

So, Wo ist die Aussage? Wenn du damit meinst, moralische Aspekte, oder Augen öffnendes, was einem vorzeigen sollte, wie man das Leben zu sehen hätte; dann nichts! Aber das war gar nicht mein Ziel. Mein Ziel war eine andere Betrachtungsweise.

Okay, ich muss jetzt leider auch etwas, für dich wahrscheinlich, Unzufriedenstellendes sagen: Ich finde, die Meinung des Autors für den Text, den er geschrieben hat vollkommen unwichtig. Selbst wenn ich der Autor bin. Und ich habe die Länge des Textes bewusst so gewählt. Das heißt, ich möchte da nicht noch ergänzen. Weder in Form von Interpretation, noch in Form von Klarstellungen. Sonst hätte ich diese direkt mit in den Text gepackt. Wenn etwas nicht ganz klar ist, dann muss man versuchen, seine eigenen Gedanken und Abschweifungen dazu zu finden.

Nur so viel, versuche doch bitte, die Geschichte einfach auf dich wirken zu lassen.

 

Hi Literaturignorant,

Bei der hier gibt es einen Inhalt, gibt es Gefühle und eine gewisse Handlung.

mag sein, ich erkenne es nicht

Mein Ziel war eine andere Betrachtungsweise.

das ist o.k., aber sag mir wovon, ich erkenne es eben nicht

Ich finde, die Meinung des Autors für den Text, den er geschrieben hat vollkommen unwichtig. Selbst wenn ich der Autor bin. Und ich habe die Länge des Textes bewusst so gewählt. Das heißt, ich möchte da nicht noch ergänzen. Weder in Form von Interpretation, noch in Form von Klarstellungen. Sonst hätte ich diese direkt mit in den Text gepackt.

diese Ansicht bzw. Haltung ist dein gutes recht

Wenn etwas nicht ganz klar ist, dann muss man versuchen, seine eigenen Gedanken und Abschweifungen dazu zu finden.

Nur so viel, versuche doch bitte, die Geschichte einfach auf dich wirken zu lassen.


das ist grds. meine Intention, wenn ich eine Geschichte lese. Das ist mein Antrieb zu lesen.
Ich verstehe die Geschichte nicht, insofern kann ich weder Gedanken noch Gefühle entwickeln.

Liebe Grüße
Katinka

 

Hallo KatinkaH,

Ich muss sagen, ich bewundere deine Hartnäckigkeit. Und ich finde deine Fähigkeit, an einer Sache dran zu bleiben echt bewundernswert.

Schade, dass du keinen Zugang zu meiner Geschichte hast. Aber ich bin dir trotzdem dankbar, dass du dich damit auseinandergesetzt hast. Ich hoffe, das entmutigt dich nicht, dich später hartnäckig mit anderen Kurzgeschichten auseinanderzusetzen, weil meine Antworten verständlicherweise nicht zufriedenstellend sind. Aber, es tut mir Leid. Ich kann die Geschichte nicht beschränken, auf eine Sache, um die es da geht.

Liebe Grüße zurück, der Ignorant!

 

Hallo Literaturignorant,

zu deiner Aussage:

Das heißt, ich möchte da nicht noch ergänzen. Weder in Form von Interpretation, noch in Form von Klarstellungen. Sonst hätte ich diese direkt mit in den Text gepackt.

Ja, natürlich sind nachgelieferte Interpretationen nicht der Sinn eines Textes. Natürlich ist niemand verpflichtet dazu, welche zu liefern. Allerdings muss man sich überlegen, wenn die Geschichte von anderen miss- bzw. nicht verstanden wird, ob die Aussage im Text den Leser tatsächlich erreicht.

Ich persönlich muss mich Katinka anschließen: der Text sagt und gibt mir nichts.
Wegen des eigenwilligen Schribstils und der Wahl einer Pflanze als Protagonisten würde ich dir anraten, die Geschichte in die Rubrik "Seltsam" verschieben zu lassen. Ich kann das gerne für dich erledigen.
Ich kann mir vorstellen, dass sie dort auch auf mehr interpretationswillige Leser stößt ;)

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hallo!
Danke für die Kommentare und so, die AUseinandersetzung...

an Felsenkatze:

Allerdings muss man sich überlegen, wenn die Geschichte von anderen miss- bzw. nicht verstanden wird, ob die Aussage im Text den Leser tatsächlich erreicht.

Ich finde, wenn der Autor einen Text geschrieben hat, wäre das Ideale, dass er ihn irgendwo hinschickt und sich dann dem Text nicht noch einmal widmet. Also auch spätere Fragen praktisch ignoriert. Da wir aber alle noch keine Profis sind und ich ja viele Anregungen hier bekomme, wäre das natürlich hier vollkommen unangebracht. ABER: Dass die Aussage den Leser nicht erreicht, sagt für mich nichts aus. Jeder denkt anders.

Wegen des eigenwilligen Schribstils und der Wahl einer Pflanze als Protagonisten würde ich dir anraten, die Geschichte in die Rubrik "Seltsam" verschieben zu lassen.

Von mir aus. Okay...

an ZP:

also mir hat die Geschichte nicht gefallen.

Schade.

Deshalb gibt mir die Geschichte nix, und eine Geschichte sollte sich nicht selber abstrahieren müssen, um derart interprationswürdig zu werden.

Ich glaube, mir geht´s bei diesem Kommentar, wie es dir bei meiner Geschichte ergangen ist.

Das klingt für mich nach Zwangmystifizierung.

Komisch, mir ist kein einziges mystisches Element an meiner Geschichte aufgefallen...

Wie gesagt ist eine gute Geschichte für mich vom Leser zu verstehen. Es ist ein Qualitätsmerkmal. Eine schwer verständliche oder gar nicht verständliche Geschichte - bei der die Unverständlichkeit Hauptcharakteristikum ist! - ist für mich eine schlechte Geschichte, weil schlecht geschrieben.

Wer sagt denn, dass die Unverständlichkeit Hauptcharakteristikum sein soll?? Und selbst, wenn es so wäre fände ich deswegen nicht gleich die Geschichte schlecht. Nur weil es mehrere Interpretationsebenen gibt, ist die Geschichte unverständlich? Na ja, das finde ich eine sehr eingeengte Sicht. Wo bleibt da die Freiheit des Autors, seine Gedanken zu schreiben und die Freiheit des Lesers eine eigene Interpretation zu liefern, die sich dann irgendwo schließt?

Eine Geschichte sollte gut geschrieben sein, interessante Fragen aufwerfen und gut unterhalten

Das ist doch alles subjektiv! Diese Kriterien sagen gar nichts aus! Du siehst meine Geschichte nicht so, n anderer schon. Das ist, wie wenn ich sage: Deine Geschichte ist schlecht, weil sie mir nicht gefällt! Ja, super!

Zumal wenn viel Lärm um nix.

Meinst du, ich nehme mir vor, eine Geschichte zu schreiben, die möglichst lang wird und möglichst wenig aussagt? An der Frage merkst du wahrscheinlich schon die Unsinnigkeit. Also was soll das?

Trotzdem liebe Grüße Literaturignorant

 

Also das versteh ich hier alles gar nicht.
Erstens ma finde ich nicht, dass Literaturignorant böse ist. Das nenne ich eher Diskussion.

@ZP: Ich wär schon dafür, dass du weiter Kritiken schreibst. Zumindest Kritiken; das da oben seh ich eher als Aussage. Und zwar, dass du die Geschichte nicht verstehst, dir keine Meinung dazu bilden kannst oder irgendetwas reininterpretieren kannst. Das ist deine Sicht und von Kritik kann ich dann weiterhin nicht viel erkennen.

Ich muss Literaturignorant auch Recht geben, dass da nichts mit Mystifizierung am Werk ist. Außerdem ist das mit der Verständlichkeit, was du erwähnst, seltsam. Es gibt doch nie eine genau Verständlichkeit für eine Geschichte, immer mehrere Intentionen. Es kann nicht schwer verständlich sein, sondern gibt für dich keine Intention aus.
Auch finde ich, dass nicht die Unverständlichkeit Hauptteil der Geschichte ist.

Ganz persönlich finde ich die Geschichte sehr gut geschrieben und man kann sich leicht eine Intention zu denken. Ich hab sogar schon mehrere. Die Geschichte ist klar aufgebaut, gut mit der Metaphorik untermauert und wirft eine Menge interessanter Fragen auf, was du, ZP, eigentlich vermisst.

Alles in allem kann ich nur dem Ignoranten beipflichten. Ich als Leser kann mir viel dazu denken und freue mich, so etwas hier lesen zu können.

Damit hab ich auch die Meinung widerlegt, dass "der Leser" sich nichts dazu denken kann. Manche ja, manche eben nicht. Muss man sich halt länger mit einem Text beschäftigen und nachdenken.

So seh' ich das.

 

Mahlzeit!

Nur Kommentare zur KG! Alles andere kann bequem und vor allen Dingen ohne Öffentlichkeit, per PN vermittelt werden.

 

Hallo Literaturignorant!

Mag sein, dass es hier um Metamorphosen geht oder vielleicht auch darum, dass in der Natur alles ineinander übergeht oder darum, dass so etwas wie Zeit nicht existiert und alles gleichzeitig da ist.

Aber auch ich hab ein Problem mit dem Text oder besser gesagt zwei:

Zum einen: Ich finde als Leser überhaupt keine Anschlussstelle im Text. Alles ist so vage und tatsächlich für viele Interpretationen offen. Da berührt mich nichts, da klingt nichts in mir an.
Das zweite Problem ist, dass man dem Text einfach anmerkt, dass da jemand besonders mit der Sprache prunken wollte bzw. damit, wie "interessant" da jemand mit der Sprache spielen kann. Man merkt es und ist verstimmt. Als Leser. Das heißt, dieser Text lässt einfach nur ein Gefühl an Leere in mir zurück.

Bei Worten wie "kalkverzogen", "qualverkitzelt", "welkeisartig", "zagverhätschelt", "tastfließend" und "genusssanft" - sorry, aber da rollt es mir die Fußnägel auf! Sie sind derart gekünstelt! Diese Worte sind Neologismen, aber sie erzeugen weder einen neuen Gedanken noch ein neues Gefühl noch einen Blickwinkel auf was auch immer. Sie verunklären nur, weil sie in ihrer Manieriertheit nur auf sich selbst verweisen und nichts aussagen!
Der Text hat auch einen Logikfehler - wenn die Sonne schwarz ist, wieso hat dann der Tag noch Licht, wieso kann dann die Pflanze "zagverhätschelt nach einem Hauch Licht" dürsten?

Fehler:

Die schwarze Sonne verhäddert sich in einem Zeitsprung.

verheddert

Gruß
Andrea

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Literaturignorant,

mir geht es mit der Geschichte leider auch so wie Zerbrösel-Pistole: Ich kann damit nichts anfangen. Es entstehen zwar Bilder, aber es bleibt fragmentarisch und unverständlich.

Ich habe nichts gegen eine literarische Codierung oder Allegorien, oder was auch immer, aber codierte Geschichten, die mir gefallen, haben gemein, dass sie auch ohne eine De-Codierung verständlich bzw. unterhaltsam sind.
Wenn ich "Moby Dick" oder "Die Verwandlung" nur lese -beides bekanntermaßen codierte Prosa-, ohne sie groß zu interpretieren, habe ich was davon, das geht mir bei deinem Text leider nicht so.
Die Idee lautmalerisch Wörter nachzubilden bzw. durch Interpunktion in ihrem Rhythmus zu verändern, hat aber was für sich. In einer konventionelleren Geschichte eingebettet, könnte das - für meinen Geschmack zumindest- sehr gut funktionieren, obwohl das eigentlich eine typische Eigenschaften der Lyrik ist.

Gruß
Quinn

 

Ein herzliches Hallo und Danke erstmal an alle:

Zunächst zu ZP:

Hui hui hui, da ist aber jemand böse!

Ne gar nicht, ich muss sogar sagen, es hat Spaß gemacht deine Kritik zu lesen, nur ich habe anschließend meine Meinung zum Besten gegeben.

Keine Sorge, ich verschone dich ab sofort vor meiner Kritik. Versprochen

Das fände ich sehr schade, deine Meinung ist vielleicht nicht unbedingt sachlich, aber trotzdem okay. Aber vielleicht hat dich meine etwas aggressivere Art nachzufragen irritiert. Das war nicht meine Absicht.

Meinst du nicht, das der Ignorant für sich selber sprechen kann?

Scheinbar kann ich das nicht, ich werde ja entweder nicht verstanden oder als böse bezeichnet. (das soll jetzt bitte auch nicht mitleidserregend oder so klingen, um mal weiteren Missverständnissen vorzubeugen)
Und, der Beitrag von Nachtregen spiegelt so ziemlich genau das wieder, wie ich es sehe. Ist nunmal so.

Und ich freue mich auch, dass es etwas Verständnis erzeugt hat.

zu Andrea H.

Das zweite Problem ist, dass man dem Text einfach anmerkt, dass da jemand besonders mit der Sprache prunken wollte bzw. damit, wie "interessant" da jemand mit der Sprache spielen kann. Man merkt es und ist verstimmt. Als Leser. Das heißt, dieser Text lässt einfach nur ein Gefühl an Leere in mir zurück.

Schade. Aber, mir ist das Prunken mit Sprache eigentlich vollkommen egal, meine Intention war es, etwas inhaltunterstützend zu untermalen.

Der Text hat auch einen Logikfehler - wenn die Sonne schwarz ist, wieso hat dann der Tag noch Licht, wieso kann dann die Pflanze "zagverhätschelt nach einem Hauch Licht" dürsten?

Weil es das einzige ist, was ihr bleibt...

Und nun, wenn ich schonmal dabei bin, werde ich jetzt meine vorherrschendste Interpretation doch noch zum Besten geben:

Für mich geht es um einen Mensch, der mit irgend einer Form von Behinderung belastet ist. Er fühlt sich alt, allein und verlassen. Schon seit der ersten Sekunde an. Selbst die Liebe seiner Mutter blieb ihm teilweise verwehrt.
Den Zeitfehler würde ich vielseitig interpretieren. Der Mensch merkt, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmt. Eine Art Erkenntnis, dass nicht er das Falsche tut, sondern er falsch geboren wurde. Außerdem möchte ich damit andeuten, dass es so nicht weitergeht, nicht weitergehen kann.
Der Schmetterling, die Raupe ist für mich symbolisch gemeint für eine Art Beziehung, die aber immer vollkommen ungleich sein wird. Zum Beispiel bei einem Betreuer: ER bekommt Geld oder moralische Werte oder ähnliches dafür, der behinderte Mensch bekommt Zuneigung. Und das Ende ist eine Art Vermischung meiner Gedanken: Zum einen kann der Mensch nur die Erfüllung finden, wenn jemand tatsächlich den Wert in ihm sieht, und er sozusagen einen "wahren" Freund findet, oder dann nur, wenn er stirbt.

Die Wortschöpfungen sollen die Tabuisierung des Themas in der Lustig-Spaß-Gesellschaft verdeutlichen und die fehlende Möglichkeit, sich mit den Leuten auseinanderzusetzen.

Grüße an alle der Ignorant

 
Zuletzt bearbeitet:

@ ZP von vorhin noch:
Also mir würde nicht einfallen für den Ignoranten zu sprechen. Ich teile nur meine Meinung mit, und die ist in diesem Fall ähnlich die des Literaturignoranten (oder gleich, wie auch immer).

Weiterhin dachte ich, deine Kritik hält den ganzen Kommentar lang an.

Die Wortschöpfungen wirken künstlich und künstlerisch bemüht

Nur hier beschreibst du das mit den Wortschöpfungen, find ich auch ok diese Kritik, aber ich meine den Rest des Kommentars.

Kalkverzogen, Qualverkitzelt...es sind doch nicht viele Wortschöpfungen drin und diese hier z.B. verhindern doch keine Interpretationsbildung.

Du beschreibst ja hauptsächlich, dass du nichts verstehst, das sehe ich nicht als Kritik an (kann auch nicht wegen den Wortschöpfungen sein), sondern als Statement.


Weiterhin muss ich sagen, dass die Wortneuschöpfungen schon irriteren können, aber ich sehe sie auch eher als Hilfsmittel.

Die Wortschöpfungen sollen die Tabuisierung des Themas in der Lustig-Spaß-Gesellschaft verdeutlichen und die fehlende Möglichkeit, sich mit den Leuten auseinanderzusetzen.

Von LI wurde das ja jetzt schon gut geklärt. Sicher wirkt es künstlich. Aber ich glaube, dass soll es auch teilweise.

Aber LI hat ja jetzt alles gesagt. Vielleicht veröffentlicht noch jemand andere Intentionen.
Ich hab z.B. auch in Kategorien wie Liebe und Gesellschaft gedacht.

Ok, das wars.

 

Hallo LI,

Was meine Nerven anbetrifft, mach dir keine Sorgen, die sind gestählt :-))) und hier im Forum lese und kommentiere ich das, was mir Spaß macht!

Mit dem Verständnis über das Geschehen lag ich ja gar nicht so falsch: Geburt unter harten Umständen, ein Leben, ein zweites Wesen kommt hinzu u.s.w.
Aber ich hätte es nie und nimmer in "deine" Richtung interpretiert. Jetzt bin ich ja weiß- Gott- nicht repräsentativ, sondern habe meine bescheidene Meinung. Allerdings geht es anderen Lesern ja genauso wie mir. Deshalb frage ich mich, wie du deine Geschichte jetzt siehst?
Desweiteren frage ich mich, was ist dein Beweggrund zu Schreiben? Das kann ja von Autor zu Autor unterschiedlich sein. Sollte einer deiner Absichten sein, etwas mitteilen zu wollen, wovon ich immer grds. ausgehe, dann hast du mir mit dieser Geschichte nichts mitteilen können. Und das finde ich nach Lesen deiner Absicht schade, da ich das Thema "Behinderung" sehr brisant finde. Ja, ich bin fast "sauer" auf dich, weil du mit deiner Sprache weiter zur Tabuisierung beiträgst und das Kind nicht beim Namen nennst, den Schmerz, das schwierige Leben, das Andersein, die Einsamkeit u.s.w.
Aber auch das ist nur meine bescheidene Meinung.

Liebe Grüße
Katinka

 

Hallo KatinkaH!

Danke für diese Rückmeldung. Die regt irgendwie echt zum Nachdenken an.

Aber ich hätte es nie und nimmer in "deine" Richtung interpretiert. Jetzt bin ich ja weiß- Gott- nicht repräsentativ, sondern habe meine bescheidene Meinung

Das ist vollkommen okay. Einer der Gründe, warum ich mich so spät offenbare, ist, dass ich nicht die anderen Interpretationsmöglichkeiten im keim ersticken wollte. Hat ja Nachtregen vor dir richtig ausgedrückt...

dann hast du mir mit dieser Geschichte nichts mitteilen können

immer noch nicht? Schade.

Ja, ich bin fast "sauer" auf dich, weil du mit deiner Sprache weiter zur Tabuisierung beiträgst und das Kind nicht beim Namen nennst, den Schmerz, das schwierige Leben, das Andersein, die Einsamkeit

Das ist der part, der mich zum Nachdenken bringt. Tue ich das wirklich? Wenn, dann hättest du einen berechtigten Grund, fast sauer zu sein. Aber für mich kommen besonders der Schmerz, das schwierige Leben das Anderssein und die Einsamkeit zum Ausdruck:

Ihre Blüte ist verweißt. Welkeisartig allein

und

Jeder Impuls, dem safteigenen Tropismus zu folgen, lässt die Pflanze bluten

Sie ist gebrechlich altersschwach auf die Welt gekommen. Fast schon gestorben, bevor sie das Licht des Tages aufnehmen konnte. Doch dann hat der frostige Boden sie doch noch hervorgewürgt und ausgespuckt

Na ja, aber danke nochmal, solche Kommentare finde ich weiterbringend.

Schöne Grüße, der Literaturignorant

 

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