Kampf um Europa
Seit Tagen redet die Bevölkerung von nichts anderem. Die erste Schlacht ihrer Nation beginnt bald. Eine Niederlage wäre natürlich fatal, ein Sieg und man ist der Eroberung Europas schon ein Stückchen näher gekommen.
Die Nation braucht diesen Sieg, denn nach all den Missständen im Staat benötigt man dringend gute Nachrichten. Die Moral im Volk sinkt drastisch, auch, weil viele Menschen ausländische Wurzeln haben. Sie wissen gar nicht, ob sie ihr Herkunftsland oder das Land unterstützen sollen, in dem sie aufgewachsen sind. So ist das nunmal im Krieg. Ein Sieg in diesem Kampf wäre auf jeden Fall eine super Propaganda.
Vor beginn der Schlacht versammelt der oberste General seine Truppe noch einmal, um letzte Anweisungen zu geben. "Unterstützt die Flügel", "jeder cm Raumgewinn ist von Vorteil", "bearbeitet den Gegner", "schafft es der Gegner in unser Gebiet müssen alle mit anpacken und sie zurückdrängen".
Die Parole ist also klar. Angriff ist die perfekte Verteidigung. Siegen um jeden Preis. Dann ist es endlich so weit. Das Rufsnignal zum beginn der Schlacht ertönt. Die Truppe ist nervös, wie vor jeder Schlacht. Es sind zwar ein paar Neulinge dazu gekommen, doch jetzt heißt es, alle für einen, einer für alle.
Es geht heiß her. Beide Nationen schenken sich nichts. Es haben sich sogar Schaulustige gefunden, die trotz Gefahrenwarnung nicht anders konnten als zuzuschauen. Doch die sind jetzt nur eine Warnehmung am Rande. Nach gutem beginn verliert die eigene Truppe plötzlich an Boden und Orientierungslosigkeit macht sich breit. Keiner weiß mehr, wo er zu stehen hat. Der General befürchtet schon das Schlimmste. Von außen versucht er Anweisungen zu geben, doch es nützt nichts. Wie aufgescheuchte Hennen rennen sie über den Platz.
Doch dann kommt die rechte Hand des Generals und übernimmt Verantwortung. Der Oberst ist heilfroh, das er ihn hat. Der geborene Leader. Ein alter Hase. Ein Veteran, der schon einige Schlachten hinter sich hat. Der Captain brüllt und kämpft, reißt seine Leute mit und siehe da: Während alle dachten, dass die Schlacht verloren sei, dürfen sie sich stattdessen mit ansehen, wie die Mannschaft wieder Boden gut macht. Und tatsächlich. Nach 1 1/2 Stunden hat die Truppe gewonnen. Alles feiert, jeder jubelt, als ob man das Heilmittel gegen Krebs gefunden hat. Die anfänglichen Ausschreitungen sind auch erloschen, jeder liegt sich in den armen und auch Verluste gab es kaum.Die Politiker freuen sich genauso, schließlich haben sie jetzt Gewissheit, dass die Bevölkerung noch etwas abgelenkt sein wird.
Und der Ball rollt weiter und der Kampf um Europa kann weiter gehen.