Was ist neu

Karma

Seniors
Beitritt
06.08.2005
Beiträge
1.663
Zuletzt bearbeitet:

Karma

Karma (von Elisha, überarbeitete Version )

Samstag Abend, zwanzig Uhr zwei. Ich stehe an der Kasse bei Plus, warte.
Eigentlich wollte ich jetzt schon bei Carolin sein.
„Kommen Sie jetzt zur Kasse?“, ruft eine Verkäuferin die letzten Kunden auf. Obwohl als Frage formuliert, hallt die Aufforderung durch den Laden. Laut. Ungeduldig. Mit genervtem Unterton.
Schon vorher hat sie ihren Missmut kaum unterdrückt. Oder war es Wut? Sie hatte das Obst schon vor einer Viertelstunde auf eine Palette gestellt, zum Abtransport für das Wochenende bereit. Eine ältere Frau mit Kopftuch hatte sich noch was davon nehmen wollen, und während sie nach einer Packung Weintrauben griff, hatte die Verkäuferin die Palette weggezogen, mit verbissenem Mund und eiligen Schritten.
„Die Stimmung wird Samstags immer schlimmer“, denke ich, während die Angestellte hinter den widerspenstigen Kunden herläuft, die sich nicht gleich auf den Weg zur Kasse machen. „Nein, wir haben Feierabend!“ , schreit sie, „wir wollen auch nach Hause.“
Meine Freundin Carolin hat mir erzählt, dass sie schon einmal einem Mann das Müesli vom Band genommen hat, mit der Weigerung, es von der Kollegin kassieren zu lassen.“ Das gibt es nicht!“, hat sie laut Carolin gekeift, und ich frage mich, ob diese Treibjagd durch den Laden ihr auch irgendein Vergnügen einbringt. Oder wenigstens Befriedigung. Eine Art Sieg.
„ Wir wollen auch nach Hause!“, unterstützt ihre Kollegin sie. „Alle haben Wochenende, und wir?“ Sie sucht anscheinend flüchtig nach verständnisvollen Blicken, findet aber nur abweisende Gesichter. „Wer weiß, wann wir rauskommen?“, setzt sie noch hinzu, „ und dafür werden wir nicht bezahlt!“
Ich habe ja Verständnis für diese Frauen, habe auch schon in Läden gejobbt. Viel Geld kriegt man da nicht, dafür ist es in den Haupteinkaufszeiten wirklich stressig. Und den Kunden fühlt man sich ausgeliefert...
„Immer dasselbe“, murmelt sie weiter, „bis zum letzten Augenblick im Laden!“
Ich fühle mich unwohl. Haben die Leute nicht das Recht, bis zwanzig Uhr einzukaufen, wenn das die Öffnungszeit ist? Und macht es irgendeinen Unterschied, ob sie nun in der Schlange stehen oder noch ein vergessenes Teil herbeiholen?
Die andere hat die „Streuner“ jetzt zur Kasse gescheucht.
Hinter mir höre ich einen Mann stöhnen. „Das war das letzte Mal. Demnächst geh ich in Altenbochum einkaufen; da sind sie netter.“
Bei meinem letzten Job habe ich mit dem Filialleiter diskutiert, weil das Klima immer schlimmer wurde, die Feindseligkeit den Kunden gegenüber, aber auch untereinander immer mehr zunahm. Doch ich war vorsichtig, wollte nicht als die Klugscheißerin von der Uni verschrien sein. Aber warum sieht keiner die Folgen, die ich mit zwei Semestern BWL doch schon ahne: die Abwanderung von Kunden, die stressbedingten Ausfälle des Personals, die noch mehr Belastung und dadurch noch weitere Ausfälle mit sich führen werden; den Rauswurf von Mitarbeiterinnen, und dadurch den Zwang, neue Kräfte einzustellen und anzulernen, das zu noch mehr Stress führt...
Dabei könnte man ja für diese undankbaren Zeiten andere Leute einstellen. Ich fand es toll, am Samstag zu arbeiten, weil ich ja in der Woche zu meinen Seminaren und Vorlesungen musste.
Während die Leute vor mir allmählich weniger werden, gibt es an der Nachbarkasse ein Drama: Ein dunkelhäutiger Mann steht ratlos neben dem Band, in der Hand eine bis an den Rand gefüllte Plastiktüte, die ihm von einer Kassiererin weggerissen wird. „Die Karte ist gesperrt“, sagt sie noch einmal. Und zu ihrer Kollegin gewandt: „Es sind doch immer dieselben...“
„Aber ich habe das doch nicht gewusst“, stammelt der Mann. „Können Sie nicht noch einmal versuchen?“
„Wir wollen auch nach Hause“, kommt der Standardspruch.
„Dann kann ich nur die Hälfte...ich habe nur drei Euro...“
„Die Hälfte geht nicht“, ist die Antwort. „Hier, Elfi, kannst alles wieder einräumen.“
In Elfis Gesicht kann man unverhohlene Wut, vielleicht sogar Hass erkennen.
„Wieviel fehlt denn?“, frage ich.
Keiner antwortet.
„Wieviel fehlt denn?“, setze ich noch einmal an.
„Ich habe zwei Euro neunzig“, sagt der Mann mit dem Inhalt seines Portmonees in der Hand.
„Es sind aber sieben Euro siebzig“, stöhnt die Kassiererin.
„Okay, ich zahle den Rest.“, sage ich und reiche ihr einen Zehner.
„Dann muss ich alles wieder durchziehen...na gut!“
Gesagt, getan. Der Mann reicht mir sein Geld, ich begleiche seine Rechnung und die an meiner Kasse. Ich packe ein und gehe, begleitet von dem Gezeter der Verkäuferinnen.
Draußen bin ich verärgert. Es ist nicht das erste Mal, dass ich jemandem geholfen habe. Ich tu das eigentlich ganz gern, es gibt mir ein Gefühl von Anständigkeit. Jeden Tag ´ne gute Tat!
Aber diesmal frage ich mich, wozu ich das gemacht habe. Ich fühle mich nicht gut. Ich wollte doch helfen: dem armen Mann, der jetzt seinen Wochenendeinkauf behalten kann. Den Verkäuferinnen, die nicht alle Teile wieder in die Regale packen müssen. Stattdessen habe ich ihren Ärger abgekriegt. Und der Mann hat sich noch nicht einmal bedankt...Nicht, dass ich ein Gesicht brauche wie bei Kindern zu Weihnachten! Aber „nett“ könnte es doch jemand finden...
Ich schmolle und beginne, mir selbst Vorwürfe zu machen. Fast fünf Euro, spinn ich denn? Ich als arme Studentin, die dauernd unter dem Druck für den Bafög-Anspruch studiert, nur bloß alles rechtzeitig zu schaffen? Und jetzt, mit dem Wechsel der Landesregierung, drohen auch noch Studiengebühren!
Fast fünf Euro, das sind fast zehn Mark! Einem Fremden! Der nicht einmal „danke“ sagt!
Während ich mich selbst ausschimpfe, fällt mir wieder ein, wieso ich mich so großzügig gefühlt habe. Der Herd von meinen Eltern! Ich habe ihn bei Ebay verkauft und richtig Geld dafür gekriegt! Deshalb habe ich mich mal reich gefühlt, für kurze Zeit...
Als ich die Klingel bei Carolins Wohnung drücke, bin ich wieder einigermaßen versöhnt. Und ihre Umarmung tut ein übriges.
„Gut, dass du da bist! Dann können wir ja anfangen zu kochen.“, sagt sie aufgeregt. „Beinahe wäre das nichts geworden, weil Plus die Lebensmittel dabehalten wollte. Mory ist noch ganz fertig. Komm, ich stelle dir mal meinen neuen Freund vor ...“

geändert am 21.08.05, 15.56h

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Achtung, nur zum Vergleich: das ist die erste Version:
Karma (von Elisha)

Samstag Abend, zwanzig Uhr zwei. Ich stehe an der Kasse bei Plus, warte.
Eigentlich wollte ich jetzt schon bei Carolin sein.
„Kommen Sie jetzt zur Kasse?“, ruft eine Verkäuferin die letzten Kunden auf. Obwohl als Frage formuliert, hallt die Aufforderung durch den Laden. Laut. Ungeduldig. Mit genervtem Unterton.
Schon vorher hat sie ihren Missmut kaum unterdrückt. Oder war es Wut? Sie hatte das Obst schon vor einer Viertelstunde auf eine Palette gestellt, zum Abtransport für das Wochenende bereit. Eine ältere Frau mit Kopftuch hatte sich noch was davon nehmen wollen, und während sie nach einer Packung Weintrauben griff, hatte die Verkäuferin die Palette weggezogen, mit verbissenem Mund und eiligen Schritten.
„Die Stimmung wird Samstags immer schlimmer“, denke ich, während die Angestellte hinter den widerspenstigen Kunden herläuft, die sich nicht gleich auf den Weg zur Kasse machen. „Nein, wir haben Feierabend!“ , schreit sie, „wir wollen auch nach Hause.“
Meine Freundin Carolin hat mir erzählt, dass sie schon einmal einem Mann das Müesli vom Band genommen hat, mit der Weigerung, es von der Kollegin kassieren zu lassen.“ Das gibt es nicht!“, hat sie laut Carolin gekeift, und ich frage mich, ob diese Treibjagd durch den Laden ihr auch irgendein Vergnügen einbringt. Oder wenigstens Befriedigung. Eine Art Sieg.
Ich habe ja Verständnis für diese Frauen: mies bezahlt, mit stressigem Job, ausgeliefert diesen Menschen, die bis zum letzten Augenblick im Laden bleiben. Und doch: Haben diese nicht das Recht, bis zwanzig Uhr einzukaufen, wenn das die Öffnungszeit ist? Und macht es irgendeinen Unterschied, ob sie nun in der Schlange stehen oder noch ein vergessenes Teil herbeiholen?
Warum wehren sie sich nicht gegen ihren Chef, der von ihnen verlangt, die Abrechnung und Aufräumarbeiten nach Geschäftsschluss zu machen, unbezahlt, für eine unbestimmte Dauer, so dass sie nie wissen, wann das Wochenende für sie anfangen wird. Warum machen sie das mit? Warum lässt der Filialleiter das zu, dazu beitragend, dass das Klima immer schlimmer wird, die Feindseligkeit den Kunden gegenüber, aber auch untereinander immer mehr zunimmt?
Und warum sieht keiner die Folgen, die ich mit zwei Semestern BWL doch schon ahne: die Abwanderung von Kunden, die in dieser Atmosphäre nicht mehr einkaufen wollen; die stressbedingten Ausfälle des Personals, die noch mehr Belastung und dadurch noch weitere Ausfälle mit sich führen werden; den Rauswurf von Mitarbeiterinnen, und dadurch den Zwang, neue Kräfte einzustellen und anzulernen, das zu noch mehr Stress führt...
Dabei könnte man ja für diese undankbaren Zeiten andere Leute einstellen. Schließlich gibt es doch genügend Arbeitslose oder andere, die dann arbeiten wollen. Ich zum Beispiel fände am Samstag arbeiten gut, wenn kein Seminar und keine Vorlesung verpasst werden kann...
Während die Leute vor mir allmählich weniger werden, gibt es an der Nachbarkasse ein Drama: Ein dunkelhäutiger Mann steht ratlos neben dem Band, in der Hand eine bis an den Rand gefüllte Plastiktüte, die ihm von einer Kassiererin weggerissen wird. „Die Karte ist gesperrt“, sagt sie noch einmal. Und zu ihrer Kollegin gewandt: „Es sind doch immer dieselben...“
„Aber ich habe das doch nicht gewusst“, stammelt der Mann. „Können Sie nicht noch einmal versuchen?“
„Wir wollen auch nach Hause“, kommt der Standardspruch.
„Dann kann ich nur die Hälfte...ich habe nur drei Euro...“
„Die Hälfte geht nicht“, ist die Antwort. „Hier, Elfi, kannst alles wieder einräumen.“
In Elfis Gesicht kann man unverhohlene Wut, vielleicht sogar Hass erkennen.
„Wieviel fehlt denn?“, frage ich.
Keiner antwortet.
„Wieviel fehlt denn?“, setze ich noch einmal an.
„Ich habe zwei Euro neunzig“, sagt der Mann mit dem Inhalt seines Portmonees in der Hand.
„Es sind aber sieben Euro siebzig“, stöhnt die Kassiererin.
„Okay, ich zahle den Rest.“, sage ich und reiche ihr einen Zehner.
„Dann muss ich alles wieder durchziehen...na gut!“
Gesagt, getan. Der Mann reicht mir sein Geld, ich begleiche seine Rechnung und die an meiner Kasse. Ich packe ein und gehe, begleitet von dem Gezeter der Verkäuferinnen.
Draußen bin ich verärgert. Es ist nicht das erste Mal, dass ich jemandem geholfen habe. Ich tu das eigentlich ganz gern, es gibt mir ein Gefühl von Anständigkeit. Jeden Tag ´ne gute Tat!
Aber diesmal frage ich mich, wozu ich das gemacht habe. Ich fühle mich nicht gut. Ich wollte doch helfen: dem armen Mann, der jetzt seinen Wochenendeinkauf behalten kann. Den Verkäuferinnen, die nicht alle Teile wieder in die Regale packen müssen. Stattdessen habe ich ihren Ärger abgekriegt. Und der Mann hat sich noch nicht einmal bedankt...
Und fast fünf Euro, spinn ich denn? Ich als arme Studentin, die dauernd unter dem Druck studiert, nur bloß alles rechtzeitig zu schaffen, damit mein Bafög-Anspruch bestehen bleibt? Und jetzt, mit dem Wechsel der Landesregierung, drohen auch noch Studiengebühren!
Fast fünf Euro, das sind fast zehn Mark! Einem Fremden! Der nicht einmal „danke“ sagt!
Während ich mich selbst ausschimpfe, kommt mir wieder der Herd in den Sinn, den ich bei Ebay verkauft habe. Weil meine Eltern sich einen neuen zugelegt haben und ich ihren übernehme, hatte ich ihn reingestellt. Und richtig Geld dafür gekriegt! Deshalb habe ich mich mal reich gefühlt, für kurze Zeit...
Als ich die Klingel bei Carolins Wohnung drücke, bin ich wieder einigermaßen versöhnt. Und ihre Umarmung tut ein übriges.
„Gut, dass du da bist! Dann können wir ja anfangen zu kochen.“, sagt sie aufgeregt. „Beinahe wäre das nichts geworden, weil Plus die Lebensmittel dabehalten wollte. Mory ist noch ganz fertig. Komm, ich stelle dir mal meinen neuen Freund vor ...“

 

Hallo Elisha,
auch von mir ein Herzlich willkommen.

Mir gefällt, dass die Protagonistin sich Gedanken um ihre Mitmenschen macht. Was mir nicht gefällt, ist wie wir an ihren Gedanken teilhaben. Die Gedanken, die Sichtweise der Protagonistin blockieren den Handlungsverlauf. Die Analyse der Protagonistin lesen sich wie ein Essay, dass Intelligenz beweisen soll. ;) Der Rest der Geschichte liest sich wie eine Anekdote, weil du am Schluss eine überraschende Wendung einbaust: Das es ausgerechnet Carolins Freund war, dem die Prot aus der Patsche geholfen hat.
Ich schlage vor, um mehr aus der Geschichte zu machen, solltest du an den Figuren arbeiten. Figuren sind das Herz der Geschichte. Am besten ist es, wenn ein Charakter dreidimensional beschrieben ist. Z. B. brauchen deine Kassiererinnen Kontraste! Überlege doch, wo du diese Figuren brechen kannst. Was könnte dahinter liegen, dass sie nach Hause wollen?
Auch deine Protagonistin erscheint mir als Charakter ein wenig konfus. Welche Leidenschaft treibt sie dazu, für einen wildfremden Mann Geld auszugeben? Hatte sie Mitleid? Oder keine Lust hinter ihm zu warten? Oder wollte sie den Etablierten den moralischen Stinkefinger zeigen?
Es scheint so, als würdest du sie selbst nicht kennen. ;)

Kleine Nebenbemerkung: Karten werden oft nur bei Beträgen ab 10 Euro akzeptiert.


Weiterhin viel Spass hier auf KG.de

Goldene Dame

 

Wow, das ging ja schnell mit euren Kommentaren!
Mein altes Problem: es denkt sehr viel in mir, und deshalb auch in meinen Prots. :shy:
Ich habe, nach euren Ratschlägen, die Geschichte überarbeitet, um sie besser in einen Guss zu bringen. Die Verkäuferinnen wollte ich nicht brechen, aber die Prot und der Mann hinter ihr spielen jetzt den Gegenpart.

Goldene Dame schrieb:
Auch deine Protagonistin erscheint mir als Charakter ein wenig konfus. Welche Leidenschaft treibt sie dazu, für einen wildfremden Mann Geld auszugeben?

ich dachte, das wäre schon in der ersten Fassung klar gewesen...

Gruß, Elisha

 
Zuletzt bearbeitet:

hier stand mal die überarbeitete Version

 

Hi Elisha,

was mir nicht gefällt, ist, wie die Verkäuferinnen wegkommen. Die graue BWL-Theorie hilft denen nicht weiter, wenn der Chef sagt: Ihnen gefällts nicht? Die nächste wartet schon auf meinen Anruf, wenn was frei wird...

Ich müsste die Prot fragen, wieso sie (als Studentin) am Samstag erst um 20°° Uhr einkaufen geht. Aus Solidarität mit diesen Verkäuferinnen gehe ich spätestens um 12°°.
Das ist doch Mist: Ich bin abends schon auf dem Weg ins Kino oder die Kneipe und die müssen noch schuften. Meiner Meinung nach müsste Samstags auch spätestens um 16°° überall dicht sein. Wer bis dahin nicht eingekauft hat, ist selber schuld.

Wenn ich um 17.45 in eine Metzgerei komme, die um 18°° schließt, frage ich, ob die Maschinen schon geputzt sind...da freuen sich die Verkäuferinnen, wenn ich dann einfach etwas am Stück nehme oder mich auf die schon aufgeschnittenen Sorten beschränke.

Dieses Plädoyer kommt von einer, die in einem Geschäftshaushalt großgeworden ist, die Samstags schon um 13°° geschlossen haben, damit sie um ca. 16.00 Uhr aus dem Laden kamen.

Ich bezweifle zwar, dass in einem Geschäft die Verkäuferinnen trotz dieser widrigen Umstände so unfreundlich sein können - aber wer weiß, ich war ja noch nie Samstag Abend einkaufen...

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo Angua,
Danke, du bist ja fleißig! Das mit der Schlange werde ich übernehmen.Wenn deine Satire fertig ist, sag mir Bescheid!

 

Hi Bernadette,
dann schreib doch eine Geschichte darüber; fänd ich spannend.

Ich bezweifle zwar, dass in einem Geschäft die Verkäuferinnen trotz dieser widrigen Umstände so unfreundlich sein können - aber wer weiß, ich war ja noch nie Samstag Abend einkaufen...
sie waren noch viel schlimmer; dadurch bin ich auf die Geschichte gekommen.

Ich habe ja, wie die Prot, eine zwiespältige Meinung dazu: Verständnis für abgehetzte Verkäuferinnen, aber auch Ärger, über Dummheit und ein mieses System ( s. BWL-Ausführung in der ersten Fassung)

Trotzdem danke für deinen Kommentar, Elisha

 

Hi Elisha,

( s. BWL-Ausführung in der ersten Fassung)

für den Leser fände ich es sinnvoll, wenn du direkt in der ersten Fassung obendrüber bemerken könntest, dass in Beitrag xy eine neuere Version steht, falls es dir wichtig ist, dass die alte existent bleibt.

Lieber Gruß
bernadette

 
Zuletzt bearbeitet:

Danke für dennTipp,
ich meinte gelesen zu haben, dass die alte erhalten bleiben soll (von sim, glaube ich) und war unsicher, wie ich das machen soll. Ich habe auch schon gedacht, jetzt lesen die anderen, die nicht durch die Kommentare scrollen, doch die alte Geschichte. Ich versuche mal, das zu verbessern.
Gruß, Elisha

 

Einkauf bei Plus, eine Alltagsepisode. Thema der Geschichte ist die wachsende Aggressivität, die von den unzufriedenen Angestellten auf die Kunden überschlägt. Die Protagonistin, die in einer halbeskalierten Situation helfen will, erreicht durch ihr menschliches Verhalten nichts. Ist gar derart enttäuscht von den Reaktionen der Beteiligten, daß sie ihr Handeln, das sie als "Anständigkeit" bezeichnet, in Frage stellt. Am Ende stellt sich heraus, daß sie, ohne es zu wissen, dem neuen Partner ihrer Freundin damit geholfen hat.

Möglich, daß ich eine gewisse Aversion Pointen gegenüber habe. Vermutlich, weil es so viele gibt, die nicht so recht funktionieren wollen, wie auch diese: schön, könnte man sich denken, jetzt wird ihr Verhalten vermutlich doch noch honoriert. Wobei ich mich frage: weshalb denn nicht gleich bei Plus? Um welchen Menschen handelt es sich bei diesem Mory, daß er es nicht fertigbringt, sich an Ort und Stelle zu bedanken, und sei es nur durch ein unverständliches Gebrabbel. Und damit läßt diese Pointe mir eher einen schalen Geschmack zurück.

An einigen Stellen hatte ich das Gefühl, der Text könnte noch eine Straffung verkraften, könnte Ballast verlieren. Vielleicht ist es gar nicht nötig, die Geschichte der bösartigen Verkäuferin voranzuschieben, möglicherweise reicht es aus, gleich mit der Zahlungsepisode einzusteigen.
Auch die vielen Gedanken der Protagonistin halte ich nicht an allen Stellen für notwendig, sie verlangsamen das Geschehen eher.

Noch einige Detailanmerkungen:

  • Schon vorher [...] Sie hatte das Obst schon - Wortwiederholung
  • Müesli - Müsli
  • "Wer weiß, wann wir rauskommen?", setzt sie noch hinzu, " und dafür werden wir nicht bezahlt!" - Das erste Komma ist überflüssig und vor dem "und" ist Dir ein Leerzeichen reingerutscht.
  • neue Kräfte einzustellen und anzulernen, das zu noch mehr Stress führt... - "was" zu noch mehr
  • Der nicht einmal "danke" sagt! - Vielleicht besser "der sich nicht einmal bedankt hat"? So muß ich aus irgendeinem abstrusen Grund an Kinder denken.
  • Der Herd von meinen Eltern! - "meiner Eltern"
  • richtig Geld dafür gekriegt! - "bekommen" gefiele mir besser

 

Hallo cbrucher,

danke für deinen Kommentar.

Zu der Pointe meintest du:

schön, könnte man sich denken, jetzt wird ihr Verhalten vermutlich doch noch honoriert
ich habe den Titel Karma gewählt, weil es mir wichtig war, die Verbindung von allem zu zeigen. Egal, ob Mory sich bedankt, profitiert sie von ihrem Verhalten, weil ihr Abendessen davon abhängt. Ich werde aber trotzdem überlegen, ob es dadurch platt wird. Wenn du noch einen Verbesserungsvorschlag dazu hast, sag ihn mir.

weshalb denn nicht gleich bei Plus? Um welchen Menschen handelt es sich bei diesem Mory, daß er es nicht fertigbringt, sich an Ort und Stelle zu bedanken

meine Antwort:
Mory ist noch ganz fertig
er hat die Situation nicht ganz geschnallt oder konnte so schnell nicht reagieren

Deine stilistischen Vorschläge werde ich übernehmen; bis auf

Müesli - Müsli
Müesli ist richtig - die Schweizer amüsieren sich nämlich über die Deutschen, weil Müsli Mäuschen bedeutet, und das will wohl kaum jemand essen :sealed: .

Wobei ich noch unsicher bin: ist das okay, Plus zu nennen? Wird es dadurch realistisch oder tut man das nicht?


Gruß, Elisha

 

Nur ganz schnell:

Müesli wird von meinem Wahrig lediglich als alemannische Variante aufgeführt, ist also nicht falsch. Außerdem werde ich auch in den Zukunft nicht auf diese Krapfen mit Marmeladenfüllung verzichten, bloß weil jemand meinen könnte, ich esse einen toten Präsidenten oder einen Bewohner der Hauptstadt.

Deine Erklärung für Morys Verhalten finde ich insofern etwas schwach, als die Protagonistin ihm dann zumindest selbst ansehen sollte, daß er völlig fertig ist. Die Möglichkeit sollte ihr zumindest in den Sinn kommen, bevor sie ihn in Gedanken verurteilt.

Die Nennung des Supermarktes finde ich in Ordnung, vermutlich denken andere da ganz anders drüber. Ich bin der Ansicht, daß Plus Alltag ist, den man ruhig beim Namen nennen darf.

 

Hallo Elisha,

eine eigentlich einfache Begebenheit, doch wenn man sie näher betrachtet merkt man ihre Relevanz: Kleinigkeiten addieren sich, ergeben schlechte Stimmung und letztlich sogar konkrete, dauerhafte Nachteile (Kundenschwund - Arbeitslosigkeit).
Schön erfasst sind die Verhaltensmuster (wenn auch im Mittelteil das Genörgel vielleicht etwas zu oft dargestellt wird - aber dann kann man es miterleben :D ):

„Obwohl als Frage formuliert, hallt die Aufforderung durch den Laden. Laut. Ungeduldig. Mit genervtem Unterton.“


„Sie sucht anscheinend flüchtig nach verständnisvollen Blicken, findet aber nur abweisende Gesichter.“

„Ich schmolle und beginne, mir selbst Vorwürfe zu machen“

- Ja, ganz typisch …


„Gut, dass du da bist! Dann können wir ja anfangen zu kochen.“, sagt sie aufgeregt. „Beinahe wäre das nichts geworden, weil Plus die Lebensmittel dabehalten wollte. Mory ist noch ganz fertig. Komm, ich stelle dir mal meinen neuen Freund vor ...“


- Jetzt wird es richtig interessant: Wie reagiert Mory? Wird Carolin davon erfahren, dass Mory sich nicht bedankt hat? Warum hat er sich nicht bedankt?

Ein guter Schachzug, dieses Nichtbedanken! (Wobei sein Verhalten keinen Einfluss auf den Wert ihres Tuns hat ...)

Noch ein wenig Textkram:


„Ich stehe an der Kasse bei Plus“

- Da würde ich Supermarkt schreiben, damit die Geschichte noch gilt, wenn PLUS längst pleite ist.

„Schon vorher hat sie ihren Missmut kaum unterdrückt. Oder war es Wut? Sie hatte das Obst schon“

- Doppelung „schon“

„Meine Freundin Carolin hat mir erzählt, dass sie schon einmal einem Mann das Müesli vom Band genommen hat“

- dachte erst, Carolin sei die Übeltäterin. Vielleicht kannst du der Verkäuferin einen Namen geben oder einen beschreibenden Namensersatz (die kleine Rothaarige), schließlich spielt die Frau eine wesentliche Rolle im Text.


„ Wir wollen auch nach Hause

- „Wir


„Und den Kunden fühlt man sich ausgeliefert...“

- ausgeliefert … (schau mal, da sind noch andere Stellen)


L G,

tschüß Woltochinon

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom