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Karriereknick
Im einzigen Café meines Heimatortes gab es in den Achtzigern einen Rallye-Klub, der zweimal im Monat illegale Autorennen veranstaltete. Kurz vor meinem zwanzigsten Geburtstag lernte ich dort Schurli kennen. Er war ein paar Jahre älter als ich und immer knapp bei Kasse. Das war, neben seiner Autoleidenschaft, unser größter gemeinsamer Nenner. Wir wurden rasch Freunde. Von seinem verstorbenen Vater hatte Schurli ein kleines Grundstück geerbt, auf dem er einen vergammelten Schrottplatz betrieb. Ständig rauchte er. Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand waren dunkelbraun verfärbt. Schurli bohrte gerne in der Nase, und wenn er sich unbeobachtet fühlte, wischte er den Rotz an seiner Hose ab. Am wohlsten fühlte er sich in der öligen Montiergrube am Schrottplatz. Dort schraubte er den ganzen Tag an rostigen Autos herum, immer hatte er Dreck unter den Fingernägeln, immer roch er nach Benzin.
Ebenso wie ich, war Schurli ein begeisterter Rallyefahrer. Wir fuhren mit unseren auffrisierten Kübeln jedes Rennen, das vom Klub veranstaltet wurde. Häufig gab es Blechschäden und technische Defekte. Das ging immer mehr ins Geld, bald stand uns das Wasser bis zum Hals.
An einem schwülen Julitag besuchte ich unser Klub-Café. Einer der wenigen anwesenden Gäste war Schurli. Er saß im Garten unter einem Sonnenschirm und rauchte eine Zigarette. Alles an ihm wirkte entspannt. Über die Ränder seiner verspiegelten Sonnenbrille linste er mich freundlich an. „Wie läuft's, Amigo?“ Genussvoll schmatzend nahm er einen Schluck Bier.
„Scheiße“, stieß ich hervor und setzte mich ihm gegenüber. „Die Bank gibt mir keine Kohle mehr. Hab zu viel überzogen.“
Schurli stieß ein paar Rauchringe aus und zuckte mit den Schultern. „Geht mir nicht anders. Ist immer dasselbe, was?“
Ich nickte. Der Kellner kam und nahm meine Bestellung auf. Nachdem er gegangen war, beugte sich Schurli etwas vor und sagte leise: „Vielleicht wüsste ich eine Lösung für unser Problem ... wenn ...“, er blickte sich lauernd um, „wenn du mal auf deinen Job vergisst und kein Hosenscheißer bist.“
Ich wurde hellhörig. „Spuck‘s aus!“
Er sah mich triumphierend an. „Was meinst du, wo ich die breiten Alufelgen für meinen Volvo herhabe?“
Ich schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung.“
Schurli lehnte sich zurück, zündete sich genüsslich eine neue Zigarette an und inhalierte tief. „Hab ich mir vorige Woche besorgt.“ Er blies einen Rauchring. „Hat nur zehn Minuten Angst gekostet.“
Für einen Moment starrte mich mein verblüfftes Spiegelbild aus seinen Brillengläsern an, dann verstand ich. Eine nie gekannte Gier überschwemmte mich, drängte alle Bedenken zurück. „Meine Reifen sind komplett hinüber“, sagte ich leise. „Und die Überprüfungsvignette ist seit zwei Monaten abgelaufen.“
Schurli zwinkerte gönnerhaft. „Am Donnerstag zieh‘ ich die nächste Nummer ab. Wenn du willst, komm mit. Was wir nicht brauchen können, verkauf‘ ich am Schrottplatz.“ Er drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. „Die Kohle teilen wir.“
„O.K.“, sagte ich hastig. „Treffen wir uns Donnerstagabend im Moststüberl?“
Schurli nickte, warf einen Blick auf seine Armbanduhr und winkte den Kellner heran. „Die Rechnung geht auf mich.“ Er zahlte, stand auf und rückte seine modische Sonnenbrille zurecht. „Also bis dann, hab heut‘ noch was Wichtiges zu erledigen.“ Grinsend schob er die Daumenspitze zwischen Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand hin und her.
***
Am Donnerstag, gegen Mitternacht, zogen wir los. Schurli schlug vor, seinen Wagen zu nehmen. Der vergammelte Volvo stank nach kaltem Rauch, die Sitze waren ölverschmiert und grau von Zigarettenasche. Werkzeug, Plastiktüten und leere Bierdosen lagen im Fahrzeuginneren herum.
Schurli startete die Kiste, mit quietschenden Reifen fuhren wir los. Nach dem heftigen Regen der letzten Nacht, war es den ganzen Tag über heiß und stickig gewesen. Ich kurbelte das Fenster herunter, lehnte mich zurück und ließ mir den kühlen Fahrtwind ins Gesicht blasen. Es kam mir seltsam vor, dass ich überhaupt keine Angst verspürte. Nicht einmal Nervosität. Stattdessen machte sich ein erwartungsvolles, geradezu freudiges Gefühl in mir breit. Ich spürte etwas Neues, Aufregendes auf mich zukommen, etwas, das ich nicht kannte und dessen Reiz so groß war, dass ich darüber alles andere vergaß. Mit jedem Kilometer, den wir durch die Nacht fuhren, steigerte sich dieses Empfinden. Ich konnte es kaum noch erwarten, anzufangen.
Übermütig stieß ich Schurli mit dem Ellbogen an, grinste und rieb mir die Hände. Er feixte zurück, wir verstanden einander wortlos, lagen auf der selben Wellenlänge. In diesem Moment hätte kein Blatt Papier zwischen uns gepasst.
Ein Gebrauchtwagenhändler am Stadtrand Wiens war unser erstes Opfer. Wir stiegen aus und überprüften die Sachlage. Das Firmengebäude lag stockfinster da, eine Straßenlaterne warf mattes Licht auf den offenen Autoabstellplatz. Gelegentlich huschten die Scheinwerfer eines vorbeifahrenden Autos die Glasfront des Gebäudes entlang, wir duckten uns, um nicht gesehen zu werden. Das angrenzende Gelände war unverbaut und wurde landwirtschaftlich genutzt, die schwüle Luft roch nach Getreide und feuchter Erde. In einiger Entfernung quakte eine Froschkolonie um die Wette. Ansonsten war es völlig ruhig.
Wir fingen sofort an. Von einem weißen Ford nahmen wir mit Hilfe zweier Wagenheber alle vier Alu-Räder ab, es folgten beide Außenspiegel und die Breitstrahler. Innerhalb weniger Minuten lag der geplünderte Wagen auf seiner Bodenplatte. Das Auto gleich daneben hatte eine gültige Überprüfungsvignette an der Windschutzscheibe. Schurli zog eine Rasierklinge hervor und entfernte die Folie fachmännisch. Grinsend hielt er sie mir entgegen. „Die Überprüfung Ihres Fahrzeugs ergab keinerlei Mängel. Hier ist Ihre neue Vignette.“ Erleichtert klebte ich sie auf die Innenseite meiner Zigarettenschachtel.
„Eigentlich sollten wir hier gleich volltanken“, sagte Schurli. Aus dem Kofferraum seines Volvos holte er eine Handpumpe und einen Plastikkanister. Er öffnete den Tankverschluss eines der abgestellten Autos und führte den Pumpenschlauch ein. Dann drückte er mehrere Male auf den Balg und schon floss Benzin. Schurli füllte den Sprit in den Tank seines Volvos, wir grinsten uns an und begannen wie verrückt zu lachen. Alles ging so einfach.
Wir plünderten noch ein paar weitere Autos, dann machten wir uns auf den Heimweg. Es war so gegen drei Uhr früh.
Auf halber Strecke bog Schurli völlig überraschend in eine Hauseinfahrt, die in einen mit Efeu bewachsenen Innenhof mündete. An einer Feuermauer lehnte ein verrosteter Kleinbus ohne Bereifung. Er stand etwas wackelig auf Ziegelsteinen aufgebockt und trug keine Nummernschilder.
„Heiße Ware immer abkühlen lassen“, sagte Schurli. „Das Haus gehört meinem Onkel und ist schon lange unbewohnt. Lass uns hier alles umladen und ein paar Tage zuwarten. Es läuft uns nichts davon.“ Er warf mir einen verschmitzten Blick zu. „Du vertraust mir doch?“
Ich nickte. Schurli und ich stiegen aus und luden die Beute in den Kleinbus. Dann machten wir uns endgültig auf den Heimweg.
In einer stillen Seitengasse bremste Schurli plötzlich scharf und hielt an. „Siehst du diese Weitstrahler?“ Er wies auf den rechten Straßenrand. Zwischen zwei Kastanienbäumen stand ein weißer Audi mit riesigen Zusatzscheinwerfern.
Ich sah auf die Uhr. Es war gegen vier, der Morgen begann bereits zu dämmern. „Ach was, scheiß auf die Töpfe“, sagte ich. „Wir haben genug für heute. Lass uns nach Hause fahren. Ich bin hundemüde.“ Demonstrativ fuhr ich mit dem Sitz zurück, legte meine Beine auf das Armaturenbrett, verschränkte die Arme vor der Brust und schloss die Augen.
“He, das sind große Weitstrahler!“ Er ließ nicht locker. „So was klaut man nicht an jeder Ecke.“
Bevor ich etwas sagen konnte, stellte er den Wagen ab und stieg aus. Ich blickte mich gründlich um. Der weiße Audi parkte vor einem niedrigen Häuschen mit rostigem Eisenzaun. Es wirkte unbewohnt. An einigen Stellen blätterte der Mauerputz, die Garageneinfahrt war von Gras überwuchert.
Auf der anderen Seite der Straße gab es mehrstöckige Wohnblocks. In einigen Fenstern brannte Licht.
Ich ging zu Schurli, der schon vor dem Audi kniete. „Der Platz ist nicht günstig“, sagte ich. „Lassen wir es besser sein.“
„Ach was“, flüsterte er. Mit einer Kombizange kappte er die Stromkabel knapp unter der Stoßstange und schob die Enden hinter das Frontblech zurück. „Ich brauch zwei 17er Gabelschlüssel. In fünf Minuten sind wir weg.“
„Ich ... ich weiß nicht so recht.“
„Komm jetzt, scheiß dich nicht an“, zischte er. „Die zwei Töpfe lass‘ ich nicht liegen. Nachher ist Schluss für heute.“ Er hob seine beiden Nikotinfinger. „Ich schwöre es.“
Widerwillig ging ich zum Wagen und fischte die Schlüssel aus dem Kofferraum. Schurli war ein Profi. Blitzschnell montierte er die Scheinwerfer ab und versteckte sie unter den Vordersitzen seines Volvos. „So“, meinte er zufrieden. „Und jetzt lass uns abhauen.“ Im selben Moment hörten wir das Geräusch eines rasch näher kommenden Autos.
„Nur jetzt keine Bullen“, stieß Schurli hervor. „Wir tun sicherheitshalber so, als müssten wir pinkeln!“
Rasch trat ich zu einem der Kastanienbäume und holte meinen Schwanz raus. Wenige Sekunden später tauchte am Ende der Gasse ein Streifenwagen auf. Er kam gegen die Einbahn gefahren und blieb mit quietschenden Reifen neben mir stehen. Das Blaulicht lief an, links und rechts sprang ein Polizist aus dem Wagen.
„Was tun Sie hier“, rief der jüngere, während er seine Kappe aufsetzte. „Weisen Sie sich aus!“ Er trug nur einen einzelnen, schmalen Silberstreifen auf seinem Revers, war also noch ein provisorischer Inspektor mit Zeitvertrag. Genau wie ich selbst.
„Wir wollten mal pinkeln“, sagte ich und schloss demonstrativ meinen Hosenschlitz. „Wo liegt das Problem?“
„Die Fragen stellen wir“, sagte der ältere und ranghöhere Beamte. „Zeigen Sie mir Ihre Papiere." Er wandte sich an Schurli, der pinkelnd unter dem anderen Kastanienbaum stand. „Sie auch!“
Wir holten unsere Ausweise hervor. „Worum geht es denn überhaupt?“, wiederholte ich und zeigte dem jüngeren, wie beiläufig, meinen Dienstausweis. Er blickte mich verblüfft von oben bis unten an. „Du bist, ... ich meine, Sie sind, ... ein Polizist?“ Der junge Beamte warf einen Blick zu seinem Kollegen. „Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr.“
Er kratzte sich nachdenklich am Kopf und zeigte unsere Ausweise dem älteren Kollegen. Der warf nur einen kurzen Blick darauf, nahm wortlos eine Taschenlampe aus dem Streifenwagen und begann die parkenden Autos zu untersuchen. Mit hochgezogenen Schultern blickte ich den jüngeren Polizisten an. „Was ist los, Kollege?“
Er senkte den Blick zu Boden. „Wir wurden anonym verständigt, dass hier Autoeinbrecher am Werk sind.“ Seine Stimme klang unsicher.
„So ein Blödsinn“, sagte ich rasch. „Da konnte wieder jemand nicht schlafen und hat Geister gesehen. So etwas erlebe ich in jedem zweiten Nachtdienst.“ Der junge Inspektor grinste, er war schon halb auf unserer Seite. Dennoch läuteten meine inneren Alarmglocken Sturm. Ich wusste, der anonyme Anrufer konnte jederzeit auf der Bildfläche erscheinen und alles zunichtemachen. Bei dem Gedanken wurde mir heiß, meine Hände begannen zu schwitzen. Der ranghöhere Beamte leuchtete mit seiner Taschenlampe in unser Auto. Er wandte sich an Schurli. „Was machen Sie mit dem Werkzeug, das überall herumliegt?“
„Ich betreibe in Niederösterreich einen Schrottplatz“, sagte Schurli lächelnd. „In meinem Wagen sieht es immer so aus.“ Er zündete sich eine Zigarette an und blies einen dicken Rauchring. Wo hatte er nur diese Ruhe her?
„Öffnen Sie den Kofferraum“, sagte der ältere Polizist. Schurli zögerte keine Sekunde. Der Beamte leuchtete in den schmutzigen Kofferraum. Außer Müll, dem leeren Plastikkanister und schmutzigem Werkzeug gab es nichts zu sehen. Er drehte sich angewidert weg.
Schurli grinste ihn frech an, mir hingegen klopfte das Herz bis zum Hals. Bemüht um einen ruhigen Tonfall sagte ich zu dem Beamten mit der Taschenlampe: „Wir sind sehr müde, Herr Kollege und würden jetzt gerne nach Hause fahren.“
Ich hatte das Wort Kollege besonders betont. Der Ältere knipste die Taschenlampe aus und suchte meinen Blick. „Bei einem solchen Verdacht müssen wir uns schon etwas genauer umsehen. Gerade Sie, als Kollege, sollten das wissen.“
Ich nickte, tat einsichtig und schwieg.
Erst jetzt nahm er meinen Dienstausweis genauer unter die Lupe, brauchte alle Zeit der Welt dafür. Ich stand wie auf Nadeln, unentwegt schrie meine innere Stimme: Nur weg von hier! So schnell wie möglich, weg von hier!
Endlich nahm er seine Lesebrille ab und verstaute sie umständlich in einem Etui. „Meinetwegen können Sie weiterfahren“, sagte er. „Der Anrufer ist nicht hier, keines der umstehenden Autos scheint beschädigt zu sein.“ Er steckte das Brillenetui in seine Brusttasche und gab uns die Ausweise zurück.
Geschafft! Mit feuchten Händen steckte ich meinen Dienstausweis ein.
Der ältere Beamte nahm seine Kappe ab, strich sich das Haar zurück und lächelte zum ersten Mal. Er setzte sie wieder auf und blickte zu seinem Begleiter. „Lass uns hier abhauen, Karl. Aber melde es vorher der Zentrale.“
Noch eine Verzögerung. Mir schlief das Gesicht ein.
Sein jüngerer Kollege ging zum Streifenwagen und schaltete das Blaulicht ab. Dann teilte er dem Kommissariat über Funk das Ende des Einsatzes mit. Schurli und ich verabschiedeten uns, die beiden tippten grüßend an ihren Kappenrand und ich stieg in den Volvo. Gerade als Schurli die Fahrertüre öffnen wollte, kam aus dem verwahrlosten Einfamilienhaus ein alter Mann in einem zerschlissenen Bademantel zum Gartentor gelaufen. Er war völlig atemlos und zitterte am ganzen Körper. Seine weißen Haare standen ungekämmt in alle Richtungen. „Aufhalten, aufhalten!“, kreischte er. „Ihr lasst sie ja wieder laufen!“ Er zeigte auf Schurli und mich. „Das sind die beiden Gauner. Ich hab sie genau beobachtet.“
Für einen Moment war es völlig still. Niemand sagte ein Wort. Nur das nächtliche Zirpen der Grillen war zu hören. Der Polizist mit der Taschenlampe sah mich für einen Moment verständnislos an, dann wurde sein Gesichtsausdruck steinhart. „Karl, sieh dir sofort nochmal ihren Wagen an.“ Er legte seine rechte Hand auf die Pistolentasche und ließ uns keine Sekunde aus den Augen.
Sein jüngerer Kollege wurde rasch fündig. Der Besitzer des Audis wurde vom Kommissariat ermittelt, kurze Zeit später erschien er am Tatort und bestätigte das Fehlen der Weitstrahler. Wir wurden sofort festgenommen und auf das Kommissariat gebracht. Dort warfen sie uns, voneinander getrennt, in muffige Arrestzellen.
Bereits am frühen Vormittag erhielt ich Besuch von einem Wachzimmerkollegen. Er kam in Begleitung eines Kriminalbeamten und brachte das Formular für den freiwilligen Austritt von der Sicherheitswache mit. Es war bereits ausgefüllt, nur meine Unterschrift fehlte noch. Mir blieb keine Wahl, einzige Alternative wäre die fristlose Entlassung gewesen. Ich konnte spüren, wie peinlich meinem Kollegen die Situation war. Er schüttelte den Kopf. „War das wirklich notwendig?“
Ich blickte zu Boden, zuckte mit den Schultern und schwieg. Was hätte ich auch sagen sollen? Der Kriminalbeamte hielt mir ungeduldig seinen Kugelschreiber hin. Rasch nahm ich das Formular und unterschrieb. Dann ließ ich mich wortlos auf das schmuddelige Bett fallen und drehte mein Gesicht zur Wand. Mein Kollege wartete noch einen Moment, dann verließ er grußlos die Arrestzelle.
Wir wurden stundenlang einvernommen, aber Schurli und ich hielten dicht. Vom rostigen Kleinbus im begrünten Innenhof verrieten wir kein Wort, auch die Überprüfungsvignette an der Innenseite meiner Zigarettenschachtel überstand alles unentdeckt. Was blieb, waren die verdammten Weitstrahler.
Am späten Nachmittag unterschrieben wir das Geständnis, kurz danach erfolgte unsere Entlassung aus dem Arrest.
Als ich vor das Kommissariat trat, regnete es in Strömen. In meiner rechten Hand trug ich eine abgewetzte Plastiktüte, in der sich der Inhalt meines Wachzimmerspinds befand. Ich hielt sie mir schützend über den Kopf, während ich auf den Bus wartete.