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Katzenslang

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08.01.2002
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Katzenslang

"Nehmen Sie hier bitte Platz, Frau Gebhardt." Polizeiobermeister Hinrichsen hatte der hageren Frau einen Stuhl seitlich an seinen Schreibtisch geschoben.
"Zunächst brauch Ihre Personalien. Geben Sie bitte mal Ihren Ausweis."
Inka Gebhardt klappte ihre Handtasche auf und kramte darin, um dann unvermittelt inne zuhalten, "ach, ich hab ihn ja extra in die Manteltasche...", sprach sie leise, griff in ihren Mantel und überreichte danach den Personalausweis. Sie hatte schlanke Finger, fiel Hinrichsen auf. Angestrengt versuchte sie ihre Nervosität im Zaum zu halten.
"Frau Gebhardt, Sie sind jetzt 43. Sind Sie ledig?" Sie nickte. "Und was machen Sie beruflich?"
"Ich bin Lehrerin an der Gesamtschule Heidberg, ich unterrichte die Fächer Musik und Geschichte."
Hinrichsen benötigte eine Weile, um diese Angaben in seine Tastatur zu hämmern.
"Frau Gebhardt, Sie wissen, weshalb Sie zu dieser Vernehmung vorgeladen sind?"
"Ja", hauchte sie kaum hörbar, "wegen des Katers."
"Richtig. Ihnen wird vorgeworfen, den Tod Ihres Katers herbei geführt zu haben. Es liegt eine Strafanzeige gegen Sie vor."
Sie hatte ihre Handtasche fester an sich gezogen und wich seinem Blick aus.

"Nun erzählen Sie mal, wie es dazu kam." Hinrichsen hatte einen väterlichen Ton angeschlagen.
Mit zittriger Stimme, den Kopf so vorsichtig schüttelnd als sei er zerbrechlich, antwortete sie: "ich kann dazu nichts sagen".
"Na, na, Frau Gebhardt", tadelte Hinrichsen, "Nachbarn haben gesehen, wie Sie Ihren schwarzen Kater zunächst in die Mülltonne warfen. Und als das jämmerliche Geschrei nicht mehr zu überhören war, zogen Sie ihn wieder raus. Dann beobachtete man, wie Sie ihn im Kofferraum Ihres Fahrzeugs davon fuhren. Was war denn passiert?"

Sie schüttelte erneut den Kopf. "Ich kann es nicht sagen", ihre Stimme klang müde resigniert, "mir würde niemand glauben."
"Was würde Ihnen niemand glauben, Frau Gebhardt?", hakte Hinrichsen sofort nach.

"Wissen Sie, ich liebe Katzen über alles und Teo war mein Sonnenschein. Er war ein lieber Kater. Aber ich musste es tun. Ich konnte nicht mehr. Sie ahnen ja nicht...", brach sie ab.
"Frau Gebhardt", Hinrichsen verlegte sich auf eine beschwichtigende Tonlage, "Ihr Kater wurde am 15. Dezember erfroren auf der Bundesstraße 5 kurz vor Tönning aufgefunden. Das sind rund 50 Kilometer von hier entfernt. Weil er gechipt war, konnten wir ermitteln, dass Sie die Besitzerin waren. Weshalb haben Sie ihn ausgesetzt?"
"Das wird mir keiner glauben, wenn ich erzähle, was passiert ist. Keiner. Sie werden mich alle für verrückt halten", erwiderte sie verzweifelt. Tränen rannen über ihre Wangen, "dass mir so etwas jemals passieren kann, das hätte ich im Leben nie vermutet." Aus der Handtasche hatte sie ein Taschentuch gezogen, in das sie schniefte.

"Ich schlage vor, Frau Gebhardt, Sie berichten erstmal in Ruhe, was passiert ist und dann sehen wir weiter." Hinrichsen Stimme hatte das beruhigende sonore Timbre eines Geistlichen angenommen, deren Klang in der Lage ist, jeder noch so furchtbaren Straftat die himmlische Absolution zu erteilen.

Sie atmete tief durch.

"Es begann Anfang Dezember", sagte sie mit stockender Stimme, als müsse sie sich jedes Wort abringen, "es war nachts und ich wachte auf, weil mich Geräusche weckten. Da sprach jemand. Es war eine seltsame Männerstimme, wie wenn eine Comicfigur spricht. Erst dachte ich, der Radiowecker hat sich verstellt und das Radio hätte sich mitten in der Nacht angeschaltet. Aber daher kam das nicht. Ich lag wie gelähmt in meinem Bett, weil ich dachte, dass Einbrecher in der Wohnung sind."
"Was sagte denn diese Stimme? Konnten Sie das hören?"

"Oh ja, das konnte ich gut hören. Nahe des Terrassenfensters quäkte laut eine Stimme, die sich fast überschlug."

"Na und was hörten Sie nun?", fiel Hinrichsen ungeduldig ins Wort.

Sie seufzte und schüttelte den Kopf. "Das ist unaussprechlich für mich. Das waren die obszönsten Worte, die ich jemals in meinem Leben gehört habe."

Hinrichsen hatte eine Augenbraue hochgezogen und blickte die Befragte schräg an.
"Ich bitte Sie, Frau Gebhardt, so kommen wir nicht weiter. Dies ist eine Vernehmung! Sie müssen mir vorbehaltlos alles mitteilen. Also? Was sagte der Mann?"

"Nein, es war kein Mann, es klang nur eher männlich als weiblich", korrigierte sie, dann holte sie tief Luft.
"Die Stimme sagte: "hey, du verficktes geiles Luder, wenn die alte Vogelscheuche, bei der ich Quartier hab, dich in die warme Stube ließe, würd ich dir dein Katzenhirn aus dem Kopf pimpern, so rattenscharf bin ich auf dich!" und dann hörte ich, wie es an der Fensterscheibe klopfte und draußen auf der Veranda miaute es. Ich habe vorsichtig nachgeschaut. Am Fenster stand Kater Teo und trommelte mit seinen Pfoten gegen die Scheibe und auf der Veranda trippelte eine von den Nachbarkatzen herum. Als die mich sah, blinzelte sie und huschte davon. Dann hörte ich wie direkt neben mir Kater Teo rief "hey, komm zurück, du Luder, und zeig mir nochmal dein geiles Katzenloch! Komm, zier dich nicht, du lässt doch sowieso jeden drüber!" Ich traute meinen Ohren nicht und stand wie angenagelt neben Teo. Solche Worte von meinem Kater!"

Unsicher schaute sie zu Hinrichsen auf, der ihr ermunternd zunickte.

"Und wie gings weiter?"

"Das passiert jetzt nicht, dachte ich, der Kater kann nicht in meiner Sprache reden, das ist ein Traum. Aber dann entdeckte mich Teo und fing an, mich in der übelsten Gossensprache zu beschimpfen. "Was hast du hier zu suchen, Vogelscheuche? Du versaust mir hier die Tour. Spionierst du mir etwa nach, du alte Krähe? Verpiss dich in dein stinkendes Bett, du hässliches Gerippe!" Sprachlos stand ich wie angewurzelt am Verandafenster, als Teo sich um meine Beine schmiegte und zwischen ihnen hindurch schob. Eine Geste der Zärtlichkeit, wie ich bislang dachte, aber was er dann, während er sein Köpfchen an mein Bein drückte, sagte, war schockierend. Er bedrohte mich."Wenn du nicht auf der Stelle verduftest, schlag ich dir meine Krallen tief ins Fleisch bis dein Blut rausspritzt." Und dann liebkoste er meinen Fuß und seine widerlich klingende Comicstimme sagte "und hier genau an dieser Stelle, du alte Schachtel, zerfetz ich dir den Fuß." Glauben Sie mir, ich war so perplex, dass ich in mein Bett zurückschwankte und dort mit pochendem Herzen und rasendem Puls versuchte, meine Gedanken zu ordnen."

"Sie meinen, Ihr Kater Teo hat direkt zu Ihnen in unserer Sprache gesprochen? Oder hat er miaut und Sie haben ihn trotzdem verstanden?" Hinrichsen versuchte, so sachlich wie möglich zu klingen. 'Donnerwetter', dachte er, 'in unserem Beruf haben wir’s immer häufiger mit Durchgeknallten zu tun.'

"Nein, verstehen Sie doch, der Kater sprach Worte, wie Sie und ich. Richtige Worte. Die Stimme war eigenartig, wie eine Mickymousestimme. Ich weiß, es klingt unglaubwürdig", sagte sie matt.
"Die ganze Nacht hab ich darüber gegrübelt und am Ende war ich überzeugt, dass ich verrückt bin. Ich beschloss, gleich morgens, einen Nervenarzt aufzusuchen. Er sollte mich erstmal krank schreiben. Er untersuchte mich gründlich, aber er stellte nichts fest. Er verschrieb mir ein Beruhigungsmittel."

"So, der stellte also nichts bei Ihnen fest", sagte Hinrichsen mehr zu sich und dachte 'typisch Nervenarzt, die können nur Rezeptblöcke vollpinseln.'

"Dabei müssen Sie wissen, dass ich am Morgen wieder Teo sprechen hörte. Der Spuk mit ihm ging ja weiter. Er stand, wie jeden Morgen, mit seinen Vorderpfoten auf meinem Kopfkissen und drückte seinen Kopf gegen meinen. So schmusen wir. Manchmal ist er so stürmisch, dass er sein Köpfchen heftig gegen meine Stirn presst. Ich habe diese liebevollen Minuten vor dem Aufstehen immer voller Wonne genossen. Das war auf einen Schlag vorüber, als ich hörte, was er sprach.

"Steh endlich auf, du faules Miststück! Wie oft muss ich dir noch sagen, dass der Tag mit dem Sonnenaufgang anfängt und der war schon vor dreißig Minuten. Du faules Aas, willst du hier im Bett verrotten? Ich verhunger', ich verdurste und mach endlich mein Klo sauber, es stinkt!" Mit jedem dieser Sätze schlug er sein Köpfchen mit Wucht gegen meine Stirn. Und ich dachte all die Jahre …“ der Rest des Satzes ging in ihrem Schluchzen und dem Schniefen ins Taschentuch unter.

„Beruhigen Sie sich erstmal, Frau Gebhardt“ , sagte Hinrichsen und in Gedanken formulierte er die Sätze, die er gleich in den Computer tippen wollte. Diese Frau hatte eindeutig ein psychisches Problem. Typisch für Alleinstehende, da wird man mit der Zeit wunderlich. Dem Staatsanwalt wollte er vorschlagen, das Verfahren einzustellen. So verwirrt wie sie war, war sie ja gar nicht schuldfähig.

„Hat noch jemand Ihren Kater sprechen gehört?“ Hinrichsen kannte die Antwort zwar, aber sie sollte sein Bild von dieser Frau vervollständigen.

"Nein. Keiner. Ich bat gegen Nachmittag eine Freundin zu mir, der erzählte ich vorsichtshalber nichts, um mich nicht lächerlich zu machen, falls sie nichts hört. Wissen Sie was geschah? Teo sagte kein einziges Wort mehr. Keine Silbe kam aus ihm heraus. Dabei hatte er den ganzen Vormittag geredet und geredet. In den unflätigsten Sätzen.
Als ich ihm seine Näpfe mit frischem Wasser und Dosenfutter gefüllt hatte, sagte er schmatzend mit piepsiger Stimme "na geht doch, Vogelscheuche, so ist's brav, morgen früh machst du das gefälligst eine halbe Stunde früher, sonst kannst du was erleben, Rattengesicht.""

Die Empörung war ihrem Gesicht deutlich abzulesen und obwohl Hinrichsen eigentlich genug von diesem, wie er befand 'Unfug' gehört hatte, unterbrach er sie nicht in ihrem Redefluss.

"Jeden Morgen wartete Teo auf mich, wenn ich der Dusche entstieg. Dann schmusen wir. Hätte ich das bloß alles vorher gewusst. Er beschimpfte mich, war erbost, er wetterte pausenlos Schimpfworte. Haben Sie schon mal einen Kater keifen gehört? "Du dumme Gans, jeden verdammten Tag verdirbst du dir dein Fell, indem du Wasser drüber kippst. Wann endlich hörst du mit dieser Spinnerei auf? Wasch dich endlich wie jedes normale Tier mit der Zunge und den Pfoten, OHNE WASSER!" Wenn er nicht schwarzes Fell gehabt hätte, wäre er vor Zorn rot angelaufen. Und dann setzte er nach, "und wann kapiert dein Mäusehirn endlich, dass Wasser zum Trinken da ist, nicht zum Verschütten?"

"Sagen Sie, Frau Gebhardt, haben Sie mit ihm sprechen können? Hat Teo Sie verstanden, so wie Sie ihn?“ ‚Wozu stelle ich ihr diese Frage’, dachte Hinrichsen irritiert. Der Fall war eh klar. Diese Frau tat ihm leid.

"Nein, zu meinem Unglück, er verstand mich nicht. Ich bemühte mich deutlich und langsam artikuliert mit ihm zu reden, aber er verstand mich nicht.“

"Und wie ging es dann weiter? Weshalb haben Sie ihn in der eisigen Winterkälte ausgesetzt?“

„Es wurde täglich furchtbarer mit ihm. Am Tag, als es eskalierte, spielte ich nachmittags Klavier und übte konzentriert ein neues Stück ein. Da begann er zu singen. Er sang furchtbar schräge, dass mich die Tonfolge, Melodie konnte man das nicht nennen, aus dem Konzept brachte. Aber noch unerträglicher war der niederträchtige Text. Dabei hockte er auf meinem Klavier wie eine ägypthische Katzenstatue mit mahnend erhobener Pfote.

"Alle Macht uns schlauen Katzen.
Tod den Vogelscheuchenfratzen.
Wir zerfetzen und wir kratzen
eure Vogelscheuchenglatzen.
Die Welt gehört uns schlauen Katzen.
Alle Macht in unsren Tatzen!“


Können Sie sich vorstellen, wie wütend mich das machte? Mein eigener Kater sang politische Kampflieder! Gegen mich! Unfassbar!
Den Gipfel leistete er sich gegen Abend. Ab und zu in der Woche bekommt er von mir ein besonderes Leckerli, das sind kleine Drops, extra für Katzen hergestellt. Manchmal setzt er sich provozierend neben diese Dose und es sieht dann so putzig aus, als wolle er sie vor Dieben bewachen. Diesen Abend saß er dort und ließ mich nicht aus den Augen. "Komm Vogelscheuche, komm," rief er in einer Art, als wolle er Hühner füttern und sie anlocken."Gib dem Teo ein Leckerli, komm.“ Und als ich verdutzt guckte, setzte er erneut an "komm, gib dem Teo das Leckerli, komm, zeig, was du gelernt hast.“ Ich stand fassungslos und rührte mich nicht, "komm, Vogelscheuche, du weißt wie es geht, wir haben das so lange geübt“, gurrte er weiter,"morgen will ich Leo, dem Siamkater vorführen, was ich dir alles beigebracht habe. Mach mir keine Schande, Vogelscheuche. Komm, gib dem Teo schön das Leckerli.“

Da riss mir der Geduldsfaden und ich packte ihn und warf ihn draußen in die Mülltonne. Ich wollte ihn loswerden. Mir war ganz egal wie. Die Mülltonnen waren frisch geleert. Das hatte ich nicht bedacht. Ausser ihm war noch nichts drin. Seine wutschnaubenden Beleidigungen, bitte ersparen Sie mir, Ihnen zu wiederholen, was er alles hervor brachte, hallten furchtbar laut bis in meine Wohnung. Also zog ich diesen tasmanischen Teufel wieder aus der Tonne, verstaute ihn im Kofferraum und fuhr ihn so weit ich konnte weg.“

Hinrichsen hatte bis zum Schluss bedächtig zugehört.
„Gut, Frau Gebhardt, Sie können jetzt erstmal nach Hause, ich werde in Ruhe ein Protokoll anfertigen, das Sie dann in den nächsten Tagen hier unterschreiben.“

Am Abend machte Hinrichsen mit seinem Schäferhundmischling Texel noch eine letzte Runde um die Häuserblöcke. Texel lief unangeleint und setzte überall, wo er Rüdenurin vermutete, seine Marke drüber. Hinrichsen ging neben ihm als Texel mit knarzender Stimme sagte:
"Alter, du langweilst mich, nicht mal in Ruhe pissen und scheißen kann ich. Ständig glotzt du mir auf meine Eier und mit deinem Plastikhandschuh kannst du deinem eigenen Arsch hinterherräumen. Ich hau ab in die Berge, da findet grad 'nen cooles Schlittenhunderennen statt."

Dann drehte er sich um und trabte munter schwanzwedelnd davon.

 

Hi lakita,
hmm, eine Katzengeschichte... wie gemein die böse Katze zu der armen Frau ist! Und ich hol mir demnächst zwei von den Viechern ins Haus... :D
Der Text hat mir gut gefallen, die Grundidee ist schön. Ich kenn mich mit der rechtlichen Seite des Ganzen nicht aus, wird die Polizei geholt, wenn jemand seine Katze aussetzt/umbringt? Ist das nicht eher der Bereich des Tierschutzes? Vielleicht ist da ein zuständiger Beamter?
In der Mitte des Textes finde ich, die Frau erzählt zu flüssig, der Dialog zwischen ihr und dem Beamten stimmt nicht, das ist eher ein Monolog. Eventuell gestaltest du das noch ein bisschen interaktiver?

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo vita,

emsig wie immer. :)
Ist ja ein Markenzeichen dieses Forums, dass du unter jeder (oder fast jeder? ) Geschichte eine Kritik schreibst. Bist eine wirklich fleissige Moderatorin und so bin ich auch mal in den Genuss gelangt. Danke für deine schnelle Kritik bzw. dein Lob.

Ich hatte schon damit gerechnet, dass du mir schreibst, dass diese Geschichte eher in die Abteilung "Seltsam" gehört und nicht so recht eine Fantasy-Story sei. Scheinbar hat es dich nicht gestört und ich bleibe auch gerne hier, wenns beliebt. :)

Freut mich, dass dir der Text gefallen hat. Ich habe noch ein bisschen was dazu gesetzt, in der Hoffnung, dass es nun ein Stückchen weniger wie ein Monolog der Frau wirkt.

Bezüglich deiner rechtlichen Frage: es ist so, dass im Tierschutzgesetz schon genauestens normiert ist, was alles Tieren nicht geschehen darf. Der Begriff Tierquälerei ist insoweit der Oberbegriff.

Hier der Link zum Gesetz:
http://bundesrecht.juris.de/tierschg/BJNR012770972.html

In § 17 steht:
Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

1.ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder
2.einem Wirbeltier
a)aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder
b)länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt.

Und selbstverständlich ist für solche Straftaten die Polizei zuständig, die als sog. Hilfsorgan der Staatsanwaltschaft dir Vorermittlungen anstellt, also Vernehmungen macht und Beweise sichert, etc., aber auch präventiv tätig wird.

Ein Hundebesitzer, der in der heißen Jahreszeit, seinen Hund in seinem geschlossenen Auto leiden lässt oder dadurch sogar umbringt, begeht also schlicht eine Straftat. Wenn man die Polizei ruft, damit diese schnell das Fahrzeug öffnet, um den Hund noch rechtzeitig zu befreien, kommt die auch meist recht schnell.


Lieben Gruß
lakita

 

Hallo Lakita,

deine Geschichte hat mich köstlich amüsiert, weil sie so schön böse ist.
Aber noch mehr hat sie mich bestärkt, mir kein Haustier zuzulegen. Im übrigen bin ich ja schon verheiratet ,-)!
Wobei, ich habe eine sehr gute Bekannte in HH mit zwei wunderschönen und lieben Katzen. Wenn ich mir vorstelle, dass die mit ihrer Herrin so reden...
Allein die Vorstellung katzt mich an und amüsiert mich total.

Ciao,
jurewa

 

Ha, liebe Jurewa,

diese Bekannte kenn ich auch ganz gut ! Ihre beiden Katzen würden sowas natürlich NIE NIE NIE tun. :D
Freut mich, dass du diese Geschichte amüsant gefunden hast.

Die Frage, was wir Menschen eigentlich tun würden, wenn wir wirklich wüssten, was unsere Haustiere so reden, die hat mich beschäftigt und die ist Anlass für diese Geschichte geworden.

Ich gehöre zu der Gattung der Frauchen, die gerne in allem, was die Katzen tun etwas Vermenschlichtes sehen. Ich bin, wenn ich davon ganz begeistert anderen erzähle, was z.B. Kater Max alles getan und gemacht hat, so penetrant überzeugend, dass mir meist kaum jemand widerspricht.

Mag sein, dass man mich bereits zu den freiherumlaufenden Durchgeknallten zählt und ich deswegen freiflottierend über meine "menschlichen" Katzen weitersabbeln und - erzählen darf, weil mir eh keiner glaubt und mehr zuhört. Mag sein, dass ich laufend auf andere Durchgeknallte stoße und man sich gegenseitig Glauben schenkt.

Aber manchmal habe auch ich lichte Momente und in denen frage ich mich, was mir eigentlich das Recht gibt, alles, was meine und andere Katzen machen, nach menschlichen Maßstäben zu sehen?
Könnte doch auch sein, dass wir diejenigen sind, die sich aus der Sicht der Katzen ununterbrochen daneben benehmen? ;)

Wie auch immer, ich danke dir für dein nettes Feedback und wünsche dir
noch einen fröhlichen Tag

lakita

 

Hi Elvira,

was für ein böses Katzenvieh....? Ungefähr einen solchen Gedankenansatz hinterlässt du fälschlicherweise beim Leser. Mir allerdings scheint es so, dass die scheinheilige Frau Gebhardt die wirkliche Übertäterin ist, denn woher sollte Teo solche schlimmen Ausdrücke gelernte haben, wenn nicht durch das Mithören bei Frau Gebhardt. Und nun geht es ihr wie dem Zauberlehrling: „Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.“

So muss es gesehen werden! Katzen sind von Natur aus gutmütig. Kater auch. :lol:

Deine Geschichte hat mich trotz dieser fürchterlichen, bereits kritisierten Fehldarstellung sehr amüsiert. Mehr denn je kann ich mir deine plastische Schilderung der Katzengedanken vorstellen. Seit einigen Monaten verwüsten „Hamlet“ und „Ophelia“ unser Haus, auf diese Namen hören sie aber nicht; ich bin der Überzeugung sie meinen, sie heißen: „Nein“, „Lass das“ und „AchduScheiße“.

Jedenfalls hast du von mir die Genehmigung weiterhin freiflottierend über menschliche Katzen weiterzusabbeln.
Hat mir Spass gemacht.

Ein lieber Gruss vom querkopp

P.S.: Dass dir kaum jemand widerspricht, ...kann es vielleicht auch daran liegen, dass keiner zu Wort kommt (es sei denn, du holst mal Luft)? :D

 

Liebe Lakita,

heute morgen sagte ich zu meiner Kollegin: "Du willst bestimmt nicht wissen, was unsere Katzen jetzt im Mai so erzählen." Freut mich ja, dass ich nicht der einzige Spinner bin. Dass der Hund in die Berge abhauen will, fand ich aber doch etwas übertrieben (für ein Rudeltier)

LG

Jo

 

Lieber Querkopp,

du hast keine Ahnung von Frauen und erst recht nicht von Katzen. :D

Aber ich habe deine Kritik trotzdem mit Vergnügen gelesen, ja, sogar lachen hab ich müssen. Und wenn ichs mal darauf reduziere und lachen musste, weil du so wenig Ahnung von Frauen und Katzen hast, dann finde ich ganz bestimmt, dass es eine gute Idee ist, wenn ich dich bitte : bleib so wie du bist, so ahnungslos!!! :D

Danke für dein Feedback, das sehr lesenswert war.

P.S. Mit deinem P.S. könntest du allerdings richtig liegen. :lol:


Lieber jobär,

tja, du hast es erfasst. Da ist vor den Toren von Hamburg endlich einer, der genau solche Gedanken hatte wie ich. Schön !

Dass mit dem Hund in die Berge sehe ich ein, der Hund ist kein Einzelgänger. Vielleicht fällt mir noch was Witziges ein, was er statt dessen tun könnte. Vielleicht sowas wie Zuschauer beim Hundeschlittenrennen oder so...mal sehen.
Danke für deinen Hinweis.

Lieben Gruß an euch beide

lakita

 

Hallo lakita,

zunächst einmal etwas Formalkram:

"Nehmen Sie hier bitte Platz, Frau Gebhardt." Polizeiobermeister Hinrichsen hatte der hageren Frau einen Stuhl seitlich an seinen Schreibtisch geschoben, so dass er mit einer kurzen Kopfbewegung von seiner Schreibmaschine auf- und zu ihr hin blicken konnte.

Irgendwie ist mir das "seitlich" etwas zuviel des Guten. Aufblicken könnte er auch wenn der Stuhl gegegüber stände. Schreibmaschine? Wann spielt denn die Geschichte? Ich weiß, unsere grünen Freunde und Helfer haben ein Ausstattungsproblem (s. digitaler Funk) aber Computer sind doch mittlerweile verbreitet, dachte ich ...

"Zunächst brauch Ihre Personalien. Geben Sie bitte mal Ihren Ausweis."

Dein Lieblingsthema ... die Apostrophe.

Inka Gebhardt klappte ihre Handtasche auf und kramte darin, um dann unvermittelt inne zuhalten, "ach, ich hab ihn extra in die Manteltasche...", sprach sie leise und überreichte den Personalausweis.

Also nochmals die Kausalität: In der Handtasche kramen, sprechen, überreichen. SItzt sie also im Mantel da?

Und ich dachte, vor Auslassungspunkten kommt ein Leereichen.

Sie hatte schlanke Finger, fiel Hinrichsen auf, und sie versuchte angestrengt ihre Nervosität im Zaum zu halten.

Könnte das zweite "sie" entfallen? Zur Kausalität: Ihm fällt also auf, dass sie versucht ihre Nervosität im Zaum zu halten.

"Ich bin Lehrerin an der Gesamtschule Heidberg, ich unterrichte die Fächer Musik und Geschichte."

Hohohoho. Schlanke Finger, hager, ledig ... und auch noch Lehrerin.

Hinrichsen benötigte eine Weile, um diese Angaben in seine Tastatur zu hämmern.

Seine Tastatur? Stimmt, ich glaube sogar bei Schreibmaschinen hieß das so, oder hast du geistig auf Computer umgeschaltet?

Sie hatte ihre Handtasche fester an sich gezogen und blickte an ihr vorbei zu Boden.

Bezug etwas unglücklich. Vorbei an dieser wäre treffender, aber holperig ...

"Ihr Kater Teo wurde am 15. Dezember erfroren aufgefunden. Weshalb haben Sie ihn ausgesetzt?"

An dieser Stelle stelle ich mir die selbe Logikfrage, wie einige der Vorkritiker. Der Fall wird mit der Ernsthaftigkeit eines Totschlags aufgerollt. Dass ein Kater einfach so erfriert und dann präzise datiert aufgefunden wird, ist mir etwas zuviel des Guten.

Und als das jämmerliche Geschrei nicht mehr zu überhören war, zogen Sie ihn wieder raus. Weiter beobachtete man, wie sie ihn im Kofferraum Ihres Fahrzeugs davon fuhren.

Apostroph vor "raus" fehtl. "sie" groß.

Hinrichsen Stimme hatte die beruhigende sonore Frequenz eines Geistlichen angenommen, deren Klang in der Lage ist, jeder noch so furchtbaren Straftat die himmlische Absolution zu erteilen.

Das Bild mit dem Geistlichen und der Absolution ist schön. Die Frequenz ist aber zu technisch. Wie wäre es mit Tonlage, Klag, Stimmlage, Timbre ... ? Außerdem passt in der aktuellen Version der Bezug nicht. Meinst du wirklich die Frequenz, die die Absolution erteilt? Wer von uns beiden ist hier der Techniker ...

Es kam aus der Nähe des Terrassenfensters und laut quäkend überschlug sie sich fast.

Bezug. Es kommt aus der Nähe und sie überschlägt sich fast.

"Das ist unaussprechlich für mich. Das waren die obszönsten Worte, die ich jemals in meinem Leben gehört habe."

*grins* Womit wir wieder bei hager, langfingrig, ledig und der Gesamtschullehrerin wären ...

so rattenscharf bin ich auf dich!" und dann hörte ich wie es an der Fensterscheibe klopfte

Komma nach "hörte ich".

"Und wie gings weiter?"

Apostroph?

Aber dann entdeckte mich Teo urplötzlich

Hmm. Das Vieh muss taub und blind sein. Sie steht schon neben ihm und erst jetzt entdeckt er sie ... oder war's der Testtosteronrausch?

Sprachlos stand ich wie angewurzelt am Verandafenster als Teo sich um meine Beine schmiegte

Für mein Sprachgefühl fehlt ein Komma nach als.

und dort mit pochendem Herzen und rasendem Puls versuchte meine Gedanken zu ordnen."

Komma nach versuchte.

'Donnerwetter', dachte er, 'in unserem Beruf haben wir’s immer häufiger mit jeder Menge Durchgeknallter zu tun.'

das "jeder Menge" ist etwas zuviel des Guten.

Wie wäre es mit "komplett"?

Das tat ich dann.

Bezug. Der letzte Satz hat den Nervenarzt als Subjekt.

Ich verhunger, ich verdurste und mach endlich mein Klo sauber, es stinkt!"

Apostroph!

aber an seinen Sätzen konnte ich erkennen, er verstand mich nicht.“

"Antworte" anstelle von "Sätzen" wäre passender. Die wortwörliche WDH von "er verstand mich nicht" wirkt etwas ungelenk.

Am Tag, als es eskalierte, spielte ich nachmittags Klavier und übte konzentriert ein neues Stück ein.

Hohoho. Eine Formulierung, wie aus einem Lehrbuch über schwer erziehbare ...

Die Mülltonnen waren frisch geleert. Das hatte ich nicht bedacht.

Logik? Was wäre in einer vollen Mülltonne anders gewesen?

Zum Inhalt:

Gefallen hat mir an der Geschichte die ungewöhnliche Perspektive, und im Besonderen z.B. die Bemerkungen zum Thema duschen. Auch wie du die Gesten der Zärtlichkeit parodierst, hat etwas. Ebenfalls durchaus unterhaltsam war das gezielt eingestreute tierische Vokabular.

Die Sache mit dem dressieren und füttern kommt mir irgendwo nicht so ganz neu vor, da gibt es ein paar "Far Side" Comics in diese Richtung sowie einen relativ bekannten Krimi aus der Sicht einer Katze geschrieben, in dem alle Menschen nur als Dosenöffner bezeichnet werden (Keine Ahnung, wie Autor oder Titel heißen könnten).

Was mir beim ersten lesen etwas aufgestoßen ist, war die Unsymmetrie. Sie versteht den Kater perfekt, er spricht in ihrer Sprache, aber er versteht sie nicht. Dieses Detail wäre eigentlich nicht nötig, noch perfider wäre es, er versteht und ignoriert sie.

Schöne Grüße,

AE

 

Hallo AE ( schreibt man das dann nicht "Ä" ;) ),

endlich mal wer, der's mir gibt! Und das richtig. :D

Herzlichen DANK für
1. deine Korrekturliste, die bered auf meine peinliche Unwissenheit in grammatikalischen Dingen hinweist,
2. echt lieb von dir, dass du auch in stilistischer und
3. in logischer Hinsicht alles hinterfragt hast und
4. für das allgemeine Feedback.

Das war 'nen Haufen Arbeit und ich weiß das zu schätzen. Werde alsbald an die Korrektur gehen und mich mit all deinen Kritikpunkten befassen.

Zwei Dinge vermag ich jetzt schon aufzugreifen:

es trifft zu, dass die Sache mit dem Dressieren und Füttern nicht neu ist. Nicht nur Kishon hat dies bereits in einer kleinen Satire mit seinem Hund auf's Korn genommen, sondern es taucht tatsächlich ab und zu mal wieder als feine Umkehrung der Machtverhältnisse zwischen Mensch und Tier auf.
Ich hielt es dennoch für unerlässlich, habs hier ein wenig auf die Spitze getrieben, weil es ja nur um ein Leckerli geht, das verabreicht wird und nicht ums gemeine Fressen. Das hab ich bislang in der Literatur nicht gefunden.
Der von dir angesprochene Roman ist der von Akif Pirinci (am c hängt noch so ein kleines Häkchen, das meine Tastatur nicht herstellt) und der Titel lautet:
Felidae.
Ich bin eine Verehrerin dieses Autoren, bezeichne, in abgekupferter Form seitdem selbst mein Dasein als dasjenige einer Dosenöffnerin oder Dosie und liebe die ironisch überhebliche Art des Katers Francis, der in dem Romen die Hauptfigur spielt. Meiner Erinnerung nach ist es aber nicht so, dass die beiden miteinander reden können, also er und sein Dosenöffner, Francis allerdings in seiner überheblichen Art fest davon ausgeht, dass er seinen Dosenöffner, den er für absolut unterbelichtet hält, gut im Griff hat. :D

Hm...ob ich das Detail weglasse, dass die Frau vom Tier nicht verstanden wird, weiß ich noch nicht so genau. Wäre auch ein Ansatz. Ich hatte befürchtet, wenn ich beide miteinander reden lassen kann, dass dann mehr Dialog Kater Mensch entstehen muss und diese Distanz sodann sich auflöst, denn dann würde die Protagonistin ja nicht so ohne Weiteres alles hinnehmen, was er an Zotigem, Ungebührlichem von sich gibt. Sie ist eine Frau, sie würde diskutieren, selbst mit ihrem Kater !!! :D

Wir sind im Fantasy-Bereich, da vermute ich, dass ich das so lassen kann, ohne, dass mir Unlogik vorgehalten wird. *hoff*
Aber ich habe keine Erfahrungen in diesem Genre, ich lasse mich gerne belehren.

Zunächst danke ich nochmals für die aufgewendete Mühe und werde alsbald Vollzug vermelden. Jetzt ruft das Büro.

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo lakita,

"hey, du verficktes geiles Luder, wenn die alte Vogelscheuche, bei der ich Quartier hab, dich in die warme Stube ließe, würd ich dir dein Katzenhirn aus dem Kopf pimpern, so rattenscharf bin ich auf dich!"

Eine geile Anmache, muss ich schon sagen, derbwürzig der Kater. :thumbsup:
Mir hat die Geschichte gefallen, weil diese unflätige Ausdrucksweise so schön zu lesen ist.

Dann gefiel mir auch, die Karikatur der Lehrerin und des Polizisten.

Was mir nicht gefiel, war, dass die Lehrerin, sich des Katers entledigt hat und der Polizist plötzlich einen sprechenden Hund hat. Die Auflösung war mir zu platt.


Gerne gelesen

Goldene Dame

 

Mir hat die Geschichte gefallen, weil diese unflätige Ausdrucksweise so schön zu lesen ist.

üüüüüppppsssss :D

Grad diese zotige Anmache des Katers ist der Punkt, bei dem ich selbst mich höchst unwohl fühle, weil ich denke, es geht vielleicht doch ein wenig zu weit in puncto Verderbtheit des Tieres und am meisten bin ich peinlich berührt, wenn der Leser ...ähm...also, wenn der Leser Autorin mit Protagonistensoufleuse gleichsetzt.
Ich kann ja leider nicht leugnen, dass ich als Teos Autorin ihm diese Obszönitäten ins Maul geschoben habe und von daher fällt die Urheberschaft auf mich zurück.
Wenn Dion das liest, bekomme ich hier garantiert eine freudsche Deutung meiner geheimsten Sinnesgelüste reingesemmelt, dass mir die Ohren rot anlaufen. :D

Der Katzenclub, in dem ich Vereinsmitglied bin, sucht immer händeringend nach netten munteren Artikeln, das Thema Katzen betreffend, für die Vereinszeitung. Wegen der sexuellen Äußerungen des Katers habe ich echte Skrupel, den Artikel der Redaktion zu senden. Und jetzt kommst du und findest das gut.

Das macht mir Mut, ehrlich. Aber unsicher bleibe ich dennoch. :shy:

Dass dir nicht gefallen hat, dass Frau Gebhardt den Kater entsorgt, vermag ich zu verstehen, aber mir fiel nichts anderes ein als so ein Schluss. Solltest du noch eine Idee haben, schreib sie mir ruhig.

Die Sache mit dem sprechenden Hund hielt ich deswegen für wichtig, weil auf diese Weise klar werden soll, dass die Lehrerin eben nicht spinnt. Tiere können sprechen und zwar in der Menschensprache. So war das gedacht.
Auch da wäre ich für andere Ideen dankbar.

Irgendwie kann ich nachvollziehen, dass du es für zu platt gehalten hast, ich finde aber aus diesem Irrgarten nicht selbst heraus, es besser zu machen.

Herzlichen Dank für dein Feedback und deine Kritik, liebe Goldene.

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo lakita!

Wieso steht Deine Geschichte unter Fantasy? Dass Katzen reden können, weiß ich schon lange. MMn treffend, wie Du sie beschrieben hast:

Es war eine seltsame Männerstimme, wie wenn eine Comicfigur spricht.
Genau! :D

Schön, wie Du die Spannung aufgebaut hast und Deine Leser am Verstand der Angeklagten zweifeln lässt! Immerhin entspricht sie durchaus dem Klischee des unterschätzten und nicht ernst zu nehmenden Frauentyps ...
Hehehe!

Was es zu bemängeln gab, wurde bereits von kompetenten Vorkritikern angesprochen und editiert, weshalb ich mich kurz fassen kann: Der Text gefällt mir! Und dass der Hund ebenfalls sprechen kann, ist doch nur logisch! Gleiches Recht für alle! :D


Lieben Gruß
Antonia

 

Hallo AlterEgo und liebe Antonia,

ich habe die Korrekturen durchgeführt, wobei ich nicht alles, was du bemängelt hast, mein kritischer AE, verändert habe. Ein paar Sachen kann ich auch erläutern, bei anderen wiederum bin ich schlicht zu blockiert, um es zu verbessern.

Also:
mit dem Apostroph stehe ich auf Kriegsfuß, aber nicht überall, wo du so ein Häkchen dran haben willst, muss eins hin. Der Duden, den ich dazu befragt hab, sagt:

Bei umgangssprachlichen Verbindungen eines Verbs oder einer Konjunktion mit dem Pronomen "es" ist der Apostrop entbehrlich, er wird jedoch häufig verwendet. Beispiel: Wie gehts dir? Nimms nicht so schwer ...

Man setzt einen Apostroph bei Wörtern mit Auslassungen, wenn die verkürzten Wortformen sonst schwer lesbar oder missverständlich wären
Man KANN einen Apostroph setzen, wenn Wörter der gesprochenen Sprache mit Auslassungen schriftlich wiedergegeben werden und sonst schwer verständlich sind. Beispiel: So'n Blödsinn, auf'm Tisch, 'ne andere ...
Als gut lesbar und unmissverständlich gelten folgende Fälle: das hör ich gern, ich lass das nicht zu, leg ab, trüb, heut...

Ich hab aber trotzdem dir herzlich zu danken, weil ich durch deinen Anschub mich überhaupt mal mit den Dingern beschäftigt hab und das hat mir bestimmt nicht geschadet. :D

Und ich hab auch ansonsten überall wo ich jetzt nichts mehr dazu geschrieben habe, deine Kritikpunkte zum Anlass für Textänderungen genommen.

Hinrichsen Stimme hatte die beruhigende sonore Frequenz eines Geistlichen angenommen, deren Klang in der Lage ist, jeder noch so furchtbaren Straftat die himmlische Absolution zu erteilen.

Du schreibst dazu:
Das Bild mit dem Geistlichen und der Absolution ist schön. Die Frequenz ist aber zu technisch. Wie wäre es mit Tonlage, Klag, Stimmlage, Timbre ... ? Außerdem passt in der aktuellen Version der Bezug nicht. Meinst du wirklich die Frequenz, die die Absolution erteilt? Wer von uns beiden ist hier der Techniker ...

Ich habs in Timbre gewandelt. Aber sonst nix geändert. Deswegen, weil eine Absolution ja schon vom Ansatz her etwas gar nicht Greifbares ist. Sie setzt derartig viel Gedankenleistung voraus (Glaube an einen Gott, einen der bestraft, wenn..., Glaube daran, dass ein Priester ein Vertreter dieses Gottes ist UND er die Macht hat, mit dem Gott zu verhandeln, und von diesem beauftragt wird, die Vergebung der Sünden zu erteilen...boah), dass ich denke, so ein Gläubiger schafft es auch noch spielend, sich vorzustellen, dass die Stimme allein in der Lage ist, eine Absolution zu erteilen. Schließlich ist das ja ein Vorgang, den eh niemand mitbekommt. Aber vielleicht wärs mal eine nette Neuerung, wenn jedem, der die Beichte abgelegt hat, eine Plakette ans Revers geheftet wird, so als Art Seelen-TÜV-Plakette mit Datum der letzten Beichte. (Und als zusätzliche Einnahmequelle neben der Kirchensteuer und dem Messelesenlassen, müssen die TÜV-Abgelaufenen Strafe zahlen, wenn sie auf der Straße erwischt werden mit abgelaufener Plakette. Das wäre dann noch ein erkleckliches Zubrot für die Kirchengemeinden.) :D

Die Sache mit der Mülltonne hat mir zu schaffen gemacht. Ich habs versucht, etwas deutlicher zu machen, dass eine leere Tonne halt mehr hallt, wenn Teo da drin rumkräht als eine gefüllte. Die Sache mit der Mülltonne ist ja auch im Grunde genommen nur klamaukiges Beiwerk, denn ob Teo nun rein in die Tonne und raus aus der Tonne gelangte, ist ansich unwichtig.

Und deine Kritik wegen des Aufwands, den die Polizei macht, wegen so einer Sache, da hab ich auch versucht, es ein wenig deutlicher zu gestalten, indem ich die Strafanzeige eingefügt habe und dass der Kater gechipt war.

Ich hoffe nun, dass der normale (Nichttierbesitzer-)Leser weiß, dass ein Tier einen Chip mit seinen Daten implantiert bekommen kann. Die Chipdaten kann man mit einem speziellen Lesegerät dann am Tier abrufen und somit kann es dem Besitzer zurück geführt werden. So, wie ich uns Deutsche kenne (aber meist kommen solche Dinge ja zunächst aus den Staaten) werden wir demnächst nicht nur unsere Nobelschlitten per Satellit verfolgen und wiederfinden können, sondern auch Pfiffi und Miezi. :D

Die Polizei übrigens, falls hier einer von euch Jungs das liest, möge er mich bestätigen und bekräftigen, müssen sich oftmals mit wirklich jedem Scheiß rumprügeln, da wäre so eine Ermittlung überhaupt keine verwunderliche Angelegenheit. Wir sind alle ein wenig fernsehkrimiversaut und denken, es ginge immer nur um Kapitalverbrechen.

Zum Schluss möchte ich mich nochmals (das kann frau nicht oft genug tun) herzlich bei dir für die Mühe bedanken und bleibe mir als Erbsenzähler und sonstwie gewogen. Bist wichtig.


Liebe Antonia,

langsam fällt es auf, dass du mich IMMER lobst. Reicht das Geld denn noch? :D
Ich danke dir ganz herzlich für dein Lob. Das tut wie immer verdammt gut.
Ich finde, dass beides unerlässlich ist: Lob und Kritik, das eine, um die Motivation zu haben, weiterzumachen, das andere, um besser zu werden.

Ich freue mich, dass du noch erwähnst, dass der Hund auch sprechen kann, damit wollte ich nämlich am Ende dem Leser mitteilen, dass Frau Gebhardt ...nunja... :lol:

Liebe Grüße an euch beide
lakita

 

Hallo lakita,

ist doch immer wieder schön zu sehen, dass Anregungen ernsthaft eAuseinandersetzungen auslösen können. So macht sogar Erbsenzählen Spaß. Wobei ich zugeben muss, dass ich absolut kein perfekter Zähler bin (ohne Apostroph).

Lieben Gruß,

AE

 

lakita schrieb:
Die Sache mit dem sprechenden Hund hielt ich deswegen für wichtig, weil auf diese Weise klar werden soll, dass die Lehrerin eben nicht spinnt. Tiere können sprechen und zwar in der Menschensprache. So war das gedacht.
Hm, ich muss leider sagen, dass auch mir das Ende zu aufgesetzt rüber kommt. Ich hatte mich ehrlich gesagt auch nicht in die Protagonisten einfühlen können, stand auf der Seite des Polizisten.

Was mich an dem Ende vor allem irritiert ist, dass es plötzlich um sprechende Hunde geht. Von Hunden bzw. Haustieren im Allgemeinen war über die ganze Geschichte nicht die Rede (es sei denn, ich hab das bloß überlesen), sondern von Katzen.
Eingedenk dessen würde ich vorschlagen, dass der Polizist nicht seinen Hund, sondern eine fremde Katze im Gebüsch sprechen hört, die ihrer Freundin wegen des gefrorenen Lovers die Ohren voll heult. Das wäre nicht so sehr aus dem Zusammenhang, ja eigentlich mitten drin und du würdest einen schönen Bogen spannen, anstatt die Geschichte mit einer simplen Antithesenpointe schließen zu lassen.

Ansonsten: War mal wieder klar irgendwie, außen hui, innen pfui so ein Kater. Man sollte Katzen daher nicht essen. Das schmeckt nicht. :D


-- floritiv.

 

Hallo floritiv,

danke, dass du diese Geschichte ganz durchgehalten hast, obwohl sie dir nicht gefallen hat. Das rechne ich dir hoch an und finde es nett von dir.

Ich weiß, es ist ein gewisser Bruch, dass es plötzlich von Katzen, also von Kater Teo, auf den Hund kommt am Ende der Geschichte. Für dich ist es ein großer Bruch für mich ein sinnvoller, um zu zeigen, dass die Frau nicht lügt.
Aber die Idee mit der Katze im Gebüsch ist so übel wirklich nicht. Wäre ich drauf gekommen, hätte ich sie vielleicht sogar verwendet.

Ich habs mir insoweit etwas einfacher gemacht, lieber floritiv, weil ich die Beziehung zwischen Hund und Herrchen dazu genutzt habe, dass beide auf der Ebene, des Sichkennens, miteinander kommunizieren. Hinrichsen kennt seinen Hund und wenn der plötzlich spricht, dann ist das wuchtiger als irgendeine hergelaufene Gebüschkatze, wo man ja immer noch insgeheim denken könnte, dass da ein Mensch dahintersteckt und nen feisten Schabernack treibt.
Also insoweit wollte ich nicht noch lange einen neuen Plotabschnitt aufbauen, sondern rasch zum big finish kommen.
Im Grunde genommen könnte die Geschichte mit der Aussage der Lehrerin enden.

Dass du im übrigen dich so gar nicht in die Rolle der Protagonisten reinfühlen konntest, macht mir am meisten zu schaffen, aber vielleicht ist so ein Tritt in den Hintern auch ganz segensreich, :D Zumindestens nehm ichs als deutlichen Hinweis auf Schreibschwäche und gelobe, mich bei der nächsten Geschichte sorgfältiger um die Personen zu kümmern.

Danke für deine Mühe.

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo lakita,

Ich habe mir die Freude gemacht, die Geschichte nach der Überarbeitung noch einmal zu lesen.

Was mir jetzt noch aufgefallen ist:

Ihr Kater wurde am 15. Dezember erfroren aufgefunden. Weil er gechipt war, konnten wir ermitteln, dass Sie die Besitzerin waren. Weshalb haben Sie ihn ausgesetzt?"
Das mit dem Chip finde ich gut, …
Die Todesursache würde aufpeppen :D
Ihr Kater wurde am 15 Dezember tot aus dem hmmhmm… See geborgen. Das ist 350 km von hier entfernt.

Nahe des Terrassenfensters quäkte laut eine Stimme, die sich fast überschlug."

Er beschimpfte mich, war erbost, dass sich sein Stimmchen überschlug.
Das Stimmchen ist zu niedlich und es ist eine Wiederholung im Text.
Vorschlag:
Er beschimpfte mich erbost, wie aus einer Maschinenpistole geschossen trafen mich seine Worte, pausenlos wetterte er die übelsten Schimpfworte…

Lieben Gruß

Goldene Dame

 

Liebe Goldene Dame,

also ich ernenne dich auf der Stelle zu meiner Firstclass-Lektorin, denn deine Augen sehen verdammt viel und deine Ideen sind schlicht und einfach KLASSE !!!
Ich werde mich auf jeden Fall an diese Verbesserungen machen, weil sie allesamt sehr sinnvoll sind für die Geschichte.

Wollte dir nur schnell ein Feedback geben, damit du nicht warten mussst und vor allem wollte ich DANKE !!! sagen. *umarm*

Herzliche Grüße
lakita

 

Liebe Lakita

also ich ernenne dich auf der Stelle zu meiner Firstclass-Lektorin, denn deine Augen sehen verdammt viel und deine Ideen sind schlicht und einfach KLASSE !!!

Und was hältst du davon?
Dann sagte er mit knarzender Stimme, "Chef, die Gegend hier kenn ich nun von Grund auf, mir wird langweilig. Ich nehm mal 'ne Woche Urlaub und hau ab in die Berge, da findet grad 'nen cooles Schlittenhunderennen statt.“ Dann drehte er sich um und trabte munter schwanzwedelnd davon.
Er sabberte als er knarzend von sich gab, "Alter, du langweilst mich, nicht einmal in Ruhe pissen und scheißen kann ich. Ständig glotzt du mir auf meine Eier und mit deinem Plastikhandschuh kannst du deinem eigenen Arsch hinterherräumen."
Er fletschte mit den Zähnen und Hinrichsen griff sich ans Herz.

Schönen Tach

Goldene Dame

 

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