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Keine Fragen

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08.10.2008
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Keine Fragen

Sie lag auf dem Betonboden und starrte mich mit leeren Augen an. Ihr Gesicht war blutverschmiert, sie wimmerte leise. Ab und zu kam ein lauter, gellender Schrei aus ihrem Mund, der meinen Körper wie vom Blitz getroffen zusammenzucken ließ. Mir wurde es schlecht. Doch vor der Tür stand der Boss persönlich. Ich wusste, dass er, wie immer, einen Baseballschläger in der Hand hielt. Ich hatte nie gezweifelt, dass er ihn nicht zum Spaß mit sich trug. Mir schauderte bei dem Gedanken daran, wie viele Menschen er wohl schon mit diesem verdammten Schläger getötet hatte. Und noch mehr graute es mir, als ich mich erinnerte, dass ich selbst am Tod einiger Menschen beteiligt gewesen war.
„Bitte... nicht“ gurgelte sie mit schwacher Stimme und riss mich dabei aus meinen Gedanken. Sie schien sich wieder etwas erholt zu haben. Ich kniff die Augen zusammen. Holte aus. Und trat kräftig zu. Volltreffer. In ihren Bauch. Wieder ein gellender Schrei. Doch diesmal erreichte er mich nicht. Bilder tauchten in meinem Kopf auf.
Sonnenschein. Ein schöner Tag. Ich sitze mit meinem Bruder auf der Dachterrasse einer Bar. Ein Umschlag wird aufgerissen. Das Foto von einem Typ mit Sonnenbrille. Plötzlich entdeckt mein Bruder ihn an einem Tisch. Er tippt etwas in sein Handy ein. Ein paar Minuten später geht eine große Gruppe von Menschen an dem Tisch vorbei und ich verliere den Überblick. Danach ist der Mann weg. Als hätte es ihn nie gegeben.
Die Tür ging auf. „Und – was erreicht?“ fragte die rasselnde Stimme von dem Boss, die bedrohlich Klang. Ich kannte sie nur zu gut, schon oft hatte sie mich bis in meine Alpträume verfolgt. „Nein...“ Ich brachte fast kein Wort heraus.
„Dann mach kurzen Prozess, ich glaub nicht, dass die da uns weiterbringt.“ Er deutete abfällig in ihre Richtung und hielt mir seinen Baseballschläger hin.
Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Ich fragte mich, wie ich überhaupt noch das Gleichgewicht hielt, warum ich nicht einfach umkippte. Nein, ich konnte sie doch nicht umbringen...!!!
„Ich würde gerne noch ein bisschen warten und sie bearbeiten. Vielleicht weiß sie was.“ sagte ich schnell.
Er lachte krächzend. „Sie wissen alle was, Sweety. Sonst hätten wir sie nicht hier.“ Er hatte mich von Anfang an Sweety genannt. Dabei wirkte er nicht wie der Typ Mensch, der Frauen Sweety oder Honey nennt. Es lag wahrscheinlich einfach daran, dass er meinen Namen nicht kannte. Ich kannte seinen im Übrigen auch nicht, er wurde „der Boss“ genannt.
„Bei manchen kann man ewig warten. Die sagen nichts. Aber du bist noch nicht lange hier. Wir lassen dich selbst deine Erfahrungen machen. Zwei Stunden hast du noch.“ sagte er eindringlich.
Er verließ den Raum wieder, die Tür fiel ins Schloss.
Mit großen Augen sah sie mich an. Ob sie wusste, wie es mir ging?
Ich hätte am liebsten geschrien: „Bitte sag doch was. Sag irgendwas, rück raus mit den Infos, was auch immer sie wissen wollen. Ich will dich doch nicht töten“. Aber ich wusste genausogut wie sie, dass sie auch dann sicher nicht einfach wieder hier rausspazieren durfte. Außerdem stand der Boss vor der Tür und hörte jedes Wort mit.
„Es ist so still da drin, Sweety. Wenn ich dir hier noch Zeit gebe, dann sollst du sie nutzen verdammt noch mal! Was machst du denn da? Däumchen drehen?!“ er klopfte wütend an die Tür. Wieder ging ich zu ihr hin. Und wieder ein Tritt, wieder dieser Schrei. Ich sehe den blauen Himmel. Lege meinen Kopf in den Nacken und schaue auf ein Hochhaus. „Im obersten Stockwerk ist es. Ein kleines Reisebüro. Du kommst rein und sagst, du willst eine Reise buchen nach England. Dann fragen sie dich ob du wohl Großbritannien meinst. Du wirst sagen: „Nein, ich meine den Auftrag, Herr Drogan schickt mich. - Genuso sagst du das, hörst du? Und keine Fragen, er kann Fragen nicht leiden.“ sagt mein Bruder zu mir.
„Wieso tust du das?“ hörte ich sie flüstern. Oder hatte ich mir das nur eingebildet? Ich hatte das Gefühl, jetzt völlig durchzudrehen. „Verdammter Mist!“ sagte ich leise und trommelte mit den Fäusten gegen die Wand des kahlen Raumes. Ich hörte meine Knochen knacken und spürte, wie der Schmerz immer stärker wurde.
Weiß. Weiß sind die Räume von dem Raum. Und sie sind kahl. Beinahe genauso kahl, wie die Glatze von Herrn Dragon. „Hier. Du kriegst einen Brief mit einem Foto und den Angaben, wo sich die Person vermutlich aufhält. Deine einzige Aufgabe ist es, zu überprüfen, ob sie wirklich dort ist. Du bekommst ein Handy, in das tippst du eine Bestätigung und den genauen Ort ein, wenn du die Person gefunden hast. In dem Brief befindet sich gleichzeitig die Bezahlung für den Auftrag. Hier ist der erste Umschlag. Den nächsten holst du dir hier am Tresen ab, wenn du hiermit fertig bist.“ Sie hatte sich ein wenig aufgerichtet. Ich bekam Panik, als ich daran dachte, dass der Boss jeden Moment das Zimmer betreten konnte. Vielleicht hatte er sogar Überwachungskameras installiert? Auf dem Flur war es ruhig. Ein wenig zu ruhig. Wie in Trance stand ich wieder auf. Und erneut verpasste ich ihr einen Tritt. Meine Ohren Namen den Schrei schon gar nicht mehr wahr.
500 Euro sind in dem verfluchten Umschlag. 500 Euro. Es tut gut, die Scheine zischen den Handflächen zu spüren. Langsam gehe ich die Treppe hinunter. Ich fühle mich trotzdem nicht wohl in meiner Haut. „Was ist, wenn ich diese Person nicht finde? Wieso bezahlen sie mich im Vorraus? Und warum zum Teufel zahlen sie so viel Geld dafür, dass ich ihnen schreibe, wo sich eine Person aufhält, wenn sie es sowieso eigentlich schon wissen?“ Ich hätte gerne gefragt. Aber mein Bruder hat mir eingebläut, auf keinen Fall Fragen zu stellen. Vielleicht ist es besser so. 500 Euro sind leicht verdientes Geld. Verdammt leicht. Viel zu leicht.
Würgende laute ließen mich wieder in die Gegenwart zurückkehren. Sie spuckte Blut. Ich drehte mich weg, denn mein Magen krampfte sich zusammen und beinahe hätte auch ich mich übergeben müssen.
Ausgerechnet jetzt öffnete sich die Tür und der Boss kam erneut ins Zimmer. „Du hast doch nur noch fünfzehn Minuten, wir haben zu tun!“, sagte er forsch und es klang nicht so, als würde er Widerspruch akzeptieren. Er hielt mir den Schläger vor die Nase.
Regen prasselt auf das Autodach. Es ist dämmrig. Inzwischen beschatte ich die Personen, Tag und Nacht. Aber es wird auch mehr bezahlt. Man kann gut davon leben. Und Fragen stelle ich deshalb weiterhin lieber keine.
„Nun mach schon, schau nicht so in der Luft rum!“
Wieder sehe ich alles nur wie durch eine milchige Glasscheibe. Ich nehme den Schläger.
Das piepsen meines Handys. „Bestätigung. Zielperson gesichtet“ . - Ein Messer. In meiner Hand. Gesichter, in denen sich die Angst wiederspielgelt. Ein unauffälliger Moment. Die Person erfolgreich in den schwarzen Golf manövriert. Ich schließe ab. Und der Schlüssel kommt in den Briefkasten des Reisebüros. - Wohin kommen die Personen? Die Stimme meines Bruders:“Niemals fragen, das kann gefährlich für uns werden! Verdammt, wir stecken hier mit den Umschlägen tiefer in der Scheiße als ich dachte. Einfach mitmachen, schlimmer kann es nicht werden. Niemals fragen! Dann kann es nicht schlimmer werden“ . Ein Bruder kann sich irren.
Der Boss steht mit verschränkten Armen im Türrahmen. Unmöglich, da vorbeizukommen. Seine Augen werden zu schmalen Schlitzen. „Hast doch nicht etwa Skrupel, Sweety? Fressen und gefressen werden. Merk dir das.“
Fressen und gefressen werden, fressen und gefressen werden, fressen und gefressen werden... der Satz spukt durch meinen Kopf, ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Fressen und gefressen werden, fressen und gefressen werden. Ich hole aus.
Straße. Schreie. Umschläge mit Wegbeschreibungen. Angaben, wo der Golf steht und wo er hin muss. Verzweifelte Gesichter. Den Mund mit Klebeband zugeklebt. Ich kann nicht mehr schlafen. Sehe immer wieder diese Gesichter vor mir. Ich muss zur Polizei. Alles gestehen. Muss mit meinem Bruder reden. „Ich halte es nicht mehr aus. Morgen gehe ich und melde alles. Die spielen ein ganz fieses Spiel mit uns“.
Ihre Hände hält sie schützend über ihrem Kopf. Ich spüre ihre Todesangst, sehe wie sie zittert, höre ihren Atem.
„Der gewünschte Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar...“ Er ist weg. Nicht erreichbar. Seine Wohnung verwüstet, sein Auto verschwunden. Er wollte gestern noch zur Polizei. Wo bin ich da hineingeraten??
„Na wird’s bald? Ich bin nicht zum Kaffetrinken hier!“
Der Schweiß läuft über meine Stirn. Auch ich zittere jetzt am ganzen Körper und klammere mich so fest an die Keule, dass meine Finger weiß werden.
„Du wirst nichts verraten.“ Es ist das zweite Mal, dass ich Herrn Dragon sehe. „Du hängst da selbst zu tief mit drinnen. Es wäre dumm von dir, etwas über uns ausplaudern zu wollen.“ „Wo ist mein Bruder? Was haben sie mit ihm gemacht?!!!“ Möchte ich ihm ins Gesicht schreien.
„Du wirst nun in die Zentrale kommen und Verhöre mit den Zielpersonen durchführen. Der Boss wird auch da sein. Und vergiss nicht, es lohnt sich nicht, davonzulaufen. Wir finden dich überall.“ Weiß – weiß – weiß – ich sehe die Wände und alles dreht sich.

Ein lauter Schrei. Ein dumpfer Schlag. Ein knirschendes Geräusch. Es riecht nach Blut. Und nach Tod. Ich sehe rote Rinnsale auf dem Boden. Ich sehe ihre graue Haut. Ich sehe ihr entstelltes Gesicht. Ich sehe, wie ein letztes Zucken durch ihren Körper geht. „Entschuldigung“ flüstere ich kaum hörbar.

 

Hallo rueganerin,

vielen Dank für deine Antwort =)

Freut mich, dass du meine Geschichte wenigstens akzeptabel findest.

Naja aber leider finde ich die Geschichte so irgendwie ... larifari, weißt du?

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz, was du meinst... Habe mir meine Geschicht jetzt noch ein paarmal durchgelesen und ich persönlich finde sie nicht larifari... Kannst du vielleicht genau erläutern, was du damit meinst?

Es grüßt
Eine wie Alaska

ps würde mich natürlich über weitere Antworten und Kritik freuen ;-)

 

Hallo Eine wie Alaska!
Ein sehr schöner Pseudonym übrigens.

Ich finde an der Geschichte gut, dass sie lebendig ist. Die Mischung zwischen dem Erzählten und dem inneren Monolog ist ausgewogen und zieht den Leser in die Gefühlswelt der Protagonistin hinein. Über den Hintergrund wird nicht zuviel verraten, eigentlich sehr wenig, aber wenn das bei manchen Geschichten störend wirkt, finde ich es hier passend und der Spannung dienlich.

Allerdings gibt es formale Mängel, da müsste man noch ein wenig feilen. Hab mir nicht alle Stellen kopiert, nur exemplarisch also:

Rechtschreibung:
Adjektive und Adverbien werden klein geschrieben: „Ihr Gesicht war Blutverschmiert,“

An einer Stelle „spuckt“ ein Gedanke im Kopf herum – spukt

Stilistik:
Wiederholungen stören:

„Mir schauderte bei dem Gedanken daran, wie viele Menschen er wohl schon mit diesem verdammten Schläger getötet hatte. Und noch mehr schauderte mir bei dem Gedanken daran,“
Später im Text „Ich bekam Panik bei dem Gedanken daran,“


Das Wort „Auftrag“ kommt zu oft im Text vor, manchmal auch an unpassenden Stellen:

„Ich habe einen wichtigen Auftrag bekommen. Deshalb müssen wir in spätestens 15 Minuten mit der hier fertig sein.“
- Das wirkt nicht authentisch, Alternative: „Du hast doch nur noch fünfzehn Minuten, wir haben zu tun!“

Zum Schluss:
"Ein lauter Schrei. Ein dumpfer Schlag. Ein knirschendes Geräusch. Es riecht nach Blut. Und nach Tod. Ich sehe den Saft des Lebens über den Boden fließen wie Rinnsal. Ich sehe ihre graue Haut. Ich sehe ihr entstelltes Gesicht. Ich sehe, wie ein letztes Zucken durch ihren Körper geht. „Entschuldigung“ flüstere ich kaum hörbar".

Der Satz passt hier auch nicht so ganz, "Saft des Lebens" find ich auch gestelzt. Vorschlag: „Ich sehe rote Rinnsäle auf dem Boden“.

Dann viel Spaß hier noch! :)
Gruß
Kasimir

 

Vielen Dank für deine Kritik, Kasimir.

Genauso ein Feedback habe ich gebraucht, denn ich weiß selbst, dass sich bei mir oft noch kleine Fehler einschleichen, die ich selber irgendwie gar nicht mehr wahrnehme, weil ich die Geschichte schon zu oft durchgelesen hab.
Habe meinen Text jetzt ein kleines bisschen überarbeitet.

Über den Hintergrund wird nicht zuviel verraten, eigentlich sehr wenig, aber wenn das bei manchen Geschichten störend wirkt, finde ich es hier passend und der Spannung dienlich.

Die Idee der Geschichte ist aus einem Traum von mir entstanden. Hatte ihn schon zu einer ganzen Geschichte zusammengefasst, die mir dann aber irgendwie zu langweilig vorkam. Deshalb hab ich sie wieder in eine Art Flashback-Puzzle verarbeitet und einige Fragen offen gelassen und das führt wahrscheinlich dazu, dass dies unter Umständen etwas "Larifari" wirkt. Ist aber beabsichtigt.
Finde ich schön, dass es dir so gefällt.

es grüßt

Eine wie Alaska =)

 

Hallo Eine wie Alaska!

Wenn ich nicht sowieso die meisten Krimis hier kommentieren würde, hättest du mich damit gefangen: "Die Idee der Geschichte ist aus einem Traum von mir entstanden." Viele meiner Texte beruhen auch auf Träumen, z.B.: "Ausgeliefert", den du ja schon gelesen hast.

Okay, ich gehe, wie üblich, gleich in die Details:

"„Bitte... nicht" gurgelte sie mit" => Allgemein zur Zeichensetzung: Die drei Auslassungspünktchen werden immer durch ein Leerzeichen vom Wort getrennt, und nach der wörtlichen Rede folgt immer ein Komma, wenn der Satz weitergeht. So müsste es aussehen: „Bitte ... nicht", gurgelte sie mit

"doch nicht umbringen...!!!" => Man macht in literarischen Texten immer nur ein Ausrufe- und/oder Fragezeichen zur Zeit.

"sie was." sagte ich schnell." => Wie oben schon erwähnt. Punkt weg (in der wörtlichen Rede), Komma hin (nach der wörtlichen Rede). Du solltest allgemein den Text nach solchen Fehlerchen durchsehen.

"Er hatte mich von Anfang an Sweety genannt. Dabei wirkte er nicht wie der Typ Mensch, der Frauen Sweety oder Honey nennt." => Demnach ist dein Protagonist eine Frau? Das würde aber nicht wirklich passen. Man engagiert doch keine Frauen als Schläger!

"Außerdem stand der Boss vor der Tür und hörte jedes Wort mit." => Aber warum stellt er sich immer vor die Tür? Warum bleibt er nicht einfach im Raum? Das wäre doch viel logischer.

"Es ist so still da drin, Sweety. Wenn ich dir hier noch Zeit gebe," => Er hat deinem Protagonisten doch gerade noch zwei Stunden gegeben. Will "der Boss" jetzt alle zwei Minuten rumnerven?

"Du wirst sagen: „Nein, ich meine den Auftrag, Herr Drogan schickt mich. - Genuso sagst du das, hörst du? Und keine Fragen, er kann Fragen nicht leiden." sagt mein Bruder zu mir." => Irgendwo in diesem Abschnitt fehlen Anführungszeichen. Sonst passt da was nicht. RS: Genauso

„Wieso tust du das?" hörte ich sie flüstern. Oder hatte ich mir das nur eingebildet? Ich hatte das Gefühl, jetzt völlig durchzudrehen. „Verdammter Mist!"
=> Ein paar mehr Zeilenumbrüche täten dem Text gut. Zumindest solltest du bei Dialogen immer einen machen, wenn der Sprecher wechselt.

"Vielleicht hatte er sogar Überwachungskameras installiert?" => Wie schon erwähnt: Warum bleibt der Boss nicht einfach im Raum? Das mit den Überwachungskameras wäre ziemlich unlogisch.

"Meine Ohren Namen den" => nahmen!

"die Scheinen zischen den Handflächen" => die Scheine zwischen

"mich im Vorraus?" => Im Voraus

"Und warum zum Teufel zahlen sie so viel Geld dafür, dass ich ihnen schreibe, wo sich eine Person aufhält, wenn sie es sowieso eigentlich schon wissen?" => Gute Frage. Das würde ich auch gerne wissen.

"Würgende laute ließen mich" => Laute groß

"Du hast doch nur noch fünfzehn Minuten" => Dass inzwischen eindreiviertel Stunden vergangen sein sollen, ist beim Leser nicht angekommen. Das liest sich wie eine Viertelstunde, nicht mehr.

"Das piepsen meines" => Piepsen

"Angst wiederspielgelt." => Eine automatische Rechtschreibprüfung würde uns beiden viel Arbeit ersparen.

So, zum Ende: Sorry, aber das ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Es sind drei Personen im Raum. Das weibliche Opfer, dein Protagonist und der Boss. Dein Protagonist hat den Baseballschläger, der Boss, der den Bruder des Protagonisten umgebracht hat, auf den der Protagonist einen ziemlichen Hass hat, ist unbewaffnet. Warum zieht dein Protagonist denn nicht einfach dem "Boss" den Schläger über die Rübe? Das solltest du noch ein wenig ausarbeiten.

Ansonsten ist die Geschichte gar nicht mal schlecht geschrieben.

Grüße
Chris

 

HAllo Alaska,

ja, gar nicht schlecht. Einige Mängel wurden ja bereits aufgelistet. Da ist an manchen Stellen wirklich Handlungsbedarf. Die inere Zerissenheit kommt schon ganz gut rüber, aber manche Sätze sind mir dann doch etwas zu aufgesetzt. Allem voran die rolle des Bosses. Die Sprüche von ihm wirken nicht authentisch und nehmen dadurch der gesamten Gestalt ihre Glaubwürdigkeit. Ich würde den auch gar nicht so viel Quatschen lassen. Die wirklich fiesen Leute müssen das nicht, die wirken durch ihre fiese Presens. Zudem ist das Zeitfenster mit den 2 Stunden zu lang für die dargebotene Zeit in der Kg.
Mir gefällt das Ende. DU hast die Zerrissenheit des Prots so gut dargestellt, dass ich hätte keine Wetten auf den Ausgang der kg abschließen wollen. Beides wäre möglich gewesen: greift er Boss an oder eliminiert er das Opfer.
Wie gesagt: mein Hautkritikpunkt: Die Boss-Figur. Die wirkt nicht.

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo weltenläufer,

vielen Dank für Deine Kritik.

Zudem ist das Zeitfenster mit den 2 Stunden zu lang für die dargebotene Zeit in der Kg

Nein, nein ;-)
Der Boss sagt zunächst, es wären noch zwei Stunden. Am Ende entscheidet er dann doch anders und es sind nur noch 15 Minuten.

Werde mir noch überlegen, was ich an dem Boss änder...

Es grüßt

Eine wie Alaska

 

Hallo Chris,

stimmt, ich hab ihn echt übersehen... Hätte schwören können, er war vorhin noch nicht da... ;-)

Vielen Dank, dass du meine Geschichte so gründlich durchgelesen und kommentiert hast.

Warum sollte der Boss keine Frau einstellen? Sie ist ja nicht wirklich als Schläger engagiert sondern einfach in ein Verbrechernetzwerk geraten. Da gibts doch wohl auch Frauen?

"Und warum zum Teufel zahlen sie so viel Geld dafür, dass ich ihnen schreibe, wo sich eine Person aufhält, wenn sie es sowieso eigentlich schon wissen?" => Gute Frage. Das würde ich auch gerne wissen.
Zunächst ist es nur ein kleiner, harmloser Job, der aber gut bezahlt wird. Dann steigert sich das Ganze, die Personen müssen beschattet werden. Nach einiger Zeit muss die Protagonistin die Personen entführen und in einem Auto einschließen. Nachdem sie dies einige Zeit getan hat, muss sie das Auto transportieren (mit Insassen). Und dann hält sie es nicht mehr aus, ihr Bruder auch nicht, er will zur Polizei. Und dann ist er verschwunden und sie kommt in die "Zentrale", um Befragungen mit den Zielpersonen durchzuführen. Diese verbrecher gehen das Ganze systematisch an: Zunächst werden die Personen durch einen Job geködert und dann gehte s Stück für Stück rein in die Verbrecherwelt.


Der Boss steht vor der Türe, wer weiß wieviele Räume an den Flur noch grenzen? Außerdem finde ich, es passt nicht so ganz, wenn der Boss mit drinsteht. Würde er die ganze Zeit die Protagonistin beobachten, könnte ich die gesamte Geschichte so nicht erzählen...n Zu der Überwachungskamera: Ich denke nicht, dass eine Person in einer solchen Lage noch logisch denkt. Ihr Bruder wurde von dieser "Organisation" wohl kaltgemacht und da ist es klar, dass sie unter Druck ist und sich beobachtet fühlt.

So, zum Ende: Sorry, aber das ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar

Ich gehe mal davon aus, dass diese ganze Verbrecherorganisation wohl nicht nur aus dem "Boss" besteht. Die Frau hätte keine Chance gehabt, den Boss umzubringen und dann selber davonzukommen. Sei ist viel zu verängstigt und abgeschreckt. Es ist ja auch nicht klar, ob der Boss nicht vielleicht noch andere Waffen (Pistole, Messer???) besitzt, um sich zu wehren. Außerdem ist er ein kräftiger Mann und die Frau wohl ziemlich wahrscheinlich kleiner als er. Da wäre es zumindest schwer möglich, dem Boss mal eben einen Baseballschläger auf den Kopf zu knallen.

Ich werde meine Geschichte wohl nochmal ein weinig überarbeiten müssen. In ein paar Tagen kommt voraussichtlich die neue Fassung.


Es grüßt

Eine wie Alaska

 

Hallo Eine wie Alaska!

Ja, natürlich kann man auch Frauen als Schlägerinnen engagieren - wenn sie die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen. Also eher Typ Wrestler, nicht Model.
In deinem Text erfährt man aber nichts über die Protagonistin. Im Gegenteil, bis auf den von mir zitierten Satz lässt nichts darauf schließen, dass sie eine Frau ist.

Und zum Ende, warum sie nicht den "Chef" umbringt, sondern eine arme Frau? Kann ja sein, dass sie derartig verängstigt ist, wie du behauptest, aber davon kommt nicht genug aus dem Text rüber. Und ob der Chef anderweitig bewaffnet ist und ohnehin, wie es in dieser ominösen "Zentrale" aussieht - auch davon ist nichts im Text zu finden.
Die Motive deiner Protagonisten, eine ihr unbekannte Frau umzubringen, kommen nicht deutlich genug aus dem Text heraus - und daher will mir auch nicht in den Kopf, dass deine Protagonistin diese Frau tötet!
Es gehört eine Menge dazu, bis ein Mensch einen anderen tötet (und das ist auch gut so). Diesen Prozess müsstest du nachvollziehbar in deinen Text einbauen. (Nimm es nicht persönlich, du hast dir ja das Thema ausgesucht, aber ich glaube, du bist für so etwas noch zu jung. "Wie versetze ich mich in den Kopf eines Mörders?" - Das ist für mich erst ab mindestens sechzehn.)

Naja.

Grüße
Chris

 

Hallo Alaska,
ich habe deine kg schon vor einiger Zeit gelesen, komme aber erst jetzt dazu hier meinen Senf abzugeben :)
Da ja schon so einiges gesagt worden ist, werde ich mich auch recht kurz fassen.
Dein Schreibstil ist solide. Keine Auffälligkeiten, weder in die eine, noch in die andere Richtung. Dies klingt vielleicht etwas negativ, ist aber gar nicht so gemeint :) Solide will erstmal erreicht werden :)
Was mich stört ist der Inhalt der Geschichte. Um nicht zu sagen: Welcher Inhalt? Die Hintergrundgeschichte blitzt viel zu selten durch und wenn sie es tut, dann gibt sie leider nur wenig preis. Und das kostet Spannung, weil man nie wirklich weiß, was nun eigentlich los ist und mit wem man es zu tun hat.
Die Geschicht wirkt wie ein kurzer Ausschnitt aus etwas Größerem. Am Ende hat man das Gefühl, dass noch einiges kommen müsse, doch das passiert leider nicht. Fülle sie mit ein wenig mehr Inhalt. Mach sie bedeutender. Weiß grad nicht, wie ich das anders sagen soll.
Wahrscheinlich war mein Beitrag jetzt nicht gerade sehr hilfreich; von daher, lass dir sagen ;) : Solide Geschichte, die ein wenig mehr Inhalt verdient hätte.

Einen lieben Gruß...
morti

 

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