Was ist neu

Keine Kurzgeschichten

Ultrakurz
Tina und Sebatian sitzen mittags im Café, als sie ihm sagt, daß sie ihn verläßt und er zu heulen beginnt, während sie einen Salat bestellt.

mmh, wäre das jetzt eine Instant-Geschichte nach diesem Strickmuster? irgendwie schon. ich habe alle Aspekte verwendet. Erklärungsbedürftig ist wohl der Aspekt Stilmittel: Konjunktionen, um in der Trennungsgeschichte eine Verbundenheit zu erzeugen, die dem Inhaltlichen widerspricht...

nein, ich gebe zu, ich sollte das Thema schon ernst nehmen. Es hat mich nur grad gereizt, diese Aufzählung auszufüllen. Wobei auch noch der Höhepunkt das Schlußmachen ist, die Mahlzeit mit vorkommt... etc... naja, wollte mal ein wenig beinahe Off-topic sein... :D

Nur, bitte, wer kann denn jetzt widersprechen? das ist doch eigentlich eine KG, die den meisten Definitionen entsprechen würde. Oder etwa nicht? dann kann an den Definitionen wohl doch nicht der Weisheit letzter Schluß hängen, denn diese "KG" ist ja nun wirklich nicht das, wovon wir hier reden...
Somit möchte ich bestätigen: Strickmuster sind öde. Die taugen nur für Fließband-Prosa. Aber ganz ohne Regeln geht's auch nicht. Sonst schreibe ich die Gebrauchsanweisung für ein Hüherei und bin schon Autor ?! ( na, vielleicht ja wirklich :D )

Lieben Gruß ;)
Frauke

[ 20.06.2002, 15:40: Beitrag editiert von: arc en ciel ]

 

Es gibt nicht ein Set von Regeln für jede Kurzgeschichte. Wie bereits gesagt, hat sich das Genre entwickelt, zudem recht unterschiedlich in verschiedenen Teilen der Welt. Allein zwischen der deutschen (vor allem in der Nachtkriegszeit entstandenen) Kurzgeschichte und der amerikanischen short story liegen Welten.

Oft, wenn der Vorwurf auftaucht, ein Text sei keine Kurzgeschichte, wird gestöhnt, man wolle sich nicht an 'veraltete' (wobei ich mich frage, was veraltet eigentlich heißen soll? Die ersten Literaturdefinitionen aus Aristoteles' Poesie sind schließlich noch immer gültig?) 'Regeln' halten, etc. Spricht auch nichts dagegen, aber... es gibt nun mal Kriterien, die eine Kurzgeschichte von einer Erzählung, einer Fabel, einer Anekdote, einer Parabel, einer Novelle, einem Märchen usw. unterscheiden. Dabei geht es um viel mehr als nur den Aufbau, also ob Anfang und Ende jetzt offen sind oder nicht, sondern um viel feinere, subtilere Merkmale.

Mal als Beispiel...die Erzählung erzählt, die Kurzgeschichte stellt dar. Es gibt viele Autoren hier, denen dieser Unterschied nicht bewusst ist.

Klar, in der Schule lernt man die 08/15 Definition. Mehr ist leider aus Zeitgründen meist nicht drin. Zwischen dem in der Schule Gelernten und der Komparatistik besteht aber ein himmelweiter Unterschied. Und manchmal finde ich es schon ein bisschen anmaßend, die Literaturwissenschaft als starr, einengend oder fesselnd zu kritisieren, wenn man doch mit dem in der Schule erworbenen Wissen noch nicht mal die Oberfläche angekratzt hat.

Nicht jeder kann und muss wissen, was die deutsche Nachkriegskurzgeschichte von der amerikanischen während der Weltwirtschaftkrise entstandene short story inhaltlich und stilistisch unterscheidet. Aber ich denke schon, dass es nicht sonderlich schwer ist, mal nachzuschlagen, wo denn nun der gravierende Unterschied zwischen einer Kurzgeschichte und einer Erzählung liegt. Ich habe an anderer Stelle schon mal gesagt, dass zwar einerseits vor allem das Motto 'Lesen, Lesen, Lesen' einem Kunst und Handwerk des Schreibens nahebringt, aber das auch Sekundärliteratur verdeutlicht, worin z.B. eben Gattungsunterschiede bestehen. Literaturwissenschaftler machen ihre Arbeit doch nicht, um Schubladen entstehen zu lassen, in die dann schön einsortiert und reingepresst werden muss...sondern weil es interessant ist, Entwicklung zu beobachten und zu dokumentieren.

Prosa ist nunmal nicht gleich Prosa. Das sollte man als Autor mE schon einsehen.

Grüße,
San

 

Hmm, *grübel*, amerikanische short stories stellen aber weniger dar, als daß sie erzählen, oder? Mit deutschen Kgs kenn' ich mich nicht aus, von daher...

Also meine ganz eigene Definition bezüglich Kurzprosa:
Die Kurzgeschichte sollte die schriftliche Form des alten Märchen-, Markt- oder Lagerfeuererzählers sein. Denkt euch ein heimeliges Plätzchen, gespannt schauende, glitzernde Augen, eine Knisteratmosphäre, in der Worte wie Magie hallen und wirken und einen Traum entstehen machen, der die Realität in ihre Banden schlägt und Energien freizusetzen vermag, wie sonst nur religiös-magische Rituale.
Kurzgeschichten sind also alle kurzen Prosawerke, die lagerfeuer-tauglich sind.
Und das sind die meisten Texte hier. In zwei andere Kategorien kann ich Texte hier noch einordnen:
-Sprachexperimente, welche durchaus ihre Daseinsberechtigung haben, aber nicht gut zu erzählen sind; aus offenbaren Gründen.
-Trash, welchen jeder Depp schreiben kann. Zwar erzählbar, aber unspektakulär und kopierbar.

Die Unterscheidung macht schon Sinn, finde ich, denn richtige Erzählungen können nur wenige komponieren, Experimente (ob die gut oder schlecht sind kann nun ohnehin niemand sagen) und 08/15-Gesabber kann dagegen jeder schreiben.

Ich als Rollenspieler, DSA-Meister und Fantasy-Fan orientiere mich eben an den Zeiten, in denen die Oraliät noch maßgebend, die Gesellschaft noch nicht vollkommen literalisiert war, eben die Zeiten, in denen das Erzählen einer Geschichte noch eine hohe und angesehene Kunst war.

Auf diese Kunst kommt es mir an, alles andere scheint mir bisher meist wenig zu gefallen.
Kriterien wie Umfang liegen mMn im Auge des Betrachters oder im Sinne des Lesers, d.h. ob ein 2000-Seiten Werk nun ein Roman ist oder Kurzprosa ist Ansichtssache, weil relativ, und auch einigermaßen unerheblich.

Das erklärt vielleicht, warum mir die neueste Invasion kopierbarer stories so ungemein aufstößt: Es ist für mich keine Kunst und angesichts der vielen ja tatsächlich vorhandenen Kunst nicht lesens- und stattdessen löschenswert.

Naja, nur meine persönliche Sicht - taugt nix als allgemeine literaturwissenschaftliche Definition...

[ 20.06.2002, 16:24: Beitrag editiert von: falk ]

 

Ich denke auch, wie Kory, daß man experimentieren muß, um weiter zu kommen. Uns bringt es nichts, wenn 20 000 Menschen kg.de besuchen und immer dasselbe Strickmuster benutzen.
Ausprobieren heißt die Devise! Neues bringen! Das Ganze hat sich doch nicht bis hier her entwickelt, um dann stehenzubleiben, oder?

Also; natürlich gibt es Entwicklungen der Kurzgeschichte. Natürlich gibt es ein Strickmuster. Aber daran muß man sich meiner Meinung nach nicht halten. So lange die Kurzgeschichte nicht den Rahmen sprängt, ist und bleibt sie für mich eine Kurzgeschichte - ob sie nun 3 Seiten oder 15 Seiten hat, ein überraschendes Ende oder nicht... ;)

Gruß,
stephy

 

Hi again!

Irgendwie verstehe Ich die Diskussion nicht, die durch die Frage vom „Himmelskörper 87“ gestartet wurde.

Es hat hier schon mehrere Beispiele gegeben, sowohl gute, als auch schlechte, die ziemlich eindeutig besagten, daß keine eindeutige Definition einer KURZGESCHICHTE existiert.
Jeder, der etwas anderes behauptet, möchte ich bitten mir mind. drei Abhandlungen zu diesem Thema vorzulegen, in dem sich die so genannten Fachleute nicht in mind. einem Punkt widersprechen. Viel Spaß. :D

An Sternschnuppe 87 gerichtet möchte ich nur sagen, daß ich es sehr schade finde, daß er den HP-Namen so bierernst genommen hat und womöglich nur mit seinem „Fachwissen“(?) ;) glänzen wollte.

Vielleicht sollten wir uns darauf einigen, daß wir hier alle redlich bemüht sind, gute, kurze Geschichten zu schreiben.

Schönen Tag noch

 

Hi Tarasque,

da hast Du wirklich wahre Worte gesprochen!
Es gibt einfach keine klare Definition von einer Kurzgeschichte - und das macht es ja auch spannend und interessant, nicht wahr? ;)

Gruß!
stephy

 

also soweit ich weiß ist eine kurzgeschichte eine geschichte ohne wesentliche einleitung und aprupt endend.es gibt zwar n höhepunkt aber auch keine personenvorstellung oder son stuss.

nun hab ich heme ne geschichte mit 10 seiten die nach eben diesem muster gestrickt ist aber die kannsch doch nicht hier posten weil die halt nich kurz is oder wie seht ihr das?!

 

Hi Forum!
Was ist sinnvoll für das Medium Internet? Hab' keine Lust stundenlang auf den Screen zu blicken, um zum Schluß festzustellen, war nix. Nichtmal eine intellektuell vertretbare Pointe vorhanden. Die Kunst der Zusammenfassung sollte vielleicht wieder belebt werden: Die Story ist fünf Seiten lang, dann teile ich sie auf und halbiere jede Seite. Allerdings ist die Sprache dann nicht so süffig zu lesen, d.h. es erfordert Übung eine komprimierte Geschichte zu verstehen, das ist dann kein Erzählstil mehr.
Tschüss Gerd

 

@['instin(c)t]

"nun hab ich heme ne geschichte mit 10 seiten die nach eben diesem muster gestrickt ist aber die kannsch doch nicht hier posten weil die halt nich kurz is oder wie seht ihr das?!"
Es gibt mehrere Geschichten hier, die so viele Seiten haben, einige sogar mit mehr. Zum Beispiel wirst Du bei Rainer fündig, aber auch bei einigen anderen Autoren.

Ich zum Beispiel suche gerade solche längeren Geschichten, wenn ich irgendwo hin muß, wo ich weiß, daß ich länger warten werde. Dann drucke ich sie mir aus und nehme sie mit. Kurze lese ich am Bildschirm.

Also poste sie ruhig... ;)

Alles liebe
Susi

 

@Gerhard Kemme,

"Hab' keine Lust stundenlang auf den Screen zu blicken, um zum Schluß festzustellen, war nix."
Der Sinn von kurzgeschichten.de ist aber auch nicht die reine Konsumation. Da wir uns gegenseitig helfen wollen, uns zu verbessern, kommt es nunmal vor, daß man zwischendurch auch schlechte Geschichten liest. Wenn man dann dem Autor sagt, was einem nicht gefällt, entspricht das diesem Zweck, nicht jedoch, wenn man dann verärgert wegklickt, wenn man sie schon mal gelesen hat.

In den meisten Fällen erkennt man auch bei langen Geschichten, wenn man ein, zwei Textstellen probeliest, ob einem der Inhalt gefallen könnte oder nicht, das merkt man doch nicht erst nach stundenlangem auf den Screen blicken...

[ 04.08.2002, 17:28: Beitrag editiert von: Häferl ]

 

ok den download haste ja schon dann werd ich die eben morgen hier her stellen wenn ich wieder an meinem eigenen rechner bin!

 

Ich würde sagen: klassische Kurzgeschichten z.B. = Franz Kafka (genial), Charles Bukowski (ebenfalls) und kurze Geschichten z.B. Philipp K.Dick (obergenial) :)

ähm...ja :)

 

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