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Kenu

SAN

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03.06.2004
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Kenu

Es begab sich im letzten Sommer, als ich in einer Kneipe in der Nähe von Berlin saß um mich von einer meiner Reportagen auszuruhen, als ich zufällig mithörte, wie ein Ortskundiger über eine mysteriöse Gestalt namens „Kenu“ sprach. Eine rote Nase und glasige Augen verrieten mir, dass der Erzähler bereits tiefer ins Glas geschaut hatte als ihm gut getan hätte und empört über sein Trinkverhalten setzte ich mich zu ihm und seinem Freund an den Tisch.
„Der Kenu ist der Vorbote des Todes! Wer ihn sieht, stirbt noch am selben Tag!“
Eine Gestalt namens „der Anku“ war bereits in Frankreich als Todesbringer bekannt geworden, obwohl es sich bei dem Anku um eine Fantasiefigur handelte deren Existenz sie Filmen und Buchautoren zu verdanken hatte.
„Ich denke nicht, dass Ihr Kenu eine realistisch existierende Figur ist!“, sagte ich dem Betrunkenen, der mich mit seinen glasigen Augen musterte.
„Wer sind Sie denn?“, fragte er mich. Ich sagte es ihm.
„Und was machen Sie hier?“
„Eine Reportage über die holzverarbeitende Industrie in und um Berlin!“
„Ein Journalist also?“
„Treffer versenkt!“
Der Freund des Betrunkenen war eine hagere Gestalt von Mitte 30, dessen Oberlippenbärtchen provokativ wirkte. Vielleicht kam die Provokation, die von dem Mann ausging, auch eher aus seinen arroganten Gesichtszügen.
„Haben Sie noch nie etwas von dem Kenu gehört?“
Ich verneinte. Das hagere Männchen und der Betrunkene erzählten mir die ganze Geschichte von der mystischen Figur ein weiteres Mal und schlotterten mit den Knien. Ich lachte.
„Wieso haben Sie Angst vor einer Fantasiefigur? Sie haben doch auch keine Angst, vor Lord Voldemort, oder?“
Der Hagere widmete sich meiner Person mit besonders liebevollen Worten.
„Was hast du Journalistenarsch überhaupt für eine Ahnung?“ Der Kellner kam und ich bestellte mir ein Bier. Das Gespräch wurde zunehmend aggressiver. Nach dreißig Minuten Gespräch brach ich das Gespräch ab um keine Saalschlacht zu provozieren.
Ich verließ die Kneipe und ging in mein Hotel, das der Kneipe genau gegenüberlag. Von den sechs Bieren, die ich im Verlauf des Abends getrunken hatte, war mir leicht schummrig vor Augen. Mit Mühe fand ich in meiner Tasche den Schlüssel und mit noch mehr Mühe das Schlüsselloch meines Zimmers. Ich stieß die Tür auf.
Bevor ich mich in mein Bett legte, versuchte ich mich mit verzweifelten Bewegungen von meinen durchschwitzten Klamotten zu befreien, als ich plötzlich in meinen Bewegungen inne hielt. Auf meinem Bett saß ein mageres Gerippe, dessen Gestalt von Maden zerfressen zu sein schien.
Ich bekam es mit der Angst zu tun. Meine Knie schlotterten. Das Gerippe kam auf mich zu.
„Du kennst Kenu also noch nicht?“, fragte es mich und spitzte seine verfaulten Lippen.
Ich konnte nichts antworten. Spielte mir mein Alkoholkonsum einen Streich?
Er kam zu mir und boxte mir in den Magen. Ich erbrach mich auf dem Teppich. Danach schleuderte ich einen Stuhl nach dem Gerippe, der es leider um wenige Zentimeter verfehlte.
Kenu lief die Wände hoch und ließ sich auf mich fallen. Kleinste Tierchen fielen von seinem Körper und bohrten sich in mein Fleisch. Ich schrie am Spieß. Kenu saß wieder auf meinem Bett und präsentierte ein kehliges Lachen.
„Glaubst du jetzt an Kenu?“ Meine Augen gehorchten den Befehlen meines Gehirns nicht mehr und stellten ihre Arbeit ein. Die Bilder verschwommen vor meinen Augen. Kenu öffnete das Fenster und sprang heraus. Anschließend wurde es schwarz vor meinen Augen.
Zusammengekrümmt lag ich auf dem Teppich und es stank nach meinem Erbrochenen.
Die Wanduhr schellte elf mal. Ich versuchte mich zu bewegen. Nichts war zu machen. War alles nur ein Traum gewesen? Gab es Kenu womöglich gar nicht?
Innerlich spürte ich, wie die Zeit verrann. Was hatte der Betrunkende in der Kneipe noch erzählt? „Wer den Kenu sieht, stirbt noch am selben Tag!“ War das wahr? War der Tod schon so nahe?
Verzweifelt versuchte ich mich wieder zu bewegen. Ein Fortschritt meiner Bemühungen war nicht erkennbar.
Da schellte die Wanduhr Mitternacht. Leise hörte ich das Quietschen der Tür. Eine Stimme murmelte Worte, die ich nicht verstand.
Kälte füllte das ganze Zimmer aus und ich fror erbärmlich. Kenu stand neben mir und grinste. Seine eisige Hand umfasste meinen Arm. Er versuchte mich, vom Bett zu ziehen.

Schweißgebadet wachte ich im Krankenhaus auf.
„Was haben Sie getrunken?“, fragte mich der behandelnde Arzt.
„Sechs Bier!“, wußte ich sofort zu antworten.
„Welche Marke?“
Wieso interessierte sich der Arzt dafür? Vielleicht wollte er anhand des Alkoholgehaltes des Biers den Alkoholpegel in meinem Blut berechnen. Aber soviel konnte es doch nicht sein, oder?
„Ich weiß es nicht. Ich war in der Kneipe gegenüber meines Hotels und habe das ortsübliche Bier getrunken!“
„Tut mir leid! Aber gegenüber Ihres Hotels gibt es keine Kneipe!“, sagte der Arzt und beugte sich über mich. Ich erkannte ihn sofort. Es war Kenu.

 

Hallo SAN,
muss dir mitteilen, dass mir deine Geschichte gar nicht gefallen hat. Und einen Hauptgrund dafür, habe ich auch ausgemacht: Sie ist einfach viel zu kurz und zu knapp gehalten, um wirklich Emotionen rüberzubringen. Der Typ spricht zwei Sätze in ner Kneipe über ein Monstrum, geht ins Hotelzimmer und wird von dem abgemetzelt.
Abgesehen davon, dass wenig Originelles dabei ist, ist die Geschichte berichtend geschrieben, wie ein Zeitungsartikel: Er tat das, dann das und danach das...
Das ist mir besonders in der Szene aufgefallen, als der Journalist von Kenu angegriffen wird. Du hälltst dich einfach viel zu kurz. Dabei bleibt jegliche Spannung auf der Strecke.
Ebenso negativ: Die Sätze die in der Kneipe gewechselt werden. Das hört sich sehr, sehr gekünstelt an. Es ist verdammt unglaubwürdig, wie die beiden über ein schreckliches Monster reden.

Dennoch kannst du sehr flüssig schreiben. Es sind mir nur wenige schlechte Formulierungen aufgefallen, ließ sich toll lesen. Wenn eben nicht der missratene Inhalt wäre.
Ich würde dir auf jeden Fall raten, bei deiner nächsten Geschichte viel ausschweifender und detailreicher zu erzählen.

 

Hi SAN,
Zuerst einen Vorschlag zur Verbesserung:

Zitat: Nach dreißig Minuten Gespräch brach ich das Gespräch ab um ...

Klingt etwas komisch, vielleicht statt dem zweiten "Gespräch" Unterhaltung verwenden.

Sonst finde ich deine Geschichte in Ordnung. Vor allen Dingen die Anspielung an Harry Potter. Eigentlich erinnert mich deine Geschichte etwas an die Harry Potter Abenteuer. Da ich dessen Bucher gerne gelesen hab, hat mir deine Geschichte auch gefallen.

Sana

 

Hallo SAN,

ich finde deine Geschichte leider auch nicht überragend. Da hätte man viel mehr draus machen können. Gerade weil es ein schon oft verwendetes Thema ist, kannst du die Geschichte eigentlich nur durch besondere Details und eine eingehende Charakterisierung deiner Protagonisten unverwechselbar und "besonders" machen. Doch dazu ist sie in der jetzigen Form viel zu kurz. Da stimme ich kevin2 vollkommen zu.

Noch eine logische Frage: Wenn jeder stirbt, der den Kenu sieht, wie kann dein Prot dann noch diese Geschichte erzählen / aufschreiben? Das funktioniert nicht. Wenn er es aber als einziger schafft, ihm zu entkommen, ist deine Geschichte auch und vor allem aus diesem Grund zu kurz. Denn das wäre dann die eigentliche Geschichte, die erzählenswert wäre.

Was mich auch gestört hat, ist die Fülle an Fehlern in diesem kurzen Text. Wenn dir wirklich etwas an der Geschichte liegt, solltest du sie mMn ausarbeiten und noch einmal gründlich auf Fehler überprüfen. Vor allem finden sich sehr viele Kommafehler. Wenn du mit der Zeichensetzung Schwierigkeiten hast und ernsthaft verbessern möchtest, schreib mir einfach eine PN. Dann helfe ich dir dabei.


Sonstige Fehler:

extenzielle -> existierende (dann würde ich aber "tatsächlich" statt "realistisch" voransetzen; was du meinst ist wahrscheinlich "existenzielle", klingt aber merkwürdig)

Oberlippen-bärtchen -> Oberlippenbärtchen

msytischen Figur -> mystischen

Knieen -> die Mehrzahl von Knie ist auch Knie (kommt später noch einmal vor)

Das Gespräch wurde zunehmend aggressiver. Nach dreißig Minuten Gespräch brach ich das Gespräch ab -> unschöne Wiederholung

inne hielt -> innehielt

Meine Kniee schlotterten -> Knie (hier ist es also)

lies sich auf mich Fallen -> ließ; fallen

Ich schrie am Spieß -> wie am Spieß

unterdrückte ein kehliges Lachen -> wenn er es unterdrückte, woher weiß sie dann, dass es ein kehliges Lachen wäre?

Die Wanduhr schellte 11 mal -> elf Mal

Wer den Kenu sieht, stribt noch -> stirbt

War das war? -> War das wahr?

das Quitschen der Tür -> Quietschen

Kälte füllte das ganze Zimmer aus und ich fror erbärmlich. Kenu stand neben mir und grinste. Seine kalte Hand -> kalt - frieren - kalt, vielleicht am Ende "eisige Hand"?

Viele Grüße
Kerstin

 

Hi Kevin2, Sana und Katzano!
@ Kevin 2:

Der Typ spricht zwei Sätze in ner Kneipe über ein Monstrum, geht ins Hotelzimmer und wird von dem abgemetzelt.
Tut mir Leid, das hast du falsch verstanden. Er wird ja gar nicht abgemetztelt...

@ Sana
Vielen Dank für die erste und einzig komplett positive Kritik! :thumbsup:

@ Katzano
Vielen Dank für Dein Angebot. Wirklich viel liegt mir nach den ersten Bewertungen der Story leider, leider nicht mehr. Die Kommafehler sind furchtbar und die restlichen sind einfach auf meine Flüchtigkeit zurückzuführen. Ich schreib meine Storys am Stück runter, sonst würde mir irgendeine Leitidee flöten gehen. Ist mir schon öfters passiert, auch weil ich ab und an versuche, ein eigenes Buch zu schreiben...
Wenn jeder stirbt, der den Kenu sieht, wie kann dein Prot dann noch diese Geschichte erzählen / aufschreiben?
Das sollte ja gerade der Denkanstoss an dieser Geschichte sein. Genau aus diesem Grund habe ich diese Story doch in der 1. Person verfasst. Niemand weiß, wie mein Protagonist es geschafft hat, Kenu zu entkommen. Daraus eine Geschichte zu stricken, ist nicht mein Geschmack. Menschen, die einem Killer oder einer Horrorfigur entkommen, sind schon für meinen Geschmack viel zu häufig Opfer einer KG oder sogar längeren Geschichte geworden...
Gibt es wie Sand am Meer!

Nun denn, auf jeden Fall vielen Dank an alle fürs Lesen. Ist ein neues Genre für mich in dem ich auch sehr wenig Erfahrung mitbringe (vielleicht noch das Lesen von "Gänsehaut"-Büchern aus meiner Kindheit). Werd mich vielleicht wieder auf andere Genres konzentrieren...

Grüsse

SAN

 

Okay, akzeptiert. :)

Ich verstehe, dass du Geschichten schnell runterschreiben willst. Geht mir auch manchmal so. Wenn du aber den Lesern was Gutes tun willst - und auch deinen Geschichten - dann würde ich dir raten, sie nicht sofort zu posten (auch wenn man auf Feedback gespannt ist), sondern erst einmal gründlich Korrektur zu lesen. Du wirst sehen: Die Leser werden es dir danken.

Viele Grüße
Kerstin

 

Hi San,

Werd mich vielleicht wieder auf andere Genres konzentrieren...
Warum? Die Idee ist doch garnicht schlecht.
Nur , du hast sie wie einen Entwurf geschrieben.
Wenn du dich jetzt ransetzen würdest, und eine runde Geschichte daraus machst, wäre alles in Ordnung. ;)

Nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.
Sieh es als Herausforderung :thumbsup:

lieben Gruß, coleratio

 

Hallo SAN,

ich schliesse mich coleratio an, weil ich die Erzählidee für gut halte.

Nur damit Stimmung entsteht, muss man Einzelheiten erzählen und nicht nur den Plot der Geschichte. Ein paar Fragen:
Wie war das, als das Gespräch aggressiv wurde? Das würde ich als Leser gern live mitbekommen.
Wie fühlte sich das an, als Kenu sich auf den Hotelgast fallen liess? Krachend, polternd... tausend Schmerzen!
Wie sahen die Würmer aus, die den Hotelgast befielen? Doch so richtig ekelhaft hoffe ich...
Wie verschwand Kenu durchs Fenster? Wie ein Geist,fliegend...?
Woran erkannte der Hotelgast den Arzt als Kenu? An den Würmern, die dem Arzt hinter dem rechten Ohr hervorkrabbelten?

Lieben Gruss
W Urach

 

Hi Urach und Coleratio!
Werd die Geschichte noch einmal überarbeiten. Kann was dauern. Werde sie aber nicht als "Überabeitet" hier erneut posten, sondern einfach eine Anmerkung an das "Original" machen um auf Eure Ideen Rücksicht zu nehmen und mehr aus der Geschichte zu machen.
Vielen Dank auf jeden Fall für Eure Kritiken!

Grüße

 

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