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Keramia

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07.01.2003
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Keramia

Vorstandsvorsitzender Grigubal versuchte, ruhig und würdevoll zu wirken. Der Nieselregen bemühte sich, Grigubals maßgeschneidertes Sakko wie einen billigen Sack aussehen zu lassen und war damit deutlich erfolgreicher. Grigubal war aufgeregt wie seit seinem fünften Geburtstag nicht mehr. Ungeduldig wartete er darauf, dass sich die Tür der Maschine vor ihm auf dem Rollfeld endlich öffnete, und Präsident Marturar von Asunien die Treppe herunter schritt. Es war der erste asunische Staatsbesuch seit drei Generationen und dazu nach der großen Reform Grigubals erste Gelegenheit, ein ausländisches Staatsoberhaupt zu empfangen.
Auf die Reform war Grigubal so stolz wie ein kleiner Junge nach dem Bau seines ersten Baumhauses. Es war seine Idee gewesen. Wäre er nicht so bescheiden, würde er darauf bestehen, dass ihm schon jetzt ein Denkmal auf dem Großen Ratsplatz vor dem Hauptgebäude gesetzt wurde. Aber er wartete geduldig, bis er die entsprechenden Vorschläge der anderen Vorstandsmitglieder nicht mehr bescheiden würde zurückweisen können.

Marturar ließ sich Zeit. Grigubal unterdrückte das Nervös-Auf-Der-Stelle-Umhertreten seiner Beine, das ihm erst in diesem Moment bewusst wurde.
Endlich bewegte sich der Verschlussriegel und die druckdichte Tür schob sich nach innen. Grigubal blickte auffordernd zum Dirigenten der Kapelle, der hektisch begann, die Folie von seinem Notenpult abzunehmen. Die Tubisten schütteten das angesammelte Regenwasser aus ihren Instrumenten.
Im Flugzeug bewegte sich etwas.
Grigubal stand stramm und reckte den Hals.
Ja, da war er.
Der Dirigent fordete mit dem Taktstock die Aufmerksamkeit seiner Musiker. Die asunische Nationalhymne erklang, und Marturar schritt langsam die Treppe herunter, über den – einem universalen Gesetz folgend – roten Teppich, durch das Spalier der in Paradeuniform angetretenen Elite des keramisischen Sicherheitsdienstes hindurch und kam schließlich vor Grigubal zum Stehen.
Dieser sah dem asunischen Präsidenten fest in die Augen, bis er sich an die im Land seines Gastes übliche Begrüßungsgeste erinnerte und seinen oberen linken Arm in horizontalen Wellen bewegte, woraufhin Marturar sich mit einer gleichartigen Geste revanchierte.

"Herzlich willkommen auf dem Firmengelände der Keramia-AG", sagte Grigubal mit stolzgeschwellter Brust, und führte seinen Gast zur wartenden Limousine.


***

Omin Ruural diskutierte mit seiner Frau Alla die Tagespolitik. Was die Tagespolitik war entnahm er jener plakatgroßen Zeitung, die er auch mit allen vier Händen nur mühsam halten konnte. Sie hätte kleiner sein können, wären die Überschriften nicht offenbar für stark Sehbehinderte gemacht, hatte jedoch den unschätzbaren Vorteil, diesen keine langatmigen Artikel folgen zu lassen. Alla wunderte sich über den Besuch des asunischen Präsidenten, dessen Land immerhin vor dreihundertsiebenundachzig Jahren Keramia beinahe annektiert hatte. Omin dagegen vertrat den Standpunkt, dass neun Generationen genug Zeit sein sollten, um dies zu den Akten zu legen.
Schließlich musste nicht jedes Staatsoberhaupt so nachtragend sein, wie seine Frau.

***

Grigubal wartete ungeduldig, bis der automatische Translator seine letzten Worte ins Asunische übertragen hatte. Marturar saß ihm mit steinernem Ausdruck gegenüber und sagte fast nichts. Nur von Zeit zu Zeit nickte er oder trank von seinem Salcia. Ob er immer noch sauer war, weil Keramia den Angriff von viertausenddreiundsechzig zurückgeschlagen hatte?
Grigubal betrachtete die vorbeiziehenden Fahnenschwenker, während der Wagen ruhig über die Straße rollte.

Der Translator verstummte. Da sein Gast immer noch keine Anstalten machte, sich zu äußern fuhr Grigubal fort. "Die Misere, in der sich Keramia befand, war wirklich schlimm. Mein Vorgänger hat ein grausames Staatsdefizit hinterlassen, die Verwaltung war so flexibel wie ein ekturianischer Esel, und...", er beugte sich in verschwörerischer Manier nach vorn, "...Ich musste sieben millionen Wahlzettel zusätzlich ausfüllen lassen, damit die Wahlbeteiligung hoch genug war, um meinen Sieg für rechtskräftig erklären zu lassen."
Er verharrte mit zunehmendem Unbehagen in dieser Position, bis der Translator sein Werk vollendete. Erst dann lehnte er sich in einer Machergeste zurück und eröffnete: "Also habe ich beschlossen, es müsse etwas geschehen."
Weder Marturars Gesicht noch sein Mund gab ein Zeichen der Zustimmung von sich. Grigubal hoffte innbrünstig, dass man ihm seine steigende Verunsicherung nicht anmerkte.

***

Alla diskutierte zu diesem Zeitpunkt mit ihrem Mann über das Ablegen von Füßen auf frisch gereinigten Tischen. Omin dagegen fragte sich, ob es wohl interessant wäre, wissenschaftlich zu erforschen, warum seine Frau ihre Vorhaltungen immer wieder – bis in die Betonungen hinein – in exakt der gleichen Weise ausbreitete. Er sah sich schon im Geiste die 'Zuranische Plakette für geniale Entdeckungen im Trivialen' für das 'Ruural-Prinzip' entgegen nehmen, als ihn das Türsignal in seinen Träumen von Bedeutsamkeit und Alla in ihren bedeutsamen Belehrungen unterbrach.
Alla war schnell an der Tür und kam kurz darauf mit zwei dicken großen Briefen von einer gewissen Recar-AG zurück. Sie entpuppten sich als Angebote, ihre Anteile an der Keramia-AG für beachtliche siebenhundertachzig Klecks pro Aktie zu übernehmen.
Eine kleinere Kontroverse kam auf, ob sie denn ihr Mitspracherecht für eine, zugegebenermaßen nicht unbescheidene Summe, aufgeben sollten. Doch schließlich gewann die Überzeugung, dass 'Die Da Oben' sowieso machten was sie wollten. Folglich konnte man ihnen auch gleich die ganze Macht und sich selbst einen Ersatz für den kürzlich verstorbenen Fernseher gönnen, der sich ohnehin besser im Wohnzimmer machen würde als die häßlichen Aktien.
Eine größere Auseinandersetzung drehte sich darum, wer die unterschriebenen Verkaufsverträge zur Post bringen sollte, die nun freilich "Hyperschnell Briefkartell GmbH" hieß und die Briefe deutlich langsamer und unzuverlässiger für einen deutlich höheren Preis transportierte als bisher. Nach ausführlicher und emotionaler Betrachtung aller Aspekte des Problems folgte Omin der Argumentation seiner Frau und dem Weg zur nächsten Postfiliale.
Er wunderte sich ein wenig über die ungewöhnlich langen Warteschlangen. Die Tabustruktur seines Volkes machte jedoch großes Aufhebens wegen des Postgeheimnisses, also malte er sich lieber seine zukünftigen Reichtümer aus, als seine gesellschaftliche Reputatuion durch unziemliche Neugier aufs Spiel zu setzen.

***

“Unser Volk war politikmüde. Ich denke, es hatte den Eindruck, dass ohnehin alles von Lobbygruppen beschlossen wurde, und es egal war welche Partei man wählte. Was ja nun so auch nicht direkt von der Hand zu weisen war.”
Erneut beugte Grigubal sich vor und wagte es sogar, Marturar eine Hand auf den Oberschenkel zu legen, zog diese jedoch schnell unter taktischem Auflachen zurück, als er den Blick des asunischen Bodyguards auffing.
Er beeilte sich, mit seinen Ausführungen fortzufahren.
“Ich dachte mir, vielleicht spielt das Volk wieder mit, wenn man die Tatsachen einfach anerkennt. Also habe ich vorgeschlagen, Keramia in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Jeder Bürger sollte eine Aktie bekommen, was zusammen einundfünfzig Prozent der Gesamtmenge ausmachen sollte. Die übrigen neunundvierzig sollten an der Börse meistbietend verkauft werden, um das Staatsdefizit auszugleichen. Und so konnten sich die Lobbygruppen ihren Einfluss auf Keramia quasi legalisiert festschreiben lassen. - Wenn das Volk einig wäre, könnte es sie in der Aktionärsversammlung jederzeit überstimmen.”
Er lehnte sich erneut in seiner Macherpose zurück, die oberen Arme hinter dem Kopf, das untere Paar hinterm Gesäß verschränkt. “Vor drei Jahren wurde das Gesetz unterzeichnet. Der Staat Keramia ging in die Keramia-AG über. Wir haben keine Regierung, sondern einen Vorstand, dessen Vorsitzender ich wurde. Aus Ministerien wurden Sparten. Vieles wurde in eigeneständige Betriebe ausgegliedert, die natürlich zu hundert Prozent im Besitz der Keramia-AG sind.” Die Warterei auf den Translator wurde ihm langsam lästig. “Und, was soll ich sagen, es funktioniert. Jeder Betriebszweig unserer Aktiengesellschaft arbeitet profitabel. Statt eines Staatsdefizites haben wir einen ordentlichen Überschuss, der - natürlich abzüglich fünfzig Prozent Provision für den Vorstand und das obere Management – an die Aktionäre ausgeschüttet wird.”
Er war mächtig stolz auf sich, und seine Unsicherheit war vergessen. Mittlerweile hatte sich Grigubal an Marturars Schweigen so sehr gewöhnt, dass er erschrak, als dessen Stimme ertönte. Als quälende Sekunden später die Übersetzung aus dem Translator quoll, hoffte er, nicht so blass geworden zu sein, wie er sich fühlte.

***

Omin erlangte in den folgenden Tagen eine erstaunliche Sportlichkeit. Besucher erschraken regelmäßig, weil die Tür sich öffnete, bevor sie die Hand vom Kingelknopf nehmen konnten. Omin war ebenso regelmäßig enttäuscht, weil nur Verwandte oder alte Freunde vor der Tür standen. Doch schließlich tauchte eine Frau in braunem Overall auf, dessen Beschriftung sie als Recar-Mitarbeiterin auswies. Mit ihr tauschte er seine Aktie und einige Unterschriften gegen den erwarteten Betrag aus. Alla tat es ihm gleich und nur unwesentlich später waren sie stolze Besitzer des neuen 'Plutonium SX-5000'-TV-Gerätes, sowie einer neuen Küchenausstattung. Alla überlegte gerade, ihre Nachbarin Kimma Kriigut zum Kaffee einladen, damit diese ihre neuen Reichtümer bewundern konnte, als das Telefon klingelte und Kimma Kriigut anrief, um sie zum Kaffee einzuladen.

***

Mit energischen Worten und unter vierhändigem Abwinken hatte Grigubal den Einwand seines Gastes zur Seite gewischt und das Thema auf mögliche Handelsabkommen gelenkt. Nachdem Grigubal es ursprünglich kaum abwarten konnte, seinem hohen Gast das neue Staatssystem zu erläutern, verfrachtete er diesen nun, so schnell es das Protokoll zuließ, zurück in dessen Flugzeug nach Assunien.

Das unbestimmte, aber nagende Gefühl, einen wesentlichen Fehler in seinem System zu haben, verebbte im Laufe der nächsten Zeit und war vergessen, als sein persönlicher Sekretär Quirs Lendunak unangemeldet in Grigubals Büro platzte.

Lendunak winkte hektisch mit einem dicken Briefumschlag. "Herr Vorstandsvoritzender," keuchte er, "das müssen sie lesen." Der Sekretär zog mit zitternden Händen ein Stück edlen Papiers aus dem Umschlag und knallte es auf den Schreibtisch seines Chefs. Dieser starrte das Blatt an und versuchte zu begreifen was er dort sah.
Eine gewisse Recar-AG, von der er noch nie zuvor gehört hatte, gab an, einundfünfzig Prozent der Keramia-Aktien erworben zu haben und damit der neue Inhaber zu sein. Grigubal wurde aufgefordert, seinen Platz für einen Nacholger frei zu machen.
Sein Blick blieb auf der Unterschrift hängen.
"Ich habe nachgeforscht," erklärte Lendunak, "Recar scheint einen großen Teil der freien Aktien an sich gebracht und anschließend den Nicht-Versammlern ein Kaufangebot für ihre Bürgeraktien unterbreitet zu haben."
Grigubal hörte ihn nicht.
"Quirs, haben Sie die Unterschrift des Recar-Chefs erkannt?"

***

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Keramia-AG gab sich keinerlei Mühe, ruhig und gelassen zu wirken, als er wieder regendurchnässt am Rollfeld stand. Er wartete weder mit einer Kapelle noch mit einem rotem Teppich auf, als die Maschine mit dem neuen Mehrheitseigner landete.
Dass er nicht schon längst von einem wütenden Mob gelyncht worden war, hatte Grigubal nur dem Umstand zu verdanken, dass der wütende Mob viel mehr mit dem Verprassen der Veräußerungsgewinne als mit Tagespolitik befasst war.


Niedergeschlagen empfing er seinen neuen Chef und geleitete ihn in das Büro, von dem er kurz zuvor noch die Geschicke seines Landes - seiner Firma - gelenkt hatte. Nun nahm ein anderer dort Platz. Doch dieser würde kaum täglich dort sitzen.

"Endlich ist die Schmach der Niederlage von 4063 getilgt."
Marturars Gesicht war im Gegensatz zu seinem letzten Besuch nicht versteinert. "Ich muss Ihnen danken, Grigubal. Dank ihrer genialen Idee konnte ich ihr Land erobern, ohne einen einzigen Soldaten opfern zu müssen. Und ihrem dekadenten Volk die Aktien abzunehmen, war sogar billiger, als einen Krieg zu führen."

Während ein nicht enden wollender Lachanfall des strahlenden Siegers über die Gegensprechanlage das gesammte Gebäude erfüllte, schlurfte Grigubal langsam in Richtung Ausgang.
Draußen nass im Regen zu stehen entsprach einfach viel mehr seiner Stimmung.

 

Hoho, noch keiner kommentiert? Dann ich jetzt...

Der Nieselregen bemühte sich, Grigubals maßgeschneidertes Sacko wie einen billigen Sack aussehen zu lassen und war damit deutlich erfolgreicher.
LOL!
Die Tubaspieler schütteten das angesammelte Regenwasser aus ihren Instrumenten
Solche Kleinigkeiten beleben die Atmoshpäre!
die er auch mit allen vier Händen nur mühsam halten konnte
Keine Menschen, trotz Sakko und Tuba?
die Verwaltung war so flexibel wie ein ekturianischer Esel
LOL!
und die Briefe deutlich langsamer und unzuverlässiger für einen deutlich höheren Preis transportierte.
Als wer? Oder wann?

Die Story hatte ein paar sporadische witzige Einfälle und eine verteufelt interessante Grundidee. Hab es nicht bereut, sie zu lesen.

r

 

Juhu! ein Leser!! :)

Zitat: die er auch mit allen vier Händen nur mühsam halten konnte


Keine Menschen, trotz Sakko und Tuba?

Ich fürchte, ich wollte unbedingt ne scifi-story draus machen. (wahrscheinlich, weil ich sonst nicht gewusst hätte, wo ich sie posten soll ;) ) also mussten Aliens rein :rolleyes:

Zitat: und die Briefe deutlich langsamer und unzuverlässiger für einen deutlich höheren Preis transportierte.


Als wer? Oder wann?

Als ihre vorgängerorganisation früher? Hätte ich das gesondert erwähnen müssen? Irgendwie hatte ich gedacht, das ist auch so klar.

 

Und hier noch eine Leserin.

Was die Grundidee betrifft, stimme ich relysium zu. Klasse! Auch ich habe es nicht bereut, diese sehr unterhaltsame und wohlfeile Geschichte gelesen zu haben. Stil und Sprache (ein besonderer Applaus gebührt den Namen der Beteiligten) gefallen mir ausgesprochen gut!

Was die Tagespolitik war entnahm er jener plakatgroßen Zeitung, die er auch mit allen vier Händen nur mühsam halten konnte. Sie hätte kleiner sein können, wären die Überschriften nicht offenbar für stark Sehbehinderte gemacht, hatte jedoch den unschätzbaren Vorteil, diesen keine langatmigen Artikel folgen zu lassen.
:rotfl:
Sollte dies ein kleiner Seitenhieb auf eine sehr dünne und reich bebilderte Tageszeitung sein, ist er m. E. gelungen. Überhaupt sind einige hübsch bissige Beschreibungen locker eingestreut, die erst auf den zweiten Blick ihre wahre Bosheit erkennen lassen.
Soll aber jeder Leser selbst suchen. :D

Hier noch was fürs Edit:

Vieles wurde in eigeneständige Betriebe ausgegliedert, die natürlich zu hundert Prozent im Besitz der Keramia-AG sind.”
... eigenständige ...
Mittlerweile hatte sich Grigubal an Marturars schweigen so sehr gewöhnt, dass er erschrak, als dessen Stimme ertönte.
... Schweigen ...
Nachdem Grigubal es ursprünglich kaum Abwarten konnte, ...
... abwarten ...
Lendunak winkte hektisch mit einem dicken Briefumschlag. "Herr Vorstandsvoritzender", keuchte er, ...
... Vorstandsvorsitzender ...
Grigubal wurde aufgefordert, seinen Platz für einen Nacholger frei zu machen.
... Nachfolger ...

Ein oder zwei Kommafehler sind mir auch noch aufgefallen. Sind aber nicht meine Spezialität.


Ciao
Antonia

 

Sehr schöne Satire! Die "feindliche Übernahme" eines Planeten mal etwas anders. Zahlreiche Seitenhiebe auf die politikmüde Bevölkerung sowie die Politiker treffen ins Schwarze, einige finde ich etwas platt (wie das mit der Post), aber das dürfte Geschmackssache sein.

Auf den zweiten Blick entdeckt man noch mehr, wie z.B. dass der Vorstandsvorsitzende seinem Besucher die Hand auf den Schenkel legt - sowas sieht man auch bei unseren Politikern.

Einzig die "startrekkischen" Namen finde ich etwas anstrengend, statt keramisisch hätte ich z.B. keramisch geschrieben, um das zu verballhornen. Der ektorianische Esel könnte auch einfach nur ein Esel sein, oder eine Moderschnecke. Hoffe, Du assimilierst mich nicht für diesen Vorwurf ;)

Fazit: sprachlich routiniert, unterhaltsame Satire.

ab auf die Empfehlungsliste.
:thumbsup:

Uwe :cool:

 

Hey,
wochenlang als nuller dahingedümpelt, und jetzt gleich auf der Empfehlungsliste.
:rotfl:

@uwe

Einzig die "startrekkischen" Namen finde ich etwas anstrengend,
Und das schreibt jemand, der mit Vorliebe Geschichten schreibt, für die man erst mal Zungenlockerungsübungen machen muss... ;)

Hoffe, Du assimilierst mich nicht für diesen Vorwurf
Deine Eigen- und Besonderheiten werden den meinen hinzugefügt.. Harharhar.. :cool:

@antonia

Stil und Sprache (ein besonderer Applaus gebührt den Namen der Beteiligten) gefallen mir ausgesprochen gut!
Dankeschön :bounce:
Und Danke natürlich für deine Korrekturhinweise.. Irgendwo um den 27 Mai rum habe ich glaub ich noch etwas Zeit.... :rolleyes:
:D :D

 

Zu den Namen: Ja nein, also die Namen der Personen sind großartig und wurden von antonia zurecht gelobt. Mir geht es um die Herkunftsnamen: ektorianischer Esel und so. Diese Dinge gehen mir bei Star Trek immer tierisch (eselig?) auf den Sack, weil offensichtlich ist, dass der Autor einfach irgendwas sinnfreies erfunden hat, bloß weil es gerade passt. Ob der Esel ektorianisch ist, irdisch oder venusianisch, ist in diesem Zusammenhang egal, da es dem Vergleich auf die Eigenschaft des Esels ankommt. Verstärken kann man sowas mit anderen Attributen, wie wäre z.B. ein dreibeiniger Esel, ein karierter Esel oder ein Schleimesel?

 

Hallo Lucutus,
die Geschichte gehört zu Recht in den Empfehlungstreat!
Obwohl man sich ab hier:

“Und was wäre, wenn jemand allen Bürgern ihre Aktien abkaufen würde?”
denken kann, wie die Geschichte endet, habe ich sie doch mit Genuß fertig gelesen.
Stilistisch und inhaltlich spitze!
Ein herrliche Parodie!

glg Hunter

 

@Uwe

Mir geht es um die Herkunftsnamen: ektorianischer Esel und so.
Ist klar, hatte ich auch so verstanden. Vielleicht hätte ich in meiner Jugend weniger Star Trek gucken sollen. :)
Ich gelobe Besserung :D

@Hunter
Danke. Du hast recht, die Stelle nimmt das Ende vorweg. Liegt daran, dass ich an der Story üben wollte, mit wechselnden Szenen und Cliffhangern zu schreiben. Da du sie trotzdem gern zu Ende gelesen hast, scheint's nicht zu schlimm gewesen zu sein :D

:: lucutus ::

 

hallo lucutus

Die Geschichte hat mir gut gefallen, einwandfreier Stil, auch wenn ich das Ende schon relativ früh geahnt habe, wurde ich ausgezeichnet unterhalten.
Fehler sind mit keine Aufgefallen, mit startrekschen namen hab ich kein problem und die empfehlung hast du dir verdient :thumbsup:

Porcupine

 

Kleine Überarbeitung vor der Lesung, die den von Hunter bemängelten "Spoiler" hoffentlich halbwegs ausbügelt..

 

Hallo lucutus,

im Grunde brauchte es für deine Geschichte weder Außerirdische mit 4 Armen und Beinen noch einen Zeisprung ins fünfte Jahrtausend. Es hätte das Jahr 2oo8 gereicht, nach zwei Jahren Regentschaft durch Guido Westerwelle und der Privatisierung und Deregulierung allen Staatseigentums und deine satirische Geschichte wäre immer noch beste Science Fiction Unterhaltung gewesen. Mit Ausnahme des etwas plumpen Wortes "Lobbygruppen" war deine Geschichte klasse und ich habe mich köstlich amüsiert über deine liebevollen Schilderungen keramischen Alltags und eines Staatsbesuches.
Natürlich war das Ende klar, als Grigubal auf die Unterschrift starrt, aber man liest gerne weiter und findet sich zum Schluss bestätigt. Keramier und Asurier sind halt so leicht auszurechnen, wie Menschen. Eine Pointe, die mir nciht recht gibt, hätte mich eher entäuscht. ;)

Einen lieben Gruß, sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Sim,

Du hast recht, keine Antwort zu schreiben ist unhöflich, und nach deiner freundlichen Rüge im Chat blieb mir ja jetzt keine andere Wahl. :) Eigentlich wollte ich deine Korrekturanmerkungen schon viel früher umgesetzt haben. But... well... you know how it is...

Anyway.. danke für deinen freundlichen Kommentar. :) Ich glaube, ich hab das zusätzliche Armpaar nur aus Unsicherheit erfunden, damit ich die Story auch auf jeden Fall in SF posten konnte :shy:
Nachher entdecke ich noch eine Vorliebe für Satire, was mach ich denn dann?

Westerwelle als Kanzler? Arrgh... auf die Idee bin ich noch nicht mal in den schweißgebadetsten Albträumen gekommen. Du machst mir Angst..

Lobbygruppen.. Hm... mal sehen ob mir dafür noch was anderes einfällt. Bisher noch nicht.

LG :cool: lucutus

 

Hi lucutus,

eine feine Idee hast du da zu einer guten Geschichte gesponnen.
Dennoch möchte ich mich sim anschließen. Die vier Arme wären nicht nötig gewesen. Du verwendest typisch irdische Komponenten (Sakko, Tuba, Fernseher usw.) und mogelst dann irgendwo die körperlichen Absonderlichkeiten dazwischen. Da muss meine Fantasie unter Aufjaulen wieder das ganze Bild ändern. Mir wäre es lieber gewesen, du hättest dich für eine Variante entschieden und diese dann konsequent ausgebaut. Wie soll man schließlich mit vier Armen ein Sakko (nicht Sacko übrigens!) tragen - und wäre es ein Kleidungsstück, dass den außerirdischen Gegebenheiten Rechnung trägt, würde es doch sicher anders heißen, oder?

Hier hast du noch zwei ziemlich ähnliche Formulierungen drin

aufgeregt wie ein Kleinkind an seinem Geburtstag
stolz wie ein kleiner Junge nach dem Bau seines ersten Baumhauses
Wenn das jetzt nicht unbedingt Absicht ist, würde ich empfehlen, eins von beiden ein wenig anders zu formulieren.

Und hier

Die Tubaspieler schütteten das angesammelte Regenwasser aus ihren Instrumenten.
bin ich nicht ganz sicher, ob nicht auch bei größeren Kapellen generell nur ein Tubist mitspielt. Jedenfalls hab ich noch nie bewußt mehrere gesehen. Bin aber auf diesem Gebiet nur Halbinsider. Die wahren Fachleute mögen mich korrigieren.

Ich hoffe, ich war jetzt nicht zu kleinlich. Diese Dinge sind mir an der ansonsten gern gelesenen Geschichte aufgefallen.

Gruß,

Kira.

 

Hallo Kira,

danke für deinen Kommentar.

Dennoch möchte ich mich sim anschließen. Die vier Arme wären nicht nötig gewesen. Du verwendest typisch irdische Komponenten (Sakko, Tuba, Fernseher usw.) und mogelst dann irgendwo die körperlichen Absonderlichkeiten dazwischen.
Wie es zu dem zusätzlichen Armpaar kam, habe ich ja schon in der Antwort zu Sims Kritik geschrieben. Es ist überflüssig und irritierend, ich würde es im Rückblick weglassen. Aber ich mag die (doch schon recht alte) Story zur Zeit nicht nochmal überarbeiten. Vielleicht vor der nächsten Lesung...

> Sacko - Sakko => Ups. Obwohl das mit dem Sack ja dann im Regen hinkommt ;) Ist korrigiert.
> Die ähnlichen Metaphern hab ich auch leicht überarbeitet. So besser?
> Die Tubaspieler hab ich mal zu Tubisten gemacht. Klingt auch viel besser :D

Danks&Gruß vom lucutus

 

Hi lucutus,

gute Idee, und auch eine ebensolche Umsetzung.

Gut, der Plan wird zwar ziemlich schnell offensichtlich, aber es hat trotzdem Spaß gemacht, diese Geschichte hier zu lesen.
Die Gespräche bzw. die Szenen mit dem Ehepaar sind einfach herrlich.

Die Idee, das Land in eine Aktiengesellschaft zu wandeln, finde ich sehr originell, wie kommt man bitte auf so was?? :)

Yeahboyyy!

Fehlerliste:

Was die Tagespolitik war entnahm er jener plakatgroßen Zeitung, die er auch mit allen vier Händen nur mühsam halten konnte.
warKOMMA
die Verwaltung war so flexibel wie ein ekturianischer Esel, und...", er beugte sich in verschwörerischer Manier nach vorn, "...Ich musste sieben millionen Wahlzettel zusätzlich ausfüllen lassen, damit die Wahlbeteiligung hoch genug war, um meinen Sieg für rechtskräftig erklären zu lassen."
und ...", er beugte sich in verschwörerischer Manier nach vorn, "... ich; Millionen
Lendunak winkte hektisch mit einem dicken Briefumschlag. "Herr Vorstandsvoritzender," keuchte er, "das müssen sie lesen."
",; Sie
Dank ihrer genialen Idee konnte ich ihr Land erobern, ohne einen einzigen Soldaten opfern zu müssen. Und ihrem dekadenten Volk die Aktien abzunehmen, war sogar billiger, als einen Krieg zu führen."
Ihrer; Ihrem
Während ein nicht enden wollender Lachanfall des strahlenden Siegers über die Gegensprechanlage das gesammte Gebäude erfüllte, schlurfte Grigubal langsam in Richtung Ausgang.
gesamte

 

Hallo Tserk,
da hast du ja tief im Archiv gegraben ;) Danke für die wohlwollenden Worte und die Korrekturanmerkungen. Ich hab grad etwas wenig Zeit, aber in zwei bis drei Wochen werd ich sie einarbeiten.

Die Idee, das Land in eine Aktiengesellschaft zu wandeln, finde ich sehr originell, wie kommt man bitte auf so was??
Ich halte mich ein bis zwei Jahre für extrem unkreativ und dann kommt Guido Westerwelle und schlägt mir einen Holzhammer auf den Kopf ;)

Gruß Lucutus

 

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