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Lebensgefahr

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04.10.2006
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Lebensgefahr

Lebensgefahr

Nun bin ich schon den elften Tag in Spanien unterwegs. Nein, es war keine Flucht, die mich dahin getrieben hat, obwohl es etwas mit Weggehen zu tun hat.
Nach dem Tod meines Vaters und dem langsamen Verlöschen meiner letzten Beziehung ist es Zeit meine Gedanken neu zu sortieren.
Auf und ab führt mich der Weg, immer wieder der Wechsel von bäuerlichen Gegenden in städtisches Gebiet.
Vor mir liegt nun ein riesiges Kieswerk, mit einer großen Baustelle.
Ich gehe langsam an der Baustelle vorbei.
Da fällt mir das Schild auf: Achtung Lebensgefahr.
Natürlich nicht auf deutsch und auch nicht Lebensgefahr, nein was da steht, ist übersetzt: Gefahr des Todes!

Das ist mir in romanischen Ländern schon öfter aufgefallen. Da steht nicht Lebensgefahr.
Und so sinne ich während der nächsten 20 km darüber nach, was uns dazu bringt, die Gefahr das Leben zu verlieren als Lebensgefahr zu betiteln, wobei der Wortsinn ja ganz ein anderer ist.

Erschöpft vom Wandern und Sinnieren komme ich an meiner Pension an. Müde lasse ich mich aufs Bett sinken. Nicht mal zum Abendessen mag ich mehr gehen, ich fühle mich seltsam ausgelaugt.

In der Nacht träume ich von grauen Wölfen, die reglos auf einer Waldlichtung stehen. Ein Schlitten zieht langsam vorüber. Im Schlitten sitzt, blicklos vor sich hinstarrend ein alter Mann. Wie ein Zoom im Film kommt das Gesicht des Mannes mir immer näher. Das bin ja ich. Auch die Wolfsgesichter kommen auf mich zu: Wieder ich. Jedes einzelne davon.
Vom Türeschlagen des Nachbarn wache ich auf. Ich gehe zur Toilette. In meinem Kopf hämmert es. Lebensgefahr – Todesgefahr. Lebensgefahr – Todesgefahr.

Am Morgen sitze ich beim Frühstück. Die Brötchen rieche ich nicht, ebenso wenig den Kaffee. Es scheint, als hätte nur mehr ein Gefühl und ein Gedanke in mir Platz: Lebensgefahr – Todesgefahr. Lebensgefahr – Todesgefahr.

Ich breche überstürzt auf.

Weiter wandere ich. Kein Blick für bizarre Felsformationen, für Wasserfälle, für moosige Steine und Bäume. Immer nur der Gedanke: Lebensgefahr – Todesgefahr. Lebensgefahr – Todesgefahr.

Ein Sonnenstrahl bricht sich Bahn und kitzelt mich an der Nase. Es ist, als möchte er mir zurufen: Achtung Todesgefahr, Du läufst Gefahr, dass Dein Denken und Fühlen abstirbt! Dass Du in der zwar gnädigen, aber doch eben matten Finsternis der Dumpfheit versinkst. Begib Dich doch in Lebensgefahr, in die Gefahr zu leben, zum Farbigsein, zum Anderssein, zum Gehirnjogging, zum Brainwalking – und wie die ganzen anderen neudeutschen Ausdrücke dafür heissen mögen.

Lerne Fühlen, Schmecken, Riechen, geh auch mal Zickzack oder rückwärts! Back salzige Plätzchen, zuckrige Käsestangen! Riech das würzige Harz der Bäume, steck Deinen Fuß ins kalte Flusswasser! Mal Bilder, auch wenn Du glaubst, nicht malen zu können! Schrei laut auf der Wiese! Fang an, hier im Wald!

Und ich brülle, was das Zeug hält, brülle mir die düsteren Gedanken aus dem Leib. Ich stampfe mir die Gedanken aus dem Fuß. Und freue mich auf die Lebensgefahr!

 

hallo sig4sig

Natürlich nicht auf deutsch und auch nicht Lebensgefahr, nein was da steht, ist übersetzt: Gefahr des Todes!
warum natülich nicht. man weiß ja noch nicht, das er sich nicht in deutschland befindet. vllt solltest du erst schreiben, dass er im urlaub ist.
Und so sinne ich während der nächsten 20 km darüber nach, was uns dazu bringt, die Gefahr das Leben zu verlieren als Lebensgefahr zu betiteln, wobei der Wortsinn ja ganz ein anderer ist.
ich stelle mir das ganz aufregend vor, über so was nachzudenken.;)
du hast es doch schon gesagt. das leben ist in gefahr-->lebensgefahr. worüber willst du also sinnen? genau, darüber gibts nicht viel zu sagen, deshalb brichst du da auch abrupt ab und er kommt erschöpft in seine pension zurück.
Nicht mal zum Abendessen mag ich mehr gehen, ich fühle mich seltsam ausgelaugt.
vom vielen senieren?;)
Begib Dich doch in Lebensgefahr, in die Gefahr zu leben, zum Farbigsein, zum Anderssein, zum Gehirnjogging, zum Brainwalkingund wie die ganzen anderen neudeutschen Ausdrücke dafür heissen mögen.
dich(personalpronomen immer klein)/heißen
ist das selbe
passt nicht zum vorigen satz
Und ich brülle, was das Zeug hält, brülle mir die düsteren Gedanken aus dem Leib. Ich stampfe mir die Gedanken aus dem Fuß. Und freue mich auf die Lebensgefahr!
hey, erinnert mich an diese neue coke werbung, wo dieser typ auf den bus steigt und will, dass die wochenenden am mittwoch anfangen.:D

insgesamt hat mir deine geschichte nicht gefallen (s.kritikpunkte)
ich kann mir deinen prot gar nicht vorstellen, die atmosphäre und warum er so geil auf die lebensgefahr ..äh ... todesgefahr ist.:hmm: und dieser traum, wo er der alte mann sein soll, mit dem schlitten. vllt das er auch alt wird, trotz der gefahr-->wölfe? sonst konnte ich deiner geschichte nichts entnehmen.
das nächste mal wirds besser, sagt die optimistin, gibt ein:thumbsup: und verabschiedet sich:

cu JO

 

HI!

Anfangs fand ich die KG ganz schön verwirrend: Der Prot ist im Urlaub? Was soll der Traum? Wovon ist er ausgelaugt? Über was genau denkt er nach? Ich hoffe, doch, dass das mehr als 2 Wörter sind.
Am Ende gefällt mir die KG dann recht gut, dort erläuterst du dann endlich die gedankengänge des Prots, also ein Aufruf, um das Leben zu genießen. Die Idee find ich gut, auch mit den zwei Wörtern verknüpft. Nur einmal musst ich mich richtig wundern:

Halte Deinen Arm in Brennnesseln
Was besseres fällt dem Prot nicht ein um sein Leben zu genießen?! Aua, diesen Aspekt des Lebens lasse ich gerne an mir vorbeiziehen *g*

Also, gute Idee und guter Schluss, wenn du noch ein bisschen mehr Struktur in die ersten Absätze bringst, wird das dann ein einheitliches Gesamtbild.

MFG Steeerie

 

Hallo JoBlack, Hallo Steerie,

vielen Dank für die Kommentare.
Das mit dem Gehirnjogging und mit dem Brainwalking wollte ich gerne sthen lassen -auch wenn es das Selbe ist..
Ich habe die Geschichte am Anfang ein wenig überarbeitet und hoffe, dass es besser geworden ist.
Das mit den Brennesseln, liebe/r Steerie stimmt natürlich, (allerdings hatte ich als Kind meine Arme gerne in Brennesseln gehalten, zum ersten, weil mich fsziniert hat, wenn die Pünktchen wieder vergingen, zum zweiten, weil ich gehört hatte, dass man da im Alter kein Rheuma bekommen würde, wobei ich da noch nicht alt genug bin, um das Beurteilen zu können.

Nochmals Danke
sig4sig

 

Hallo sig4sig,

wie Steeerie hat mir die Idee gut gefallen, und besonders den letzten Absatz fand ich schön nachvollziehbar.
Allerdings wäre auch eine längere Beschreibung der Landschaft im ersten Absatz schön, und die Beschreibung selbst würde ich vom vorherigen Satz mit der BEgründung des Wanderns absetzen.

Liebste Grüße ;)
Alexandra

 

hoi sig4sig - ich finds ganz stimmig, dass du am anfang die landschaft, die stimmung kaum beschreibst, dadurch wird sie (die stimmung)deutlich: der/die prot. ist mit dieser frage in sich gefangen - erst wie der sonnenstrahl von außen wieder zu ihm/ihr durchdringt, öffnet er/sie sich wieder - dann könnte vielleicht mehr landschaft, stimmung einfließen -
das bild der grauen wölfe mit dem gesicht des/der prot., die den/dieselbe auf dem schlitten ziehen, ist mir auch schlüssig - vllt. mögen sie nach dem einblick auf eine mögliche antwort der frage vom weg abweichen oder sonst irgendwie an farbe oder bedeutung zulegen? -
der einblick gefällt mir - lässt mich miterleben -
krissy

 

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