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Lebenswert

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22.01.2009
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Lebenswert

„Hallo, lang nicht mehr gesehen.“ Ich spürte eine Hand auf meinem Rücken und drehte mich um. Ben stand dort und lächelte mich an. Ich lächelte schwach zurück und bot ihm mit einer Handbewegung den Stuhl neben mir an.
„Danke.“
Ich beobachtete ihn als er sich setzte und und schaute ihn immer noch an als er längst saß. Er hatte sich verändert seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Erwachsener und erfahrener. Auch er sah mich an. Ich konnte erkennen, dass ihm genau die selben Gedanken durch den Kopf gingen.
„Ja, es ist wirklich schon lange her, dass wir uns gesehen haben“ meinte ich.
„Damals waren die Umstände noch etwas fröhlicher...“ Ich nickte abwesend, ließ seine Aussage unbeantwortet im verbalen Raum zwischen uns stehen.
Ich schaute weg. Mann, er sieht ihr so verdammt ähnlich. In dem großen Raum in dem wir saßen, waren viele Menschen. Ja, sie hatte viele Freunde und Bekannte gehabt. Alle waren in dunklen Farben gekleidet. Es herrschte eine merkwürdige Atmosphäre, ich konnte es kaum aushalten. Die Leute standen oder saßen in kleinen Gruppen zusammen und redeten leise. Sie redeten über sie. Was sie für ein Mensch gewesen war. Zählten ihre positiven Eigenschaften auf. Negative gibt es sowieso nicht, dachte ich zynisch.
Es war, als wäre ein grauer Schleier über den ganzen Raum gehängt, der langsam nach unten sank. Alles schien verlangsamt zu sein. Es war nicht leise. Es war auch nicht laut. Es war eine furchtbare Geräuschkulisse. Dieses Geflüster der Leute! Nicht zum Aushalten!
Alle wollten sich von ihr verabschieden. Ich aber wollte doch nur mit ihr alleine sein. Mit ihr reden können so wie immer – so wie früher. Ihr habt doch alle keine Ahnung! Ihr kennt sie überhaupt nicht! Nur ich habe das Recht mich in Ruhe von ihr zu verabschieden!
Es war die Beerdigung meiner besten Freundin.

„Ich muss hier raus!“ Ich sprang auf und lief Richtung Ausgang. Ich musste jetzt ganz einfach alleine sein. Endlich hier raus! Die kühle Novemberluft tat gut. Ich holte tief Luft und schon liefen die Tränen wieder über mein Gesicht. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Die Tränen hörten in den nächsten fünf Minuten sowieso nicht mehr auf. Wieder legte jemand seine Hand auf meinen Rücken. Und wieder war es Ben. Ich drehte mich um und ließ mich heulend in seine geöffneten Arme fallen. Er hielt mich fest. Keinesfalls unsicher. Weil er mich verstand. Weil er es verstand. Seine Cousine, meine beste Freundin, war bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Ich schluchzte: „Es ist so gemein! Warum sie? Sie war doch noch so jung! Sie hatte ihr ganzes Leben noch vor sich! Wir hatten so viele Pläne, die wir jetzt nie mehr umsetzen können!“
„Ich weiß“ sagte er nur. Er versuchte mich nicht mit irgendwelchen Floskeln zu trösten. Ben war immer ehrlich gewesen. Aber in diesem Moment wollte ich keine hohlen Phrasen hören. Ich wollte einfach nur festgehalten werden und Halt bekommen nach all den Tagen des Bangens, des Unverständnisses, der Wut und der Trauer.
Natürlich hatten meine Freunde und meine Familie versucht mich zu trösten. Aber sie schafften es nicht. Vielleicht wollte ich es auch nicht zulassen. Sie hatten sie nun mal nicht so gekannt wie ich. Also konnte sie mich auch nicht verstehen, dachte ich widerspenstig!
Ben hingegen hatte seiner Cousine auch sehr nah gestanden. Von allen ihren Verwandten war ihr Ben immer am liebsten gewesen. Sie hatten das gleiche Alter, waren praktisch Haus an Haus aufgewachsen und wirklich gute Freunde gewesen. Einen kurzen Moment überlegte ich, warum ich ihn früher nicht häufiger gesehen hatte, aber er wohnte ziemlich weit weg. Während sie zum Studieren in die große, weite Welt, die so geliebt hatte, gezogen war, blieb er in ihrer Heimatstadt und begann eine Ausbildung.
Ich löste mich wieder aus seiner Umarmung und streichte mir meine Tränen vom Gesicht.
„Geht's wieder?“ fragte er ruhig.
Ich schluckte und brachte nur ein gehauchtes „Ja.“ zustande. „Ich...“
„Liebes, geht es einigermaßen?“ Elisabeth, die Mutter meiner Freundin, war rausgekommen um nach mir zu sehen. Sie blieb aber in der Tür stehen. Scheinbar war es ihr dann doch zu kalt um rauszukommen. Ich hielt mich wieder fester an Ben fest. Er verstand es.
„Ja, Tante Elisabeth! Ich bring' sie jetzt Hause!“ rief Ben rüber.
„In Ordnung. Danke, Ben!“ Und schon war sie wieder im Restaurant verschwunden.
Ben brachte mich zu seinem Auto. Ich konnte kaum klar denken. Ließ mich einfach nur auf den Beifahrersitz fallen.
„Hattest du eine Jacke mit?“ fragte er leise.
Ich nickte: „Und 'ne Tasche.“
„Ich hol' sie.“ Er schloss die Autotür und lief zurück ins Restaurant. Ich weiß nicht mehr, wie lange er weg war. Irgendwann kam er zurück, legte mir meine Sachen auf den Schoß und startete den Wagen. Er sagte nichts. Und ich war ihm dankbar dafür. Mir war einmal mehr nicht zum Reden zumute. Er fuhr zu mir nach Hause. Scheinbar wusste er wo das war. Es kümmerte mich nicht woher oder warum er das wusste. Ich wollte einfach nach Hause. Diese fürchterliche Beerdigung vergessen. Alleine sein. Nein, ich wollte, dass jemand bei mir war. Meine beste Freundin! Sie hätte mich jetzt trösten können. Und zwar nur sie! Aber das ging nicht mehr. Wieder fing ich plötzlich an zu heulen. Ben sagte immer noch nichts, sondern legte einfach nur seine Hand beruhigend auf mein Bein. Ich schaute ihn, zum ersten Mal seit wir im Auto saßen, an. Auch er hatte Tränen in den Augen. Wegen des Todes oder weil ich ihm Leid tat?
Einige Minuten später hielt er vor dem Haus in dem ich wohnte. Wir sahen uns an. Sein Blick konnte nur eines bedeuten: Kommst du klar? Ich schüttelte den Kopf.
„Okay.“ Er parkte und wir stiegen aus. Ich war so wackelig auf den Beinen, dass er um das Auto herum lief und meinen Arm und meine Sachen nahm und ich mich zum Haus brachte. Er suchte den Schlüssel und öffnete die Tür.
„Leg' dich ins Bett. Ich mach dir zuerst mal einen Tee.“ Ich konnte wieder nur nicken und schlich ins Schlafzimmer. Dort ließ ich mich auf mein großes Bett fallen. Die Gardinen waren seit Tagen zugezogen und es sollte für immer so bleiben.
Irgendwann kam Ben in mein Zimmer. Mit beiden Händen trug er vorsichtig ein Tablett mit einer großen Kanne Tee, zwei Tassen und einem Teller mit Schokoladenkeksen. Als ich die sah, lächelte ich. Oh ja, die wollte ich jetzt gerne essen. Als Ben mich lächeln sah, wurde auch sein trauriges Gesicht ein bisschen entspannter. Er stellte das Tablett neben mir auf das Bett. Ich richtete mich auf und lehnte mich an die Wand hinter mir. Er setzte sich auf die Bettkante. Mit ruhigen Händen goss er den dampfenden Tee ein und gab mir eine Tasse. Nach dem ersten Schluck griff ich nach den Schokokeksen. Im selben Moment wollte sie mir Ben geben. Meine Hand stieß gegen den Teller und fast wären die Kekse heruntergefallen. Aber bis auf ein paar Krümel blieb alles liegen. Ben schaute mich beinahe entsetzt an. Er hatte Angst, dass ich wieder anfange zu weinen, aber im Gegenteil - ich musste lächeln.
„Danke, dass du mich nach Hause gebracht hast.“
„Versteht sich von selbst.“
Wir blieben noch einige Zeit so sitzen. Sprachen über diesen wundervollen Menschen, der nun für immer gegangen war. Für immer. Sie kommt nie wieder. Nie. Wir konnten es beide nicht verstehen.
Als ich meinen Tee getrunken und immerhin zwei Kekse gegessen hatte, wollte ich... Mir fiel auf, dass ich gar nicht wusste, was ich jetzt machen wollte. Sonst hatte ich immer alleine sein und schlafen wollen, aber in dem Moment wusste ich es wirklich nicht. Ben wusste es wieder mal und sagte: „Iss' noch einen Keks. Bestimmt hast du seit Tagen nichts mehr gegessen.“ Und er hatte Recht. „Danach versuchst du zu schlafen.“ Er sprach mir sprichwörtlich aus der Seele und ich war froh, dass mir jemand sagte, was ich wollte. Ich nahm einen Keks vom Teller und Ben ging mit dem Tablett in die Küche. Ich hörte wie er das Geschirr in die Spülmaschine stellte. Ich legte mich hin und zog die Bettdecke bis zum Kinn. Ben kam zurück. Diesmal wusste ich was ich wollte, ohne dass er es mir sagen musste.
„Bleibst du noch hier?“
„Ja.“ Ich hob die Decke und er schlüpfte darunter. Er lächelte mich an und sagte: „Solange du willst.“ Dann nahm er mich in seine Arme und küsste mich auf die Stirn.
Es war das erste Mal seit ich die schrecklichen Nachricht empfangen hatte, dass ich Nähe von jemandem zu ließ. Vielleicht war es, weil er ihr so sehr ähnelte. Dann war er tatsächlich der Einzige, der mich trösten konnte.
Ich atmete tief ein und aus. Langsam fielen meine Augen zu. Auf einmal merkte ich, wie müde ich wirklich war.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Antonette,
herzlich willkommen bei kg.de!
Bei dem Titel "Lebenswert" dachte ich zuerst, du würdest über einen Menschen schreiben, dessen Leben er nicht mehr für lebenswert hält, weil er ein schwerer Pflegefall ist oder in der Demenzstation eines Altersheim vor sich hinvegetiert. Dann kam die Szene mit der Beerdigung. Ich muss sagen, am Anfang hat mich deine Geschichte noch gefesselt. Du hast teilweise recht flüssig geschrieben. Teils habert es aber noch mit dem Satzaufbau und dem Erzählrhythmus.
Dann konntest du dich irgendwie nicht entscheiden, ob die Szene in der Friedhofskapelle spielte (wenn man von jemanden Abschied nehmen will wäre eigentlich das erstere logisch) oder beim Leichenschmaus - Zitat - und schon war sie wieder im Restaurant verschwunden.
Aber das hat mich im Grund genommen weniger gestört. Wenn ich ehrlich sein darf, ich fand die Geschichte zum Ende hin ziemlich kitschig, besonders die Szene mit Ben. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Ben hat, so habe ich es empfunden, gar nicht richtig um seine Cousine getrauert. Es kam mir vor, als ob er der den tollen coolen Beschützer spielte, um das Herz der Freundin seiner verstorbenen Cousine zu erorben. Ich finde, wenn man richtig trauert, da reagiert man ganz anders. Vor Jahren war ich auf der Beerdigung des Ehemanns meiner Zeichenlehrerin, der an Krebs gestorben war. Sie selbst und die Familienangehörigen, die sehr um den Mann trauerten, waren gefasst und wirkten wie erstarrt.
Hysterisch schreien "Ich muss hier raus", das passt vielleicht zu einer 12-13 Jährigen, vielleicht war deine Prot auch so jung, das geht aus der Geschichte nicht hervor. Die Reaktion wo man evtl. herumschreit "alles ungerecht, dass sie so früh sterben muss..." ist eigentlich die, kurz nach dem man von dem Unfalltod der Freundin im Krankenhaus oder am Telefon erfahren hatte.
Ich finde Trauer und Beerdigung ist ein Thema, das unter die Haut geht und das wurde mir meiner Meinung nach zu oberflächlich abgehandelt.

Gruß
Leia4e

 

Hallo Antonette,

das klingt, als ob Du Dir da "was von der Seele schreibst", weshalb es auch authentisch ist. Allerdings ist es damit ja noch nicht schon eine Kurzgeschichte. Wenn Du eine daraus machen willst, müsste z.B. noch eine Pointe her und auch eine Aussage.

Nach den Zitaten kommt ein Komma:
„Ja, es ist wirklich schon lange her, dass wir uns gesehen haben“, meinte ich.

Grüße

 

Hallo antonette,

deine Geschichte beinhaltet leider zwei Themen, die beide nicht intensiv genug behandelt werden.

Da ist einmal der Tod der besten Freundin und dann die Annäherung an Ben. Ich denke, du solltest dich für das eine oder andere entscheiden und entsprechend die Geschichte gewichten. Ich vermute, dir geht es schon eher um den Tod und die Möglichkeit, wie man Trost erfahren kann. Dann würde ich an deiner Stelle mehr über die Freundin erzählen - es gibt ja nicht einmal einen Namen für sie! - damit man als Leser mittrauert. Die Aktion mit dem Nachhausebringen würde ich sehr kürzen, denn das zieht sich. Wichtig ist, dass sich die Protagonistin wohl fühlt und nicht mehr alleine ist, aber dazu braucht man nicht soviele Sätze.

Es gibt noch einige Details, die ich anmerken möchte:

Ich beobachtete ihn als er sich setzte und und schaute ihn immer noch an als er längst saß.
So ein komplizierter Satz. Schreib doch einfach: Ich beobachtete ihn lange von der Seite oder so ähnlich.


Er hatte sich verändert seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Erwachsener und erfahrener.
verändert, seit
Wie kann man jemandem Erfahrung ansehen?


„Damals waren die Umstände noch etwas fröhlicher...“ Ich nickte abwesend, ließ seine Aussage unbeantwortet im verbalen Raum zwischen uns stehen.
verbaler Raum? Was ist denn das?
Negative gibt es sowieso nicht, dachte ich zynisch.
das zynisch verstehe ich nicht

Es war, als wäre ein grauer Schleier über den ganzen Raum gehängt, der langsam nach unten sank. Alles schien verlangsamt zu sein. Es war nicht leise. Es war auch nicht laut.
Das ist keine so glückliche Formulierung. Wie wäre es mit: Es war, als würde sich ein grauer Schleier über den ganzen Raum senken.

Die zwei fetten Sätze gehen gar nicht. Beschreib, wie es war und nicht, wie es nicht war.

Alle wollten sich von ihr verabschieden. Ich aber wollte doch nur mit ihr alleine sein. Mit ihr reden können so wie immer – so wie früher. Ihr habt doch alle keine Ahnung! Ihr kennt sie überhaupt nicht! Nur ich habe das Recht mich in Ruhe von ihr zu verabschieden!
Es war die Beerdigung meiner besten Freundin.
Das paßt nicht ins Restaurant, sondern nur in die Kirche.

„Ich muss hier raus!“ Ich sprang auf und lief Richtung Ausgang. Ich musste jetzt ganz einfach alleine sein. Endlich hier raus!
Wiederholung

Die kühle Novemberluft tat gut. Ich holte tief Luft und schon liefen die Tränen wieder über mein Gesicht. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Die Tränen hörten in den nächsten fünf Minuten sowieso nicht mehr auf.
Wiederholungen ohne Ende. Zweimal: Luft, Gesicht, Tränen.

Weil er mich verstand. Weil er es verstand. Seine Cousine, meine beste Freundin, war bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Satzwiederholung. Dann wäre es schön, wenn die Freundin endlich mal einen Namen bekäme.

„Es ist so gemein! Warum sie? Sie war doch noch so jung! Sie hatte ihr ganzes Leben noch vor sich! Wir hatten so viele Pläne, die wir jetzt nie mehr umsetzen können!“
So redet man nicht.
Ich wollte einfach nur festgehalten werden und Halt bekommen nach all den Tagen des Bangens, des Unverständnisses, der Wut und der Trauer.
Sie war also nicht gleich tot? Das wird hier in einem Satz mal so vage angerissen. Entweder ausführen oder ganz weglassen.

Natürlich hatten meine Freunde und meine Familie versucht mich zu trösten. Aber sie schafften es nicht.
Grundsätzlich ist das eine falsche Definition von trösten . In der ersten Zeit des schmerzlichen Verlustes gibt es keinen Trost. Nur Beistand.
Sie hatten das gleiche Alter, waren praktisch Haus an Haus aufgewachsen und wirklich gute Freunde gewesen. Einen kurzen Moment überlegte ich, warum ich ihn früher nicht häufiger gesehen hatte, aber er wohnte ziemlich weit weg.
Das soll einer verstehen ...
Ich löste mich wieder aus seiner Umarmung und streichte mir meine Tränen vom Gesicht.
strich

Ich schluckte und brachte nur ein gehauchtes „Ja.“ zustande. „Ich...“
„Liebes, geht es einigermaßen?“ Elisabeth, die Mutter meiner Freundin, war rausgekommen um nach mir zu sehen. Sie blieb aber in der Tür stehen. Scheinbar war es ihr dann doch zu kalt um rauszukommen.
... brachte nur ein gehauchtes Ja zustande ...
Die zwei fetten Sätze sind unnötig wie ein Kropf.
Er fuhr zu mir nach Hause. Scheinbar wusste er wo das war. Es kümmerte mich nicht woher oder warum er das wusste. Ich wollte einfach nach Hause.
Wenn er doch neben der Cousine aufgewachsen ist, wird er ja wohl auch wissen, wo die beste Freundin der Cousine wohnt. Drei Sätze (die fetten), die ich streichen würde.
„Leg' dich ins Bett. Ich mach dir zuerst mal einen Tee.“ Ich konnte wieder nur nicken und schlich ins Schlafzimmer. Dort ließ ich mich auf mein großes Bett fallen.
Das Sofa fände ich logischer.

Mit beiden Händen trug er vorsichtig ein Tablett mit einer großen Kanne Tee, zwei Tassen und einem Teller mit Schokoladenkeksen. Als ich die sah, lächelte ich.
Oh ja, die wollte ich jetzt gerne essen. Als Ben mich lächeln sah, wurde auch sein trauriges Gesicht ein bisschen entspannter. Er stellte das Tablett neben mir auf das Bett. Ich richtete mich auf und lehnte mich an die Wand hinter mir. Er setzte sich auf die Bettkante. Mit ruhigen Händen goss er den dampfenden Tee ein und gab mir eine Tasse. Nach dem ersten Schluck griff ich nach den Schokokeksen. Im selben Moment wollte sie mir Ben geben. Meine Hand stieß gegen den Teller und fast wären die Kekse heruntergefallen. Aber bis auf ein paar Krümel blieb alles liegen.
Soviel Geschreibsel um Tee und Kekse. Dafür weiß ich aber immer noch nicht, wie die Protagonisten heißen, wie sie aussehen ...
Du erwähnst viel Unwichtiges und läßt für den Leser Interessanteres weg.

Als ich meinen Tee getrunken und immerhin zwei Kekse gegessen hatte, wollte ich... Mir fiel auf, dass ich gar nicht wusste, was ich jetzt machen wollte. Sonst hatte ich immer alleine sein und schlafen wollen, aber in dem Moment wusste ich es wirklich nicht. Ben wusste es wieder mal und sagte: „Iss' noch einen Keks. Bestimmt hast du seit Tagen nichts mehr gegessen.“
Nochmal Kekse.

„Bleibst du noch hier?“
„Ja.“ Ich hob die Decke und er schlüpfte darunter. Er lächelte mich an und sagte: „Solange du willst.“ Dann nahm er mich in seine Arme und küsste mich auf die Stirn.
Das geht mir zu weit in dem Augenblick, da kippt es für mich in Richtung Liebesgeschichte. Ich fände es schöner, wenn sie auf dem Sofa liegt, er sie mit einer Decke zudeckt und im Sessel nebendran sitzen würde, um auf sie aufzupassen.

Liebe Grüße
bernadette

 

Hallo antoinette,

in meinen Augen könntest Du noch etwas an Deiner Erzähltechnik arbeiten. Insbesondere diese zusammenfassenden Sätze am Ende von Absätzen („Sie war bei einem Autounfall ums Leben gekommen“ etc.) stören beim Lesen, weil man das dann als Leser eh schon vermutet.

Gegen Ende dachte ich: Jetzt wird’s interessant, jetzt entpuppt sich Ben als Arschloch, aber dann kam einfach nix, außer dass er sich weiterhin verhält wie ein Engel. Wenn er versucht hätte, aus der Situation Profit zu schlagen, hätte ich es interessanter gefunden, so ist es mir zu platt.

Viele Grüße
TeBeEm

 

Liebe antonette,

danke für Deine Geschichte. Ich fand sie nicht soooo schlecht, sie hat mich immerhin so gefangen, dass ich sie bis zum Schluss gelesen habe, ich wollte wissen, wie es ausgeht. Das Ende ist allerdings wirklich sehr kitschig, hier hätte ich mir einen Bruch gewünscht. Aber man kann das ja noch ändern, die Geschichte wäre es wert … ;-)

lg,
catlucy

 

hallo!!

vielen, vielen Dank für eure ehrlichen Antworten! Ich werde die Geschichte nochmal überarbeiten, denke ich. :)

Liebe Grüße, antonette

 

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