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Leidenschaft
Traurig blickte Celina in den großen oval geformten Spiegel in ihrem Zimmer.
Sie trug nur einen weißen Slip und ein weißes Trägershirt das eng an ihrem
Körper anlag. Zärtlich wanderten ihre eigenen Hände über ihren Körper,
während ihr Blick über das Spiegelbild glitt. Tränen schossen ihr in die Augen,
weil sie wusste, dass es gleich wieder beginnen würde. Sie hatte Angst vor
dem, was gleich passieren würde, doch sie sehnte sich auch unendlich
danach. Einen kurzen Moment entglitt ihr Blick dem Spiegelbild und ihre
Gedanken der Realität, doch dann spürte sie die Kälte, und wie sie ihren
Körper berührte. Es riss Celina aus ihren Träumereien und ließ sie wieder
ihren Blick auf das Spiegelbild konzentrieren. Sie war da!
Ein junges Mädchen, etwa in Celinas Alter, stand hinter ihr und streichelte ihre
Haut.
Ihre Finger waren zart und kalt, ihr Blick war zart und kalt. Ihre schulterlangen
schwarzen Haare hingen zerzaust in ihrem Gesicht. Die wohlgeformten Brüste
schmiegten sich zärtlich an Celinas Rücken. Langsam glitten Celina die
Träger über die Schultern und das Shirt rutschte ihren Körper herunter.
Vorsichtig ließ das andere Mädchen ihre Finger über Celinas Busen wandern.
Ihre Brustwarzen versteiften sich und ihr Atem wurde keuchend. Eine weitere
Träne lief aus ihrem Auge und blieb in ihrem Mundwinkel hängen, wo sie einen
unangenehm reellen salzigen Geschmack hinterließ.
Celinas Hände griffen nach hinten und berührten den kalten Körper des jungen
Mädchens, während deren Hände sich bereits in tieferen Regionen Celinas
befanden. Zitternd und bestimmt glitten sie in ihren Slip und in ihre Vagina. Ein
Stöhnen entglitt Celina, während ein kalt heißer Schauer über ihren nackten
Körper zog. Eine Zungenspitze berührte ihren Nacken und während das
andere Mädchen mit ihren Fingern immer heftiger massierte, streichelten ihre
Hände deren Körper an allen nur erdenklichen Stellen. Es war fast so als
würden die beiden Körper ineinander verschmelzen, immer enger schmiegten
sie sich aneinander. Der Spiegel, in den Celina immer noch guckte, war
bereits beschlagen von ihrem Atem. Immer heftiger und schneller wurden die
Bewegungen. Hitze und Kälte wechselten sich in einem ständigen Hin und Her
ab. Extase, Willenlosigkeit, Glück, Unglück, Schmerzen, Wärme, Kälte, Ruhe,
Lärm, Traum, Wirklichkeit, Bewegung, Sex, Liebe, Spaß, Angst,
Zusammenzucken, Entspannen, Zusammenzucken, Entspannen, Wärme,
Kälte, Hitze, Feuer, Zusammenzucken, Explosion,
Kälte,
Entspannen,
Angst,
Kraftlosigkeit,
Verzweiflung.
Schweißgebadet und stöhnend sackte Celina in sich zusammen. Ein
angenehmes aber beängstigendes Gefühl der Ohnmacht überkam sie.
Erschöpft schloss sie die Augen. Bilder schossen an ihr vorbei, schrille Farben
und Lichter, Geräusche und Gefühle. Nachdem diese langsam abgeklungen
waren, öffnete sie langsam wieder ihre Augen. Ihr war kalt, langsam
verschränkte sie ihre Arme vor ihren Brüsten und warf wieder einen Blick in
den Spiegel. Das Mädchen stand dort noch immer, nackt, ohne einen Tropfen
Schweiß am Körper, ohne ein Hauch von Gefühl oder Leidenschaft zu zeigen.
Sie war noch genauso kalt wie vorher. Sie war genauso kalt wie an allen
anderen Tagen auch. Langsam sah Celina vom Spiegel weg und drehte sich
um. Dort war nichts, der Raum war leer. Doch Celina war nicht überrascht, sie
hatte es schon vorher gewusst. Sie blickte wieder in den Spiegel. Das andere
Mädchen stand immer noch hinter ihr und blickte mit ihren eiskalten Blick ins
Leere. Dann verblasste aufeinmal ihr Anblick und sie verschwand wie sie
gekommen war im Nichts.
Verzweifelt starrte Celina in den Spiegel. Sie bereute war sie getan hatte,
doch sie wusste ganz genau sie würde es immer wieder tun. Sie begehrte das
Mädchen. Es konnte ihr geben war niemand anders konnte. Doch leider war
sie tot. Und Celina konnte ihr nichts geben. Doch sie wollte.
Langsam stand Celina auf und entfernte sich vom Spiegel. Vor einem Regal
blieb sie stehen und nahm einen Briefbeschwerer in die Hand. Am ganzen
Körper zitternd drehte sie sich um und schaute in den Spiegel. Sie wollte der
Sache ein Ende machen.
Verzweifelt schrie sie auf und warf den Briefbeschwerer in den Spiegel. Sie
sah ihr eigenes verzweifeltes Gesicht zerpatzen und in einem
lichtreflektierenden Scherbenregen durch die Luft fliegen.
Langsam ging sie auf die Glassplitter zu und kniete sich nieder. Dann ergriff
sie eine der scharfen Scherben und schaute sie sich an.
Für ihre Leidenschaft wollte sie alles tun.
And when the day arrives
I'll become the sky
And I'll become the sea
And the Sea will come to kiss me
For I am going
Home
Nothing can stop me now
(La Mer by Trent Raznor)