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- 04.03.2018
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Liberatschi
Ein staubtrockener Wind entwich Liberatschis Hinterteil und brachte die Buchseiten zum Flattern. Durch die Luft schwebte eine zarter Staubwolke, die langsam zu Boden sank. Verflucht!, dachte Liberatschi, beim letzten Biss musste wieder ein Ix dazwischen gewesen sein, denn von den Ixen bekam er schon ewig und fünf Tage Buchstabenwinde.
Beim Knabbern durch die Seiten gab er sich Mühe, den Ixen, den Ypsilons und den Zetts auszuweichen. Von den Ypsilons musste er rülpsen und von den Zetts sogar niesen.
Tagsüber, wenn sich Besucher in der Bibliothek aufhielten, konnte alles Laute sehr verräterisch sein. Und ausgerechnet jetzt war ein Student dort unten. Aber der war zum Glück mit den Gedanken woanders.
Er musste einfach stärker aufpassen, aber nur durch den unbeschriebenen Rand der Seiten mochte er sich auch nicht knabbern, denn ohne Buchstaben war das Papier laff. Die unterschiedlichen Tinten, Sprachen, und Handschriften gaben den Büchern, durch die er sich fraß, erst die nötige Würze. Und so musste er wegen seiner Buchstabenallergie nicht nur das Alphabet lernen, sondern auch die alten Sprachen, mit denen die in Schweinsleder gebundenen Bücher angefüllt waren. Trotzdem kam es leider immer wieder zu leichtsinnigen Unfällen, wenn er seinen Appetit nicht zügeln konnte und zu schnell aß.
Der Student an dem Stehpult rümpfte die Nase. Dabei schaute er einmal kurz auf und ließ den Blick aus dem Fenster schweifen. Aus dem Regal hatte er sich einen dicken Folianten geholt, der aufgeschlagen vor ihm lag. Mit dem Daumen kratzte er sich am Kopf und als er damit fertig war, nahm er seufzend den Federkiel zwischen die Finger. Immer wieder tauchte er das Schreibwerkzeug in das Tintenglas und bemühte sich, damit einige Worte auf das Papier zu bannen, das er unauffällig neben den Folianten gelegt hatte. Nach wenigen Wörtern stöhnte er auf, hob zeternd die Hände und legte den Federkiel beiseite. Er pustete auf das Blatt und wartete auf das Trocknen der Tinte, bevor er vorsichtig mit einer Klinge den falschen Strich abschabte. Das ging eine gute Weile so, bis er die Seite halb gefüllt hatte.
Sein Blick schweifte ab zu den Sommerwolken über den flachen Schieferdächern. Durch das dünne Fensterglas drang das geschäftige Treiben der Marktgasse nach oben. Gelächter und lautes Rattern der Karren auf dem Pflaster waren zu vernehmen, das Geschrei der Händler und ganz leise dazwischen eine zarte Melodie aus einem Leierkasten.
Wie genau dem Studenten der frisch gefüllte Federkiel aus der Hand fiel, sah Liberatschi nicht. Ob er mit dem Ärmel an der Kante des Pults hängenblieb oder ungeschickt mit den Fingern hantierte – letztlich machte es keinen Unterschied. Ein großer Tintenfleck lief einmal quer über das Papier und verdarb die Arbeit der letzten Stunde gründlich.
Der Student stampfte mit dem Fuß auf, knüllte das Blatt wutentbrannt zusammen und schmiss es gegen die Wand. »Blöde olle Tinte«, zischte er durch die Zähne.
Er schloss das Tintenglas, griff den Federkiel und pfefferte beides in seine Tasche. Vor seinem Abgang schaute er um die Ecke in den Gang, ob irgendjemand seinen Wutausbruch mitbekommen hatte. Beruhigt seufzte er auf und verließ den Saal.
'So ein Flegel ..., Fluchen gehört sich nicht', dachte Liberatschi entrüstet. 'Und Essen schmeißt man schon mal gar nicht auf den Boden.' Als er das Papier dort liegen sah, lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Das war nicht nur Essen, das war ein ausgesprochener Leckerbissen! Bestimmt vor kurzem erst geschöpft und noch schön geschmeidig. Und erst die frische Tinte. Das war schon etwas anderes als die angestaubten, bröseligen Seiten, die er manchmal gar nicht herunterbekam. Und vielleicht hatte der Student auch kein einziges Ix darauf geschrieben, kein Ypsilon und kein Zett, dann wäre es ein perfekter Genuss ohne Reue.
Nur wie sollte er nach dort unten kommen? Das würde ewig dauern und er konnte nur darauf hoffen, dass der Besenjunge, der abends immer durchfegte, sich heute verspätete.
Gerade als er damit anfing, auf der Kante von dem Regal nach unten zu kriechen, begann das Papier zu knistern. Es entfaltete einen Zipfel wie ein Geschenk – nur dass es keine Geschenke gibt, die sich von selbst öffnen. Jedenfalls hatte er in all den Büchern, die er seinen Lebtag durchlöchert hatte, nie etwas darüber gelesen. Deshalb verkroch sich Liberatschi schnell in das nächste Buch und linste durch ein Loch im Buchrücken, das er eben auf die Schnelle hineinfraß.
Das geknüllte Blatt schaukelte, drehte sich um und wankte über den gebohnerten Holzboden. Erst einmal lief es im Kreis und als es das bemerkte, versuchte es, Kurs auf eine Lücke zwischen den Regalen zu halten.
Liberatschi sah, dass der Knüll stattdessen genau auf das Stehpult vor der schmalen Wand zusteuerte und mit einem lauten Knautsch vor ein Bein semmelte. Das Papier rollte rückwärts und übrig blieb der Tintenfleck, der sich auf dem Parkett breitmachte.
'Na toll', dachte Liberatschi, 'das war's mit dem Leckerbissen.' Das Papier lag unerreichbar weit weg vor einer der Balkontüren und dann auch noch in der prallen Sonne. Bevor er dorthin käme, würde es durch die Hitze und trocken sein wie ein Stück Kreide.
Gerade als Liberatschi seinen Kopf aus dem Loch im Buchrücken zurückziehen wollte, sah er, dass der Tintenfleck zuckte. Er streckte zwei blaue Striche in die Luft, zog sich am Bein des Stehpultes hoch und stand kurz auf wackeligen Beinen, die sofort wieder unter ihm zerflossen. Liberatschi kicherte und pustete versehentlich eine Staubwolke aus dem Loch im Buchrücken.
So ähnlich stellte er sich Gehen auf Glatteis vor, über das er gelesen hatte, bevor er das Wort auffraß. Übrigens war 'Glatteis' als Mahlzeit ebenso lecker und ungefährlich wie 'Ausrutschen' oder gar 'durch das Eis brechen'.
Mit strampelnden Gliedern gelang es dem Tintenfleck schließlich, sich am Bein des Stehpults oben zu halten, indem er es umarmte und sich ganz anschmiegte. Er ließ ein wenig Tintenhand nach oben wandern, und als diese Halt fand, folgte eine zweite, dann ein Bein und zuletzt noch ein weiteres. Wie ein winziges Äffchen zog sich der Fleck am Tischbein hoch, wanderte wie ein Schatten über die vorstehende Tischkante und war im Nu auf dem Stehpult. Dort auf der schrägen Fläche lag der schwere Foliant. Die Seite mit den alten Schnörkeln war noch aufgeschlagen.
Der Fleck glitt auf die Seite, wanderte über das vergilbte Papier mit seinen Tintenstrichen zum riesigen Anfangsbuchstaben oben links. Indem er sich über ihn legte, formte er ihn nach. Dann klappte er sich aufrecht und hielt einen Moment die Kontur. Es war ein großes Zett.
»Hatschi balatschi!« Liberatschi musste beim Anblick vor Überraschung niesen und obwohl das kaum lauter war als ein Mäusepups, verlor das Zett vor Schreck die Form und floss vom Stehpult. Es klatschte auf den Boden und die Tinte versickerte in einer Fuge zwischen dem alten Parkett. Eigentlich war danach alles so wie immer, außer dass die eine Fuge ein wenig dunkelblauer war als die anderen – wobei die bei genauer Betrachtung eigentlich gar nicht blau waren, sondern nur dunkel.
Nach einer Weile lugte ganz vorsichtig ein Stielauge aus dem Spalt und drehte sich einmal im Kreis. Zwei Arme wie die Tentakeln eines Tintenfischs krochen langsam hervor. Auf der anderen Seite folgten zwei Tentakelbeine. Dann schnackte der Fleck in die Luft und als er landete, eierte er auf wackeligen Beinen los. Er schaffte zwanzig hastige Tinten-Tippelschritte, bevor er Schlagseite bekam und hinplatschte. Blaue Fangarme griffen in alle Richtungen, auf dem Boden lag eine strampelnde Pfütze.
Diesmal blieb es nicht beim Kichern. Liberatschi Bauch zuckte in Krämpfen, es gab kein Halten mehr. Das Unheil wand sich durch sein Inneres Richtung Mund und entlud sich in einem andauernden Lachkrampf.
»Üch üch üch«, prustete er los. Für seine kleine Bücherwurmkehle war das schon viel Geräusch. Lachtränen liefen von seinen Wangen und tropften in das Buch. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte er etwas so Lustiges gesehen.
Der Fleck stand auf und schaute sich mit einem Stielauge um, wer oder was ihn auslachte. Hoch oben aus dem Loch in einem Buchrücken quoll ein Staubwölkchen wie der Qualm aus dem Rauchfang einer winzigen Dampflok. Der Fleck wackelte auf das Regal zu, diesmal ging er schon gerader.
Liberatschi sah mit Schrecken, wie sich ein blauer Stängel genau in seine Richtung reckte, als könnte er ihn sehen. Schnell zog er den Kopf zurück, fraß sich tief ins Buch und hielt die Luft an. Dorthin, wo er war, würde der Fleck ihm nicht folgen können. Oder etwa doch?
Der Fleck kletterte in bewährter Manier die Seitenwand hoch. Erst hörte der Bücherwurm das Patschen der Tintenarme auf dem Holz näherkommen, dann herrschte Stille. In seinem Hals kitzelte es fürchterlich und etwas stieg aus seinem Magen auf. Bei seiner hastigen Flucht hatte Liberatschi aus Versehen ein kleines Ypsilon verspeist und deshalb musste er jetzt bestialisch rülpsen. Obwohl der Rülpser durch das Buch gedämpft wurde, klang er in der gespannten Stille wie eine verunglückte Trompeten-Fanfare aus der Tiefe des Bücherinneren. Liberatschi hielt vor Schreck die Luft an, jetzt hatte er sich endgültig verraten.
Draußen vor den Buchrücken stieg ein Lachen auf, ein blubberndes Gurgeln, das den Fleck durchschüttelte. Das hätte ihn bestimmt vom Regal geworfen, wenn er nicht mit einem blauen Fangarm schon zwischen zwei Buchseiten gekrochen wäre. Daran zog er sich jetzt hoch wie an einem Anker, bis er sicher auf dem Bücherbord stand. Langsam flog er als blauer Schatten über die Wölbungen der Bücher, über Titel in Großbuchstaben, geprägte Ornamente und zierliche Striche aus Blattgold. An dem Buch mit dem löcherigen roten Buchrücken hielt er inne. Staub rieselte oben aus einem frisch gefressenen Loch. Er steckte einen Tintenfühler in den Fraßgang und tastete sich vor.
Liberatschi sah, wie es dunkel wurde. Da kam etwas durch das Buch gekrochen. Ein nasser kalter Finger strich ihm über das Gesicht und schob seine Brille schief. Liberatschi schnappte zu.
»Blautsch«, rief der Fleck und zog sich schnell zurück.
»Ich warne dich«, sagte Liberatschi empört, »ich habe schon fässerweise von Deinesgleichen verschluckt, also komm mir nicht zu nahe.«
Er setzte die Brille wieder gerade auf die Nase und grummelte dabei etwas wie 'ungezogener Klecks'.
»Blubb, 'tschuldige«, kam es von draußen, »war keine Blabsicht.« Der Fleck kauerte auf dem schmalen Sims vor den Büchern und schaute den roten Buchrücken hoch. Trotz seiner Pfützen-Form wirkte er geknickt.
Da Liberatschi nicht lange böse sein konnte – dazu hatte er mangels Gesellschaft auch viel zu wenig Gelegenheit – kroch er aus dem Buchrücken und stellte sich vor.
»Liberatschi, amtlich bestellter Bücherwurm aus der ersten Garde Ihro Wichtigkeit, des Bibliothekars.« Das war natürlich alles Quatsch, klang aber ziemlich nach etwas.
»Bliberatschi, Blücherwurm, Bliothekar, ui ui ui«, blubberte der Fleck auch dementsprechend beeindruckt. Tintenflecke sind bekanntlich nun mal nicht die Hellsten.
»Und wer bist du so?«, fragte Liberatschi.
»Blubb, Fleck, bleinfach Fleck«, sagte der Fleck.
»Und du willst nicht zufällig irgendwie heißen?«, fragte Liberatschi.
»Nee, blubb, will nur ins Tintenglas zurück, zu den anderen«, brodelte der Fleck.
»Oh, das könnte schwierig werden«, sprach Liberatschi. Das Tintenglas befand sich in der Tasche und die wurde vermutlich gerade durch die Straßen der Stadt getragen.
»Weißt du, dazu müsste der Student ohne Lust nochmal genau hier schreiben wollen.«
»Oje, blubb, oje«, jammerte der Fleck. »Der ist blieber blunterwegs, oft bei der Blapotheke.«
»Sowas habe ich mir gedacht«, sagte Liberatschi. Nachdenklich blinzelte er durch die Brille. »Aber auch, wenn du nur zum Rest von dir willst, zu den anderen, wie du sagst ... Irgendwie muss ich dich nennen, denn schließlich bist du wer«, sagte Liberatschi, »oder etwa nicht?«
»Wer bin ich denn, blubb?«, antwortete der Fleck. Liberatschi wusste, jetzt würde es heikel. Er musste vorsichtig sein, um den Fleck nicht zu verletzen.
»Das weiß ich noch nicht, etwas das läuft, sieht und spricht. Ein Wesen auf jeden Fall, und das braucht einen Namen.« Dann fiel ihm etwas ein, das er neulich erst gefressen hatte. In einem alten Schinken über Medizin bei Menschen.
»Öhm, wie wäre es mit 'Macula' zum Beispiel?«, schlug der Bücherwurm vor, und als er es ausgesprochen hörte, erschien es ihm umso passender.
»Blacula, blauch gut«, sagte der Fleck. »Culabla, Blaucola, nee, … Blaculato.«
»Von mir aus auch so, Macu…, ähm, Blaculato. Auch gut.« Liberatschi schaute zu dem Fenster hinüber. Noch war es nicht zu heiß geworden und er meinte, den Duft des Papiers erschnuppern zu können. Die Spucke lief ihm im Mund zusammen. Da kam ihm eine Idee.
»Sag mal, Blaculato, könntest du mir ganz eventuell helfen, zu dem Papier dahinten zu kommen?«, säuselte der Bücherwurm, »dann könnten wir schauen, woran er gearbeitet hat.«
»Glute Idee, blass mal schauen, blubb.« Maculato machte sich breit und winkte Liberatschi auf seinen Rücken. Als der Bücherwurm auf ihn gerobbt war, ließ er Fäden wachsen und umklammerte damit den Wurmkörper. Und schon ging die Reise abwärts. Der blaue Sausewind rauschte an der Regalseite nach unten, platschte auf den Boden und kreiselte mit Liberatschi im Schlepptau über das gebohnerte Holz.
'Endlich!', dachte Liberatschi, 'endlich weiß ich, wie sich Ausrutschen auf Glatteis anfühlt.' »Jippie, das müssen wir öfter machen«, sagte er und schnappte nach Luft.
»Blubb, kein Thema«, sagte Blaculato, nahm wieder Schwung und zog Liberatschi wie ein Schlittenhund Richtung Papier. Bei jedem Loch im Parkett machte der Bücherwurm einen Hopps und landete unsanft auf der anderen Seite. Als sie ankamen, fühlte er sich ganz ramponiert. Beim Blick nach hinten sah er lauter blaue Flecke. Schon wollte er sich bedauern, da sah er, dass die blauen Reste Maculato folgten, bis er sie wieder einsammelte. Und wenn Liberatschi ehrlich war, tat nach einmal Strecken auch nichts mehr weh.
Was blieb, war ein leichter Schwindel von dem ganzen Gesause, das erst einmal verkraftet werden will, wenn man sonst nur höchstens im Schneckentempo unterwegs ist. Liberatschi war noch mit dem Schwindel und seinen bedusselnden Folgen beschäftigt, als der Geruch des jungen Papiers in seine Nase stieg. Augenblicklich war Liberatschi wieder klar und spürte, wie sich ein mörderischer Appetit in seinem Mund breit machte, der alles andere vergessen ließ. So schnell er konnte, kroch er zu dem Knüll und fraß sich in Windeseile in dessen Mitte. Maculato folgte und sah mit Staunen zu.
»Blesen, Bliberatschi, blesen nicht fressen, blubb «, sagte der Fleck, doch das hörte Liberatschi nicht, weil er so laut schmatze, dass die Wände wackelten – so dachte er zumindest. Doch schon für den Fleck war es nicht viel mehr als ein Knistern. Ein Knistern, das ein baldiges Ende nahm, und das nicht etwa, weil Liberatschi ein Einsehen gehabt hätte oder gar satt war.
Plötzlich ließ ein lautes Geschepper sie zusammenfahren. Der Bücherwurm wurde ganz kurz und der Fleck verlor vorübergehend ein paar seiner Tropfen. Gemeinsam linsten sie aus einer Falte des Papiers. In der Mitte des Raumes stand ein Eimer, der dort unsanft abgesetzt worden war. Das Geschepper kam von dem Holzgriff, der beim Abstellen laut gegen den Eimer geschlagen war wie der Klöppel einer Glocke gegen die Glockenwand.
Mit unwirschen Strichen kratzten harte Borsten über den Holzfußboden. Den Besen führte ein Junge, der hochgeschossen und beinahe so dürr war wie der Besenstiel selbst. Abgetragene Klamotten schlackerten an seinen Armen und Beinen. Aus den zu kurzen Hosenbeinen ragten nackte Füße hervor. Mit aufgekrempelten Hemdsärmeln schob der Junge den Feger lustlos mal hierhin und mal dorthin und verteilte dabei den Staub eher gleichmäßig, als dass er ihn aufkehrte.
Der Junge bückte sich, sammelte den Papierknüll auf und warf ihn vom Stehpult aus in Richtung Eimer. Als der auf den Rand des Eimers traf und weiter hinten im Gang landete, ertönten im Chor ein »Blautsch« und ein empörtes »Öch, öch!«
Die Miene des Jungen verdüsterte sich. Er stellte den Besen weg, hob den Knüll auf und ging zum Stehpult zurück. Mit schmutzigen Händen faltete er das Papier auseinander und strich die Ränder glatt.
Zum Vorschein kam ein schmatzender Bücherwurm, der ihn über seine Brille hinweg anstarrte.
»Sag mal, Jungchen, geht’s noch? Du hättest mich fast zerdeppert.«
Der Junge schreckte zurück und hielt den Atem an. Als er ausatmete, verzog er den Mund und murmelte ein »Igittigitt.« Langsam streckte er den Zeigefinger aus und ließ ihn über Liberatschi kreisen. Schnell wie ein Kügelchen Quecksilber kam der Tintenfleck angerollt und schoss in die Höhe. Er warf sich an den Finger, ließ Tintenstriche zum Pult tropfen und zog damit den Finger nach unten.
»Also, das ist ja eine Art …, mich so zu schurigeln«, sagte Liberatschi und schüttelte den Kopf. Manchmal kamen merkwürdig verstaubte Worte aus seinem Mund, die er in ebensolchen Büchern gegessen hatte. »Blurigeln, blubb blubb«, sagte der Tintenfleck.
Der Besenjunge hatte weder 'schurigeln', noch 'blurigeln' jemals gehört und schaute dementsprechend bedröppelt. Abgesehen davon war er wegen des redenden Bücherwurms und des Tintenflecks, der ihn verteidigte, so sprachlos, dass er nichts hätte sagen können, selbst wenn ihm etwas eingefallen wäre.
»Was ist? Hat's dir die Sprache verschlagen?«, sagte der kleine Wurm und naschte weiter am Papier, das zu köstlich war, um einfach darauf zu sitzen und dabei zu vergessen, wie lecker es war.
»Darf ich vorstellen«, der Wurm zeigte auf den Fleck, »Blaculato. Und meine Wenigkeit heißt …« – »Bliberatschi«, blubberte Blaculato ihm ins Wort.
»Ja, Liberatschi.« Wieder knispelte der Bücherwurm am Papier, er konnte nicht anders. »Unduu?«, quatschte es aus vollen Backen.
»Ähm, Alfons. Ich bin der Alfons«, sagte Alfons, als er seine Sprache wiederfand.
»Alfons also, hallo Alfons, schöner Name«, sagte Liberatschi. »Alfons … wie?«
»Wie meinen?«, fragte der Besenjunge.
»Alfons und …?« Liberatschi verdrehte die Augen.
»Nix und, ich bin ganz alleine hier.«
»Nachname, meint Bliberatschi, Bli…, Bli…, Blitzmerker«, sagte der Tintenfleck.
»Ach so, mein Nachname – hab ich nicht«, sagte Alfons. »Da wo ich herkomme, braucht man so was nicht.«
»Brauch man nicht, aha, und die Lehrerin in der Schule sagt auch nur Alfons?«, fragte Liberatschi.
»Ich war nie in der Schule«, sagte Alfons, »… aber Lesen kann ich trotzdem.« Seine Augen leuchteten.
Liberatschi schaute über den Rand seiner Brille. Dabei räusperte er sich, womit er einen gewissen Unglauben deutlich machte.
»Sag mal Alfons, was hält's du davon, wenn du uns dann mal vorliest, was auf dem Blatt steht?« Liberatschi deutete auf das zerknitterte Papier, von dem er aß.
»Äh, ja, in Ordnung, wenn du mal ein wenig auf Seite kriechst …«, sagte Alfons. Eine Falte erschien zwischen den Augenbrauen. Er faltete den Knüll auf und strich mit flachen Händen das Papier glatt. Die Seite war nur zur Hälfte beschrieben, durch einige Fraßlöcher schimmerte bereits das dunkle Holz des Pults.
»Mal sehen, das ist Latein. Da steht: 'Vertalbo Borschnatz, Leontius Filate'«, näselte Alfons. Er sprach schneller als der Finger über die Buchstaben wanderte.
»Blanz was anderes steht da, blubb«, beeilte sich der Fleck zu sagen, »blaber so was von.« Vor Entrüstung wurde er ganz lila.
»Woher willst denn du das wissen?«, fragte Alfons. »Wie du aussiehst, warst du auch nicht unbedingt in der Schule.«
»Blaus dem Tintenfass eines Studenten bin ich«, widersprach Blaculato nicht ohne Stolz.
»… und ich«, fiel Liberatschi ein, »ich habe mich durch so ziemlich jedes Buch gefressen, das hier rumsteht.«
»Na, dann könnt ihr beiden Schlauberger mir ja sagen, was da steht, oder?«
Alfons schob lang die Unterlippe vor, was weder der Fleck noch der Wurm so zustande brachten.
»Blubb, ich weiß es«, sagte Blaculato, »war ja dabei, blubb.«
»Mal sehen …«, sagte Liberatschi und kroch über das Blatt.
»Da steht: 'Liebe Schalotte, der Tag vergeht mir jetzt, die Sonne ist fast unten, sie scheint aus deinem Mund, wie ein Ball aus Feuer, den ich küssen will und mich an deinen Lippen verbrenne. Deine dünnen Haare umrahmen dein großes Gesicht wie gelbe Wolken, aus denen es auf meine Liebe regnet wie auf vertrocknetes Gras …«
Liberatschi hörte auf zu lesen, sogar das Knabbern an dem Papier vergaß er, sein Kopf strahlte rot wie eine Erdbeere.
»Nicht aufhören«, sagte Alfons und lachte. Er hatte glänzende Augen bekommen. »Geht das so weiter?«
»Klar, Bliebesbrief halt«, sagte Blaculato.
»Das ist kein Liebesbrief, das ist eine Beleidigung«, murrte Liberatschi. Das Papier hatte jeden Reiz für ihn verloren. Die Bissen, die er schon geschluckt hatte, lagen schwer wie Steine in seinem Bauch.
Am Ende des Gangs quietschte eine Tür. Schritte hallten durch die leere Bibliothek.
»Da kommt jemand, was machen wir denn jetzt?«, fragte Alfons.
»Knüll den Brief zusammen, lass uns hineinschlüpfen und versteck ihn in deinem Ärmel«, sagte der Bücherwurm.
Gerade als Alfons die Hand wieder aus dem Ärmel zog, bog der Student um die Ecke. Ohne Umschweife kam er zur Sache.
»Bursche, hast du hier etwas rumliegen sehen, einen Zettel vielleicht?«, sagte er und stemmte die Arme in die Seiten.
»Ja, habe ich«, sagte Alfons. Aus seiner Jacke drang ein Stöhnen in zwei unterschiedlichen Tonlagen.
»Ich möchte den zurückhaben, gibst du ihn mir?«, fragte der Student.
Aus Alfons Ärmel ertönte ein doppeltes 'Nein'.
»Was geht hier vor sich, bist du vielleicht ein Bauchredner?« Der Student kam einen Schritt näher. Alfons kratzte sich lange am Ohr, leises Gewisper war zu vernehmen.
»Du kannst den Brief nicht haben«, sagte er, »der ist zu schlecht geschrieben.«
»Du hast ihn gelesen?«, sagte der Student aufgebracht, »Was erlaubst du dir, du Fatzke?«
»Der Fatzke bist du, wenn du glaubst, dass du mit so einem gestammelten Bockmist deine Charlotte gewinnen kannst.« Das war jetzt Liberatschi, der es gar nicht mehr aushielt, den Mund zu halten. »Und was da drin steht, wissen wir alle.« – »Und Charlotte mit 'R' in der Mitte, du Dummblatz, blubb«, schimpfte Blaculato.
»Wenn du nicht aufhörst mit der Bauchrednerei, Bursche«, sagte der Student, »dann werde ich dir eine verpassen müssen.«
»Und wenn du nicht zuhörst, wirst du auch was verpassen«, sagte Liberatschi, »nämlich ein Treffen mit Charlotte.« – »Mit 'R', Dummblatz«, schimpfte Blaculato wieder.
Der Student ballte die Faust, dann wurde sie wieder schlaff und stattdessen runzelte er die Stirn. Mit fahrigen Fingern wühlte er in seiner Tasche und als er nichts fand, weil er gar nicht wusste, wonach er suchte, schaute er den Besenjungen so grimmig an wie es ihm nur möglich war.
»Das bin nicht ich, das sind Liberatschi und Blaculato«, erwiderte Alfons entschuldigend und schüttelte den Knüll aus seinem Ärmel. Er landete auf dem Stehpult neben dem Folianten.
»Liber…, Blacu…, wer?«
»Ein Bücherwurm und ein Tintenfleck«, stöhnte Alfons. Schon als er es aussprach, wusste er, wie völlig beknackt das klingen musste.
»Bücherfleck? Tintenwurm? Sag mal in welches Weinfass bist du neulich gefallen?«
»Es ist so wie es ist«, sagte Alfons und zuckte mit den Schultern.
»Dann zeig mir die beiden.«
»Liberatschi, Blaculato, könntet ihr bitte mal …«
Der Knüll wackelte und heraus kroch ein kleiner Wurm gefolgt von einem wabernden Tintenfleck. Beide deuteten eine Verbeugung an.
»Ludovico«, sagte der Student, wobei alle den Eindruck hatten, der Mund würde von selbst reden, ohne auf das Gehirn zu warten.
»Bin die 'blöde olle Tinte', falls du dich erinnerst, blubb«, sagte Blaculato.
»Ludovico also, hör mal gut zu, Ludovico«, sagte Liberatschi, »da hast du einen ziemlichen Bockmist verzapft mit deinem sogenannten Liebesbrief.«
»Was verstehst du schon von Liebesbriefen, du Wurm?«, sprach Ludovico.
Liberatschi richtete sich auf. »Oh, da hast du genau den Richtigen erwischt, ich habe vermutlich mehr Liebesbriefe verschlungen als irgendwer sonst auf der Welt.«
»Und was soll mir das sagen?«, fragte Ludovico.
»Na, das soll heißen, dass es weit und breit niemand gibt, der dir besser helfen könnte, einen richtig schönen Liebesbrief zu schreiben.«
Ludovico schaute zum Fenster hinaus. In Gedanken folgte er der Marktstraße, ging im kühlen Schatten der Kirche hinüber zur Apotheke, wo er durch das Sprossenfenster schaute. Charlotte stand auf der kleinen Holzleiter und holte ein braunes Glas mit einem weißen Etikett vom Regal.
Als sie es auf der Theke abstellte und aufblickte, sah sie Ludovico durch das Fenster schauen. Ihre Mundwinkel formten ein Lächeln und ihre Augen leuchteten. Das Bild verschwamm vor seinen Augen. Als er sich umdrehte, sah er den kleinen Wurm mit der winzigen Brille auf der Nase, der ihn ernst anstarrte.
»In Ordnung, dann schreib mir bitte einen schönen Liebesbrief.«
»Moment, Herr Student, nicht so schnell, so geht das nicht.«
»Was denn, du hast doch gesagt, du kannst mir helfen?«, meinte Ludovico.
Liberatschi nickte. »Kann ich auch, aber nicht umsonst. Du musst etwas dafür tun«, sprach der Bücherwurm.
»Und was wäre das?«, fragte Ludovico.
Liberatschi lächelte. Er wusste, jetzt hatte er den Studenten am Haken.
»Jeder von uns bekommt etwas von dir. Blaculato bekommt dein Tintenglas. Ich selbst möchte nicht mehr als deinen alten Brief.« Der Wurm tat bescheiden.
»Abgemacht«, sagte Ludovico und freute sich, weil er dachte, damit wäre es erledigt.
»Noch nicht ganz«, sagte Liberatschi. »Da wäre noch Alfons …, für Alfons musst du etwas mehr tun.« Liberatschi knabberte wieder am Papier. Er war vom Nachdenken ganz hungrig. »Du wirst jeden Abend hierherkommen und Alfons unterrichten. Und zwar solange, bis Alfons lesen und schreiben kann.«
»Das ist Erpressung«, sagte der Student.
»Nein, das nennt man Tauschhandel.« Liberatschi wusste, was er verlangte, doch er war sicher, dass eine mögliche Zukunft in rosiger Zweisamkeit nicht zu billig verkauft werden durfte.
Ludovico kämpfte mit sich. Die Situation, in der er sich befand war nüchtern betrachtet völlig absurd, ein Liebesbrief schreibender Bücherwurm? ... aber was, wenn es half? Abermals schaute er aus dem Fenster. Die Sonne schickte einzelne Strahlen oben durch die Säulen im Glockenturm der Kirche. Ludovico wusste, die Apotheke lag bereits im Schatten der umgebenden Häuser. Es war spät und bald dürfte Charlotte durch die Marktgasse nach Hause gehen. Ihre Stiefel würden auf dem Kopfsteinpflaster abwechselnd klacken wie der Rhythmus eines Tanzorchesters.
Ein Sonnenstrahl traf das Lesepult und hob es aus der Dämmerung der Bibliothek.
»Also, bist du dabei?« Liberatschi versuchte, so beiläufig wie möglich zu klingen.
Ludovico drehte langsam den Kopf und nickte.
»Kannst du das bitte deutlich sagen? Das Nicken habe ich so schlecht gehört«, sagte der Bücherwurm.
»Ja, vermaledeit nochmal, ich werde dem Alfons Lesen und Schreiben beibringen.« Mit einer schwungvollen Bewegung holte der Student das Tintenglas aus der Tasche und knallte es auf das Pult, dass Blaculato einen Moment ganz schlecht wurde, weil ein Teil von ihm ganz wild hin- und herschwappte.
»Den alten Brief kannst du auch behalten«, schob der Student hinterher.
»Prima, damit wären wir fein«, sagte Liberatschi unbeeindruckt. Menschliche Gefühlsausbrüche ließen ihn völlig kalt – er hatte zu viele davon gegessen.
»Alfons, könntest du bitte das Tintenglas öffnen, danke.« Hastig schlüpfte Blaculato in das Glas, in dem mit einem Mal Blasen aufstiegen.
»Jetzt zu deinem Liebesbrief ...«, sagte Liberatschi gedehnt.
Eifrig holte Ludovico den Federkiel und ein neues Blatt Papier aus der Tasche und wollte das Schreibwerkzeug in das Tintenglas stecken.
»Gemach, junger Freund. Schreiben tut Blaculato und vor dem Schreiben kommt das Denken. Du musst mir von Charlotte erzählen, von dem, was dir an ihr besonders gefällt und von ihren Liebenswürdigkeiten. Also von all dem, das für dich den Unterschied macht zu all den anderen Menschen, die du kennst.«
Stotternd beschrieb Ludovico das 'Frollein aus der Apotheke', wie er sagte, und während er redete, wurde ihm zunehmend klarer, warum er die Charlotte so mochte. Als der Student fertig war, blies Liberatschi Luft durch die Lippen.
»Blaculato, schreib: 'Liebste holde Charlotte, kein Tag vergeht, an dem ich mich nicht danach sehne, deiner glockenhellen Stimme zu lauschen, dein seidiges Haar zu berühren, deine zarten Hände in den meinen zu halten und deine süßen Lippen mit meinen zu …, ähem, du weißt schon.«
So ging das in einem fort. Ludovico zählte auf, Liberatschi formulierte, Blaculato bildete Buchstaben auf dem Papier. Als sie über Charlottes blaue Augen redeten, in denen Ludovico sich versenken wollte, wie in einen See aus strahlendblauer Tinte, blubberte es im Glas freudig auf. Liberatschi kniff derweil feste die Augen zu. Zum einen aus Furcht, in dem Liebesbrief könnte ihn ein Ix, Ypsilon oder Zett überraschen – so unwahrscheinlich das auch sein mochte. Zum anderen kniff er sie zusammen, weil er sich anstrengen musste, wegen der überschäumenden Romantik nicht laut zu lachen. Doch er wusste: manche Menschen mochten das.
Alfons staunte über Blaculatos Künste, hörte was Liberatschi sprach und sah, wie der Tintenfleck aus den Worten einzelne Buchstaben zauberte und sie kunstvoll und gerade auf dem Papier platzierte.
Die letzten Worte konnten sie kaum noch sehen, weil es draußen dunkelte, doch alle waren so gebannt, dass niemand daran dachte, eine Kerze zu holen. Erst als Blaculato 'blaus die Maus' blubberte, womit er bekanntgab, dass der letzte Buchstabe geschrieben war, holte Alfons einen Kandelaber. Er strich ein Streichholz an und ließ drei Kerzen aufflackern.
Jetzt, wo Liberatschi sicher war, dass kein unliebsamer Buchstabe den Weg in den Brief gefunden hatte, öffnete auch er die Augen wieder und blinzelte.
Im Licht der Flammen setzte der Student ein geschwungenes 'Dein Ludovico' unter Blaculatos Schnörkel. Er hielt den Brief ins Kerzenlicht und strahlte.
»Ihr habt mir sehr geholfen. Vor allem weiß ich jetzt genau, warum ich Charlotte so mag«, sagte Ludovico und faltete den Brief fein säuberlich. Dann steckte er ihn in ein Couvert, dessen Lasche er mit etwas heißem Kerzenwachs versiegelte. Er öffnete seine Jacke und ließ den Brief in der Innentasche verschwinden. Zum Abschied verneigte er sich und murmelte 'Vielen Dank'.
»Den alten Liebesbrief werde ich vernichten, sobald Alfons Lesen und Schreiben kann. Mit größtem Vergnügen übrigens«, sagte Liberatschi und knabberte sich durch ein 'zart'. Ein Wort, das er per Zufall erspäht hatte und das ihm für die Zukunft, die ihn erwartete, passend erschien. Doch zunächst nieste er wegen des kleinen Zetts ein heftiges »Hatschi balatschi!«, das sie alle heftig zum Lachen brachte.
In der folgenden Stille merkten sie, wie erschöpft sie waren. Liberatschi klopfte ans Tintenglas. »Komm Blaculato, lass uns dorthin verschwinden, wo uns keiner sieht.« Der Tintenfleck kroch aus dem Glas und bildete erneut einen Zugschlitten.
»Viel Glück, und nicht vergessen: Morgen ist auch noch ein Tag!«, rief Liberatschi den Jungen zu und düste gezogen von Blaculato das Stehpult hinab. Sie rutschten über den rubbeligen Boden und verschwanden nach etwas Kraxelei zwischen den Seiten eines Buches mit rotem Ledereinband. Wenig später war ein leises Rülpsen zu hören.
Vor dem Ausgang blies Ludovico die Kerzen aus und setzte den Kandelaber ab. Das anschließende Quietschen der Tür war so laut wie der Griff, der an den Eimer schepperte, den Alfons wegstellte.
Durch die Dunkelheit echote ein doppeltes 'Bis morgen!', das von den Regalen zurückprallte und in dem Raum verebbte, in dem auf einem Stehpult neben einem aufgeschlagenen Folianten ein leeres Tintenglas stand.