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Copywrite Liebe in Zeiten von Corona

Seniors
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21.12.2015
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Anmerkungen zum Text

Der Text wurde inspiriert von @Isegrims, Amandine und Ein Morgen danach. Der zweite Text gefällt mir besonders wegen der elliptischen Erzählweise. Sie scheint mir wegen der Atemlosigkeit ganz passend zu meinem Inhalt.

Liebe in Zeiten von Corona

Karl träumt wieder und wieder von Afrika. Jetzt, wo er in Quarantäne sitzt, vergeht keine Nacht ohne Amandine. Wie sie sich wiegt im Tanz, wie ihre Haut glänzt und wie sie die Krallen ausfährt. Jawohl, eine Katze ist sie mit samtweichem Fell, das schwarz oder rötlich schimmert, je nachdem, ob Sonnenlicht oder Mondschein auf sie fällt. Mit den Fingern zeichnet er die Narben nach, die ihre wilden Umarmungen auf Schultern und Brust hinterlassen haben. Gleich, gleich wird er eine gewaltige Eruption erleben und Amandine überfluten.
Aber vorher wacht er auf. Jedes Mal. Das bisschen Erektion im Glied verschwindet unter seinem prüfenden Blick. Zeit zum Fiebermessen. Zeit, die neuesten Nachrichten über das Corona-Virus zu erkunden.

Ob er es ernst meine, fragt Amandines Mutter, häuft Bohnen und Fleischstücke auf seinen Teller, übergießt alles mit roter Soße. Über ihr weites, mit bunten Ornamenten bedrucktes Kleid hat sie eine weiße Schürze gebunden. Eine imposante Erscheinung, etwas füllig vielleicht. Aber man erkennt sofort, woher ihre Tochter die Schönheit hat.
Maman stellt eine Karaffe mit Zitronenlimonade auf den Tisch und rückt die Gläser zurecht. Sie lässt den Gast nicht aus den Augen.
“Amandine ist ein gutes Kind, sie hat die katholische Mädchenschule besucht."
"Ja, und sie ist eine gute Dolmetscherin. Das sagen alle im WHO-Büro. Wissen Sie, sie könnte auch in Europa gut arbeiten. Wenn sie das möchte."
Karl ist hungrig, auch ist er ermattet von der Taxifahrt durch die quirlige Metropole Yaoundé. Er kennt solche Millionenstädte, in denen Glanz und Elend untrennbar verwoben sind. Fast auf der ganzen Fahrt bis vor das einfache Holzhaus in der Vorstadt, wo Amandine aufgewachsen ist, hat er die Augen geschlossen gehalten. Elendsviertel, wo Kinder mit allem spielen, was sie finden.
Heute will er nichts davon sehen.

Amandine stellt sich hinter ihn und streichelt seinen Hals.
"Du kannst auch Bier haben, wenn du möchtest. Pass auf, die Soße ist ziemlich scharf."
Sie lacht und wirft den Kopf zurück. Eine kunstvoll geschlungene Perlenkette hält die schwarze Lockenpracht in Schach. Karl hat sie bisher nur einmal wie eine corona radiata um ihren Kopf schweben sehen. Das war, als Amandine ihn bis zu seiner Zimmertür im Hotel begleitet hat. An seinem letzten Arbeitstag im WHO-Büro, mit einem Abschiedsessen der Belegschaft für die Delegation aus Genf. Karl hat ein paar Tage Urlaub bekommen, bevor er zur UNO-Vollversammlung nach New York fliegen muss.
Sie wollte nicht mit aufs Zimmer kommen.
"Ich bin kein Escort-Mädchen", sagte sie und küsste ihn trotzdem. “Morgen besuchen wir meine Familie. Du willst sie doch kennenlernen, oder?" Es klang nicht so, als ob sie daran zweifeln würde.
"Aber natürlich, du kannst ja übersetzen, wenn sie mich nicht verstehen.“
"Maman wird dich verstehen. Sie kann sogar ein bisschen Deutsch."

Auf der Anrichte im spärlich möblierten Esszimmer stehen gerahmte Fotos von dunkelhäutigen jungen Männern in Uniform, dazwischen, halb verblichen, das Bild eines blonden Hünen mit ponceaurotem Band an seinem Hut. Amandine fängt Karls Blick auf und lacht wieder.
"Hübsch, n'est-ce pas? Mein Ur-Ur-Urgroßvater, glaube ich. Aber wer weiß das schon genau. Die zwei anderen sind meine Brüder, beide bei der Armee. Leider können sie heute nicht kommen."
"Du bist nicht mehr jung", sagt Maman, "willst du Kinder?"
Jetzt muss Karl Farbe bekennen. Ja, er möchte endlich Familie, sich dauerhaft niederlassen nach langen Jahren in Jets, von einem Erdteil zum anderen, wochenlang nur aus dem Koffer lebend. Er verdiene gut, habe einige Ersparnisse und eine große Penthauswohnung in Basel, von der aus er in drei europäische Staaten blicken könne. Der internationale Flughafen liege vor der Tür, kein Problem also, nach Yaoundé zu fliegen, wann immer es nötig sei.
"Warum gerade Amandine?"
"Ich liebe sie", sagt Karl. Es ist das erste Mal in seinem Leben, dass er diesen Satz ausspricht. Karl ist ein Mann der Zahlen, für seine Statistiken und Diagramme wird er in seinem Team geschätzt. Komplizierte Zusammenhänge kann er auf einfache Formeln herunterbrechen, die dann von medientauglichen Kollegen auf Konferenzen und im Netz kommuniziert werden.
"Ich liebe sie", wiederholt er und greift nach Amandines Händen auf seinen Schultern. Maman betrachtet das Paar aufmerksam. Schließlich nickt sie, steht auf, holt eine Schale mit Früchten von der Anrichte. Guaven, Safous, kleine gelbe Mangos.

Wenige Meter hinter dem Haus beginnt die Savanne, das Grasland. Amandine zerrt Karl nach dem Essen nach draußen. Sie will ihm etwas zeigen. Die Sonne verliert bereits an Kraft, wechselt von Gelb zu rot. Es wird schnell dunkel werden. Amandine lotst ihn an den Rand eines Wäldchens und lässt sich im Gras nieder.
"Bist du müde, alter weißer Mann", fragt sie, "willst du schlafen?" Sie lächelt und ihre weichen Hände streicheln über die grauen Schläfen, das schüttere Haar, die Stirn, die Augen. "Dann schlaf!"
Sie streckt sich neben ihm aus und schmiegt sich an seine Hüfte. Für ein paar Minuten liegt sie still, dann übernimmt sie die Regie. Sie ist jetzt kein zärtliches Kätzchen mehr, sondern eine fauchende Pantherfrau, die ihm das Hemd vom Leib reißt und die Krallen in seinen Rücken schlägt. Der Schmerz weckt seine Lebensgeister und facht seine Lust an. Jetzt ist kein Halten mehr, nicht für ihn, nicht für sie. Amandine stößt schrille Triumphschreie aus, als er in sie eindringt. Danach bleiben sie schwer atmend im Gras liegen und betrachten Hand in Hand den rasanten Sonnenuntergang. Worte sind unnötig. Das Gras hat die zerrissene Perlenkette verschlungen.

Auf dem Rückweg ins Hotel, wieder im Taxi, geht es um die Zukunft.
"Ich melde mich, sobald ich in Zürich gelandet bin. Du musst darauf achten, dass dein Handy immer geladen ist."
"Was denkst du denn, Karl, das Handy ist mein wichtigstes Arbeitsgerät."
"Du kannst jederzeit anrufen. Tag und Nacht. Ich meine es so, wie ich sage."
"Das weiß ich doch. Ich kenne dich besser, als du glaubst."
"Ja, jetzt kennst du mich und ich dich." Ihre gegenseitigen Berührungen verraten, was sie fühlen.
Der Abschied ist kurz. Eine stürmische Umarmung. Küsse überall ins Gesicht und auf die Hände. Karl muss früh am Flughafen einchecken, Amandine fährt zu ihrer Mutter zurück, mit der will sie Hochzeit und Abreise nach Europa planen. Als Erstes wird sie den Job im WHO-Büro kündigen. Sie möchte keine Zeit verlieren.

Das Fieber hat 38 Grad überschritten, Kopfweh und Hustenanfälle wechseln sich ab. Hände waschen, viel trinken, ab und zu eine Schmerztablette. Mails beantworten, Unterlagen sortieren, letzte Daten für den Abschlussbericht überprüfen. Auf dem Schreibtisch stapeln sich Fachzeitschriften. Manchmal verschwimmen Buchstaben und Zahlenreihen zu bedrohlichen Gestalten mit unscharfen Profilen. Da hilft auch die frisch geputzte Brille nicht.

Bei der Ankunft in Zürich fühlte sich Karl schon etwas matt. Sein Sitznachbar, ein älterer Tourist aus Konstanz, schwärmte unentwegt von dem tollen Verhältnis zwischen Deutschland und Kamerun.
"Die Kameruner träumen noch immer von der deutschen Kolonialzeit. Kaum zu glauben, wie viele gute Erinnerungen die daran pflegen."
"Kann sein. Ist ja schon ein paar Jährchen her. Da verklärt sich manches."
Am Transportband verabschiedete sich der Konstanzer per Händedruck.
"Hat mich gefreut", sagte er, "so war der Rückflug nicht so langweilig. Afrika ist im Kommen."
Als Mitarbeiter einer UNO-Organisation hat Karl ein differenzierteres Bild im Kopf, aber keine Lust, sich auf eine Diskussion einzulassen. Er muss überlegen, wie schnell er die Attikawohnung auf Amandines Bedürfnisse ausrichten kann. Er wird seine Zugehfrau um Hilfe bitten. Sie betreut sein Domizil schon seit einigen Jahren, wenn Karl unterwegs ist. Bei seiner Heimkehr sorgt sie auch mit Blumensträußen für etwas Farbe in der funktionalen, grau-weißen Wohnlandschaft. Farben, ja Farben müssen unbedingt in sein Leben kommen. Dann ist da noch der Trip nach Genf in die WHO-Zentrale. Klären, wie sein Arbeitsbereich künftig aussehen soll.
In die Freude, dass bald sein neues Leben beginnen wird, schleicht sich die Befürchtung ein, Amandine könne sich, isoliert über den Dächern von Basel, eingesperrt fühlen. Da würde wohl auch eine Dauerkarte für den Zolli nicht helfen. Er muss grinsen. Amandine Aug in Aug mit dem schwarzen Panther! Sofort schämt er sich für diesen Anfall von Humor, gräbt im Adressbuch des Handys nach alten Freunden und Bekannten. Fehlanzeige. Er wird eben viel Zeit mit ihr verbringen. Kleine Reisen, Museen, eventuell leichte Bergtouren. Amandine hat noch nie Schnee aus der Nähe gesehen. Und natürlich Paris, der Jardin des Plantes, Rilke, der Panther, immer wieder der Panther. Fiebrige Erregung packt ihn.

Den Flug nach New York muss Karl canceln. Eine Woche nach der Rückkehr aus Kamerun fürchtet er, sich eine Grippe eingefangen zu haben. Als in der Schweiz die ersten Zahlen zum Corona-Virus auftauchen, fühlt er sich nicht betroffen. Gegen die Grippe ist er geimpft, die kann natürlich trotzdem in abgeschwächter Form auftreten, das hat er schon erlebt. Italien, das europäische Epizentrum, liegt jenseits der Alpen, mit Skiurlaubern hatte er sowieso keinen Kontakt. Aber der Husten ist hartnäckig, und so folgt er dem Rat seiner Kollegen, sich bei dem Treffen in Genf testen zu lassen. Ihm fällt der Sitznachbar im Flieger ein, der Vielschwätzer. Ansteckung über feuchte Aussprache. Wer weiß, wo der Vielflieger sich überall herumgetrieben hat! War nicht auch von China die Rede?
Amandine meldet sich brav jeden Abend, meistens per WhatsApp. Sie erzählt lustige kleine Geschichten und wie sie von den Kollegen beneidet wird. Sie trägt am Zeigefinger einen kleinen Ring, Geschenk ihrer Mutter, die bedauert, dass die Zeit nicht für eine ordentliche Verlobung gereicht hat. Die Botschaften garniert sie mit Emojis, sucht diejenigen heraus, die auf dunkelhäutige Menschen zutreffen.
Karl verschweigt, dass er infiziert ist. Schickt Bilder vom Penthaus und fragt sie nach Wünschen.
"Ein paar Tage noch, dann komme ich zurück", sagt er, "nächste Woche kann ich wahrscheinlich buchen. Es ist alles gut."

Nichts ist gut. Aus den leichten Beschwerden entwickeln sich ernstzunehmende Beeinträchtigungen, die Hoffnung, dass er nach vierzehn Tagen wieder fit ist, schwindet zusehends. Die Zugehfrau verabschiedet sich ebenfalls in Quarantäne.
"Nur zur Vorsicht", mailt sie, "wie Sie ja wissen, bin ich alleinerziehend. Ich wünsche Ihnen gute Besserung."
Karl muss Nachbarschaftshilfe in Anspruch nehmen. Immerhin gibt es in seiner Wohnanlage ehrenamtliche Helfer, die Einkäufe erledigen. Man verständigt sich wortlos, schreibt Zettelchen und rechnet über PayPal ab. Natürlich weiß Karl längst, dass er mitten in einem Hotspot Europas steckt, am Basler Rheinknie, nur wenige Kilometer sind es nach Südbaden und ins Elsass. Erste Grenzschließungen haben stattgefunden. Wie lange wird es noch Flüge ins Ausland geben? Verdammte Pandemie!

Wieder erwacht Karl schweißgebadet. Seine Träume haben ihn in menschenleere Eiswüsten und ausgestorbene Großstädte katapultiert. Ein undeutlicher Schatten am Horizont scheint ihm zuzuwinken. Es könnte Amandine sein. Ja, es ist seine Liebe, sie streckt die Arme aus, ruft ihm etwas zu. Aber er kann sie nicht erreichen, bei jedem Schritt vorwärts weicht sie zurück.
Ihre letzte WhatsApp ist einige Tage alt. Vielleicht ist mit dem Handy etwas nicht in Ordnung. Das WHO-Büro in Yaoundé weiß nichts über sie, von einem Tag auf den anderen ist sie verschwunden. Hat die Kündigungsfrist nicht eingehalten. Aber man verspricht nachzuforschen.

Heute ist der 29. März. Zehn Tage der Quarantäne sind vergangen. Kann es sein, dass er sich etwas besser fühlt? Hat er die Krise überstanden?
Hoffnung keimt auf. Er möchte wissen, wie es um die Welt steht. Schließlich ist dies sein Beruf. China meldet zum ersten Mal, dass die Zahl der Neuinfizierten zurückgegangen sei. Aber was ist mit Afrika? Er ruft die Weltkarte der Johns Hopkins University auf. Die Seuche hat Afrika erreicht. Kamerun: 91 bestätigte Infektionen. Tendenz steigend. Karl muss hoffen und warten. Warten und hoffen.

 

Hallo @Sisorus,

da tummeln wir Vorprescher uns aber gewaltig in der Kommentarschlacht! Bei mir ist es bereits das vierte CW, bei dir das erste.

Bitte beachte, dass ich den Text als Original kommentiere, da ich mit seinen Quellen nicht vertraut bin.

Das ist leider nicht so gut, der Sinn des Copywrite ist ja, dass man copy einerseits und write miteinander verbindet. Natürlich soll eine Geschichte dabei herauskommen, die auf eigenen Füßen stehen kann. Andererseits muss der Copywwriter darauf achten, dass Plot und Personal eindeutig auf das Original verweisen. Ich weiß schon, dass es ein Riesengeschäft ist, wenn man beiden Texten gerecht werden will. Also ganz ehrlich, erst der Vergleich macht für mich den Reiz aus.

An sich hat dieser Teil dadurch fast eine Art Poesie, nur wirkt sie ungewollt und dadurch auch unpassend.

Ich habe hier noch ein paar andere Dinge angepasst. Ich machte den schwarzen Schimmer zum blauen (scheint mir genauer/realistischer) und stellte den Satz so um, dass Licht und dazugehöriger Schimmer parallele Positionen haben. Also Mond-Blau, Sonne-Rot. Die Licht/Schein-Unterscheidung auszulassen klingt mMn. auch ein klein wenig flüssiger. Okay. Vllt. übertreibe ich gerade etwas... haha. Ich hoffe, irgendetwas davon ergibt Sinn.

Hier sehe ich, dass du derzeit stark in deiner Version von Poesie und Romantik gefangen bist. Es sind deine Assoziationen, die du gerne in meinem Text wiederfinden möchtest. Dabei hast du, so glaube ich, übersehen, dass die nicht zu dem Protagonisten Karl passen. Der ist ein Kopfmensch, ein Homo Faber, wie@Isegrims ihn nennt. Ich schreibe hier nicht als auktorialer Erzähler, sondern bediene mich der personalen Erzählweise.
Nicht dass ich deine Vorschläge an sich schlecht finde. Hier passen sie einfach nicht zu Karls Persönlichkeitsstruktur.
Hier fühlt es sich an, als würdest du einen der maßgeblichen Konflikte völlig aufgeben.

Es gibt keinen Konflikt zwischen den Liebenden oder mit der Mutter. Die Sache ist bereits entschieden. Es geht darum, wie in Zeiten von Corona eine solche spontane Liebe gelebt werden kann. Karl ist ein Mann, der schwierige Sachverhalte auf schlichte Formeln herunterbrechen kann. Ist nicht eine über Nacht entflammende Liebe zwischen so unterschiedlichen Menschen eine komplizierte Angelegenheit? Karl findet den einfachen Satz: Ich liebe sie. Wohlgemerkt: Diesen Satz sagt er nicht etwa zu Amandine, sondern zu Maman. Und er wiederholt ihn noch einmal. Punkt. Aus. Damit ist alles gesagt. Und Maman nickt. Sie hat verstanden.

Ich weiß nicht, ob es die Erklärung hier braucht. Wir wissen, dass er bei einer UNO-Orga. ist. MMn. könnte er sich einfach nicht auf die Diskussion einlassen und gut ist's. Die aktuelle Version wirkt auf mich etwas übererklärt.
Auch hier wieder ist Karls Verhalten charakterisiert. Eigentlich geht er von Berufs wegen politischen Diskussionen nicht aus dem Weg, vor allem, wenn es um Vorurteile geht. Aber auf dem Rückflug hat er anderes zu bedenken, nämlich, wie Amandine in Basel mit ihm leben soll. Das hat jetzt allererste Priorität.

Die drei letzten Sätze können weg, denke ich.

Warum denkst du das? Schließlich ist das die Thematik meines Textes. Zur Wahl des Titels und der Schlusspassage habe ich bei @Nichtgeburtstagskind schon einiges gesagt. Schon möglich, dass dies nicht alle Leser überzeugt. Es ist eine Art Klammer und verweist auf das Phänomen Pandemie, das uns noch lange beschäftigen wird.

Ich hoffe, ich konnte dir einige meiner Intentionen bei diesem Thema nahebringen. Aber natürlich ist es deine Sache, welchen Zugang du zu dem Text hast. Ich empfehle dir, Isegrims Vorlage zu lesen. Er ist der Poet, ich bin der Chronist.

Freundliche Grüße
wieselmaus

 
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Liebe wieselmaus,
ich brauch mal ein wenig Abstand von meinem eigenen Copy, da kommst du mir grad recht. :kuss:
Zunächst einmal, ich finde das schön geschrieben, mich haben besonders die Szenen interessiert, die mit Covid 19 zu tun haben und Karls Umgang damit. Das war ja auch das eigentlich Neue deines Textes. Wenn ich das jetzt mal von Copy-Seite aus betrachte, find ich das recht gelungen. Du hast die Beziehung zwischen den beiden Liebenden gewählt, sie im Sinne des Originals ein wenig angepasst, aber eben aufgegriffen, damit einem die Liebe zwischen diesen beiden unterschidlichen Menschen deutlich wird. Du hast Seiten dieser Beziehung weggelassen, die du selbst niemals erzählen würdest, ich meine damit zum Beispiel das magische Element oder auch charakterliche Eigenheiten. Beschränkst dich eher auf den Karl, der mir echt prima vor Augen geführt wird, aber das ist ja auch richtig so, denn er ist ja der Held deiner Geschichte. Du wählst die Beziehung als solche in ihrem Kern: Eine große, hoffnungsfrohe Liebe, die nicht nur durch die üblichen Grenzen wie unterschiedliche Kultur gekennzeichnet ist, und bringst dein Neues hinzu, dass diese Liebe nun auch noch durch die Ängste bestimmt wird, die durch Krankheit und Isolation ausgelöst werden. Die Beziehung bildet den Rahmen für das eigentliche Thema, was eine Pandemie mit einer Liebe macht. Spannende Sache. Und ja, ich mags gern, wie du das Copy angegangen bist.
Mehr noch, ich krieg ein bisschen die kalten Füße, weil ich es so ganz anders angehe gerade, meine Geschichte hat mit dem Original gar nicht mehr viel zu tun. Ohje. Aber eigentlich gehört das ja hier gar nicht her. Also schnell mal zurück zu deiner Geschichte:
Und da muss ich jetzt gleich mit einem Schimpfer weitermachen, aber einem liebevollen selbstverständlich. Du verteidigst den Titel und das Ende deiner Geschichte so sehr, aber dein Argument leuchtet mir überhaupt nicht ein.

Es ist eine Art Klammer und verweist auf das Phänomen Pandemie, das uns noch lange beschäftigen wird.
Warum musst du noch einmal extra und betont auf das Phänomen hinweisen? Es ist doch bereits Thema und Schwerpunkt deiner Geschichte. Die Krankheit spiegelt sich in den Ereignissen, in den Träumen, in der Angst um Amandine. Mit den Floskeln, und ja, der Titel ist auch so eine Floskel wie der allerletzte Satz, tötest du ein wenig das, was du gerade installiert hast, bringst dein Eigenes runter auf das Zitieren einer Idee. Darauf, dass du unbedingt eine Klammer aus Floskeln bräuchtest, um zu zeigen, dass das Thema Pandemie ein zentrales, alles bestimmendes Phänomen ist, das die Medienelandschaft beherrscht und ihr den Stempel aufdrückt. So lese ich das zumindest aus diesem Zitat hier raus:
Dieser Titel hat in der deutschen Medienlandschaft fast wie ein geflügeltes Wort Einlass gefunden, in der verkürzten Form, wie ich ihn verwendet habe. Er ist wie eine abgegriffene Münze. Plump finde ich ich ihn nicht, nur eben abgegriffen. Ähnlich ist es mit dem letzten Satz.: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Berichterstattung in den Medien bedient sich unentwegt beider Formulierungen. Ich erkenne daraus, dass vielen Journalisten inzwischen die Worte ausgegangen sind, nicht etwa die Wörter. Die Krise als Medienereignis. Stilistisch sollte es eine Klammer darstellen.
Eigentlich ist das dann ein neues Thema. Warum willst du das erstens unbedingt reinbringen? Und wenn ja, warum genau in der Weise? Auf eine so überaus formelle Art? An jeweils prominenter Stelle eine Floskel zu zitieren, um diese Floskeln dann die eigentliche Arbeit: das Zeigen von Wortlosigkeit und Worthülsen als Reaktion auf die Pandemie machen zu lassen. So, wie du es jetzt handhabst, ist es für mein Gefühl eine Schwächung, deiner sehr persönlichen Art, dich mit dem Thema zu befassen.
Wenn du diesen medialen punkt reinbringen willst, was man ja machen kann, dann hätte ich es passender gefunden, dieses Thema nicht nur formell anzutippen mit diesen Floskeln, sondern dann eben zu beschreiben, zu zeigen, was Karl liest, wenn er in die onlinezeitung schaut oder Nachrichten guckt. Wie er darüber denkt, was er da liest. Wie er diese Flut wahrnbimmt. Eine Flut, eine Wortlosigkeit und Floskelhaftigkeit ist es ja, dass ist dir ja zu Recht aufgefallen. Aber es müsste dann eingearbeitet und gezeigt werden in der Geschichte. In gedanken und Handlungen.
Du merkst ja daran, dass da was nicht geklappt, dass du es uns erst erklären musst.
Und dabei vergisst du dann, welche Erwartungen ein Titel auslöst, welchen Nachdruck das Ende eines Textes erreichen kann, welche Funktion beide Textelemente Titel und Ende haben und schwächst leider deine Geschichte eben in meinen Augen.

Jetzt hör ich aber auf zu wettern, denn eigentlich sind das ja nur ein unglücklich gewählter Titel und ein unglückliches Ende eines in meinen Augen sehr gelungenen Copys. Du hast es geschafft, die Nähe zum Original zu zeigen, aber ein neues Thema daraus zu machen.
Ich habe es echt gerne gelesen.
Bis die Tage, liebe Wieselmaus und bleib mir ja gesund.

 

Lieber @ernst offshore ,

Kann es sein, wieselmaus, dass ich noch nie eine Geschichte von dir kommentiert habe?
Hmm.

Ja, so ist es. Vielleicht hast du sie ja gelesen. Du wirst deine Gründe gehabt haben.

Wie auch immer, jetzt bin ich da. Und ich will vorausschicken, dass mir durchaus gefallen hat, was ich hier gelesen habe.

Das ist ja schon mal was, womit ich zufrieden sein kann.:gelb:
Danke für deine sprachlichen und stilistischen Vorschläge . Ich habe sie alle übernommen, deshalb dazu jetzt keine einzelne Bestätigung.

Und dann habe ich das noch gefunden (als ich Sisorus kommentiert habe):

Würde ich auch streichen. Ist immer etwas irritierend, wenn sich zwei Personen einen Körperteil teilen.

In "Witwer" findet sich folgender Satz:
"Sie liegen nebeneinander auf dem Rücken , kneifen die Augen zusammen und schauen in das leuchtende Blätterdach."
Ich hatte geschrieben:
"Danach bleiben sie schwer atmend auf dem Rücken im Gras liegen und betrachten Hand in Hand den rasanten Sonnenuntergang."
Ich schwöre bei den vierzehn Nothelfern, ich habe nicht bei dir abgeschrieben.:lol:

Ich wünsche dir frohes Schaffen bis zum Ende ... du weißt schon.

wieselmaus

 
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Jessasmarantjosef! Da schmeiß ich mit Steinen und sitz dabei im Glashaus. :bonk:
Noch nie wurde mir das Faktum "Das Internet vergisst nichts!" so eindrücklich vor Augen geführt.
Vielen Dank dafür, @wieselmaus. :D

 

Liebe @wieselmaus,

Karl träumt wieder und wieder von Afrika.
deinen Einstieg finde ich gelungen. Isegrims Geschichte habe ich damals auch gelesen und der Bezug ist dann gleich da.
Jetzt, wo er in Quarantäne sitzt
Puh … Gut, der Titel sagt's ja schon, worum es geht. :( Ich schätze, wenn diese Krise irgendwann vorüber ist, werden uns Texte darüber überfluten wie Nachkriegsliteratur. Aber jetzt bist du sicher mit bei den ersten, die sich des leidigen, allgegenwärtigen Themas annehmen.

Beim Copywrite mache ich jetzt zum ersten Mal mit, und bin mir gar nicht sicher bezüglich der Kriterien, aber ich finde, dir ist gut gelungen, die bestehende Geschichte mit dem aktuellen Thema zu verknüpfen. Karl bekommt mehr Gewicht, wird greifbarer (und mir persönlich auch sympathischer) als zuvor. Und es liest sich flüssig und leicht, ist mit allerdings an einigen Stellen manchmal unnötig tellig und berichtend, und manchmal würde es mMn etwas weniger detailliert auch genügen. Aber insgesamt habe ich deine Geschichte gerne gelesen.

Ein paar Stellen mit Kleinkram etc.:

Jawohl, eine Katze ist sie mit samtweichem Fell
mMn ein Komma nach "sie"
übergießt alles mit roter Soße. Über ihr weites, mit bunten Ornamenten bedrucktes Kleid hat sie eine weiße Schürze gebunden.
Ich sehe die rote Soße auf dem Kleid … Könntest du sicher einfach umstellen.
Das sagen alle im WHO-Büro
Dass Karl bei der WHO arbeitet ist eine coole Idee, finde ich.
Das war, als Amanda ihn bis zu seiner Zimmertür im Hotel begleitet hat[te]. An seinem letzten Arbeitstag im WHO-Büro, mit einem Abschiedsessen der Belegschaft für die Delegation aus Genf. Karl hat[te] ein paar Tage Urlaub bekommen, bevor er nach New York zur UNO-Vollversammlung fliegen muss[?].
Sie wollte nicht mit aufs Zimmer kommen.
Dieser Absatz verwirrt mich. Stimmen die Zeitformen denn, oder raffe ich es bloß nicht?
Den Satzteil mit dem New-York-Flug (zu dem ich später noch etwas sage) müsstest du dann aber auch umstellen.
Amandine zerrt Karl nach dem Essen nach draußen. Sie will ihm etwas zeigen.
Das Kursive könnte weg, das ist so unnötig chronologisch. Das Essen hast du ja bereits beschrieben, also weiß der Leser, dass es nicht beim Essen war, dass Amandine ihn rauszerrt.
Die Sonne hat schon ein wenig vom Gelb ins Rot changiert.
Schöner würde ich es ganz schlicht finden: changiert schon vom Gelb ins Rot.
"Bist du müde, alter weißer Mann", lächelt sie, "willst du schlafen?"
Sätze kann man eigentlich nicht lächeln. So vielleicht: "Bist du müde, alter weißer Mann, willst du schlafen?" Sie lächelt.
Danach bleiben sie schwer atmend im Gras liegen und betrachten Hand in Hand den rasanten Sonnenuntergang. Worte sind unnötig. Das Gras hat die zerrissene Perlenkette verschlungen.
Ist jetzt wirklich Kleinvieh, aber das danach finde ich einfach nicht so schön, so schulaufsatzmäßig. Vllt einfach: Schwer atmend bleiben sie im Gras liegen … Das erschließt sich dann ganz von selbst, dass es danach ist.
Auf dem Rückweg ins Hotel, wieder im Taxi, geht es um die Zukunft.
"Ich melde mich, sobald ich in Zürich gelandet bin. Du musst darauf achten, dass dein Handy immer geladen ist."
Das Kursive finde ich nicht nötig, das klingt nach Regieanweisung, brauchst du eigentlich nicht. Du könntest die beiden sich einfach auf dem Flughafen verabschieden lassen und die Dialoge dort stattfinden lassen
Als Mitarbeiter einer UNO-Organisation hat Karl ein differenzierteres Bild im Kopf, aber keine Lust, sich auf eine Diskussion einzulassen.
Eigentlich haben sich die beiden doch bereits verabschiedet, da hätte ich also auch keine Lust mehr auf eine Diskussion. ;) Wenn du das mit dem differenzierten Bild gerne unterbringen möchtest, könntest du das Gespräch auch während des Fluges, wo die beiden nebeneinander sitzen, stattfinden lassen.

Sodele, und dann ist Karl Zuhause in Basel, wird krank, aber dann gibt es noch zwei Reisen, von denen die Rede ist, die er aber nicht antritt. Mich hat das etwas verwirrt, was vermutlich an meinem trägen Hirn liegt :bonk:, aber ich frage mich auch, ob das wirklich sehr wichtig ist:

Dann ist da noch der Trip nach Genf in die WHO-Zentrale.
...

Den Flug nach New York muss Karl canceln.

Den Flug nach NY z.B. hatte ich schon gar nicht mehr auf dem Schirm.
Und dann will er eigentlich auch nochmal zurück nach Afrika.

Gegen die Grippe ist er geimpft, die kann natürlich trotzdem in abgeschwächter Form auftreten.
könnte weg, wissen wir ;)
Die Botschaften garniert sie mit Emojis, sucht diejenigen heraus, die auf dunkelhäutige Menschen zutreffen.
Fände ich entschlackt schöner: Die Botschaften garniert sie mit dunkelhäutigen Emojis.
Das WHO-Büro in Yaoundé weiß nichts über sie, von einem Tag auf den anderen ist sie verschwunden.
Das liest sich so, als könnten die sich im WHO-Büro gar nicht an Amadine erinnern, als hätte sie dort nie gearbeitet, aber das meinst du sicher nicht, oder? Vllt. … weiß nichts über ihren Verbleib oder hat keinen Kontakt mehr zu ihr ...

Das war's, liebe wieselmaus - dass ich deine Geschichte gerne gelesen habe, habe ich schon gesagt. Und dass du den letzten Satz inzwischen gekillt hast, finde ich auch gut!

Liebe Grüße von Raindog

 

Lieber @Friedrichard ,

nein, nein, ich habe dich nicht vergessen. Meine Buchführung ist derzeit etwas fahrig. Ich gehöre nun mal zu den Alten und muss mir mit Gingko den Alltag strukurieren.

Erst mal herzlichen Dank für das "gerne gelesen". Ist ja das Wichtigste.
Und dann, die treffenden Anmerkungen zum Sprachlichen. Du bist milde gewesen, hast dich gegenüber meinen Satzbaueigenheiten großzügig erwiesen. Ich habe alles übernommen, weil es mir einleuchtend erschien. Und außerdem gibt es ja immer wieder Streitfälle, zum Beispiel bei der Kommasetzung.

... dass ein merkwürdiges Wortspiel daraus wird,

Ja, das verführt zu Anleihen, Persiflagen, Assoziationen und sogar Ärger wie bei @Isegrims , der wegen meines Titels Erwartungen enttäuscht sieht. Bei mir in der Gegend heißt jedes dritte Gasthaus "Krone". Die Betreiber haben es nicht leicht.

Im Augenblick suche ich nach einem anderen Titel, aber ich bin wie vernagelt, weil der jetzige das Thema hundert Pro trifft. Also wenn du eine Idee hast ...

Aktueller kann man eigentlich nicht sein … und auch das offene Ende besonders für Afrika oder die letzten Amazonasindianer zeigt alles andere als rosige Farben ... ist vllt. ein Abendrot ..

Ja, und wir sind noch nicht am Ende desTunnels.

Warum so deutlich symbolisch mit der Tür ins Haus fallen? „Hummeln“ sind nicht mehr so viel in den Hosen …

?? Ich kenne "Schmetterlinge im Bauch", "Hummeln in der Hose" ist wohl ein spezifisches Bild der Männerwelt. Interessant finde ich deine Ermahnung schon, ich dachte ein Charakter wie mein Protagonist ist ein Mann für die (nackten) Tatsachen, besonders wenn er allein zu Hause ist. Und außerdem: ein Gied ist ein Glied ist ein Glied. In Zeiten von Krieg und Pandemien fallen sowieso viele Hemmungen.

Danke fürs Mitlesen und -schreiben. Und bitte, bitte, bleib gesund.

wieselmaus

 

Hallo wieselmaus

Keine einfache Aufgabe, isegrims mystische Liebesgeschichte in die Gegenwart der aktuellen Krise zu verorten und was neues daraus zu machen.
Durch den Titel etwas holzhammermässig auf das Kommende getriggert, war ich gespannt, wie du den Ansatz, aus "Amandine" die Geschichte und aus "Ein Morgen danach" den Stil zu adaptieren, umgesetzt bekommst.

Leider war ich dann am Anfang leise enttäuscht, dass es eher mit einer gerafften Nacherzählung beginnt, ehe die Geschichte mit fortschreitender Pandemie im Heute ankommt. Da wurde es dann interessanter, und natürlich einleuchtend, dass erstmal die Vorgeschichte her musste, wenn man das Original nicht kennt. Du bist näher bei Karl, weniger beim Panther, das hat mir gefallen, weil es der Geschichte eben eine andere Richtung gibt, gegenüber dem Original, du charakterisierst mir Karl sehr plastisch mit Kleinigkeiten, wie Brille putzen, Amandine meldet sich brav jeden Abend. ;)

Nach der Rückkehr in die Schweiz, wurde es für mich etwas unlogisch.

Aber der Husten ist hartnäckig, und so folgt er dem Rat seiner Kollegen in Genf, sich testen zu lassen.
Das hört sich an, als wäre er für Test selber in Genf gewesen. Ich vermute mal, er liess seinen Abstrich von Basel aus in Genf testen. Und dann gab es zu diesem Zeitpunkt ja relativ wenige Fälle in der Deutschschweiz, so wäre er doch bei positivem Ergebnis sofort in die Isolationsstation eines Spitals gebracht worden.
So aber befindet er sich anscheinend in Quarantäne der eigenen vier Wände, was eher später der Fall war/ist. Somit finde ich den Verlauf der Krankheit und die Kommunikation mit Amandine etwas zu rasch und berichtend erzählt. Meiner Meinung nach verschenkst du hier das meiste Potential, die Geschichte zu deiner Geschichte zu machen.

Und verdammte Journalisten, die aus ihr vor allem das Sensationspotential herausfiltern.
Das kommt so plötzlich und unreflektiert, steht für mich einfach so behauptend im Raum. Was filtern die da genau heraus? Die Pandemie gebährt doch selber dauernd neue Sensationen, zum Beispiel, dass unsere Regierung (CH) die Notlager an Desinfektionsmitteln 2018 privatisierte, und damit faktisch auflöste, ohne der wirtschaftlichen Landesversorgung weiterhin gerecht zu werden. Und jetzt fehlen diese Mittel. Aber ich schweife ab ...

Es könnte Amandine sein. Ja, es ist seine Liebe, sie streckt die Arme aus, ruft ihm etwas zu. Aber er kann sie nicht erreichen, bei jedem Schritt vorwärts weicht sie zurück. Ihre letzte WhatsApp ist einige Tage alt. Vielleicht ist mit dem Handy etwas nicht in Ordnung.
Hier war ich kurz verwirrt, da du ansatzlos aus dem Traum aussteigst und mit neuen Informationen fortfährst.

Den Schluss finde ich gut gemacht, diese Ohnmacht gegenüber der Krise, da hält er die modernsten Kommunikationsmittel in der Hand, hat durch sein Arbeit die wichtigsten Verbindungen zur Verfügung, und dann wirken alle und jedes dieser Mittel plötzlich nutzlos. Die einzigen Verbündeten sind Hoffnung und Geduld. Aber auch die werden mit der Zeit schwinden.

Trivia:

Da würde wohl auch eine Dauerkarte für das Zolli nicht helfen.
Soviel ich weiss, nennen die Basler ihren Zoo "dr Zolli", also der Zolli, somit
"eine Dauerkarte für den Zolli".

Liebe Wieselmaus, nach anfänglichem Bedenken, ganz gerne gelesen, jedoch wünschte ich mir im Mittelteil noch etwas mehr Spannung, wie die Pläne von Karl durchkreuzt werden, wie er fühlt, was es mit ihm macht.
Ich hoffe, du kannst mit meinem Leseeindruck was anfangen.

Liebe Grüsse
dot

 

Alles in Ordnung,

liebe wieselmaus,

aber ein anderer Titel ... fällt mir auch nicht ein - "Liebe unter Quarat(r)äne(n)" wäre dann doch ...

Der Titel ist doch okidoky, findet der

Friedel

 

Liebe @wieselmaus ,

oha, so ein Copyright stelle ich mir sau schwierig vor. Gerade weil da ja auch viel Recherche hinter steckt. Was die vielen kleinen Details angeht, bin ich aber gut durch den Text gekommen, hatte so dieses exotisch schwelgende Gefühl, was ich manchmal bei einem Text von Chai habe.
Ich versuch mich etwas kürzer zu fassen, irgendwie sind meine Kommentare in letzter Zeit so wuchtig, da ist der halbe Tag dann vorbei :-p
Mir gefällt, was ich hier an Figurenzeichnung geboten bekomme. Das ist wirklich super. Ich kann mir Karl und Amandines Mutter, auch Amandine selbst sehr gut vorstellen. Alle versprühen so eine gewisse Leidenschaft, da steckt einfach Power dahinter. Gerade bei Karl, der durch seine Sehnsucht einfach lebendig wirkt. Bei Amandines Mutter ist es das Prüfende: Ist Karl jetzt Teil der Familie oder noch nicht? Da steckt was dahinter, da sind Werte, da gibt es Nettigkeit, aber nicht ohne Weiteres, erst eben nach Prüfung. Und bei Amandine, nunja, da ist es die Leidenschaft; da könnte man jetzt natürlich love interest! schreien, muss man aber auch nicht. Es funktioniert ja und ist auch für mich zumindest in dieser Form noch kein Klischee. Weiter fand ich es klasse, wie du das mit der Erkrankung Karls eingeflochten hast. Zumindest, dass ich mich zwischendurch von den Ereignissen, seiner im Nebensatz verlauteten Erkrankung überrascht gefühlt habe. Antiklimaktisch fand ich den weiteren Verlauf der Krankheit. Das war etwas lasch, finde ich, da hat mir die Fallhöhe gefehlt. Diese Fragen am Ende "Habe ich die Krise überstanden? Geht es mir besser?" etc. welche Krise denn, will ich fragen und inwiefern besser? Schon klar. Es ist eine gesellschaftliche Krise und er hat einen Husten, aber die Auswirkung für Karl (und die Beziehung der beiden) hätte ich mir dramatischer ausmalen können. Das hast du ihn schon etwas geschont. Was ich gut finde, dass du eine potentielle Gefahr für Amandine andeutest. Sehr spät aber.
Weiter gefällt mir das Thema gut. Das wird von dem tagespolitischen Corono-Einschlag etwas überlagert, aber diese transkontinentale Liebesbeziehung, das politische Milieu und Kamerun; das sind Dinge, die einfach irgendwie catchy sind, die erzählt werden können. Mit dem Corona, naja, das hat immer etwas gewollt Politisches, wenn so Tagespolitik in Texten verarbeitet wird. Ich habe eigentlich noch nie einen Text gelesen, bei dem das im Vordergrund stand und funktioniert hat. Hier spielt es ja auch eine untergeordnete Rolle, verstärkt den Konflikt, aber ist zum Glück nicht so präsent, dass es das auch ohnedies außergewöhnliche, interessante Thema sabotieren würde.
Interessanterweise (weil ich ja schon vorher einen Bezug zu Chai hergestellt habe) geht es mir auch mit dem Spannung wie bei einem ihrer Texte (ich glaube, Pauly und das verschwundene Geld). Das kommt mir hier irgendwie zu kurz. Ich sehe natürlich, dass hier die Sehnsucht zumindest Karl zur der Frage drängt, wann werde ich sie wiedersehen? Aber das stellt der Text nicht wirklich in Aussicht, finde ich. Davon lebt Karls Sehnsucht, aber ich als Leser habe mich nicht gefragt, wann die beiden denn nun endlich wieder zusammen sind. Ich glaube das liegt daran, dass es im ersten Teil der Story klar ist, dass sie sich sehen werden und dann, nach Corona, ist es überhaupt nicht mehr klar, so absolut nicht klar, dass ich mir die Frage danach gar nicht mehr stelle, weil ich es nicht für möglich halte. Die Geschichte überrascht mich da auch nicht damit, dass die beiden am Ende verantwortungslos doch eine Möglichkeit Suchen oder Karl einfach weitere Schritte unternimmt. Das kann er eigentlich auch gar nicht. Diese Krise ist eben absolut. Das heißt auch, dass die Spannung hier aus etwas anderem resultieren müsste. Ich sehe da viele Möglichkeiten, zum Beispiel, dass eine Angst um Amandine schon viel früher auftaucht. Die aufgelöste Erzählstruktur macht das möglich. Du beginnst ja, wenn ich das richtig verstehe später (Schweiz) und machst dann einen Zeitsprung nach früher (Kamerun), von wo aus die Story sich dann wieder dem Anfang nähert – finde ich übrigens super. Da würde es sich ja gerade anbieten, so eine Spannung auch früher zu implementieren und dadurch im Hinterkopf zu behalten, während du den Weg dorthin erzählst.

Das bisschen Erektion im Glied verschwindet unter seinem prüfenden Blick.

finde ich nicht das richtige Verb. Vielleicht vergehen?

Zeit zum Fiebermessen. Zeit, die neuesten Nachrichten über das Corona-Virus zu erkunden.

auch erkunden klingt für mich komisch.

wo Kinder mit allem spielen, was sie finden

da hätte ich mir ein konkretes Detail gewünscht. Ich denke da, klischierterweise, an selbstgemachte Puppen und Lumpenfußbälle

ihn trotzdem, "morgen besuchen

warum nicht Punkt und danach groß weiter?

Karl verschweigt, dass er infiziert ist.

Gut eingefädelt. Gefällt mir.

So weit von mir. Ich hatte meinen Spaß, Wieselmaus!
Liebe Grüße und bis dann
Carlo

 

Liebe @Novak ,


zunächst einmal, ich finde das schön geschrieben, mich haben besonders die Szenen interessiert, die mit Covid 19 zu tun haben und Karls Umgang damit. Das war ja auch das eigentlich Neue deines Textes. Wenn ich das jetzt mal von Copy-Seite aus betrachte, find ich das recht gelungen

Die Beziehung bildet den Rahmen für das eigentliche Thema, was eine Pandemie mit einer Liebe macht.

erst mal herzlichen Dank für deine 99 Prozent Lob für mein Copywrite. Es freut mich sehr, dass du es für gelungen hältst. Das ist wichtig für mich, weil ich die Aufgabe nicht einfach fand.

Ich habe Karl eine Image-Korrektur verpasst. In der Originalfassung kam er mir etwas zwielichtig vor. Jetzt ist er ein ehrenwerter Mann mit einem ehrenwerten Beruf. Und Amandine eine moderne junge Afrikanerin.

Aber das Thema ist ja: Wie geht es Liebespaaren in einer Pandemie, und das auch noch über Kontinente hinweg. Ist es vermessen, sich an ein berühmtes Vorbild anzulehnen? Natürlich ist die Ähnlichkeit der Begriffe Cholera und Corona verführerisch.

Und da muss ich jetzt gleich mit einem Schimpfer weitermachen, aber einem liebevollen selbstverständlich. Du verteidigst den Titel und das Ende deiner Geschichte so sehr, aber dein Argument leuchtet mir überhaupt nicht ein.
Tja, warum? Ich wollte keine Herz-Schmerz - Geschichte schreiben, sondern auch einen Blick darauf werfen, wie die Medien damit umgehen. Aber du hast recht:

Eigentlich ist das dann ein neues Thema. Warum willst du das erstens unbedingt reinbringen? Und wenn ja, warum genau in der Weise?

Ist wohl, wie du vermutest, ein Aspekt meiner persönlichen Betroffenheit. Ich wundere mich ständig, wie schnell Politiker, Journalisten und auch Wissenschaftler mehr oder weniger griffige Bezeichnungen finden. Vielleicht steckt der Wunsch dahinter: Was ich benennen kann, kann ich beherrschen.

Wenn du diesen medialen punkt reinbringen willst, was man ja machen kann, dann hätte ich es passender gefunden, dieses Thema nicht nur formell anzutippen mit diesen Floskeln, sondern dann eben zu beschreiben, zu zeigen, was Karl liest, wenn er in die onlinezeitung schaut oder Nachrichten guckt. Wie er darüber denkt, was er da liest.

Das habe ich versucht, aber gleich wieder gelöscht, weil @dotslash die Passage als höchst unpassend, als Fremdkörper kritisiert hat.

Das Ende habe ich umgeformt. Ich glaube, so ist es besser. Keine Klammer mehr. Den Titel werde ich vorläufig lassen. Mir ist bisher nichts Vernünftiges eingefallen. Und nach wie vor verstehe ich nicht ganz, warum er bei einigen (nicht allen) Irritation erzeugt.

Ich habe es echt gerne gelesen.

Mit diesem Statement kann ich sehr gut leben. Danke.

Und viel Erfolg bei der Arbeit am Copywrite. Ich bin gespannt

Liebe Grüße
wieselmaus

 

Liebe @wieselmaus,

nun wurde ja schon so viel gesagt, und mir fällt gar nichts mehr ein, was ich dem noch hinzufügen könnte. Wird also wohl eher ein kurzer Komm., weil ich mich jetzt eher auf die - mir gefällt - Sachen eingehe. Aber ich wollt Dir trotzdem gern ein paar Worte schenken. Ich mag den Ansatz und ich habe deine Copy auch gern und in einem Rutsch weggelesen.

Jetzt, wo er in Quarantäne sitzt, vergeht keine Nacht ohne Amandine.
Schön.

... eine Katze ist sie mit samtweichem Fell, das schwarz oder rötlich schimmert, je nachdem, ob Sonnenlicht oder Mondschein auf sie fällt.
Das auch.

"Ja, und sie ist eine gute Dolmetscherin. Das sagen alle im WHO-Büro. Wissen Sie, sie könnte auch in Europa gut arbeiten. Wenn sie das möchte."
Als wenn er seiner eigenen Einschätzung nicht trauen würde ... Als ob er da die Meinung der anderen bräuchte.

"Aber natürlich, du kannst ja übersetzen, wenn sie mich nicht verstehen.“
Hä? Klar kann sie das, Warum sollte er es extra erwähnen? Klingt nicht echt für mich.

"Ich liebe sie", sagt Karl. Es ist das erste Mal in seinem Leben, dass er diesen Satz ausspricht.
Oha. Armer Tropf.

Sie ist jetzt kein zärtliches Kätzchen mehr, sondern eine fauchende Pantherfrau, die ihm das Hemd vom Leib reißt und die Krallen in seinen Rücken schlägt.
Auch schön.

Das Gras hat die zerrissene Perlenkette verschlungen.
:herz:

Du musst darauf achten, dass dein Handy immer geladen ist."
Schätze, das weiß Amandie selbst. Mit dieser Aufforderung lässt du sie irgendwie bisschen dümmlich wirken. Wem muss man denn so was sagen?

"Was denkst du denn, Karl, das Handy ist mein wichtigstes Arbeitsgerät."
Eben. Die braucht solche blöden Ansagen nicht.

Farben, ja Farben müssen unbedingt in sein Leben kommen.
Ja. Man spürt hier so schön, wie sehr er es sich wünscht.

... gräbt im Adressbuch des Handys nach alten Freunden und Bekannten. Fehlanzeige.
Oh ja, ganz armer Tropf. Wie konnte das nur so weit kommen? Scheint mit ein klassischer Fall von: die Arbeit bin ich und ich bin die Arbeit.

Amandine meldet sich brav jeden Abend, meistens per WhatsApp.
Hier redet er auch wieder über sie, als ob die ein Kind wäre, dem man sagt, was es tun soll. An diesen Stellen ist mir Karl zutiefst unsympathisch.

Karl verschweigt, dass er infiziert ist.
Warum? Sie arbeitet bei der WHO - sie ist aufgeklärt.

Das WHO-Büro in Yaoundé weiß nichts über sie, von einem Tag auf den anderen ist sie verschwunden. Hat die Kündigungsfrist nicht eingehalten. Aber man verspricht nachzuforschen.
Oh.

Die Seuche hat Afrika erreicht. Kamerun: 91 bestätigte Infektionen. Tendenz steigend. Karl muss hoffen und warten. Warten und hoffen.
Und sie hat ihm auch nichts gesagt? Ist ebenfalls infiziert? Oder hatte sie das Warten satt und ist abgehauen? Ich mein, er kommt nicht um sie zu holen und sie weiß nicht warum, muss sich ja anfühlen, als hätte er sie verarscht.

So mein Leseempfinden. Ach, ich liebe diese CW-Spiel einfach total. Ist so spannend, was da entsteht.
Liebe Grüße, frohe Ostern und bleib mir ja gesund!
Fliege

 

Liebe @Raindog ,

Vielen Dank für dein aufmerksames Lesen und natürlich dafür, dass dir die Geschichte gefallen hat. Ich glaube, es sind ein paar Missverständnisse aufgetaucht, die sich vielleicht ganz leicht beseitigen lassen.

Beim Copywrite mache ich jetzt zum ersten Mal mit, und bin mir gar nicht sicher bezüglich der Kriterien, aber ich finde, dir ist gut gelungen, die bestehende Geschichte mit dem aktuellen Thema zu verknüpfen.

Danke, das ist mir besonders wichtig. Es ist die eigentliche Herausforderung von Copywrite für mich.

Und es liest sich flüssig und leicht, ist mit allerdings an einigen Stellen manchmal unnötig tellig und berichtend, und manchmal würde es mMn etwas weniger detailliert auch genügen.

Das "Tellige" sind die Gedanken, die Karl beschäftigen. Er hat ja eine gewisse Pingeligkeit als Charaktermerkmal. Und vom Plot her gibt es nicht besonders viele Möglichkeiten zu Dialogen.

Eigentlich haben sich die beiden doch bereits verabschiedet, da hätte ich also auch keine Lust mehr auf eine Diskussion. Wenn du das mit dem differenzierten Bild gerne unterbringen möchtest, könntest du das Gespräch auch während des Fluges, wo die beiden nebeneinander sitzen, stattfinden lassen.

Gerade im Flugzeug will er nicht reden, er ist intensiv mit Amandine beschäftigt. Am Flughafen ärgert ihn das pauschale Urteil des Konstanzers. Gegen Vorurteile und Ahnungslosigkeit würde Karl als Repräsentant der WHO an sich immer angehen, aber siehe oben ...

mMn ein Komma nach "sie"

ist fakultativ. Ursprünglich dachte ich auch, es müsse eins dahin.

Ich sehe die rote Soße auf dem Kleid … Könntest du sicher einfach umstellen.
:D

Ja, könnte ich. Die Assozziation ist aber beabsichtigt.:D. Die rote Soße und die weiße Schürze sollen den Leser provozieren und sein Kopfkino aktivieren. Hat ja funktioniert.

Dieser Absatz verwirrt mich. Stimmen die Zeitformen denn, oder raffe ich es bloß nicht?
Den Satzteil mit dem New-York-Flug (zu dem ich später noch etwas sage) müsstest du dann aber auch umstellen.

Das ist zugegebenermaßen ein schwieriges Kapitel. Zukunft in der Rückblende einzubauen, ist kompliziert. Es hilft vielleicht, wenn du alles, was Karl tut und plant , sich in seinen Gedanken abspielt, (also kein Tell). Ich glaube, da gibt es nur zwei Zeitstufen: Präsens für Gegenwart und Zukunft, Perfekt für Vergangenheit.

Sodele, und dann ist Karl Zuhause in Basel, wird krank, aber dann gibt es noch zwei Reisen, von denen die Rede ist, die er aber nicht antritt. Mich hat das etwas verwirrt, was vermutlich an meinem trägen Hirn liegt :bonk:, aber ich frage mich auch, ob das wirklich sehr wichtig ist:

zeitlicher Ablauf: Zürich - Basel - Genf - Basel (Absage UNO, vorläufige Aufgabe Yaoundé).
Nach Genf muss er wegen seiner beruflichen Zukunft und dort lässt er dann den Test machen, dessen Ergebnis ihn in die Quarantäne in Basel zwingt, sowie zur Absage der Reise zur UNO-Vollversammlung.

Fände ich entschlackt schöner: Die Botschaften garniert sie mit dunkelhäutigen Emojis.

Das ist mir zu beiäufig. Ich wollte nochmals ein Schlaglicht auf Amandine werden. Ihre Jugend und ihr Selbstbewusstsein.

Das liest sich so, als könnten die sich im WHO-Büro gar nicht an Amadine erinnern, als hätte sie dort nie gearbeitet, aber das meinst du sicher nicht, oder? Vllt. … weiß nichts über ihren Verbleib oder hat keinen Kontakt mehr zu ihr ...

Danke, habe ich verstärkt. Mit den Kündigungsfristen wird in Afrika sicher nicht so streng umgegangen. Die Kollegen vor Ort wähnen sie wahrscheinlich schon in Europa.

Und dass du den letzten Satz inzwischen gekillt hast, finde ich auch gut!

Ja, auf vielfachen Wunsch ... Und weil meine Argumentation von @Novak mich überzeugt hat.

Mit deinen Vorschlägen wegen der kursiven Textstellen konnte ich nicht so recht was anfangen, weil ich nichts Kursives im Text gefunden habe:confused:.


Danke nochmals und viel Erfolg für dein CW. Es ist mega spannend, aber auch anstrengend, wenn man erst noch alle Referenz-Texte lesen muss.

Frohe Ostern, wo immer du dich befindest . Hoffentlich bei guter Gesundheit.

wieselmaus

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @wieselmaus,

Danke nochmals
Nichts zu danken!
und viel Erfolg für dein CW. Es ist mega spannend, aber auch anstrengend, wenn man erst noch alle Referenz-Texte lesen muss.
Da sagst du was! :D Es macht aber wirklich Spaß, und das Gute: Was hat man denn schon zu verlieren?
Mit deinen Vorschlägen wegen der kursiven Textstellen konnte ich nicht so recht was anfangen, weil ich nichts Kursives im Text gefunden habe:confused:.
Und wegen dieses Missverständnisses melde ich mich ja auch nochmal: Das Kursive ist nicht in deinem Text zu finden, sondern ich habe es in meinem Zitat kursiv gesetzt (Auf dem Rückweg ins Hotel, wieder im Taxi, geht es um die Zukunft.)
Frohe Ostern, wo immer du dich befindest
Soll ich dir was verraten? Zuhause … :sealed:
Hoffentlich bei guter Gesundheit.
Yesss! :thumbsup:
So wie du hoffentlich auch - mit überstandener Quarantäne? :eek: Und eben nur mit den stinknormalen Kontaktbeschränkungen …
Liebe Wieselmaus, ich wünsche dir trotzdem frohe Ostern,
viele Grüße von Raindog

 

Hallo @dotslash ,

ich habe mich gefreut, dass du dich meiner Geschichte widmest. und ja. auch deswegen:

Keine einfache Aufgabe, isegrims mystische Liebesgeschichte in die Gegenwart der aktuellen Krise zu verorten und was neues daraus zu machen.

Dieses Liebespaar fand ich in @Isegrims Geschichte etwas ungewöhnlich und undurchsichtig. Vor allem Karl, den ich ursprünglich für einen Sugardaddy hielt. Der arme Karl, den wollte ich etwas sympathischer rüberbringen.

Da wurde es dann interessanter, und natürlich einleuchtend, dass erstmal die Vorgeschichte her musste, wenn man das Original nicht kennt.

Danke. Vom Umfang her sind die Teile Copy und Write ungefähr gleich lang. Ich nahm beide Aufgaben gleich ernst.

Nach der Rückkehr in die Schweiz, wurde es für mich etwas unlogisch.

Das hört sich an, als wäre er für Test selber in Genf gewesen.

Zürich - Basel - Genf - Basel (gecancelt New York, geplant Yaoundé, sobald es wieder Flieger gibt).
Ist jetzt verdeutlicht. Er musste ohnehin nach Genf, um seine zukünftige Rolle bei der WHO zu klären. Dort haben ihn die Kollegen zum Test überredet. Vorher glaubte er ja an eine Grippe. Dass er dann in Basel in Quarantäne geht, ist, glaube ich, nachvollziehbar. Er hofft, dass er die Sache leicht übersteht. Außerdem will er alles für Amandine vorbereiten.

Das kommt so plötzlich und unreflektiert, steht für mich einfach so behauptend im Raum.

Da hast du recht. es war der verzweifelte und misslungene Versuch, aus dem Disput mit @Novak was zu retten. Hab den Satz sofort wieder gestrichen.:thdown:

Hier war ich kurz verwirrt, da du ansatzlos aus dem Traum aussteigst und mit neuen Informationen fortfährst.

Ich brauchte nur eine neue Zeile zu wählen. Schon ist die Irritation beseitigt. Danke!

Soviel ich weiss, nennen die Basler ihren Zoo "dr Zolli", also der Zolli, somit
"eine Dauerkarte für den Zolli".

Danke, geändert. Das ist das Gute, wenn ein Schweizer etwas über die Schweiz liest.

Liebe Wieselmaus, nach anfänglichem Bedenken, ganz gerne gelesen, jedoch wünschte ich mir im Mittelteil noch etwas mehr Spannung, wie die Pläne von Karl durchkreuzt werden, wie er fühlt, was es mit ihm macht.

Ich bin da zwiegespalten. Es würde vielleicht das Tempo herausnehmen, mit dem das Corona-Virus die Welt überfällt. Gewissheiten, die man am Morgen noch für unumstößlich hält, sind am Abend schon wieder Makulatur. Eine gewisse Atemlosigkeit ist durchaus beabsichtigt. Auch wollte ich mich nicht dem Vorwurf von info dump aussetzen. Die Spannung liefere ich im letzten Satz ...

Danke für den "Leseeindruck". War ja schon ein bisschen mehr, findest du nicht?

Ich wünsche dir ruhige Tage und gute Texte im Copywrite-Format.

wieselmaus

 

Halo @Carlo Zwei ,

das ist ein langer Kommentar, der teilweise enthusiastisch klingt, aber auch befremdlich.

oha, so ein Copyright stelle ich mir sau schwierig vor.

Ja, es hängt natürlich davon ab, welchen Autor man zugelost bekommt.

Ich hatte meinen Spaß, Wieselmaus!

Hm, Spaß bei diesem Thema? Da muss ich schlucken.

Mir gefällt, was ich hier an Figurenzeichnung geboten bekomme. Das ist wirklich super. Ich kann mir Karl und Amandines Mutter, auch Amandine selbst sehr gut vorstellen

Das freut mich. Ich weiß nicht, ob du den Originaltext kennst. Da hat Karl ein anderes Profil.

Weiter fand ich es klasse, wie du das mit der Erkrankung Karls eingeflochten hast. Zumindest, dass ich mich zwischendurch von den Ereignissen, seiner im Nebensatz verlauteten Erkrankung überrascht gefühlt habe.

Aber bereits zweite Satz legt doch eindeutig fest, dass Karl vom Corona- Virus infiziert ist. Warum sollte er sonst allein in Quarantäne sein? Auch der Titel ist eindeutig, für manche sogar zu holzhammermäßig.

Diese Fragen am Ende "Habe ich die Krise überstanden? Geht es mir besser?" etc. welche Krise denn, will ich fragen und inwiefern besser? Schon klar. Es ist eine gesellschaftliche Krise und er hat einen Husten, aber die Auswirkung für Karl (und die Beziehung der beiden) hätte ich mir dramatischer ausmalen können.

Wie denn? Ist denn das Hoffen und Verzweifeln , die Ungewissheit über den Krankheitsverlauf nicht dramatisch genug?

Weiter gefällt mir das Thema gut. Das wird von dem tagespolitischen Corono-Einschlag etwas überlagert, aber diese transkontinentale Liebesbeziehung, das politische Milieu und Kamerun; das sind Dinge, die einfach irgendwie catchy sind, die erzählt werden können.

Klar, ist das erzählenswert. Wenn für dich die "transkontinetale Liebesbeziehung" im Mittelpunkt steht, dann musst du dich bei @Isegrims bedanken. Bei mir ist die Geschichte so gestrickt, dass hier der transkontinentale Konflikt schon erledigt ist. Alles war schon im grünen Bereich. Und nun kommt die Pandemie dazwischen, ein unerhörtes Ereignis, wie weltweit bestätigt wird. Alles wird in Frage gestellt.

Die Geschichte überrascht mich da auch nicht damit, dass die beiden am Ende verantwortungslos doch eine Möglichkeit Suchen oder Karl einfach weitere Schritte unternimmt.

Wa meinst du mit verantwortungslos? Was könnte Karl denn aus der Quarantäne heraus mehr tun als seine Kollegen in Kamerun nach Amandine zu fragen? Die hat ja gekündigt und ihr Handy, die einzige direkte Möglichkeit, sie zu erreichen, ist ausgefallen. Genau zu diesem Zeitpunkt hat Corona Kamerun erreicht.

Du beginnst ja, wenn ich das richtig verstehe später (Schweiz) und machst dann einen Zeitsprung nach früher (Kamerun), von wo aus die Story sich dann wieder dem Anfang nähert

Soweit, so richtig. Eine Geschichte mit Rückblenden.

da hätte ich mir ein konkretes Detail gewünscht. Ich denke da, klischierterweise, an selbstgemachte Puppen und Lumpenfußbälle

Karl will auf der Fahrt zu Amandines Zuhause nichts sehen. Es reicht ja, wenn du, als Leser, Bilder vor Augen hast. Karl (als Vertreter der WGH) braucht kein sightseeing.

Du merkst, ich bin ein wenig ungehalten, trotz der lobenden Passagen. Afrika wird es noch schwer haben.

Ich wünsche dir erfreuliche (spaßige) Ostertage und gute Gesundheit.

wieselmaus

 
Zuletzt bearbeitet:

Oje, nein, ich habe den Spaß an deiner Art zu erzählen gemeint, nicht an den Schilderungen. Das war ein Kompliment. Ich dachte eigentlich, das könnte in einem Schreibforum auch klar sein, fühle mich gerade ein bisschen attackiert, sehe aber auch ein, dass das unsensibel ausgedrückt war. Da liegt der Fehler bei mir. Da hätten Anführungsstriche Leben retten können. Nimms mir bitte nicht krum. Das habe ich nicht gut ausgedrückt.

Zum zweiten Satz. Der ist um ehrlich zu sein nach einer so einer langen Rückblende bei mir verflogen, zumal er auch nicht unbedingt bedeutet, dass er sich infiziert hat. Er kann potentiell ansteckend sein oder einfach in Quarantäne müssen, weil er aus dem Ausland kommt.

Das Original, um deine Frage zu beantworten, habe ich noch nicht gelesen.

Ist denn das Hoffen und Verzweifeln , die Ungewissheit über den Krankheitsverlauf nicht dramatisch genug?

Ich habe nicht über Dramatik gesprochen, sondern von Spannung. Außerdem fühlt sich das für mich im Zusammenhang mit der Antwort leicht wie so eine rhetorische Gegenfrage an; wenns nicht so gemeint ist, will ich nichts gesagt haben.
Ich habe auch geschrieben, dass die Ungewissheit diese Würze definitiv hat. Aber davon erfahre ich zuletzt. Spannung verfolgt in der Regel aber einen Bogen, das heißt, sie wird eingeführt und taucht etappenweise wieder auf im Text. Klar, muss sich das nicht von Anfang bis Ende ziehen.
Dramatisch ist die Geschichte absolut. Sehr dramatisch. Aber das sehe ich eben differenziert. Für mich ist Drama nicht gleich Spannung.

Auf die sightseeing Sache antworte ich jetzt mal nichts weiter. Ich finde nur, das geht ziemlich an meiner Anmerkung vorbei.

Wurscht.
Auch das "spaßige" Ostern in dem Zusammenhang finde ich nicht okay. Auch egal.
Für die unsensible Ausdrucksweise entschuldige ich mich und hoffe, dass du mir das verzeihen kannst.

Gruß
Carlo

 

Lieber @Carlo Zwei ,

mein Ärger ist vorbei und ich möchte mich auch ausdrücklich entschuldigen für meine Seitenhiebe. Die hätten nicht sein müssen. Natürlich habe ich kapiert, dass du mir positive Signale geschickt hat. Dafür vielen Dank. Ich sollte nicht genaues Lesen fordern, wenn ich es selbst nicht fertigbringe.

Ich wünsche dir ein schönes Ostern, in welchem Rahmen auch immer.

wieselmaus

 

Liebe @Fliege ,

Ja, das CW-Spiel ist schön, aber auch anstrengend. Umso mehr freue ich mich, dass du deinen Leseeindruck mitgeteilt hast, besonders bei den gelungenen Passagen. Weißt du was, die Stelle mit der vom Gras verschlungenen Perlenkette ist meine Lieblingsstelle. Da steckt eine Menge Antizipation drin.

. Ich mag den Ansatz und ich habe deine Copy auch gern und in einem Rutsch weggelesen.

Danke. Nicht alle. konnten das. Manche hatten Probleme mit den Rückblenden, wo sie zeitlich zu verorten sind. Da muss man wohl zweimal lesen.

Du ärgerst dich über Karl "Bevormundung". Ich wollte die Stellen, die dich stören, eher als Overprotection einsetzen. Der Altersunterschied ist ja, entsprechend der Vorlage, mindestens zwanzig Jahre, eher mehr. Karl weiß, dass in dieser Liebesbeziehung allerhand Risiken schlummern. Und der Mutter gegenüber , die bestimmt Vorbehalte hat, will er Amandine als dem Beruf gewachsen präsentieren. Botschaft: Die Tochter kann überall in der Welt reüssieren.

Und sie hat ihm auch nichts gesagt? Ist ebenfalls infiziert? Oder hatte sie das Warten satt und ist abgehauen? Ich mein, er kommt nicht um sie zu holen und sie weiß nicht warum, muss sich ja anfühlen, als hätte er sie verarscht.

Da ist der zeitliche Ablauf entscheidend. Als Karl nach Basel zurückkehrt, ist von Corona, speziell in Kamerun , noch nicht die Rede. Die WHO hat zu diesem Zeitpunkt vor allem auf China geschaut.
Dass er infiziert ist, wird er doch nicht gleich Amandine mitteilen, schließlich hofft er ja auf einen glimpflichen Verlauf und will sie nicht ängstigen. Lange Zeit stehen sie in täglichem Kontakt miteinander. Als es ihm besser geht, kündigt er ja seine Rückkehr nach Kamerun an, allerdings ist Amandines Handy da bereits verstummt. Warum, bleibt offen. Da kommt das Verschwinden der Perlenkette wieder ins Spiel. Der Schlusssatz zeigt jetzt Karls einzige Perspektive.

Schade, liebe Fliege, dass du diesmal nicht mitgemacht hast. Wir haben ja unfreiwillig viel Zeit fürs Forum.

Liebe Grüße nach Berlin, wo zur Zeit gar keine schlechte Politik gemacht wird.

wieselmaus

 

Hallo Wieselmaus,

ich bin spät hier, aber besser als gar nicht ...

Ich finde CopyWrite total schwierig (Zeitdruck und "Vorgaben"), habe auch selber erst einmal teilgenommen, dabei aus einem sehr kurzen Text einen sehr langen fabriziert ...

Die Vorlage Armandine kenne ich noch.
Du hast die Szenen in die aktuelle Krise eingewebt, das gefällt mir gut.

Gleich, gleich wird er eine gewaltige Eruption erleben und Amandine überfluten.
Huch, kenne ich vor dir gar nicht :sealed:

Karl ist hungrig, auch ist er ermattet von der Taxifahrt durch die quirlige Metropole Yaoundé.
"auch er" klingt so, als ob noch jemand von der Taxifahrt ermattet ist.

Ja, er möchte endlich Familie, sich dauerhaft niederlassen nach langen Jahren in Jets, von einem Erdteil zum anderen.
"lange Jahre in Jets": Na ja, die Flugzeit an sich ist ja nur ein Teil der langen Jahre :teach:
Mir fehlt da noch etwas wie "nach langen Jahren in Jets, an vielen Orten der Welt" o.ä.

Penthauswohnung
Ungewöhnliche Schreibweise. War mir gar nicht bekannt. Auch den "Panther" hätte ich ohne h geschrieben. Wieder was dazugelernt.

"Bist du müde, alter weißer Mann", lächelt sie, "willst du schlafen?"
Wie lächelt man diese Worte? :lol:

Dauerkarte für den Zolli
Zoll?

Amandine Aug in Aug mit dem schwarzen Panther!
Hier verstehe ich den Zusammenhang nicht.

Paypal
Offiziell Schreibweise (habe gerade aufs Symbol meiner App geschaut): PayPal

Habs gerne gelesen. Flüssig geschrieben, gute Formulierungen.

Liebe Grüße und alles Gute,
GoMusic

 

Hallo @GoMusic ,

Die Vorlage Armandine kenne ich noch.
Du hast die Szenen in die aktuelle Krise eingewebt, das gefällt mir gut.

Da bin ich froh. Es ist so viel einfacher, wenn der Leser die Vorlage kennt. Und es wird interessanter, weil man verschiedene Lesarten im Auge behalten muss. Isegrims Vorlage war nicht einfach für mich. Du kannst dir denken, warum.

Huch, kenne ich vor dir gar nicht

Ja, woher denn auch? :sealed:

"auch er" klingt so, als ob noch jemand von der Taxifahrt ermattet ist.

hier ist die Reihenfolge "auch ist er..."
Das gibt dem Satz einen anderen Sinn. Nicht eine weitere Person ist gemeint, sondern ein weiteres Unbehagen. Karl ist hungrig und ermattet.

"lange Jahre in Jets": Na ja, die Flugzeit an sich ist ja nur ein Teil der langen Jahre :teach:
Mir fehlt da noch etwas wie "nach langen Jahren in Jets, an vielen Orten der Welt" o.ä.

Ja, danke. Ich hab es erweitert. Karl kommen die Jahre vielleicht wirklich als nur als im Jet zugebracht vor.

Wie lächelt man diese Worte?

:);):D:herz:

Hier verstehe ich den Zusammenhang nicht.

Der Basler Zoo heißt bei den Einheimischen "dr Zolli" . Eine Institution, in der es (behaupte ich) Panther gibt. Die"Augenhöhe" als Gleichsetzung von Amandinemit dem Panther interpretieren einige als sehr abwertend. Ich wollte Karl auch mal von einer anderen Seite zeigen. aber natürlich bereut er diese Assoziation sofort. Isegrims geht da in seiner Geschichte vieeel weiter...

Offiziell Schreibweise (habe gerade aufs Symbol meiner App geschaut): PayPal

Danke, geändert.

Habs gerne gelesen. Flüssig geschrieben, gute Formulierungen.

Danke sehr, schade, dass du nicht mitgemacht hast. Ich finde es immer wieder sehr herausfordernd.

Liebe Grüße und gute Stimmung wünscht
wieselmaus

 

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