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Copywrite Liebe in Zeiten von Corona

Seniors
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21.12.2015
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Anmerkungen zum Text

Der Text wurde inspiriert von @Isegrims, Amandine und Ein Morgen danach. Der zweite Text gefällt mir besonders wegen der elliptischen Erzählweise. Sie scheint mir wegen der Atemlosigkeit ganz passend zu meinem Inhalt.

Liebe in Zeiten von Corona

Karl träumt wieder und wieder von Afrika. Jetzt, wo er in Quarantäne sitzt, vergeht keine Nacht ohne Amandine. Wie sie sich wiegt im Tanz, wie ihre Haut glänzt und wie sie die Krallen ausfährt. Jawohl, eine Katze ist sie mit samtweichem Fell, das schwarz oder rötlich schimmert, je nachdem, ob Sonnenlicht oder Mondschein auf sie fällt. Mit den Fingern zeichnet er die Narben nach, die ihre wilden Umarmungen auf Schultern und Brust hinterlassen haben. Gleich, gleich wird er eine gewaltige Eruption erleben und Amandine überfluten.
Aber vorher wacht er auf. Jedes Mal. Das bisschen Erektion im Glied verschwindet unter seinem prüfenden Blick. Zeit zum Fiebermessen. Zeit, die neuesten Nachrichten über das Corona-Virus zu erkunden.

Ob er es ernst meine, fragt Amandines Mutter, häuft Bohnen und Fleischstücke auf seinen Teller, übergießt alles mit roter Soße. Über ihr weites, mit bunten Ornamenten bedrucktes Kleid hat sie eine weiße Schürze gebunden. Eine imposante Erscheinung, etwas füllig vielleicht. Aber man erkennt sofort, woher ihre Tochter die Schönheit hat.
Maman stellt eine Karaffe mit Zitronenlimonade auf den Tisch und rückt die Gläser zurecht. Sie lässt den Gast nicht aus den Augen.
“Amandine ist ein gutes Kind, sie hat die katholische Mädchenschule besucht."
"Ja, und sie ist eine gute Dolmetscherin. Das sagen alle im WHO-Büro. Wissen Sie, sie könnte auch in Europa gut arbeiten. Wenn sie das möchte."
Karl ist hungrig, auch ist er ermattet von der Taxifahrt durch die quirlige Metropole Yaoundé. Er kennt solche Millionenstädte, in denen Glanz und Elend untrennbar verwoben sind. Fast auf der ganzen Fahrt bis vor das einfache Holzhaus in der Vorstadt, wo Amandine aufgewachsen ist, hat er die Augen geschlossen gehalten. Elendsviertel, wo Kinder mit allem spielen, was sie finden.
Heute will er nichts davon sehen.

Amandine stellt sich hinter ihn und streichelt seinen Hals.
"Du kannst auch Bier haben, wenn du möchtest. Pass auf, die Soße ist ziemlich scharf."
Sie lacht und wirft den Kopf zurück. Eine kunstvoll geschlungene Perlenkette hält die schwarze Lockenpracht in Schach. Karl hat sie bisher nur einmal wie eine corona radiata um ihren Kopf schweben sehen. Das war, als Amandine ihn bis zu seiner Zimmertür im Hotel begleitet hat. An seinem letzten Arbeitstag im WHO-Büro, mit einem Abschiedsessen der Belegschaft für die Delegation aus Genf. Karl hat ein paar Tage Urlaub bekommen, bevor er zur UNO-Vollversammlung nach New York fliegen muss.
Sie wollte nicht mit aufs Zimmer kommen.
"Ich bin kein Escort-Mädchen", sagte sie und küsste ihn trotzdem. “Morgen besuchen wir meine Familie. Du willst sie doch kennenlernen, oder?" Es klang nicht so, als ob sie daran zweifeln würde.
"Aber natürlich, du kannst ja übersetzen, wenn sie mich nicht verstehen.“
"Maman wird dich verstehen. Sie kann sogar ein bisschen Deutsch."

Auf der Anrichte im spärlich möblierten Esszimmer stehen gerahmte Fotos von dunkelhäutigen jungen Männern in Uniform, dazwischen, halb verblichen, das Bild eines blonden Hünen mit ponceaurotem Band an seinem Hut. Amandine fängt Karls Blick auf und lacht wieder.
"Hübsch, n'est-ce pas? Mein Ur-Ur-Urgroßvater, glaube ich. Aber wer weiß das schon genau. Die zwei anderen sind meine Brüder, beide bei der Armee. Leider können sie heute nicht kommen."
"Du bist nicht mehr jung", sagt Maman, "willst du Kinder?"
Jetzt muss Karl Farbe bekennen. Ja, er möchte endlich Familie, sich dauerhaft niederlassen nach langen Jahren in Jets, von einem Erdteil zum anderen, wochenlang nur aus dem Koffer lebend. Er verdiene gut, habe einige Ersparnisse und eine große Penthauswohnung in Basel, von der aus er in drei europäische Staaten blicken könne. Der internationale Flughafen liege vor der Tür, kein Problem also, nach Yaoundé zu fliegen, wann immer es nötig sei.
"Warum gerade Amandine?"
"Ich liebe sie", sagt Karl. Es ist das erste Mal in seinem Leben, dass er diesen Satz ausspricht. Karl ist ein Mann der Zahlen, für seine Statistiken und Diagramme wird er in seinem Team geschätzt. Komplizierte Zusammenhänge kann er auf einfache Formeln herunterbrechen, die dann von medientauglichen Kollegen auf Konferenzen und im Netz kommuniziert werden.
"Ich liebe sie", wiederholt er und greift nach Amandines Händen auf seinen Schultern. Maman betrachtet das Paar aufmerksam. Schließlich nickt sie, steht auf, holt eine Schale mit Früchten von der Anrichte. Guaven, Safous, kleine gelbe Mangos.

Wenige Meter hinter dem Haus beginnt die Savanne, das Grasland. Amandine zerrt Karl nach dem Essen nach draußen. Sie will ihm etwas zeigen. Die Sonne verliert bereits an Kraft, wechselt von Gelb zu rot. Es wird schnell dunkel werden. Amandine lotst ihn an den Rand eines Wäldchens und lässt sich im Gras nieder.
"Bist du müde, alter weißer Mann", fragt sie, "willst du schlafen?" Sie lächelt und ihre weichen Hände streicheln über die grauen Schläfen, das schüttere Haar, die Stirn, die Augen. "Dann schlaf!"
Sie streckt sich neben ihm aus und schmiegt sich an seine Hüfte. Für ein paar Minuten liegt sie still, dann übernimmt sie die Regie. Sie ist jetzt kein zärtliches Kätzchen mehr, sondern eine fauchende Pantherfrau, die ihm das Hemd vom Leib reißt und die Krallen in seinen Rücken schlägt. Der Schmerz weckt seine Lebensgeister und facht seine Lust an. Jetzt ist kein Halten mehr, nicht für ihn, nicht für sie. Amandine stößt schrille Triumphschreie aus, als er in sie eindringt. Danach bleiben sie schwer atmend im Gras liegen und betrachten Hand in Hand den rasanten Sonnenuntergang. Worte sind unnötig. Das Gras hat die zerrissene Perlenkette verschlungen.

Auf dem Rückweg ins Hotel, wieder im Taxi, geht es um die Zukunft.
"Ich melde mich, sobald ich in Zürich gelandet bin. Du musst darauf achten, dass dein Handy immer geladen ist."
"Was denkst du denn, Karl, das Handy ist mein wichtigstes Arbeitsgerät."
"Du kannst jederzeit anrufen. Tag und Nacht. Ich meine es so, wie ich sage."
"Das weiß ich doch. Ich kenne dich besser, als du glaubst."
"Ja, jetzt kennst du mich und ich dich." Ihre gegenseitigen Berührungen verraten, was sie fühlen.
Der Abschied ist kurz. Eine stürmische Umarmung. Küsse überall ins Gesicht und auf die Hände. Karl muss früh am Flughafen einchecken, Amandine fährt zu ihrer Mutter zurück, mit der will sie Hochzeit und Abreise nach Europa planen. Als Erstes wird sie den Job im WHO-Büro kündigen. Sie möchte keine Zeit verlieren.

Das Fieber hat 38 Grad überschritten, Kopfweh und Hustenanfälle wechseln sich ab. Hände waschen, viel trinken, ab und zu eine Schmerztablette. Mails beantworten, Unterlagen sortieren, letzte Daten für den Abschlussbericht überprüfen. Auf dem Schreibtisch stapeln sich Fachzeitschriften. Manchmal verschwimmen Buchstaben und Zahlenreihen zu bedrohlichen Gestalten mit unscharfen Profilen. Da hilft auch die frisch geputzte Brille nicht.

Bei der Ankunft in Zürich fühlte sich Karl schon etwas matt. Sein Sitznachbar, ein älterer Tourist aus Konstanz, schwärmte unentwegt von dem tollen Verhältnis zwischen Deutschland und Kamerun.
"Die Kameruner träumen noch immer von der deutschen Kolonialzeit. Kaum zu glauben, wie viele gute Erinnerungen die daran pflegen."
"Kann sein. Ist ja schon ein paar Jährchen her. Da verklärt sich manches."
Am Transportband verabschiedete sich der Konstanzer per Händedruck.
"Hat mich gefreut", sagte er, "so war der Rückflug nicht so langweilig. Afrika ist im Kommen."
Als Mitarbeiter einer UNO-Organisation hat Karl ein differenzierteres Bild im Kopf, aber keine Lust, sich auf eine Diskussion einzulassen. Er muss überlegen, wie schnell er die Attikawohnung auf Amandines Bedürfnisse ausrichten kann. Er wird seine Zugehfrau um Hilfe bitten. Sie betreut sein Domizil schon seit einigen Jahren, wenn Karl unterwegs ist. Bei seiner Heimkehr sorgt sie auch mit Blumensträußen für etwas Farbe in der funktionalen, grau-weißen Wohnlandschaft. Farben, ja Farben müssen unbedingt in sein Leben kommen. Dann ist da noch der Trip nach Genf in die WHO-Zentrale. Klären, wie sein Arbeitsbereich künftig aussehen soll.
In die Freude, dass bald sein neues Leben beginnen wird, schleicht sich die Befürchtung ein, Amandine könne sich, isoliert über den Dächern von Basel, eingesperrt fühlen. Da würde wohl auch eine Dauerkarte für den Zolli nicht helfen. Er muss grinsen. Amandine Aug in Aug mit dem schwarzen Panther! Sofort schämt er sich für diesen Anfall von Humor, gräbt im Adressbuch des Handys nach alten Freunden und Bekannten. Fehlanzeige. Er wird eben viel Zeit mit ihr verbringen. Kleine Reisen, Museen, eventuell leichte Bergtouren. Amandine hat noch nie Schnee aus der Nähe gesehen. Und natürlich Paris, der Jardin des Plantes, Rilke, der Panther, immer wieder der Panther. Fiebrige Erregung packt ihn.

Den Flug nach New York muss Karl canceln. Eine Woche nach der Rückkehr aus Kamerun fürchtet er, sich eine Grippe eingefangen zu haben. Als in der Schweiz die ersten Zahlen zum Corona-Virus auftauchen, fühlt er sich nicht betroffen. Gegen die Grippe ist er geimpft, die kann natürlich trotzdem in abgeschwächter Form auftreten, das hat er schon erlebt. Italien, das europäische Epizentrum, liegt jenseits der Alpen, mit Skiurlaubern hatte er sowieso keinen Kontakt. Aber der Husten ist hartnäckig, und so folgt er dem Rat seiner Kollegen, sich bei dem Treffen in Genf testen zu lassen. Ihm fällt der Sitznachbar im Flieger ein, der Vielschwätzer. Ansteckung über feuchte Aussprache. Wer weiß, wo der Vielflieger sich überall herumgetrieben hat! War nicht auch von China die Rede?
Amandine meldet sich brav jeden Abend, meistens per WhatsApp. Sie erzählt lustige kleine Geschichten und wie sie von den Kollegen beneidet wird. Sie trägt am Zeigefinger einen kleinen Ring, Geschenk ihrer Mutter, die bedauert, dass die Zeit nicht für eine ordentliche Verlobung gereicht hat. Die Botschaften garniert sie mit Emojis, sucht diejenigen heraus, die auf dunkelhäutige Menschen zutreffen.
Karl verschweigt, dass er infiziert ist. Schickt Bilder vom Penthaus und fragt sie nach Wünschen.
"Ein paar Tage noch, dann komme ich zurück", sagt er, "nächste Woche kann ich wahrscheinlich buchen. Es ist alles gut."

Nichts ist gut. Aus den leichten Beschwerden entwickeln sich ernstzunehmende Beeinträchtigungen, die Hoffnung, dass er nach vierzehn Tagen wieder fit ist, schwindet zusehends. Die Zugehfrau verabschiedet sich ebenfalls in Quarantäne.
"Nur zur Vorsicht", mailt sie, "wie Sie ja wissen, bin ich alleinerziehend. Ich wünsche Ihnen gute Besserung."
Karl muss Nachbarschaftshilfe in Anspruch nehmen. Immerhin gibt es in seiner Wohnanlage ehrenamtliche Helfer, die Einkäufe erledigen. Man verständigt sich wortlos, schreibt Zettelchen und rechnet über PayPal ab. Natürlich weiß Karl längst, dass er mitten in einem Hotspot Europas steckt, am Basler Rheinknie, nur wenige Kilometer sind es nach Südbaden und ins Elsass. Erste Grenzschließungen haben stattgefunden. Wie lange wird es noch Flüge ins Ausland geben? Verdammte Pandemie!

Wieder erwacht Karl schweißgebadet. Seine Träume haben ihn in menschenleere Eiswüsten und ausgestorbene Großstädte katapultiert. Ein undeutlicher Schatten am Horizont scheint ihm zuzuwinken. Es könnte Amandine sein. Ja, es ist seine Liebe, sie streckt die Arme aus, ruft ihm etwas zu. Aber er kann sie nicht erreichen, bei jedem Schritt vorwärts weicht sie zurück.
Ihre letzte WhatsApp ist einige Tage alt. Vielleicht ist mit dem Handy etwas nicht in Ordnung. Das WHO-Büro in Yaoundé weiß nichts über sie, von einem Tag auf den anderen ist sie verschwunden. Hat die Kündigungsfrist nicht eingehalten. Aber man verspricht nachzuforschen.

Heute ist der 29. März. Zehn Tage der Quarantäne sind vergangen. Kann es sein, dass er sich etwas besser fühlt? Hat er die Krise überstanden?
Hoffnung keimt auf. Er möchte wissen, wie es um die Welt steht. Schließlich ist dies sein Beruf. China meldet zum ersten Mal, dass die Zahl der Neuinfizierten zurückgegangen sei. Aber was ist mit Afrika? Er ruft die Weltkarte der Johns Hopkins University auf. Die Seuche hat Afrika erreicht. Kamerun: 91 bestätigte Infektionen. Tendenz steigend. Karl muss hoffen und warten. Warten und hoffen.

 

Liebe @wieselmaus,
so langsam wird es was und bald rücke ich auch mit meiner Geschichte raus. Und ich habe natürlich gleich deine Geschichte gelesen, nachdem du sie eingestellt hattest.

Zeit zum Fiebermessen.

Besonders gefällt mir, wie du diese Liebesgeschichte mit der Krankheit verwoben hast und ich mag auch den Titel dazu. Ich fand die Geschichte dort am Stärksten, wo es um das Fieber ging, um den Vielschwätzer im Flugzeug, um den harmlosen Beginn, bis zu dem Punkt, wo er spürt, dass das was Ernstes ist, was sein und Amandines Leben gefährden könnte. Am Ende geht es ihm etwas besser. Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber ich habe gehört, dass die Krankheit sich oft nach ca. 10 Tagen scheinbar bessert und sich danach doch noch verschlimmern kann. Insofern ist er noch gefährdet und die Tatsache, dass Amandine sich nicht meldet, ist natürlich äußerst besorgniserregend. Diese Situation und ihre Dramatik fand ich glaubhaft. Irgendwie hat es mich auch merkwürdig berührt, in deinem Text so über Corona zu lesen. Es fühlte sich zugleich unwirklich und vertraut an.

Die Liebesgeschichte selber fand ich schon bei Isegrims schwer zu fassen. Amandine ist überragend schön, jung und intelligent, der Protagonist offenbar schon recht alt. Beide kommen aus ganz unterschiedlichen Kulturen und treffen bei der WHO aufeinander. Ich kenne mich da echt nicht aus und hätte mich an solch ein Setting gar nicht herangetraut. Aber ich finde, du hast dich wacker geschlagen, was die Übersetzung der Liebesgeschichte in deine Sprache betrifft und in der Beziehung noch einige andere Akzente gesetzt, die ihn sympathischer und sie eigenständiger machen.

Bis bald, liebe Wieselmaus! (Deinen Roman spare ich mir übrigens als Belohnung für hinterher auf.)

Liebe Grüße von Chutney

 

Hallo @wieselmaus,
du warst mit deinem CW ultraschnell, ich war beeindruckt, vor allem, weil ich mitverfolgt habe, wie intensiv Isegrims um diese Geschichte Amandine gerungen hat, wieviel Kontra er bekam und wie er immer weiter geschrieben und gekämpft hat und sie letztlich zu einem bemerkenswerten Text geformt hat. Große Vorlage also. Die Sorge ist unbegründet, das CW ist für mich gelungen, du hast alle wesentlichen Elemente aufgegriffen, den Schwerpunkt verändert, Liebe in Zeiten von Corona, und daraus etwas Eigenes gemacht, das gut alleine steht. Einzige Kritik: Amandine ist als Figur etwas flach, du zeigst mir wenig davon, was sie als Mensch ausmacht, sie dient mehr als Projektionsfläche für seine Fantasien, als Raubtier mit starken Trieben, das Karl vernascht. Spätestens mit dem Satz: Amandine Aug in Aug mit dem schwarzen Panther! kommt das stereotyp rüber. Daraus ergibt sich auch die Frage, was sie als geschmeidige Predatorin, als Pantherfrau an Karl, dem Zahlenmenschen findet, denn es geht um nichts geringeres als Liebe!

Wie sie sich wiegt im Tanz, wie ihre Haut glänzt und wie sie die Krallen ausfährt. Jawohl, eine Katze ist sie mit samtweichem Fell, das schwarz oder rötlich schimmert, je nachdem, ob Sonnenlicht oder Mondschein auf sie fällt. Mit den Fingern zeichnet er die Narben nach, die ihre wilden Umarmungen auf Schultern und Brust hinterlassen haben. Gleich, gleich wird er eine gewaltige Eruption erleben und Amandine überfluten.
Das schrappt schon arg am Klischee, wie gut, dass er nur träumt. ;)

Maman stellt eine Karaffe mit Zitronenlimonade auf den Tisch und rückt die Gläser zurecht. Sie lässt den Gast nicht aus den Augen.
Feine Zeichnung.

in der Vorstadt, wo Amandine aufgewachsen ist, hat er die Augen geschlossen gehalten. Elendsviertel, wo Kinder mit allem spielen, was sie finden. Heute will er nichts davon sehen.
Im Präsens würde ich schreiben hält er die Augen geschlossen, wenn du in die Vergangenheit wechselst, müsstest du auch schreiben: Heute hat er nichts davon sehen wollen.

in denen Glanz und Elend Hand in Hand gehen
Das Hand in Hand passt für mich nicht, da schwingt Kooperation mit und eine Hand wäscht die andere, doch das trifft es hier nicht. Das ist eher eine notgedrungene Koexistenz. … in denen Glanz und Elend von Straße zu Straße, manchmal von Haus zu Haus wechseln? So in die Richtung vielleicht.

hat er die Augen geschlossen gehalten Elendsviertel, wo Kinder mit allem spielen
Da fehlt ein Punkt.

An seinem letzten Arbeitstag im WHO-Büro, mit einem Abschiedsessen der Belegschaft für die Delegation aus Genf.
Finde das mit unpassend, würde ein bei kaufen.

Karl hat ein paar Tage Urlaub bekommen, bevor er nach New York zur UNO-Vollversammlung fliegen muss.
Sortierproblem beim Lesen. Aus Gründen der Smoothness würde ich umstellen: Karl hat ein paar Tage Urlaub bekommen, bevor er zur UNO-Vollversammlung nach New York fliegen muss.

Schließlich nickt sie, steht auf, holt eine Schale mit Früchten von der Anrichte. Guaven, Safous, kleine gelbe Mangos.
Maman gibt ihren Segen und wird gastlich, wieder knapp und treffend.

Wenige Meter hinter dem Haus beginnt die Savanne, das Grasland.
redundant.

Die Sonne hat schon ein wenig vom Gelb ins Rot changiert. Es wird schnell dunkel werden
Finde das so nicht glücklich, das hat changiert geht für mein Sprachgefühl gar nicht. Was spricht gegen Präsens?
Die Sonne verliert ihre Kraft, das Gelb changiert bereits ins Rot. Es wird schnell dunkel werden.

"Bist du müde, alter weißer Mann", lächelt sie, "willst du schlafen?"
Hab hier gelernt, dass klassische Redebegleitsätze oft besser sind als bemühte Variationen. Heißt in diesem Fall:
"Bist du müde, alter weißer Mann?", sagte sie und lächelt. "Willst du schlafen?"

Das Gras hat die zerrissene Perlenkette verschlungen.
schön, hat auch was Symbolhaftes.

"Was denkst du denn, Karl, das Handy ist mein wichtigstes Arbeitsgerät."
"Du kannst jederzeit anrufen. Tag und Nacht. Ich meine es so, wie ich sage."
"Das weiß ich doch. Ich kenne dich besser, als du glaubst."
Also, wenn ich den Dialog laut vorlese, empfinde ich ihn als förmlich und erklärend. Bei zwei Liebenden, die sich so nahe sind, muss mMn vieles nicht so dezidiert ausgesprochen werden. Für mich würde der Dialog wie folgt ausreichen:
"Was denkst du denn, Karl."
"Du kannst Tag und Nacht anrufen."
"Das weiß ich doch."

Bei der Ankunft in Zürich fühlte sich Karl schon etwas schlapp.
das schlapp ist ev. zu salopp, Kraftlos oder matt?

mit Skiurlaubern hat er keinen Kontakt.
hatte? Die Symptome treten je erst nach etwa zwei Wochen auf.

Paypal
PayPal

Verdammte Pandemie!
Würde ich so nicht brauchen, Geschmacksache.

Interessante eigenständige Variation der Geschichte mit aktuellem Bezug. Gerne gelesen.
Peace, linktofink

 

Liebe @Chutney ,

ja, jetzt geht es um die letzten Meter und ich bin gespannt darauf, welche Vorlage du gewählt hast.

Besonders gefällt mir, wie du diese Liebesgeschichte mit der Krankheit verwoben hast und ich mag auch den Titel dazu.

Super, sogar den Titel findest du annehmbar. Ehrlich gesagt, mir ist auch nach langem Überlegen kein besserer eingefallen. Ich weiß schon, dass er jetzt fast schon nicht mehr zu ertragen ist ... Man hört diese Formulierung viele Male jeden Tag.

Irgendwie hat es mich auch merkwürdig berührt, in deinem Text so über Corona zu lesen. Es fühlte sich zugleich unwirklich und vertraut an.

Das kann ich gut nachvollziehen., zumal der Schluss ja offenbleibt wie im richtigen Leben. In meinem privaten Briefverkehr gibt es einige, die unbedingt eine Fortsetzung erwarten. Aber das werde ich nicht tun. Ich fürchte, da würde dann eine rührselige Geschichte daraus, egal welchen Schluss ich wähle. Natürlich würden bei einem happy end die im Hintergrund schlummernden Konflikte auftauchen. Das Corona-Virus wird uns noch lange beschäftigen. Und Isegrims wäre bestimmt nicht begeistert davon, dass ihm seine Amandine nochmals weggenommen wird.

Aber ich finde, du hast dich wacker geschlagen, was die Übersetzung der Liebesgeschichte in deine Sprache betrifft und in der Beziehung noch einige andere Akzente gesetzt, die ihn sympathischer und sie eigenständiger machen.

Was die Übersetzung der Liebesgeschichte in meine Sprache betrifft, hatte ich ein hartes Stück Arbeit vor mir. Die Könner auf diesem Gebiet musst du (im Forum) woanders suchen. Es gibt sie.
Ja, auch darum ging es mir in meiner Version. Es sind ganz winzige Akzente, die ich da bei Amandine gesetzt habe. Aber sie sind da: in ihren Gesten, in ihrer liebevoll ironischen Art und natürlich in ihrer Ausstrahlung als Frau, auch wenn sie vielleicht einigen hier eher kindlich vorkommt.

Danke für deinen Kommentar, ich fühle mich gut interpretiert. Aber jetzt bist du dran.

Liebe Grüße
wieselmaus

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe wieselmaus,

ich kann mich noch gut an die Originalgeschichte erinnern und die Anlaufsschwierigkeiten, die ich damit hatte. Da ich das Setting noch grob im Kopf hatte, weiß ich nun nicht, ob das dazu half, mir deine Adaption gleich sehr gut vorstellen zu können oder ob das an deiner Art der Schreibe liegt.

Schauen wir erstmal direkt auf den Text:

Jetzt, wo er in Quarantäne sitzt, vergeht keine Nacht ohne Amandine.
Er ist doch frischverliebt - ob er nun in Quarantäne sitzt oder nicht, ist doch egal, er würde doch vermutlich JEDE Nacht an sie denken. Diese Einschränkung verstehe ich in dem Zusammenhang nicht.
Amandine stellt sich hinter ihn und streichelt seinen Hals.
Nacken statt Hals fände ich stimmiger.

Er verdiene gut, habe einige Ersparnisse und eine große Penthauswohnung in Basel, von der aus er in drei europäische Staaten blicken könne.
In einem lebt er, in zwei andere kann er blicken. Umgeben von drei europäischen Staaten gefiele mir da bildlich besser.

Wenige Meter hinter dem Haus beginnt die Savanne, das Grasland.Amandine zerrt Karl nach dem Essen nach draußen.
Da fehlt ein Leerzeichen.


"Bist du müde, alter weißer Mann", sagt sie, "willst du schlafen?"
Irgendwie komisch, dass sie was sagt, wenn es doch eine Frage ist.


Sie lächelt und ihre weichen Hände streicheln über die grauen Schläfen, das schüttere Haar, die Stirn, die Augen. "Dann schlaf!"
Sie streckt sich neben ihm aus und schmiegt sich an seine Hüfte. Für ein paar Minuten liegt sie still, dann übernimmt sie die Regie. Sie ist jetzt kein zärtliches Kätzchen mehr, sondern eine fauchende Pantherfrau, die ihm das Hemd vom Leib reißt und die Krallen in seinen Rücken schlägt.
Die Sie fallen mir etwas auf.

Das Gras hat die zerrissene Perlenkette verschlungen.
Sehr schön.


"Ich melde mich, sobald ich in Zürich gelandet bin. Du musst darauf achten, dass dein Handy immer geladen ist."
Das kommt sehr belehrend rüber.


"Was denkst du denn, Karl, das Handy ist mein wichtigstes Arbeitsgerät."

"Du kannst jederzeit anrufen. Tag und Nacht.

Ich meine es so, wie ich sage.
"

Als Erstes wird sie den Job im WHO-Büro kündigen.
erstes

Das Fieber hat 38 Grad überschritten, Kopfweh und Hustenanfälle wechseln sich ab.
Das hört sich an wie ein Ping-Pong. Galanter fände ich: Zu dem penetranten Kopfweh kamen regelmäßig Hustenanfälle (oder so in der Art).


"Die Kameruner träumen noch immer von der deutschen Kolonialzeit. Kaum zu glauben, wie viele gute Erinnerungen die daran pflegen."
:shy:

gräbt im Adressbuch des Handys nach alten Freunden und Bekannten. Fehlanzeige.
Das finde ich etwas an den Haaren herbeigezogen. Man weiß doch, was für Kontakte im Handy gespeichert sind.


Den Flug nach New York muss Karl canceln.
vielleicht eher: stornieren?

Karl verschweigt, dass er infiziert ist. Schickt Bilder vom Penthaus und fragt sie nach Wünschen.
"Ein paar Tage noch, dann komme ich zurück", sagt er, "nächste Woche kann ich wahrscheinlich buchen. Es ist alles gut."
Ein Leerzeichen zuviel vor dem letzten Satz.


Tja, und nun weiß man gar nicht, wie es mit den Zweien weiter geht. Hätte er sie doch nur gleich mitgenommen! Da ich durch einige Erfahrungen von Entwicklungshelfern leider sehr einseitig vorbelastet bin, gehe ich davon aus, dass Amandine einen Weg gesucht hat, nach Europa zu kommen, auch wenn der Text überhaupt keine Interpretation dazu gibt. Fakt ist, dass Karl um einiges älter als sie ist und sie ihn mMn sicher nicht wegen der persönlichen Attraktivität heiraten will, sondern wegen den sicheren Umständen, in denen er in Europa lebt. Eine gewagte These, die ich aber leider schon mehrfach habe miterleben müssen.

Einiges mehr Text über Afrika hätte mir gefallen, aber nein, Karl hat ja bewusst die Augen durch das Elend hindurch geschlossen. Amtsmüde könnte man das auch nennen. Sein WHO-Herz ist ausgeblutet, nun möchte er alle Kraft auf die junge Frau fokussieren. Die Schnelligkeit, in der sie sich kennen- und liebengelernt haben (jedenfalls er sie) inklusive dem Vorhaben, zu heiraten, ist schon sehr, sehr überstürzt.

Gelesen habe ich die Geschichte sehr gerne, das offene Ende macht mich aber gar nicht sooo betroffen, was mir wiederum aufzeigt, dass ich nicht sehr tief mit in ihre Liebe einsteigen konnte, um mitzuleiden.

Du bist sehr nah an dem Original geblieben, für mich war es aber definitiv die besser zu lesende Variante.

Den Titel finde ich leider sehr einfallslos, das kannst du besser :gelb:


Liebe Grüße
bernadette

 

Hallo @linktofink ,

Große Vorlage also. Die Sorge ist unbegründet, das CW ist für mich gelungen, du hast alle wesentlichen Elemente aufgegriffen, den Schwerpunkt verändert, Liebe in Zeiten von Corona, und daraus etwas Eigenes gemacht, das gut alleine steht.

Das freut mich, dass du mein CW als gelungen bezeichnest. Ich weiß ja, dass Isegrims schwer um seine Amandine gekämpft hat.

Einzige Kritik: Amandine ist als Figur etwas flach, du zeigst mir wenig davon, was sie als Mensch ausmacht, sie dient mehr als Projektionsfläche für seine Fantasien, als Raubtier mit starken Trieben, das Karl vernascht.

Das ist Absicht. Sie soll eine Sphinx bleiben, ein geheimnisvolles Wesen. Meine Referenz an Isegrims "Magie", alles aus der Sicht Karls, der sie als Geliebte und Tochter sieht, eben wie Homo Faber (danke, lieber @Isegrims :herz:).

. Daraus ergibt sich auch die Frage, was sie als geschmeidige Predatorin, als Pantherfrau an Karl, dem Zahlenmenschen findet, denn es geht um nichts geringeres als Liebe!
Ja, darum geht es. Letztlich bleibt Liebe immer ein Geheimnis. Bei Amandine sehe ich
viele mögliche Motive: Berechnung, Dankbarkeit, Geborgenheit, das Gefühl anerkannt zu werden, ein Hauch von Augenhöhe. Die wird ja von Karl betont, v. a. gegenüber der Mutter.

Im Präsens würde ich schreiben hält er die Augen geschlossen, wenn du in die Vergangenheit wechselst, müsstest du auch schreiben: Heute hat er nichts davon sehen wollen.

Er will den ganzen Tag nichts davon sehen, Ich habe das Präsens gelassen, den Satz aber in eine neue Zeile verschoben.

Das Hand in Hand passt für mich nicht, da schwingt Kooperation mit und eine Hand wäscht die andere, doch das trifft es hier nicht.

Da hast du recht. Die Formulierung ist schräg. Es heißt jetzt: " ... in denen Glanz und Elend untrennbar verwoben sind." Absichtlich abstrakt, WHO - Sichtweise ...


An seinem letzten Arbeitstag im WHO-Büro, mit einem Abschiedsessen der Belegschaft für die Delegation aus Genf.
Finde das mit unpassend, würde ein bei kaufen.
[/QUOTE]

Nein, mit bedeutet hier, dass sie Teil der Mitarbeiter war. Sie kannte Karl also aus der Zusammenarbeit. Anerkennung, Augenhöhe, siehe oben

Sortierproblem beim Lesen. Aus Gründen der Smoothness würde ich umstellen: Karl hat ein paar Tage Urlaub bekommen, bevor er zur UNO-Vollversammlung nach New York fliegen muss.

danke, geändert.

redundant.

Nee, Grasland ist die offizielle Bezeichnung. Ich habe den Begriff als Eigenname kursiv gesetzt. Der Begriff ist mir auch wegen seines Gehalts an Antizipation wichtig. Wer weiß, vielleicht ist Amandine im Grasland verschwunden wie ihre Perlenkette. Verweist auch auf die Schwierigkeiten, wenn Corona Afrika erreicht.

Finde das so nicht glücklich, das hat changiert geht für mein Sprachgefühl gar nicht. Was spricht gegen Präsens?
Die Sonne verliert ihre Kraft, das Gelb changiert bereits ins Rot. Es wird schnell dunkel werden.

geändert, mit kleiner Abweichung von deinem Vorschlag. Danke.

Interessante eigenständige Variation der Geschichte mit aktuellem Bezug. Gerne gelesen.

Nochmals danke, lieber Linktofink, ich bin richtig erleichtert.
Und demnächst ist dein Text dran:D

LG wieselmaus

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @bernadette ,

Ja, Isegrims Geschichte ist noch bei vielen in Erinnerung. Sie steht ja auch im Jahrbuch.

Gehen wir einmal zu den einzelnen Textstellen.

Er ist doch frischverliebt - ob er nun in Quarantäne sitzt oder nicht, ist doch egal, er würde doch vermutlich JEDE Nacht an sie denken. Diese Einschränkung verstehe ich in dem Zusammenhang nicht.

In den Dialogen der beiden möchte nicht noch mehr kürzen. Karl nimmt seine Beschützerrolle ernst, schon allein aus dem Altersunterschied heraus. Ich glaube auch, dass es nicht verkehrt ist, in Afrika außerhalb der Städte darauf zu achten, dass das Handy immer einsatzbereit ist.

Als er zurückkam, hatte er ganz viel zu tun mit seinen beruflichen Zukunftsplänen. Immerhin will er sein ganzes Leben unkrempeln. In der Quarantäne, wo er an die Wohnung gebunden ist, konzentriert sich die Erinnerung an Amandine von Tag zu Tag mehr.

Nacken statt Hals fände ich stimmiger.

muss ich noch nachdenken.

In einem lebt er, in zwei andere kann er blicken. Umgeben von drei europäischen Staaten gefiele mir da bildlich besser.

Es ist eine Penthaus-Wohnung. Da kann er nach Frankreich, Deutschland und weit in die Schweiz hineinschauen.

Irgendwie komisch, dass sie was sagt, wenn es doch eine Frage ist.

geändert. Danke

Die Sie fallen mir etwas auf.

Der Takt wird dadurch schneller, eine Art Paukenschläge.

erstes

Großschreibung ist mMn korrekt.

Da ich durch einige Erfahrungen von Entwicklungshelfern leider sehr einseitig vorbelastet bin, gehe ich davon aus, dass Amandine einen Weg gesucht hat, nach Europa zu kommen, auch wenn der Text überhaupt keine Interpretation dazu gibt. Fakt ist, dass Karl um einiges älter als sie ist und sie ihn mMn sicher nicht wegen der persönlichen Attraktivität heiraten will, sondern wegen den sicheren Umständen, in denen er in Europa lebt. Eine gewagte These, die ich aber leider schon mehrfach habe miterleben müssen.

Zu Amandines Motiven habe ich bei @linktofink schon etwas geschrieben. Natürlich kann man Amandines Motiv so interpretieren, wie du sagst. Ich möchte den Leser da nicht festlegen. So wie du, haben auch andere diesen Verdacht. Im Original sind da ein paar Hinweise. Das Geheimnisvolle an der Prota wollte ich erhalten.

Gelesen habe ich die Geschichte sehr gerne, das offene Ende macht mich aber gar nicht sooo betroffen, was mir wiederum aufzeigt, dass ich nicht sehr tief mit in ihre Liebe einsteigen konnte, um mitzuleiden.

Kann ich verstehen. Aber Karl kann man doch gut nachvollziehen, oder?
:D
Du bist sehr nah an dem Original geblieben, für mich war es aber definitiv die besser zu lesende Variante.

Ebenbürtig, besser, ich weiß nicht. Mein Thema war, wie der Titel eindeutig sagt, nicht die Liebe selbst, sondern eben die Liebe während einer Pandemie.

Den Titel finde ich leider sehr einfallslos, das kannst du besser

Mir will partout kein besserer Titel einfallen. Nicht alle finden ihn unpassend. Bin aber gerne bereit, Vorschläge zu prüfen. Immer her damit. :D

Danke für dein wohlwollendes Urteil, liebe bernadette. Demnächst geht es an deine Geschichte. Ich hab sie schon gelesen. Das wird spannend!

Liebe Grüße
wieselmaus

 

Liebe @wieselmaus ,

entschuldige, ich bin spät dran, hoffentlich hast Du nicht schon die Lust an Kommentaren verloren. Aus Zeitgründen bin ich jetzt nicht noch einmal alle Komms durchgegangen, vieles habe beim Einstellen mitgelesen (auch die Geschichte selbst), aber kommentieren tue ich jetzt anhand von Zitaten beim nochmaligen Lesen. Vielleicht ist ja noch was dabei, ansonsten ist ja jeder Leseeindruck interessant.

Liebe in Zeiten von Corona
Zum Titel hast Du ja schon vieles gesagt, als Kopfmensch kann der direkten Ansage, um was es gehen wird durchaus auch etwas abgewinnen.

Karl träumt wieder und wieder von Afrika. Jetzt, wo er in Quarantäne sitzt, vergeht keine Nacht ohne Amandine.
Ah, ich habe sofort die Geschichte von Isegrim im Kopf, die hatte mir vom Thema her sehr gefallen. Und dazu was aktuelles - spannend!

Mit den Fingern zeichnet er die Narben nach, die ihre wilden Umarmungen auf Schultern und Brust hinterlassen haben.
Wer hat die Narben? Ne, ist schon klar, er träumt - aber so ganz eindeutig zuzuordnen ist die Stelle nicht.

Das bisschen Erektion im Glied verschwindet unter seinem prüfenden Blick. Zeit zum Fiebermessen.
Der erste Satz ist Spitze, eine süße Charakterisierung, eher Selbstironisch, mag ich. Fiebermessen? Ist er Hypochonder? Da hatte ich noch nicht geschnallt, das er richtig in Quarantäne ist, ich war durch die vielen Heim- und Kurzarbeiter auf dem falschen Dampfer, geschrieben hast du es richtig.

Fast auf der ganzen Fahrt bis vor das einfache Holzhaus in der Vorstadt, wo Amandine aufgewachsen ist, hat er die Augen geschlossen gehalten. Elendsviertel, wo Kinder mit allem spielen, was sie finden.
Heute will er nichts davon sehen.
Ich mag den Karl! Komm mal erst auf die Idee, die Augen einfach zu schließen, dass ist schon eigen, aber irgendwie nett.

Das war, als Amanda ihn bis zu seiner Zimmertür im Hotel begleitet hat.
kleine Umbenennung? Oder ein Kosewort?

Maman betrachtet das Paar aufmerksam. Schließlich nickt sie, steht auf, holt eine Schale mit Früchten von der Anrichte. Guaven, Safous, kleine gelbe Mangos.
Hier hab ich auf ein Ritual, irgendwas zustimmendes, einen Brauch oder sowas gewartet, irgendwie finde ich die Reaktion - okay, dann dürft ihr jetzt Obst essen seltsam. Oder ist mir da irgendwas aus den Originalen entgangen?

Amandine zerrt Karl nach dem Essen
heiße Braut? Zerren erscheint mir sehr derb, hart - nicht unbedingt passend für Verliebte. Zieht?

Das Gras hat die zerrissene Perlenkette verschlungen.
Mein Lieblingssatz - das ist in meinem Kopf das "Foto" zu dieser Geschichte.

Das Fieber hat 38 Grad überschritten, Kopfweh und Hustenanfälle wechseln sich ab.
Oh man, der arme Kerl hast ja wirklich abbekommen, wie gesagt, das habe ich am Anfang nicht für voll genommen.

In die Freude, dass bald sein neues Leben beginnen wird, schleicht sich die Befürchtung ein, Amandine könne sich, isoliert über den Dächern von Basel, eingesperrt fühlen.
ja, er ist ein netter. Wenn auch etwas begrenzt im Denken, aber immer auf der guten Seite.

Coronus-Virus
wird das im Süddeutschen/Schweizerischem so benannt?

Karl verschweigt, dass er infiziert ist.
Echt jetzt? Der will sie zu sich holen, liebt sie und sagt nicht, das er krank ist, theoretisch ja sogar dran sterben könnte - ne, das glaube ich nicht. Aber ändert ja nicht wirklich was an der Geschichte.

Wie lange wird es noch Flüge ins Ausland geben? Verdammte Pandemie!
Willkommen in der realen Welt!

Hat die Kündigungsfrist nicht eingehalten. Aber man verspricht nachzuforschen.
Ups? Irgendwie scheine ich die Beziehung der beiden doch falsch interpretiert zu haben, so abgeklärt reagieren Verliebte ja wohl kaum. Ich lese also doch mal in die Kommentare rein, manchmal steht man ja auch einfach auf dem Schlauch.

Insgesamt habe ich Deine Geschichte gerne gelesen, vor allem die Zeitsprünge finde ich gut gemacht, an sowas habe ich mich noch nicht heran gewagt. Die Originalvorlagen sind interessant mit der aktuellen Situation verwoben, Nun gehe ich mal auf die Suche, warum mir das Verhalten Deiner Prots nicht einleuchtet, irgendwas habe ich bestimmt überlesen.
Es war schön, mal wieder etwas von Dir zulesen, freue mich schon auf die Nächste ...
Beste Wünsche
witch

 

liebe @greenwitch ,

nein, ich bin es noch nicht überdrüssig zu kommentieren. Aber es ist schon ein Marathon. Ob ich alle schaffe, weiß ich nicht, dein Copywrite ist aber als nächstes dran.

Vielleicht ist ja noch was dabei, ansonsten ist ja jeder Leseeindruck interessant.

aber klar doch, da gibt es immer noch was zu entdecken.

zum Titel hast Du ja schon vieles gesagt, als Kopfmensch kann der direkten Ansage, um was es gehen wird durchaus auch etwas abgewinnen.

danke, ich auch. Ich habe die Formulierung gefühlt 1000mal gelesen. Hier habe ich auch dem Volk aufs Maul geschaut.

Ah, ich habe sofort die Geschichte von Isegrim im Kopf, die hatte mir vom Thema her sehr gefallen. Und dazu was aktuelles - spannend!

Ist doch schön für die Leser, gleich zu wissen, worum es geht. Ich denke, es bleibt ja trotzdem spannend.

Fiebermessen? Ist er Hypochonder? Da hatte ich noch nicht geschnallt, das er richtig in Quarantäne ist, ich war durch die vielen Heim- und Kurzarbeiter auf dem falschen Dampfer, geschrieben hast du es richtig.

Das CW habe ich am 1. April eingestellt, ganz unter dem Einfluss der Quarantäne, die ich wegen eines Mitschülers meines Enkels (Karl!) mitmachen musste. Der Mitschüler hatte sich beim Skilaufen in Tirol angesteckt. Das war ja ein Auslöser der Krise und entsprechend waren wir alle im Haus doch sehr verunsichert.

Ich mag den Karl!

Ich auch.;)

Hier hab ich auf ein Ritual, irgendwas zustimmendes, einen Brauch oder sowas gewartet, irgendwie finde ich die Reaktion - okay, dann dürft ihr jetzt Obst essen seltsam. Oder ist mir da irgendwas aus den Originalen entgangen?

Maman will durch diese Geste zeigen, dass Karl die Prüfung bestanden hat und er weiterhin als Gast willkommen ist. Das Obst gibt es in dieser Familie vielleicht nicht jeden Tag.

kleine Umbenennung? Oder ein Kosewort?

ganz und gar nicht. Ist bisher noch keinem aufgefallen, auch mir nicht. Ist das nicht witzig, nach so einem langen Zeitraum? Danke, hab's korrigiert.

heiße Braut? Zerren erscheint mir sehr derb, hart - nicht unbedingt passend für Verliebte. Zieht?

Sie zerrt ihn wie ein ungeduldiges kleines Kind. Das ist dem enormen Altersunterschied geschuldet. Karls Sichtweise.

Mein Lieblingssatz - das ist in meinem Kopf das "Foto" zu dieser Geschichte.

Hurra, danke! Meiner auch.

er ist ein netter. Wenn auch etwas begrenzt im Denken, aber immer auf der guten Seite.

begrenzt im Denken? Karl ist ein hochbezahlter Spezialist bei der WHO. Ein Kopf- und Zahlenmensch. Auch wenn diese Liebe ihn überfallen hat, so ändert er doch nicht umgehend gewohntes Verhalten. Im Gegenteil, sofort fängt er an zu organisieren.

wird das im Süddeutschen/Schweizerischem so benannt?

Nee, auch noch ein bisher unentdeckter Fehler. Danke, geändert. Ich kann nur den Kopf schütteln.

Ups? Irgendwie scheine ich die Beziehung der beiden doch falsch interpretiert zu haben, so abgeklärt reagieren Verliebte ja wohl kaum.

Vielleicht hast du die Wirkung des Altersunterschieds nicht so stark berücksichtigt wie ich. Karl neigt zu overprotection, Amandine ist eine zwar sehr junge, aber moderne Afrikanerin, die beruflich erfolgreich ist. Ich wollte das Exotische, Geheimnisvolle, Magische der Vorlage etwas dämpfen. Es wäre noch genug Sprengsatz in der Beziehung, wenn, ja wenn, sie überhaupt eine Chance bekommt.

Es war schön, mal wieder etwas von Dir zulesen, freue mich schon auf die Nächste ...
Beste Wünsche

Danke für dein angenehmes Feedback. Hat mich sehr gefreut, dieser Nachzügler.
Bis bald.
wieselmaus

 

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