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London

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06.11.2001
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London

Die Rolltreppe führte nach unten.

Tief, lang war der Weg in den Abgrund. Die Kacheln an den Wänden waren die gleichen wie die vor 30 Jahren. Sogar die Strassenmusikanten durften wieder in der "Underground" spielen. Die eigentlich tristen Gänge waren wieder erfüllt von Musik, von Gefühl. Eva fuhr mit der Piccadilly Line, der blauen Linie. Durch kleine, schmutzige Bahnhöfe, in die auch kurz mal Tageslicht schien. "Gloucester Road" war besonders schön; ein Künstler stellte dort seine Werke aus.

Peter war eine Station früher eingestiegen als Eva, und ihm war die Frau gleich aufgefallen, als sie sich ihm gegenüber setzte. Deshalb folgte er ihr auch, als sie am Earl's Court ausstieg und auf eine andere Linie umstieg. Treppauf, treppab. Wieder setzte Peter sich der interessanten Frau gegenüber, ohne ein Wort zu sagen, oder ihr direkt in die Augen zu schauen. Er lächelte sie nur leicht an. Eva wurde unruhig.

Einige Bahnhöfe weiter, die meisten Leute waren jetzt schon ausgestiegen, verliess sie schnell und kurz vor Türschliessen den Zug. Zufrieden bemerkte sie, dass es dem Mann nicht mehr gelungen war, ihr zu folgen. Sie überquerte den Bahnsteig und betrat den eben einfahrenden Zug. Als sie sich setzte, sah sie direkt in die Augen von Peter. Er sass ihr gegenüber, als wären sie im vorherigen Zug. Erschreckt schloss sie die Augen. Langsam und vorsichtig öffnete sie sie einen Spalt weit. Deutlich sah sie sein freundliches, etwas zutrauliches Lächeln.

Im nächsten Bahnhof drängte sie sich gleich durch die wartenden Leute und hetzte durch die Gänge. Hinter einem Automaten versteckt wartete sie dann, ob er ihr folge. Aber nein, sie hatte ihn abgeschüttelt. Erleichtert betrat sie die nächste Platform (Bahnsteig). Da, rechts neben ihr stand Peter. Sie schrie auf. Er schaute sie leise lächelnd an und sagte nichts. Der Zug wurde angekündigt. Kalte Luft wehte über den Bahnsteig, und schon erklang das tiefe Grollen aus dem Tunnel. Schnell näherte sich der Zug.

Im letzten Moment schoss ihre Hand vor, und gab Peter einen Stoss. Peter fiel direkt vor den Zug. Als sich die Türen öffneten, stieg sie ruhig und gefasst ein. Eva setzte sich - und sah direkt in Peters Augen. Er sass ihr gegenüber und lächelte. Quer über der Brust war sein T-Shirt etwas schmutzig. Bei der nächsten Station stand er auf und nahm Eva bei der Hand. Willenlos folgte sie ihm. In seinem Haus angekommen, führte er sie zum kleinen Turm an der Rückseite und kettete sie im Tumzimmer an. Dort lebte sie die nächsten 100 Jahre das Leben einer Sklavin.

 

Am Anfang dachte ich es läuft auf irgendeinen Sliding Doors-Mäßigen Quatsch hinaus, aber das abrupte Ende kam natürlich überraschend. Aber vielleicht soll man es ja nicht wörtlich nehmen... :rolleyes:

 

Tja, nette Idee, dass jemand immer wieder auftaucht, obwohl es eigentlich unmöglich ist - aber das Ende ist sowas von schräg, dass es nur zum Lachen reizt. Klar, sie hat versucht, ihn umzubringen, und weil das nicht gelingt, lebt sie halt die nächsten hundert Jahre als seine Sklavin. Nee, lass Dir doch bitte was Besseres einfallen!
Immerhin ein angenehmer Stil.

 

Stimmt, mit R/E hat es eindeutig nichts zu tun...
Seltsam wäre da schon passender, finde ich.

 

Hi j.buchser, also ehrlich gesagt verstehe ich die ganze Geschichte nicht so ganz,ich schließe mich da elias an, schöner Stil, aber der Sprung zwischen Realität und mysterium ist etwas zu "krass" um das mal so auszudrücken.
liebe grüße, mingnon

 

Hi j.buchser

Ehrlich gesagt hat mir deine Geschichte richtig gehend Angst gemacht. Ich schließe mich übrigens den Meinungen meiner Vorredner an. Diese Geschichte hat wirklich nichts in dieser Kategorie zu suchen.
Aber niemals den Mut verlieren und es immer weiter versuchen. :)

Liebe Grüße, die Oh

 

Überraschendes Ende

Hey Buchser,

also ich muss etwas gegen meine Vorredner sprechen denn das Ende gefällt mir sehr gut. Aber dafür gefällt mir Dein Schreibstil nicht so übermäßig. Zu schwammig ist mir beispielsweise die Erzählperspektive. Warum nennt der Erzähler die Namen der Personen wenn die Personen sich nicht beim Namen kennen? Der Stil ist im Allgemeinen recht förmlich, z.B. bei solchen Wendungen:

Zufrieden bemerkte sie, dass es dem Mann nicht mehr gelungen war, ihr zu folgen.
Das steht im Kontrast zu solchen Passagen, die fast an Erlebte Rede erinnern:
Aber nein, sie hatte ihn abgeschüttelt.

Außerdem sind einige Rechtschreibfehler drin, wenn Du nicht aus der Schweiz kommst, darfst Du ruhig ein paar Mal das "ß" verwenden. Bspw. hier:

verliess
oder hier:

Aber wie vor mir schon häufiger gesagt: Rechtschreibfehler nerven zwar, machen aber eine gute Geschichte keineswegs schlecht!

Wie auch immer, ich hab schon gesagt, dass mir das Ende gefällt und dabei bleibt's - auch wenn die Geschichte davor nicht so der Bringer ist. Schön, dass alles offen bleibt am Ende, keine Interpretationshilfen oder ähnliches.

Viele Grüße,

Sascha

 

hihi

Ha! Isch werd bekloppt!
Du kommst tatsächlich aus der Schweiz.

Hab grade in Dein Profil geschaut... :bib:

Na dann, sorry und weiter so mit den "ss".

Viele Grüße!

 

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