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loop 01

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21.02.2002
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loop 01

Wogen der Trägheit umspülten ihn wie Rauch, der seinen Kopf mit einer weissen Wolke umgab und immer dicker wurde, jedesmal wenn er ausatmete.
Er sass in einem gemütlichen Fauteuil vor dem Kamin. Neben ihm, auf einem niedrigen Holztisch lagen eine kleine Pfeife und ein silbernes Döschen aus dem ein süsslich, stechender Geruch aufstieg.
Die Wände des kleinen Raumes, in dem er sich befand, waren mit unzähligen Bildern und Fotografien behängt, die alle ein und dasselbe Motiv zeigten: Türen.
Es gab geschlossene und offen stehende, massive Eichentüren und dünne Blechtüren, Tore in allen Farben und Formen.
Er kannte diese Szenerie, doch woher? Wo war er überhaupt und was konnte er tun?
Ohne seine Gedanken in geordnete Bahnen lenken zu können, versuchte er über seine derzeitige Situation nachzudenken. Augenblicke später wurde ihm bewusst, dass er nicht einmal wusste wie er hiess. Panik überkam ihn, doch er wagte es nicht aufzustehen. Irgendwie spürte er aber, dass ihm hier nichts passieren würde und seine Angst liess nach.
"Korab !" rief eine unbekannte Stimme. Erleichterung überkam ihn, sein Name. Er war Korab, aber wer verlangte nach ihm? "Hier, Singer !" antwortete er automatisch, selbst verblüfft über das, was er sagte.
Hinter ihm öffnete sich eine Tür und ein alter Mann mit schlohweissem Haar und langem Bart trat in sein Blickfeld. Singer, natürlich, wie konnte er ihn vergessen. Sie, Korab und Singer, lebten schon seit Ewigkeiten zusammen in diesem Raum.
Erinnerungen begannen in ihm aufzusteigen, von Singer und sich, wie sie ihr erstes Bild malten. Eine hohe, grüne Holztür, hinter der sich ihre Zukunft verbarg. Er konnte sich jedoch nicht erinnern sie jemals aufgestossen zu haben?
"Lass uns etwas plaudern und ein paar Züge von der Pfeife tun", schlug Singer ihm vor, und war schon dabei einen kleinen, schwarzen Klumpen aus dem silbernen Döschen in die Pfeife zu stopfen. Kurze Zeit danach glichen seine Gedankengänge wieder einem zähen Brei, und alles versank in dickem, weissem Rauch.

 

Hallo glasS.tiGer!

Hm... ich hab' die Geschichte zwar gelesen, kann aber ehrlich gesagt wenig mit ihr anfangen. Vieles in dem undurchsichtigen Text bleibt mir schleierhaft. Dein Protagonist weiß nicht, wer er ist, und was die Bilder und Fotos der Türen bedeuten sollen, und mir ergeht es ebenso. Vielleicht ist der Text ja bildhaft im übertragenen Sinne gemeint; wenn ja, verstehe ich seine Botschaft aber nicht.
Sprachlich ist er recht gut ausgedrückt; trotzdem halte ich ihn für ein wenig erklärungsbedürftig.

Viele Grüße,

Michael :)

 

Hallo,

zur Erklärung sei gesagt, dass, als ich die Geschichte geschrieben habe, ich genauso gefühlt habe wie der Protagonist.
Ich bin 23 Jahre alt, mitten im Studium und habe nicht die geringste Idee wie mein Leben weitergehen soll (obwohl es unendlich viele Möglichkeiten gibt - so viele Türen...).
Mit der Frage wer ich selbst bin , beschäftige ich mich (wie warscheinlich fast alle anderen Menschen auch) immer wieder. Als ich die Idee zu der Geschichte hatte, warf diese Frage jedoch nur noch mehr Fragen auf, die ich nicht beantworten konnte bzw. deren Antworten, die mich in Momenten der Klarheit überkamen, ich sofort wieder vergass.
Diese Gefühle und Gedanken habe ich versucht aufzuschreiben.
Ich hoffe du siehst jetzt klarer,

liebe Grüsse

glasS.tiGer

 

Im Studium? Passt irgendwie.
Denn das erste, was mir nach dem Lesen dieser Geschichte in den Sinne gekommen ist, war "kiffen die"? :D

grüsse
QT

 

Hallo glasS.tiGer!

Gute Geschichte. Sie handelt von Trägheit und Untätigkeit, auch Ablenkung. Ich habe richtig ein Bild vor Augen, wie der Prot. so "herum hängt" und eigentlich eine Tür aufstoßen möchte, aber es irgendwie immer wieder hinausschiebt und vorerst mal "im Nebel" bleibt, was aber irgendwie auch schon nervt.

Ich erinnere mich vor allem an die Zeit gegen Ende des Studierens. Eine seltsame Leere und gleichzeitig Angespanntheit, weil ich nur wußte, dass sich etwas gravierend ändert, aber ziemlich unklar war, was kommt. Die Frage, wer man selbst ist bzw. welche Tür man aufmacht, zieht sich wohl durchs ganze Leben, einmal mehr einmal weniger. Finde die Umsetzung dieser Fragen in der Geschichte ziemlich gelungen. :)

lg
klara

 

ich mag deine geschichte. weil die gefühle der protagonisten authentisch geschildert sind. ich kenne das gefühl dass ihn/dich quält.

ich finde die geschichte schafft es trotz der kürze eine stimmung zu bilden.

 

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