Loud Voice
Loud voice(by Me)
„Wer nach Rache strebt, hält seine eigenen Wunden offen!“
„Du gehörst mir, vergiss das niemals...“, leise und vor allem gefährlich war die Stimme die ihr mit einem zischenden Unterton diese Worte in das zarte, gerötete Ohr flüsterte. Eigentlich sollten diese Worte eine Geste der Zuneigung sein, doch in diesem Fall verrieten sie das der Person, die diese Worte sprach, weitaus mehr fehlte als die Kraft zu lieben…
Diese Person, war schlichtweg einfach nur geisteskrank…
Stumm waren sie, die heißen die Tränen die wortlos ihre roten Wangen hinab wanderten, den weißen Überzug des Bettes in Nässe nur so einhüllten, die Folgen einer weiteren schlimmen Nacht mehr als tausend Worte schilderten. Schon lange, war der Glauben an eine erholsame Nacht, ohne Schmerz und Leid, gebrochen, sie wollte schon gar nicht mehr schlafen – zu sehr plagten sie diese furchtbaren Alpträume die die Wunden wieder neu aufleben ließen.
Eine so junge und gepeinigte Seele…
Womit hatte so ein junges Mädchen so ein Schicksal verdient?
Wieso musste sie die Fehler ihrer Eltern, indem sie ihre reine Seele verkaufte, ausbaden?
Warum ihre Tränen, die Nacht für Nacht in der Dunkelheit untergingen, die stummen Hilfeschreie die unerhört blieben?
Gibt es wirklich nur eine Möglichkeit aus diesem Gefängnis zu entkommen…?
Fragen über Fragen, die, egal wie viel Zeit an ihr vorbei zog, nicht beantwortet wurden, beinahe wie ein Fluch der unaufhaltbar in einem Teufelskreis endete, unmöglich daraus zu entkommen… und alles begann an diesen einem schrecklichen Tag an dem Tag, an dem das Mädchen damit begann, ihre Geschichte aufzuschreiben, hinter dem Rücken ihres Peinigers.
Im Grunde war ich immer ein glückliches Mädchen gewesen, meine Eltern hatten alles für mich getan, dienten mir als Stütze in meinen jungen Jahren, damit meine Knospen über die Jahre reifen konnten um später einmal die wohlverdienten Früchte zu tragen.
Wer hätte schon erwartet dass mit einem einzigen Schlag sich das Schicksal so gegen einen jungen Menschen wie mich drehen würde?
Als ich gerade mal 10 Jahre alt wurde, ist mein Vater an einem tragischen Autounfall gestorben, jedoch hat Mutter nicht lange gewartet um sich einen neuen „Hengst“ wie sie es nannte zu angeln, und genau ab diesen Moment brach die Dunkelheit über mein Leben ein, unwiderruflich, nicht zu ändern…
Genau zu dem Zeitpunkt als sich dieser Mann bei uns einnistete, begann die Hölle für mich, denn er schien großen Gefallen an mir gefunden zu haben – Nacht für Nacht, trat er lautlos in mein Zimmer, kroch mit seinem schrecklichen Gestank immer näher und näher, lies mich unwiderruflich erschaudern. Anfangs wusste ich nicht was ich von dieser Geste halten sollte, doch schon bald wurde mir klar das dies hier nicht nach den Richtlinien verlief.
Das hier war definitiv falsch und würde gegen alle Regeln der Menschheit verstoßen, das hier war eine Qual, eine Erniedringung, doch das einzige was ich tun konnte war… still zu weinen während seine schmutzigen Hände sich über mich her machten…
Lange Zeit wusste ich nicht wie ich diese Taten nennen sollte, ich hatte viele Fernsehsendungen gesehen, indem über solche Dinge berichtet wurden, doch nie hätte ich gedacht, das es mir selbst einmal so ergehen würde. Niemals hätte ich gedacht, das es so schwer ist den Mund aufzumachen gegen einen Menschen der im Grunde nicht einmal zu meinem Leben gehörte. Er war nur ein Parasit, ein Insekt das sich in dem heiligen Nest meiner nieder gelassen hatte in der Hoffnung, durch die Königin, meine Mutter, an ihre Brut zu kommen und diese zu beschmutzen…
Anfangs schien es nicht sonderlich weit zu gehen, dieser widerliche Kerl kam lediglich in mein Zimmer geschlichen und erfreute sich daran meine Beine auseinander zu ziehen und voller Genuss sein Gesicht zwischen diesen zu platzieren um den Duft meines Körpers hautnah spüren zu können. Doch was hätte ich groß dagegen tun sollen? Ein 10 jähriges Mädchen war noch nicht so weit sich gegen die Taten eines Erwachsenen zu stellen der aus dem Munde meiner Mutter als gutmütig, tapfer, loyal und aufopfernd galt. Er hatte unsere Familie aus dem Ruin gerettet… So lies ich es über mich ergehen in der Hoffnung es würde irgendwann vorbei gehen… doch in diesem Punkt hatte ich mich stark geirrt, wie in vielen Anderen in meinem Leben.
Meine Mutter beschloss eines Tages heiter sich Urlaub zu nehmen um zusammen mit meinem kleinen Bruder einen Bummel durch London zu machen, was heißen würde, das ich mit dem Insekt, so nannte ich ihn von diesem Zeitpunkt an in meinen Gedanken, alleine war. Ich denke ihr könnt euch denken was geschehen ist? Korrekt – er hat diese Situation schamlos ausgenutzt, doch leider viel schrecklicher als die Male zuvor wo ich alleine mit ihm war.
So führte es dazu, das er in das kleine Wohnzimmer geschlendert kam, mit einem dicken Grinsen im Gesicht, in der Hand eine Art Seil hielt, während ich nur unschuldig auf dem Armsessel saß und fern sah. Das folgende hat sich tief in meine Seele gebrannt und eine tiefe Narbe hinterlassen, die jedoch erst viel später zum Vorschein kam.
Er fesselte mich, band mir Arme zusammen, zog erneut meine Beine auseinander bevor er mir meinen Rock hochzog. Seine Finger glitten meine Oberschenkel hoch, bevor er meinen letzten Schutz, mein Höschen zur Seite zog, und grob mit einem Mal seine Finger in mich schob. Ich wollte schreien, doch meine Kehle schien wie zugeschnürt, als hätte ein scharfes, blankes Messer meine Stimmbänder durchtrennt. Das einzige was mir blieb war, zu weinen.
Ich weinte stumm meine Tränen, während die Schmerzen die sich in mir aufbäumten mehr und mehr wurden je mehr er damit begann sich seinen Trieben als Mann hinzugeben und seine Finger gewaltsam in mir bewegt.
Heute würde ich sagen, er hatte mich auf weit größere Dinge vorbereiten wollen, doch zur damaligen Zeit, wusste ich dies nicht – Gott sei dank…
Mutter kam zu meinem Glück früh genug zurück, es hatte geregnet, von daher hatte sie den Ausflug frühzeitig beenden müssen. Als sie das Wohnzimmer betrat saß ich steif im Stuhl und blickte fixiert mit roten Augen auf den schwarzweiß flimmerten Bildschirm. Sie fragte mich etwas, doch ich antwortete nicht – ich antwortete ihr nie wieder…
Natürlich war es klar gewesen, das so ein Schock nicht ohne Folgen blieb, ich verlor meine Stimme, was meiner Mutter meinem toten Vater in die Schuhe schob. Sie sagte, er wäre schuld daran gewesen weil er einfach so von uns gegangen war, an meinem Geburtstag. Zum Trost ihres schlechten Gewissens trieb sie es mit dem Insekt drei Mal in der Nacht und stöhne das Haus zusammen, nicht wirklich eine gute Möglichkeit ein gerade eben erst geschocktes Kind zu beruhigen…
Doch dies blieb bei weitem nicht das Einzige was mir über die Jahre von meinem 10ten bis zum 15ten Geburtstag zugemutet wurde. Im Gegenteil. Die Angriffe blieben zwar eine Zeitlang aus weil das Insekt nun meine Mutter zum vögeln hatte, doch als diese erneut schwanger wurde, war es vorbei mit der Verschnaufpause. Das weitere ist nicht sonderlich nennenswerte, er wiederholte den Nachmittag immer wieder…
Bis…
Bis der Tag zu meinem 11ten Geburtstag kam. Meine Mutter lag im Krankenhaus um meine kleine Schwester zu gebären während er auf mich aufpassen sollte. „Hasipupsi kümmere du dich bitte um Fiona, ich komme sobald es mir gut geht nach Hause..“, diese Worte hatte sie am Telefon geflüstert was er nur mit einem diabolischen Grinsen unterstrich.
Am Tage meines 11ten Geburtstages, am Tag an dem meine Schwester geboren wurde, hatte er mich schließlich nackt in mein Bett geworfen. Seine Hose war bereits verschwunden gewesen und auch seine Boxershorts war weg. Sein Glied war steif und genau mit diesem Mordinstrument wie ich es damals nannte drang er gewaltsam in mich ein. Es war Blut geflossen, jedoch keine Tränen… Ich sah ihn nur stumm aus hasserfüllten Augen an, mit einem Blick der sagte: „Eines Tages beende ich dein verkommenes Leben alter Mann und dann… dann werde ich auf deinem Grab tanzen, auf dieses spucken und zu dem Teufel singen.“
Nach dieser Nacht wiederholte er dieses Verfahren jedes Wochenende während meine Mutter, trotz der 2 kleinen Kinder die zu Hause auf sie warteten, Überstunden machte. Sie war eine fleißige Frau, das will ich nicht leugnen, doch auch wie jeder andere Mensch, machte sie Fehler. Ihr Fehler war es, mich alleine mit diesem Tier zu lassen…
Wochen vergingen, Monate strichen dahin, Jahre flogen wie Schmetterlinge an uns vorbei. Mittlerweile hatte ich schon einiges in der Schule gelernt, sogar schon das Gymnasium beendet und ging nun weiter um mein Abi zu machen. Ich wollte studieren, auch wenn meine Mutter meinte dass dies wegen meiner Stummheit schwierig wäre. Absurd. Zu meinem 15ten Geburtstag schenkte sie mir eine Halskette. Von dem Insekt bekam ich Dessousunterwäsche die ich ihm vorführen sollte sobald meine Mutter aus dem Haus war. Natürlich würde ich dies tun, ich bin doch ein braves Mädchen…
In dieser Nacht, zog ich mir die Reizwäsche lächelnd an, ging in die Küche, und holte ein langes Fleischmesser. Auch packte ich einen langen Seidenschal von Mama ein um meinen Plan zu vervollständigen. Ich wandte mich dem Schlafzimmer zu, versteckte das Messer und zeigte ihm den Seidenschal. „Ich habe eine Überraschung für dich“, diese Worte flüsterte mein Blick, natürlich war er dumm genug sich die Augen von mir verbinden zu lassen. Binde Sekunden stand er vor mir, sabbernd und geifernd, ich nahm seine Arme, zog sie hoch, legte das Messer vorsichtig in seine Finger, bevor ich durch diese zu stach…
Das einzige was ich daraufhin noch hörte war ein lautes, wütendes Schreien…
Vielleicht war es blöd gewesen sich selbst durch seine Hände das Leben zu nehmen, es hätte bestimmt einfachere Wege gegeben um das Ganze zu beenden, doch zu dieser Zeit wusste ich keinen anderen Ausweg…
Außerdem – ich bin durch seine Hände gestorben, mein Blut klebt an ihm… Der Tod wäre keine Bestrafung für ihn gewesen, doch das Gefängnis lebenslang von Innen zu sehen, ist es alle Mal…