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Männertreu

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09.09.2015
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Männertreu

Nieselregen hat eingesetzt. Im Licht der Außenbeleuchtung glänzen die Granitstufen speckig. Ich kann meinen Blick nicht von dem blumenverzierten Klingelschild aus Knetmasse lösen: Familie Funken. Herzlich Willkommen.
Achim klingelt. Kaum ist die Türglocke verhallt, öffnet Babs. „Hallo, ihr zwei. Kommt rein!“
Sie sieht gut aus, im Gesicht rosige Glätte und ein Lächeln. Fehlt nur noch der Heiligenschein, denke ich, und dass ich sie früher anders wahrgenommen habe. Ich bin steif, als hätte ich einen Stock verschluckt, und drücke ihr die Schachtel Belgische Pralinen in die Hand, dieses widerlich süße Zeug, das seit Weihnachten bei uns rumlag. Frank kommt von oben. Wahrscheinlich hat er den Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen.
„Da seid ihr ja endlich!“
Küsschen rechts, Küsschen links. Ich kneife ihn so fest in den Oberarm, dass er die nächsten Tage einen blauen Fleck als Andenken an mich haben wird.

Ich entscheide mich für meinen Lieblingssessel, der mit der Rückenlehne zum Kamin steht, da bleibt mir der Anblick der heiligen Familie in allen Lebenslagen, gerahmt und hinter Glas, erspart.
Frank schwenkt eine Flasche Rotwein, Cabernet Franc. „Ach ein Gläschen Cabernet Frank?“, sagt er, dabei betont er Frank allzu deutlich.
Das lässt er sich nicht nehmen. Der Joke ist schon etwas abgenutzt, aber er gehört zu ihm wie die Haarsträhne, die andauernd in die Stirn fällt, das Namenskürzel FF, die Kinder und Babs. Ich schlucke trocken und nicke. Wie könnte ich auf Cabernet Frank verzichten.

„Na, Carla, wie steht’s. Alles in Ordnung? Was machen die Geschäfte?“
Was soll das werden? Die Quizshow Sag die Wahrheit! Jeder sein Getränk in Griffweite, für den Fall, dass die Stimme versagt. Scheinwerfer an. „Mein Name ist Carla Winter und ich führe eine gut gehende Boutique in der Innenstadt. Vor einem Jahr hat man mir mein Baby samt Uterus operativ entfernt. Ja, ich bin eine glückliche Frau.“ Applaus!
Aber es ist keine Studiokamera, die mir ununterbrochen folgt, es ist Joachim, der mich nicht aus den Augen lässt.
Ich nicke wieder, setze mein überzeugendes Lächeln auf und tue so, als würde mich das Gespräch interessieren.
Der Frühling will und will nicht kommen. Wollte dieses Jahr eigentlich Männertreu auf die Rabatte pflanzen. Habt ihr gehört, die Hachmanns lassen sich scheiden? Das gibt’s doch nicht! Kein Wunder, die macht doch für jeden die Beine breit. Kann schon mal kriseln, in so ’ner Ehe. Was sagt ihr zu den neuen Sofakissen, echt scharf, hm? Könnten mir auch gefallen! Fast so scharf wie die Hachmann. Übrigens, unser Großer entwickelt sich prima, die volle Punktzahl beim Mathetest. Was du nicht sagst.
Babs nervt. Ich ertappe mich bei dem Gedanken, jemand sollte ihr die Heile-Welt-Selbstzufriedenheit aus dem Gesicht wischen, bevor sie Schimmel ansetzen kann. Die Idee, ich könnte dieser Jemand sein, berauscht mich. Ein verlockender Gedanke, dass ich mir endlich Frank krallen würde.
Babs plaudert weiter. „Aus Teneriffa wird nun doch nichts. Frank hat ein wichtiges Projekt.“
Der Paukenschlag aus Haydns Sinfonie No. 94 hätte mich nicht mehr aufrütteln können. „Dafür fahre ich übermorgen mit den Jungs zu meinen Eltern, die freuen sich schon wie Bolle.“
Frank streicht sich über den Dreitagebart. „Ja, da bin ich froh, hab echt einen dicken Fisch an der Angel. Lasst uns anstoßen!“
Er sieht mich direkt an, als er sein Weinglas in die Höhe reckt. Es ist dieser Blick, bei dem ich mich wie Glas fühle, nicht spröde, sondern durchsichtig. Wir haben heute schon telefonisch miteinander geturtelt. Cara mia, du fehlst mir so. Cara, das klingt schön und lässt mich an Sonnenuntergänge am Meer denken. Cara, so nennt er mich seit dem Maskenball, seit wir wie Teenager geknutscht haben und die Finger nicht voneinander lassen konnten.
Achim kippt den Cabernet Franc wie Wasser hinunter und erhebt sich eilig. „Wir müssen dann jetzt!“
Mir bleibt keine andere Wahl, als ihm zu folgen. Ich musste ihm versprechen, dass wir nicht zu lange bleiben würden.
Frank hilft mir in den Mantel, zu umständlich, sodass ich mir einrede, er wolle den Moment des Abschieds hinauszögern. Seine Lippen streifen mein Ohr, als er flüstert: „Ich warte auf dich.“
Mein Körper prickelt. „Vergiss es!“, antworte ich wie ein Bauchredner.

Das Zahnseidenritual und Hautpflegeprogramm umschiffe ich, um vor Joachim im Bett zu landen. Eingemummelt bis zur Nasenspitze lausche ich den Geräuschen der Nacht. Die Baumwollbettwäsche knistert, als er das Deckbett anhebt. Er klopft und boxt sein Kopfkissen zu einem Knäuel, das untrügliche Zeichen, er ist müde und wird gleich schlafen. Joachim erspart mir Zärtlichkeiten und Diskussionen, die mir genauso zum Hals heraushängen wie die Spaghetti Bolognese, mit denen er mich einmal pro Woche füttert.
„Nacht. Schlaf gut!“ Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn.
„Du auch“, nuschle ich.
In Nächten wie dieser schleicht sich Frank in meinen Geist und macht es sich dort bequem. Ich warte auf dich, summt es in meinem Schädel. Natürlich würde ich ihn nicht besuchen, natürlich würde ich keine Ruhe finden, natürlich würde ich irgendwann bereuen, es aus Feigheit oder Rücksichtnahme nicht getan zu haben. Aber hier in meinem warmen Bett, da halte ich Frank fest, klammere mich an ihn so wie beim Faschingsball, als sich unsere Lippen wie selbstverständlich fanden. Im Schutz der Dunkelheit streicheln Hände über meine heiße Haut, wandern von meinen Brüsten zwischen meine Beine. Das Bett ächzt rhythmisch, als mich Stromstöße bis in die Fingerspitzen durchzucken. Ich beiße in die Bettdecke. Bilder blitzen auf, immer nur Frank. Wer sollte ihn davon abhalten, auch bald über meinen Körper zu herrschen, ihn zu verschlingen, die Knochen abzunagen, bis nur das Skelett von mir bleibt, weiß und klapprig und so durchschaubar wie meine Begierde. Ich werfe mich von einer Seite auf die andere. Joachim atmet ruhig und gleichmäßig neben mir.
Mit einem Mal seine belegte Stimme im Raum: „Das geht mir vielleicht auf die Eier!“
Ich schweige.
„Brauchst du das wirklich, dass dich Frank immer so anglotzt?“
„Tut er das? Kann es sein, dass mit deiner Wahrnehmung was nicht stimmt?“
Die Dinge sind stets so, wie sie scheinen.
„Ganz sicher nicht!“
„Achim, ich bin müde. Es ist spät.“ Mein Mund ist trocken.
Er murmelt etwas, das sich anhört wie: „Was ist nur aus uns geworden?“
Aber sicher kann ich nicht sein, da ich mir die Decke schon über die Ohren gezogen habe.

Ein Teil von mir packt Ware aus, dekoriert Schaufenster, nimmt den Unentschlossenen Entscheidungen ab, schüttelt ungläubig den Kopf oder nickt verständnisvoll. Und der andere Teil liegt in Franks Armen.
In meinem Kopf wippen zwei Waagschalen, in einer liegen meine Gefühle, in der anderen der letzte Funken Verstand, der mir geblieben ist. Egal in welche Richtung der Zeiger ausschlagen wird, ich weiß, es wird immer ein Ungleichgewicht geben. Trotzdem kann ich mich dem Sog, zu ihm zu gehen, nicht entziehen. Nur ein einziges Mal, Cara mia. Ich klebe einen Zettel in die Tür des Geschäftes: Aus technischen Gründen heute Nachmittag geschlossen. Ich werde Frank überraschen.

Wie unter Hypnose drücke ich den Klingelknopf neben den Knetmasseblumen, den für die Büroräume. Frank Funken, Statiker, steht da. Das Läuten ist wie ein scharfer Schnitt zwischen dem Vorher und dem Danach, einem Danach, in dem nichts mehr so sein wird, wie wir es kennen.
Erst als ich von einem Bein aufs andere trete, merke ich, wie heftig meine Knie zittern. Die Tür bleibt verschlossen. Frank scheint nicht da zu sein. Unvorstellbar. Ich wende mich zum Gehen. Es fühlt sich an, als hätte man mir ein besonders wertvolles, edel verpacktes Geschenk überreicht, und mir verboten, es zu öffnen. Ehe ich begreife, was ich tue, kontrolliere ich, ob das Gartentor verschlossen ist, und folge dem gewundenen Weg, der in den hinteren Teil des Grundstücks führt. Vorbei an immergrünen Kirschlorbeerbüschen und Blumenkästen, in denen die Männertreu die Köpfe hängen lassen.
Zaghaft öffne ich die angelehnte Terrassentür einen Spalt breit. Frank fuhrwerkt mit dem Staubsauger über den Teppichboden. Die Jeans ist ihm auf die Hüfte gerutscht, das Hemd weit geöffnet. Bisher wusste ich nicht, dass meine voyeuristischen Neigungen so ausgeprägt sind. Ich betrachte die nackte Brust, die bloßen Füße, die widerspenstige Haarsträhne, die ihn immer wieder in die Stirn fällt, kaum dass er sie weggeblasen hat. Meine Belustigung weicht einer Zärtlichkeit, die mich ganz ausfüllt und sich mild auf alles Harte und Scharfkantige in mir legt. Ich will Frank umarmen, für ihn da sein, wenn er mich braucht, ihn einatmen und für alle Zeiten in mir tragen.
Er sieht mich und schaltet das Gerät aus. „Da bist du ja, Cara mia!“
Wir fallen uns in die Arme, halten uns fest, sehnsüchtig und verzweifelt. Als wir die Umklammerung lösen, stehen sich zwei Fremde mit flackernden Blicken und nervösen Händen gegenüber, die nicht wissen, was sie greifen sollen.

Es ist viel zu hell im Wohnzimmer. Mein Verlangen braucht die Dunkelheit, um zu gedeihen.
Frank spürt meine Anspannung und fragt: „Gläschen Cabernet Frank gefällig, Madame?“
Das Lachen befreit. Und dann zieht er mich aus, vorsichtig, so als könnte er mich beschädigen, streift ein Kleidungsstück nach dem anderen ab und haucht Küsse auf die Haut, die zum Vorschein kommt. Jeans und Hemd lässt er achtlos neben meine Sachen auf den Boden fallen. Bevor wir uns auf dem Teppich niederlassen, wirft er die Kissen vom Sofa. Eins schiebt er mir unter den Po. Wir küssen uns. Er will mich verschlingen, er will in mich eindringen. Aus. Nichts geht mehr.
„Tut mir leid“, sagt er und rollt von mir ab. „Ich bin aufgeregt wie ein Schuljunge.“
„Kann doch mal vorkommen“, entgegne ich, mein Ton voller Verständnis. Eine seltsame Leere macht sich in mir breit, ich weiß nicht, ob ich enttäuscht oder erleichtert bin. Während ich auf den Rauchmelder an der Decke starre, vergleiche ich uns mit Feuerwehrleuten, die einen Brand mit Öl zu löschen versuchen und sich anschließend über die Stichflamme wundern, die in den Himmel schießt.
Frank stützt sich auf einen Ellenbogen und betrachtet mich, als würde er mich zum ersten Mal sehen. Scheu streicht er über die Narbe auf meinem Unterbauch. „Die hab ich mir ganz anders vorgestellt.“
„Wie denn?“
„Na ja, breiter, auffälliger halt.“ Er lächelt und küsste den blassrosa Strich, der wie aufgemalt aussieht. „Du vermisst es sehr?“
Ich schiebe Franks Hand weg und drehe mich auf die Seite. Unter dem Sofa liegt ein vergessener Legostein. Der Anblick versetzt mir einen Stich. Und ich kann sie wieder hören, die krächzende Stimme des Zweifels. Lügnerin. Diebin.
„Ich glaube, Achim ahnt was“, murmle ich.
Frank lacht und bläst mir in den Nacken. „Er ist doch nicht blöd. Freilich hat er Lunte gerochen.“
Das Läuten des Telefons bricht in meine Gedanken ein. Frank entschuldigt sich mit einem Schulterzucken und läuft ins Arbeitszimmer. Ich will nicht hören, was er sagt, trotzdem verstehe ich jedes Wort. Sein ansteckendes Jungenlachen ist wie ein Tritt in den Unterleib.
„Ja, ja, natürlich komm ich klar. Was wohl? Sitze noch über den Berechnungen. Weißt doch, wie langwierig das ist. Spaß? Du hast Nerven. Grüß die Jungs von mir. Ich dich auch.“
Als er zurückkommt, zwängen sich die Strahlen der Nachmittagssonne durch die Jalousien und zerschneiden meinen Traummann in feine Streifen.

In der gesamten Wohnung brennt Licht. Joachim finde ich im Bad. Die Luft ist schwer vom Kirschblütenduft meines Schaumbades. Er liegt in der Wanne, die Kopfhörer auf den Ohren, die Lider geschlossen. Er muss meine Anwesenheit spüren, vielleicht ein Luftzug, er schlägt die Augen auf, streift die Kopfhörer ab und fragt ruhig: „Wo kommst du jetzt her?“
Gewohnheitslügner sollen angeblich einen höheren IQ besitzen als durchschnittliche Menschen, weil sie ständig neue Lügengespinste erfinden müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Kreativität ausreicht, um auf Dauer überzeugen zu können. Also bleibe ich so nahe wie möglich an den Geschehnissen. „Wo soll ich herkommen? Von dort, wo ich den Großteil meiner Zeit verbringe.“
Ich war schnell noch mal im Laden, habe das Schild entfernt und lange vor mich hingestarrt, weil ich nicht wusste, wie es mit uns weitergehen soll. Sag die Wahrheit!
„Willst du nicht reinkommen?“, fragt er. „Das Wasser ist noch heiß.“
Dass die Täuschung so einfach wäre, habe ich nicht erwartet.
„Nee, danke. Ein andermal vielleicht.“
Er verzieht die Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln. „Oder hast du schon bei Frank geduscht?“
Er weiß alles. Er weiß nichts. Er blufft nur. Die Dinge sind stets so, wie sie scheinen. Ich lasse mich auf den Wannenrand sinken und drehe den schmalen Weißgoldring am Finger. Der Badeschaum knistert, als ich ihn mit der Hand durchpflüge. „Achim, wir müssen reden!“, sage ich leise und sehe ihm fest in die Augen.

 

@peregrina Ich mag dein Schreibstil. Warum? Ich kann den Grund noch nicht in Worte fassen, aber ich arbeite daran. Mir gefällt der Rhythmus, die Wortwahl und der Aufbau deiner Texte. Und irgendetwas schwingt immer leise im Hintergrund mit, das mir noch nicht bewusst ist, jedoch begeistert. Ich komm noch darauf. Hoffentlich. Bis dahin schöner Tag.

 

Wow, Peregrina, eine tolle Geschichte.

Der Sound trägt alles, passt hervorragend zur Story.

Was du nicht sagst?
Kein Fragezeichen

die heile-Welt-Selbstzufriedenheit
die Heile-Welt-...

Haydns Sinfonie No.94
No. 94

als er flüstert: „Ich warte auf dich?“
Kein Fragezeichen

natürlich würde ich irgendwann bereuen, es aus Feigheit oder Rücksichtnahme nicht getan zu haben.
Hier die Wendung, dass da tatsächlich in Zukunft was läuft oder bereits gelaufen ist.

ich weiß nicht, ob ich enttäuscht oder erleichtert bin.
Ja, da kommen Selbstzweifel.

die einen Brand mit Öl zu löschen versuchen, und sich anschließend über die Stichflamme wundern,
Kein Komma vor "und"

Scheu streicht er über die Narbe auf meinem Unterbauch.
Ups. Das riecht nach einer großen, vergangenen Sache.

Als er zurückkommt, zwängen sich die Strahlen der Nachmittagssonne durch die Jalousien und zerschneiden meinen Traummann in feine Streifen.
Einer der Sätze, die ich sehr mag.

„Oder hast du schon bei Frank geduscht?“
Hoppsala.

Er weiß alles. Er weiß nichts. Er blufft nur.
Toll!

Thema, Inhalt, Plot, Gedanken, Beschreibungen ... Alles prima!

Hat mir sehr gut gefallen, liebe Peregrina.

Liebe Grüße, GoMusic

P.S.: Der Titel passt hervorragend.

 

Hallo @Billi,

danke für den ersten erlösenden Kommentar. Es bleibt spannend, auch wenn ich lange nicht mehr so hibbelig wie am Anfang meiner WK-Zeit bin.

Ich mag dein Schreibstil. Warum? Ich kann den Grund noch nicht in Worte fassen, aber ich arbeite daran. Mir gefällt der Rhythmus, die Wortwahl und der Aufbau deiner Texte
Es ist schön, wenn dir die Geschichte zusagt und wenn du meine Art zu schreiben magst. Eigentlich wage ich mich kaum an Themen, mit denen ich keine Berührungspunkte habe, bleibe also größtenteils in meiner Beziehungs-Kisten-Komfortzone kleben. :D

Und irgendetwas schwingt immer leise im Hintergrund mit, das mir noch nicht bewusst ist, jedoch begeistert. Ich komm noch darauf. Hoffentlich. Bis dahin schöner Tag.
Das ist ein erstklassiges Lob. Lass es getrost weiter im Hintergrund schwingen, sobald du alles ergründet hast, geht der Zauber verloren.

Für dich ein tolles Wochenende und liebe Grüße von peregrina

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Hallo @GoMusic,

auch dir herzlichen Dank für deinen Besuch.

Genau heute vor sechs Jahren hab ich auf dieser Plattform meine erste Geschichte veröffentlicht. Der erste Komm kam von Maria Merhaba, die das unschuldige Textchen in Grund und Boden gerammt hat. Ach ja, das war schön.

Und da mir heute ein wenig nach Jubilieren zumute war, hab ich im spontanen Übermut diese Geschichte eingestellt. Sie ist schon etwas betagt und sollte damals die Trilogie mit Messerklingen und Maskerade vervollständigen, kurz nach dem Einstellen ist sie Arbeiten am System zum Opfer gefallen. Später hat es nicht mehr so recht gepasst. Bis zum heutigen Tag. :)

Wow, Peregrina, eine tolle Geschichte.

Der Sound trägt alles, passt hervorragend zur Story.

Dankesehr! Natürlich freu ich mich, wenn du die Geschichte magst. Aber im Hinterkopf bleibt auch die Frage, wie würde die Geschichte ankommen, wäre sie mein Debüt.

Also auf deine Verantwortung übernehme ich jetzt die Berichtigungen der Kommas, Leer- und Fragezeichen, Großschreibung und und und.

Scheu streicht er über die Narbe auf meinem Unterbauch.
Ups. Das riecht nach einer großen, vergangenen Sache.
Genau, die Narbe, die das Skalpell hinterlassen hat, als man in einer Notoperation Carlas Baby entfernen musste.

Als er zurückkommt, zwängen sich die Strahlen der Nachmittagssonne durch die Jalousien und zerschneiden meinen Traummann in feine Streifen.
Einer der Sätze, die ich sehr mag.
Hier musste ich schmunzeln.
Immer wenn ich den Satz las, musste ich an dich denken. Du kennst den bereits in einer abgewandelten Form. Den hab ich mir frecherweise für das Copy Innere Sicherheit von dieser Geschichte ausgeliehen. Hab mich sozusagen selber kopiert. Damals fandest du ihn auch gut. :D

Er weiß alles. Er weiß nichts. Er blufft nur.
Toll!

Thema, Inhalt, Plot, Gedanken, Beschreibungen ... Alles prima!

Hat mir sehr gut gefallen, liebe Peregrina.

Hab ja auch ziemlich an dem Teil rumgefriemelt. Im Laufe der Jahre immer wieder mal gekürzt, erweitert, umgestellt. Hatte sogar einen Fragenkatalog erarbeitet, was ich von den Wortkriegern alles wissen wollte. Puh, den werde ich mal ausgraben.

P.S.: Der Titel passt hervorragend.
Musste dringend ein Substantiv mit M sein, um die Titel-Tradition der Trilogie zu wahren.
Und Blümchen passen immer. :lol:

Liebe Grüße von peregrina

Randnotiz: Sag mal, fühlt es sich für dich auch so seltsam an, dass man sich so ganz aus den Augen verloren hat?

 

Liebe peregrina,

danke für deine Rückmeldung.

Natürlich freu ich mich, wenn du die Geschichte magst. Aber im Hinterkopf bleibt auch die Frage, wie würde die Geschichte ankommen, wäre sie mein Debüt.
Ich finde, das eine hat nichts mit dem anderen zu tun.
Wenn das meine erste Geschichte wäre, die ich als Neuling hier gelesen hätte, würde das nichts an meiner Meinung ändern.

Also auf deine Verantwortung übernehme ich jetzt die Berichtigungen der Kommas, Leer- und Fragezeichen, Großschreibung und und und.
Dafür halte ich gerne meinen Kopf hin.
Im Notfall pfeift mich Friedel zurück :D

Genau, die Narbe, die das Skalpell hinterlassen hat, als man in einer Notoperation Carlas Baby entfernen musste.
Ja, genau so hatte ich mir das gedacht.

Hier musste ich schmunzeln.
Immer wenn ich den Satz las, musste ich an dich denken. Du kennst den bereits in einer abgewandelten Form. Den hab ich mir frecherweise für das Copy Innere Sicherheit von dieser Geschichte ausgeliehen. Hab mich sozusagen selber kopiert. Damals fandest du ihn auch gut. :D
Echt? Das gibt's doch gar nicht.
Da sieht man auch, dass ich meinen guten Geschmack mit den Jahren behalten habe. :cool:


Hab ja auch ziemlich an dem Teil rumgefriemelt. Im Laufe der Jahre immer wieder mal gekürzt, erweitert, umgestellt. Hatte sogar einen Fragenkatalog erarbeitet, was ich von den Wortkriegern alles wissen wollte. Puh, den werde ich mal ausgraben.
Das merkt, und ich wollte auch noch schreiben, dass sicher lange am Text gearbeitet wurde. Das schreibt man nicht mal eben in 2 Wochen.

Randnotiz: Sag mal, fühlt es sich für dich auch so seltsam an, dass man sich so ganz aus den Augen verloren hat?
Schrecklich. Fühlt. Es. Sich. An.
Ganz schrecklich. Ich vermisse dich/euch/alle.

Liebe Grüße, GoMusic

 

Hallo @peregrina

auch ich habe die Geschichte gern gelesen. Flüssig geschrieben, die Nähe zu den Protas ist da, interessante Story. Ich mag das Tempo und Deinen Stil. Von der Thematik her ist das jetzt nicht so meins, ist mir persönlich zu banal. Passiert so oft. Dennoch finde ich, Du hast das Thema super umgesetzt, es wird nicht langweilig beim Lesen.

Hier meine Leseeindrücke:

Sie sieht gut aus, im Gesicht rosige Glätte und ein Lächeln.

Schön beschrieben. Den Einstieg finde ich sehr gelungen. Man spürt sofort, dass da irgendwas nicht stimmt. Die Neugierde ist geweckt.

Er sieht mich direkt an, als er sein Weinglas in die Höhe reckt. Es ist dieser Blick, bei dem ich mich wie Glas fühle, nicht spröde, sondern durchsichtig.

Diese Stelle finde ich auch schön beschrieben. Es wird relativ schnell klar, dass sich da was abspielt zwischen der Prota und Frank und die Neugierde bleibt bestehen.

Was soll das werden? Die Quizshow Sag die Wahrheit! Jeder sein Getränk in Griffweite, für den Fall, dass die Stimme versagt. Scheinwerfer an. „Mein Name ist Carla Winter und ich führe eine gut gehende Boutique in der Innenstadt. Vor einem Jahr hat man mir mein Baby samt Uterus operativ entfernt. Ja, ich bin eine glückliche Frau.“ Applaus!

Diesen Sarkasmus finde ich klasse.

Babs nervt. Ich ertappe mich bei dem Gedanken, jemand sollte ihr die Heile-Welt-Selbstzufriedenheit aus dem Gesicht wischen, bevor sie Schimmel ansetzen kann. Die Idee, ich könnte dieser Jemand sein, berauscht mich. Ein verlockender Gedanke, dass ich mir endlich Frank krallen würde.

Auch das erscheint mir logisch und authentisch. Sie steht auf Frank, Babs nervt. Mir persönlich geht es bei dieser Thematik sehr oft so, dass da eine Ambivalenz in mir herrscht. Einerseits denke ich "Ja, tut es miteinander. Gebt den Gefühlen nach, wenn sie so stark sind", andererseits ist da der erhobene Finger der Moral "Nein! Das tut man nicht. Reißt Euch zusammen."

Er sieht mich direkt an, als er sein Weinglas in die Höhe reckt. Es ist dieser Blick, bei dem ich mich wie Glas fühle, nicht spröde, sondern durchsichtig. Wir haben heute schon telefonisch miteinander geturtelt.

Auch eine sehr schöne Stelle.

Cara mia, du fehlst mir so. Cara, das klingt schön und lässt mich an Sonnenuntergänge am Meer denken. Cara, so nennt er mich seit dem Maskenball, seit wir wie Teenager geknutscht haben und die Finger nicht voneinander lassen konnten.

Ich finde das auch sehr schön :herz: Romantisch!
Und hier erfahre ich, dass schon bisschen was gelaufen ist zwischen den beiden. Spannend!

Das Zahnseidenritual und Hautpflegeprogramm umschiffe ich, um vor Joachim im Bett zu landen. Eingemummelt bis zur Nasenspitze lausche ich den Geräuschen der Nacht. Die Baumwollbettwäsche knistert, als er das Deckbett anhebt. Er klopft und boxt sein Kopfkissen zu einem Knäuel, das untrügliche Zeichen, er ist müde und wird gleich schlafen. Joachim erspart mir Zärtlichkeiten und Diskussionen, die mir genauso zum Hals heraushängen wie die Spaghetti Bolognese, mit denen er mich einmal pro Woche füttert.

Hier arbeitest Du sehr gut heraus, was in so vielen Ehen/ Beziehungen stattfindet. Der Alltag, das Knistern verschwindet, man kommuniziert nicht mehr. Statt offen über die Gefühle/ Probleme zu reden, verbarrikadiert man sich. Gut geschildert.

In Nächten wie dieser schleicht sich Frank in meinen Geist und macht es sich dort bequem. Ich warte auf dich, summt es in meinem Schädel.

Absolut nachvollziehbar. Die Verlockung. Wie Deine Prota sich hin- und hergerissen fühlt.

„Tut er das? Kann es sein, dass mit deiner Wahrnehmung was nicht stimmt?“
Die Dinge sind stets so, wie sie scheinen.
„Ganz sicher nicht!“
„Achim, ich bin müde. Es ist spät.“ Mein Mund ist trocken.
Er murmelt etwas, das sich anhört wie: „Was ist nur aus uns geworden?“
Aber sicher kann ich nicht sein, da ich mir die Decke schon über die Ohren gezogen habe.

An dieser Stelle denk ich: "Mensch, Mädel, mach den Mund auf." Fühle wieder die Ambivalenz in mir. Kann sie einerseits verstehen, andererseits tut mir Achim total leid.

n meinem Kopf wippen zwei Waagschalen, in einer liegen meine Gefühle, in der anderen der letzte Funken Verstand, der mir geblieben ist. Egal in welche Richtung der Zeiger ausschlagen wird, ich weiß, es wird immer ein Ungleichgewicht geben.

Oja. Sehr treffend formuliert. Da stimme ich zu.
Das einzig richtige wäre, vor dem Seitensprung mit dem Partner zu reden. Aber das schaffen die wenigsten.

Das Läuten ist wie ein scharfer Schnitt zwischen dem Vorher und dem Danach, einem Danach, in dem nichts mehr so sein wird, wie wir es kennen.

Die Stelle finde ich klasse. Du triffst es auf den Punkt.

„Kann doch mal vorkommen“, entgegne ich, mein Ton voller Verständnis. Eine seltsame Leere macht sich in mir breit, ich weiß nicht, ob ich enttäuscht oder erleichtert bin. Während ich auf den Rauchmelder an der Decke starre, vergleiche ich uns mit Feuerwehrleuten, die einen Brand mit Öl zu löschen versuchen und sich anschließend über die Stichflamme wundern, die in den Himmel schießt.

Hier bin ich ganz nah bei Deiner Prota. Fühle mit ihr.
Allerdings denke ich, nur weils nicht zum GV gekommen ist, betrogen hat sie ihren Mann trotzdem.

Als er zurückkommt, zwängen sich die Strahlen der Nachmittagssonne durch die Jalousien und zerschneiden meinen Traummann in feine Streifen.

Hier schließ ich mich @GoMusic an. Super diese Stelle!

Gewohnheitslügner sollen angeblich einen höheren IQ besitzen als durchschnittliche Menschen, weil sie ständig neue Lügengespinste erfinden müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Kreativität ausreicht, um auf Dauer überzeugen zu können. Also bleibe ich so nahe wie möglich an den Geschehnissen. „Wo soll ich herkommen? Von dort, wo ich den Großteil meiner Zeit verbringe.“

Sehr intelligent gelöst.

r verzieht die Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln. „Oder hast du schon bei Frank geduscht?“
Er weiß alles. Er weiß nichts. Er blufft nur. Die Dinge sind stets so, wie sie scheinen. Ich lasse mich auf den Wannenrand sinken und drehe den schmalen Weißgoldring am Finger. Der Badeschaum knisterte, als ich ihn mit der Hand durchpflügte. „Achim, wir müssen reden!“, sage ich leise und sehe ihm fest in die Augen.

Ja, jetzt müssen sie reden. Warum nicht vorher?
Lässt mich als Leser betroffen zurück.

Ganz liebe Grüße und ein sonniges Wochenende,
Silvita

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @peregrina ,

ich finde das eine sehr gut geschriebene Szene/Kurzgeschichte. Es liegt für mich genau dazwischen: viel Dialog, kurze erzählte Zeit. Der Stil ist zurückhaltend und sehr prosaisch. Da könnte ich lange weiterlesen. Trotzdem verraten viele Formulierungen auch zwischen den Zeilen die Haltungen deiner Figuren. Ein bisschen schade für mich als Leser ist das Thema. Beziehungskiste (+ heteronormativ) ist einfach an sich ein Klischee. Einfach schon hunderttausendmal so gelesen. Deswegen hat das schnell auch den Touch des Seichten. Unabhängig davon finde ich, schreibst du das aber einfach alles schön emotional, sodass es wirklich leicht war, mitzufühlen - und was ist ein überzeugenderes Argument für einen guten Text?

verhallt

das impliziert ja einen Raum (in dem es widerhallt). Den sehe ich hier nicht beschrieben und so wirkt diese Wortwahl, wie andere Stellen im Text, leicht schräg

Diesen Joke lässt er sich nicht nehmen

auch das hier zum Beispiel. Die Redewendung sich etwas nicht nehmen lassen wird ja hier leicht schräg angewendet. Das Pronomen in „sich etwas nehmen lassen“ wird ja schon sehr selten wirklich durch etwas Konkretes ausgefüllt. Und für einen rhetorischen Kniff finde ich es nicht sauber genug.

Ein Teil von mir packt Ware aus

sehr schön ?


ein gieriges Spiel der Zungen

Heheheh, das ist so eine Erotik-Roman-Formulierung.

Gerne gelesen
Viele Grüße
Carlo


(vom Handy - Verzeihung für verschobene Absätze und dergleichen)

 

Liebe peregrina,

danke für deine Rückmeldung.

Aber hallo!, lieber @GoMusic, es ist ja das mindeste, was ich als Dankeschön zurückgeben kann. Wenn sich jemand die Zeit nimmt und sich mit meinem Text beschäftigt, dann ist eine Antwort Ehrensache. :cool:

Ich finde, das eine hat nichts mit dem anderen zu tun.
Wenn das meine erste Geschichte wäre, die ich als Neuling hier gelesen hätte, würde das nichts an meiner Meinung ändern.
Wahrscheinlich hast du recht. Es gab ja schon mehrfach Erstlinge, die empfohlen wurden. Es sind die ewigen Selbstzweifel, die mich zu der Frage brachten.

Hier musste ich schmunzeln.
Immer wenn ich den Satz las, musste ich an dich denken. Du kennst den bereits in einer abgewandelten Form. Den hab ich mir frecherweise für das Copy Innere Sicherheit von dieser Geschichte ausgeliehen. Hab mich sozusagen selber kopiert. Damals fandest du ihn auch gut. :D
Echt? Das gibt's doch gar nicht.
Da sieht man auch, dass ich meinen guten Geschmack mit den Jahren behalten habe. :cool:
Hihi! Ja, manche Dinge ändern sich nie. Der gute Geschmack, in der Tat eine verlässliche Konstante.

Das merkt, und ich wollte auch noch schreiben, dass sicher lange am Text gearbeitet wurde. Das schreibt man nicht mal eben in 2 Wochen.
Wobei ich ohnehin nicht zu den Fixen zähle. Ich lasse meine Texte gerne eine Zeit ruhen. Wenn ich sie mir wieder zur Brust nehme, kann ich oftmals selbst Schwachstellen in der Logik bzw. Ausrutscher in den Formulierungen erkennen.

Schrecklich. Fühlt. Es. Sich. An.
Und was kann man dagegen tun?

Mit dieser Frage verabschiede ich mich, ein cooles Wochenende und liebe Grüße
peregrina


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Liebe @Silvita,

danke für deine Zeilen. Es ist schön, dich unter meiner Geschichte zu finden.

auch ich habe die Geschichte gern gelesen. Flüssig geschrieben, die Nähe zu den Protas ist da, interessante Story. Ich mag das Tempo und Deinen Stil.
Dankeschön! Ja, das wird immer mal in den Komms geäußert, dass ich einen Stil hätte. Bedeutet gleichzeitig für mich, festgefahren sein, mich nicht aus der Korsage befreien zu können, Experimenten und innovativer Schreibe nicht offen genug gegenüberzustehen. Aber ist mein nächstes Vorhaben im Fünf-Jahr-Plan.

Von der Thematik her ist das jetzt nicht so meins, ist mir persönlich zu banal. Passiert so oft. Dennoch finde ich, Du hast das Thema super umgesetzt, es wird nicht langweilig beim Lesen.
Natürlich, der Knochen Seitensprung ist mächtig abgenagt. Aber Betrug ist halt eines der ewigen Themen, und ich stelle immer wieder fest, mein Interesse will und will nicht nachlassen.

Aber es geht ja im Text glücklicherweise nicht nur darum, dass sich zwei auf dem Teppich wälzen, sondern hauptsächlich um den langen Weg des Hin- und Hergerissenseins bis zu diesem Punkt, um die Problematik, dass sich die Prota zurückgezogen und in ihrer Traumwelt eingerichtet hat, dass die Ehepartner die Fähigkeit verloren haben, miteinander zu reden, und schließlich um eventuelle Konsequenzen der Untreue.

Ich weiß nicht, ob du in meiner Antwort an GoMusic gelesen hast, dass die Geschichte der dritte und letzte Teil einer Troika ist.

Sie sieht gut aus, im Gesicht rosige Glätte und ein Lächeln.

Schön beschrieben. Den Einstieg finde ich sehr gelungen. Man spürt sofort, dass da irgendwas nicht stimmt. Die Neugierde ist geweckt.
Ja, da freue ich mich sehr, wer liest solch Einschätzung nicht gerne, denn was bringt die coolste Geschichte, wenn die Leserin schon nach dem Einstieg aussteigt. :lol:

Was soll das werden? Die Quizshow Sag die Wahrheit! Jeder sein Getränk in Griffweite, für den Fall, dass die Stimme versagt. Scheinwerfer an. „Mein Name ist Carla Winter und ich führe eine gut gehende Boutique in der Innenstadt. Vor einem Jahr hat man mir mein Baby samt Uterus operativ entfernt. Ja, ich bin eine glückliche Frau.“ Applaus!

Diesen Sarkasmus finde ich klasse.
Ich bin auch ein großer Fan von Sarkasmus und Ironie, das ist der Teil von mir, den ich meinen weiblichen Hauptfiguren gerne mitgebe.

Auch das erscheint mir logisch und authentisch. Sie steht auf Frank, Babs nervt. Mir persönlich geht es bei dieser Thematik sehr oft so, dass da eine Ambivalenz in mir herrscht. Einerseits denke ich "Ja, tut es miteinander. Gebt den Gefühlen nach, wenn sie so stark sind", andererseits ist da der erhobene Finger der Moral "Nein! Das tut man nicht. Reißt Euch zusammen."
Hehe! Es soll ja auch diese offenen Beziehungen geben, jeder darf sich frei fühlen im Umgang mit seiner Sexualität und außereheliche Partner stellen kein Problem dar. Man will sich nicht einschränken, aber so erfolgreich scheint auch das Modell auf Dauer nicht zu sein.

Cara mia, du fehlst mir so. Cara, das klingt schön und lässt mich an Sonnenuntergänge am Meer denken. Cara, so nennt er mich seit dem Maskenball, seit wir wie Teenager geknutscht haben und die Finger nicht voneinander lassen konnten.

Ich finde das auch sehr schön :herz: Romantisch!
Und hier erfahre ich, dass schon bisschen was gelaufen ist zwischen den beiden. Spannend!
Ich sag ja, die Carla hat es sich gemütlich gemacht in ihrer Traumwelt, da muss sie sich ihren Problemen nicht stellen, Trauerarbeit leisten oder über den Zustand der Ehe nachdenken.

Hier arbeitest Du sehr gut heraus, was in so vielen Ehen/ Beziehungen stattfindet. Der Alltag, das Knistern verschwindet, man kommuniziert nicht mehr. Statt offen über die Gefühle/ Probleme zu reden, verbarrikadiert man sich. Gut geschildert.
Ja, außer der Baumwollbettwäsche knistert nichts mehr. :confused:

Hier bin ich ganz nah bei Deiner Prota. Fühle mit ihr.
Allerdings denke ich, nur weils nicht zum GV gekommen ist, betrogen hat sie ihren Mann trotzdem.
Sicher, der Betrug beginnt im Kopf. Es ist bedauerlich, dass Menschen in derartigen Situationen sich nicht bewusst sind, wie sehr sie ihren Partner mit dem Vetrauensbruch verletzen können.

Als er zurückkommt, zwängen sich die Strahlen der Nachmittagssonne durch die Jalousien und zerschneiden meinen Traummann in feine Streifen.

Hier schließ ich mich @GoMusic an. Super diese Stelle!
Eine herrliche Metapher, dieser in Streifen geschnittene nackte Männerkörper. :thumbsup:

r verzieht die Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln. „Oder hast du schon bei Frank geduscht?“
Er weiß alles. Er weiß nichts. Er blufft nur. Die Dinge sind stets so, wie sie scheinen. Ich lasse mich auf den Wannenrand sinken und drehe den schmalen Weißgoldring am Finger. Der Badeschaum knisterte, als ich ihn mit der Hand durchpflügte. „Achim, wir müssen reden!“, sage ich leise und sehe ihm fest in die Augen.

Ja, jetzt müssen sie reden. Warum nicht vorher?
Lässt mich als Leser betroffen zurück.
Weil ich sonst diese Geschichte nicht in dieser Form hätte schreiben können, liebe Silvita.:)

Irgendeine Wendung hab ich am Schluss noch gebraucht. Es war mir wichtig, den Achim nicht wie einen Trottel erscheinen zu lassen, deswegen sein vermeintliches Wissen. Nun müsste ich mir die Frage gefallen lassen: Der weiß Bescheid und greift nicht ein? Vielleicht ahnt Achim, dass er Carla nicht halten kann, vllt hat er begriffen, dass beiden nur Abstand voneinander helfen kann.

Herzlichen Dank dafür, dass du dich mit der Geschichte auseinandergesetzt hast.

Auch für dich ein tolles Spätsommerwochenende und liebe Grüße
peregrina


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Lieber @Carlo Zwei,

du hier, unter meiner KG, ich bin überrascht und hocherfreut und sofort meldet sich mein schlechtes Gewissen, dass ich dir – seit die Jungs mit juckenden Hintern am See saßen – immer noch keinen Komm zu einer deiner Geschichten zukommen ließ. Wird noch.

Liebe @peregrina ,

ich finde das eine sehr gut geschriebene Szene/Kurzgeschichte. Es liegt für mich genau dazwischen: viel Dialog, kurze erzählte Zeit. Der Stil ist zurückhaltend und sehr prosaisch.

An der Stelle wollte ich nachfragen: Findest du meine Sprache zu sachlich-nüchtern, sollte ich einen poetischeren, leidenschaftlicheren Ton anschlagen? Aber wohl doch nicht, wenn du meinst:
Da könnte ich lange weiterlesen.

Trotzdem verraten viele Formulierungen auch zwischen den Zeilen die Haltungen deiner Figuren.
Ja, ich denke, es wird ziemlich schnell klar, wer was will und auf welche Weise jeder versucht, seine Ziele zu erreichen. Und natürlich hoffe ich, dass ich subtil genug vorgegangen bin, und das Gefühlsleben meiner Erzählerin nicht allzu explizit benannt habe.

Ein bisschen schade für mich als Leser ist das Thema. Beziehungskiste (+ heteronormativ) ist einfach an sich ein Klischee. Einfach schon hunderttausendmal so gelesen. Deswegen hat das schnell auch den Touch des Seichten.
Da widerspreche ich dir nicht. Und ich will mich auch gar nicht hinter der Begründung verstecken, dass es sich hier um den dritten und letzten Teil eines Trios handelt, das sich nun mal um diese Kernthematik dreht. Denn ich bin auch davon überzeugt, dass ich nur über das, was mich selber emotional anspricht, eindringliche Geschichten schreiben kann. Andererseits reicht es eben nicht, gut formulierte Sätze aneinander zu reihen, man muss auch den Zeitgeist erspüren. Es wäre wirklich an der Zeit für mich, gesellschaftliche Prozesse ins Auge zu fassen, die Problematik um SARS-CoV2 oder rassistische Entwicklungen, Religionen. Da graust es mich jetzt schon vor den Fallgruben, um die ich sicher keinen Bogen machen kann.

Unabhängig davon finde ich, schreibst du das aber einfach alles schön emotional, sodass es wirklich leicht war, mitzufühlen - und was ist ein überzeugenderes Argument für einen guten Text?
Ja, so sagen wir das hier und ich will ganz fest daran glauben.

verhallt

das impliziert ja einen Raum (in dem es widerhallt). Den sehe ich hier nicht beschrieben und so wirkt diese Wortwahl, wie andere Stellen im Text, leicht schräg
Ich schalte mal in den Widerpart-Modus: Beschrieben wird der Raum nicht, das ist korrekt, aber die beiden stehen außerhalb dieses Raumes (der Diele), bevor Babs die Tür öffnet und sie können den Hall/Schall akustisch wahrnehmen.

Übrigens ist das für mich eine sehr schmeichelhafte Einschätzung leicht schräg, ich würde gerne weniger geordnet, ich sag mal chaotischer schreiben können, aber mein Harmonieverständnis steht mir im Wege.

Diesen Joke lässt er sich nicht nehmen

auch das hier zum Beispiel. Die Redewendung sich etwas nicht nehmen lassen wird ja hier leicht schräg angewendet. Das Pronomen in „sich etwas nehmen lassen“ wird ja schon sehr selten wirklich durch etwas Konkretes ausgefüllt. Und für einen rhetorischen Kniff finde ich es nicht sauber genug.
Momentan: Diesen Joke lässt er sich nicht nehmen. Schon etwas abgenutzt, aber er gehört zu ihm wie die Haarsträhne, die andauernd in die Stirn fällt, das Namenskürzel FF, die Kinder und Babs.

Meinst du, es müsste korrekt lauten?:
Das lässt er sich nicht nehmen. Der Joke ist schon etwas abgenutzt, aber er gehört zu ihm wie …

ein gieriges Spiel der Zungen

Heheheh, das ist so eine Erotik-Roman-Formulierung.
Also, die Formulierung ist wirklich der Gipfel. Du benennst eine von zwei Stellen, die mir ein leichtes Unbehagen bereiten. Ich lasse mir eine Alternative einfallen.

Dankesehr für dein Interesse an und deine spannenden Gedanken zur Geschichte. Wie gesagt, ich freue mich sehr über deinen Besuch und ich arbeite an einer Revanche.

So, dann lass uns mal fix anstoßen, du hast heute Jubiläum, bist ein Jahr nach mir zur Truppe gestoßen. Prosit! :anstoss:

Liebe Grüße
peregrina

 

Im Notfall pfeift mich Friedel zurück​

Volksgut​

Was sagt ihr zu den neuen Sofakissen, echt scharf, hm? Könnten mir auch gefallen! Fast so scharf wie die Hachmann.
...
Als er zurückkommt, zwängen sich die Strahlen der Nachmittagssonne durch die Jalousien und zerschneiden meinen Traummann in feine Streifen.

Männertreu
schöner Titel und wenn ich als Werkstudent in der ersten Hälfte der 70er Jahre im Garten- und Landschaftschaftsbau wirklich etwas lernen hätte können, außer auf der Böschung der damals frischen Autobahn von OB nach Arnhem die Sense zu führen, um hernach ggfs. am steilsten Hang zu Cochem weniger an einer Lesung als unbeschwert an der Weinlese teilzuhaben, dann wäre das auch gut und ich wüsste um die Treue der Männer und dem Männertreu. „Männertreu“ (vormals „Mannstreu“) werden mehrere Pflänzchen genannt, weil Männern halt nachgesagt wird, treu zu sein,
und
mancher Art des Männertreus die Wirkung eines Aphrodisiakums haben soll (was die liebe Aphrodite so alles an Radebruch ertragen muss) .

Und ja, schönes Seitenspringen (ich muss mal schau’n, ob ich dergleichen über Gesundheitsunwesen, insonderheit Ärzteroman/tik was hinbekäme … aber nicht in Zeiten wie Pest und Cholera zusammen und da würde ...ela mich sicherlich hauen oder den Hund ( > 40 kg!) auf mich hetzen und zerfetzen lassen … aber mir hat der kleine Ausflug in eine nähere Nachbarschaft auch gefallen,

liebe peregrina,

mit einem kleinen Makel, dem Konjunktiv irrealis, der angelegentlich nicht gelingt.

..., es ist Joachim, der mich nicht aus den Augen lässt.
Ich nicke wieder, setzte mein überzeugendes Lächeln auf und tue so, als würde mich das Gespräch interessieren.
Warum dieses Gemisch aus Gegenwart (nicke, tue so), Vergangenheit (setzte) und als-ob-Situation, also Konjunktiv irrealis (würde…)?

Die Icherzählerin setzt doch ein mehr oder weniger überzeugendes Lächeln auf – also „setze mein …“, um in der einmal gewählten Erzählzeit zu bleiben und das „so tuen“ als (ob) rechtfertigt schließlich den Konjunktiv II

Kleine sprachlose Auflockerung ohne Komm

Ich wende ich mich zum Gehen.

Und weiter geht’s in den Konjunktiefen der teutschen Sprache – und wieder ist es ein „als-ob“ und keine indirekte Rede

Es fühlt sich an, als habe man mir ein besonders wertvolles, edel verpacktes Geschenk überreicht, ….
präzise „als hätte man mir ...“

Und hier

Dass die Täuschung so einfach sein würde, habe ich nicht erwartet.
ist nix falsch, aber warum zwo Hilfsverben (sein, werden) wenn eines an sich genügt: „Dass die Täuschung so einfach wäre“

Und hier

... und drehe den schmalen Weißgoldring am Finger. Der Badeschaum knisterte, als ich ihn mit der Hand durchpflügte. „Achim, wir müssen reden!“, sage ich leise und sehe ihm fest in die Augen.
ein fröhliches Zeitengemisch ...

Wie dem auch sei, gern gelesen vom

Friedel,

der noch ein schönes Wochenende wünscht!

 

Liebe @peregrina, mir hat deine Geschichte auch gut gefallen. Selbst wenn sie, wie @Carlo Zwei erwähnte, etwas klischeebehaftet ist, war sie angenehm zu lesen. Dir gelingt es, einen durch die Zeilen gleiten zu lassen, und für die passende Stimmung zu sorgen. Erst dachte ich, wieder so eine Liebesgeschichte, aber nein, ich war positiv überrascht.
Anbei ein paar kleine Bemerkungen:
Vielleicht könntest du am Ende des Absatzes, als die Prota und Frank es nicht "gebacken bekommen haben" etwas dazu sagen. Dass sie halt aufbricht. Gut, vielleicht hast finde extra so stehen lassen, dass der Leser es sich selbst denkt, aber nur so als Anmerkung. So:

sagt er, dabei betont er Frank überdeutlich.
Überdeutlich find ich etwas ungeschickt gewählt. Klingt zu umgangssprachlich
Ich bin steif, als hätte ich einen Stock verschluckt
Sehr gut?
Was soll das werden? Die Quizshow Sag die Wahrheit!
Quizshow ist natürlich sehr betagt als Begriff. Das würde ich ändern. Das wirkt viel zu einfach. Passt nicht in den soliden Schreibstil, finde ich
Ich wende ich mich zum Gehen
Ein ich zu viel
Frank spürt meine Anspannung und fragt: „Gläschen Cabernet Frank gefällig, Madame?“
Gehört das "Frank gefällig" da wirklich hin?
vergleiche ich uns mit Feuerwehrleuten, die einen Brand mit Öl zu löschen versuchen und sich anschließend über die Stichflamme wundern, die in den Himmel schießt
Ein durchdringender Vergleich. Klasse
Als er zurückkommt, zwängen sich die Strahlen der Nachmittagssonne durch die Jalousien und zerschneiden meinen Traummann in feine Streifen
Sehr gute Beschreibung

 

Liebe @peregrina , ich finde das eine sehr gut geschriebene Szene/Kurzgeschichte. Es liegt für mich genau dazwischen: viel Dialog, kurze erzählte Zeit. Der Stil ist zurückhaltend und sehr prosaisch.
An der Stelle wollte ich nachfragen: Findest du meine Sprache zu sachlich-nüchtern, sollte ich einen poetischeren, leidenschaftlicheren Ton anschlagen? Aber wohl doch nicht, wenn du meinst:

Nein, ich finde es gut so. Funktioniert doch, warum was ändern? :)

 

Guten Morgen @peregrina

danke für deine Zeilen. Es ist schön, dich unter meiner Geschichte zu finden.

Gern geschehen.
Das freut mich sehr!

Dankeschön! Ja, das wird immer mal in den Komms geäußert, dass ich einen Stil hätte. Bedeutet gleichzeitig für mich, festgefahren sein, mich nicht aus der Korsage befreien zu können, Experimenten und innovativer Schreibe nicht offen genug gegenüberzustehen. Aber ist mein nächstes Vorhaben im Fünf-Jahr-Plan.

Mmmh. Ich seh das bisschen anders. Einen eigenen Stil zu entwickeln und zu halten gelingt vielen Autoren gar nie. Dabei ist gerade das ja erstrebenswert, um sich von der Masse abzuheben. Ich denke, einen eigenen Stil zu haben bedeutet auf keinen Fall, dass man sich innerhalb des eigenent Stil nicht weiterentwickeln kann. :)

Ich weiß nicht, ob du in meiner Antwort an GoMusic gelesen hast, dass die Geschichte der dritte und letzte Teil einer Troika ist.

Hab seine Antwort überflogen, aber das ist mir nicht aufgefallen. Da muss ich natürlich mal nach den anderen Teilen gucken :D

Hehe! Es soll ja auch diese offenen Beziehungen geben, jeder darf sich frei fühlen im Umgang mit seiner Sexualität und außereheliche Partner stellen kein Problem dar. Man will sich nicht einschränken, aber so erfolgreich scheint auch das Modell auf Dauer nicht zu sein.

Ja, das stimmt. Davon hab ich auch schon gehört :D Wenn das für beide passt, ist es ja gut.

Sicher, der Betrug beginnt im Kopf. Es ist bedauerlich, dass Menschen in derartigen Situationen sich nicht bewusst sind, wie sehr sie ihren Partner mit dem Vetrauensbruch verletzen können.

Ja genau. Da sind wir ganz einer Meinung.
Jep. Irgendwie schaltet sich das Gehirn dann wohl aus und es geht nur noch um die Triebe.

Irgendeine Wendung hab ich am Schluss noch gebraucht. Es war mir wichtig, den Achim nicht wie einen Trottel erscheinen zu lassen, deswegen sein vermeintliches Wissen. Nun müsste ich mir die Frage gefallen lassen: Der weiß Bescheid und greift nicht ein? Vielleicht ahnt Achim, dass er Carla nicht halten kann, vllt hat er begriffen, dass beiden nur Abstand voneinander helfen kann. Herzlichen Dank dafür, dass du dich mit der Geschichte auseinandergesetzt hast.

Das finde ich auf jeden Fall sehr gelungen.

Gern geschehen.

Ich wünsche Dir einen guten Wochenstart und eine sonnige Woche.

Liebe Grüße,
Silvita

 

Im Notfall pfeift mich Friedel zurück​

Volksgut​

Das Wissen vom Friedel ist WK-Volk(s) Eigentum, lieber @Friedrichard . Denn, der Friedel wird’s schon richten, hab ich auch im Stillen gehofft. Aber dass es so viel zu richten gibt, macht mich doch sprachlos.

Männertreu
schöner Titel und wenn ich als Werkstudent in der ersten Hälfte der 70er Jahre im Garten- und Landschaftschaftsbau wirklich etwas lernen hätte können, außer auf der Böschung der damals frischen Autobahn von OB nach Arnhem die Sense zu führen, um hernach ggfs. am steilsten Hang zu Cochem weniger an einer Lesung als unbeschwert an der Weinlese teilzuhaben, dann wäre das auch gut und ich wüsste um die Treue der Männer und dem Männertreu. „Männertreu“ (vormals „Mannstreu“) werden mehrere Pflänzchen genannt, weil Männern halt nachgesagt wird, treu zu sein,
und
Ja, auch Lobelien genannt und an der Treue der Männer zweifelt eh keiner, ich am wenigsten. :lol:
Und dabei lag mir nichts ferner als ein satirischer Titel.


mancher Art des Männertreus die Wirkung eines Aphrodisiakums haben soll (was die liebe Aphrodite so alles an Radebruch ertragen muss) .
Wirst recht haben, davon hab ich auch noch nicht gehört.

Und ja, schönes Seitenspringen (ich muss mal schau’n, ob ich dergleichen über Gesundheitsunwesen, insonderheit Ärzteroman/tik was hinbekäme … aber nicht in Zeiten wie Pest und Cholera zusammen und da würde ...ela mich sicherlich hauen oder den Hund ( > 40 kg!) auf mich hetzen und zerfetzen lassen … aber mir hat der kleine Ausflug in eine nähere Nachbarschaft auch gefallen,
Da sagst du was. (Der Hund fällt sein Herrchen schon nicht an.) Warum eigentlich nicht Seitensprung in Zeiten der Cholera? Ich hab mich auch gefragt – konkret im Zusammenhang mit unserer Copy-Runde –, ob man der Stellung der Frau in historischen Geschichten nicht mehr Aufmerksamkeit schenken müsste. Warum nicht auch dem Thema Ehebruch?

liebe peregrina,

mit einem kleinen Makel, dem Konjunktiv irrealis, der angelegentlich nicht gelingt.

Also im Westen nichts Neues. Wann wäre der je gelungen?
Geb ich auf oder pack ich den Stier, sprich den Konjunktiv, noch mal bei den Hörnern?

..., es ist Joachim, der mich nicht aus den Augen lässt.
Ich nicke wieder, setzte mein überzeugendes Lächeln auf und tue so, als würde mich das Gespräch interessieren.
Warum dieses Gemisch aus Gegenwart (nicke, tue so), Vergangenheit (setzte) und als-ob-Situation, also Konjunktiv irrealis (würde…)?

Die Icherzählerin setzt doch ein mehr oder weniger überzeugendes Lächeln auf – also „setze mein …“, um in der einmal gewählten Erzählzeit zu bleiben und das „so tuen“ als (ob) rechtfertigt schließlich den Konjunktiv II

Bei setzte spielt mir mein Legastheniker-Gen einen Streich. Ist behoben. Und in der als-ob-Situation ist an meiner würde-Konstruktion doch nichts auszusetzen, ist doch beim Irrealis erlaubt. Oder spinn ich?

Kleine sprachlose Auflockerung ohne Komm
Ich wende ich mich zum Gehen.
Herrlich!

Und weiter geht’s in den Konjunktiefen der teutschen Sprache – und wieder ist es ein „als-ob“ und keine indirekte Rede

Es fühlt sich an, als habe man mir ein besonders wertvolles, edel verpacktes Geschenk überreicht, ….
präzise „als hätte man mir ...“
Das ist Blödsinn, das sehe ich nun auch. Ich bin noch am Ausloten der Untiefen der deutschen Grammatik. Aber warum krieg ich die korrekten Konjunktiv-Formen nicht in meinen Dickschädel?

Andererseits, wir hätten ja kaum was miteinander zu bereden, wenn ich nicht immer wieder diese lustigen Ausrutscher einbauen würde. :Pfeif:


Und hier
... und drehe den schmalen Weißgoldring am Finger. Der Badeschaum knisterte, als ich ihn mit der Hand durchpflügte. „Achim, wir müssen reden!“, sage ich leise und sehe ihm fest in die Augen.
ein fröhliches Zeitengemisch ...
Ups! Es geht fröhlich drunter und drüber. Aua! Und es tut einfach nur weh.

Danke, lieber Friedel, dass du mir mal wieder die Augen geöffnet hast.

Für dich eine aufregende neue Woche und den Gedanken, Historisches und die Rolle der Frau in der Gesellschaft werde ich an anderer Stelle noch mal aufgreifen, wenn‘s dir recht ist.

Liebe Grüße

peregrina

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Hallo @Pepe86 ,

dank dir, dass du dir die Zeit für meine KG genommen hast. Ich freue mich sehr, dass du mich an deinen Gedanken teilhaben lässt. Lass uns gemeinsam in den Text eintauchen und ein bisschen plaudern.

Liebe @peregrina, mir hat deine Geschichte auch gut gefallen. Selbst wenn sie, wie @Carlo Zwei erwähnte, etwas klischeebehaftet ist, war sie angenehm zu lesen.
Ja, das Thema ist etwas überbeansprucht, das Mäntelchen ziehe ich mir an. Aber mit diesem Teil drei der M-Geschichten mach ich den Sack endgültig zu und werde die Gemeinschaft zukünftig verschonen oder zumindest derartigen Stoff innovativer aufbereiten. Alter Wein in neuen Schläuchen.

Dir gelingt es, einen durch die Zeilen gleiten zu lassen, und für die passende Stimmung zu sorgen. Erst dachte ich, wieder so eine Liebesgeschichte, aber nein, ich war positiv überrascht.
Kann ich mir gut vorstellen, wie du erst die Augen gerollt hast. Immer diese Schnulzen! :lol: Aber wenn dann doch noch eine Wende für dich kam, dann ist ja alles bestens.

Anbei ein paar kleine Bemerkungen:
Vielleicht könntest du am Ende des Absatzes, als die Prota und Frank es nicht "gebacken bekommen haben" etwas dazu sagen. Dass sie halt aufbricht. Gut, vielleicht hast finde extra so stehen lassen, dass der Leser es sich selbst denkt, aber nur so als Anmerkung.
Das ist interessant, dass du das so sagst. Bei vielen meiner Geschichten ist dieses abrupte Springen von Absatz zu Absatz auffallend. Im Prinzip ist es eine schlechte Angewohnheit von mir, denke mir, kann man schon bemerken, dass ein Zeit- und Ortswechsel stattfand. Die Texte wirken oft ein bisschen wie mit dem Hackebeilchen zerstückelt.
Aber ausgerechnet an dieser Stelle würde ich keinen geschmeidigen Übergang sehen, also nicht erwähnen, dass Carla geht. Denn der zersägte Mann ist so voller Symbolik, dass jedes weitere Wort ein Wort zu viel wäre.

sagt er, dabei betont er Frank überdeutlich.
Überdeutlich find ich etwas ungeschickt gewählt. Klingt zu umgangssprachlich
Okay! Ich habe nun allzu deutlich eingesetzt. Besser?

Quizshow ist natürlich sehr betagt als Begriff. Das würde ich ändern. Das wirkt viel zu einfach. Passt nicht in den soliden Schreibstil, finde ich
Schmunzel, schmunzel. Den Texten merkt man natürlich an, dass die Autorin 40 plus ist.
Ich wusste nicht, dass der Begriff veraltet ist. Was klingt frischer?
Nur Quiz oder Show oder vllt Sendung?

Ich wende ich mich zum Gehen
Ein ich zu viel
Danke! Frage mich immer, warum man selber solche Dopplungen nicht erkennt.

Frank spürt meine Anspannung und fragt: „Gläschen Cabernet Frank gefällig, Madame?“
Gehört das "Frank gefällig" da wirklich hin?
Na ja, die Weinsorte heißt Cabernet Franc, kann auch Cabernet Frank geschrieben werden. Mag sein, dass du das gefällig als antiquiert wahrnimmst, möglicherweise ist es das sogar. Frank macht einen Scherz. Du siehst einen Tattergreis vor dir, der beim Tanztee über das Parkett schlurft und die weißhaarige, flotte Oma fragt: „Ein Tänzchen gefällig, gnädige Frau?" Tja, das waren noch Umgangsformen. :)

vergleiche ich uns mit Feuerwehrleuten, die einen Brand mit Öl zu löschen versuchen und sich anschließend über die Stichflamme wundern, die in den Himmel schießt
Ein durchdringender Vergleich. Klasse
Den Satz mag ich auch sehr.

Als er zurückkommt, zwängen sich die Strahlen der Nachmittagssonne durch die Jalousien und zerschneiden meinen Traummann in feine Streifen
Sehr gute Beschreibung
Hab ich ja schon erwähnt, die Metapher muss auch deshalb am Ende des Absatzes stehen bleiben. Der Zeitpunkt der Desillusionierung.

Danke für dein Interesse und deine Anregungen.

Liebe Grüße
peregrina


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An der Stelle wollte ich nachfragen: Findest du meine Sprache zu sachlich-nüchtern, sollte ich einen poetischeren, leidenschaftlicheren Ton anschlagen? Aber wohl doch nicht, wenn du meinst:

Nein, ich finde es gut so. Funktioniert doch, warum was ändern? :)

Hi, Carlo! Generelle sprachliche Umwälzungen sind nicht erforderlich, jedoch die Stelle mit dem Joke ist geändert und das Spiel der Zungen, herrje! ist das peinlich, :cool: ist erst mal getilgt.

 

Lass uns gemeinsam in den Text eintauchen und ein bisschen plaudern.
Ja, sehr gerne @peregrina .

Ja, das Thema ist etwas überbeansprucht, das Mäntelchen ziehe ich mir an. Aber mit diesem Teil drei der M-Geschichten mach ich den Sack endgültig zu und werde die Gemeinschaft zukünftig verschonen oder zumindest derartigen Stoff innovativer aufbereiten. Alter Wein in neuen Schläuchen.
Wenn du das weiter so anspruchsvoll. machst, brauchst du nicht verschonen. Ich werde mir bei Gelegenheit deine anderen dann auch mal anschauen. Jetzt bin ich ja neugierig geworden.

Na ja, die Weinsorte heißt Cabernet Franc, kann auch Cabernet Frank geschrieben werden. Mag sein, dass du das gefällig als antiquiert wahrnimmst, möglicherweise ist es das sogar. Frank macht einen Scherz. Du siehst einen Tattergreis vor dir, der beim Tanztee über das Parkett schlurft und die weißhaarige, flotte Oma fragt: „Ein Tänzchen gefällig, gnädige Frau?" Tja, das waren noch Umgangsformen. :)
Das rückt es für mich natürlich in ein neues Licht. Ich wusste nicht, dass der Wein so heißt, tut mir leid. Bei Wien kenn ich mich auch nicht so aus. Nächstes Mal recherchiere ich, bevor ich den Mund aufmache. So ist das gefällig natürlich nicht antiquiert oder dergleichen. Ich mag so was eigentlich sehr. Die gute alte Schule. Deswegen mag ich auch Stephen King Texte sehr. Der gebraucht öfter solche Ausdrücke alter Schule. find ich immer hinreißend.
Also jetzt check ich den Satz erst richtig. Danke für dir Erklärung.

Das ist interessant, dass du das so sagst. Bei vielen meiner Geschichten ist dieses abrupte Springen von Absatz zu Absatz auffallend. Im Prinzip ist es eine schlechte Angewohnheit von mir, denke mir, kann man schon bemerken, dass ein Zeit- und Ortswechsel stattfand. Die Texte wirken oft ein bisschen wie mit dem Hackebeilchen zerstückelt.
Aber ausgerechnet an dieser Stelle würde ich keinen geschmeidigen Übergang sehen, also nicht erwähnen, dass Carla geht. Denn der zersägte Mann ist so voller Symbolik, dass jedes weitere Wort ein Wort zu viel wäre.
Ok gut. War halt auch nur so ein Gedanke. Dachte mir ja irgendwo, dass es so sein sollte. Wollte nur mal deine Meinung dazu hören.
Kann ich mir gut vorstellen, wie du erst die Augen gerollt hast. Immer diese Schnulzen! :lol:
Du hast es aber gut gerettet:)
Schmunzel, schmunzel. Den Texten merkt man natürlich an, dass die Autorin 40 plus ist.
Ich wusste nicht, dass der Begriff veraltet ist. Was klingt frischer?
Nur Quiz oder Show oder vllt Sendung?
Naja, was heißt veraltet. Es wirkt so, als hätte das eine Schülerin geschrieben. Quiz hat mich so rausgerissen. Einfallslos klang es. Hm ... vielleicht so was wie:
„Na, Carla, wie steht’s. Alles in Ordnung? Was machen die Geschäfte?“
Was soll das werden? Eine Runde bedächtiges Nachtreten?
Oder wenn man etwas in Richtung Quizshow drin lassen will, sie nur andeuten: Was soll das werden? Sag die Wahrheit. Hundert Punkte und eine Waschmaschine sind deins.

Danke jedenfalls für den netten Austausch. Einen schönen Tag noch:).

 

@peregrina
Hallo Peregrina,
auch ich habe deine Geschichte gern gelesen, und kann mich den positiven Kritiken nur anschließen. Ich wusste zwar nach

Cara mia, du fehlst mir so. Cara, das klingt schön und lässt mich an Sonnenuntergänge am Meer denken. Cara, so nennt er mich seit dem Maskenball, seit wir wie Teenager geknutscht haben und die Finger nicht voneinander lassen konnten.

direkt wohin die Reise geht, aber ich bin sie gerne angetreten weil du in einem tollen Rhythmus schreibst. Außerdem erinnert mich die Geschichte an einen alten Freund, der über Jahre solche Spielchen gespielt hat. Normalerweise lese ich solche GZSZ Geschichten nicht so gerne, aber der Titel hat mich angesprochen und ich bin froh sie gelesen zu haben.
Bis auf weiteres alles Gute und Danke
Johannes

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @peregrina ,

als dein Text neulich erschien, dachte ich, Moment, das kenne ich doch. Hast du noch einmal daran gefeilt, oder ist es eine neue Variante des ewig alten Themas "Seitensprung"?

Ich muss ehrlich gestehen, auf Grund meines Alters fällt es mir zunehmend schwerer, mich gefühlsmäßig auf die Protagonisten einzulassen. Im Augenblick erlebe ich die Thematik vor allem aus der zweiten bzw. dritten Reihe, nämlich als die Dramen im Freundeskreis meines Sohnes und meiner Schwiegertocher. Für die sind es allerdings Geschichten, die ganz massiv ihren Alltag betreffen, z. B. eine Zufluchtsstätte anzubieten oder auch emotionale Hilfe zu leisten.

Natürlich, der Knochen Seitensprung ist mächtig abgenagt. Aber Betrug ist halt eines der ewigen Themen, und ich stelle immer wieder fest, mein Interesse will und will nicht nachlassen. Aber es geht ja im Text glücklicherweise nicht nur darum, dass sich zwei auf dem Teppich wälzen, sondern hauptsächlich um den langen Weg des Hin- und Hergerissenseins bis zu diesem Punkt, um die Problematik, dass sich die Prota zurückgezogen und in ihrer Traumwelt eingerichtet hat, dass die Ehepartner die Fähigkeit verloren haben, miteinander zu reden, und schließlich um eventuelle Konsequenzen der Untreue.
Dass du das Thema gekonnt subtil in einer Momentaufnahme festhältst, wurde schon an anderer Stelle gesagt. Dass du sprachlich auf hohem Niveau liegtst, ist auch unbestreitbar, da kriegst du von mir uneingeschränktes Lob. Über stilistische Fragen streite ich nicht mit dir. Ich weiß, du hast jede deiner Formulierungen sorgfältig geprüft, bestimmt an der einen oder anderen lange gebastelt, bevor du entschieden hast. Und wie ich dich kenne, wirst du, in ein paar Jahren, wenn dir die Texte wieder unterkommen, erneut das Gefühl verspüren zu polieren ... Ja, das kann ich gut nachvollziehen.
a, das Thema ist etwas überbeansprucht, das Mäntelchen ziehe ich mir an. Aber mit diesem Teil drei der M-Geschichten mach ich den Sack endgültig zu und werde die Gemeinschaft zukünftig verschonen oder zumindest derartigen Stoff innovativer aufbereiten. Alter Wein in neuen Schläuchen.
Das ist ein schönes Versprechen. Du brauchst nicht zu befürchten, dass dir die Leserinnen und Leser abhanden kommen, ich jedenfalls bin dabei, solange es der Kopf zulässt.

Einen sonnigen Herbst mit spektakulärem Abendrot wünscht dir
wieselmaus

 

Liebe @peregrina

ich denke Seitensprünge sind immer aktuell.
Es ist doch so, ein guter Verkäufer kann dir eine ganze Menge Kleidung verkaufen, auch wenn der Schrank voll ist.
Genauso wie ein guter Autor die hundertste Geschichte einer Beziehungskrise schreiben kann und sie gerne gelesen wird.
Sehr, sehr gerne gelesen.

Ich bin steif, als hätte ich einen Stock verschluckt, und drücke ihr die Schachtel Belgische Pralinen in die Hand, dieses widerlich süße Zeug, das seit Weihnachten bei uns rumlag.
Da wird schon sehr klar… die mag deine Prota nicht.
In Nächten wie dieser schleicht sich Frank in meinen Geist und macht es sich dort bequem. Ich warte auf dich, summt es in meinem Schädel.
So schön geschrieben.
einem Danach, in dem nichts mehr so sein wird, wie wir es kennen.
Fand ich etwas Zuviel.
Als er zurückkommt, zwängen sich die Strahlen der Nachmittagssonne durch die Jalousien und zerschneiden meinen Traummann in feine Streifen.
Toll:)

Liebe Grüße von der schwäbischen Alb
CoK

 

Ihr Lieben, @Silvita, @Pepe86, @Johannes Altfeldt, @wieselmaus und@CoK,

danke für eure Zeit, euer Interesse und die Leseeindrücke zu meiner Geschichte. Verzeihung, dass ich so verzögert antworte, aber mir fehlten vor Überwältigung die Worte. :D
Nein, ihr wisst ja selber, die Dinge des Lebens.


Liebe @Silvita,
danke für den zweiten Besuch oder war es der dritte?
Lass uns noch ein bisschen über Stil diskutieren:

Mmmh. Ich seh das bisschen anders. Einen eigenen Stil zu entwickeln und zu halten gelingt vielen Autoren gar nie. Dabei ist gerade das ja erstrebenswert, um sich von der Masse abzuheben. Ich denke, einen eigenen Stil zu haben bedeutet auf keinen Fall, dass man sich innerhalb des eigenent Stil nicht weiterentwickeln kann. :)
Ja, das sind kluge Gedanken. Danke! Wenn man eigenen Stil nicht gleich setzt mit Auf-der Stelle-treten, dann verliert der Begriff seine negative Konnotation. Ich hadere ja auch nicht wirklich mit meinem eigenen "Stil", ich beklage nur, dass ich so wenig flexibel bin und nicht auch noch andere Schienen fahren kann. Aber es bringt ja nix, wenn ich hier jammere, dafür haben wir im Forum schließlich den „Jammer-Tread“.

Ich weiß nicht, ob du in meiner Antwort an GoMusic gelesen hast, dass die Geschichte der dritte und letzte Teil einer Troika ist.

Hab seine Antwort überflogen, aber das ist mir nicht aufgefallen. Da muss ich natürlich mal nach den anderen Teilen gucken :D
Ja, und du hast nicht nur geguckt, du hast gründlich gelesen und kommentiert. Das nenn ich konsequent. Dankeschön für deine Ausdauer.

Hehe! Es soll ja auch diese offenen Beziehungen geben, jeder darf sich frei fühlen im Umgang mit seiner Sexualität und außereheliche Partner stellen kein Problem dar. Man will sich nicht einschränken, aber so erfolgreich scheint auch das Modell auf Dauer nicht zu sein.

Ja, das stimmt. Davon hab ich auch schon gehört :D Wenn das für beide passt, ist es ja gut.
Wenn’s passt, aber auch bei diesen Absprachen scheint es nicht ganz ohne Frustration abzulaufen. Weiß ich aber nur vom Hörensagen.

Sicher, der Betrug beginnt im Kopf. Es ist bedauerlich, dass Menschen in derartigen Situationen sich nicht bewusst sind, wie sehr sie ihren Partner mit dem Vetrauensbruch verletzen können.

Ja genau. Da sind wir ganz einer Meinung.
Jep. Irgendwie schaltet sich das Gehirn dann wohl aus und es geht nur noch um die Triebe.
Müsste man mal in einer Langzeitstudie genauer untersuchen, was das treibende Rad ist, ob die Hormone den Verstand ausschalten oder ob die Motive in tieferen Schichten zu finden sind.

Irgendeine Wendung hab ich am Schluss noch gebraucht. Es war mir wichtig, den Achim nicht wie einen Trottel erscheinen zu lassen, deswegen sein vermeintliches Wissen. Nun müsste ich mir die Frage gefallen lassen: Der weiß Bescheid und greift nicht ein? Vielleicht ahnt Achim, dass er Carla nicht halten kann, vllt hat er begriffen, dass beiden nur Abstand voneinander helfen kann. Herzlichen Dank dafür, dass du dich mit der Geschichte auseinandergesetzt hast.

Das finde ich auf jeden Fall sehr gelungen.
Okay, du hattest die Fragen nicht, das ist ein gutes Zeichen. Vielleicht rede ich mir auch nur ein, dass man mich mit derartigen Fragen bombardieren könnte.

Ich wünsche Dir einen guten Wochenstart und eine sonnige Woche.
So, nun hat meine Antwort so lange gedauert, dass ich die guten Wünsche eins zu eins zurückgeben kann. :Pfeif:

Liebe Grüße
pergrina


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Danke, dass du noch mal Rückmeldung gegeben hast, lieber @Pepe86. Jetzt kann ich dich natürlich nicht gleich wieder vom Haken lassen, weil ich es ganz genau wissen will. :)

Noch mal zu der Sache mit der Quizshow.
Erste Anmerkung deinerseits:

Quizshow ist natürlich sehr betagt als Begriff. Das würde ich ändern. Das wirkt viel zu einfach. Passt nicht in den soliden Schreibstil, finde ich
Da bin ich natürlich davon ausgegangen, dass man heutzutage einen anderen, mir unbekannten Begriff verwendet und fragte etwas hilflos:
Schmunzel, schmunzel. Den Texten merkt man natürlich an, dass die Autorin 40 plus ist.
Ich wusste nicht, dass der Begriff veraltet ist. Was klingt frischer?
Nur Quiz oder Show oder vllt Sendung?
Und jetzt sagst du, die Formulierung geht in Richtung Schüleraufsatz. Ich möchte einfach daran erinnern, dass es diese „Quizshow“ tatsächlich gibt und dass sie offiziell auch als Quizshow vermarktet wird. Also Quizshow weglassen, weil es nach einer betagten Schülerin klingt? :lol:

Mal im Ernst, dein Vorschlag könnte mir gefallen.

Oder wenn man etwas in Richtung Quizshow drin lassen will, sie nur andeuten: Was soll das werden? Sag die Wahrheit. Hundert Punkte und eine Waschmaschine sind deins.
Ja, nur Sag die Wahrheit! verwenden wäre eine brauchbare Lösung.

Danke dir, bis demnächst.
Liebe Grüße
peregrina

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Hallo @Johannes Altfeld,
schön, dass du mal reinschaust, da freu ich mich gleich doppelt bei so viel netten Worten.

Hallo Peregrina,
auch ich habe deine Geschichte gern gelesen, und kann mich den positiven Kritiken nur anschließen. Ich wusste zwar nach
Cara mia, du fehlst mir so. Cara, das klingt schön und lässt mich an Sonnenuntergänge am Meer denken. Cara, so nennt er mich seit dem Maskenball, seit wir wie Teenager geknutscht haben und die Finger nicht voneinander lassen konnten.

direkt wohin die Reise geht, aber ich bin sie gerne angetreten weil du in einem tollen Rhythmus schreibst.
Na ja, das ist nicht weiter tragisch, wenn du gleich im Bilde warst, die Geschichte ist ja nicht als Krimi konzipiert. Wenn das ein Text kann, also den Leser und die Leserin so zu binden, dass er/sie nicht vorzeitig aussteigt, dann hat man als Autor/Autorin einiges richtig gemacht. :read:

Außerdem erinnert mich die Geschichte an einen alten Freund, der über Jahre solche Spielchen gespielt hat.
Spannend, wenn Seitensprung zur Olympischen Disziplin erhoben wird. Man fragt sich, ob das Selbstwertgefühl ständig mit Trophäen aufpoliert werden muss.

Normalerweise lese ich solche GZSZ Geschichten nicht so gerne, aber der Titel hat mich angesprochen und ich bin froh sie gelesen zu haben.
Das ist schön zu lesen. Glaub es oder nicht, auch wenn meine Geschichten gerne immer mal in die Nähe derartiger Produktionen gerückt werden, ich halte auch in Literatur, Film und Fernsehen einen Sicherheitsabstand zu GZSZ und Verwandtschaft. ;)

Bis auf weiteres alles Gute und Danke
Johannes
Dir auch alles Gute und ich habe zu danken. Das hast du treffend formuliert: bis auf Weiters.

Liebe Grüße
peregrina

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Liebe @peregrina ,

als dein Text neulich erschien, dachte ich, Moment, das kenne ich doch. Hast du noch einmal daran gefeilt, oder ist es eine neue Variante des ewig alten Themas "Seitensprung"?

Sowohl als auch und noch viel mehr. Du kennst natürlich mein Personal aus den Vorgängergeschichten: die unnahbare Carla, den sprachlosen Achim und Frank, der mit Blicken und humorvollen Bemerkungen Carlas Panzer aufzubrechen versucht.

Ich muss ehrlich gestehen, auf Grund meines Alters fällt es mir zunehmend schwerer, mich gefühlsmäßig auf die Protagonisten einzulassen. Im Augenblick erlebe ich die Thematik vor allem aus der zweiten bzw. dritten Reihe, nämlich als die Dramen im Freundeskreis meines Sohnes und meiner Schwiegertocher. Für die sind es allerdings Geschichten, die ganz massiv ihren Alltag betreffen, z. B. eine Zufluchtsstätte anzubieten oder auch emotionale Hilfe zu leisten.
Die Problematik aktuell wie eh und je. Ist schon heftig, wie ein unüberlegter Schritt Lawinen ins Rollen bringen kann, die alles Gute und vermeintlich Stabile unter sich begraben.

Dass du das Thema gekonnt subtil in einer Momentaufnahme festhältst, wurde schon an anderer Stelle gesagt. Dass du sprachlich auf hohem Niveau liegtst, ist auch unbestreitbar, da kriegst du von mir uneingeschränktes Lob. Über stilistische Fragen streite ich nicht mit dir. Ich weiß, du hast jede deiner Formulierungen sorgfältig geprüft, bestimmt an der einen oder anderen lange gebastelt, bevor du entschieden hast.
Hehe! Manchmal bastle ich lange, bis ich mich endgültig festlege, da könnte man denken, ich bin die Erfinderin der Pedanterie. Aber es kommt auch vor, dass ich schnell mal oberflächlich einen Kompromiss in Kauf nehme.

Und wie ich dich kenne, wirst du, in ein paar Jahren, wenn dir die Texte wieder unterkommen, erneut das Gefühl verspüren zu polieren ... Ja, das kann ich gut nachvollziehen.
Wir durchlaufen ja mehr oder weniger eine Entwicklung in unserem Schreiben :klug:– auch wenn es nur ein Hobby ist – und mit uns entwickeln sich die Geschichten weiter. Und es immer wieder interessant, wie sich die persönliche Sicht auf Thema der KG und Umsetzung im Laufe von Jahren verändert.

a, das Thema ist etwas überbeansprucht, das Mäntelchen ziehe ich mir an. Aber mit diesem Teil drei der M-Geschichten mach ich den Sack endgültig zu und werde die Gemeinschaft zukünftig verschonen oder zumindest derartigen Stoff innovativer aufbereiten. Alter Wein in neuen Schläuchen.
Das ist ein schönes Versprechen. Du brauchst nicht zu befürchten, dass dir die Leserinnen und Leser abhanden kommen, ich jedenfalls bin dabei, solange es der Kopf zulässt.
Cool! Das ist ein nettes Kompliment und ebenfalls ein schönes Versprechen.

Dir eine aufregende Woche, im positiven Sinn und liebe Grüße
peregrina


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Liebe @peregrina

ich denke Seitensprünge sind immer aktuell.
Es ist doch so, ein guter Verkäufer kann dir eine ganze Menge Kleidung verkaufen, auch wenn der Schrank voll ist.
Genauso wie ein guter Autor die hundertste Geschichte einer Beziehungskrise schreiben kann und sie gerne gelesen wird.
Sehr, sehr gerne gelesen.

Hey, liebe @CoK , das liest wie ein Aufruf, mich weiter in diesem Metier zu tummeln. Das stimmt natürlich, das Thema wird immer wieder aufs Tapet kommen und das mit dem Verkäufer stimmt auch. :thumbsup: Man muss halt sehen, dass die Aufbereitung irgendwie neu und vllt auch die Konstellationen der Partner überraschend ist, dass sich meinetwegen plötzlich die Frauen zueinander hingezogen fühlen oder was weiß ich.

Ich bin steif, als hätte ich einen Stock verschluckt, und drücke ihr die Schachtel Belgische Pralinen in die Hand, dieses widerlich süße Zeug, das seit Weihnachten bei uns rumlag.
Da wird schon sehr klar… die mag deine Prota nicht.
Schließlich wird die Person, die bisher eine gute Bekannten oder gar Freundin war zur Konkurrentin, zu jemandem, der dem vermeintlichen Glück im Wege steht.

In Nächten wie dieser schleicht sich Frank in meinen Geist und macht es sich dort bequem. Ich warte auf dich, summt es in meinem Schädel.
So schön geschrieben.
Dankeschön! Ja, und sicher sehr realistisch.

einem Danach, in dem nichts mehr so sein wird, wie wir es kennen.
Fand ich etwas Zuviel.
Ich gehe mal in mich und überlege, was ich anders machen könnte. Aber irgendwie ist es doch auch für Carla der Punkt, an dem alles kippt.

Als er zurückkommt, zwängen sich die Strahlen der Nachmittagssonne durch die Jalousien und zerschneiden meinen Traummann in feine Streifen.
Toll:)
Freu mich, wenn er dir gefällt, mein brutaler, barbarischer, beinahe männerfeindlicher Satz – da muss ich immer höllisch aufpassen, dass ich nicht in eine Schublade gesteckt werde.

Liebe Grüße aus dem Platten Land von
peregrina

 

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