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Mach sie einfach tot

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19.01.2004
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Mach sie einfach tot

Eine strahlend helle Sommersonne zog ihre Bahn über dem ungarischen Himmel Siofoks. Familie Götzmann genoss ihre so knapp bemessene Ferienzeit gemeinsam am gepachteten Balatonufer. Die alltäglichen Streitereien in Deutschland hatte sie hinter sich gelassen und eingetauscht gegen neue. Diese betrafen nun die Urlaubskasse, den vergessenen Fotoapparat und andere weltbewegende Dinge. Derzeit war das angeschlagene Gesprächsklima eher kühl – eine willkommene Abwechslung in diesem Rekordsommer.
Die beiden Kinder Astrid und Bernd sielten sich einige Meter entfernt von der elterlichen Liegedecke durch das saftige Gras. Dabei zertraten sie unschuldig, wie Kinder nun mal sind, rot- und schwarzbepunktete Marinchenkäfer, zarte Grashüpfer und ähnliches bodenlebende Getier, das es nicht geschafft hatte, auf einer halsbrecherischen Flucht eben diesen zu retten.
Ihre jugendlichen Balgereien endeten schließlich in einem kleinen Ameisenhaufen, aufgeschüttet am Rand des vorbeiführenden Weges.
Die Ameisen, so plötzlich ihres Obdachs beraubt, stoben in aufgeregten Scharen über den Weg, auf der Suche nach den vermeintlichen Angreifern. Ohne offensichtliches Muster liefen sie kopf- und haltlos über die Gehwegplatten. Einige von ihnen aber erklommen die sockenfreien Sandalen des kleinen Bernd und zwackten ihn in die Zehen.
„Mama, Mama hier sind überall Ameisen.“, schrie er ganz aufgeregt ob dieses erschreckenden Naturschauspiels.
„Das ist voll eklig.“, stimmte seine kleine Schwester in die Tirade mit ein.
Die Mutter, ein Gebirge von einer Frau, wälzte ihre Hemisphären gemächlich nach oben.
„Mach sie einfach tot, mein Engelchen.“, sagte sie desinteressiert. Dann gaben ihre Arme den übermenschlichen Belastungen nach und ließen das wulstige Fleisch wieder zurück auf den Boden klatschen.
Mit einem feisten Grinsen auf den Wangen, hob Bernd seine noch immer belagerte Sandale zum finalen Schlag gegen das Insektenvolk. Diesem konnte jetzt nur noch ein Wunder helfen. Und wie sooft in diesem Universum, wenn ein ganzes Volk auf der Schwelle zum Tode erzittert, geschah ein solches just in diesem Moment.

Gerade wollte der Junge seinen Fuß wie eine biblische Strafe hernieder fahren lassen auf das sündige Ameisenbabel, da fiel ein weit größerer Schatten auf ihn selbst. Und auf seine Schwester, seine Mutter, seinen Vater – der bisher und auch vorher schon nicht viel zu sagen hatte – und den Rest des Strandes im Umkreis von 5 Kilometern.
Panik ergriff die Touristen und Einheimischen. Dann senkten sich aus dem Himmel die gewaltigen Beine dreier gigantischer Metallgebilde herab und belegten zur Empörung aller Anwesenden einen großen Teil des Westufers am See, welches um diese Tageszeit das schönste Licht bot.

Ac1a 11, Ad22 10 und Faa9 01 landeten auf dem kleinen Wasserplaneten. Dieser hatte recht nah an ihrer Reiseroute gelegen, und eine so gute Chance ihren Kühlwasservorrat aufzufrischen würde sich die nächsten zwei Lichtjahre nicht bieten. Außerdem benötigte 01 dringend wieder ein paar Tonnen Erz zur Materialproduktion. Und 11 war der Meinung gewesen, ein kleiner Auslauf unter Schwerkraft, wenn auch nur unter sehr geringer, würde ihnen allen gut tun.
Der ausgewählte Landeplatz lag am Ufer eines kleinen Sees, welcher genau die notwendige Menge fasste und auch eine ausreichende Süßwasserqualität besaß.
„Könnt ihr euch bitte etwas beeilen?“, funkte 10 unruhig an die beiden anderen. „Hier ist mir alles zu biologisch und chaotisch.“
„Nur die Ruhe mein kleines Titanschräubchen.“, versuchte 11 zu beruhigen. „Lass 01 noch etwas Erz konsumieren, und dann sind wir auch gleich wieder weg. Und guck doch mal, die fast rechteckigen Figuren und Gebilde auf dem Boden. Hier scheint es schon eine primitive Form von Intelligenz zu geben.“
Zögerlich gab 10 dieser Behauptung recht und versuchte ansonsten nicht weiter an den vielen biologischen Dreck rundherum zu denken.

Einige Minuten lang schien die Welt erfüllt vom metallischen Ächzen und Knarren der riesigen Maschinen, dann gesellte sich langsam ein neues Donnern, anfangs leise bald jedoch immer lauter werdend, hinzu.
Große Panzer russischen Fabrikats und in Diensten der ungarischen Armee rollten die breiten Zufahrtsstrassen heran. Ihr Ziel, die drei Riesenroboter mit offensichtlich außerirdischer Herkunft und eindeutig zerstörerischer Absicht, lag direkt voraus und war damit beschäftigt, den Spiegel des Plattensees zu senken, die umliegende Gegend zu zertrampeln und ganz allgemein den diesjährigen Tourismusverkehr empfindlich zubedrohen. Nach einer kurzen Debatte der jeweiligen Befehlshaber über Zuständigkeit und Befehlskette wurde einheitlich beschlossen, den kleinsten der drei Eindringlinge unter Beschuss zunehmen. Dann ging man dazu über, ein Haufen Hektik zu veranstalten und sinnlose Anweisungen durch die Gegend zu schreien. Schließlich hatte sich alle Truppenteile koordiniert und der Angriff der Verteidigungsarmee geriet ins Rollen. Großkalibrige Kugeln und Raketen wurden abgefeuert und trafen mit erstaunlich hoher Präzision nahegelegene Kirchtürme, Krankenhäuser und mehrstöckige Hotelanlagen. Irgendwann hatte man sich dann doch noch eingeschossen und der kleinste der Metallriesen geriet in arge Bedrängnis, wie es später im Medienbericht heißen würde.

„Irgendwas sticht mich hier die ganze Zeit.“ 01 unterbrach für einen kurzen Augenblick die Wasseraufnahme und sah sich um.
„Da sind ein Haufen kleiner Wesen und scheinen mich mit irgendwelchen primitiven Waffen zu beschießen.“, funkte er zu seinen Erziehungseinheiten.
„Pass bloß auf, dass du dich nicht allzu dreckig machst.“, kam es lapidar von 10 zurück.

Der beschossene Angreifer schien wohl sein Heil in der direkten Konfrontation suchen zu wollen. Gerade deutete er an, mit seinen Riesenfüßen die Reihen der Verteidigungstruppen nieder zustampfen, so dass es dort nicht wenige mit der Angst bekamen und auch einige Unterhosen später gewechselt werden mussten, da hielt ihn einer der anderen beiden Roboter mit seinem Tentakelarm zurück.

„Was sage ich immer!“, sendete 11 erbost auf allen Frequenzen. „So geht man nicht mit anderen um, auch wenn sie kleiner und schwächer als wir sind! Immerhin scheinen sie sogar intelligent zu sein. Wenn es dich stört, dann setz sie doch einfach woanders hin.“

Der Beschossene kam jetzt wieder auf die Verteidiger zu und begann mit seinen langen Schlaucharmen die kriegswichtigen Panzer und Fahrzeuge einzusammeln. Hals über Kopf stürmten deren Insassen ins Freie und suchten sich zu verbergen, wo immer ein Mensch hineinzupassen schien.

„Iieh! Da springen so kleine biologische Dinge raus und rennen überall rum.“ ekelte sich 01 und hätte beinahe die kleinen Metallwesen aus seinen Armen fallen lassen.
„Mach sie einfach tot, mein Blechköpfchen.“ sendete 10 ebenfalls angewidert von dieser dreckig biologischen Welt, auf die sie geraten waren. 11 nickte nur beiläufig mit seinem Hauptsegment und setze die Wasseraufnahme fort. Biologische Dinge, die rumrannten, waren wirklich ziemlich eklig.

 

Hmpf. Das ist wirklich ein äußerst klassisches Motiv: Die Dimensionsschraube. Der Mensch zertrampelt kleines Viehzeugs, dann kommen riesige Außerirdische und zertrampeln Menschen. In diesem Fall sogar mit weit ausgefahrenem moralischem Dampfhammer (in den Worten von 11).
Einzig dem kühlen Humor der Geschichte gebührt Lob, so dass diese 1001. Kopie des Motivs eher im oberen Bereich der "ewigen Dimensionsschrauben-Tabelle" anzusiedeln ist. Neue Ideen sind halt selten ...

Fazit: sprachlich ganz witzig, inhaltlich so alt, dass der Bart bis auf den Grund des Plattensees reicht :D

Uwe
:cool:

 
Zuletzt bearbeitet:

Tachi Uwe

Erstmal danke, dass ich von dir mal wieder ne kritik bekomme ;)

Irgendwie hab ich schon geahnt, dass ich sowas von dir hören würde,
aber ich wollte SciFi auch nicht neu erfinden :D

Es gibt von mir auch Geschichten mit (so hoffe ich zumindest) neuen Ideen, doch die sind alle etwas länger. Darum will ich die Leser zu anfang mit ein paar kurzen Häppchen anfüttern, dass sie später auch gewillt sind, sich in längere Texte einzulesen :read:

lg hagen

PS: Diese Szene mit der Familie am Ballaton hab ich selber so erlebt, und da konnte ich mir das mit dem Zeigefinger nicht verkneifen :)

PPS: Wenn du geschmunzelt hast, ist mein primäres Ziel schon erreicht :cool:

 

Hallo Hagen,
inhaltlich ist die Geschichte wirklich nicht die neueste, den erhobenen Zeigefinger hab ich wieder weniger gemerkt.

Prinzipiell fand ich die Stroy aber gar nicht so schlecht. Vor allem die Darstellung der Maschinenwesen, welche Ekel vor den biologischen empfinden fand ich ganz gut.

Fazit: Zwar kein Literarisches Meisterwerk aber, aber unter den Hunderttausenden Geschichten dieser Art bei weitem nicht die schlechteste.

glg Hunter

 

Hi Hagen,

Mich hat der moralische Dampfhammer doch getroffen. So fand ich das ganze zu aufgesetzt und zu offensichtlich, zu erfunden....

Besser häts mir gefallen, wenn zuerst die Riesenroboter gekommen wären, die Menschen gerade halt nicht zertreten hätten und das Kind dann den Ameisenhaufen zertrampelt. So wäre es dann wenigstens eine Überraschung gewesen.

Sprachlich fand ich deinen Text recht witzig.
Ganz am Anfang dachte ich wegen

Sommersonne zog ihre Bahn über dem Himmel von Siofok
dass es ein anderer Planet wäre. Vielleicht könntest du hier etwas einstreuen, dass der Ort am Plattensee liegt

Grüße
Bernhard

 

Hallo

Also, ich hab jetzt hin undn her überlegt und bin doch zu keinem richtigen Entschluss gekommen.
Wahrscheinlich werde ich aber doch in den nächsten Wochen nochmal ein zusätzliches Ende schreiben, was vielleicht den "angeblichen" Dampfhammer entschärft (oder ich tu es nicht)

Genau diese Aussage (mor. Dampfh.), so plump sie auch wirken mag, wollte ich ja rüberbringen. Eigentlich hatte ich gehofft das Ganze durch die kleine Wendung am Schluss (Robotervater hält seine Sohn eine Moralpredigt, bezieht sich dabei aber nur auf die in seinen Augen fast intelligenten "Metallwesen"=Fahrzeuge. Das Schicksal der "echten" Wesen ist ihm auch egal.) zu entkräften.
Falls das nicht stark genug rübergekommen ist, muss ich da noch dran basteln. Ansonsten mal sehen... ;)


mfg Hagen

 

Hallo Hagen,
die Geschichte klingt etwas fremd - vielleicht liegt es an gewollten kleinen Ungenauigkeiten: Die drei Raumkreuzer der Außerirdischen werden einerseits als Roboter andererseits als Maschinen bezeichnet: Überlichtschnelle Roboter hätten doch etwas präziser beschrieben werden sollen. In solchen Fällen verwende ich immer die Nanotechnologie-Version: Das Gebilde kann wie eine Amöbe seine Form verändern. Menschen werden etwas doof geschildert. Warum sollte das Militär Fehlschüsse machen? Entweder gab es bei den Roboter-Raumschiffen ein Abwehrsystem für Projektile gegnerischer Waffen oder die Geschosse treffen präzise. Rangordnung und Befehlgebung sind eigentlich festgelegt und würden kaum Schwierigkeiten bereiten. Es war ja auch nicht die Rede davon, dass die Bevölkerung schon konkret angegriffen worden war, so dass aus irgendeiner Panik was in Unordnung kam. Wenn die Panzersoldaten und Panzerartilleristen aus ihren Tanks springen, dann hieße es in der Fachsprache "ausbooten". So ist die sprachliche Diktion etwas zu sehr im Bereich unterer Umgangssprache gelandet. Wie groß sind die außerirdischen Gebilde? Die Bezeichnungen der drei Giganten haben wiederum Ähnlichkeit mit der Bezeichnung von Tanks, z.B. der 01 oder 10. Ist das nun wichtig, was ich da nachgefragt habe? Nun, mein erster Leseeindruck.
MfG Gerhard Kemme

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Gerhard

Also ich muss zugeben, ich find deinen Blickwinkel auf die Geschichte etwas befremdlich :confused:

* die Außerirdischen sind die Roboter sind die Raumschiffe. Dass sie über-lichtschnell sind, hab ich gar nicht gesagt, müssen sie auch nicht, denn was spricht bei einem fast ewig lebenden Geschöpf dagegen, sich mal eben einige Jahrhunderte auf eine kleine Reise zu machen.


* wenn da steht: "gigantisch" und "Riesenroborter" bin ich davon ausgegangen, dass sich der Leser schon die entsprechende Größe vor Augen führen kann. Außerdem wird erwähnt, dass die Roboter die Menge des Wassers im Balaton als ausreichend für ihr Kühlwasserbedarf einschätzen -> (wirklich)große Kühlwassertanks -> noch sehr viel größere Roboter.
Letzter Hinweis im Text auf ihre Größe war zudem diese Stelle:

...den Rest des Strandes im Umkreis von 5 Kilometern.
... die gewaltigen Beine dreier gigantischer Metallgebilde herab und belegten ... einen großen Teil des Westufers am See...
Ich hatte das als ausreichend zur Beschreibung empfunden


* Die Bezeichnungen der drei Roboter: 01, 10, 11 sind die binäre Darstellung von 1, 2 und 3


* Die Konfusion, das Danebenschießen und das allgemeine "doofe" Verhalten der Menschen sollte eine sarkastische Überspitzung des typischen Panikverhaltens "dümmerer" Tiere darstellen. Wenn Riesenroboter den See leertrinken und alles platt trampeln, wirkt das doch wie ein Angriff, und Panik in der Bevölkerung ist dann durchaus angebracht, denke ich.


* Vielleicht hast du es so nicht gelesen, aber ganz generell ist dieser Text aus zwei Blickwinkel geschrieben: dem der Menschen auf riesige, böse, außerirdische Roboter; und dem normaler Metallleute auf kleinen biologischen Dreck.

Hals über Kopf booteten deren Insassen aus...
würde irgendwie nach nichts klingen, auch wenns fachlich richtig wäre :)
Denn eigentlich sollte die Geschichte witzig sein :Pfeif: und nicht realistisch.

Is natürlich schade, wenn mein Text bei dir eher Unverständnis hervorgerufen hat, aber man kanns auch nicht allen rechtmachen ;)


mfg Hagen

 

Mach sie einfach ...

@Hagen
Wieso sollte jemand die Geschichte witzig finden? Weder Titel noch Handlung würde ich unter das Einordnen, was mit Humor oder Witzigkeit zu tun hätte. Hier begänne dann die Erörterung, was zum Lachen reizen würde. Bezüglich des eben genannten Genres hätte die Story so die Witzigkeit von "sie ruffelte ihre Stinkwäsche am Waschbrett" - es wird eine eher gemeinbürgerliche Stimmung erzeugt. Zur Witzigkeit gehört etwas mehr intellektuelle Finesse, z.B. könnte sich der eine Raumschiff-Robot so beim Starten von der Erde abstoßen, dass diese in stärkere Rotation versetzt wird und permanent dann am Strand die Sonne auf und unter geht: "Papi, kommt das, weil ich nach Osten gepinkelt habe?" Aber der humoristische Geschmack ist unterschiedlich. Wir haben hier völlig unterschiedliche Herangehensweisen: Warum sollte jemand die Geschichte lesen wollen?: Die Landung von so riesengroßen Gebilden ist zumindest etwas überraschend neu, der Kontrast zwischen der Plattensee-Atmosphäre und der Landung zumindest im Ansatz witzig, die Moralität ganz wohltuend. Aber ich erwarte meistens eine Ausgestaltung der verwendeten Technologien: Antrieb und Form des Raumschiffes, Ausarbeitung der Funkgespräche - wieso locker menschlich bei solchen Superwesen.
MfG Gerhard Kemme

 

Hallo Hagen,

weil mir gleich zu Anfang Douglas Adams' Anhalter durch die Galaxis
in den Sinn kam, hatte ich an Satire und nicht an witzig gedacht, so
dass mich auch die verschiedenen Sachen wie die Fehlschüsse der
Armee gestört hatten.

Und zu witzig passt IMHO einfach nicht der erhobene Zeigefinger schon
ganz zu Anfang.


tschuess
[|8:)

 

So jetzt bin ich durch mit der Abarbeitung alter Schuld.

@beide
Danke, dass ihr mir eure Gedanken zu meinem Text habt zukommen lassen, auch wenn wir hier anscheinend nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen.

@Gerhard
Erstaunlich wie sehr sich unsere Auffassungen von Humor unterscheiden, obwohl wir ja wahrscheinlich vom gleichen Planteten stammen :)

@Sven

weil mir gleich zu Anfang Douglas Adams' Anhalter durch die Galaxis
in den Sinn kam, hatte ich an Satire und nicht an witzig gedacht,
Interessant :hmm: Dann lag ich wohl im wahrsten Sinne des Wortes falsch, als ich mich bei der Lektüre des genannten Buches vor Lachen auf dem Boden rollte. Aber vielleicht hatte ich ja auch nur was falsches gegessen :D


frohes Neujahr
Hagen

 

Also das Therma ist zwar uralt, aber ich habe mich köstlichst amüsiert:D Vom Hocker reißen tut es mich nicht, aber trotz später Stunde musste ich mich einige male beherrschen, meine Eltern nicht durch Gelächter aufzuwecken:)

 

@Xion

Vom Hocker reißen tut es mich nicht, aber trotz später Stunde musste ich mich einige male beherrschen, meine Eltern nicht durch Gelächter aufzuwecken

Dann hoffe ich für dich, dass dir im Leben nie etwas wirklich Witziges passieren wird. Die Gefahr des Platzens wäre doch zu groß :D

Was heißen soll: Danke für die netten späten Worte :)

fnJ
Hagen

 

Hi Hagen,

witzig fand ich Deine Story auf jeden Fall, gerade wegen des Fehlens jeglicher intellektueller Finesse. Zumal mich der Text an meine eigene Story "Das Ufo" erinnerte: Die Begegnung 2er fremder Rassen mal aus anderer Sicht, den Spieß herumgedreht, und das Ganze in m.o.w. flappsigem Stil geschrieben.

Warum sollten auch alle Aliens so reden wie bei Star-Trek?

Apropos: Mussten es unbedingt Maschinen sein? Hab sofort an den ersten Star-Trek-Kinofilm denken müssen. Erinnerst Du Dich an das gigantische Maschinenwesen "Vya", welches die Enterprise als interessantes niederes Lebewesen ansieht, das aber leider von Bio-Einheiten kontaminiert ist und gereinigt werden sollte? - Und die Jungs und Mädels auf der Brücke rackern sich total einen ab, um Kontakt zu Vya aufzunehmen?

Shit, die Pointe gabs schon mal. :( Andererseits wenn Du mich nach Alternativen frägst: riesige Einzeller, Insekten, Reptilien ... alles schon mal dagewesen. Schwer, aus dem Thema was Neues rauszuholen.

Diesen unkoordinierten Militäreinsatz fand ich auch ne Spur zu banal. Bei deiner Story "Totgesagte" hab ich was ähnliches, glaub ich, (als Einziges) angekreidet. Das Ganze gleitet hier ein bisschen zu sehr ins Comic-hafte ab und beeinträchtigt dadurch den eigentlichen Biss. Im aktuellen Text dachte ich etwa an einen Polizeieinsatz aus einem Seyfried-Comic.

Trotzdem fand ich Deine Story witzig und leicht zu lesen, hab auch gelacht, und das halt ich n.w.v. für das Entscheidende. :D

N schönes neues Jahr. Gruß: splat

 

Hallo Forum!
Wenn ich bei "Old Splatterhand" lese: "Witzig fand ich Deine Story ... gerade wegen des Fehlens jeglicher intellektueller Finesse", dann werden interplanetarische Entfernungen zwischen - wo zwischen: Denkgewohnheiten, Bestrebungen, Rücksichtsnahmen, politischen Richtungen, philosophischen Systemen spürbar und sichtbar. Allerdings ist diese Systematik des Unintellektuellen in der Geschichte konsequent durchgehalten - selbst die Panzer ballern wegen schlecht berechneter Ballistik daneben. Für mich entstände hier die Frage, ob so Leser in bildungsferneren Bevölkerungsgruppen gewonnen werden können. Die Diskrepanz zwischen dem verwendeten Medium, Computer im (Inter)-Netzwerk, und dem bewußt etwas intellektuell tiefgestapelten Niveau der Story fällt mir dann auch noch so ein.
MfG Gerhard Kemme :cool:

 

Hi,

also mir hat die Geschichte ganz gut gefallen. Schon deswegen, weil diesmal keine kriegerischen Amis vorkamen.
Witzige Element waren auch viele vorhanden; die Kleineigkeiten dabei waren mir am Liebsten:

...funkte er zu seinen Erziehungseinheiten.

„Iieh! Da springen so kleine biologische Dinge raus und rennen überall rum.“ ekelte sich 01

...hob Bernd seine noch immer belagerte Sandale zum finalen Schlag gegen das Insektenvolk.

Gefällt mir.

Der moralische Zeigefinger fiel mir auch nicht sonderlich negativ auf. Das Mass gerade richtig.

Das Panzer nicht immer treffen, schon gar nicht, wenn sie hektisch reagieren müssen, ist mir noch aus meiner Bundeswehrzeit bekannt. Ist sogar wahrscheinlich.

Noch ein paar unlogische Sachen, die mir aufgefallen sind:

- Ameisenhaufen am Strand? Noch nie gesehn...
- Die Panzer waren viel zu schnell am Ort.

Fazit: Nette kleine Story für zwischendurch. Durchaus humorvoll. Leider ohne grossartige Pointe.

Gruß, Nordwind

 

@Gerhard Kemme:

Man muss doch nicht gleich Vertreter einer bestimmten Weltanschauung/Bildungsschicht oder gar ein Feind jeglichen Intellekts sein, um dessen konsequente Abwesenheit in einer Story mal ganz erfrischend zu finden!

Ich meine, dass eine gute Sci-fi sehr wohl ohne das so Star Trek-typische Techno-Gebrabbel auskommen kann. Ich halte es sogar für einen Pluspunkt in Sachen Realismus, dieses Klischee radikal zu subtrahieren.
Warum sollten sich Aliens nicht in ihrer - eigenen- Umgangssprache unterhalten? Eines der größten Menschheitsprobleme ist doch gerade, dass die Entwicklung des Bewusstseins nicht Schritt halten kann mit der technologischen Evolution.

Entsprechend hast Du auch genau erkannt, dass das Benutzen eines technologisch hochstehenden Mediums sich nicht unbedingt in der Sprache des Benutzers niederschlagen muss. Ich sehe darin jedoch keine Diskrepanz sondern muss an ein Axiom von Platon denken: Der Mensch ist nicht gleich dem, was er benutzt.

Demzufolge spüre ich die interplanetaren Entfernungen doch eher zwischen bodenständig/lebensnah/erdverbunden - und völlig hinterm Mond lebend.

Gruß: splat

 

Hi Hagen, (will auch mal meinen Senf dazu abgeben :))

ich beginne mal mit einem Zitat:

Splat schrieb:
Ich meine, dass eine gute Sci-fi sehr wohl ohne das so Star Trek-typische Techno-Gebrabbel auskommen kann. Ich halte es sogar für einen Pluspunkt in Sachen Realismus, dieses Klischee radikal zu subtrahieren.
Genau. Diese 2 Sätze von Splat bringen alles auf den Punkt. Sci-Fi war schon immer am besten, wenn unser eigener Alltag darin wiedergespiegelt wird. Ob nun comic-haft oder nicht, ob satirisch-humoristisch oder nicht. Wer die Wahrheit sucht, findet sie eher in sich selbst oder tausend Meter weiter auf der Kuhwiese, statt (wie Akte X uns weismachen will) irgendwo da draußen.
Der Fakt, dass du dich da dran gehalten hast (durch Beobachtung :thumbsup: ) und der trockene Humor haben mir an der Geschichte gefallen. Weniger gefallen hat mir, dass, wie natürlich auch schon bemerkt wurde, die Grundidee eigentlich ein uralter Hut ist.
So...hab ich irgendwas vergessen...nein...na dann...ich muss weg! :D

mfg
Prozac

 

Da hat sich wohl doch ne ganze Menge angesammelt, dass ich mich gewzungen sehe noch mal was zu sagen :D

@Splat

witzig fand ich Deine Story auf jeden Fall, gerade wegen des Fehlens jeglicher intellektueller Finesse.
Nun...ja...das soll wohl ein Kompliment sein.... Also danke, auch wenn ich dieser Äußerung etwas skeptisch gegenüber stehe.
Mussten es unbedingt Maschinen sein?
Mussten nicht, boten sich aber aus den von dir genannten Gründen an. Ja, ich geb zu, ich hab darüber nicht weiter nachgedacht, da ich diese Einstiegsszene(die eklige Familie) in irgendeiner Form überspitzt reflektieren wollte. Roboter waren da für mich das einfachste Mittel.
Das Ganze gleitet hier ein bisschen zu sehr ins Comic-hafte ab und beeinträchtigt dadurch den eigentlichen Biss.
Da hast du durchaus recht mit. Aber aufgrund des Alters der Geschichte werd ich da jetzt auch nichts mehr dran ändern ;)

Trotzdem fand ich Deine Story witzig und leicht zu lesen, hab auch gelacht, und das halt ich n.w.v. für das Entscheidende.
Exactement! :D Das gibt gleichmal ein artiges "Danke schön" von mir an dich

@Nordwind

Fazit: Nette kleine Story für zwischendurch. Durchaus humorvoll. Leider ohne grossartige Pointe.
Mit diesem Fazit muß ich wohl lernen zu leben :D Danke

@prozac

Der Fakt, dass du dich da dran gehalten hast (durch Beobachtung ) und der trockene Humor haben mir an der Geschichte gefallen.
Ich finds toll, was ihr alles hier rauslesen könnt :D Nein, im Ernst: Die ursprüngliche Absicht ging ja in Richtung Satire (wie ich schon weiter unten mal irgendwo geschrieben hatte) Und dafür benötigt man nun mal neben Humor und Überspitzung auch jede Menge Realismus, um ins (Lese)fleisch des Publikums zu schneiden. Von der Wart her war das so beabsichtigt und ist anscheinend auch ganz gut bei euch (bis auf Gehard) angekommen.

Weniger gefallen hat mir, dass, wie natürlich auch schon bemerkt wurde, die Grundidee eigentlich ein uralter Hut ist.
Zja, das is nun ma so. Die Geschichte selber ist ja auch schon ziemlich alt :)


@alle
Danke fürs Lesen, Kommentieren und Gedanken-drüber-machen. Und nun frisch ans Werk und neue Taten!


froher Ostergruß
Hagen

 

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