Was ist neu

Mahlzeit

Mitglied
Beitritt
14.05.2005
Beiträge
55
Zuletzt bearbeitet:

Mahlzeit

„Elben sind die Besten“, sagte Smork mit Kennerblick.
„Wald oder Fluss?“ Brondilla hielt einen Moment inne und schaute fragend zu ihm herüber.
„Egal. Hauptsache jung.“
„Mon Dieu, ihr Banausen.“ Francois flog einen großen Bogen und setzte sich zwischen sie. „Wald natürlich, ihr Narren. Und zu jung dürfen sie auch nicht sein.“ Wütend knuffte er Smork in die Seite. „Du musst noch viel lernen.“
Für einen Drachen hatte Francois einen echt fiesen Namen. Aber vom Essen verstand er etwas. Wie zum Beweis griff er mit geschlossenen Augen hinter sich, zog wahllos etwas aus der Menge und warf es sich in den Mund: „Zwerg. Männlich. Etwa 250 Jahre.“ Dann fuhr er sich mit der Zunge prüfend über die Lippen und schaute einen Moment nachdenklich zum Himmel: „Hat viel Rattenfleisch gegessen und wenig Sonnenlicht gesehen – aber das ist für Zwerge nicht ungewöhnlich.“ Triumphierend schaute er zu Brondilla hinüber, der eine Metallallergie hatte: „Hoher Mithril-Anteil. Sicher ein Zwergenfürst – die tragen so was.“
„Und. Was hat’s ihm genutzt? Nix.“ Brondilla grinste und furzte vernehmlich. Hinter ihm scheuten die Pferde der Königlichen Garde. Die Ritter hatten gerade einen Überraschungsangriff gegen Brondillas offene Stelle an der rechten Gesäßschuppe führen wollen. Röchelnd brachen Rosse und Reiter zusammen und ihre Gesichter liefen blau an. Brondilla merkte nichts davon.
„Schaut. Ich habe ein Essens-Rätsel für euch.“ Smork wühlte zwischen den Häusern der Stadt herum, als suchte er etwas. Dann zog er vorsichtig einen Ritter von seinem Pferd und hielt ihn hoch in die Luft. „Was ist das?“ Er ließ den Ritter fallen, der in seinem weit geöffneten Mund landete und mit blechernem Klang die Speiseröhre herunterrutschte. „Ach, Smork.“ Brondilla und Francois schauten gelangweilt zu ihm herüber und Brondilla antwortete gehässig: „Der Witz hatte so einen Bart.“ Dabei griff er sich ans Kinn und machte eine Geste, als ziehe er sich seinen nicht vorhandenen Bart lang: „’Armer Ritter’ natürlich.“
Smork drehte sich beleidigt um und schlug mit seiner Schwanzspitze ein Tempeldach zur Seite. „Wie ungeschickt.“ seufzte Francois versonnen. „Die Menschen hier schmecken etwas bitter – aber sie bauen schöne Häuser. Übrigens hatte ich hier einmal einen Zauberer. Der war so alt, der hat mir die ganze Bouillon verdorben.“ Vorsichtig griff er nach dem Dach des Tempels und versuchte es wieder auf das Mauerwerk zu setzen. Doch dann fiel sein Blick in die Ferne und er machte einen Freudensprung, unter dem der Tempel endgültig zusammenbrach. „C’est incroyable.“ Francois juchzte wie ein Drachenbaby. Brondilla und Smork blickten erstaunt zu ihm herüber und spuckten aus, was sie gerade im Mund hatten.
„Elefantenreiter. Sie kommen um die Stadt zu befreien“. Francois war bereits in der Luft und deutete aufgeregt auf die riesige Armee, die sich am Horizont abzeichnete. „Folgt mir.“
Brondilla und Smork erhoben sich träge. Francois war bereits vorgeflogen und kam mit zwei Elefanten in den Klauen wieder zurück. „Hier. Ich zeig’s euch genau einmal.“ Er hob einen der Elefanten auf Augenhöhe und ließ gekonnt einen kleinen Feuerstrahl auf seinen Nüstern züngeln: „Einundelfzig, zweiundelfzig, dreiundelfzig.“ Francois hielt den Atem an und die Flamme erstarb. Mit Kennermiene biss er in das flambierte Tier.
„Ich auch.“ grunzte Smork und riss Francois den zweiten Elefanten aus den Klauen. Dann schloss er die Augen und erzeugte einen viel zu großen Feuerstrahl: „Einundelfzig, zweiundelf... ups, verzählt.“ Smork pustete weiter und fing noch einmal von vorne an: „Einundelfzig, zweiundelfzig, dreiundelfzig, vierundelfzig.“ Voller Vorfreude öffnete er seine Augen und schaute fassungslos auf seine Krallen, zwischen denen eine kleine Staubwolke lautlos verpuffte: „Wo isser hin?“
Francois und Brondilla verzogen gequält ihre Gesichter und schlugen sich vor die Stirn. „Hoffnungslos.“ murmelte Francois und Brondilla ergänzte: „Blöd wie zehn Orks.“
Spät am Nachmittag lagen die drei Drachen gelangweilt und vollgefressen zwischen den Ruinen der Stadt. „Kumpels“, meinte Smork. „Ich bin so voll, ich könnte keinen Zwerg mehr fressen.“ „Das passt“, grinste Francois. „Ich habe gerade den König verspeist. Die Schlacht ist vorbei.“ „Fein“ sagte Brondilla. „Ein würdiges Ende.“ Zufrieden strich er sich über den Bauch. „Das war ein schönes Mahl. Und morgen fliegen wir zu meinem Cousin nach Japan und machen ein paar Hochhäuser auf.“

 

Hallo Karendic,
ich weiß nicht so wirklich, was ich von deiner Geschichte halten soll. Sie scheint mir mehr eine Ansammlung wirrer Drachenwitze zu sein als eine wirkliche Geschichte mit Plot und so. Vielleicht solltest du da noch einmal drübergehen? So erscheint es mir wie ein wirres Kuddelmuddel. Bau doch vielleicht noch eine zweite Handlungsebene ein, mit einem der Verteidiger der Stadt, das kann die Geschichte ein bisschen geradliniger machen. So ist die Idee zwar nett, die Umsetzung lässt allerdings zu wünschen übrig.
gruß
vita
:bounce:

 

Hallo Karendric,

Herzlich willkommen auf kg.de!

Und jetzt schon meine Kritik: So lustig fand ich deine Geschichte leider nicht. Warum? Wie vita schon gesagt hat, eine richtige Geschichte ist es nicht, nur eine Anreihung von lustigen Begenheiten, die mit der Zeit aber langweilig werden, weil du den Witz überspannst. Weniger wäre mehr gewesen. Du hättest dieses Gespräch vielmehr in eine Handlung integrieren können, wo es durchaus witzig gewesen wäre, über die kulinarischen Geschmäcker der Drachen zu erzählen (in einer kürzeren Fassung vielleicht :) ).

Für einen Drachen hatte Francois einen echt fiesen Namen.
Den versteh ich nicht ganz. :confused:

„’Armer Ritter’ natürlich.“
Den hab ich auch nicht witzig gefunden (sollte jedoch lustig sein, auch wenn's die Drachen nicht lustig finden.)

Liebe Grüsse
sirwen

 

Hi Karendric,

ich schließe mich meinen geschätzten Vorgängerinnen an: Die Geschichte war weder sonderlich witzig, noch wies sie einen ordentlichen Handlungsstrang auf.
Sie ist eine Anreihung von vermeintlich lustigen Begebenheiten, die stümperhaft miteinander verwebt wurden. Noch dazu hast du so ziemlich alles bei Mr. Tolkien geklaut, und dann durch den Kakao gezogen. Hat mir nicht gefallen, tut mir Leid.

Gruß
131aine

 

Hallo Karendric!

Also ich fand den Text ganz lustig. Er ist zwar fragmenthaft, aber so was liest man hier doch öfters. Und die Armen Ritter waren lecker ;-)

Grüße,
Garca

 

Hallo Karendric,

jetzt steht es 3:2 :D

Mir hat die Geschichte gefallen. Klar erinnert sie an Tolkien, aber welche gut geschriebene Ork-, Drachen-, Zwerggeschichte tut das nicht? Den armen Ritter kannte ich zumindest noch nicht. Schöne Unterhaltung für zwischendurch. Sozusagen eine Zwischenmahlzeit ;)

Gruß
George

 

Hallo George,

du hast sie also gefunden, meine erste Nicht-Gott- und darüber hinaus auch die allererste Kurzgeschichte, die ich überhaupt je im Leben geschrieben habe.

Erdacht hatte ich "Mahlzeit" eigentlich für meine Freundin, die zwar die HdR-Filme mag, die Tolkien-Romane aber zum einschlafen findet - daher habe ich meine Drachen halt mal die Ritter verspeisen lassen, sozusagen als kleine Rache der gepeinigten Bestie (gemeint ist das Drachengeschlecht nicht meine Freundin) an den "Guten". Und aus dieser Intention erklärt sich auch die Nähe zur Tolkien-Fantasy (z.B. Mithril), die ich nicht leugnen kann und die hier sogar zugegebenermaßen beabsichtigt war.

Dass die Geschichte keine richtige Geschichte ist, muss ich allerdings zugeben - es gibt keine spannende Handlung, "Mahlzeit" plätschert mehr vor sich hin. Da haben Vita et al. ganz Recht.

Aber ich gelobe Besserung - und die nächste Fantasy-Geschichte die ich verfasse wird dann auch Handlung haben (kann auch sein, das stattdessen einfach nur ein paar Drachen einen kleinen grünen Linguistikprofessor aus Oxford auf dem Feuer rösten) - mal schauen.

Gruß,
Karendric

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom