Was ist neu

Mary

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05.05.2008
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Mary

Im Folgenden bringe ich die Ereignisse der letzten Tage zu Papier. Einerseits, um meinen Verstand wieder in klare Bahnen zu lenken, anderseits – und das wird wohl der wahre Grund sein – weil ich dadurch ein wenig Zeit gewinnen kann. Ein wenig Zeit, bevor ich meine Feigheit ablegen und eine endgültige Entscheidung treffen muss.
Schuld an alledem ist Mary.

Es begann damit, dass ich diese fremdartige Pflanze im Schaufenster eines Blumengeschäfts erblickte. Sie war etwa eineinhalb Meter gross und hatte einen kräftigen Stamm, das Holz eine Nuance unter Schwarz. Handbreite Blätter wucherten aus dem Stamm, einige fast einen Meter lang. Auf der blaugrünen Grundfarbe waren sie über und über von tiefroten Linien gezeichnet, die wie nässende Schnittwunden glänzten und ihnen ein fleischiges Aussehen verliehen. Eigentlich war diese Pflanze ein groteskes, ein hässliches Ding. Trotzdem kaufte ich sie.
Zuhause stellte ich sie vor die Kommode, die in der linken Ecke meines kleinen Zimmers stand. Da sie hier ausserdem genügend Tageslicht durch das Fenster erhalten würde, erschien mir der Platz perfekt.
Ich musste an Mary denken, und ich beschloss, die Pflanze nach ihr zu benennen, wie ich schon meinen Hund nach ihr benannt hatte. Der Hund ist tot, und Mary habe ich zuletzt gesehen, als sie im Gerichtssaal gegen mich ausgesagt hat – doch der Gedanke an sie hat sich in meinem Hirn verbissen und frisst sich jeden Tag ein Stück tiefer.
Mary Stern. Sie war meine grosse Jugendliebe gewesen, und ich liebe sie noch heute. Ich hatte sie so lange fast rasend vor Glück und Stolz ausgeführt, bis ich herausfand, dass ihr eigentlich nur etwas an meinem Roller und dem damit verbundenen Komfort lag und sie sich zur körperlichen Ertüchtigung lieber mit Phil Andor im Schuppen hinter ihrem Haus traf. Und ich Idiot hatte sie noch nicht einmal nackt gesehen. Ja, sie war ein Succubus gewesen, ein verdammter Dämon mit langen blonden Haaren und betörenden Kurven.
Im Badezimmer auf dem Flur füllte ich ein Glas mit Wasser, gab ein wenig Flüssigdünger hinzu und goss meine neue Mary mit diesem Gemisch. Das Licht der Abendsonne fiel nun direkt auf ihre langen, dicken Blätter und liess deren seltsame Musterung blutrot erstrahlen.

Am nächsten Morgen wachte ich schweissgebadet auf. Drückende Hitze herrschte in meinem Zimmer, und ich war von der tropischen Luft völlig benommen. Müde glitt mein Blick über das „Boogie Nights“-Poster an der Wand, weiter zum Fernseher, über die Trainingshose am Ende des Bettes – und erstarrte dann in der linken Ecke des Raumes. Die Luft dort flimmerte und war von Hitzeschwaden durchzogen. Dahinter war Mary nur unscharf zu erkennen.
Ich eilte zum Fenster und riss es auf. Der kühle Schwall Luft war wundervoll. Im selben Moment begann die Pflanze zu fauchen.
Ich erschrak und sprang rückwärts und rammte mir dabei die Ecke eines Fensterflügels in den Rücken. Doch ich beachtete den Schmerz nicht und begaffte mit offenem Mund dieses exotische Schauspiel.
Das Fauchen kam von den roten Linien. Sie waren nun viel breiter und hatten sich zu tiefen Furchen entwickelt. Wie offene Schnittwunden, die nicht bluteten, aber zischend gegen die kühlende Morgenluft protestierten.
Und die Blätter waren gewachsen. Sie bedeckten die Kommode dahinter fast vollständig, nur eine Ecke ragte noch trotzig aus dem dichten Grün. Es war, als würde Mary ihr Revier abstecken.
Ich schob einige der Blätter beiseite. Der gestern schon massive Stamm hatte nun einen Durchmesser von etwas über zwanzig Zentimetern. Sollte Mary in derselben Geschwindigkeit weiter wachsen, würde bald ein grösserer Topf vonnöten sein.
Mittlerweile war das Fauchen leiser geworden und das Flimmern verschwunden, und ich konnte meine Gedanken wieder ordnen. Ich überlegte mir, den Blumenhändler im Kaufhaus zu konsultieren oder gar von meinem Umtauschrecht Gebrauch zu machen. Eine Pflanze, die im Zeitraffer wuchs, konnte ich nicht gebrauchen, und sei sie noch so faszinierend bemustert.
Meine Motivation, diesen monströsen Strauch durch das wie jeden Samstag massiv überfüllte Kaufhaus zu schleppen, hielt sich jedoch in Grenzen, und telefonisch würde mir der Blumenmann kaum helfen können.
Da mir nichts Besseres einfiel, beschloss ich, das Problem auf Montag zu verschieben. Dann würde ich sie ohne Gedränge und Geschubse zurückbringen können.

In der folgenden Nacht fand ich kaum Schlaf. Ruhelos wälzte ich mich auf meiner Decke hin und her, während Schweiss durch meine krampfhaft geschlossenen Augenlider sickerte und ein unangenehmes Brennen verursachte. Ich schlug die Augen auf und wischte mir das nasse Haar von der Stirn.
Die Hitze war schlicht phänomenal.
Ich knipste die Bettlampe an und sah auf die Armbanduhr: kurz vor fünf Uhr morgens. Durch einen Druck auf den Knopf schaltete das Digitaldisplay auf die Temperaturanzeige um. Ich war nicht überrascht, als ich eine Vier und dahinter eine Sechs und wieder dahinter das Symbol für Grad in Celsius ablas.
Ich sah zu Mary hinüber. Sie gedieh prächtig – und in den letzten Nachtstunden war sie wieder gewachsen.
Scheisse. Verdammte Scheisse.
Die Blätter waren einen weiteren halben Meter länger; kreuz und quer lagen sie über-, neben- und untereinander, in konfusen, fast obszönen Verrenkungen. Auch der Stamm war nochmals dicker geworden, und die Pflanze ragte nun bis unter die Zimmerdecke. Offensichtlich war sie nachtaktiv.
Auf der Bettkante sitzend überblickte ich das Ausmass der Invasion, welche die Pflanze über Nacht auf mein Zimmer begonnen hatte: Der Blumentopf war zerborsten und gab den Blick auf kräftige Wurzeln frei, die sich wie missgestaltete Spinnenbeine im Boden verkrallten. Erde lag überall verstreut – sie schien darauf nicht angewiesen. Mein gelber Teppich war nun grünblau mit roten Mustern. An einer Stelle drängte eine Sportsocke aus dem Blättermeer, an einer anderen das Foto von einem Mondgesicht mit nur einem Auge. Erst bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass das Mondgesicht eine weibliche Brust und das Zyklopenauge die zugehörige Warze mit Hof war. Eines meiner Erotikmagazine gab seinen Platz nicht kampflos auf.
Ungläubig schüttelte ich den Kopf.
Welcome to the jungle.
Die riesigen Blätter hatten nicht nur den Boden besetzt. Auch die Zimmerwand hinter der Pflanze war mit Marys Auswüchsen nachgerade zugekleistert worden – die Blätter schienen fest an ihr zu kleben. Einige hatten die Kante zur Zimmerdecke bereits überwunden und breiteten sich nun in der Horizontalen über mir ungehindert aus.
Der Tisch war kaum mehr als solcher erkennbar: Besitz ergreifend hatten sich die feisten Blätter auf ihm ausgebreitet, und es sah nicht so aus, als würden sie mir den Platz in Kürze wieder zugestehen. Das Fenster war frei zugänglich geblieben - die Wand darum herum war jedoch von dichtem Grün bewachsen und liess die Glasscheiben wie ein Tor in eine andere Welt erscheinen.
Schweiss lief mir ins Auge, und ich stand barfuss und nur mit einer Unterhose bekleidet auf, um das Fenster zu öffnen.
Ich fragte mich, ob dann das schreckliche Gezische von gestern wieder losgehen würde.
Es war befremdend, die Pflanzenblätter an den nackten Fusssohlen zu spüren. Sie waren warm, und unter dem Druck meiner Füsse schmatzten sie widerlich. Ich hatte das Gefühl, über frisches Fleisch zu gehen.
Plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz im rechten Fuss. Erschrocken zog ich das Bein in die Höhe, verlor das Gleichgewicht und landete unter einem dumpfen Plumpsgeräusch auf meinem Hintern. Mein Fuss fühlte sich an, als wäre ich über glühende Kohlen gelaufen, und ich zog ihn immer noch am Boden hockend an mich.
Kurz vor der Ferse fehlte mir ein kleines Stück Fleisch. Bestürzt betrachtete ich das etwa fingerhutbreite Loch in der Fusssohle, aus dem munter wie ein Bergbach unentwegt Blut strömte und sich über die Pflanzenblätter ergoss.
Ich fluchte laut.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht rappelte ich mich auf und humpelte zum Nachtkästchen, in dessen unterster Schublade ich neben anderen Dingen meine Mini-Apotheke aufbewahre. Nachdem ich mich mit Jod und Pflaster verarztet hatte, zog ich nicht nur Socken sondern auch ein Paar Schuhe an.
Meine Augen glitten suchend über den Wirrwarr aus grünblauen Blättern und roten Mustern.
Worauf bin ich bloss getreten?
Zuerst fand ich nichts, dann sah ich es – und hielt die Luft an.
Ein Maul befand sich am Ende eines dünnen Stiels, der aus den roten Furchen von Marys Blättern wuchs. Es war nicht grösser als das obere Glied eines Daumens und sah aus wie eine schwarze Murmel, der man eine Mundöffnung mit langen, schlanken Zähnen aufgemalt hat.
Nur war dies keine Murmel. Und die Zähne waren auch nicht aufgemalt. Das verdammte Ding hatte mich gebissen!
Irr und blind schnappte es nach etwas – möglicherweise nach mir – und präsentierte seine nadelfeinen Reisszähne. Es mussten Dutzende sein, und von einigen tropfte noch mein Blut. Im rechten Mundwinkel klebte ein Fetzen meiner Fusssohle.
Mein Gott!
Dumpf hämmerte der Puls in meinen Schläfen. Die Beklemmung, die sich vom Bauch ausgehend in Richtung meiner Speiseröhre rankte, verursachte mir einen Kloss im Hals und setzte sich dort fest.
Das kleine Zähneding öffnete und schloss sein Maul ununterbrochen.
Für einen Moment war ich überfordert: Mary, die sich in horrender Geschwindigkeit ausbreitete und mein Zimmer in Beschlag nahm; die roten Furchen, die zischten und kreischten; ein kleines, wahnsinniges Maul, das sich in der Luft verbiss; und die vor Hitze flimmernde und flirrende Luft im Zimmer.
Ich rüttelte hektisch am Fenstergriff und riss die Flügel auf. Die kühle Luft schlug mir ins Gesicht, sie sog sich regelrecht in mein Zimmer.
Mary brüllte vor Zorn. Ihr Fauchen zerfetzte die Stille, prallte von den Wänden ab und trommelte wütend in meinen Gehörgängen. Die Blätter zuckten und wanden sich, verdrehten sich schützend ineinander, vibrierten über mir an der Decke, klatschten zappelnd an die Wand: Sie erhoben sich gegen mich. Mit einem brutalen Schmatzlaut zerplatzte das kleine Maul, sein Oberkiefer wurde an den Fernsehbildschirm geschleudert und hinterliess dort eine schleimige Spur. An seinem Halsstumpf, der in besseren Zeiten bloss das Ende eines Pflanzenstiels gewesen wäre, hing in bizarrem Winkel die untere Zahnreihe, und graue Masse platschte auf die umliegenden Blätter. Es sah aus wie Hirn.
Starr vor Angst hielt ich mir die Ohren zu. Ich hielt die Luft an. Mein Kopf war leer. Ich stand einfach da. Reglos.
Ich weiss nicht, wie viel Zeit verging, bis Mary sich wieder beruhigte – doch es fühlte sich an wie Stunden. Irgendwann liess das Kreischen und Zucken und Platzen nach, wurde weniger, verstummte.
Keuchend stiess ich Luft aus und wagte es, die Hände ganz von den Ohren zu nehmen. Die Blätter rührten sich nicht mehr. So unschuldig und still lagen sie da, klebten an den Wänden, klammerten sich an die Decke, dass ich für einen kurzen Augenblick eine Sinnestäuschung in Betracht zog.
Unmöglich, dass sich eine Pflanze so heftig gegen Frischluft wehrte. Unmöglich, dass sich eine Pflanze gegen überhaupt irgendetwas wehrte! Nicht zu vergessen dieses ekelhafte, kleine Maul.
Doch dann: Pochende Schmerzen kurz vor der Ferse des rechten Fusses. Der wage Glaube an eine Sinnestäuschung zerplatzte einsam im kühlen Luftstrom, der von draussen durchs Fenster hinein zog. Erschöpft liess ich mich aufs Bett fallen, bemüht, die Schleimspur am Fernseher zu ignorieren.
Was nun? Es war Sonntag, der Blumenhändler nicht erreichbar. Polizei? Feuerwehr? Nervenarzt? Einen beschissenen Exorzisten?
Böse starrte ich Mary an.
Verdammtes Scheissgewächs. Fuck.
Ich warf ein Kissen nach den Blättern. Sie zischten nicht.

Ich rief weder die Polizei, noch die Feuerwehr, ebenso wenig einen Psychiater oder katholischen Priester. Stattdessen döste ich durch den Nachmittag und erwachte erst wieder, als die letzten Rottöne der Abendsonne am Himmel verblassten.
Mary: unverändert. Gut.
Mein Magen meldete sich hungrig zu Wort, und ich bestellte Knoblauchbrote, die ich nur zur Hälfte aufass, und einen Kasten Bier, den ich gierig leer machte. Danach fühlte ich mich besser.
Ich stellte den Fernseher an – auch, damit sich die eklige Schleimspur nicht mehr so deutlich vom toten Bildschirm abhob. Terror, Sex und Werbung – auch hier alles wie immer. Ich stellte den Fernseher wieder aus.
Missmutig schob ich ein paar Pflanzenblätter zur Seite, um die untere Schublade des Nachtkästchens öffnen zu können. Ich zog mein Drehbuch heraus und begann zu schreiben.

Halbtotale auf die Waschküche, wo Mary steht. Ihre Kleidung ist schmutzig.
Nahaufnahme von Mary. Sie zieht sich aus, schiebt alles in die Waschtrommel.
Zoom auf die Brüste.
Kameraschwenk auf die Tür. Der Nachbar kommt herein.
Halbtotale. Mary sieht den Nachbarn neckisch an, berührt sich provozierend.
Mary: „Aber Herr Nachbar, Sie können doch nicht einfach so hereinplatzen. Ich bin ganz nackt!“
Der Nachbar

Ich legte den Stift weg.
Verdammt, selbst für einen Porno ist das schlecht.
Ich betrachtete die neun Zeilen Unsinn und ersetzte überall „Mary“ durch „Kim“. Kim, so hiess die Protagonistin meines neuen Drehbuchs, von einer Mary war auf den sechs vorhergegangenen Seiten nie die Rede gewesen.
Ich seufzte und fluchte, beides gleichzeitig, und wünschte, Mary würde sich nicht so in meinem Kopf festsetzen. Geschweige denn in meinem Zimmer. Trotzdem sah ich zu ihr hinüber. Gross und grün und rot und kräftig thronte sie in der Ecke, ihre Schergen und Handlanger über die ganze Fläche des Zimmerbodens verbreitet. Der Raum gehörte ihr.
„Morgen ist Montag. Morgen kommst du weg.“ Ich sah die Pflanze herausfordernd an. Sie reagierte nicht.
Der Blumenmann würde eine Motorsäge mitnehmen müssen, um Mary hier rauszuschaffen, aber das war sein Problem. Ich würde daneben stehen und grinsen und mich freuen, dass ich endlich wieder Platz in meinem kleinen Zimmer habe.
„Morgen ist Montag.“ Mehr zu meiner Beruhigung als an Mary gerichtet.
Ich schlief bei offenem Fenster ein.

Flimmernde Hitze riss mich am Montag aus traumlosem Schlaf. Ich stöhnte und spürte, wie mir der Schweiss in Rinnsalen über die Stirn lief. Trübe registrierte ich, dass das Fenster geschlossen war. Marys Blätter hatten über Nacht die Fensterflügel zugenagelt und verdunkelten den Raum.
Scheisse, dachte ich.
„Scheisse!“ sagte ich laut.
Ich atmete ein, ich atmete aus.
Dann grinste ich: „Heute ist Montag, Dreckstück!“
Ich rufe den Blumenmann, der Blumenmann bringt seine Motorsäge. Die Motorsäge kreischt, kreischt lauter als Mary. Die Blätter fallen von der Decke, von den Wänden, purzeln zu Boden, bleiben dort liegen – kein schnappendes Maul zu sehen. Der Stamm zerbirst unter dem schreienden Metall. Mary plötzlich ganz klein. Erde wird weggeräumt, Licht durchflutet das Zimmer. Es gehört wieder mir.
Genauso wird es ablaufen.

Mein Hirn sagte: Jetzt stehe ich auf, öffne das Fenster, hebe mein Telefon vom Boden auf, rufe den Blumenkerl.
Doch mein Körper blieb liegen. Ich fühlte mich beengt.
Verdutzt knipste ich die Bettlampe an und sah hin.
Oh, Gott, dachte ich.
Ich habe Angst, dachte ich.
Ich sagte nichts mehr.
Unterhalb der Hüfte umspülte mich ein Blättermeer. Rote Furchen schlängelten sich durch einen blaugrünen Ozean und zerschnitten ihn in kühnen Mustern. Meine Beine waren irgendwo darin verloren; ich konnte sie nicht sehen, spüren, bewegen.
Mary. Sie wollte mich. Leidenschaftlich hatte sie mich in ihre Blätter gebettet, begierig hielt sie mich umklammert. Ihre tentakelartigen Auswüchse waren in unzähligen Lagen um mich geschlungen und fesselten mich an meine Matratze.
Mein Herz raste.
In der Ecke triumphierte Mary flimmernd – sie hatte das Zimmer während der letzten Nacht vollends in ihre Gewalt gebracht. Von der Decke herab hingen die Blätter wie Lianen, wanden sich die Wände empor wie Efeu, und der Boden war undurchdringlich wie eine Flut aus Königsfarnen.
Mary, die Spinne, hatte ihr Netz in meinem Zimmer gespannt – immer grösser, immer feingliedriger, immer enger. Und ich zappelte jetzt darin.
Warum? Ich dachte es atemlos.
Neben mir hörte ich ein Reissen: Riiii-iiii-tsch! Dann ein Knirschen. Unverwandt starrte ich direkt in ein kleines Maul, das seine Kiefer mahlen liess. Auf einem langen Stiel, der aus einem der zerfurchten Blätter an der Wand wuchs, wippte es hin und her, als versuche es Anlauf zu nehmen und mit Schwung in meine Richtung zu schnellen. Wie ein Springteufel federte es vor und zurück und grinste mich mit knirschenden Zähnen an. Ich sah in das Gesicht eines blinden Idioten.
Mein Verstand setzte aus. Panisch wand ich mich auf meinem Bett, versuchte, meine Beine freizustrampeln, zerrte planlos an meinen Fesseln, riss mit aller Kraft an ihnen, keuchte, schrie und heulte. Plötzlich: das Geräusch berstender Knochen. Völlig perplex betrachtete ich das meterlange Blatt, das ich gerade abgerissen hatte. Die Furchen darin fauchten heiser, und aus den Enden der zerfetzten Pflanzenstiele ergoss sich braunes Gelee.
Mary blutete.
„Du Hure!“ Zusammen mit dem Blatt schleuderte ich ihr meine Wut entgegen. „Heute ist Montag, Miststück! Heute bist du dran!“
Hysterisch packte ich ein weiteres Blatt auf Höhe meiner Oberschenkel und zerrte daran. Meine Finger krallten sich in das grüne Fleisch und rissen blutende Wunden auf. Braun spritzte der Glibber an die Wand und in mein Gesicht. Immer tiefer vergrub ich meine Hände in dem Brei aus Schleim und Blättern, riss an allem, was sie zu fassen kriegten. Gleichzeitig begann Mary wieder zu zischen. Ohrenbetäubend.
Hör auf, hör auf, hör auf, hör auf! Ein unheiliger Choral donnerte mir entgegen.
Ich hörte nicht auf, ich machte weiter. Noch schneller, noch rasender zerstörte ich meine Fesseln, strampelte mit den Beinen, zerschlug Blatt um Blatt um Blatt – kostete meinen Triumph. Ein Maul platzte irgendwo aus seiner Furche, ich riss es mitsamt dem Stiel einfach ab und schmetterte es zu Boden, wo es weiter gierig um sich schnappte. Graue Masse tropfte aus dem zertrümmerten Schädel, und es begann hungrig, sein eigenes Hirn zu fressen. Ich brüllte und zerrte weiter an Marys Armen, und in mein Brüllen mischte sich wie Gewehrfeuer das Brechen von weiteren Knochen. In meinen Händen hielt ich zwei grosse Blätter, und ich konnte einen Teil meines befreiten Beines erkennen. Ich grinste.
Hör auf, hör auf, hör auf, hör auf! Sie wimmerte.
Sie wimmert, dachte ich und erkannte viel zu spät, wie sich eine Armee von grünen Greifarmen über den Boden, über die Wände, über die Decke in meine Richtung schlängelte. Die Blätter, die mich ans Bett fesselten, spannten sich plötzlich und zogen sich dann in einer einzigen kollektiven Bewegung so straff um meine Beine, dass ich vor Schmerz laut aufschrie.
Als Mary ihren Griff wieder lockerte, stöhnte ich erschöpft. Die Haut an meinen Beinen brannte, und ich konnte spüren, wie das Fleisch darunter pulsierte.
Wieder schlug sie zu, zog die Riemen stramm. Erbarmungslos. Tränen schossen mir in die Augen, und ich biss mir die Unterlippe blutig. Mary bestrafte mich und schickte weitere Wächter, die mich festhielten, sich um mich schlangen und die Reihen ihrer gefallenen Kameraden schlossen. Wie eine Brandung rollten sie auf mich zu und bedeckten zielsicher all die Stellen, die ich vorhin freigelegt hatte. Eisern hielten sie mich umklammert – Mary hatte meinen Aufstand mühelos zerschlagen.
Kraftlos liess ich mich in mein Kissen fallen. Eine grüne Flut wogte an meiner Zimmerdecke, und ich schloss die Augen. Es war zuviel. Ich versteckte mich hinter dem unruhigen Schwarz meiner Augenlider.

Riiii-iiii-tsch! Reissendes Geräusch, ähnlich wie Papier.
Ich schnellte hoch, riss die Augen auf. Roter Schleier vernebelte mir die Sicht, und ich drückte heulend die Hand an meine schmerzende Stirn. Blut lief in breiten Bächen über das Handgelenk und tropfte auf meine Brust. Mein Blick fiel nach rechts, wo sich ein Maul frenetisch öffnete und schloss, öffnete und schloss, öffnete und schloss – es war hungrig und blutverschmiert, und ich schmeckte ihm.
Ich packte es am Stiel, nahm die zähnebleckende Kugel zwischen Daumen und Zeigefinger und drückte zu. Über den Schädel zog sich ein tiefer Riss, Hirnmasse trat aus und quoll mir über die Finger. Das Maul schnappte unbeirrt weiter, und ich warf es weit von mir. Von Ekel geschüttelt versuchte ich so gut wie möglich, die Hirnmasse an der Bettkante abzustreichen.
Immer noch lief mir Blut ins Auge. Das Mistvieh musste mir ein ziemlich grosses Loch in die Stirn gebissen haben. Ich hielt ein Kissen daran, um die Blutung zu stoppen.
Nicht schlafen, kein Auge zumachen, wach bleiben, wachsam bleiben! Fuckfuckfuck!
Noch einmal packte ich die Blätter und riss brüllend an ihnen. Im selben Moment zogen sie sich wieder so stramm um meine Beine, dass mir die Luft wegblieb.
„Verdammt, was willst du?“ Heiser schrie ich Mary an.
Keine Antwort – aber die brauchte ich auch nicht. Mir war klar, was sie wollte: Spielen und Fressen, Katz und Maus.
Wieso sonst fesselt sie mich nur an den Beinen?
„Hilfe!“ Ich heulte es in Richtung der Wohnungstür. „Hilfe!“
Ich wartete, hoffte, wusste, dass es umsonst war.
Noch einmal: „Hilfe! Hört mich jemand?“ Bis sich meine Stimme überschlug. Niemand antwortete, niemand klopfte an der Tür, keiner drückte auf die Klingel. Herzlich willkommen in der gleichgültigen Anonymität der Grossstadt.
Das Telefon! In derselben Sekunde, in welcher der Funke Hoffnung aufglühte, erlosch er auch schon wieder. Es lag am Boden, irgendwo im Dickicht vergraben. Enttäuscht schlug ich auf meine Fesseln.
Sofort wurden sie straff gezogen.
Riiii-iiii-tsch! Eine Furche riss auf, und ein Maul ploppte heraus. Diesmal an der Decke.
„Oh, nein, oh, nein…“ Ich flüsterte nur noch. „Bitte…“
Riiii-iiii-tsch! Zu meiner Rechten. Mir wurde schlecht vor Angst.
„Hilfehilfehilfe!“ Ich schrie, bis ich Kupfergeschmack im Mund hatte und mir bewusst wurde, dass ich alleine hier verrecken werde.
Überall platzten Mäuler aus Furchen. Ich zählte sie nicht – ich wollte nicht wissen, wie viele mahlende Kiefer sehnsüchtig darauf warteten, sich in mein Fleisch zu verbeissen.
Dicht neben meinem linken Ohr krachten zwei Zahnreihen aufeinander. Reflexartig wirbelte ich herum, packte den Stiel des Zähnedings mit beiden Händen und brach ihn entzwei. Dann schlug ich es mit voller Wucht auf die Kante des Nachtkästchens. Der Schädel brach so sauber in der Mitte durch, als hätte ich mit dem Präzisionswerkzeug eines Chirurgen gearbeitet. Müde liess ich ihn auf den Boden fallen.
Ich sah mich um: Kiefer und Zähne überall. Wie eine idiotische Acapella-Truppe öffneten und schlossen sie ihre Münder ohne Unterlass und sangen ein stummes Lied, das vom Tod erzählte. Die meisten hingen von der Decke herab und konnten mir noch nicht gefährlich werden, doch vor mir wippten einige schon bedrohlich in meine Richtung. Wieder schnappte ich mir eines und vernichtete es an der Kante des Nachtkästchens.
Durst trocknete mir die Kehle aus, und ich fühlte, wie die Hitze in meinem Zimmer weiter zunahm. Schwitzend und durstig, blutend und gefesselt sass ich in meinem Bett, und Verzweiflung mischte sich mit grimmigem Zorn.
„Du wirst nicht gewinnen! Du tötest mich nicht! Du tötest mich nicht!
Aber ich wusste, dass ich hier elendiglich zu Grunde gehen würde, wenn ich nicht bald handelte. Verdursten oder langsam gefressen werden – diese Wahl wollte ich nicht treffen.
Also handelte ich.

Den .357er Magnum Colt Python Revolver hatte mir mein Vater zu meinem achtzehnten Geburtstag geschenkt.
„Wenn du dir damit ins Knie schiesst, gibt’s eine Woche Hausarrest“, hatte er mit gespieltem Ernst angemerkt. Fünf Tage später starb er bei einem Jagdunfall. Das Schicksal ist manchmal – nein, eigentlich immer – eine zynische Drecksau.

Ich öffnete die unterste Schublade des Nachtkästchens so gut es ging und nahm den Revolver hervor. Ich klappte die Trommel aus: sechs Patronen. Das sollte reichen.
Meine Hände zitterten, als ich auf Mary zielte. Mutlos liess ich die Waffe in meinen Schoss sinken.
Du willst doch nicht ernsthaft mit diesem Ding auf eine beschissene Pflanze ballern?
Nein, will ich nicht. Ich versuche, den verdammten Teddybären beim Tontaubenschiessen zu gewinnen.

Ich spannte den Hahn, ich hielt die Luft an, ich nahm Mary ins Visier. Zögernd berührte mein Zeigefinger das kalte Metall des Abzugs – dann löste sich der Schuss.
Der Knall dröhnte in meinen Ohren, und ich hatte das Gefühl, schlagartig taub zu werden. Mary stand in der Ecke meines Zimmers, aus den Furchen ihrer kräftigen Arme brachen weiter bezahnte Murmeln hervor – ich hatte sie nicht getroffen.
„Fuck“, knurrte ich und zog den Hahn wieder zurück. Die Trommel drehte sich, eine weitere Patrone wurde vor den Lauf transportiert – noch fünf Schuss.
Die zweite Kugel bohrte sich tief in den Stamm. Gelee strömte aus der Wunde, und sofort begann Mary zu kreischen. Sie schrie, sie erbrach ihren Schmerz, und die Mäuler öffneten und schlossen sich so schnell, als würden sie vor Angst mit den Zähnen klappern. Vielleicht taten sie das sogar.
„Hab ich dich!“, kreischte ich zurück und spannte den Hahn erneut. Jetzt war ich es, der ihr das Lied vom Tod sang.
Sie zog die Fesseln stramm, strammer als je zuvor – doch ich liess mich nicht beirren: Der Schuss krachte, und Blätterfetzen flogen wie Konfetti durch die Luft. Es war berauschend.
Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie zwei Mäuler mich gleichzeitig ansprangen, eines von der Decke, das andere von rechts. Schreiend liess ich den Revolver fallen und versuchte, mich wegzudrehen – doch ich war zu langsam. Die Zähnedinger bohrten sich tief in meine Schulter und rissen Fleischstücke heraus. Aus dem Spiel, das Mary mit mir spielte, war schon lange bitterer Ernst geworden - aber ich war nicht bereit, sie gewinnen zu lassen.
Ich klatschte das Maul neben mir an die Wand, und Gehirnmasse spritzte in alle Richtungen.
„Herzlich willkommen in meinem Zimmer, du Wichser!“, brüllte ich die zerquetschte Kugel an und konnte gerade noch ausweichen, als die andere wieder in meine Richtung schnellte.
Sie baumelte vor mir hin und her und knirschte mit den Zähnen. Ich nahm den Revolver und schob ihr den Lauf direkt ins rastlos ratternde Maul. Sie kaute darauf herum wie ein Zweijähriger an einer Zuckerstange. Mein Zeigefinger zuckte am Abzug, aber ich wollte den Moment auskosten, mich von meiner Überlegenheit tragen lassen. Einsam rief mir ein kleiner Teil meines Verstandes zu, keine Munition zu verschwenden, aber er wurde von einem unbändigen Gefühl der Macht überrollt und erstarb innert Sekunden.
„Fuck. You.“ Ich liess die Worte meine Lippen umspielen – dann drückte ich ab. Das Zähneding explodierte, und ein Nebel aus Hirn und Kiefersplittern und zerfetzten Blättern hüllte mich für einen Augenblick vollständig ein.
„Ja! Verrecke!“ Ich triumphierte.
Riiii-iiii-tsch! Drei gleichzeitig – ganz in meiner Nähe. Mein Triumphgeheul erstarb.
Ich riss die Magnum herum und zielte wieder auf Mary. Ich konnte nicht erkennen, ob aus der Wunde in ihrem Stamm noch Blut floss – sie hatte ihre Blätter schützend davor geschoben.
Noch zwei Patronen.
Ich spannte den Hahn – und mir wurde klar, dass ich etwas übersehen hatte: das Fenster! Ich schwenkte den Revolver ein wenig nach rechts und betätigte den Abzug. Unter hellen Klirren zerbarst das Glas hinter Marys Armen und prasselte zu Boden. Die Blätter, die sich daran festgesaugt hatten, fielen schlaff herunter, und Licht und Luft durchfluteten das Zimmer.
Mary schrie so laut, dass sie meine Hilferufe beinahe übertönte. Doch ob sie oder ich von draussen gehört wurde, war nebensächlich – solange nur einer von uns gehört wurde. Wir kreischten um die Wette – sie zornig, ich hilflos – und der Einsatz war hoch: Ihr Leben gegen meines.
Irgendwann wurde sie leiser, und ich tat es ihr gleich. Meine Kehle brannte und war rau wie Wüstensand. Viele der Zähnedinger waren in der frischen Luft zerplatzt. Aber nicht genug – bei weitem nicht genug. Ich lauschte: Niemand rief „Hallo?“, niemand rief „Brauchen Sie Hilfe?“, und noch immer klopfte keiner an die Tür. Der Alarm eines Autos heulte, irgendwo bellte ein Hund – sonst nichts. Keine Menschenstimmen, keine vorbeifahrenden Autos, nur Stille, Stille, Stille und Gebell und der Alarm. Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so einsam gefühlt, und ich begann verzweifelt zu weinen. Ich weinte, bis ich nicht mehr weinen konnte und Lethargie mich in einen diffusen Nebel hüllte.
Riiii-iiii-tsch!
Mein Verstand ertrank qualvoll in einem Meer aus Revolverrauch, Furcht und wahnsinnigen Mäulern.
Ich kapitulierte.
Noch eine Patrone.

Jetzt ist es Nacht, und ich bin ein Gefangener. Noch immer. Ich sitze hier und schreibe beim Licht der Bettlampe in das Heft, das einst mein neues Drehbuch werden sollte. Ich schreibe, damit ich nicht wahnsinnig werde. Ich schreibe, damit ich nicht einschlafe. Links von mir schnappt ein Maul in meine Richtung, und überall klebt Hirnmasse – ich hatte neben dem Schreiben so einiges zu tun.
Gerade eben hat Mary die Fesseln wieder angezogen – ihr vergeht wohl langsam die Lust an unserem Spiel, und sie will es zu Ende bringen. Sie ist die Katze, ich bin die Maus – an der Rollenverteilung wird nicht mehr zu rütteln sein. Ich warte darauf, dass sie weitere Wächter schickt. Weitere Wächter, die mich einspinnen wie einen Kokon.
Doch wie ich bereits sagte: Sie wird nicht gewinnen. Sie wird mich nicht töten.
Noch eine Patrone übrig.

Von draussen dringen armdicke Äste durchs zerstörte Fenster. Der Baum vor dem Haus muss in den letzten Stunden der Nacht wie im Zeitraffer gewachsen sein.

 

Hey Dude

Mein Zimmer belegte im Wettbewerb um die höchste unerklärliche Raumtemperatur der Stadt eindeutig einen Spitzenplatz.
Ist Geschmacksache, mein Geschmack ist es nicht solche Vergleiche anzustellen.
1. Weil es für mich etwas albern klingt. 2. Weil er das einfach nicht wissen kann.
und in den letzten Nachtstunden war wie wieder gewachsen
.
sie
Welcome to the jungle.
:D
Okay, auch albern. Da gibts noch ein paar Sätze, bei denen ich denke, der Dude ist ein lustiger Kerl, aber das passt jetzt nicht zur Geschichte.
Wobei man nicht jeden Tag von einer fleischfressenden Pflanze liest, erst recht nicht in Horror. Deshalb lasse ich dir das mal durchgehen. Aber wenn die Geschichte sich selbst nicht ernst nimmt, dann kann ich sie erst recht nicht ernst nehmen. Von daher, wenn du echten Horror aufkommen lassen willst, dann würde ich auf Jokes verzichten, oder zynische Kommentare und Anmerkungen. ;) Aber auch das ist Geschmacksache, manche brauchen halt die Auflockerungen.
welche der Pflanze am nächsten war, musste irgendwann während der Nachtstunden kapituliert haben.
Auch der Tisch konnte nur noch mit Mühe als solcher identifiziert werden.
Du hast paar Mal so Worte drin, die für mich nicht unbedingt in fiktiven Texten passen, und die bei mir nicht gerade irgendeine Stimmung rüberbringen, weil sie eben kalt und nüchtern sind.
dem Druck meiner Füsse schmatzen
schmatzten
Ich hielt die Luft an. Mein Kopf war leer. Ich stand einfach da. Reglos. Es war schrecklich.
Jap, das kannst du raushauen, das kann man sich - glaub ich - denken. :P
Meine Theorie der Sinnestäuschung zerplatzte einsam im kühlen Luftstrom, der von draussen durchs Fenster hinein zog.
Hier auch. Theorie. Hört sich gleich wissenschaftlich an. Worte wie: Vermutung, Befürchtung, Verdacht ... erzeugen gleich für mich viel mehr Atmosphäre und Stimmung als Theorie.
Die Rettung war so nah und doch so fern,
Autsch. Nee, das ist so eine doofe Phrase, geht mal gar nicht.

Auch insgesamt würde ich sagen, dass du da mehr kürzen kannst. Was du kannst, ist, detailliert zu erzählen. Kann man machen, manchmal hat das die Spannung gekillt. Aber sonst habe ich mit großem Interesse weitergelesen.

Das Ende habe ich nicht ganz verschieden. Draußen wächst so etwas wie eine Anti-Mary?
Und die echte Mary ... weswegen zerrt sie ihn vor Gericht? Belästigung?
Und die Geschichte spielt in Amerika, oder? Sonst hätte ich dir sämtliche englische Worte angestrichen. :P

Müde glitt mein Blick über das „Boogie Nights“-Poster an der Wand
Jap, Popliteratur pur, würde ich mal sagen . :)

Insgesamt eine nette Unterhaltung, habs nicht bereut gelesen zu haben, zumal dein Stil sehr flüssig und verständlich ist. Hat Spaß gemacht, weiter so. :)

JoBlack

 

Hey JoBlack,

erstmal heissen Dank fürs Lesen und die äusserst aufschlussreiche Kritik!

Interessanterweise hast Du vieles "angekreidet", was mir ebenfalls Kopfzerbrechen bereitete. Den ersten von Dir zitierten Satz hab ich gleich mal gestrichen, er ist tatsächlich unnötig und bringt Humor an der falschen Stelle. "Welcome to the jungle" lass ich vorerst stehen, weil's für mich da passt. Werde mir Deinen Einwand aber weiterhin durch den Kopf gehen lassen und die Stelle vielleicht doch noch ändern.

Du hast paar Mal so Worte drin, die für mich nicht unbedingt in fiktiven Texten passen, und die bei mir nicht gerade irgendeine Stimmung rüberbringen, weil sie eben kalt und nüchtern sind.

Gute Anregung! Hab ich entsprechend geändert und werd ich mir künftig merken. Danke!

Autsch. Nee, das ist so eine doofe Phrase, geht mal gar nicht.

Hast Recht. Ist ersatzlos gestrichen.

Auch insgesamt würde ich sagen, dass du da mehr kürzen kannst.

Ganz ehrlich: das glaube ich Dir aufs Wort - aber ich habe keine Ahnung, wo. Die Geschichte war mal rund fünf Seiten länger, bevor ich mit dem Kürzen begonnen habe. Könntest Du mir eventuell eine genaue Stelle zeigen, die wegfallen sollte?

Das Ende habe ich nicht ganz verschieden. Draußen wächst so etwas wie eine Anti-Mary?

Mehr eine Komplizin. Es steckt die Überlegung dahinter, dass Mary vielleicht nicht die einzige Pflanze ist, die unangenehm schnell wächst und auch nicht die einzige, die so gefrässig ist. Aber wissen kann der Protagonist das nicht. Ich habe versucht, das mit der Stille draussen und der Tatsache, dass niemand auf das Rufen und das zerschossene Fenster reagiert, ein wenig anzudeuten.

Und die echte Mary ... weswegen zerrt sie ihn vor Gericht? Belästigung?

Exakt so war's von mir gedacht. Allerdings möchte ich es dem Leser überlassen, dazu eine eigene Theorie (hach, ich mag das Wort halt...) aufzustellen.

Und die Geschichte spielt in Amerika, oder? Sonst hätte ich dir sämtliche englische Worte angestrichen.

Ich hatte Kanada im Kopf, aber die USA lass ich auch gelten. ;)

Jap, Popliteratur pur, würde ich mal sagen . :)

Aha, ein Kenner! :D


Hat Spaß gemacht, weiter so. :)

Das freut mich sehr! Vielen Dank! Und besten Dank nochmals für die ausführliche Kritik!

Gruss,
Dude

 

Hey Dude

Ich gehe mal rüber und such die Stellen raus, die du mMn kürzen kannst, ohne etwas ausgelassen zu haben.
(Ich schreibe selbst lange GEschichten und mir tut selbst das Kürzen weh, deswegen versuche ich das, garantiere aber für nichts. Letztendlich bist du der Autor und musst eine Entscheidung treffen.)

Meine Wohnung - eigentlich ist es nur ein Zimmer – ist bezüglich seiner Dimensionen nicht sehr grosszügig. Das Bett befindet sich rechterhand, auf der linken Seite steht der Arbeits- und Esstisch. Auch sonst ist der Raum unspektakulär ausgestattet: Ein Fernseher am Ende des Bettes, ein Nachtkästchen mit meinem Drehbuch darin und neben dem Fenster eine winzige Kommode.
Küche, Dusche sowie Toilette befinden sich auf jedem Stockwerk zur gemeinsamen Nutzung.
Interessiert mich nicht, ist das von Belang? Kürzen.
Hier würde sie ausserdem genügend Tageslicht durch das Fenster erhalten. Ich schob sie noch ein wenig nach rechts, dann nickte ich.
Das ist so ein Satz, das weder für die Geschichte wichtig ist, noch irgendwie interessant klingt. Kannst du ersatzlos streichen.
Ja, sie war ein Succubus gewesen, aber einer mit langen blonden Haaren und betörenden Kurven.
Da gibts kein "aber". Die sind oder sollen betörend sein und nirgends steht, dass sie brünett sind, von daher.
Im Badezimmer auf dem Flur füllte ich ein Glas mit Wasser, gab ein wenig Flüssigdünger hinzu und goss meine neue Mary mit diesem Gemisch.
Reicht nicht ein: "Ich pflegte sie sorgsam" aus? :)
Du musst dir halt Platz für die wichtigen Beschreibungen lassen.
Der gestern schon massive Stamm hatte nun einen Durchmesser von etwas über dreissig Zentimetern.
Weißt du, wie viel dreißig Zentimeter sind? Das ist ja dann schon ein Baum!
Welcome to the jungle.
Aja, das ist okay, denke ich.
Es fühlte sich an wie Stunden, in Wahrheit wird es keine Minute gewesen sein.
Er ist bestimmt nicht in der Lage so eine nüchterne Einschätzungen zu machen.

Ich zog mein Drehbuch heraus und begann zu schreiben.

Halbtotale auf die Waschküche, wo Mary steht. Ihre Kleidung ist schmutzig.
Nahaufnahme von Mary. Sie zieht sich aus, schiebt alles in die Waschtrommel.
Zoom auf die Brüste.
Kameraschwenk auf die Tür. Der Nachbar kommt herein.
Halbtotale. Mary sieht den Nachbarn neckisch an, berührt sich provozierend.
Mary: „Aber Herr Nachbar, Sie können doch nicht einfach so hereinplatzen. Ich bin ganz nackt!“
Der Nachbar

Ich legte den Stift weg.
Verdammt, selbst für einen Porno ist das schlecht.
Ich betrachtete die neun Zeilen Unsinn und ersetzte überall „Mary“ durch „Kim“. Kim, so hiess die Protagonistin meines neuen Drehbuchs, von einer Mary war auf den sechs vorhergegangenen Seiten nie die Rede gewesen.

Das wird er wohl kaum noch einmal schreiben. Das kannst du auf drei Sätze komprimieren.

Wenn du selbst noch einmal darüber gehst, findest du bestimmt noch ein paar unwichtige Sätze oder Absätze, die du verdichten kannst.
Hab jetzt nur oberflächlich drübergelesen.

Es steckt die Überlegung dahinter, dass Mary vielleicht nicht die einzige Pflanze ist, die unangenehm schnell wächst und auch nicht die einzige, die so gefrässig ist.
Hmm, dann wird es so etwas wie Alien vs. Predator? Beide kämpfen darum, wer zuerst die Figur auffrisst?
Ich hatte Kanada im Kopf, aber die USA lass ich auch gelten.
Gibts da Hinweise darauf, die ich überlesen habe?
Aha, ein Kenner!
Nein, ich meinte jetzt nicht Popp-Literatur :P Sondern wirklich Pop-Literatur. Du hast da ja auch eine Google - Fernsehen - Werbung - Terror - Stelle drin.

JoBlack

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey JoBlack,

Ich gehe mal rüber und such die Stellen raus, die du mMn kürzen kannst, ohne etwas ausgelassen zu haben.

Wow, vielen Dank für Deine Mühe! Ich habe beinahe alle von Dir vogeschlagenen Stellen gekürzt, sie sind in der Tat unnötig. Am Wochenende werde ich mich nochmals in Ruhe dransetzen und mir mit nem Marker anstreichen, was sonst noch entbehrlich ist.

Den einen Satz, in dem es ums Giessen der Pflanze geht, werde ich drinlassen, weil der Leser dadurch einerseits erfährt, dass sich das Badezimmer auf dem Flur befindet (er könnte sich sonst fragen, was denn Mary mit dem Badezimmer in meiner Wohnung anstellt - das wollte ich verhindern) und andererseits, dass der Protagonist ein seltsames Verhältnis zu Mary hat, wenn er in Bezug auf die neue Pflanze von seiner "neuen Mary" spricht.

Die Stelle mit dem Drehbuch lass ich auch mal drin. Ich finde sie einerseits auflockernd, andererseits wollte ich auch hier wieder zeigen, wie sehr der Protagonist Mary verfallen ist.

Da gibts kein "aber". Die sind oder sollen betörend sein und nirgends steht, dass sie brünett sind, von daher.

Stimmt. Habe ich geändert.

Weißt du, wie viel dreißig Zentimeter sind?

JA! ;)

Das ist ja dann schon ein Baum!

Na gut, hab ich gekürzt - im wahrsten Sinne... :)

Er ist bestimmt nicht in der Lage so eine nüchterne Einschätzungen zu machen.

Jep, auch so ein Satz, bei dem ich wusste, dass da was nicht stimmt. Jetzt weiss ich endlich, was.

Das wird er wohl kaum noch einmal schreiben.

Da hab ich mir lange darüber Gedanken gemacht. Warum ich's dringelassen habe, siehe oben, was die Logik angeht: Die kann mich mal, der Typ will Zeit gewinnen. :D Trotzdem hast Du absolut recht.

Wenn du selbst noch einmal darüber gehst, findest du bestimmt noch ein paar unwichtige Sätze oder Absätze, die du verdichten kannst.

Werd ich tun, die Geschichte gewinnt dabei immer mehr an Konzentration.

Hab jetzt nur oberflächlich drübergelesen.

Und 'ne Menge gefunden! Danke Dir!

Hmm, dann wird es so etwas wie Alien vs. Predator? Beide kämpfen darum, wer zuerst die Figur auffrisst?

Nein, ich sehe sie eher als Raubtiere, die nicht zwingend gegeineinander, aber auch nicht miteinander jagen. Wie in der Natur halt: Gibt's irgendwo "Aas" zu holen, lockt das andere Raubtiere an. Für mich viel wichtiger ist jedoch die Annahme, dass es draussen wahrscheinlich nicht viel besser aussieht, als in der Wohnung des Protagonisten.

Gibts da Hinweise darauf, die ich überlesen habe?

Überhaupt nicht. Wichtig ist die Grossstadt - wo sich die befindet, ist egal.

Nein, ich meinte jetzt nicht Popp-Literatur :P Sondern wirklich Pop-Literatur. Du hast da ja auch eine Google - Fernsehen - Werbung - Terror - Stelle drin.

Aber Du kennst den Film (der ja gemeinhin nicht sonderlich bekannt ist)! Von daher: ein Kenner! ;)

Nochmals: Vielen, vielen Dank für Deine Mühe und Arbeit! Du hast mir sehr geholfen, super!

Grüsse,
Dude

 
Zuletzt bearbeitet:

Tach Dude,

deine Geschichte leidet an ihrer Unentschlossenheit. Streckenweise hatte ich beim Lesen das Gefühl, du meintest sie ernst, aber dann kamen immer wieder Sätze und Passagen, die dem Ganzen einen eher humorigen Anstrich gaben.

Der Reihe nach.

Zu ernsthaftem Horror taugen weder Handlung noch deine Umsetzung. Das fleischfressende Pflanzerl ist derart skurril (zumal du auch keine Erklärung dafür lieferst), dass ich´s nicht ernstnehmen kann. Hinzu kommt, dass du, trotz Ich-Perspektive, kaum etwas von den Emotionen des Protagonisten zeigst, sie meist nur erwähnst (wie du allgemein das show, don´t tell mehr beherzigen solltest). Zum Beispiel diese Stelle hier:

Doch mein Körper blieb liegen. Ich fühlte mich beengt.
Verdutzt knipste ich die Bettlampe an und sah hin.
Oh, Gott, dachte ich.
Ich habe Angst, dachte ich.
Ich sagte nichts mehr.
Das ist mir zu husch husch. „Ich habe Angst, dachte ich.“ Da kommt gar nichts rüber. Ich lese von der Angst, aber ich sehe bzw. fühle sie nicht.

Was mir an der Story gefallen hat, war die stellenweise launige Erzählweise. Und ich glaube, die Geschichte kann enorm gewinnen, wenn du die witzigen Stellen nicht streichst, sondern sie vielmehr ausbaust, so´n richtig schön abgefahrenes Dingen hinlegst. Jedenfalls hatte ich den Eindruck, dass dir das liegt.

Ausgewählte Details:

das Holz eine Nuance unter Schwarz[/i].

eine Farbnuance / eine farbliche Nuance
Im übrigen liest es sich im ersten Moment, als läge diese Farbnuance noch unterhalb des Schwarztons, also ´n Ticken schwärzer als schwarz.

Handbreite Blätter wucherten zahllos direkt aus dem Stamm,
Vorschlag: Handbreite Blätter wucherten aus dem Stamm.
„wucherten zahllos“ ist fast schon tautologisch, und „direkt“ ist hier bloß ein Füllwort.

Ich musste an Mary denken, und ich beschloss, die Pflanze nach ihr zu benennen, wie ich schon meinen Hund nach ihr benannt hatte.
Das hat was Witziges. Die Frau, der Hund, der Ficus.

Mary Stern. Sie war meine grosse Jugendliebe gewesen, und ich liebe sie noch heute. Ich hatte sie so lange fast rasend vor Glück und Stolz ausgeführt, bis ich herausfand, dass ihr eigentlich nur etwas an meinem Roller und dem damit verbundenen Komfort lag
Die Stelle gefiel mir; sehr lebensnah, beinahe niedlich, der „sympathische Verlierer“, erinnerte mich ein wenig an Die Ärzte: „Du liebst ihn nur, weil er ein Auto hat, und nicht wie ich ein klappriges Damenrad“

Ich schob einige der Blätter beiseite. Der gestern schon massive Stamm hatte nun einen Durchmesser von etwas über zwanzig Zentimetern. Sollte Mary in derselben Geschwindigkeit weiter wachsen, würde bald ein grösserer Topf vonnöten sein.
Die Luft flimmert, Hitzeschwaden, die Pflanze faucht (nochmals: sie faucht!; die Pflanze!), sie ist über Nacht enorm gewachsen ... und dann die lakonische Bemerkung mit dem Topf. Vielleicht macht diese Stelle schon deutlich, warum ich der Meinung bin, dass du mit dieser Geschichte keinen Horror erzeugen wirst. Das ist eher witzig, was keinesfalls heißen soll, dass es deswegen schlechter ist.

Auf das Giessen verzichtete ich an diesem Tag; Mary machte auch so schon einen übermässig aktiven Eindruck auf mich.
:D

Den Rest des Tages verbrachte ich mit meiner Faulheit. Ich sah fern, ass Pizza mit scharfer Salami, betrachtete Fotos von Jenny Juice und Linda Love im Hustler-Magazin und langweilte mich. Auch im Internet nichts Neues: Viren, Spam und Google – ich stellte den PC wieder aus. Nur ab und an linste ich zu Mary und ihren kräftigen Blättern hinüber.
Den Absatz kannst du ratzeputz streichen.

Durch einen Druck auf den Knopf schaltete das Digitaldisplay auf die Temperaturanzeige um. Ich war nicht überrascht, als ich eine Vier und dahinter eine Sechs und wieder dahinter das Symbol für Grad in Celsius ablas.
Viel zu umständlich.
Vorschlag: Durch einen Druck auf den Knopf schaltete das Digitaldisplay auf die Temperaturanzeige um: 46 C.

Ihr Anblick erinnerte mich an die Leichenhaufen in Konzentrationslagern.
Nee, oder?

Auch der Stamm war nochmals dicker geworden, und die Pflanze ragte nun bis unter die Zimmerdecke. Offensichtlich war sie nachtaktiv.
Auch das wieder: schön lakonisch.

Auf der Bettkante sitzend überblickte ich das Ausmass der Invasion, welche die Pflanze über Nacht auf mein Zimmer gestartet hatte:
Die Pflanze hat eine Invasion auf sein Zimmer gestartet? Das klingt sehr nach Schulhofdiktion.

Das Fenster hatte sich von Marys nächtlichem Angriff nicht überraschen lassen
Das wachsame Fensterlein? Passt nicht.

Ich fragte mich, ob dann das schreckliche Gezische von gestern wieder losgehen würde.
Das fragt er sich so nonchalant? Wie er überhaupt sehr abgebrüht ist: eine fauchende Pflanze gibt es nicht aller Tage zu bestaunen, aber deinen Ich-Erzähler ficht es kaum an. Das sind alles Argumente gegen die Ernsthaftigkeit der Story.

Mein Fuss fühlte sich an, als hätte ich einbeinig auf einem Brandeisen balanciert,
Das ist Keks, viel zu weit hergeholt.

Unmöglich, dass sich eine Pflanze so heftig gegen Frischluft wehrte.
:lol:
Das fand ich wirklich witzig!

Ich warf ein Kissen nach den Blättern.
Grotesk. Und gut!

Ich rief weder die Polizei, noch die Feuerwehr, ebenso wenig einen Psychiater oder katholischen Priester. Stattdessen döste ich durch den Nachmittag
In einer ernsthaften Geschichte würde ich dir hier (wie schon an einigen Stellen vorher) in fetten Buchstaben drunterschreiben: NIEMALS. Der Typ muss doch völlig durch den Wind sein. Er kümmert sich nicht um Hilfe? Döst lieber ein bisschen?

„Morgen ist Montag. Morgen kommst du weg.“
:lol:

Ich brech hier mal ab. Ganz ehrlich, mit diesem Setting wirst du niemandem Angst einjagen. Aber du hast ein paar echt witzige Ansätze drin, und die würde ich gnadenlos erweitern.

Gruß,
Some

 

Hey Dude,

ich kann den vorherigen Kritiken gar nicht viel hinzufügen. Ich habe mich amüsiert, aber nicht gegruselt. Die Geschichte ist halt so ein Hybrid aus "richtiger" und humorvoller Horrorgeschichte, und als "richtiger" Horror funktioniert sie nicht so richtig. Jemand, der wirklich mit dem Tod vor Augen dasitzt und seine Geschichte aufschreibt, eine letzte Kugel in der Pistole für sich selbst aufhebt und so, der würde nicht in diesem lockeren Tonfall erzählen oder gar noch sarkastische Bemerkungen über seine gescheiterten Versuche als Porno-Schriftsteller fallen lassen - aber gerade diese witzigen Stellen sind es, die mir an der Geschichte besonders gefallen. Es wäre schade, wenn die wegfielen, um eine "echte" Horrorgeschichte daraus zu machen. Und eine menschenfressende Pflanze glaubwürdig wirken zu lassen, ist sowieso sehr, sehr schwierig, glaube ich. Also solltest du am besten gleich auf Ersthaftigkeit verzichten :)
Ich würde mich daher Somebody anschließen und empfehlen, die das Ganze wirklich konsequent auf humorvoll zu machen. Du brauchst deshalb nicht die Kategorie zu wechseln. Es gibt richtig tolle witzige Horrorgeschichten - zum Beispiel "Das kommt davon, wenn man noch VHS Zuhause hat" von Cerberus.
Das Ende mit dem Baum finde ich übrigens super, das muss unbedingt so bleiben. Eine Geschichte mit diesem Thema muss so enden, finde ich. Vielleicht - um diesen Ernst loszuwerden, der dadurch entsteht, dass er vorhat, sich zu erschießen - könnte er es doch schaffen, Mary zu besiegen ... und dann feststellen, was draußen mit den Bäumen los ist. Das wäre ein witziges, aber trotzdem fieses Ende.

Grüße von Perdita

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Miteinander,

auch Euch beiden vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren!

@ Some:

Hinzu kommt, dass du, trotz Ich-Perspektive, kaum etwas von den Emotionen des Protagonisten zeigst, sie meist nur erwähnst (wie du allgemein das show, don´t tell mehr beherzigen solltest).

Ja, der wichtige Grundsatz "show, don't tell" macht mir noch ein wenig zu schaffen. Du hast mir ja eine Stelle dazu markiert, und ich sehe das Problem. Wie gesagt habe ich momentan jedoch noch ein wenig Mühe, den oben erwähnten Grundsatz umzusetzen. Wenn Du Zeit und Lust dazu hast, wäre ich Dir äusserst dankbar, wenn Du mir vielleicht in einem Beispielsatz aufzeigen könntest, wie ich diesen kurzen Abschnitt hätte besser schreiben können. Oder kannst Du mir ein Beispiel zeigen, wo ich "show, don't tell" gut umgesetzt habe, sofern vorhanden? Mir fehlt einfach noch das Gefühl dazu, wenngleich mir die reine Bedeutung dieses Grundsatzes durchaus bewusst ist.

Das ist mir zu husch husch. „Ich habe Angst, dachte ich.“ Da kommt gar nichts rüber. Ich lese von der Angst, aber ich sehe bzw. fühle sie nicht.

Da hast Du absolut recht. Aber wie mach ich's besser?

eine Farbnuance / eine farbliche Nuance
Im übrigen liest es sich im ersten Moment, als läge diese Farbnuance noch unterhalb des Schwarztons, also ´n Ticken schwärzer als schwarz.

Das versteh' ich jetzt ehrlich gesagt nicht ganz. Eine Nuance ist doch ein "feiner gradueller Unterschied", das heisst, der Stamm ist ein Ticken unter schwarz, also heller.

Vorschlag: Handbreite Blätter wucherten aus dem Stamm.
„wucherten zahllos“ ist fast schon tautologisch, und „direkt“ ist hier bloß ein Füllwort.

Stimmt. Wird geändert.

Die Luft flimmert, Hitzeschwaden, die Pflanze faucht (nochmals: sie faucht!; die Pflanze!), sie ist über Nacht enorm gewachsen ... und dann die lakonische Bemerkung mit dem Topf. Vielleicht macht diese Stelle schon deutlich, warum ich der Meinung bin, dass du mit dieser Geschichte keinen Horror erzeugen wirst. Das ist eher witzig, was keinesfalls heißen soll, dass es deswegen schlechter ist.

Das Dumme ist bloss, dass die Geschichte gar nicht so witzig werden sollte, wie sie nun geworden ist. Irgendwo ist da der Schabernack mit mir durchgegangen.

Den Absatz kannst du ratzeputz streichen.

Done.

Viel zu umständlich. Vorschlag: Durch einen Druck auf den Knopf schaltete das Digitaldisplay auf die Temperaturanzeige um: 46 C.

Schon, aber ich fand's irgendwie schick. Muss ich mir noch überlegen.

Nee, oder?

Na gut, muss nicht zwingend sein. Ich hatte halt tatsächlich dieses Bild im Kopf. Kommt weg.

Die Pflanze hat eine Invasion auf sein Zimmer gestartet? Das klingt sehr nach Schulhofdiktion.

Da steh' ich jetzt auf dem Schlauch. Was ist daran nicht korrekt?

Das wachsame Fensterlein? Passt nicht.

Stimmt auch. Werd ich mir noch was Passenderes dazu ausdenken.

Das ist Keks, viel zu weit hergeholt.

Auch richtig.

Ich brech hier mal ab. Ganz ehrlich, mit diesem Setting wirst du niemandem Angst einjagen.

Das ist ... na ja, schade. Ich hätte Euch gerne zähneklappernd in der Ecke gesehen. Aber stimmt natürlich schon: Das Setting ist schon arg skurril. Wobei ich mir sicher bin, dass beispielsweise ein Mr. King auch mit diesem Setting eine angsteinflössende Stimmung erzeugen könnte. Blöd, dass ich nicht King bin...

Aber du hast ein paar echt witzige Ansätze drin, und die würde ich gnadenlos erweitern.

Ich denke, das ist die einzige Chance, aus der Geschichte noch was rauszuholen. Bedauerlich (für mich) ist, dass ich das so nie wollte. Das Ganze sollte schon zum Fürchten sein - bloss habe ich offensichtlich zu viel von meiner eigenen Persönlichkeit einfliessen lassen. Auch im "echten Leben" begegne ich Problemen oft lakonisch bis sarkastisch, das ist wohl zu sehr in die Story eingeflossen.

Allgemein bin ich momentan in einer Phase, in der ich das Schreiben neu bzw. zum erstren Mal so "richtig" entdecke. Ich habe schon viel geschrieben, aber nie bewusst. Ich habe sozusagen Worte zu Sätzen zusammengefügt, so schön es eben ging. Dass man (zumindest grundsätzlich) eine Perspektive wählen sollte, dass man eine Menge kürzen sollte, dass man nicht mit Adjektiven um sich schmeissen und natürlich das oft zitierte "show, don't tell" beherzigen sollte - das weiss ich alles erst seit zwei Monaten. Danach begann ich mit dieser Geschichte, die nun meine erste "bewusste" Geschichte ist. Nur erkenne ich jetzt Dank Eurer Hilfe, dass ich mehr auf die Grundsätze des Schreibens als auf den Inhalt der Geschichte geachtet habe, weshalb nun dieser Fun-Horror-Hybrid entstanden ist. Wie es mit Mary weitergeht, weiss ich noch nicht. Vorerst brauche ich ein wenig Abstand zur Geschichte, dann überlege ich mir, was ich damit mache.

Vielen Dank jedenfalls nochmals, Some, Du hast mir wie alle anderen hier sehr geholfen! Ach und übrigens: Danke Dir für das Wort "nachgerade"! Ich habe es in "Der Konvertit" gelesen und finde derart hübsch, dass es unbedingt in die Geschichte rein musste.


@ Perdita:

Jemand, der wirklich mit dem Tod vor Augen dasitzt und seine Geschichte aufschreibt, eine letzte Kugel in der Pistole für sich selbst aufhebt und so, der würde nicht in diesem lockeren Tonfall erzählen oder gar noch sarkastische Bemerkungen über seine gescheiterten Versuche als Porno-Schriftsteller fallen lassen - aber gerade diese witzigen Stellen sind es, die mir an der Geschichte besonders gefallen.

Es freut mich, dass die Stellen Dir gefallen haben und gleichzeitig ärgert's mich natürlich, weil ich das so nicht wollte. Zumindest nicht in dieserm Mass.

Und eine menschenfressende Pflanze glaubwürdig wirken zu lassen, ist sowieso sehr, sehr schwierig, glaube ich.

Ich wüsste zu gerne, ob das jemand schafft, und wie sich das Ergebnis dann läse.

Also solltest du am besten gleich auf Ersthaftigkeit verzichten :)

Dabei bin ich die Ernsthaftigkeit in Person... ;)

Das Ende mit dem Baum finde ich übrigens super, das muss unbedingt so bleiben. Eine Geschichte mit diesem Thema muss so enden, finde ich. Vielleicht - um diesen Ernst loszuwerden, der dadurch entsteht, dass er vorhat, sich zu erschießen - könnte er es doch schaffen, Mary zu besiegen ... und dann feststellen, was draußen mit den Bäumen los ist. Das wäre ein witziges, aber trotzdem fieses Ende.

Freut mich, dass es Dir gefällt, vielen Dank!

Besten Dank an alle Leser und Kritiker, Ihr seid mir eine grosse Hilfe! Und mein nächstes Ziel habe ich auch schon klar vor Augen: Ich schreibe die humorloseste, ernsthafteste, wenn nicht bitterste und absolut widerwärtigste Horrorgeschichte, die je das Licht der Hölle erblickt hat. So. ;)

Grüsse,
Dude

 

Tach Dude,

Ja, der wichtige Grundsatz "show, don't tell" macht mir noch ein wenig zu schaffen.
Im Prinzip geht es darum, eine Geschichte erlebbar zu machen. Beim Leser Empathie zu erzeugen. Das DSF-Motto: Mittendrin statt nur dabei.
Um was geht es in einer guten (ernsten) Horrorgeschichte? Um Angst. Als Leser möchte ich diese Angst fühlen können. Indem du sie nur benennst, funktioniert das in den allermeisten Fällen nicht. Du solltest versuchen dich in deinen Protagonisten hineinzuversetzen, fühlen, was er fühlt, schwitzen wie er, zittern wie er, stinken wie er ... all diese Sachen. Ich glaube, dann erst kannst du es auch authentisch vermitteln, und zwar mit allem emotionalen Zipp und Zapp.

Ein Beispiel aus deiner Geschichte, das mir gut gefallen hat (bis auf die kursive Passage, da geht wieder der launige Erzähler mit dir durch):

Meine Hände zitterten, als ich auf Mary zielte. Mutlos liess ich die Waffe in meinen Schoss sinken.
Du willst doch nicht ernsthaft mit diesem Ding auf eine beschissene Pflanze ballern?
Nein, will ich nicht. Ich versuche, den verdammten Teddybären beim Tontaubenschiessen zu gewinnen.

Ich spannte den Hahn, ich hielt die Luft an, ich nahm Mary ins Visier. Zögernd berührte mein Zeigefinger das kalte Metall des Abzugs – dann löste sich der Schuss.
Hier sagst du nicht, dass er Angst hat, hier zeigst du es. Seine Hände zittern, mutlos lässt er die Waffe sinken, spannt doch noch den Hahn, hält die Luft an, berührt zögernd den Abzug. Das ist weit, weit besser als „Ich habe Angst, dachte ich.“

Da steh' ich jetzt auf dem Schlauch. Was ist daran nicht korrekt?
Ich finde „eine Invasion zu starten“ halt sehr umgangssprachlich. Nicht mehr und nicht weniger.

Das ist ... na ja, schade. Ich hätte Euch gerne zähneklappernd in der Ecke gesehen. Aber stimmt natürlich schon: Das Setting ist schon arg skurril. Wobei ich mir sicher bin, dass beispielsweise ein Mr. King auch mit diesem Setting eine angsteinflössende Stimmung erzeugen könnte. Blöd, dass ich nicht King bin...
Lies mal „Der rasende Finger“ von King. Ziemlich skurril. So in der Art könnte ich mir dein Pflanzerl durchaus vorstellen. Und wer will schon King sein, wenn er der Dude ist. :D

Na dann, bleib dran. Und glaub nicht alles, was dir als granitener Grundsatz des Schreibens so begegnet.

Gruß
Some

 

Hey Dude. Ich hab mich auch nich gegruselt, war eher komisch, die ganze Geschichte. Aber die anderen haben ja schon alles bemerkt. Ich frag mich nur noch eins: Wieso legt sich der Typ wieder hin, wenn er festgestellt hat, daß seine Topfpflanze innerhalb von wenigen Stunden das halbe Zimmer eingenommen und ihn angegriffen hat. Und seit wann kommt der Blumenverkäufer zu Dir nach Hause, wenn etwas mit der Ware nicht stimmt um sie wieder abzuholen? Und bei welchem Pizzafritzen kann man sich einen KASTEN Bier bestellen?

 

Hey Some!

Im Prinzip geht es darum, eine Geschichte erlebbar zu machen. Beim Leser Empathie zu erzeugen. Das DSF-Motto: Mittendrin statt nur dabei.
Um was geht es in einer guten (ernsten) Horrorgeschichte? Um Angst. Als Leser möchte ich diese Angst fühlen können. Indem du sie nur benennst, funktioniert das in den allermeisten Fällen nicht. Du solltest versuchen dich in deinen Protagonisten hineinzuversetzen, fühlen, was er fühlt, schwitzen wie er, zittern wie er, stinken wie er ... all diese Sachen. Ich glaube, dann erst kannst du es auch authentisch vermitteln, und zwar mit allem emotionalen Zipp und Zapp.

Vielen lieben Dank für die tolle Erklärung. Zusammen mit den Beispielen, die Du zitiert hast, macht das die "shot, don't tell"-Geschichte für mich schon viel greifbarer und verständlicher. Top, danke!

Hier sagst du nicht, dass er Angst hat, hier zeigst du es. Seine Hände zittern, mutlos lässt er die Waffe sinken, spannt doch noch den Hahn, hält die Luft an, berührt zögernd den Abzug. Das ist weit, weit besser als „Ich habe Angst, dachte ich.“

Ja, wenn es mir so vor Augen geführt wird, wie hier von Dir, seh ich es auch, und ich gebe Dir absolut Recht. Werde künftig versuchen, Deine Anregungen umzusetzen.

Ich finde „eine Invasion zu starten“ halt sehr umgangssprachlich. Nicht mehr und nicht weniger.

Hmmm, ich hatte gedacht, dass man das üblicherweise so sagt. Ich hab "starten" nun durch "beginnen" ersetzt.

Lies mal „Der rasende Finger“ von King. Ziemlich skurril. So in der Art könnte ich mir dein Pflanzerl durchaus vorstellen.

Lustig: Die Geschichte kam mir während des Schreibens von "Mary" wieder in den Sinn. Ist aber Jahre her, dass ich sie gelesen habe, müsste ich tatsächlich wieder mal tun.

Und wer will schon King sein, wenn er der Dude ist. :D

:)

Na dann, bleib dran.

Ich muss! Ich weiss schon jetzt kaum, wohin mit all den Ideenfetzen, die sich in meinem Gehirn tummeln.

Und glaub nicht alles, was dir als granitener Grundsatz des Schreibens so begegnet.

Tu ich nicht, habe ich doch gerade kürzlich den Grundsatz gelesen, man solle nicht die Grundsätze über die Geschichte stellen... Allerdings liegt mir schon etwas daran, neben simplem Spass an der Sache auch das reine Handwerk des Schreibens zu erlernen, weshalb ich mich vorerst noch an den wichtigsten Eckpfeilern, eben diesen Grundsätzen, orientieren werde.

Ich danke Dir sehr, Some, Du hast mir sehr geholfen!


Hey Felix-Florian,

danke auch Dir fürs Lesen und Kommentieren!

Wieso legt sich der Typ wieder hin, wenn er festgestellt hat, daß seine Topfpflanze innerhalb von wenigen Stunden das halbe Zimmer eingenommen und ihn angegriffen hat.

Der Typ ist halt ein fauler Sack. ;) Und wirkliche Probleme kriegt er ja erst, als es schon zu spät ist. Klar, er wird einmal gebissen, aber das Zähneding zerplatzt beim Öffnen des Fensters ja, danach hat er (vorerst) wieder Ruhe. Zudem ist er schlicht ratlos und hofft, dass sich das Problem spätestens Montag (welcher ja nicht weit entfernt ist) lösen lässt.

Und seit wann kommt der Blumenverkäufer zu Dir nach Hause, wenn etwas mit der Ware nicht stimmt um sie wieder abzuholen?

Das macht ein Blumenverkäufer natürlich nicht - unter normalen Umständen. Wenn ich allerdings so eine "ausufernde" Pflanze kaufte, dann würde der Blumenmann aber was zu hören bekommen, wenn der nicht sofort bei mir aufkreuzte.

Und bei welchem Pizzafritzen kann man sich einen KASTEN Bier bestellen?

Hier in Zürich ist das tatsächlich möglich, da scheint mir das für "echte" Grossstädte nicht zu weit hergeholt. (Hier haben wir sogar einen Kondom-Kurier!)

Beste Grüsse an Euch beide,
Dude

 

Hi Dude,
gut, der Horror hält sich in Grenzen, der Tiefgang auch, aber das ist völlig egal. Endlich mal keine Vampire, Zombies oder Hinterwäldler. Ne Pflanze! Kurzweilige Geschichte - einfache Unterhaltung. Sie passte perfekt zwischen zwei Artikel über Amnesie und Epilepsie, die ich durcharbeiten musste. Danke für die Abwechslung :)

LG...
morti

 

Hi morti,

vielen Dank für die lobenden Worte! Freut mich natürlich sehr, zu hören, dass Du kurzweilig unterhalten wurdest - trotz mässigem Horror und fehlendem Tiefgang.

Danke fürs Lesen und Kommentieren!

Gruss,
Dude

 

Hi Dude,

ja, schreiben kannst du; meine, dir das schon mal gesagt zu haben. Und das ist dann auch der Grund, warum ich deine Story einfach geil finde :D.
Habe mich köstlich amüsiert und das ganze Stück in einem Wusch runtergelesen (ist ja nicht gerade kurz, gelle?!)

Okay, der Tiefgang ... Ich denke, wenn du den gewollt hättest, dann hättest du deinen saloppen Stil zurückschrauben und wesentlich mehr auf die Ängste des Prot eingehen müssen. Aber unterstellen wir doch einfach mal, dass du "lediglich" unterhalten wolltest, denn das hast du geschafft.

Also Leute: Genießt das Stück mit einem leichten Grinsen auf den Lippen und einem kleinen Augenzwinkern. Hat mir echt gefallen. So, und gez ab und Blumen gießen ...

Gruß! Salem

 

Hi Salem!

ja, schreiben kannst du; meine, dir das schon mal gesagt zu haben.

Hast Du, ja. Aber wiederhol Dich ruhig, stört mich gar nicht! ;)

Habe mich köstlich amüsiert und das ganze Stück in einem Wusch runtergelesen (ist ja nicht gerade kurz, gelle?!)

Das freut mich echt sehr, vielen Dank!

Okay, der Tiefgang ... Ich denke, wenn du den gewollt hättest, dann hättest du deinen saloppen Stil zurückschrauben und wesentlich mehr auf die Ängste des Prot eingehen müssen.

Ja, mir sind diesbezüglich hier ein wenig die Augen geöffnet worden. So salopp und un-gruselig hätte es ja eigentlich nicht werden sollen...

Aber unterstellen wir doch einfach mal, dass du "lediglich" unterhalten wolltest

'türlich, 'türlich, hatte NIE was anders vor... :Pfeif:

Also Leute: Genießt das Stück mit einem leichten Grinsen auf den Lippen und einem kleinen Augenzwinkern. Hat mir echt gefallen.

Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll... Ach ja, vielleicht: Geht runter wie allerfeinstes Öl.

So, und gez ab und Blumen gießen ...

Mach vorsorglich auch gleich mal Fenster auf...

Dein Kommentar ehrt mich, Salem! Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren! Gleichwohl sind mir die verbesserungswürdigen Punkte bewusst, und ich hoffe, beim nächsten Mal deutlich mehr zu schocken als zu amüsieren (so wie es ein bestimmter Herr mit seiner KG "Amputation 2" geschafft hat, die einem so richtig volle Kanne in die Magengegend donnert und dort mit dem grossen Löffel umrührt...).

Gruss,
Dude

 

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