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Mea

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12.09.2009
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Mea

„Breite deine Arme aus, lass dich nicht fallen in das Tal der Toten, halte fest am Grat der Hoffnung, am dünnen Band auf dem du gehst, und wende deine Augen nie vom“-„Chjachjaa! Du hast doch keine Flügel. Falle, falle in das Tal der Toten, schau vorwärts, ins dunkle Nichts. Wo ist da Hoffnung, kein Ende in Sicht!“

Wenn sie nur endlich ihren Schnabel halten würden. Wenn ich mir irgendwie die Ohren verstopfen könnte, ich will nichts mehr hören, aber ihr Gezwitscher und Gekrächze ist lauter, zu laut. Ich darf jetzt nicht aufgeben, nicht hinunterschauen, ich muss den Blick geradeaus richten, immer geradeaus, dem Ende zu. Sie nicht beachten, diese gefiederten Gestalten. Ich bin noch da. Ja, ich, Mea, ich bin noch da. Meine Füsse brennen. Der harte Stahl scheuert zwischen meinen Zehen und schneidet schmerzhaft in die Fersen ein. Als ob das dünne Drahtseil sie bald zweiteilen würde. Seit Stunden, Tagen, Wochen, immer wieder halte ich mich hier oben.
Jede einzelne Muskelfaser in Höchstbereitschaft. Als wäre es ein Tanz, übernehme ich die sanft wippende Bewegung des Seiles und gehe mit ihr mit, ich bin ein Teil von ihr, ich halte die Balance und tanze dem Ziel entgegen. Mal rückwärts, mal drehend, mal springend, mal in höchst konzentrierter Spannung eine Figur, als ob es leicht wäre, als ob ich jeden Moment abheben könnte. Elegant und federleicht, so soll es für die Zuschauer aussehen. Das Seil hält mich. Doch schwer ruht mein Gewicht auf den Füssen, die sich hart an den schmalen Stahl pressen, als wären sie mit ihm verschmolzen.
Niemand kann sie sehen, die Gefiederten. Den schwarzen Raben, der sich vor mir auf dem Seil niedergelassen hat, mir den Weg versperrt oder mir um den Kopf fliegt, mir ins Ohr kräht: „Lass dich doch fallen, du hast keine Flügel, falle, für dich gibt’s keinen Weg.“ – „Hör nicht auf ihn, laufe geradeaus, einfach geradeaus, dem Ende entgegen“, entgegnet hinter meinem Rücken die Taube. Sanft streifen ihre Schwingen meine Schultern, geben meinen Armen neue Kraft und Beweglichkeit. Ich muss oben bleiben. Ich muss jetzt an mich denken. Nicht immer kann ich für alle anderen die Kohlen aus dem Feuer holen. Ich bin kein Fakir, und auch kein Zauberer. Meine Kräfte sind nicht so gross wie die von Goran, dem Kraftmenschen. Ich würde so gerne auch einmal im Scheinwerferlicht leuchten, wie meine Freundin, die Trapezkünstlerin. So leicht und grazil durch die Lüfte schweben, und alle schauten zu mir hoch und bewunderten mich... Ja, warum kann das Glück nicht auch einmal mich treffen?! Kaum hab ich ein Problem irgendwie bewältigt, da taucht schon ein neues mit dem Morgengrauen auf. Manchmal frage ich mich, wofür ich überhaupt noch aufstehe! „Chja Chjaa“, kräht der Rabe.
Heute ist es meine Cousine, sie habe sich mit ihrem Freund verkracht, wurde rausgeschmissen und ist zu allem auch noch schwanger. Jemand muss doch für sie da sein! Gestern das Telefongespräch mit Mama. Ich soll häufiger zu Besuch kommen, schliesslich könne sie selbst ja nicht so weit reisen wegen ihrem Rücken, beklagte sie sich. Und ich wisse doch dass Vater mich braucht bei der Steuererklärung. Er sei doch so zerstreut in letzter Zeit, verlege so viele Papiere. Er brauche jemanden der ihm hilft, wieder ein bisschen Ordnung zu schaffen.

Spätestens morgen will meine Ärztin mich anrufen. Die Untersuchungsergebnisse. Seit Wochen schon fühle ich mich geschwächt. Diese nicht enden wollenden Kopfschmerzen und Übelkeit. Ich hoffe es ist nicht das, was sie vermuten. Die Ergebnisse, sie werden es zeigen. Aber meine Übelkeit, was könnte es denn sonst sein?

Ich werde zu meinem Freund fahren. Er hat das Recht darauf, es als erster zu erfahren. Er, kann er mir eine Stütze sein? Oder will er so eine wie mich dann nicht mehr haben? Wird er mich wegstossen? Wird er sagen: „Weisst du Mea, es tut mir so Leid, aber, aber ich halte das nicht aus. Bitte, ich will doch nur das Beste für dich, du verdienst jemanden, der besser, stärker ist als ich, der dich besser unterstützen kann.“ Wird er so heucheln, um mich loszuwerden? Könnte er das tun?

„Chja Chjaa, falle, falle, keine Hoffnung!“ kräht der Rabe und flattert mit seinen Schwingen, wodurch der Draht bedrohlich zu schwanken beginnt. Mein Rumpf krümmt sich der Gefahr entgegen, ein Bein und meine Arme rudern im Nichts. Zackige Bewegungen, die Muskeln angespannt. Vor, links, zurück, nach rechts beugt sich mein Körper, schlenkern meine Arme. Nein! Ich darf nicht fallen!
Da berührt mich die feine, weisse Schwinge der Taube am Nacken und zeigt mir den Weg zur Mitte.

Allmählich komme ich in ein unsicheres Gleichgewicht zurück. Meine Knie zittern noch. Was soll ich tun? Mühsam halte ich mich oben, langsam komme ich voran.
Ich muss jetzt an mich denken. Geradeaus. Immer geradeaus. Dem Ende zu. Zur Ruhe kommen. Da sein. Mich selbst sein. Einen Schritt nach dem andern tun. Entspannt und ruhig vorwärts gehen. Mea, ich bin es, Mea.

 

Hallo Siiba!

Nicht ganz einfach, dein Seiltanz.

Nur mit innerer Ruhe kann man genügend Geschick aufbringen, ihn unbeschadet bis zum Ende zu führen.
Meas Gleichgewicht wird indirekt gestört durch die penetranten Hilferufe ihrer Mitmenschen. Mea bleibt für ihre eigenen Probleme keine Zeit und solange sie ihre Dinge nicht in Ordnung hat, ist sie unsicher auf dem Seil und sie vermag anderen nicht zu helfen.

Mit ihrem eigenen Problem wendet sich Mea an jemanden, den sie für einen Freund hält. Doch sie ist unsicher, ob er ihr helfen wird, sie fürchtet sogar, er könne sie verstoßen.
Die Gründe für ihre Zweifel und Befürchtungen sind nicht zu erkennen. Das gesamte Bild gerät dadurch in Schieflage. Es entsteht der Eindruck, jeder sollte sich grundsätzlich um seinen eigenen Kram kümmern. Plötzlich scheint es – in Meas Augen – geradezu verdammenswert, sich Hilfe suchend an seine Freunde zu wenden. Das widerspricht besonders dem letzten Absatz.
Ich meine, dieser Schlenker (mit dem Freund) muss nicht sein.

Breite nicht deine Flügel aus, lass dich nicht fallen in das Tal der Toten, halte dich fest am Grat der Hoffnung, am dünnen Band auf dem du gehst, und wende deine Augen nie vom ...
Ja, der Gedanke gefällt mir: Die Hoffnung ist ein dünnes Band über dem Abgrund und auch der einzige Weg hin zum Ende. Ohne Zuversicht lässt sich im Leben nichts bewältigen.

Den Satz find ich zu aufwendig und unklar.
Wer seine Flügel ausbreitet, stürzt nicht hinab (in das Tal).
Sich an einem Band festhalten, auf dem man geht, ist ein krummes Bild. Einfach „dich“ weglassen, schon wirkt es anders:
Lass dich nicht fallen in das Tal der Toten, halte fest am Grat der Hoffnung, am dünnen Band auf dem du gehst, und wende deine Augen nie vom ...

Oder noch besser, weil „Grat“ (Kante am Abgrund entlang) sich nicht mit „dünnes Band“ und Seiltänzer (quer über dem Abgrund) vereinen lässt:
Lass dich nicht fallen in das Tal der Toten, halte fest am dünnen Band der Hoffnung, auf dem du wandelst, und wende deine Augen nie vom ...

Der harte Stahl scheuert zwischen den Zehen und schneidet schmerzhaft in die Verse ein.
Kann raus.

Der ganze Körper in dynamisch lockerer Spannung.
Spannung ist niemals locker. Sie kann sich höchstens lockern. „dynamisch“ und „Spannung“ bedeutet (hier) fast das Gleiche.

, hält die Balance und tanzt dem Ziel entgegen. Schritt um Schritt.
Kann raus. Tanzen ist eine Abfolge von Schritten. Auch wird so die Anbindung zum nächsten Satz schöner:
Mal rückwärts, mal drehend, mal springend, mal zeigt sie in höchst konzentrierter Spannung eine Figur, als ob sie jeden Moment abheben wollte. Doch das Seil hält sie zurück. Schwer ruht ihr Gewicht auf den Füssen, die sich hart an den schmalen Stahl pressen, als wäre sie mit ihm verschmolzen.
Den ersten Satz versteh ich, den Rest kann ich damit nicht in Verbindung bringen.
Sie springt (erster Satz), aber ihre Füße (zweiter Satz) sind mit dem Seil verschmolzen?
Und warum hält das Seil sie zurück? Nicht das Seil ist das Joch, sondern der Abgrund darunter.


Liebe Grüße

Asterix

 

Salü Asterix

Vielen Dank für deine Rückmeldung.
Ich muss noch etwas darüber nachdenken, bevor ich darauf eingehe.

LG
Siiba

 

Hallo Siiba Bulunji,

mir hat Deine Geschichte sehr gefallen. Mea, an der alle Mitmenschen mit unterschiedlichen Erwartungen herumzerren, droht genau deswegen im Leben das Gleichgewicht zu verlieren. Dabei wünscht sie sich, einmal selbst diejenige zu sein, um die sich die Ereignisse drehen; nicht nur die Kümmerin in der Familie, im Zirkus, und überhaupt die, die wie ein Trabant im Gravitationsfeld anderer herumtaumelt, und fürchten muss, verstoßen zu werden, wenn sie nicht mehr die ist, die Kraft gibt, sondern selbst welche benötigt.

Deswegen geht sie aufs Seil: um sich selbst zu erfahren, ihre Mitte wieder zu finden, wenigstens körperlich die Balance zu finden, die ihr im sozialen Leben fehlt - vielleicht in der Hoffnung, dass sich das eine aufs andere überträgt.

Dass mir konkrete Infos fehlen, z.B., an welcher Krankheit sie leidet, stört mich nicht weiter. Die Textaussage kommt auch so rüber.

Kleine Meckerchen:
die Verse ist, wenn am Fuß, eine Ferse,
und den letzten Absatz, diese in Du-Anrede des Lesers formulierte Moral der Geschicht, finde ich überflüssig. Schlimmer noch so was ärgert mich immer, weil der Autor mir damit unterstellt, ich, der Leser, sei so dumm, dass ich ohne expliziten Hinweis nicht kapiere, was er mir sage will.

Aber das ist auch wirklich das einzige, ansonsten sehr gerne gelesen.

LG, Pardus

 

Salü Pardus

Freut mich sehr, dass dir die Geschichte gefallen hat! :-)
Danke für die Eselsbrücke mit der (F uss-)F erse. Das habe ich gleich korrigiert.
Für das andere brauch ich noch ein bisschen Zeit.

LG, Siiba

 

Hallo Siiba,

die Idee der Geschichte finde ich gut. Das Mädchen balanciert sprichwörtlich auf einem Drahtseil und ein jeder versucht sie aus dem Gleichgewicht zu bringen, sie irgendwo hinzuzerren, weg von dem, was sie eigentlich will. Sie droht ihr Ziel aus den Augen zu verlieren, vom Weg abzukommen, vom Seil zu fallen.
Allerdings fand ich die Verbindung dieses Innen und Außens nicht so gut gelöst. Für mich müsste das mehr miteinander verquickt werden. Nicht in diese Absätze gehackt. Erst das Balancieren, dann plötzlich der Sturm der Gedanken aller Leute, die was von ihr wollen, dann ihr eigenes Problem, die Problematik mit dem Freund und letztlich wieder das Balancieren.
Hm, das finde ich zu kantig. Das stört mich hier besonders, weil Akrobatik imer etwas weiches, etwas rundes, fließendes an sich hat, etwas elegantes.
Nach meinem Dafürhalten, müsste hier ein bisschen ausgedünnt weren, einige wenige Probleme sollten klarer im Vordergrund stehen und diese mehr Hand in Hand gehen mit dem Akt des Balancierens.

Breite nicht deine Flügel aus, lass dich nicht fallen in das Tal der Toten
das Bild finde ich hier im Zusammenhang mit dem drohenden Absturz unpassend. Flügel versprechen doch die Eleganz, die sie sich wünscht.

grüßlichst
weltenläufer

 

Salü Asterix, Pardus, Hebelnebel und Weltenläufer

Vielen Dank für eure Gedanken, Kritiken und Fragen! Bei mir haben sich gleich nochmals eine Reihe mehr Fragen gestellt. Ich werde auf jeden Fall noch eine Weile mit der Geschichte beschäftigt sein. Danke für eure wertvolle Mithilfe!
Ich tue mich immer noch schwer mit dem Text... Sonst bin ich ja eher schnell mit meinen Antworten auf Kritiken, diesmal habe ich irgendwie Mühe...
Ich versuchs trotzdem mal mit Antworten, mal sehen was sich daraus für Ideen entwickeln für eine Überarbeitung.

Asterix

Nur mit innerer Ruhe kann man genügend Geschick aufbringen, ihn unbeschadet bis zum Ende zu führen.
Meas Gleichgewicht wird indirekt gestört durch die penetranten Hilferufe ihrer Mitmenschen. Mea bleibt für ihre eigenen Probleme keine Zeit und solange sie ihre Dinge nicht in Ordnung hat, ist sie unsicher auf dem Seil und sie vermag anderen nicht zu helfen.
Ja in der Art, ausser dass sie durchaus hilft, auch wenn sie ihre eigenen Probleme hat. Nur irgendwann wird eben alles zu viel, und an diesem Punkt merkt sie, dass sie nun zuerst an sich denken muss, weil sies sonst einfach nicht mehr schafft. Gleichzeitig aber das schlechte Gewissen, andere im Stich zu lassen. Und die Überwindung die es braucht sich die Schwäche einzugestehen, und auch den anderen die einen immer für stark gehalten haben. Das kommt noch gar nicht vor merke ich gerade...
Ich überlege mir noch, wie ich dies noch besser zeigen könnte. Oder ob es dann zu viel wird... :-S

Mit ihrem eigenen Problem wendet sich Mea an jemanden, den sie für einen Freund hält. Doch sie ist unsicher, ob er ihr helfen wird, sie fürchtet sogar, er könne sie verstoßen.
Die Gründe für ihre Zweifel und Befürchtungen sind nicht zu erkennen.
Die Gründe sollten eigentlich mit den Untersuchungsergebnissen vom Arzt dargestellt sein. Es gibt "Freunde", die sich abwenden von jemandem, wenn sie erfahren dass diese Person eine schlimme Krankheit hat. Ich möchte jetzt keine spezifische erwähnen, es gibt da verschiedenen Möglichkeiten.
Das gesamte Bild gerät dadurch in Schieflage. Es entsteht der Eindruck, jeder sollte sich grundsätzlich um seinen eigenen Kram kümmern. Plötzlich scheint es – in Meas Augen – geradezu verdammenswert, sich Hilfe suchend an seine Freunde zu wenden.
Schade dass dies bei dir scheinbar nicht funktioniert hat. So war es nicht gemeint. Jedoch habe ich mein Augenmerk auch nicht in erster Priorität darauf gelegt, wie man im Fall eines Problems reagieren sollte, sondern die Idee zur Geschichte ist daraus entstanden von allen gebraucht zu werden, schon fast besitzergreifend von allen gebraucht zu werden, und den Versuch, daraus zu fliehen, diese bittenden Hände abzuschütteln und wieder Zeit zu haben auch für sich selbst zu sorgen.
Hui, ich habe jetzt plötzlich noch viel mehr Ideen, was und wie ich noch andere Gedanken einbringen könnte... Mal sehen in welchem Rahmen ich es schaffe und es auch Sinn macht, ohne langatmig zu werden...

Das widerspricht besonders dem letzten Absatz.
Ich meine, dieser Schlenker (mit dem Freund) muss nicht sein.
Werde ich mir überlegen.

Zitat:

Breite nicht deine Flügel aus, lass dich nicht fallen in das Tal der Toten, halte dich fest am Grat der Hoffnung, am dünnen Band auf dem du gehst, und wende deine Augen nie vom ...
Ja, der Gedanke gefällt mir: Die Hoffnung ist ein dünnes Band über dem Abgrund und auch der einzige Weg hin zum Ende. Ohne Zuversicht lässt sich im Leben nichts bewältigen.
Schön :-)

Den Satz find ich zu aufwendig und unklar.

Ja jetzt wenn ich deine Gedanken dazu lese find ich schon du hast recht...
Der Satz ist schon vor Monaten entstanden und hat eigentlich nichts mit der Geschichte zu tun gehabt. Ist mir einfach mal so eingefallen und ich fand dass er schön klingt. Aber so genau analysiert geht er nicht wirklich auf ja.

Sich an einem Band festhalten, auf dem man geht, ist ein krummes Bild.
Ich meinte schon mit den Füssen festhalten, nicht mit den Händen. Aber ich kanns nachvollziehen, dass man bei der Formulierung automatisch an die Hände denkt.

Einfach „dich“ weglassen, schon wirkt es anders:
Lass dich nicht fallen in das Tal der Toten, halte fest am Grat der Hoffnung, am dünnen Band auf dem du gehst, und wende deine Augen nie vom ...

Oder noch besser, weil „Grat“ (Kante am Abgrund entlang) sich nicht mit „dünnes Band“ und Seiltänzer (quer über dem Abgrund) vereinen lässt:
Lass dich nicht fallen in das Tal der Toten, halte fest am dünnen Band der Hoffnung, auf dem du wandelst, und wende deine Augen nie vom ...

Sinngemäss ist dein Satz sicher besser. Für mich tönt er aber noch nicht richtig. Ich weiss noch nicht, vielleicht lass ichs dann auch ganz weg. Er kam ja auch irgendwie künstlich zur Geschichte dazu, ist nicht gemeinsam mit ihr entstanden. Vielleicht wills deshalb auch nicht richtig passen.

Auf jeden Fall vielen Dank für deine Gedanken darum!!

Zitat:
Der ganze Körper in dynamisch lockerer Spannung.
Spannung ist niemals locker. Sie kann sich höchstens lockern. „dynamisch“ und „Spannung“ bedeutet (hier) fast das Gleiche.

Du bist noch nie auf einem Drahtseil gegangen oder? Die Kunst ist nämlich genau die, dass man sehr locker sein muss um richtig reagieren und ausgleichen zu können, aber trotzdem alle Muskeln ständig an der Arbeit sind. Das sind Hundertstelsekunden in denen eine Muskelfaser von Spannung auf Entspannung schaltet und wieder zurück (Wenn man es erst mal kann, bei Anfängern gelingts eben noch nicht, und darum sieht es dann so komisch aus bei denen, falls sie überhaupt oben bleiben).
Du hast aber recht wenn du sagst, dass dynamisch und locker hier fast das gleiche bedeutet. Ich muss mir den Satz definitiv auch nochmals überlegen.

, hält die Balance und tanzt dem Ziel entgegen. Schritt um Schritt.
Kann raus. Tanzen ist eine Abfolge von Schritten. Auch wird so die Anbindung zum nächsten Satz schöner:
Stimmt, das lösche ich gleich raus.

Zitat:
Mal rückwärts, mal drehend, mal springend, mal zeigt sie in höchst konzentrierter Spannung eine Figur, als ob sie jeden Moment abheben wollte. Doch das Seil hält sie zurück. Schwer ruht ihr Gewicht auf den Füssen, die sich hart an den schmalen Stahl pressen, als wäre sie mit ihm verschmolzen.

Den ersten Satz versteh ich, den Rest kann ich damit nicht in Verbindung bringen.
Sie springt (erster Satz), aber ihre Füße (zweiter Satz) sind mit dem Seil verschmolzen?
Und warum hält das Seil sie zurück? Nicht das Seil ist das Joch, sondern der Abgrund darunter.

Ja das ist eine eigenart des Seiltanzes. Das ganze Körpergewicht, liegt auf einer so kleinen Fläche auf (1-2cm x Fusslänge), dass man mit der Zeit sich richtiggehend auf das Seil aufgedrückt fühlt, und erst wenn man sich MIT dem Seil bewegt, deshalb verschmolzen, kann man sich wirklich sicher und elegant auf dem Seil bewegen. Auch wenn man dazwischen für einen Sprung eine halbe Sekunde wegkommt, die Beziehung zum Seil ist definitiv da, (vergl Anziehungskraft), weil man ja unweigerlich wieder darauf zurückkommen muss zum Landen. Wäre die Beziehung in der Luft zum Seil nicht da, würde man krumm Landen und fallen. Sie kann also nicht weiter nach oben, und nicht weiter nach unten. Beides würde Sturz bedeuten, das Seil hält sie davon ab. Du hast vorhin das Seil als Hoffnung interpretiert. Warum ist es unlogisch, dass die Hoffnung sie vom Stürzen abhält?


Pardus

Ich freue mich sehr, dass dir meine Geschichte gefallen hat! Scheinbar konnte ich mit den Gedanken doch schon überzeugen, auch wenn ich mitlerweilen denke, dass es doch noch ausbaufähig ist.

mir hat Deine Geschichte sehr gefallen. Mea, an der alle Mitmenschen mit unterschiedlichen Erwartungen herumzerren, droht genau deswegen im Leben das Gleichgewicht zu verlieren. Dabei wünscht sie sich, einmal selbst diejenige zu sein, um die sich die Ereignisse drehen; nicht nur die Kümmerin in der Familie, im Zirkus, und überhaupt die, die wie ein Trabant im Gravitationsfeld anderer herumtaumelt, und fürchten muss, verstoßen zu werden, wenn sie nicht mehr die ist, die Kraft gibt, sondern selbst welche benötigt.
Deswegen geht sie aufs Seil: um sich selbst zu erfahren, ihre Mitte wieder zu finden, wenigstens körperlich die Balance zu finden, die ihr im sozialen Leben fehlt - vielleicht in der Hoffnung, dass sich das eine aufs andere überträgt.

Jaaaa genau!!! :-) Bei dir hat das alles perfekt funktioniert :-)

Dass mir konkrete Infos fehlen, z.B., an welcher Krankheit sie leidet, stört mich nicht weiter. Die Textaussage kommt auch so rüber.
Ja das ist mir nicht wichtig, es gibt diverse Krankheiten, die mit Stigmas belegt sind, oder wenn man sterbenskrank ist, dass Leute sich davor fürchten, jemanden zum Tod zu begleiten. Spielt hier aber keine Rolle, es geht wirklich nur darum, wie du auch erkannt hast, dass sie für einmal nicht die Starke ist, sondern für einmal selber Hilfe benötigt.

und den letzten Absatz, diese in Du-Anrede des Lesers formulierte Moral der Geschicht, finde ich überflüssig. Schlimmer noch so was ärgert mich immer, weil der Autor mir damit unterstellt, ich, der Leser, sei so dumm, dass ich ohne expliziten Hinweis nicht kapiere, was er mir sage will.
Die Du-Formulierung ist mir gar nicht aufgefallen, vielleicht habe ich da zu sehr an jemanden gedacht. Meine Geschichten sind ja oft halb-Fiktion, teils aus dem Leben gegriffen. Und Moralpredigten in den Geschichten kann ich bei den andern auch selten ausstehen.
Habe die Du-Sätze rausgenommen. Und werde bei der Überarbeitung schauen wie ich den Schluss noch positiver gestalten kann. Sie soll je nicht alleine zu Ende gehen.


hebelnebel

so, wie ich die Geschichte verstanden habe, versinnbildlicht der Seiltanz Deiner Protagonistin ihre vielen Verpflichtungen bzw. die Erwartungen, die an sie gestellt werden - und die an ihr zerren, ihr inneres Gleichgewicht stören.
ja kann man so verstehen :-)

Meiner Meinung nach funktioniert das aber nicht, dafür hast Du die beiden Handlungssträne - auf der einen Seite der Seiltanz, auf der anderen Seite die privaten Probleme - zu wenig miteinander verknüpft. Du beginnst mit dem Seiltanz, schilderst ihn ziemlich detailliert und dann springst Du plötzlich zu ihren Privatproblemen über - das ist zu abrupt, da steht man als Leser ziemlich ratlos da. Ich denke es wäre sehr viel effektiver, wenn Du beide Stränge ineinander verflechten würdest. Du könntest die Bewegungen Deiner Protagonistin auf dem Seil und ihre Gedanken in einen direkteren Zusammenhang setzen.

Mm kann ich nachvollziehen, das wäre natürlich genial. Ich habs ja an der Stelle vom fast Absturz versucht, aber das scheint dir zu abrupt... ich zweifle noch daran ob ich das in der Umsetzung noch verbessern kann... Ich werds auf jeden Fall nochmals versuchen.


weltenläufer

die Idee der Geschichte finde ich gut. Das Mädchen balanciert sprichwörtlich auf einem Drahtseil und ein jeder versucht sie aus dem Gleichgewicht zu bringen, sie irgendwo hinzuzerren, weg von dem, was sie eigentlich will. Sie droht ihr Ziel aus den Augen zu verlieren, vom Weg abzukommen, vom Seil zu fallen.
schön angekommen :-)

Allerdings fand ich die Verbindung dieses Innen und Außens nicht so gut gelöst. Für mich müsste das mehr miteinander verquickt werden. Nicht in diese Absätze gehackt.
Du meinst das wie hebelnebel richtig? Es war schon meine Idee das Innen und Aussen ineinander zu spiegeln, aber eben, die Ausführung...ist ganz schön schwierig für mich.

Hm, das finde ich zu kantig. Das stört mich hier besonders, weil Akrobatik imer etwas weiches, etwas rundes, fließendes an sich hat, etwas elegantes.
Genau, aber eben die Eleganz kommt nur, wenn die Balance innen und aussen stimmt. Von daher würde die Kantigkeit - zumindest im mittleren Teil, wieder passen... Aber ist leider nicht bewusst so gestaltet, sondern eher mangels besseren Könnens :-S

Nach meinem Dafürhalten, müsste hier ein bisschen ausgedünnt weren, einige wenige Probleme sollten klarer im Vordergrund stehen und diese mehr Hand in Hand gehen mit dem Akt des Balancierens.
Ich werde noch einmal drüber gehen welche Gedanken ich noch genauer zeigen will, und wie ich das noch besser darstellen kann. Möglich dass es hilft sich mehr auf ein einzelnes Problem zu beschränken, andererseits ist das ursprüngliche Leitbild so dass eben von vielen Seiten an ihr gezogen wird.

Breite nicht deine Flügel aus, lass dich nicht fallen in das Tal der Toten
das Bild finde ich hier im Zusammenhang mit dem drohenden Absturz unpassend. Flügel versprechen doch die Eleganz, die sie sich wünscht.
Ja mit den Flügeln wäre es eher ein hinuntergleiten, so habe ich mir das vorgestellt. wobei Flügel auch die Möglichkeit des hinauffliegens implizieren. und hier ist das Bild dann wirklich unpassend...
Flügel versprechen doch die Eleganz, die sie sich wünscht.
Flügel versprechen eine Freiheit, im Zusammenhang mit dem Sterben aber nicht die Freiheit die sie sich wünscht. Ich stelle mir dabei einen grossen schwarzen Raben vor. (Vielleicht könnte der irgendwo auf dem Seil sitzen und ihr den Weg versperren? Um das Innere und äussere besser zu verbinden?) Ob das Sterben Elegant ist oder nicht, sei dahingestellt. Tatsache ist, dass ich den Satz nicht gut durchdacht habe sondern er mir einfach vor Monaten mal in den Sinn gekommen ist und ich daran gefallen gefunden hatte ohne mir viel zu überlegen... Ja so fällt man auf die Nase :-P
Asterix hat diesen Satz auch angesprochen, vergleiche auch meine Antwort bei ihm.

Alle
So. Ich werde wohl noch ein paar mal darüber schlafen und mich dann an die Arbeit machen. Ich muss meine Gedanken nochmals neu sortieren, was ich hier wirklich will. Und wie. Und ich möchte noch mehr versuchen diese zwei Stränge zu verbinden. Hoffentlich fällt mir da noch was ein dazu.

Ich finds auf jeden Fall spannend, wie ich bei jeder eingestellten Geschichte wieder eine ganz andere neue Herausforderung zu bewältigen habe :-)

Liebe Grüsse euch allen,
Siiba Bulunji

 

Hallo Siiba!

Ich hab deine Geschichte vor ein paar Tagen schon gelesen, aber mir ist nichts eingefallen, was ich dazu schreiben hätte können. Jetzt schon. :)

Mir gefällt die Idee sehr gut, die Situation deiner Protagonistin als Drahtseilakt darzustellen. Und das Seil ist gespannt, angespannt wie die Situation, wie ihre Muskeln. Und doch trägt sie diese Situation, sie meistert sie.

Sie findet dort oben eine Art Gleichgewicht ... und taumelt doch kurz, als sie zweifelt. Und das darf sie nicht, sie muss Nerven haben wie Stahl, wie das Seil, auf dem sie läuft, auch wenn sie diese Spannung buchstäblich bedrückt, sie schneidet und aufscheuert.

Was mir nicht gefallen hat, ist die Verarbeitung des Themas. Ich habe das Gefühl, ein Lehrbuch zu sehen, es steht zu sehr im Vordergrund, dass mir jemand mit dieser Geschichte etwas sagen will. Und immer dann, wenn das passiert, frage ich mich: Warum die Sache in eine Geschichte verpacken?

Denn man könnte es auch einfach gerade heraus sagen: Ich hab zuviel Druck, ich will euch nicht helfen, kommt doch endlich mal alleine klar. Das könnten die Gedanken einer Mutter sein, aber auch einer Person mit Helferkomplex. Wie auch immer, sie kann ja auch ganz normal einfach etwas überlastet sein momentan.

Ich fühle mich, als hätte hier jemand eine einfache Sache kompliziert gemacht und das ist der falsche Weg. Wie bei einem Puzzle, in dem das Bild völlig klar ist, aber dann wird es auseinandergenommen und der Leser muss jetzt eben schauen, wie das wieder zusammenfügt.

Dazu trägt auch die Wahl der Szene bei ... man erlebt ja nur den Drahtseilakt mit und nicht mehr. Viel Hintergrund wird in Rückblenden erzählt oder in Gedanken reflektiert.

Mir wars zu konstruiert, kurz gesagt.

Vorschläge/Kleinkram:

halte dich fest am Grat der Hoffnung, am dünnen Band(Komma) auf dem du gehst, und wende deine Augen nie vom ...

Es fühlt sich an, als würde sie das dünne Drahtseil bald zweiteilen .

Wie viele Stunden trainierte sie schon?

Präsens. "Ich habe Hunger. Wie lange habe ich schon Hunger?"

Jetzt nur nicht aufgeben, nicht hinunterschauen. Richte den Blick geradeaus, immer geradeaus, dem Ende zu. Eine tiefe Entspannung überkommt sie.

Da finde ich Perspektive komisch. Denn der erste Satz ist ein Gedanke von ihr, richtig? Aber wer sagt dann den zweiten Satz ... es klingt, als würde der Erzähler ihr das sagen. Und selbst wenn es noch ein Gedanke ist, wäre es klarer, wenn danach ein Absatz käme.

Als wäre es ein Tanz(Komma) übernimmt sie die sanft wippende Bewegung des Seiles und geht mit ihr, in ihr, hält die Balance und tanzt dem Ziel entgegen.

Das Fette da könnte raus. Ich habs 2 x lesen müssen.

Mea musste jetzt an sich denken. Sie konnte nicht immer für alle anderen die Kohlen aus dem Feuer holen. Sie war kein Fakir, und auch kein Zauberer.

Da verstehe ich den Wechseln in der Zeitform nicht. "Mea muss jetzt an sich denken. Sie kann nicht für alle ... Sie ist kein Fakir ..."

Spätestens morgen erwartet Mea ein Telefon von ihrer Ärztin.

Auch wenn man das in der Schweiz so sagt, außerhalb davon klingt es seltsam. :) "Sie erwartet einen Anruf."

Danach würde sie wohl erstmals zu ihrem Freund fahren, also er ist ja schon fast so was wie ihr Freund.

Hier vermischst du Erzählstimme und die Stimme von Mea. "Danach würde sie zu ihrem Freund fahren. Sie dachte: Er is ja schon fast so was wie mein Freund."

Da(Komma) ein grosser Schwenker

Allmählich kommt sie in ein unsicheres Gleichgewicht zurück. Ihre Knie zittern, Seil und Körper wollen keine Einheit mehr sein. Was sollte sie tun? Sie musste jetzt an sich denken.

Da würfelst du wieder mit den Zeitformen. :)

Sich selbst sein. Für sich da sein.

"Sie selbst sein."

Eins sein, da sein, sich selbst sein.

Und nochmal.

Bis bald!

yours

 

Salü Maria

Schade konnte dich die Geschichte abgesehen vom ersten Satz (der dafür von andern kritisiert wird) nicht überzeugen.
Du hast mich übrigens voll erwischt. Ich dachte ich könne die drei Punkte als Überleitung zur Geschichte kaschieren. Aber in Wahrheit weiss ich immer noch nicht, wie ich den Satz schön (nicht einfach nur logisch) zu Ende bringen kann.
Und diese Gefühle, die sind mir ja schon wichtig! Ich versuchs bei der Überarbeitung nochmals.


Liebe Yours

Super Liste! Ja mit den Zeiten hatte ich meine Liebe Mühe, ich habe das ganze x mal vom Präsens in die Vergangenheit und wieder zurück umgewandelt und immer gabs wieder Stellen wo ich die Zeitform doch wieder unpassend empfand. Wahrscheinlich ist dabei der komische Mix entstanden. Ich habe jetzt alles wirklich ins Präsens übernommen. Hoffe ich habe nichts mehr übersehen.
Auch die andern Listen-Punkte habe ich schon mal verbessert, ausser die Stelle mit dem Freund wo du dir das - dachte sie - wünschst. Ich habs vorhin ausprobiert und irgendwie haut es noch nicht hin, ich müsste dann im ganzen Text alle Gedanken so ausformulieren. Ich hatte jetzt die Idee eventuell bei der Überarbeitung alles in Ich-Form zu schreiben, so könnte ich dieses Problem umgehen.

Wie bei einem Puzzle, in dem das Bild völlig klar ist, aber dann wird es auseinandergenommen und der Leser muss jetzt eben schauen, wie das wieder zusammenfügt. ... Mir wars zu konstruiert
Hmm könnten da vielleicht mehr Gefühle und der Wechsel in die Ich-Perspektive aushelfen? Vielleicht würde dies helfen es natürlicher erscheinen zu lassen. So wie ein Jogger, der lässt sich ja (nehme ich an) auch so einiges durch den Kopf gehen während dem Joggen, und Mea macht das dann einfach auf dem Seil.

Ja und sonst habe ich immer noch das Problem dass ich für die Überarbeitung mehr Ruhe brauche als ich sie im Moment bekommen kann.
Aber die Überarbeitung wird kommen. Braucht einfach mehr Geduld diesmal.

Merci vielmals für euer Feedback :-)
Liebe Grüsse,
Siiba

 

Ok, ich habs endlich geschafft mit der Überarbeitung. Habe versucht die Logik-Fehler in den Sätzen rauszubügeln, und die zwei Ebenen, jetzt sind es drei hahaha, besser mit einander zu verknüpfen. Bin mal gespannt was ihr jetzt davon haltet.

Liebe Grüsse,
Siiba Bulunji

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Siiba,

mir hat Deine Geschichte gefallen.

Im Grunde habe ich zwei Lesarten dafür:
Mea kann eine Hochseilartistin im Zirkus sein, die tatsächlich auf dem Drahtseil geht, aber die Probleme und Hilferufe der anderen stören sie in ihrer Ruhe, stören ihr Gleichgewicht.

Oder aber Du meinst das Leben im Allgemeinen als Drahtseilakt, was für mich auch passen würde, was mir persönlich sogar noch besser gefällt.
Denn jeder Mensch muss auf seinem eigenen Hochseil balancieren, sein Gleichgewicht in seinem eigenen Leben finden und sich dabei nicht stören lassen bzw. lernen mit diesen Störungen, die das Leben immer wieder ins Ungleichgewicht bringen, umgehen zu lernen. Und jeder Mensch schafft das mehr oder weniger gut. Die einen mogeln sich durch, die anderen zerbrechen an dem Ungleichgewicht ihres Lebens.

Kleinigkeiten, die mir noch aufgefallen sind:

Als wäre es ein Tanz übernehme ich die sanft wippende Bewegung des Seiles und gehe mit ihr mit, ich bin ein Teil von ihr, ich halte die Balance und tanze dem Ziel entgegen.

KOMMA nach Tanz

Den schwarzen Raben der sich vor mir auf dem Seil niedergelassen hat, mir den Weg versperrt, oder mir um den Kopf fliegt, mir ins Ohr kräht:

KOMMA nach Raben
und mE nach versperrt kein Komma

„Hör nicht auf ihn, laufe geradeaus, einfach geradeaus, dem Ende entgegen.“ Entgegnet hinter meinem Rücken die Taube.

Kein Komma am Ende der wörtlichen Rede, dafür hinter den Anführungszeichen und "entgegnet" klein geschrieben.

Ich soll häufiger zu Besuch kommen, schliesslich könne sie selbst ja nicht so weit reisen, wegen ihrem Rücken, beklagte sie sich.

Kein Komma hinter reisen

Er brauche jemanden, der ihm hilft wieder ein bisschen Ordnung zu schaffen.

KOMMA nach hilft

Was die Untersuchungsergebnisse betrifft, dachte ich zuerst, sie könnte vielleicht schwanger sein. Da würde es auch Sinn machen, dass sie es ihrem Freund zuerst sagen will. Dann habe ich aber Zweifel bekommen.

Der Rabenvogel als der böse Part der Geschichte hat mir auch gut gefallen, die Assoziation mit dem schwarzen, dunklen Tier, das einen angreift und mit seinem Gekrächze nervt, finde ich eine gute Idee. Dass der Gegenpart eine (vermeintlich weiße) Taube ist. Naja, dachte ich, hätte nicht sein müssen. Es gibt schließlich noch andere nette, schöne Vögel ;).

Aber insgesamt hat mir der Seiltanz des Lebens gut gefallen. Ich finde, Du hast das Ungleichgewicht gut rübergebracht.

Sonnige Grüße
Giraffe :gelb:

 

Salü Giraffe

Freut mich dass dir die Geschichte gefallen hat!

Uups, das mit der Schwangerschaft, klar, das könnte auch passen bei diesen Symptomen, aber dann geht die Geschichte nicht auf :-S Danke für den Hinweis!

Und die Kommas, die werde ich gleich mal einsetzen. Mit den kleinen Dingern stand ich schon immer auf Kriegsfuss.

Ja gell, die weisse Taube ist schon ein bisschen kitschig. Ich hab einfach gehofft, dass ich nicht die einzige bin die Kitsch gern hat.


Merci für deinen Komm.
Liebe Grüsse, Siiba

 

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