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Meine Berufung

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14.07.2003
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Meine Berufung

An meine Geburt kann ich mich noch genau erinnern, die langsame, zögerliche Trennung vom warmen, beschützenden mütterlichen Organ. Das erste Erblicken der neuen, mir kahl erscheinenden Welt, es war ein vibrierender, übersinnlicher Augenblick für mich. Nun, nachdem ich zu stattlicher Größe gewachsen bin, kann ich nur mehr mit Wehmut daran zurückdenken, wie wohl behütet ich mich im Mutterleib fühlte. Manchmal habe ich das Gefühl, ich hätte mein Leben lang in ihr bleiben sollen... Ab und zu erschreckt mich dieser Gedanke.

Nichts desto trotz hatte ich eine wunderschöne Kindheit. Schon als junger Hüpfer, stellte ich meine Kollegen bei diversen Wettkämpfen in den Schatten, immer war ich der Erste, der schnellste. Möglicherweise ist dies ja der Grund, warum ich mich nun hier befinde und nicht irgendein x-beliebiger anderer. Tjaja, man muss eben wissen, wohin man will im Leben, ich wette, viele würden nun mit mir tauschen wollen.

Lang habe ich auf mein Ziel hingearbeitet, es war ein unglaublich zäher Weg bis hierher. Andere hätten vielleicht schon kapituliert, aber ich habe mir immer und immer wieder selbst zugeflüstert: „Du weißt was du erreichen willst, deshalb arbeite daraufhin und schaff` es!“. Dieser Spruch hat mich schon seit jeher motiviert und er funktioniert immer noch. Ich kann es kaum fassen, das ich nun vor der Erfüllung der Berufung meines Lebens stehe.

Aber wie dem auch sei, nun ist es soweit, ich kann die Dame schon erblicken, die mich nun zu einem nahezu magischen Treffen erwartet. Lieblich grinst sie gen Himmel, unwissend welch Glück ihr in kürzester Zeit widerfahren wird. Um Punkt 11:23 Uhr werden wir zusammentreffen, ich bin wie jedes Mal pünktlich auf die Sekunde. Ein paar Momente noch, dann hab ich’s geschafft. Leb wohl, du schöne Welt, ich sag nun Adè! Und...Mutter, hörst du mich? Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder...

Um Punkt 11:23 Uhr schien ein warmer, angenehmer Sonnenstrahl auf das wunderschöne, grazienhafte Haupthaar einer jungen Dame, der allerdings nach wenigen Sekunden wieder in der Mittagshitze verblasste.

 

Hi!

Wenn ich es richtig verstanden habe, personifizierst Du einen Sonnenstrahl. Nun ja, eins steht fest: Das ist jedenfalls abgefahrener als sinnvoll ;) Du merkst ja selbst am Ende, dass es einfach vorbei ist und (verblasste, nicht erblasste, übrigens) so what?

Die Idee ist ja immerhin ganz nett, und mehr als Du geschrieben hast, lässt sich glaube ich auch nicht daraus machen. Im Grunde ist es eine "rat mal wer ich bin"-Geschichte, mit Aha-Effekt und das war's, und viel ist das nicht. Immerhin ist es eine positive Geschichte.

Fazit: sprachlich brauchbar, inhaltlich mehr eine Quizfrage als eine Geschichte.

Uwe
:cool:

 
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Hallo Uwe Post!

Schön, dass du dir Zeit genommen hast, um dir meine Geschichte durchzulesen.

Auf den von dir erwähnten Überraschungseffekt habe ich bewusst hingearbeitet, er ist der Kern dieser Geschichte.

Es mag Geschmackssache sein, ob man sich mit einem plötzlichen, überfallsartigen Ende anfreunden kann, so wie ich es hier verwendet habe. Aber ich persönlich finde, es passt in diese Geschichte besser hinein als ein weitausschweifendes Ende inklusive Erklärungen, etc. Der Leser lässt seine Fantasie spielen und das finde ich schön.

P.S.: Danke für die Korrektur des Wortes "erblassen".

 

Eine interessante Idee, die ich aber beim ersten Lesen nicht kapiert habe...
Im übrigen könnte man die Geschichte mMn eher in "Seltsam" unterbringen - so alltäglich ist eine Geschichte aus der Sicht eines Sonnenstrahls eben doch nicht.

gruss,
p.

 

Hi phillipp!

Ich habe die Geschichte absichtlich so geschrieben, damit man etwas länger über den Inhalt nachdenken muss, um den Sinn zu erfassen.

Übrigens befindet sich die Geschichte ohnehin in der Rubrik "Seltsames"! Vielleicht hast du dich da etwas beim Surfen in der Seite verschaut...

 

So, wie verspochen schaue ich mir nun eine deiner geschichten an.

Erster eindruck: saubere Sprache, konsequenter Storyaufbau und rätselhafte aber in sich schlüssige Pointe.
Ich halte die geschichte nicht nur für ein rätselspiel, mit einem verplüffenden lacher am ende.
Ich sehe hier ganz klar eine Lehre versteckt.
Wir alle suchen nach unserer erfüllung, wir alle halten uns für das beste was der Welt je geschen ist, dabei , auch wenn für uns Mühsam und anstengend, ist die bedeutung unserer Existenz verschwindend gering.

Gefällt mir.
Einzig diesen kleinen logikfehler hier habe ich zu beanstanden:

Nun, nachdem ich zu stattlicher Größe gewachsen bin, kann ich nur mehr mit Wehmut daran zurückdenken, wie wohl behütet ich mich im Mutterleib fühlte. Manchmal habe ich das Gefühl, ich hätte für immerdar mein Leben in ihr fristen sollen... Ab und zu erschreckt mich dieser Gedanke.

du schreibst fristen, was eindeutig negativkonotierend ist, vorher deutest du aber an, wie sher er das leben im "Mutterleib" genossen hat, dies wiederspricht scih und wird in der geschichte nicht geklärt.
naja, ansonsten eine gute kurze und knakige geschichte.
Weiter so.

 
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Hallo Jingles,
eine nette Geschichte. Nicht mehr, wie ich meine, aber auch nicht weniger und darum auch nicht schlecht.
Nicht nur darum. Auch sprachlich ist sie Dir gelungen.
Sie ist kurz und unterhaltsam. Länger dürfte sie aber auch nicht sein.
Leider habe ich Uwes Kritik vorher angelesen und wußte daher schon worum es geht.
Blöd!
----------
allerdings nach wenigen Sekunden wieder in der Mittagshitze verblasste.
-----------geht das nicht schneller?

Gruß
Manfred

 

Habe die Story eben dreimal gelsen bevor ich dann endlich über Uwes Kritik darauf kam wer der Protagonist ist ...

Verblassen kann doch ein Sonnestrahl nur wenn er durch eine Wolke von seiner "Mutter" Sonne getrennt wird oder?

 

Gegenfrage: Wie lange kann ein Sonnstrahl denn strahlen? ;-)

Eigentlich hast du jedoch Recht, nur hatte selbst ich noch gar nicht an diese Möglichkeit gedacht!

 

Ein Sonnenstrahl war für mich immer etwas unendliches...weil die Sonne ja nicht aufhört zu Strahlen der Strahl kann also höchstens unterbrochen werden....wäh bin ich wieder Kleinlich :D

 

Leider ist der letzte Physikunterricht, den ich genoss, schon viel zu lange her um hier ein zielsicheres Argument abzuliefern, aber ist es nicht so, dass sich ein Sonnenstrahl aus zig "Lichtteilchen" zusammensetzt? Und werden zudem nicht auch sporadisch aber regelmäßig richtiggehende Lichtfetzen von der Sonne abgeschieden, die sich auf dem Weg zur Erde in die Unendlichkeit verteilen und so einen Großteil unseres Tageslichts ausmachen, weswegen sich ein Sonnenstrahl im Prinzip nur auf einen bestimmten Zeitraum ausdehnen könnte???

Wie gesagt, eine Frage für einen Physiker... ;)

 

Ich wusste gar nicht das Licht aus Teilchen besteht .. hmm ...

Ja ein Physiker wäre jetzt echt hilfreich ...

Studiert gnoebel nich was in die Richtung..... ?

 

Nein, tut er nicht, aber letztlich ist es für diese Geschichte auch egal, was genau Licht ist (ein wenig Ahnung hab ich, aber ich will mich hier nicht blamieren :D). Als eine Art "Märchen" funktioniert die Geschichte auch mit dem Modell Licht als Strahlen.

Die Geschichte ist ganz nett, halt eine typische Pointengeschichte, die dem Leser vorgaukelt, es handle sich um Menschen, und bei der sich die Protagonisten als etwas ganz anderes herausstellen. Naja, gabs schon ziemlich oft - wenn auch nicht gerade mit Sonnenlicht. Und das ist es auch, was deine Geschichte dann wieder ganz interessant macht.

Nette Idee, ganz gute Umsetzung - ingsesamt eine kurzweilige Geschichte für zwischendurch.

 

Hallöchen,
also mal gleich vorweg die Frage zu beantworten die hier aufgetaucht ist:
Licht kann Teilchen ODER Welle sein ;)
zumindest verhält es sich wie beides
Unsere Formeln vo unsre Physiker sind wohl no ned ausgereift (es kommt jo a kana n Einstein gleich hehe)
Nagut zur Geschichte:
Die Geschichte hat mich zuerst gewundert dass sie so kurz ist und so lang mit dem (meiner Meinung nach) Anfang herumspielt. Hab mir gleich gedacht da muss ein Schlagfertiges Ende kommen.
Es war zwar eine Andeutung davon da, aber es war nicht Schlagfertig.
Geschichte ist ganz lieb aba das Ende stört mich noch.
Vielleicht findet jemand von den anderen "Autoren" ;)hier auf KG.de einen Vorschlag der Verbesserung ?!?
Mir grad nicht.
Mensch ich bin echt mies in Kritiken schreiben...
also dann,
baba
Frozen

 

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