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Menschenlichter
Ein roter Schatten wirft sich über mich, hält mich fest. Dass er von dem einzigen Baum im Wald kommt, hätte ich nicht gedacht.
Ich streife umher, fliege von Ast zu Ast; aber ich kann nichts sehen.
Die Vorstellung, ich wäre in einer Höhle, bringt mich zum Lachen.
Eigentlich bereue ich, dass ich so weit weggegangen bin. Vielleicht holt mich jemand, wenn es soweit ist.
Langsam fängt es an zu schneien, schwarze Flocken von kalter Verachtung berühren mich. Am Arm zieht mich die Liebe, weit in die Dunkelheit.
Es riecht hier leicht nach Liliengewächsen. Obwohl es die hier nicht geben kann, werde ich mir immer sicherer. Warme Glühbirnen empfangen mich, der Schnee schmilzt.
Irgendwann höre ich den Tag. Er klingt fröhlich und aufgeweckt. Hinter der nächsten Kurve erkenne ich ihn. Die Straße ist leer, aber hier tobt das Leben.
Ich denke, ich bin zu Hause.
Möglicherweise ist es auch einfach nur viel zu bunt hier.