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Miraculum

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01.07.2006
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Miraculum

Irgendwann hatte er angefangen, auf jedes Geräusch im Nachbarhaus zu horchen, auf Geräusche, die von ihr stammten, Tom konnte das träge Schlappen ihrer Hausschuhe deutlich vom raschen Hämmern der mütterlichen Pantoffel unterscheiden. Er hörte Mira auch oft singen, auf schleppende Weise, immer wieder die gleiche Sequenz eines gerade aktuellen Songs, jede Note dehnte und kostete sie aus, ja, die einzelnen Noten wurden selbst zu Melodien.

Alles an ihr war weich: Besonders ihr Haar, das sich um den Oberkörper schlängelte, meist ungekämmt legten sich die rotblonden Strähnen um die Brüste, bewegten sich dort wie Wellen auf einem ruhigen Fluss. Ihre Haut, die seinen Fingern nachgab, als ob sie Butter wäre, ihr Körper, der sich vollkommen seinem anpasste, wenn er auf ihr lag. Manchmal glaubte er, seinen Abdruck noch auf ihr zu sehen, wenn er sich von ihr gelöst hatte. Selbst ihr Blick war samtig-braun, ungerichtet.

Seit Beginn des Sommers war er besessen von ihr, seit diesem ersten heißen Tag im Juni, den sie, wie so viele Tage in früheren Sommern, zum Baden unten am Teich genutzt hatten. Davor war sie für Tom nur das kleine, etwas pummelige Nachbarmädchen gewesen, in seinem Kreis anwesend, aber unerkannt, etwas, das einfach da war wie das Gras auf der Wiese.

Damals war sie absichtlich mit ihren schlammigen Füßen auf sein Handtuch getreten, hatte ihre nassen Haare über ihm ausgewrungen und ihm dann mit dem Zeh auf den Hintern getippt.
„So bleibt mein Handtuch trocken und sauber!“
Das kalte Wasser brachte seine Haut zum Erschauern, verärgert und von der Hitze noch dösig drehte er sich halb um.
„Du kleine, fette Kröte!“
Er sah an ihr hoch, sah, wie ihr das nasse Höschen an der Spalte klebte, sah ihren sahnigen Bauch, auf dem Tropfen rannen, ihre kleinen Warzen, die hart durch den dünnen Stoff stachen. Er starrte etwas zu lange.
„Was ist? Was bin ich?“ Sie grinste ihn an und bohrte wieder ihren Zeh in sein Fleisch. Es machte ihr offenbar nichts aus, dass er sie fett genannt hatte.
„Eine kleine, fette, warzige Kröte!“ Jetzt lachte auch er, packte sie um die Knie, warf sie auf den Boden, sie gurrte vor Vergnügen, schnell verfing er sich in ihren Haarsträhnen, als er auf ihr sitzend ihre Arme auf den Boden presste, damit sie ihn nicht schlagen konnte.
„Au, du tust mir weeeeeeh“, klagte sie, ihre Wimpern glitzerten, aber er spürte, wie sie ihm nachgab, ihr ganzer Körper, eben noch von Kampfeslust angespannt, wurde weich, schmiegte sich ihm entgegen, die Wassertropfen auf ihren Brüsten schossen kleine Regenbogen in seine Augen.
Tom sprang auf, wandte sich ab, lief so rasch in das dunkelgrüne Wasser, dass der Teich kurz glaubte, er wäre zum Meer geworden, solch große Wellen musste er schlagen.

Am nächsten Vormittag nahm er Anna so hart, dass sie die Augen überdrehte und ohnmächtig wurde, als sie kam. In diesem kurzen Moment völliger Entspannung glaubte er, eine Ähnlichkeit mit Mira in ihrem Gesicht zu erkennen und voll Scham ließ er den Saft aus sich herausschießen.
Anna schlug die Augen auf, ihr Gesicht belebte sich rasch wieder, sie hockte sich hin und wischte sich ab, hüpfte aus dem Bett, ging hierhin und dorthin, nahm Dinge in die Hand und legte sie wieder hin, zog ihm das Betttuch weg, beugte sich zu Tom und schnupperte an seinen Achselhöhlen, sagte Stinker zu ihm, drehte sich so weg, dass er ihren Hintern ins Gesicht bekam, lachte, fuhr sich mit der Hand durch das kurze schwarze Haar. Tom versuchte ihr auf die Backen zu schlagen, sie entwischte aber, hüpfte durchs Zimmer, machte spielerische Übungen, sie wusste genau, wie toll ihr Körper war, muskulös, sehnig, fest. Er verfolgte sie mit den Augen, endlich sprang er aus dem Bett, haschte nach ihr, packte sie von hinten am Hals und drückte sie nach vorne.
„Bleib so!“, befahl er ihr. Er brach ihren Hintern wie eine Frucht auf, zartes, dunkelrosa Fleisch zwischen weißer Haut, prachtvoll, ein prächtiger Anblick, sie, eine geschmückte Königin, aber er ihr König, ihr Herr, ihr Meister. Der verdammt noch mal mit ihr machen konnte, was er wollte. Fast wütend schob er sich jetzt in sie hinein, schlang seinen Arm um ihre Taille, presste sie an sich, schob sie hin und her, sie war sein Tisch, sein Sessel, sein Bett. Ihr Stöhnen wirbelte hoch, bis an die Decke, drang nach draußen, berührte die Apfelbäume und die Weizenfelder und schließlich die blauen Hügel in der Ferne, der Sommer horchte auf und legte dann gelassen seine Hitze über alles.

Später lag er wieder mit Mira am Teich und als diese in der Nachmittagshitze einnickte wie ein träges Haustier, musterte er auch sie verstohlen auf der Suche nach einer Ähnlichkeit mit ihrer Mutter. Sie begann mit einem Auge zu zwinkern, als er mit offenem Mund über sie gebeugt in ihr Gesicht starrte.
„Mann, kannst du dämlich schaun! Grad dass dir nicht der Sabber aus dem Mund rinnt!“
„Ich hab nur deine Mitesser gezählt, du solltest da wirklich was dagegen tun.“
„Was Dooferes ist dir jetzt nicht eingefallen als Entschuldigung dafür, dass du mich anglupscht wie ein Baby den Weihnachtsbaum, hm?“ Sie blinzelte.
„Du hast recht, ich hab deine große Schönheit bewundert!“ Er bemühte sich, möglichst ironisch zu klingen.
„Ich bin nicht schön, zumindest nicht so schön wie meine Mama, aber schon verdammt sexy.“ Und er glaubte, er sähe nicht richtig, als sie mit einer gemessenen Bewegung ihr Bikinioberteil in der Mitte so auseinanderzog, dass ihre Brustwarzen erstaunt ob ihrer Freiheit spitz nach oben sahen.
„Was soll das jetzt werden?“ Es gelang ihm nicht mehr, seine Stimme ruhig zu halten.
„Nichts, ich dachte, ich teste das mal an dir.“ War da jetzt nicht auch eine leichte Unsicherheit in Miras Stimme? Sie zog ihren Bikini wieder über ihre Blößen.
„Welche Wirkung erwartest du dir?“ Er hatte wieder etwas Fassung gewonnen.
„Na, was schon? Dass es dir eng wird in der Hose.“
Er gab auf.
„Gratuliere, Test geglückt!“ Aber auf den Rücken drehte er sich nicht, um seine Worte zu beweisen.
Dann lagen sie lange schweigend in der Sonne. Mira schlief nicht mehr ein.
„Ich geh ins Wasser!“
Tom schreckte hoch, lief ihr zwar hinterher, blieb aber dann am Teichrand stehen, während sie schon bis zum Kinn im Wasser war.
„Ist mir zu kalt.“
Sie lachte. „Dein Gesicht ist aber rot wie eine Tomate, du wirst vorzeitig einen Herzinfarkt kriegen.“
Statt einer Antwort ließ er sich plump ins Wasser fallen, kraulte rasch an ihr vorbei bis ans andere Ufer. Sie folgte ihm, konnte ihn aber nicht einholen, er kraulte wieder zurück, ist keine Kraft in deinen dicken Armen, hm, dachte er hämisch bei sich. Da blieb sie ruhig an einer Stelle, paddelte nur ein wenig herum, sagte nichts. Der Wind hielt den Atem an. Tom umrundete sie, sah ihr immer wieder misstrauisch auf den Hinterkopf, schließlich schwamm er zu ihr hin, stieß sie an den Schultern nach unten. Sie benahm sich wie alle Mädchen, prustete und kreischte, spuckte, schlug um sich, das machte ihn selbstsicher, er hielt sie fest und begann sie überall anzufassen, während sie wie ein kleiner Elefant strampelte, ihren Hals, den Bauch, presste ihre Hinterbacken, quetschte ihre Brüste zwischen seinen Händen, spreizte ihre Schenkel weit auf, griff ihre Weichheit aus. Sie schlang ihre Arme und Beine um ihn, und rieb sich an seinem Schenkel. Er hielt für sie beide Balance im grundlosen Wasser, sie wurde eine Schlingpflanze aus der Tiefe, die ihn irgendwohin zog, wo er noch nie gewesen war. Ihr Körper reagierte wie eine gleichmäßige Maschine, ruhig und tief kam es aus ihrer Kehle und aus ihrem Becken, das Wasser schien ihren Rhythmus anzunehmen, es war so entspannend, dass er aufhörte, mit den Füßen zu paddeln. Sie tauchten beide unter, der Wind strich für einen Augenblick geschäftig die Wasseroberfläche glatt, und Tom begann langsam und lange zu spritzen. Der Teich nahm seinen Samen gnädig auf, in tausend und nochmals tausend Jahren würde eine schöne Nixe daraus entstehen, die die Welt zu Ende frisst.

Einige Tage später fand er Anna kerzengerade auf ihrem Bett sitzend, als er vormittags in ihr Zimmer schlich. Hatte ihr Mann etwas bemerkt? Oder gar Mira?
Annas Gesicht war blass, sie trug eine weiße Bluse, die sie bis zum letzten Knopf geschlossen hatte, sie sah aus wie eine Novizin, die bald eine Braut für Jesus sein würde.
„Mira …“, ihre Stimme brach und sie musste nochmals ansetzen, „Mira hat mir gestern erzählt, dass du jetzt ihr Freund bist und dass sie die Pille braucht, und ich soll mit ihr zum Frauenarzt gehen.“ Sie sah ihn nicht an.
„Was hast du dir dabei eigentlich gedacht?“
„Ich bin nicht ihr Freund.“
„Na toll, das wird ja immer besser.“ Sie hatte heute kein Gel verwendet, ihre schwarzen Haare, die sonst wie elektrisiert vom Kopf abstanden, kringelten sich etwas wehmütig um ihre Stirn. Sie sah süß aus.
„Was denkst du dir bloß dabei … Du vögelst mich hier einfach und dann gehst du einen Stock tiefer und machst mit Mira …“ Sie schlug sich auf den Mund.
„Mira ist um diese Zeit doch eh nie da.“
Sie starrte zum Fenster hinaus, hinter dem alles wartete, nur die Sonne trieb sich weiter unbeeindruckt herum.
„Alles gut durchgedacht, was? Ist ja so verdammt praktisch für dich, nicht wahr? … Geh weg! Schleich dich! Ich will dich nicht mehr sehen! Hau endlich ab!“
Er stand einfach herum und rührte sich nicht.
Plötzlich sprang sie auf, stürzte auf ihn zu und begann auf ihn einzuschlagen. Die Bluse rutschte aus ihrem Rockbund und er konnte ihren samtigen Bauch sehen.
„Was? Was? Sag es mir! Sag´s mir doch! Genüg ich dir nicht? Bin ich dir schon zu alt und zu hässlich? Du kleiner Arsch, hast doch eh alles von mir gelernt, und jetzt …“
Ihre Schläge taten nicht weh, bringt also doch nichts, ihr Krafttraining, dachte er, ihre Arme flatterten wie die Flügel eines Huhns und schließlich packte er beide und fixierte sie hinter ihrem Rücken.
„Mach kein Drama, du lässt dich doch auch noch von deinem Mann durchziehen. Und schrei nicht so, man hört alles bis zu uns hinüber.“
Sie bog sich mit aller Kraft zurück, um sich aus seiner Umklammerung zu befreien, wand sich, damit sie mit ihrem Körper bloß nicht an seinen stieß, die Schlagader pochte heftig an ihrem schlanken Hals, und er biss ihr in die Kehle.
„Archggh“, machte sie, ihre Starre löste sich, sie ließ sich zwischen seinen Armen zu Boden gleiten, blieb dort in der Hocke sitzen, vergrub ihr Gesicht zwischen seinen Beinen.
„Ich schäme mich so.“ Und während sie das sagte, drückte sie ihre Nase immer fester gegen seine Eier. Ohne hochzusehen löste sie seinen Gürtel, zog den Reißverschluss auf, er trug keine Shorts, seine Härte sprang ihr ins Gesicht.
„Ich sollte ihn abbeißen, dann wär eine Ruh.“
Er nahm seinen Schwanz in die Hand, und zeichnete damit die Kontur ihres Profils nach, er spürte nur noch Hitze und den Drang, ihn irgendwo hineinzuzwängen.
Sie schlug mit der Hand darauf, sie will mir weh tun, das Biest, dann packte sie ihn an der Wurzel, und, das konnte Anna wirklich gut, energisch und elegant begann sie ihn zu wichsen.
„Hör auf, ich will dir lieber deine Büchse ausspritzen.“
„Ach, da wo Mira mal war, gell?“
Am liebsten hätte Tom sie jetzt geschlagen, mit der Faust mitten in ihr freches Katzengesicht, aber sie hörte nicht auf, molk ihn, bis ihm die Gänsehaut die Wirbelsäule hinauflief und er ihr unbewegtes Gesicht mit Wärme übergoss.
Anna zog sofort die Hand weg, sie blieb in der Hocke, wieder starr, und lautlos begann sie zu weinen, die Tränen liefen über den weißen Glibber, er kniete sich auch hin, nahm sie in die Arme, wiegte sie wie ein verletztes Kind, schnaubte ihr heißen Atem ins Ohr, Lügen, alles nur Lügen.

Mira tanzte nicht gut, aber die Musik erfasste dabei ihr ganzes Wesen. Man glaubte den Song zu verstehen, zu dem sie sich etwas plump bewegte. Die Haare verwischten die Umrisse ihres Körpers, die Strähnen griffen weit in den Raum aus, ließen Mira mit allem um sie herum verschmelzen.
Während Tom ihr zusah, schweifte sein Blick auch zu den anderen Mädchen im Club, viele hübscher und anmutiger als Mira, ließ sie in Gedanken alle nackt in einer Reihe aufmarschieren, begutachtete sie fachmännisch, stellte sich vor, wie er allen nacheinander prüfend etwas in die weit geöffneten Schöße schob, Finger, Flasche, Schwanz, aber am Ende der Reihe stand Mira, sein braunes Sommertierchen mit dem Rosenmöschen, dieses Spiel machte ihn so scharf, dass er auf die Tanzfläche drängte, sich an sie drückte, in dem flirrenden Licht und dem Gewirr griff er ihr einfach zwischen die Beine, presste seine Finger darauf, bis er Feuchte zu spüren glaubte, kopflos, Schwindel, rasend, tropfendnasse Fotze ficken, er zog sie hinter sich nach bis zum Auto.

Er vergisst sich. Sie saugt ihn vollkommen auf, saugt seinen Atem, seine Gedanken, seinen Saft, sein Herzblut, flüstert wirres Zeug, schenkt ihm Wärme, Erbarmen, schenkt ihm alle Mösen der Welt, hinter seinem Kopf reiben zirpend ihre Füße, als er sie stößt, Grillchen, Gottesanbeterin, Honigbiene, sie gerät in heilige Verzückung, bäumt sich auf, Fleisch von meinem Fleisch, sie zerkratzt ihm den Hintern, knallt ihr linkes Bein gegen die Heckscheibe, Tom und Mira dehnen sich bis zum Mond aus, füllen den siebten und den achten Himmel, und kleckern die Rückbank voll. Sie kichert.
Sie springen nackt aus dem Auto, lassen sich ins schwarze, nasse Gras fallen, wälzen sich darin von aller Erbschuld sauber, bleiben dann umschlungen liegen. Sie sind wie alle Liebespaare: Das erste und das letzte und das einzige.

Und mit der ganzen Theatralik, zu der ein Mädchen ihres Alters fähig ist, sagt Mira:
„Ich will jetzt sterben, ich habe alles gehabt.“
Die Welt hört das dumme Ding aber nicht, lässt das Kleinzeug weiter krabbeln, den Mond weiter scheinen, die Alten sich weiter in ihren Betten unruhig hin- und herdrehen.

Wieder schlich Tom in Annas Zimmer, wollte nur mal sehen, wie sie sich diesmal präsentieren würde. Sie lag so wie früher bereits auf dem Bett, nackt bis auf einen seidenen, schwarzen Morgenmantel, den sie effektvoll offenstehen ließ, sie sah verdammt gut aus, perfekt geschminkt, das Haar eine glänzend-schwarze Aureole. Er hatte gute Lust, das alles zu zerstören, diese weiße Haut rotfleckig zu machen, ihr das Gesicht zu verschmieren, sie an den Haaren zu ziehen, bis sie schrie.
„Na, hast du doch wieder hergefunden?“
„Zu einem guten Fick sag ich niemals nein.“
„Ich besorg es dir also gut, ja?“
„Jo, geht.“
Sie lächelte huldvoll und zog ein Bein an, sodass die Seide ganz auseinanderfiel und ihre rasierte Scham freilegte. Tom legte einen Finger auf ihren Fuß, fuhr damit langsam das Bein hinauf bis an die Spalte, er nahm die zweite Hand hinzu und zog ihre Lippen so weit auf, bis ihr Loch aufklaffte, dann spuckte er darauf und begann sie mitleidlos zu reiben.
„Ach, wie romantisch du heute bist, Kleiner!“ Sie lachte gurrend, entzog sich ihm aber, stand auf, hüllte sich wieder vollständig in ihren Mantel, knotete den Gürtel zu, setzte sich an ihren Schreibtisch und schaltete den Computer ein. Ihre Hände zitterten leicht.
„Ich wollte nur noch einmal sehen, was für ein Arsch du tatsächlich bist. Du kannst jetzt gehen.“
Tom trat hinter sie, fasste sie um den Hals, zog die Hand dann von unten nach oben fest über ihr ganzes Gesicht, eine rote und eine schwarze Spur hinterlassend.
„Du Sau, ich weiß genau, was du willst!“, zischte er.
„Ach, und was?“
Er sah triumphierend auf ihre zerstörte Maske hinab, aber da war noch immer das in ihren Augen, was ihn anheizte.
„Du willst hören, dass du es besser machst als Mira.“
Sie erhob sich langsam, drehte sich zu ihm, im Drehen schlug sie ihn diesmal richtig fest, mit dem Handrücken, Toms Wange brannte.
„Du …“ Er stieß sie zu Boden, zog ihren Unterleib an den Beinen hoch, bis sie nur mehr mit dem Kopf den Boden berührte. Ihr fehlender Widerstand erboste ihn noch mehr, na gut, na gut, na gut, einmal kriegst du es noch, du alte Schlampe. Ihre Beine winkelten über seinen Armen, er hatte keine Hand frei.
„Mach mir die Hose auf und hol ihn heraus!“
Nachdem sie seinem Befehl gefolgt war, legte er ihr den Schwanz auf die Scham, die Eichel zielte genau auf ihren Kopf.
Und gerade als sich dieses Bild von Tom und Anna immer mehr in ihm spiegelte, sich mit alten Bildern mischte, Bildern, die Äonen vor seiner Geburt entstanden waren, als alles zu wirbeln begann, während er ihr die Schamlippen rot rieb, stand plötzlich Mira in der Tür. Er ließ Anna auf den Boden fallen, sie schrie auf, er wusste nicht, ob aus Entsetzen oder vor Schmerz.

Mira schrie nicht und sie sagte nichts. Sie kam herein, schloss die Tür und warf sich auf den geblümten Polstersessel, der vor dem Bett stand, zog ein Bein zum Bauch hoch.
Anna stöhnte, rappelte sich hoch, kroch zu ihrer Tochter, berührte mit ihrer Stirn deren Fuß.
„Mira, es tut mir so leid, er mag mich eh nicht, ich …“ Anna begann zu weinen, benetzte die Zehen der Tochter mit Tränen, nur Haare zum Abtrocknen hatte sie nicht.
„Nettes Teil hast du da an, Mama.“ Tom sah vor allem Erstaunen in Miras Augen, keine Wut.
„Mama, hör auf, das ist ja voll peinlich!“ Sie strich ihrer Mutter über den Kopf, aber als diese nicht mit dem Schluchzen aufhörte, rutschte Mira vom Sessel, zog Anna hoch, legte den Arm um sie, streichelte ihre Wange und machte: „Schschsch, ist ja schon gut!“ Sie hatte Tom bis jetzt noch nicht angesehen.
„Oh Mann, jetzt stehen wir ja alle ganz schön scheiße da.“ Unwillig schüttelte Mira die Haare. Für ein paar Momente schwirrte etwas über ihr Gesicht, sie sackte ein wenig in sich zusammen.
„Ich sollte jetzt ausflippen, oder? Sag doch auch mal was, du Held!“
Tom kam sich nur blöd vor, sein Ding hing nass aus der Hose.
„Du, ich wusste nicht … das begann lang vor dir … ich hatte halt Bock …"
Sie machte eine wegwerfende Handbewegung.
„Tatsache ist, ich kann nicht ausflippen, ich kann´s einfach nicht. Geht nicht. Ich hab euch doch beide lieb.“
Mira stand auf, ging ans Fenster. Der Wind kam herein und die Sonne und der Geruch heißer Blüten. Sie schien zu lauschen.
Endlich sprach sie: „Ich will, dass alles so bleibt, wie es ist.“ Sie drehte sich um, ging zur Tür, öffnete sie, trat hinaus und schloss sie wieder sorgfältig.

 

Hallo Achillus,

vielen Dank, dass du meiner Empfehlung Folge geleistet hast und dir diesen Text auch vorgenommen hast. Und entschuldige bitte die späte Antwort!


Also "Bandenknall" kommt natürlich aus der Pornoindustrie-Ecke, aber hier: Da hatte ich eigentlich nicht die moderne Pornoindustrie (und Mutter-Tochter-Genre kenn ich eigentlich nicht von daher) im Kopf, sondern eher so frivole Geschichten aus dem 17., 18. Jh., ich wollte das Ganze eigentlich auch viel leichter und luftiger machen, als es letztlich geworden ist. Aber die Grundidee war eigentlich, eine reine Sexbeziehung und eine echte Liebesgeschichte aufeinanderprallen zu lassen. Und das Ganze in den großen gelassenen Rahmen der Natur zu stellen. Das ist das, was von dem Wunsch nach Leichtigkeit übrig geblieben ist. ;)
Was die Moral betrifft, ich weiß nicht, viele Männer denken da auch nicht groß nach, sondern nehmen alles durch, was sie kriegen können, also was Undenkbares ist das nicht. Und selbst wenn sie lieben, und Tom liebt Mira, ist das noch lange kein Grund, nicht auch noch andere Gelegenheiten zu nutzen.
Was das Ende betrifft, ja, ungewöhnlich, aber nicht undenkbar. Ich glaube, es gibt Menschen, die so in sich ruhen, dass ihnen Eifersucht völlig fremd ist, und auch Szenen und Drama und großer Aufruhr. Ich mag das Ende nach wie vor und finde es auch besser als den ganz großen Knall am Ende. Was Miras Charakter betrifft, da ist das Ende schon von Beginn an angelegt, sie ist eine sehr ruhige, langsame, gelassene Person, das wird nicht auf einmal aus dem Hut gezaubert. Vielleicht hat sie aufgrund ihrer Langsamkeit aber auch eine verlängerte Schockzeit und das dicke Ende kommt erst später. ;)

Was Tom betrifft: Über sein Innenleben wird ja kaum was gesagt. Im Grunde ist seine Figur tatsächlich nicht interessant, sondern nur Mittel zum Zweck, aber ich denke nicht, dass er ein Idiot ist, sondern er folgt halt einfach seinen Bedürfnissen. Und obwohl hier schon sehr diskutiert wurde: Kein männlicher Kommentator hat angezweifelt, dass es solche Männer gibt und du auch nicht. ;)
Da mit der "Note" hast du natürlich recht!
Was das mit dem Teich betrifft: Diese überhöhenden, poetischen Einsprengsel waren mir sehr wichtig! Es gibt da eine geheime Verbindung zwischen Mira und der das Geschehen umgebenden Natur, nämlich Hinnahme dessen, was ist, und Gelassenheit dem gegenüber. Ich glaube nicht, dass man da mit dem Lehrbuch herangehen sollte. Ich hab mir das einfach herausgenommen. Aber an dieser übergeordneten und scheinbar plötzlich hereinbrechenden Poesie haben viele Anstoß genommen, da bist du nicht allein.

Ansonsten freut es mich natürlich, dass es dir gefallen hat und danke für den Kommentar. :)

Hey Jo und Jimmy, schön dass ihr die Geschichte für so gut findet, dass ihr noch ein paar Worte dazu sagen wolltet, das hat mich sehr gefreut! :) Und ja, Jo, das Absurde war mir auch wichtig.

Gruß
Andrea

 

Bei diesem Finish ist wohl eher der Wunsch der Vater des Gedanken. Alles in allem eine schöne Sinnliche aber auch leicht übertriebene Geschichte. Mit vielen schönen Wendungen.
Deine Erzählweise gefällt mir sehr gut. Das Lesen geht leicht und ohne gestolper. Will sagen der Text und der Ausdruck sind fließend und es macht Spaß.

Gruß

 

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