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Missverständnis

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15.07.2004
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Missverständnis

Lieber grüner oder blauer Lidschatten?
Unschlüssig stand Conny vor dem Spiegel und betrachtete kritisch ihr Gesicht. Sie war heute richtig gut drauf.
Gestern hatte Philip ihr eine SMS geschickt, in der er geschrieben hatte, dass er sie unbedingt sprechen müsse.
Ha! Er will sich entschuldigen und noch mal ganz von vorne anfangen, ganz bestimmt! dachte sie. Irgendwie war bis jetzt alles schief gelaufen und zwischendurch wusste Conny gar nicht mehr, wo sie standen.
Doch heute würden sie noch mal von vorne anfangen, alles würde gut werden.
Das wusste sie.
Sie entschied sich für den blauen Lidschatten.

Ich sah sie gleich, als sie ankam. Sie sah phantastisch aus und strahlte übers ganze Gesicht.
Das wird schwierig werden, dachte ich noch, aber bewegte mich dann auf sie zu und zog sie zur Seite. Ich fragte sie, ob sie vielleicht ein Stück mit mir gehen wolle. Sie nickte begeistert und lächelte.
Oh Gott , wie soll ich das nur über die Bühne bringen...
Meine Beine zitterten leicht und meine Hände konnten auch nicht stillhalten-
Die ganze Situation war mir unangenehm, also kam ich gleich zur Sache, als lange drumherum zu reden:
„Du,... ich hab nachgedacht und... ich finde, wir passen einfach nicht zusammen.“
Ich wartete angespannt auf eine Reaktion ihrerseits, doch es passierte nichts, gar nichts. Sie sagte nichts, schaute mich nur mit diesem Blick an.
Wie verwirrt sie aussah; hatte ich ihr denn noch Hoffnungen gemacht?
Ich wusste es nicht mehr und wollte auch nicht mehr darüber nachdenken.
Ich wollte nur so schnell wie möglich hier weg von ihr und ihren traurigen und fragenden Augen.
Also nuschelte ich was von: Tut mir leid und bis dann, und verschwand schnell.

Als sie bei der Party ankam, war er schon da. Unauffällig zog er sie bei Seite und fragte ob sie mit ihm ein Stück gehen wolle, weg von dem Krach, der aus dem Haus drang und den Leuten, die vor dem Haus standen um zu rauchen.
Er kam gleich zur Sache: „Ich hab über diese ganze Sache mal nachgedacht und ich finde, wir passen einfach nicht zusammen.“
Sie blieb stehen; er auch.
Niemand sagte etwas, sie blickte ihn nur verwirrt und verständnislos an.
Als sie nach einer Weile immer noch nichts sagte. Wurde er nervös.
Er stammelte noch: „Tut mir leid, wir sehn uns...“
und war verschwunden.
Verstört blickte sie sich um und brach in Tränen aus.

Als ich vom Klo kam, wollte ich mich wieder zu meinen Freunden ,die draußen standen und rauchten gesellen. Ich schnappte mir also meine Jacke und meine Kippen und ging nach draußen. Just als ich mir eine Zigarette anzünden wollte sah ich meine beste Freundin,die etwa 100 Meter entfernt, etwas vorne übergebeugt, stand.
Ich fragte mich noch was sie denn da mache, so weit weg von den anderen, als sie ganz unerwartet auf die Knie sank. Da wurde ich dann doch stutzig und ging auf sie zu.
Als ich nur noch wenige Meter von ihr entfernt war bemerkte ich, dass sie zitterte.
„Hey“, sagte ich leise, um sie nicht zu erschrecken, falls sie mich noch nicht bemerkt haben sollte. Als ich bei ihr war, ging auch ich in die Knie und suchte ihr Gesicht.
Sie wollte mir nicht in die Augen sehen, doch ich streichelte ihr feuchtes Gesicht und wischte ihre Tränen weg. Dann setzte ich mich vor sie hin, nahm sie in den Arm und flüsterte ihr immerzu in die Haare: „Es wird schon alles gut, es wird schon alles gut...“

 

Hallo Lella,

vier Perspektivwechsel könnte auch eine so kurze Geschichte sicherlich tragen, wenn sie denn nicht so verwirrend wären. Bei den ersten beiden Absätzen ist die Perspektive klar, bei den beiden anderen nicht.
Sie könnten beide jeweils von einer ihrer Freundinnen sein oder von seinem Freund, aber genaues weiß man nicht. Die Idee, eine schlichte Begebenheit aus mehreren Perspektiven zu beleuchten ist ja nicht ganz neu, aber trotzdem durchaus immer mal wieder angebracht. Was ich mich aber auch frage, ist, wo in deiner Geschichte eine Spiegelung der Gesellschaft oder gar Kritik an dieser steckt?
Ein Mädchen im besten Backfischalter macht sich falsche Hoffnungen, weil sie die Zeichen nicht richtig interpretiert. Es kommt anders und sie ist enttäuscht. Ein typisches Alltagsthema also.
Bis zur Hälfte hatte ich noch geflucht, ich hatte Romantik/Erotik extra verlassen, um keine Bravo Stories mehr lesen zu müssen. Ganz ist es dabei ja nicht geblieben. Aber weit davon entfernt hat es sich auch nicht.

Lieben Gruß, sim

 

hello Lella,

es passiert recht wenig in der Geschichte, da helfen auch 4 Blickwinkel als Ersatz nicht. Trennungen und Missverständnisse gehören zum Leben, aber in eine Geschichte gehört vielleicht noch eine Andeutung des 'warum'.

Viele Grüsse vom gox

 

Hey Lella,
auch ich hab noch was anzumerken *g*

Gestern hatte Philip ihr eine SMS geschickt, in der er schrieb, dass er sie unbedingt sprechen müsse.

Philip: Gibt es den Namen so geschrieben? Es müsste auch "in der er geschrieben hatte" heißen, um die Zeit richtig zu beachten.

Im ersten Absatz geht es um Conny und Philip, man erkennt auch im zweiten Absatz deutlich den Zusammenhang.

Ich wartete angespannt auf eine Reaktion ihrerseits,
Ihreseits hört sich hier irgendwie fehl am Platze an. Sag einfach "von ihr"

Sie sagte nichts, schaute mich nur mit diesem Blick an.
Gut!!! dadurch, dass der Blick nicht genauer beschrieben, wird, lässt Du dem Leser viel Freiraum und erzeugst eine Art Spannung.

Wie verwirrt sie aussah; hatte ich ihr denn noch Hoffnungen gemacht?
Auch prima. Im ersten Absatz fiebert man mit dem Mädel mit, und hier dieser eine Satz, der klipp und klar die Einstellung des Jungen erklärt.

Ich wollte nur so schnell wie möglich hier weg von ihr und ihren traurigen und fragenden Augen.
Hier wird dann im Nachhinein der Blick geklärt.
In diesem zweiten Absatz sprichst du von "ich und sie". Den dritten Absatz musste ich mehrmals lesen, um herauszubekommen, dass es sich um die gleiche Szene, nur aus einer anderen Perspektive, handelt.
und fragte ob sie mit ihm ein Stück gehen wolle,
Solche Parallelen zu der vorigen Szene klären diese Sache eigentlich, nur sind sie irgendwie zu unauffällig. Du müsstest ein paar markantere Sachen einbauen, die sich dann in beiden Absätzen wiederholen. Dann würde das dem Leser sofort klar werden, dass es sich um die gleiche Szene, nur von einer anderen Person aus gesehen, handelt.

und ich finde, wir passen einfach nicht zusammen.“
Hier kommt ein Komma

Im letzten Absatz redet wieder ein Ich-Erzähler, der mit dem aus dem zweiten Absatz aber nicht identisch ist. Wer ist das denn auf einmal?? Man erfährt zu wenig über diese neue Person und das hat bei mir wieder Verwirrung gestiftet.

Naja, aber du hast es geschafft, dass ich deine Stpry mehrmals gelesen habe *g*

Skip_Intro

 

Hey Skip_Intro!

danke für deine ausführliche Kritik.
in manchen Punkten stimme ich dir zu.

Um den letzten Abschnitt muss isch sagen, dass ich diesen erst ein jahr später hinzugefügt habe. Ich glaube die Geschichte würde mir auch ohne diesen Abschnitt gefallen, aber wollte halt mal wissen wie andere darüber denken, deswegen hab ich sie so hier reingestellt.
Jedenfalls soll der letzte abschnitt eine "aussenstehende" in der Ich- Erzählung sein. (ne freundin oder so).

hoffe ich könnte ein bisschen licht ins dunkle bringen.

Mfg Lella

 

Hallo lella,

die ersten drei Perspektivwechsel haben mir gefallen. Der letzte nicht - da hätte ich einen weiteren Absatz aus Philipps Sicht schöner gefunden. Diese Wechsel tragen die Geschichte meines Erachtens, daher soltlen sie auch stimmig sein - denn ansonsten fehlt mir die Tiefe. Kein Hintergrund, kaum nachvollziehbare Gefühle, selbst die Charaktere sind stereotyp und handeln vorhersehbar, ohne dass du dem Leser eine Identifikation ermöglichen würdest.

Und dann bitte ich noch um eine Erklärung des gesellschaftlichen Aspekts der geschichte - wie sim konnte auch ich keinen finden. Hast du dich im Forum geirrt?

Sprachlich war es dafür ordentlich - banal, aber immerhin gut zu lesen.

Schöne Grüße,

Anea

 

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