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Mit einem Lächeln

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07.03.2002
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Mit einem Lächeln

Nein, er hatte kein Übergewicht, er war nur ein bischen stabil für seine Größe. Außerdem hatte er schwere Knochen. Übergewicht hat man sowieso erst dann, wenn man sich selber zu schwer findet. Unwillkürlich musste er an all die fetten Menschen denken, die in den Talkshows erzählen, wie zufrieden sie doch mit ihrem Gewicht sind, und das es sowieso viele Leute gibt, die mehr auf Dicke stehen als auf Dünne. Und was ist das Resultat? Mit 50 sterben sie an Einem Herzinfakt oder sonstwas mit einem zufriedenem Lächeln auf den Lippen, weil sie es geschafft haben, sich nicht von all den anderen einreden zu lassen sie seien zu fett. Nein, so wollte Thomas nicht enden. Er sah den Tatsachen realistisch ins Auge. Er war nicht häßlich, oder in irgendeiner Weise verkrüppelt und hatte auch keinen chronischen Krankheiten. Er war nur ein wenig [bergewichtig. Und das gute war, dass man in den meisten Fällen etwas dagegen tun konnte. Nur was? Das Fitnessstudio 100 Meter weiter auf der anderen Straßenseite schied schon mal aus. Er hasste es mit einem Dutzend schwitzender Leute in einem Raum auf Fitnessgeräten rumzuturnen, die schon hunderte vor ihm vollgeschwitzt hatten. Blieben also noch die altbewährten Sportarten wie Joggen, Fahrradfahren, Schwimmen usw.. Eins haben diese Alternativen leider alle gemeinsam. Sie sind anstrengend. Zu anstrengend für ihn. Er war noch nie ein Freund von Sport gewesen. Und je stabiler man wird, desto unangenehmer ist Sport. Er könnte natürlich auch eine Diät machen, oder in die Radikalkur einer Klinik investieren, aber er konnte und wollte nicht auf das Essen verzichten. Für ein paar Minuten dachte er angestrengt nach. Blieb nur noch Fettabsaugung übrig. Das schlug er sich aber auch gleich aus dem Kopf. Erstens ein zu hohes Gesundheitsrisiko, wer weiß was da alles für Bakterien herumschwirren, und zweitens viel zu teuer. Als kleiner Buchhalter freute er sich schon, wenn er sich mal einen Urlaub leisten konnte. Da kam ihm die Idee. Er machte es einfach so, wie es ihm die reichen Stadthalter und Mächtigen aus Rom schon tausend Jahre vorher vorgemacht haben. Einfach Finger in den Hals und raus mit dem Scheiß. Die scheinbar gute Idee gab er allerdings nach einem Monat wieder auf. Erstens war das mit dem Finger jedesmal eine Überwindung und nicht unbedingt angenehm, und zweitens aß er plötzlich doppelt soviel wie vorher, weil sein Magen ständig nach Nahrung verlangte. Er wusste nicht ob er wegen den imensen Lebensmittelkosten, die seine ständigen Fressattacken täglich verschlangen, oder wegen der fahlen Haut die er nach einiger Zeit bekam aufhörte rumzukotzen. Jedenfalls war er nicht für soetwas geeignet. Also was solls. Er machte gute Miene zum bösen Spiel, wurde dicker und dicker und regte sich gelegentlich über Leute auf die ihn wegen seiner Figur ansprachen. Dann, er war gerade so Mitte 40, starb er an dem zweiten Herzinfarkt in Folge mit einem Lächeln auf den Lippen, weil er sich nicht von der Gesellschaft mit ihren Schönheitsidealen hat unterkriegen lassen.

 

Hallo Drumsmasher!

Eine nette kleine Geschichte.
Ich denke, du hast das Thema "Übergewicht" ganz gut angepackt; besonders den Schluss. Warum soll man sich nicht so akzeptieren, wie man ist? Diese Botschaft hast du "Mit einem Lächeln" schön dargestellt.

Ein paar Fehler:

"zufreiden" - Tippfehler
", und das" - und dass
"Einem" - einem
"zufrieden lächeln" - zufriedenen Lächeln
"Übergewichtig" - übergewichtig
"schonmal" - schon mal
"Erstens zu ein hohes Gesundheitsrisiko" - schlechte Satzstellung; besser: ein zu hohes Gesundheitsrisiko
"soetwas" - so etwas
"Bösen" - bösen
"Dicker" - dicker
"mitte" - Mitte

Insgesamt nicht schlecht.

Viele Grüße,
Michael :)

 

HI Michael,
danke für deine Kritik. Das mit den Rechtschreibfehlern rührt leider von dem Umstand, das ich im Moment kein Word habe und Wordpad die Rechtschreibprüfung nicht hat.

Bis denne, Drumsmasher

 

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