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Mitten ins Herz
Mitten ins Herz
Die Welt ist grau und eintönig. Farb- und zeitlos zieht alles Leben an mir vorbei. Wieso nur, wieso? Fast ohne Gefühle hatte sie es mir mitgeteilt. Kein Gedanke war durch das Fenster ihrer Augen zu erraten. Sie stand vor mir, die Hände in den Hosentaschen, stockend ein- und ausatmend. Kleine Nebel bildeten sich durch ihren Atem, stiegen auf und wurden davon getragen. Auch die Liebe halte nicht ewig, hatte sie gesagt. Menschen ändern sich und auch ihre Gefühle. Sie liebe mich nicht mehr, sie wolle wieder frei sein. Deshalb hatte sie mich verlassen. Ein letztes Mal noch konnte ich ihr in die tiefen blauen Augen schauen. Tränen sammelten sich darin und bahnten sich langsam ihren Weg über ihr hübsches Gesicht. Sie hatte sich umgedreht und ging zügig aus meinem Leben.
Das war ein Stich mitten ins Herz. Und jetzt, ich bin auf dem Heimweg, kann keinen klaren Gedanken fassen. Alles scheint verloren zu sein. Tausende von farbigen Blättern tanzen im Wind, schaukeln, steigen auf und landen schließlich doch auf dem Boden. Das Jahr vergeht, die letzten Erinnerungen an den Sommer, an das Glück, werden vom Herbstwind davongetragen.
Vieles vergeht und beginnt wieder, doch die Erinnerung und der Schmerz der ersten Liebe wird bleiben. Mitten im Herz.