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Monument

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03.12.2002
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Monument

Gemächlich glitten die Schwingen eines Vogels durch die schwüle Luft. Leichter Regen fiel vom Himmel herab und perlte an seinem dichten, schwarzen Federkleid ab. Immer wieder wurde die Nacht von einem fernen Blitz erleuchtet und die Erde unter ihm wurde für einen kurzen Augenblick lang in ein bläuliches Licht getaucht. Die Krähe flog über die hölzernen Hütten der Dorfbewohner weg, deren Dächer und Wände mit alten Tierhäuten bespannt waren.
Es wurde wieder dunkel und der feine Nieselregen wandelte sich in kleine Tropfen. Ein Donner grollte, dann ein Blitz und wieder sah die Krähe, wie die Landschaft unter ihr vorbeizog.
Ausgetretene Wege führten durch die im saftigen Grün stehenden Wiesen. Der breiteste führte aus dem Dorf hinaus, direkt auf ein eigenartiges Gebilde zu, dass sich schemenhaft in der Ferne abzeichnete.
Der Blitz verlor seine Kraft und verschwand. Die Flügel des Vogels schlugen nun schneller. Er glitt tiefer herab und hoffte bald auf einen Platz zu treffen, der ihm Schutz vor dem immer mehr an Stärke gewinnenden Regen bot.
Erneut durchstieß ein blauer, fast weiß gezackter Streifen die Himmeldecke und ließ die Welt die vorherrschende Düsternis für einen kurzen Moment vergessen.
Das Gebilde ragte aufrecht in den Himmel und seine Oberfläche war glatt; von Menschenhand behauen. Es war ein großer Stein, den man im Boden verankert hatte und wie ein Fremdkörper in der flachen Umgebung anmutete. Vor ihm standen zwei Menschen und auf dem Boden saß ein kleines Kind.
Die Krähe drehte ab. Sie entfernte sich von den nahen Klippen, denn der Sturm würde von dort über das Land hereinbrechen.

Die schmalen Augen des Schamanen blitzten bedrohlich auf. Sein Körper war zusammengekauert, so als würde ihn die schwüle Luft niederdrücken. Er sah den Jungen vor ihm an, der mit einem Stück weißer Kreide einige Bilder auf dem großen Stein hinterlassen hatte. Als er den Schamanen bemerkte, drehte er den kleinen Kopf in seine Richtung und lächelte ihn fröhlich an, wobei er stolz gestikulierend auf seine Malerei zeigte.
Plötzlich änderte sich die Haltung des Schamanen. Er stand mit einem Mal aufrecht und sein ausgestreckter Finger zeigte auf den Jungen, der immer noch eine Reihe weißer Zähne offenbarte. „Bringt mir die Mutter dieses Kindes!“ schrie er zu dem jungen Mann hinter ihm, der sich ein paar Schritte an seinen Meister heranwagte. „Wisst ihr, wessen Kind das ist?“ fragte er beängstigt, denn er kannte die Antwort schon.
„Ja. Ich weiß es genauso gut wie du!“ Mit diesen Worten riss sich der Schamane seinen Lendenschutz herunter und rannte auf das große Monument zu. Sein Lehrling verschwand derweilen und suchte nach der Mutter des Jungen. Er wusste nicht wo er Ikwa finden würde, denn die Frau des Stammesführers besuchte jeden Abend die Kranken und Schwachen ihres Volkes.

Ikwas Lungen brannten vor Anstrengung, als sie das Monument erreichte und den Schamanen sah, wie er mit seinem Lendenschutz versuchte die Schmierereien ihres Sohnes zu entfernen. Der Regen wurde immer stärke und die Pausen zwischen Blitz und Donner verkürzten sich zusehends. Als sie nah genug war, sah sie das geistliche Oberhaupt des Stammes, wie es nackt Gebete flüsterte und dabei immer wieder panisch nach oben blickte. Neben ihm saß ihr schreiender Sohn. Sie lief auf ihn zu und schloss ihn fest in die Arme, wobei die Blicke des Schamanen ihr folgten. In seinen Augen spiegelte sich Angst und Wahnsinn wieder.

Das Grollen des Donners schwoll an und Ikwa glaubte, dass ihre Ohren unter dem Druck auseinanderreißen würden. Sie presste ihre Hände darauf und langsam begann sich ein Gefühl in ihr auszubreiten. Es war Angst. Nicht die Angst vor dem Unwetter, sonder die Angst, um ihren Sohn. Die Blitze schlugen in den Boden. Am Horizont sah sie einen Baum, dessen Krone Feuer gefangen hatte und sein unheilvolles Licht zu ihnen hinüberwarf.
Immer mehr Menschen kamen auf das Monument zugerannt. Sie alle suchten Schutz und Trost in seiner Nähe, denn sie hatte es erst vor wenigen Wochen den Göttern geweiht.
„Ich kann die Götter nicht besänftigen,“ schrie der Schamane über das Donnern hinweg. „Sie verlangen ein Opfer. Sie wollen den haben, der es gewagt hat ihren Schrein zu beschmutzen.“
Wie Nebel schwebten die Worte durch Ikwas Kopf. „Nein!“ entrang es ihrer Kehle. „Das dürft ihr nicht!“
Es knallte und ein Schwall warmer Luft riss an den groben Tüchern, welche die Menschen um sich geschlungen hatten. Ein Blitz war nur wenige Meter neben ihnen eingeschlagen und mittlerweile standen sie bis zu den Knöcheln in dem aufgeweichten Boden.
„Gebt mir das Kind! Schnell!“ Der Junge heulte. Er wusste nicht, was mit ihm geschehen würde, doch alle blickten ihn an und in ihren Augen lag ein leidiger Glanz.
In Ikwas Kopf begann sich die Welt um sie herum zu drehen. Alle Eindrücke schlugen mit einer Wucht auf sei ein, dass sie drohte das Bewusstsein zu verlieren. Die Götter waren erzürnt über ihren Sohn und es war auch ihre Schuld, da sie nicht genügend auf ihn geachtet hatte. Und nun würden sie ihr Volk vernichten.
Sie schob den Jungen von sich fort und befahl ihm zu dem Schamanen zu gehen.

Mannok saß auf dem steinigen Boden seiner Hütte und betrachtete die kleinen Rinnsale, die langsam ins Innere flossen. Im Hintergrund hörte er die Brandung, die sich an den steilen Klippen brach.
Eine Stimme drang von draußen herein. Sie zitterte. „Euer Sohn. Es geht um euren Sohn.“
Ein hagerer Mann stürmte herein. Sein schwarzes Haar troff vor Nässe und in seinen Augen las Mannok ein stilles Entsetzen.
„Er hat das Monument bemalt und nun zürnen die Götter. Das Unwetter wird uns alle töten. Aber der Schamane versucht sie zu besänftigen. Er will euren Sohn opfern und so die Schmach von ihm nehmen und uns alle retten.“
Mannok sprang auf. „Was?“ Raun war sein einziger Sohn und sofort begriff er die Ernsthaftigkeit der Situation. Aber was sollte er tun. Wenn die Götter ihn wollten, dann musste er ihn ihnen geben. Auch wenn der Schmerz, der allein durch die Gedanken daran in seinem Inneren wie Feuer aufloderte, ihm fast den Verstand nahm. Er eilte hinaus in den Regen.

Der Schamane presste Raun gegen das Monument und seine Finger legten sich um den schmalen Hals. Er drückte zu und langsam verdrehten sich die Augen des Jungen. Als Mannok seinen Sohn so sah, überkam ihn Wut und Angst zugleich.
Mannok starrte auf die Spitze des Monuments und seine Augen wurden starr. Sein Körper verkrampfte unter starken Zuckungen und lediglich das Weiß seiner Augen war noch zu sehen, als ein weitere Blitz in die Erde schlug. Er schrie und schüttelte sich. Wie ein Wurm kroch er über den Boden, bis sein Körper den Stein berührte. Dann wurde er ruhig. Mittlerweile hatte der Schamane den Jungen losgelassen, der nun schwer atmend auf dem Boden lag. Regenwasser floss in Strömen über ihn und er drohte darin zu ertrinken, bis Ikwa seinen Kopf an ihre Brust zog.
Mannok stand auf.
„Die Götter haben zu mir gesprochen.“ Die Menschen hielten den Atem an. „Sie wollen den Jungen nicht. Sie sind erzürnt, dass wir es wagen ein so junges und unschuldiges Leben zu opfern. Sie wollen den, der dies entschieden hat, denn niemand soll ermessen, welche Entscheidungen sie treffen.“
Eine Frau trat vor und zeigte erschrocken auf den Schamanen. Ein Mann trat hinzu und deutete auch auf ihn. Und andere taten es den beiden gleich.
„Nein, nein!“ keuchte er. „Das kann nicht sein. Nur mit mir reden die Götter.“ Doch Mannok war schon bei ihm und hob den schmächtigen in einer einzigen Bewegung hoch über seinen Kopf.
Beide schrieen auf. Der Eine vor Angst, der andere brachte alle Kraft auf, die er hatte. Mannok schmetterte den Kopf des Schamanen gegen das Monument und im gleichen Augenblick spritzte rotes Blut daraus hervor. Der Regen wusch es sofort ab und zurück blieb nur die farblose Hülle des Mannes. Er war tot. Die Götter hatten ihr Opfer bekommen.
„Und nun zurück in eure Hütten. Sucht Schutz. Schon bald wird es vorbei sein.“
Auch Ikwa und Raun verließen den Ort des Geschehens. Mannok stand nun allein unter dem Großen Stein und er wusste, dass die Götter sie alle strafen würde. Sie hatten nicht zu ihm gesprochen, doch sehr bald würde sie es tun. Er hatte sich gegen sie gestellt und ihren Schamanen getötet, nur um das Leben seines Sohnes zu retten. Er hätte noch andere Kinder haben können, doch dies war sein Erstgeborenes. Mannok war erfüllt von Scham und Angst. Ungewiss blickte er hinauf und folgte mit seinem Blicken jedem Blitz. Immer darauf gefasst, dass der nächste ihn treffen würde.

 

Hallo Morti

Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Die Atmosphäre kam gut rüber und ich konnte mir die ganze Szenerie bildlich vorstellen.

Der Schamane presste Raun gegen das Monument und seine Finger legten sich um den schmalen Hals. Er drückte zu und langsam verdrehten sich die Augen des Jungen. Als Mannok seinen Sohn so sah, überkam ihn Wut und Angst zugleich.
Mannok starrte auf die Spitze des Monuments und seine Augen wurden starr. Sein Körper verkrampfte unter starken Zuckungen und lediglich das Weiß seiner Augen war noch zu sehen, als ein weitere Blitz in die Erde schlug. Er schrie und schüttelte sich. Wie ein Wurm kroch er über den Boden, bis sein Körper den Stein berührte. Dann wurde er ruhig. Mittlerweile hatte der Schamane den Jungen losgelassen, der nun schwer atmend auf dem Boden lag.

Ich nehme mal an, der Schamane lässt den Jungen wieder los, weil er auf das Verhalten des Vaters reagiert. das kommt aber meiner Meinung nach nicht ganz klar rüber. Vielleicht solltest das noch etwas deutlicher machen.

und, wenn ein Blitz in der Nähe einschlägt, dann bekommen die Menschen im Umkreis von 20 Metern zumindestens einen Stromschlag, wenn nicht schlimmeres ;)

ansonsten: gelungen :thumbsup:

 

Hi Porc,
DANKE
Mit deinen Anmerkungen hast du natürlich recht. Beim Schreiben ist mir das gar nicht aufgefallen. Die angesprochene Situation wird geklärt und der Blitz entschärft ;)

Danke für lesen!!! Schön, dass sie dir gefallen hat!

Liebe Grüße...
morti

 

Hallo morti,
mir hat deine Geschichte besonders gefallen, weil du ganz toll die Bilder gemalt hast, die ich für so eine Geschichte brauche. Toll!
Die Idee, den Einstieg über den Flug der Krähe zu machen ist genial.
Das ist Kino!
Dennoch haben mich einige Dinge gestört, die ich im Folgenden mal aufliste:
.........
Gemächlich schoben sich die Schwingen eines Vogels durch die schwüle Luft.
.......... Gleich am Anfang hat mich das gestört, weil sie das eben nicht tun

Die Blitze...
Auf mich wirkte die Beschreibung der Blitze, als würden die doch recht lange dauern.

..........
Ein blauer, fast weiß gezackter Streifen durchstieß die Himmeldecke und ließ die Welt die vorherrschende Düsternis für einen kurzen Moment vergessen.(
.......... Himmelsdecke? Wie das beschrieben ist, wirkt es, als wäre dies der erste Blitz. Tatsächlich sind ihm aber doch schon einige vorausgegangen. Der Blitz kann doch nicht unerwartet sein.

............
Die schmalen Augen des Schamanen blitzten bedrohlich auf, als ein weiterer Blitz den schwarzen Himmel
............ Ist ja nicht direkt ne Wiederholung, stört aber doch etwas.

..............
. „Wisst ihr, wessen Kind das ist?“ fragte er
.............. dieser? Denn, wenn es „er“ heißt könnte man meinen, das sagt der Schamane, oder?
wenn es nur ein Dorf ist, wird er ja wohl die Leute da kennen

.............
„Ja. Ich weiß es genauso gut wie du!“
..............(Sag ich doch)

............
. Die Blitze schlugen in den Boden
............Kommt da nicht ein Punkt?

.............
Es knallte und ein Schwall warmer Luft riss an den groben Tüchern, welche ....
.............mit diesem Wort habe ich so mein Problem: Ich finde es klingt manchmal laienhaft, und man sollte es vermeiden, wo es nur geht. Das klappt nicht immer. Ok....ist ja auch nur mein Problem)

..............
Sie schob den Jungen von sich fort und befahl ihm zu dem Schamanen zu gehen.
..............Mein Gott!... Was ist das für eine Mutter?! Kämpfe, flieh, hau ab, soweit es geht. Opfere dich selbst!

..............
Wenn die Götter ihn wollten, dann musste er ihn ihnen geben.
.............ihn hergeben? Sonst klingt das holprig

.............
Dann wurde er ruhig. Mittlerweile hatte der Schamane den Jungen losgelassen, der nun schwer atmend auf dem Boden lag. Regenwasser floss in Strömen über ihn und er drohte darin zu ertrinken, bis Ikwa seinen Kopf an ihre Brust zog.
................Ich habe nicht verstanden was da passiert ist

.................
. Sie wollen den, der dies entschieden hat, denn niemand soll ermessen, welche Entscheidungen sie treffen.“
..................Ich habe erst spät begriffen, daß Mannok das sagt. Aber womit hat er die Leute überzeugt?

................
„Nein, nein!“ keuchte dieser. „
...............dieser... kannst du das nicht umschreiben? Dieser, welcher, jener...üble Wörter

...............
Nur mit mir reden die Götter.“
...............genau! Das denke ich aber auch.

...............
Immer darauf gefasst, dass der nächste ihn treffen würde.
...............Bitte sag uns, wie es weitergeht. Ich brauche wenigstens die Genugtuung, daß diese üble „Mutter“ gebraten wird.

Ich habe deine Geschichte gerne gelesen, auch wenn daß hier jetzt nicht so rübergekommen ist.

Gruß
Manfred

 

Hi Dreimeier,
über deine Kritik habe ich mich besonders gefreut! Aus dem Grund, dass du das mit dem Kino gesagt hast. Beim Schreiben einer Geschichte habe ich grundsätzlich laufende Bilder vor meinen Auge und wähle immer bewusst einen solch einführenden Anfang. Freut mich, dass es mir gelungen ist, so etwas dazustellen.
Die Verbesserungen werde ich auf jeden Fall noch machen. Aber auch hier muss ich eine sofortige Ausführung leider verneinen, da ich diese Woche noch eine ganze Menge an Arbeit zu erledigen habe und in der nächsten meinen wohlverdienten Urlaub antrete und mich nach Irland begeben. Nach meiner Rückkehr wird das aber alles erledigt.

Liebe Grüße...
morti

 

Hi morti,

eine tolle Geschichte. Wie Dreimeier schon sagte, Kino im Kopf.
Die Einführung mit dem Adler, mystisch, geheimnisvoll, nimmt einen wie mich, sofort gefangen.
Das die Mutter ihr Kind hergibt, liegt wohl an der damaligen Zeit, in der ein Schamane Gottgleich war.
Das der Vater die Menschen seines Stammes, so leicht davon überzeugen konnte, dass die Götter zu ihm gesprochen haben, verwundert mich allerdings.
Auch wenn er die Trance echt rüber gebracht hat.
Aber vielleicht hatte sich der Schamane vorher schon unbeliebt gemacht und man hat den Vater einfach gewähren lassen? :hmm:

Das Ende hätte ich auch gerne etwas ausführlicher gehabt.
Doch wie auch immer, hat mir sehr gut gefallen. :)

lieben Gruß
coleratio

 

So, ich habe es doch noch geschafft einige Änderungen vorzunehmen. So viele waren es ja gar nicht, aber dennoch werde ich nicht verraten wie es weitergeht ;)
das soll man schön der Fantasie des Lesers überlassen werden!
Das eigentliche Monument ist halt gar nicht der Stein, sonder die Tat des Vaters, denn so oder so wird sich etwas in der Denkweise des Volkes ändern...nun aber genug...!

Was die schnelle Überredung betrifft: Man muss bedenken, dass sich grad in dieser Zeit (nehm ich mal an ;) ) die Menschen unglaublich schnell beeinflussen ließen und man glaubte seinem Stammesbruder, da in einer solch kleinen Gruppe alle einander vertrauen mussten, eben weil es jeden Tag ums Überleben ging.

Liebe Grüße und Dank an Porcupine, Dreimeier und coleratio!...

morti

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo morti,

ich habe Deine Geschichte schon vor ein paar Tagen gelesen, komme aber erst jetzt dazu, meine Kritik anzubringen.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Die Idee ist klasse - man taucht in eine ganz andere Kultur ein, alles wirkt exotisch. Ich mag das. :)

Viel mehr kann ich zum Inhalt nicht mehr sagen, das haben alles meine Vorkritiker schon angebracht. Bleibt mir nur noch die kleinkrämerische Textarbeit, wenn Du magst.


Es war ein großer Stein, den man im Boden verankert hatte und wie ein Fremdkörper in der flachen Umgebung anmutete.
Da fehlt was: und der wie ein Fremdkörper…

„Bringt mir die Mutter dieses Kindes!“ schrie er zu dem jungen Mann hinter ihm, der sich ein paar Schritte an seinen Meister heranwagte. „Wisst ihr, wessen Kind das ist?“ fragte er beängstigt,
Kommafehler:
dieses Kindes!“, schrie er…
wessen Kind das ist?“, fragte er …
Sieht zwar komisch aus, als würde man eine Menge Satzzeichen anhäufen, ist aber tatsächlich korrekt. Das Ausrufezeichen in der ersten wörtlichen Rede kann man auch weglassen.

Er wusste nicht wo er Ikwa finden würde,
nicht, wo

Ikwas Lungen brannten vor Anstrengung, als sie das Monument erreichte und den Schamanen sah, wie er mit seinem Lendenschutz versuchte die Schmierereien ihres Sohnes zu entfernen. Der Regen wurde immer stärke und die Pausen zwischen Blitz und Donner verkürzten sich zusehends.
versuchte, die Schmierereien…
wurde immer stärker

In seinen Augen spiegelte sich Angst und Wahnsinn wieder.
spiegelten sich Angst und Wahnsinn (sind ja zwei, die sich da widerspiegeln);
wider

Es war Angst. Nicht die Angst vor dem Unwetter, sonder die Angst, um ihren Sohn.
sondern

Sie alle suchten Schutz und Trost in seiner Nähe, denn sie hatte es erst vor wenigen Wochen den Göttern geweiht.
Wahrscheinlich sind im Nebensatz die Dorfbewohner gemeint? Dann „denn sie hatten es erst…
Ansonsten: wer ist „sie“?

„Sie verlangen ein Opfer. Sie wollen den haben, der es gewagt hat ihren Schrein zu beschmutzen.“
gewagt hat, ihren Schrein… (Komma)

Alle Eindrücke schlugen mit einer Wucht auf sei ein, dass sie drohte das Bewusstsein zu verlieren.
drohte, das Bewusstsein… (Komma)

Sie schob den Jungen von sich fort und befahl ihm zu dem Schamanen zu gehen.
befahl ihm, zu dem … (und wieder Komma)

„Euer Sohn. Es geht um euren Sohn.“
Das „euren“ ist sicher als majestätische Anrede gedacht, oder? Dann groß schreiben: Euren Sohn

Als Mannok seinen Sohn so sah, überkam ihn Wut und Angst zugleich.
Mannok starrte auf die Spitze des Monuments und seine Augen wurden starr. Sein Körper verkrampfte unter starken Zuckungen und lediglich das Weiß seiner Augen war noch zu sehen, als ein weitere Blitz in die Erde schlug.
überkamen ihn… (siehe oben)
Bei „Mannok starrte…“ vielleicht besser „Er starrte“ (da er das Subjekt des vorherigen Satzes war, ist klar, auf wen sich das bezieht und Du vermeidest so die direkte Wiederholung.

Eine Frau trat vor und zeigte erschrocken auf den Schamanen. Ein Mann trat hinzu und deutete auch auf ihn. Und andere taten es den beiden gleich.
„Nein, nein!“ keuchte er. „Das kann nicht sein. Nur mit mir reden die Götter.“ Doch Mannok war schon bei ihm und hob den schmächtigen in einer einzigen Bewegung hoch über seinen Kopf.
Hier ist dagegen – zumindest aus dem Satzgefüge heraus – nicht klar, wer „er“ ist, der da keucht. Natürlich muss es der Schamane sein, weil es sonst inhaltlich keinen Sinn macht. Aber da er vorher nicht als Subjekt auftrat, wird das rein grammatikalisch nicht deutlich. Ich fürchte, das solltest Du ändern.

„den Schmächtigen“ oder „den schmächtigen Mann / Schamanen“

Der Eine vor Angst, der andere brachte alle Kraft auf, die er hatte.
Muss „Eine“ hier groß geschrieben werden? Bin mir selbst grad nicht ganz sicher. :shy: Auf jeden Fall wirkt es auf mich komisch, dass "Eine" groß und "andere" klein geschrieben ist.

Sie hatten nicht zu ihm gesprochen, doch sehr bald würde sie es tun.
würden sie es tun

Ungewiss blickte er hinauf und folgte mit seinem Blicken jedem Blitz.
„folgte mit seinen Blicken“ oder „folgte mit seinem Blick“


Soooo, das war's auch schon. :)
Aber wie gesagt: schöne, spannende Geschichte, die ich gerne gelesen habe.

 

Hi katzano,
uha,,,noch immer so viele Fehler. Immer nehme ich mir vor, meine storys nochmal durchzuschaun, bevor ich sie in die Weiten des Netzes entlasse, doch irgendwie...
aber dennoch bin ich erstaunt, dass diese Geschichte so gemocht wird. Und jetzt werde ich vielleicht auch noch das Ende erweitern. Mal schaun, ich hab noch zwei storys in Arbeit und danach geb ich mich nochmal hieran. Eventuell häng ich auch noch ne ganze Geschichte dran.
Natürlich nur, wenn das gewollt wird ;)

Liebe Grüße...
morti

 

Hi morti!

So, nachdem ichs dir shcon lange versprochen habe, hab ich heute endlich mal wieder eine Geschichte von dir gelesen ;-)

Ich finde sie wirklich gut und kann mich da den anderen nur anschließen!
Und du solltest sie auch ruhig weiter schreiben denken ich.

Ich musste irgendwie lächeln über den kleinen Jungen, der das Monument bekritzelt, das erinnert mich irgendwie an steinzeitliches Graffiti *lach*...

Weiter so,
Princessa

 

Na meine Prinzessin :)
dank dir für die lobenden Worte. Da wird man weich ums Herz!
Nun, aber auch in der Vorzeit hat es Randalen gegeben, die vor nichts Respekt hatten und wie in unserer Zeit fängt das schon in jungen Jahren an ;)

Gaaanz liebe Grüße...
morti

 

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