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Morast

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15.12.2004
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Morast

Ich bin eine Assel im Morast unseres Daseins. Unser Dasein ist ein großer schlammiger Sumpf, eine wabbelige Masse, gleich der meines Gehirns und ich bin die Assel, ertrinkend im Sumpf des Nichtvorhandenseins, nicht mal versucht, meine zittrigen Füßchen zu bewegen um ihr befristetes Dasein zu verlängern.

Das Leben ist ein Schlammiger Sumpf und ich bin eine ertrinkende Assel.

Vor drei Tagen drohte mein Gehirn aus meinem Kopf zu springen, deshalb schlüpfte ich aus meinem Bett und tötete meine Schildkröte. Ich schlug ihr eine Zuckerstange über den Kopf und öffnete ihren Panzer mit einem Küchenmesser.
Ich tötete meine Schildkröte und die obere Hälfte ihres Hauses setzte ich auf meinen Kopf. Ihre Haut trocknete ich in der Sonne und später drehte ich ein Band daraus, das den Panzer auf meinem Kopf und das Gehirn in meinem Schädel halten sollte.

Vor drei Tagen drohte mein Gehirn aus meinem Schädel zu hüpfen und ich stellte fest, dass Schildkröten äußerst delikat sind.

Vor zwei Tagen spielte die Zeit mir einen Streich.
Sie weigerte sich zu vergehen und deshalb schlief ich mit meiner Küchenuhr. Ich warf sie zu Boden, klappte den Uhrenkasten auf und begann die Küchenuhr zu ficken. Ich stimulierte die Uhrzeiger mit meiner Zunge und mit meinem Harr und mit meinen Brüsten und schließlich habe ich ihrem Pendel einen geblasen.

Vor zwei Tagen schlief ich mit meiner Küchenuhr und zum Dank schlug ihr Pendel dreimal laut.

Gestern kletterte ich auf einen Baum, denn der Boden bebte unter meinen Füßen.
Gestern kletterte ich auf einen Baum und du hörtest nicht auf mich zu suchen.
In meinem Bett, auf meinem Dach, in meinem Garten.
Du hörtest nicht auf mich zu suchen, denn der Kopf meiner toten Schildkröte in der Gefriertruhe erschreckte dich und die Küchenuhr weigerte sich, ihre Zeiger zu bewegen.
Du hörtest nicht auf mich zu suchen und schließlich standst du dort unter meinem Baum und du sahst meine Kleider und meine Schuhe und einen Schildkrötenpanzer und plötzlich richtete sich dein suchender Blick nach oben und alles was du sahst war mein nacktes pinkelndes Ich.

Gestern kletterte ich auf einen Baum weil der Boden bebte und als du mich gefunden hattest, da pinkelte ich dir mitten ins Gesicht.

Heute schrieb ich eine Zeitungsannonce. Ich schrieb: „Den Tod ersehnende Assel sucht professionellen Killer für schnellen Tod. Gute Bezahlung.“

Heute schrieb ich diese Zeitungsannonce, denn mein Gehirn war aus meinem Kopf gesprungen, meine Kuchenuhr war kaputt und dein Gesicht war nass.

Wir sind alle Asseln im Morast unseres Daseins. Unser Dasein ist ein großer schlammiger Sumpf, eine wabbelige Masse, gleich der unserer Gehirne und wir sind die Asseln, ertrinkend im Sumpf des Nichtvorhandenseins, nicht mal versucht, ihre zittrigen Füßchen zu bewegen um ihr befristetes Dasein zu verlängern.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi du!

Ich bin im Moment der erste, der hier antwortet, es sei denn, dass schon jemand postet, während ich hier noch an meiner Antwort schreibe.

Darum erstmal die Fehlerkorrektur:

im Morast unseres Daseins. Unser Dasein ist
Wiederholung!
Das Leben ist ein Schlammiger Sumpf
schlammig ist ein adjektiv.
Vor drei Tagen drohte mein Gehirn aus meinem Kopf zu springen, deshalb schlüpfte ich aus meinem Bett und tötete meine Schildkröte. Ich schlug ihr eine Zuckerstange über den Kopf und öffnete ihren Panzer mit einem Küchenmesser.
Ich tötete meine Schildkröte und die obere Hälfte ihres Hauses setzte ich auf meinen Kopf. Ihre Haut trocknete ich in der Sonne und später drehte ich ein Band daraus, das den Panzer auf meinem Kopf und das Gehirn in meinem Schädel halten sollte.
Mal davon abgesehen, dass ich es nicht für besonders realistisch halte, eine Schildkröte mit einer Zuckerstange erschlagen zu können, und aus ihrer in der Sonne (so schnell) getrockneten Haut ein Band für den perversen Helm zu machen: Hier hast du eindeutig einen Ich-Erzähler. Also keinen Bewusstseinsstrom!

Leider ändert sich das auch nicht mehr. Schade. Es bleibt beim Erzähler. Kein SoC also. Damit kann die Geschichte die Anforderungen des Challenges nicht erfüllen.
Im übrigen ist deine Protagonistin auch keine Antiheldin, sondern schlicht und einfach wahnsinnig.

Sorry!

Hat aber trotzdem Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen. Hier im Challenge ist sie fehl am Platz, aber lass sie doch in eine andere Rubrik verschieben!

Oh, noch ein Hinweis, wenn du sie verschiebst und Korrekturen dran vornimmst: Überprüf das Ganze nochmal auf die Kommata, da fehlen ettliche!


Liebe Grüße
NR


PS: Für ne Siebzehnjährige hast du ja echt krasse Phantasien...

 

Hallo Leah
da muss ich Seth recht geben. Dein Text ist die ICH-Erzählung einer verwirrten Frau in einer tiefen Depression (abgedrehte Gedanken habend), möglicherweise sogar Schizophrenie (abgedrehte Sachen erlebend).

Der Text ist nicht schlecht, manchmal etwas arg skuril.

SoC? Leider nein.
Die Verschiebung (mit Verlaub nach Seltsam) ist natürlich eine Variante, jedoch finde ich, du solltest den Text noch einmal überarbeiten.

"Morast, Sumpf überall, stecke mitten drin, ich, ein stinkendes, urinierendes Insekt. Assel. Alles wabert, verschlingt, erdrückt mich. Mein Hirn zerplatzt, darf nicht sein, Schildkrötenpanzer dient als Helm. Die Suppe schmeckt, Rosmarin und Meertang, Tango in den Untergang, ..." usw.

Auch die Antiheldin stellt sich so gar nicht ein, da sie sich ja eigentlich eher bemitleidenswert präsentiert. Ihr platzt zwar der Kopf ( - sprich es wird ihr alles zu viel - ), sie verachtet ihren sie suchenden Helfer/Freund/Bruder, sie verschliesst sich der Welt und zieht sich in ihre Krankheit zurück mit absurden Suizidgedanken.

Somit solltest du sie noch irgendwie konsumieren lassen. Nehmen ohne zu geben, und nur nichts dazulernen, da steckt noch Potential drin.
;)

Lieben Gruss ./

 

Hi Leah,

deine Geschichte hat eine gewisse Eindringlichkeit und lebt von den skurrilen Fantasien und Handlungen. Die Wiederholungen (Leben ist ein schlammiger Sumpf) sind m. E. zu häufig und nehmen sich dadurch selbst die Wirkung. Aber ist vielleicht Geschmackssache.

Die Stimmung ist düster und erweckt daher schon die für eine Antiheldin notwendige Antipathie. Dass man sich mit dieser Prot. nicht identifizieren mag, liegt auf der Hand. Aber genau das stört in diesem Fall auch meine Bereitschaft mich in die Gedankenwelt des Prot. einfügen zu lassen.

Den Bewusstseinsstrom allerdings, und um den sollte es hier ja auch gehen, sehe ich hier nicht, sondern nur einen inneren Monolog.

Inhaltlich absolut nicht meine Welt, daher weiß ich nicht so recht, was ich noch dazu sagen sollte. Bin heute zu gut drauf, um mich darauf einzulassen.

gruss vom querkopp

 

Hallo Leah,

mich hat deine Geschichte beeindruckt.
Diese merkwürdigen Bilder, die du im Kopf entstehen lässt, sind gut geeignet, gewohnte Denkmuster aufzubrechen und der Ratio einen Zugang zum Unbewussten zu schaffen - so ist wahrscheinlich auch deine Geschichte entstanden.
Also für mich eine typische surreale Story.

Sehr schön finde ich das Stilmittel des Wiederaufgreifens von Vorherigem, um es dann weiterzuführen und der Schluss schließt den Kreis.

Antiheld? Möglicherweise.
Ausweglose Situation? Häkchen.
Bewusstseinstrom? Nein. Das ist alles viel zu strukturiert und geschliffen formuliert.
Aber das ist natürlich nur meine Meinung.

Grüße
Sturek

 

Liebe Leah!

Wirklich eine interessante Geschichte! Hab sie gern gelesen. Aber für den Challenge finde ich sie auch ungeeignet (lies Dir mal die anderen Beiträge samt den Kommentaren durch ;)).
Statt in den Challenge würde sie aber ausgesprochen gut nach Seltsam passen, wo sie bestimmt noch mehr Leser anziehen würde. Überleg Dir das mal - hier im Challenge geht sie nach der Wertung vermutlich unter, und das wäre schade drum, weil sie wirklich gut ist.

Daß einige Beistriche (Kommas) fehlen, wurde ja schon gesagt - setz doch einfach mal überall da, wo Du beim Lesen eine kurze Pause machst, einen hin.
Ansonsten hab ich noch drei Kleinigkeiten gefunden:

ich bin die Assel, ertrinkend im Sumpf des Nichtvorhandenseins, nicht mal versucht, meine zittrigen Füßchen zu bewegen um ihr befristetes Dasein zu verlängern.
die nicht mal versucht, ihre zittrigen Füßchen zu bewegen, um ihr ...

Ich stimulierte die Uhrzeiger mit meiner Zunge und mit meinem Harr
Haar

und wir sind die Asseln, ertrinkend im Sumpf des Nichtvorhandenseins, nicht mal versucht, ihre zittrigen Füßchen zu bewegen um ihr befristetes Dasein zu verlängern.
die nicht mal versuchen, ihre zittrigen Füßchen zu bewegen, um ...

Liebe Grüße,
Susi :)

 

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