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Nerze im Dreck

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10.12.2007
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Nerze im Dreck

Nerze im Dreck


Fyll fluchte. Seine Füsse waren nass. Als er sich umdrehte, sah er gerade noch, wie der Zug aus Kopenhagen die Station verliess. Rechts von ihm schlich Florian Leuenberger über die Wiese. Er war grösser und kräftiger gebaut als Fyll. Links von ihm ging Monika Leuthard. Sie hatte halblanges, hellbraunes Haar, welches sie wie die andere zwei unter einer schwarzen Sturmmaske verbarg. Sie kam wie Florian aus der Schweiz. Fyll, Florian und Monika hatten sich vor drei Jahren im Internet kennen gelernt, da sie alle beim WWF Mitglied waren. Fyll fing kurz vor ihrer Begegnung beim WWF an zu arbeiten. Heute wollten sie zum zweiten Mal Tiere befreien.

Alle drei schritten schnell voran. Sie leuchteten mit den Taschenlampen die Umgebung ab. Es war die Nacht auf den elften Oktober 2007 und der erste Tau lag wie eine dünne Eisschicht auf dem Gras. Die drei waren mit Jacken, die Fyll ihnen aus seiner Wohnung geliehen hatte, verpackt. Langsam näherten sie sich der Fabrik. Es war kurz nach Mitternacht. Sie waren nun nur noch fünfzig Meter von der Mauer entfernt, die die Fabrik umgab. Sie rochen den grässlichen Gestank von Urin und toten Nerzen. Die Wachhunde bellten. Nun standen sie vor der Mauer. Florian nahm aus seinem Reiserucksack eine Metallsäge hervor und sägte den Stacheldraht, der auf die Mauer gespannt worden war in zwei Teile. Schnell warfen sie noch Fleischstücke, welche mit starkem Schlafmittel versehen hatten, über die Mauer. Sie hörten, wie die hungrigen Hunde die Fleischstücke verschlangen.

Fünf Minuten später schliefen die Hunde. Mit Hilfe der Räuberleiter kletterten sie über die Mauer. Hinter der Mauer war es abscheulich. Die Hunde schliefen am Boden. Alles war verschmutzt. Schnell rannten sie zum Tor. Monika zog einen dünnen Draht hervor. Mühsam schob sie den Draht hin und her. Ihr Herz klopfte wie wild. Immer wieder verbog der Draht und sie musste ihn zurückbiegen. Da knackte es endlich und das Schloss fiel mit einem dumpfen Aufprall auf den dreckigen Boden. Rechts waren die Büros, geradeaus die scheusslichen Schlachträume und links die Lagerräume, welche mit winzigen Nerzkäfigen vollgestopft waren. Monika kamen die Tränen als sie mit Fyll die Lagerräume betrat. Das Licht flackerte. In einem Käfig waren mindestens zehn Nerze, welche in ihrer eigene Kacke und in ihrem eigene Urin ihr Leben verbringen mussten. Schnell machten sie sich daran, die armen Tiere zu befreien, während dem Florian die Büros durchsuchte. Sie rannten hin und her. Florian riss jede einzelne Schublade heraus. Das Papier sammelte sich am Boden. Monika und Fyll schlossen die kleinen Käfige auf und trugen sie hinaus.

Plötzlich hörten sie Sirenen. Schnell packten sie die letzten Nerze und rannten los. Monika stolperte. Sofort hob Florian sie hoch. Alle stanken fürchterlich. Hinter dem Stationshäuschen wechselten sie ihre Kleider. Weit hinter ihnen konnten sie noch die Polizeiautos sehen, doch sie waren gerettet. Sie stiegen in den nächsten Zug nach Kopenhagen. Erleichtert setzten sie sich in ein schäbiges, altes Abteil und hofften, dass viele dieser armen Tiere die Freiheit fanden.
Am Tag darauf stand in einer dänischen Tageszeitung:

Nerze befreit
KOPENHAGEN. Von einer Nerzfarm in Dänemark sind in der Nacht auf gestern rund 5000 Tiere entkommen. Die Polizei vermutet radikale Tierschützer hinter der Aktion.

 

"Nerze befreit
KOPENHAGEN. Von einer Nerzfarm in Dänemark sind in der Nacht auf gestern rund 5000 Tiere entkommen. Die Polizei vermutet radikale Tierschützer hinter der Aktion." => Das kenne ich doch. Äh, Feeelix? (Oder so?)

Bleibt der Text hier diesmal stehen?
Dann bekommst du demnächst auch einen Kommentar von mir.

Grüße
Chris

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo (hier einen deiner vielen Namen einsetzen)!

Auch wenn du mir auf meine PN bisher nicht geantwortet hast, bekommst du nun einen Kommentar.

Erstmal Grundsätzliches zum Thema: Nerze in einer ihr artfremden Umgebung freizulassen ist kein Tierschutz, sondern eine ökologische Katastrophe!

Der Text selbst, den du wohl wie alle deine Texte zu Zeitungsmeldungen schreibst, ist sehr langweilig. Du gehst auf keinen deiner Protagonisten näher ein, befasst dich nur mit ihrer hirnrissigen Aktion (und das in ödem Erzählstil). Wobei der Titel natürlich dazu passt: "Nerze im Dreck". Nicht 'Freiheit für gequälte Tiere' oder so.

Details:

"Florian Leuenberger über die Wiese. Er war grösser und kräftiger gebaut als Fyll." => Florian ist größer als Fyll. Das ist eine unnütze Information.
"Leuthard. Sie hatte halblanges, hellbraunes Haar" => Dito

"hellbraunes Haar, welches sie wie die andere zwei unter einer schwarzen Sturmmaske verbarg." => Die Sturmmaske ist natürlich wichtiger. Allerdings frage ich mich nun, warum die Haarfarbe erwähnt wird, wenn sie doch keiner sehen kann. Und: wie die anderen.

"beim WWF an zu arbeiten. Heute wollten sie zum zweiten Mal Tiere befreien." => Ich denke nicht, dass der WWF es gerne sieht, wenn sich in seinen Reihen hirnlose Radikale tummeln, die von Naturschutz keine Ahnung haben.

"erste Tau lag wie eine dünne Eisschicht" => Tau ist nass, gefrorener Tau nennt sich Reif.

"Die drei waren mit Jacken, die Fyll ihnen aus seiner Wohnung geliehen hatte, verpackt." => Aus seiner Wohnung geliehen? Haben die selbst keine Jacken? Warum hat er da so viele Jacken rumhängen? Und warum sind sie mit! Jacken verpackt? (Worin sind sie denn mit den Jacken verpackt? In Pappkartons?)

"toten Nerzen." => Wie riecht toter Nerz? (Und sag jetzt nicht: wie toter Nerz.)

"Nun standen sie vor der Mauer." => Lies mal die letzten Sätze: Sie näherten sich, sie waren noch 50 Meter entfernt, sie stehen vor der Mauer. Das ist langweilig! Wenn du es interessant machen willst, musst du die Gefühlswelt deiner Personen in den Text bringen! Du erwähnst z.B. mit keiner Silbe, warum sie die Nerze befreien.

"sägte den Stacheldraht, der auf die Mauer gespannt worden war in zwei Teile." => In zwei Teile? Wie wäre es mit: er durchtrennte ihn? Komma nach "war".

"Schnell warfen sie noch Fleischstücke, welche mit starkem Schlafmittel versehen hatten" => Da fehlt was.
Und wieder Langeweile: geworfen, essen, schlafen. => Da ist jeder Zeitungsbericht interessanter!

"die Hunde. Mit Hilfe der Räuberleiter kletterten sie" => Sie, die Hunde? (Bezug) Und mit welcher Räuberleiter? Haben sie eine mitgebracht? (Du meinst wahrscheinlich: mit einer Räuberleiter.)

"über die Mauer. Hinter der Mauer" => Gähn.

"Die Hunde schliefen am Boden." => Wo sonst? In einem Himmelbett?

"Die Hunde schliefen am Boden. Alles war verschmutzt. Schnell rannten sie zum Tor." => Immer noch das Bezugsproblem.

"Monika zog einen dünnen Draht hervor. Mühsam schob sie den Draht hin und her." => Was soll den das werden? Macht sie Drahtfiligran?

"Ihr Herz klopfte wie wild." => Wow! Eine angedeutete Gefühlsregung.

"Immer wieder verbog der Draht und sie musste ihn zurückbiegen. Da knackte es endlich und das Schloss" => Was für ein Schloss? Wo kommt das denn plötzlich her? Du hast mit keinem Wort erwähnt, dass sie ein Schloss öffnen wollen! Nur das Drahtfiligran.

"das Schloss fiel mit einem dumpfen Aufprall auf den dreckigen Boden. Rechts waren die Büros," => Was ist denn das für ein Schloss? Ein Türschloss wohl kaum, das würde nicht runterfallen. (Übrigens, mit einem Bolzenschneider wäre es einfacher, als mit dem Drahtfiligran.) Und wieso sind rechts die Büros, wenn das Schloss runterfällt?

"Monika kamen die Tränen als sie mit" => Noch eine Gefühlsregung, aber so nebensächlich! Komma vor "als".

"In einem Käfig waren mindestens zehn Nerze" => Du meinst vermutlich: "in jedem Käfig".

"welche in ihrer eigene Kacke und in ihrem eigene Urin ihr Leben verbringen mussten." => Das ist der Sprachstil des Autors, den man aus einem Text aber niemals herauslesen können sollte. Und: in ihrer eigenen K... und dem eigenen U...

"zehn Nerze, welche in ihrer eigene Kacke und in ihrem eigene Urin ihr Leben verbringen mussten. Schnell machten sie sich daran," => Bezug.

"befreien, während dem Florian die Büros durchsuchte." => Ein "dem" zuviel, oder "währenddessen".

"Sie rannten hin und her." => Florian, Monika und Fyll? Wenn du die Nerze meinst, passt weder der Bezug noch passen die Umstände, denn wie sollten zehn Nerze in winzigen Käfigen Platz zum hin- und herrennen haben?

"Das Papier sammelte sich am Boden." => Kompanie: Sammeln!

"Monika und Fyll schlossen die kleinen Käfige auf und trugen sie hinaus." => Sie öffnen also die Käfige, naturgemäß hauen die (wild herumrennenden) Nerze ab, und dann werden die leeren Käfige rausgetragen? Was für eine sinnlose Aktion!

"Schnell packten sie die letzten Nerze" => Die dürften zubeißen.

"Monika stolperte. Sofort hob Florian sie hoch." => Auf die Schulter? In die Lüfte? Er half ihr vermutlich auf.

"und rannten los. Monika stolperte. Sofort hob Florian sie hoch. Alle stanken fürchterlich. Hinter dem Stationshäuschen wechselten sie ihre Kleider." => Dass sie eigentlich erstmal über eine Mauer klettern müssten (und die Nerze ebenfalls!) hast du wohl vergessen.

"wechselten sie ihre Kleider." => Hm. Und ich dachte, Fyll hätte seine Freunde in seiner Wohnung "eingepackt".

"Weit hinter ihnen konnten" => Hinter den Kleidern? Hinter sich!

"sie noch die Polizeiautos sehen" => Wieso noch?

"Erleichtert setzten sie sich in ein schäbiges, altes Abteil" => Ich denke nicht, dass die dänische Bahn so viel schlechter ist als die deutsche, bzw. die schweizerische.

"hofften, dass viele dieser armen Tiere die Freiheit fanden." => Sie hoffen vergebens, denn die Nerze stehen noch immer vor der Mauer und warten darauf, dass man ihnen eine Brücke baut.

"Am Tag darauf stand in einer dänischen Tageszeitung:" => Die dänischen Reporter können nicht hellsehen. Zeit zum Schreiben und drucken musst du ihnen schon lassen.

"Am Tag darauf stand"
"in der Nacht auf gestern" => Das ist ein Widerspruch (oder ein Ding der Unmöglichkeit).

Also, falls du esernst meinst mit dem Schreiben, dann rate ich dir, erstmal viel, viel zu lesen (und nicht nur zweizeilige Zeitungsmeldungen).
(=> Und rate deinem Lehrer, seine Schüler nicht zu zwingen, Texte in ihm unbekannten Literaturforen zu posten!)

Grüße
Chris

 

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