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Thema des Monats Neue Welt

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28.07.2005
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Neue Welt

überarbeitete Fassung

Eine halbe Ewigkeit hatten sie zur Tatenlosigkeit verurteilt verbracht. Mit vergleichslosen technischen, physischen und finanziellen Aufwendungen war ihre Gesellschaft zur Tat geschritten und hatte die gemeinsamen Träume in Keramik und Metall gegossen. Die besten Jahre ihres Lebens eingesperrt in diesem Schiff, dass sie nahezu mit Lichtgeschwindigkeit ihrem Ziel entgegen katapultierte. Unter Berücksichtigung der Zeitdilatation mochten zuhause unterdessen Jahrhunderte vergangen sein und es würde keine Angehörigen und Freunde geben, zu denen sie zurückkehren könnten, sobald sich ihre Mission erfüllte. Sie hatten alles hinter sich gelassen. Nur, um als erste einen Blick in eine neue Welt werfen zu dürfen.

Zwei kroch aus seiner Kammer und streckte sich. Eins und Drei hatten ihn eben aus dem künstlichen Tiefschlaf geweckt. Ehe zwei zu einer subtilen und auch überflüssigen Frage ansetzen konnte, nahm Eins die Antwort vorweg.
„Ja, wir sind da. Ja, die Sensoren zeigen eine atembare Luftmischung an!“
Drei lächelte nervös und stützte seinen immer noch etwas benommenem Schiffskameraden, während dieser sich aufrichtete.
„Wir lassen den Computer noch ein paar Analysen durchführen und dann geht es hinaus in die neue Welt!“
In einer Zeit lange vor dem Start hatten sie sich noch mit ihren eigenen Namen angesprochen. Im Auswahlverfahren für die Mission wurden aus undurchsichtigen verwaltungstechnischen Gründen die Namen dann durch Nummern ersetzt. Das hatte sich sukzessive unter ihnen eingebürgert. Die Nummern standen gleichzeitig auch für eine hirarchische Reihenfolge. Eins schaltete die Aussenkameras ein. Der Kamerafühler reckte sich aus dem schlammigen Untergrund nach oben, auf dem das Schiff gelandet war, und gab den Blick frei auf die neue Welt.
Mit offenen Mündern drängten sie sich um den Schirm. Es waren fremdartige organische Strukturen zu sehen, die entfernt an die heimischen Pflanzen erinnerten.
“Waaahnsinn , schaut mal da hinüber!”,
Zweis Stimme überschlug sich beinahe und er deutete auf einen sich bewegenden Punkt am Horizont.
“Das sieht aus wie ein... Wie ein Vogel! Unglaublich!”
Ihre Herzen klopften ihnen bis zum Hals und Drei konnte es nicht verhindern, dass ihm ein leicht irre klingendes manisches Kichern entfuhr. Alle Professionalität bröckelte ihnen weg, das hier war ein Erdbeben für die Psyche.
Eins aktivierte die Aussenmikrofone und fremdartige Klänge hallten mit einem Mal durch den Navigationsraum. Für Zwei gab es nun kein Halten mehr.
“Ich muß da raus, Leute! Und zwar jetzt gleich!”
Er drehte sich um und stürmte zur Schleuse. Eins und Drei schauten sich an.
“Warte!”,
protestierte Eins.
“Das verstösst gegen alle Protokolle.”
In Wirklichkeit war er nahe daran, es Zwei gleichzutun.
“Die Protokolle?”
Zwei lachte.
“Diejenigen, die die Protokolle verfasst haben, sind Jahrhunderte tot und wußten nicht, was uns hier erwartet. Vergiss die Protokolle!”
Er war bereits in seinen Anzug geschlüpft und langte nach der dazugehörigen Versorgungseinheit. Eins ärgerte sich und wünschte einen Augenblick, er hätte den ungestühmen Zwei lieber in der Tiefschlafkammer gelassen. In der Ausbildung hatte er Zweis Charakter kennengelernt und schon ähnliches befürchtet, doch Zweis Qualifikationen in verschiedensten Bereichen hatte nach Meinung der Projektleitung die unbedeutenden Teilschwächen, welche die Projektpsychologen in der emotionalen Balance aufgedeckt hatten, überwogen.
“Das ist es doch gerade: Niemand wußte bis in jedes Detail, was uns hier erwartet und auch wir wissen es nicht! Es könnte gefährlich sein! Lass uns erst noch ein paar Untersuchungen machen und die Drohne rausschicken, Zwei. Ich bitte Dich, reiß Dich zusammen!”
Zwei überhörte ihn einfach und verschwand in der Schleuse. Eins war jetzt wütend.
“Zwei, als schiffsführender Kommandant ordne ich an, dass Du sofort zurückkommst! Ich BEFEHLE es Dir!”
Zwei ignorierte auch diese nachdrückliche Ansage.
“Ich denke, dass das hier das mindeste ist, was mir zusteht, nachdem ich jahrelang - mit euch beiden auf engstem Raum eingesperrt - durchhalten musste!”,
ertönte seine Stimme noch einmal blechern über die Gegensprechanlage aus der Schleuse. Dann ein Zischen und er war draussen. Die folgende Stille im Schiff war erdrückend. Drei schaltete mit zitternden Fingern das Mikrofon ein und versuchte Kontakt herzustellen.
“Zwei? Zwei!? Hörst Du mich?”
Keine Antwort. Eins lief es kalt den Rücken hinunter. Wenn die Luft nun unverträgliche Bestandteile enthielt, die der Analyse entgangen waren? Wenn es dort draussen womöglich von agressiven Lebensformen wimmelte? Zweis Kenntnisse der Interstellaren Navigation waren zudem für ihre Rückkehr zu ihren Nachfahren unentbehrlich. Ein riesiges Auge füllte plötzlich den Monitor der Aussenkamera aus und lautes Gebrüll brachte die Lautsprecher zum Erzittern. Drei und Eins zuckten zusammen. Zwei zog seinen Kopf von der Kamera zurück und lachte schallend.
“Es ist in Ordnung. Ich kann ohne Versorgungseinheit atmen! Es ist wunderschön hier draussen. Kommt schon!”
Zwei sprang auf und eilte dem Horizont entgegen. Momente später verschwand er hinter einem Felsen.
“So wunderschön ist es. Wow, Leute, hier hinten gibt es noch mehr Pflanzen. Und da ist soetwas wie ein Fluß.”
Zweis vergnügtes Summen war über die Lautsprecher zu hören und nun konnte auch Drei nicht mehr an sich halten.
“Ich will zu ihm, Eins. Uns entgeht das Beste, die ersten Erkundungen werden Geschichte schreiben und ich möchte meinen Anteil an dieser Geschichte haben. Deine Vernunft in Ehren, Zwei ist nichts passiert. Komm, lass uns gehen, niemand wird uns einen Vorwurf machen, es ist unser gutes Recht als Pioniere. Nach all den Jahren ertrage ich es schwerlichst, noch mehr Zeit in diesem metallernen Sarg zu verbringen. Die Welt ist dort draussen!”
Eins schnaufte. Das war alles so schrecklich unprofessionell. Zum Glück waren die Projektverantwortlichen längst gestorben und seinen Urenkeln gegenüber, die dereinst von den Verhältnissen bei der Ankunft des Schiffes erfahren würden, empfand Eins kein Schamgefühl.
“Habt ihr denn beide den Verstand verloren?”,
schimpfte der Kommandant, aber sein Widerspruch überzeugte ihn selbst nicht mehr. Plötzlich erschienen ihm all die Sicherheitsvorschriften, Protokolle und Verpflichtungen so lächerlich und der Situation unangemessen. Verstaubte, Jahrhunderte alte Regeln, verfasst von unwissenden Ignoranten. Und er würde sich später nicht von irgendwelchen viele hundert Jahre jüngeren Kindern für das Brechen der Regeln rügen lassen. Eins traf seine Entscheidung.
“Zwei, wir kommen jetzt raus”
- Keine Antwort. - Zweis Summen war verstummt.
“Zwei?”
Einses Bedenken kehrten mit einem Schlag zurück.
“Zwei, was ist los? Wo bist Du? Melde Dich!”
Ein ersticktes Röcheln drang aus dem Lautsprecher, dann war Stille. Eins und Drei starrten sich entsetzt an.
“Laß uns die Drohne rausschicken.”
Sie sprangen an die Pulte und versuchten den kleinen Kettenroboter aus dem Schiff zu bugsieren. Doch irgendetwas stimmte nicht mit der Ladeklappe. Eins richtete die Aussenkamera entsprechend aus und sie erkannten die Ursache. Das Schiff war bei der Landung zur Hälfte in schlammigen Untergrund eingesunken und die Ladeklappe war blockiert. Schlimmer noch: Das Schiff sackte mit jeder Erschütterung immer tiefer. Von Zwei war weiterhin nichts zu hören. Die Situation begann ausser Kontrolle zu geraten.
“Dieser verdammte Idiot, diese verfluchte Mission!”,
schimpfte Eins. Das war das erste Mal seit seinem Eintritt in die Ausbildung vor vielen Jahren, dass er Kraftausdrücke benutzte. Eins und Drei zwängten sich eilig in die Anzüge und schickten sich an, das Schiff zu verlassen. Die Schleuse öffnete sich vor ihnen und gab den Blick auf eine urtümliche Landschaft frei.
Vorsichtig arbeiteten sich die beiden durch den Schlamm in die Richtung vor, in welche Siebzehn verschwunden war. Links von ihnen schnatterte es und ein gelb-graues Bündel flatterte in die Höhe und verschwand schimpfend gegen Westen. Eins und Drei waren von den Eindrücken überwältigt, verloren dabei aber ihre Suche nicht aus dem Sinn.
“Zwei! Wo bist Du?”
Keine Antwort. Viel zu lange schon nichts als Schweigen. Rechts war ein seltsames Pfeifen in einem Gestrüpp zu hören. Sie liessen sich nicht irritieren und kämpften sich weiter vor. Drei kam als erster an den Felsen und blieb wie angewurzelt stehen.
Vor ihm lag mit gebrochenen Augen Zwei in seinem Blut.
“Verdammt, Eins. Es hat Zwei erwischt!”
Drei machte einen Schritt zurück. Etwas flog an ihm vorbei. Eins röchelte und sackte zu Boden. Ein länglicher Gegenstand hatte seinen Hals durchbohrt.
Drei verfiel in begründete Panik und stürzte in Richtung des Raumschiffs davon. Den beiden Schiffskameraden war nicht mehr zu helfen. Nicht von ihm. Er war allein. Hatte in der Tiefe seines Herzens sowieso nie zu den Sternen fliegen wollen. Aber Mutter war so stolz gewesen auf die Chance, die sich ihm bot. Und so war er hier hineingeraten und schließlich gestrandet in einer fremden und - wie sich jetzt zeigte - lebensfeindlichen Welt. So hatte er sich den Missionsverlauf nicht vorgestellt. Vielleicht hätten sie die Protokolle doch ernster nehmen sollen. Dafür war es jetzt zu spät. Etwas traf seinen Rücken. Der Schmerz nahm ihm den Atem und stoppte die irrelevanten Gedankengänge. Drei strauchelte und fiel auf die Seite. Sein Blick verschleierte sich zusehens. Das letzte, was er vor Augen hatte war ein hochgewachsenes zweibeiniges Wesen, das auf ihn zugestapft kam und dabei grunzende Geräusche von sich gab.

Bronk griff nach seinem Speer und warf auch das dritte Pelztierchen über seine Schulter. Die Jagd war erfolgreich verlaufen. Endlich einmal gab es etwas anderes zu Essen, nicht immer nur fauliges Fleisch und Grünzeug. Der Kadaver des Mammuts, von dem sich seine Gruppe seit mehreren Tagen ernährte, hatte mittlerweile zu stinken angefangen. Die anderen Neandertaler würden begeistert sein über den Fang und das festigte seine Position in der Gruppe. Der Jäger grunzte zufrieden. Er hatte zwar noch nie zuvor solch seltsame pelzige Tierchen gesehen wie diese drei, aber das war ihm gleich. Ob die Wesen ungeniesbar waren oder nicht, würde sich später herausstellen. Er beschloss, zur Sicherheit als erstes einer seiner Frauen etwas davon zum Kosten zu geben. Ein guter Gedanke. Am besten derjenigen, die mit ihren achtzehn Jahren schon alt und schrumplig zu werden begann und ihm auch sonst auf die Nerven ging. Der Tag hatte in jeder Hinsicht vielversprechend begonnen.

 

Hi J.Zerbst,

erstmal willkommen in unserem kleinen Meckerclub :)

Und los geht's!

Der erste Absatz ist ... grauenhaft! Dabei fängt er so schön an: "Eine halbe Ewigkeit hatten sie zur Tatenlosigkeit verurteilt verbracht. Die besten Jahre ihres Lebens eingesperrt in diesem Schiff, dass sie nahezu mit Lichtgeschwindigkeit ihrem Ziel entgegen katapultierte." Das erzeugt Stimmung, man fühlt die Einsamkeit. Aber dann kommen Sätze wie: "In einem langwierigen Ausschlussverfahren setzte sich der Planet als Favorit durch und die Wissenschaft begründete die Notwendigkeit einer Weltraummission." Die Wissenschaft ist kein Subjekt und begründet nichts, abgesehen davon ist der Satz völlig fade. Du schreibst hier einen Prolog zu Deiner Geschichte, aber es ist nur eine langweilige Zusammenfassung, ein "was bisher geschah", das zudem inhaltlich so gut wie nichts zur Geschichte beiträgt.Eigentlich kannst Du den ganzen Absatz bis auf Folgendes streichen:

"Eine halbe Ewigkeit hatten sie zur Tatenlosigkeit verurteilt verbracht. Die besten Jahre ihres Lebens eingesperrt in diesem Schiff, dass sie nahezu mit Lichtgeschwindigkeit ihrem Ziel entgegen katapultierte.
Dieses Schiff war das Produkt einer über hundert Jahre währenden gemeinsamen Anstrengung der Menschheit. Mit beispiellosen technischen und finanziellen Aufwendungen schritt war eine Allianz aus Politik und Wissenschaft zur Tat geschritten und hatte die gemeinsamen Träume in Keramik und Metall gegossen. Und nun waren sie hier."

Na, so ungefähr. Ich hoffe, Du verstehst, worauf ich hinaus will.

Es waren fremdartige Pflanzen zu sehen, die entfernt an die heimischen Bäume erinnerten.
Wenn sie wie Bäume aussehen können sie ja nicht so fremdartig sein. Das Bild ist also völlig unpräzise.
viele hundert Jahre jüngeren Scheißkindern für das Brechen
Äh. Ich habe generell nichts gegen den einen oder anderen Fluch, aber an dieser Stelle passt die vulgäre Sprache einfach gar nicht.
Zweis Summen war verstummt.
Ist er Biene Maja? ;) Nein, ernsthaft. Ich denke, Du meinst das Summen seines Funkgeräts oder so.
Das Schiff war bei der Landung zur Hälfte in schlammigen Untergrund eingesunken und die Ladeklappe war blockiert. Schlimmer noch: Das Schiff sackte mit jeder Erschütterung immer tiefer.
Ui, hier verlierst Du den Plot. Also, wenn ich mit einem 200.000 t schweren Raumschiff auf einem Sumpfplaneten landen will, dann schicke ich erst einen Roboter mit einer Ladung TNT und einem Seismographen runter, um die Beschaffenheit des Untergrunds festzustellen. Das das hier nicht passiert ist, ist einfach (in den Worten von Eins) unprofessionell, um nicht zu sagen unplausibel.
“Dieser verdammte Idiot, diese verfluchte Mission!”,
schimpfte Eins. Das war das erste Mal seit seinem Eintritt in die Ausbildung vor vielen Jahren, dass er Kraftausdrücke benutzte.
Na, mit dem Gedanken von eben das zweite Mal. ;)
Die Schleuse öffnete sich vor ihnen
Wie das? Eben steckten sie doch noch bis zum Hals im Schlamm?
Vor ihm lag mit gebrochenen Augen Zwei in seinem Blut.
“Verdammt, Eins. Es hat Zwei erwischt!”
"Stating the obvious since 1967." oder auch "Er ist tot, Jim!" Ich denke, das ist nicht das, was Drei wirklich sagen würde, schließlich ist es ziemlich offensichtlich, dass es ihn erwischt hat, oder? Ein einfaches "Verdammt!" oder einfach betroffenes Schweigen tut es an dieser Stelle besser.
“Aarrrr!!”
Weg damit. Er hat schon geröchelt, außerdem finde ich comicsprache in Prosatexten meist ziemlich störend. Und mehrfache Ausrufezeichen erst recht.
Drei verfiel in begründete Panik
"begründete" streichen.
Danach folgt ein kurzer Absatz, der ein bisschen über den Hintergrund von Drei erzählt. Das wäre besser, das nicht hier mitten in der Actionszene unterzubringen, sondern weiter oben im Text zu verteilen. Z.B. könnte sich Drei mit den anderen über Zuhause unterhalten.

Puh. Jetzt noch ein weiteres Stilproblem: Du legst Dich im ersten Teil nicht auf eine Perspektive fest. Die Charakterisierung von 1, 2 und 3 ist durch die Pseudonamen sowieso schon schwierig genug, aber Du wechselst auch noch ab und zu die Innensicht. Achte darauf, möglichst nur die Gefühle eines Prots zu beschreiben (am besten von Drei, weil er am längsten überlebt). Alles andere ist für den Anfang zu schwer, Du wirst erst mit der Zeit ein Gefühl dafür entwickeln, wann man die Perspektive wechseln darf. Fausregel ist: Zwischen Wechseln muss ein Absatz stehen!

Am Schluss noch zum Inhalt: Du hast einige Plotholes drin, z.B. das unmotivierte Absinken, dann doch nicht absinken, die Frage, wie ein Steinzeitjäger so einfach ein paar Astronauten erledigt (finde ich nicht so offensichtlich).
Durch die Andeutungen "Mammut", "Neandertaler" usw. vermute ich, dass die Astronauten Außerirdische sind. Das hast Du durchaus geschickt eingefädelt (ich musste erstmal nachlesen, dass Du tatsächlich nirgends die Erde erwähnt hast), das war gut.
Dass der Plot nicht gerade originell & neu ist, ist Dir wohl selbst klar. Er ist eine eher typische "Golden Age" Geschichte der 40er bis 50er Jahre. Das ist aber nicht schlimm, nur ein bisschen unoriginell eben.

Lass Dich davon nicht abschrecken. Ich habe schon schlimmere Anfängergeschichten gelesen, denk einfach ein wenig über meine Anregungen nach und die nächste Geschichte wird dann bestimmt schon viel besser.

Viel Spaß,
Naut

 

Hallo erstmal an alle "alten Hasen"! Ich bin zwar auch erst neu hier (wobei ich schon seit Jahren die Geschichten lese), komme abr trotzdem nicht umhin, schon jetzt eine Kritik anzuzweifeln (wie frevelhaft ... ):

@Naut:
Wieso meinst Du, daß es sich hier um Außerirdische handelt? Bei geneuerem hinsehen erkennt man, daß im oberen Teil der Geschichte sehr wohl die Erde erwähnt wird:

Zitat: "... zu einer besseren und unverbrauchten Erde ..."
(mußte ich ausschreiben, kenne mich mit den Optionen noch nicht aus, lerne aber dazu !!)

Ich hab es eher so verstanden, daß sie eine "neue Erde", vielleicht gerade in der Entstehungsphase/Evolution begriffen, entdeckt haben.
Sollte ich das allerdings falsch verstanden haben, dann ist wiederum der von mir zitierte Absatz streichungsfähig ! Na ja, die Antwort werden wir wohl noch erhalten ...

Zur Geschichte selbst: Fand ich bis auf die hier schon erwähnte Vulgärsprache, die mE tatsächlich nicht zum Gesamtbild passt, durchaus gelungen (allerdings ist das auch genau die Art von Geschichten, die meinem Geschmack entspricht).

Mehr fällt mir im Moment leider nicht ein, aber vielleicht später mehr !

Viele Grüße
Leser1000

 

@Leser1000: Damit erweist Du dem Text einen "Bärendienst", denn wenn es sich tatsächlich um Menschen handelt (was das von Dir gefundene Zitat nahelegt), dann ist die Story noch unwahrscheinlicher, da sie dann
a) absolut parallele Evolution inklusive Mammuts & Neantertalern voraussetzen würde, eine in meinen Augen absolut alberne Theorie, oder
b) bedeuten würde, dass die Protagonisten eine Zeitreise unternommen haben, was für die Story als solche nicht notwendig wäre und einen ziemlich mächtigen Mechanismus - eben Zeitreise - damit überflüssigerweise nur um seiner selbst willen in die Geschichte presst.

Aus meiner Sicht habe ich die Story also durchaus gutwillig interpretiert, wenn es sich aber tatsächlich um Menschen handelt, sinkt die Geschichte weiter.

Wie dem auch sei, für den Anfang ist sie ja auch nicht schlecht, bloß eben auch nicht gut.

Grüße,
Naut

 

Hi J. Zerbst!

Überwiegend habe ich die Geschichte ganz gerne gelesen. Auf die Pointe mit den Außerirdischen bin ich nicht von selbst gekommen, erst durch Nauts Kritik wurde mir das klar ( und ich habe noch rumgerätselt, was du wohl mit den "Pelzwesen" meinst. :D Manchmal ist man aber auch wie vernagelt. :silly: ).

Die meisten Kritikpunkte, die ich auch angebracht hätte, hat Naut schon aufgelistet. Am Schluss jedoch hätte ich zusätzlich etwas zu mäkeln:

Die anderen Neandertaler würden begeistert sein

Ich glaube kaum, dass die Neandertaler sich selbst so genannt haben. Du erzeugst hier einen Bruch in der Perspektive. Einerseits erzählst du aus der Sicht des Neandertalers, aber die Erzählstimme fügt erklärende Bezeichnungen ein, die in den Sätzen wie Fremdkörper wirken ( auch "Mammut" gehört dazu ).

Die Lösung des Problems ist sicher sehr schwierig, aber bestimmt lässt es sich mit ein bisschen Gehirnschmalz bewerkstelligen. Lass mich mal überlegen ...

Wie wär's, wenn du die Andeutungen auf die Erde vorher einbaust, indem du die Flora und Fauna so beschreibst, wie ein Alien sie sehen würde, der noch nie Bäume oder gefiederte Flugtiere oder Säugetiere gesehen hat, allerdings ohne Vergleiche mit der Heimatwelt der Ankömmlinge anzustellen? Dann dauert es bestimmt fast bis zum Ende, ehe dem Leser ein Licht aufgeht.
Das "Mammut" kannst du zur Sicherheit ja so stehen lassen. Die Selbstbezeichnung als Neandertaler wäre nicht mehr notwendig.

Am besten derjenigen, die mit ihren achtzehn Jahren schon alt und schrumplig zu werden begann

Ähem. :D Ich glaube, da bedienst du ein scheinbar unausrottbares Steinzeit-Klischee, das besagt, dass menschliche Wesen damals schneller alterten. Das kann aber so nicht gestimmt haben. Die - durchschnittliche - Lebenserwartung war vor allem deshalb niedrig, weil die Lebensbedingungen widrig waren. Die Kindersterblichkeit war enorm, aber wer das Erwachsenenalter erreichte, konnte durchaus seine fünfzig Lenze rumkriegen. Das beweisen Skelettfunde auch von Neandertalern. Außerdem wäre eine Spezies, bei der das Altwerden schon mit Achtzehn beginnt, kaum in der Lage, eine Kultur zu entwickeln, in der komplexe Traditionen weitergegeben werden. Und auch das hatten die Neandertaler - wiederum entgegen einem hartnäckigen Klischee vom tumben Halbmenschen, der gerade noch eine Keule schwingen kann.

Ciao, Megabjörnie

 

Hi, die Pelztierchen sind die Ausserirdischen und die vermenschlichende Erzählperspektive sollte der Irreführung dienen, um die Pointe besser herauszustellen. Hat wohl aber nicht ganz so leichtläufig und eingänglich geklappt, wie ich dachte. :Pfeif:
Habe einige Anregungen aufgegriffen und das Ganze entsprechend runtergekürzt. Die Klischee-Neanderthaler möchte ich aber verteidigen, der Perspektivewechsel in der Erzählweise sollte die Pointe klären und das Aufnehmen von Klischees finde ich gegenüber 26.000 Jahren alten Knochen auch nicht wirklich verfänglich, hätte vielleicht sogar noch ein wenig überzeichneter sein können. Ausserdem geht es ja gerade darum, dass die Astronauten, die der Leser für Menschen halten soll, von einer gefährlichen und primitiven Lebensform um die Ecke gebracht werden. Anschließend stellt sich heraus, dass es sich bei dieser Lebensform eben nicht um die Klischee-Tentakelmonster sondern um Erdbewohner handelt und mit vertauschten Rollen gespielt wurde. Über diesen Grundgedanken habe ich den Rest der Geschichte wohl etwas vernachlässigt, stimmt. :shy: Danke für alle Reaktionen! MfG

 

Hi Zerbst,
Ich würde die erste Story, die ich von Dir lese ja gerne wohlwollend beurteilen, aber...
Dein Stil ist etwas holprig und die Dialoge sind auch nicht gerade das Wahre von Ei. (Was übrigens für meine eigenen Texte ebenso gilt, leider).
Das störte mich aber kaum, denn eine innovative Ideen (mit einem bisschen intelektuell verbrämten Beiwerk) reist das in meinen Augen immer heraus.
Aber wo ist die innovative Idee?
Ich habe keine Ahnung was Du bisher an SF gelesen hast, aber jedes 7-Tage-Brötchen ist frischer als Dein Plot.
Also: auf ein Neues und vergiss diese Story, die ist nicht zu retten.
Proxi

 

Hallo J.Zerbst,

lustige Geschichte.

Ich dachte die ganze Zeit, Eins, Zwei und Drei seien menschlich, bis eben Bronk ins Spiel kam.

Die eigentliche Pointe haut mich nicht unbedingt aus den Socken, denn das Motiv:
Angehörige einer Rasse treffen auf Angehörige einer zweiten, werden von letzteren aber nicht als fremde Spezies erkannt, sondern aus Versehen / mit Absicht gegrillt / aufs Pistazieneis gestreuselt / in den Wäschetrockner gesteckt
kommt mir irgendwie bekannt vor, wenn auch nicht unbedingt genau in dieser Variante.

Die Anspielungen am Schluss gefallen mir gut.
Der Mammutkadaver fängt an zu stinken.
Unerwünschte Frauen als Vorkoster. :) :)

Noch ein paar Einzelheiten.

„zur Tatenlosigkeit“ - „zur Tat“
Wiederholung

„in diesem Schiff, dass sie nahezu“
Schreibfehler: das

„Das hatte sich sukzessive unter ihnen eingebürgert.“
Diesen Satz finde ich ziemlich gedrechselt, insbesondere das sukzessive und eingebürgert.
Wie wäre es mit
„Das hatte sich bei ihnen festgesetzt.“
oder
„Das war bei ihnen hängengeblieben.“

„Eins schaltete die Außenkameras ein.“
Warum hier Mehrzahl, wenn es nachher nur ein Kamerafühler und ein Schirm ist?

„Zweis Qualifikationen in den verschiedensten Bereichen hatte nach Meinung“
Schreibfehler: hatten

„Das Schiff sackte bei jeder Erschütterung immer tiefer.“
Was sind das für Erschütterungen? Wo kommen sie her?
könnte man genauer beschreiben.

„in welche Siebzehn verschwunden war“
War das nicht Zwei?

„metallernen Sarg“
Schreibfehler: metallenen

Die Stelle, an der Eins die Nerven verliert, kommt etwas plötzlich, finde ich.
Ok, da passieren vorher ein paar ärgerliche Sachen, und es ist nicht ganz unglaubwürdig.
Aber ich finde, mit einer Steigerung wäre das noch besser.
ZB könnte Eins nach dem Problem mit der Landeklappe schon leicht fluchen, und dann nach dem Problem mit dem absackenden Schiff so richtig loslegen.
Nur so ‘ne Idee.

Das war‘s auch schon.

viele Grüße
jflipp

 

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