Was ist neu

Nicht immer hilft Farbe

Challenge-Text
Challenge-Text
Mitglied
Monster-WG
Beitritt
01.01.2015
Beiträge
946
Zuletzt bearbeitet:

Nicht immer hilft Farbe

Wir stehen vor dem Spalt in der Hainbuchenhecke der Gärtnerei und mir zittern die Beine. Der eisige Wind treibt uns die Tränen in die Augen, das Rascheln der Blätter an der Hecke übertönt jedes Geräusch und Julia legt mir beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Komm schon, Florian! Diesmal wird alles klappen.“ Das ist es, was ich an Julia mag, trotz all ihrer Modeverliebtheit, Frechheit und manchmal auch Egotour, zu ihren Freunden steht sie immer.
Im letzten Jahr ging bei der Mutprobe nicht alles glatt. Die Idee, im Gemeindehaus bunte Glühbirnen einzuschrauben und diese durch Schaltuhren im Wechsel aufleuchten zu lassen, war witzig, die Sitzung des Schützenvereins im Saal zu übersehen, weniger. Den Ärger gab es ohne Zeitverlust. Nur mein Vater fand die Aktion gelungen, obwohl die Wahl von grünem Licht im Bürgermeisterzimmer dämlich wäre, immerhin sei der eine rote Socke.

Niklas und Julia schieben mich durch die Hecke, das gefrorene Gras knirscht unter unseren Füßen und wir stehen vor der schmalen Seite des Folientunnels. Metallstreben ragen gut drei Meter in die Höhe, der Wind rüttelt an der straff darüber gespannten Folie und ich erahne im Mondlicht die dekorierten Tische im Verkaufsbereich. Sofort wandern meine Gedanken zu der alten Gärtnerin. Schon als Kind fand ich sie gruselig. So kurzrasierte Haare haben nur Soldaten, meist bohrte sich ihr Blick tief in die Augen. Ich bin mir sicher, dass sie Gedanken lesen kann.

„Boah, wirkt das Ding nachts riesig.“ Julia legt ihren Kopf in den Nacken und schaut die gewölbten Fläche hinauf. In der Hand hält sie eine Skizze des Gewächshauses, dort allerdings schon in ein landendes Ufo verwandelt.
„Jo, ich hoffe, die Farbe reicht.“ Niklas reicht mir nacheinander unzählige Eimer, Rollen und die Beutel mit den Sprayflaschen.
Wir hatten seit Tagen heimlich Eimer und Material hergeschleppt. Wobei ‚wir‘ nicht ganz korrekt ist, eigentlich nur ich, denn für Julia war es angeblich zu schwer und Niklas hat schon die Farbe bei seinem Vater aus dem Lager des Malergeschäftes organisiert. Aber den Plan, den haben wir zu dritt ausgeheckt, auch wenn Niklas ein wahres Organisationstalent ist.
„Hab bei Google Earth nachgemessen, ungefähr dreißig lang und acht Meter breit.“
„Deshalb ja auch Arbeitsteilung, du nimmst die Rolle mit dem langen Stiel und malst Dreiecke mit der Signalfarbe, das müsste nachher aussehen, wie große Platten.“
Ich nicke und schraube die Rolle auf. „Farbwünsche, Ladys?“ Ich greife nach dem grellen Neongrün. Immer, wenn sich eine Wolke vor den Vollmond schiebt, hilft nur noch tasten, dann ist es stockfinster. Aber der zunehmende Sturm treibt die Wolken schnell weiter.
„Pink ist wohl nicht?“ Julia schaut die Eimer durch.
„Doch, hier sind die Spraydosen. Da ist auch Pink bei.“ Niklas wischt sich über die tropfende Nase und probiert, seine Hände mit warmem Atem beweglich zu halten. „Los jetzt, und seid bloß leise!“

Die erste Seite ist fast fertig, für die schwarzen Fensterrahmen und den unteren Teil ist Niklas zuständig. Mit großen Armschwüngen malt er annähernd runde Kreise in gut zwei Meter Abstand auf. Leider haben die meisten oben eine Ausbeulung, anscheinend springt er immer ein Stückchen in die Höhe, um die gut drei Meter Wandhöhe mitzunutzen. Eine Leiter wäre halt toll, so nützt auch der verlängerte Pinselstiel nicht viel. Damit das Ufo von möglichst vielen Menschen gesehen wird, müssen unbedingt beide Seiten farbig sein. Julia bringt die schwarzen Fensterlöcher durch Airbrush zum Strahlen. Sie schüttelt die Dosen kräftig, gibt einen Teststoß in die Luft und beginnt mit sicherer Hand die Flächen zu füllen. Niklas mischt schon selbstleuchtende blauen Farbpigmente in einen Eimer Farbe. Wir haben es vor einer Woche ausprobiert, zusammen mit einem bisschen Nebel, wirkt das Leuchten wie ein kalter Flammenstoß. Das Probestück an einer alten Scheunenwand hat aber auch gezeigt, dass wir gut zwei Stunden für das Projekt brauchen werden.

Licht fällt auf das Folienhaus, ich schaue zum Wohnhaus und sehe den Schatten im ersten Stock. Niklas und Julia ducken sich hinter die schwankenden Johannisbeerbüsche. Ich bleibe direkt hinter ihnen im Schatten des Gewächshauses und ziehe meinen Schal enger. Es ist saukalt.
„Mist, die soll doch schlafen.“ Julia versucht, sich in ihrer dicken Jacke ganz klein zu machen, kauert sich hin und schaut mit weitaufgerissenen Augen zum Haus.
Gerade als ich, vorsichtig kriechend, bei ihnen ankomme, geht das Licht wieder aus.
„Los, weiter!“ Niklas scheucht uns mit hektischen Handbewegungen zurück.
Er selbst wirft noch einen Kontrollblick auf das Wohnhaus und macht sich dann an die andere Seite des Gewächshauses.

Meine Arme zittern von der Anstrengung der letzten Minuten, ich blicke immer wieder in Richtung des Wohnhauses. Der Nebel für das Ufo war eine echte Herausforderung. Vor einer Woche erzählte mein Cousin, dass er oft Trockeneis mit nach Hause bringe, in seinem Fall für romantische Wannenbäder mit seiner jeweiligen Eroberung. Ich habe mir ein paar Stücke erbettelt. Nun muss ich nur noch die mitgebrachten Wassereimer füllen und an strategisch guten Stellen platzieren. Hoffentlich gefriert das Wasser nicht zu schnell.

In den letzten Minuten hat der Wind noch einmal aufgefrischt. Die Äste des alten Apfelbaumes reiben aneinander und ich greife nach meiner heruntergewehten Kapuze. Niklas grinst mich breit an und reckt einen Daumen hoch. Allmählich stellen sich Siegesgefühle ein, alles lief wie am Schnürchen. Sich Julia greifend, dreht Niklas übermütig eine kleine Tanzrunde. Langsam habe auch ich das Gefühl, es könnte alle gut gehen.

Julia reckt den Hals, um die ganze Seite des Folienhauses zu überblicken.
„Sieht echt cool aus, ich finde, wir haben fertig.“
Sie schlägt sich energisch die Hände um den Körper, vor ihrem Mund steht eine eisige Atemwolke.
„Mir reicht es jetzt, es ist arschkalt! Ich mach jetzt Licht an und los“, sagt Julia.
Hektisch klopfe ich meine Taschen an Jacke und Hose ab. Niklas schaut mich fragend an. „Was suchst du? Wir müssen los!“
Der Mond ist wieder hinter einer dicken Wolke verschwunden.
„Das Video! Ich finde mein Handy nicht. Mach du, ich mach das Eis.“ So schnell es im Stockfinsteren möglich ist, flitzte ich um das Haus und schmeiße die Eisbrocken in die sechs Wassereimer. Meine Handschuhe habe ich schon weggesteckt, also muss es so gehen. Ich lasse die Eisbrocken aus dem Stück Wollstoff rutschen. Muss sie immer nur kurz antippen, damit sich die Stücke lösen. Das Zeug lässt die Haut an den Fingerkuppen sofort erfrieren, also greife ich mir für den nächsten Eimer einen Stock. In dem Moment flammen die Leuchtstoffröhren im Gewächshaus der Reihe nach auf.

Niklas hat nach dem ersten Schreck über die Planänderung, sein Handy herausgeholt und versucht nun, mit möglichst ruhiger Hand, ein Beweisvideo aufzunehmen. Endlich setzt die Musik ein – die Erkennungsmusik vom ‚Raumschiff Enterprise‘. Wir haben Boxen in den Bäumen hinter der Gärtnerei versteckt, die haben einen echt guten Sound, ein Kinderspiel, so Musik mit Hilfe eines USB-Sticks abzuspielen. Mit Glück findet sie niemand und wir können sie uns morgen zurückholen. Eigentlich hatten wir an ‚Bengalische Tiger‘ von Marteria gedacht, aber mein Opa hat sich ‚Enterprise‘ gewünscht. Als Gegenleistung will er uns von den Mutproben aus seiner Jugend erzählen. Es ist schon irgendwie cool, die Mutproben-Tradition über eine solange Zeit fortzusetzen.
Jetzt schallen die Fanfaren nur so durch die dunkle Gärtnerei. Der Rauch wabert vor dem strahlend blauen Unterbau und das Gewächshaus flammt geradezu in Neonfarben mit scharfen schwarzen Blöcken auf, ein Ufo im Landeanflug – unglaublich cool!

Rings ums Folienhaus raucht es, der Nebel kommt sogar aus dem Dach und eine Sturmböe treibt eine widerliche Wolke zu uns herab. Was stinkt hier so? Das Foliendach wird von der Böe angehoben und klatscht mit Schwung wieder auf das Metallgerüst. Rauschen und harsches Knistern durchbricht die Musik.
Julia und Niklas kommen, sich immer wieder umblickend, auf mich zu.
Niklas zuckt die Schultern. „Keine Ahnung, was los ist.“ Er dreht sich zurück und schaut mit weitaufgerissenen Augen auf das Gewächshaus.

Julia zieht an seinem Arm. „Los jetzt, wir müssen weg!“
Ich sehe zwei Eimer am Eingang stehen und laufe in die Richtung. Gerade als ich mich nach den Farbresten bücke, gibt es einen ohrenbetäubenden Krach. Vergessen sind die Eimer. Wie gebannt schaue ich auf. Das Folienzelt lässt alle Hüllen fallen, jedenfalls sieht es so aus. An mehreren Stellen ist die Folie aufgerissen und die losen Fetzen werden vom Sturm hin- und hergeworfen. Jedes Mal vertiefen sich die Risse, die Folie scheint zu tropfen, sich zu kräuseln und dabei zu qualmen. Langsam trete ich einen Schritt näher, Wärme schlägt mir entgegen, wird im nächsten Moment vom Wind davon gerissen, hinterlässt den beißenden Geruch von schmelzendem Plastik.
Julia kreischt, als ein großer Fetzen auf sie zufliegt. Die noch feuchte Farbe spritzt in ihr Gesicht.
„Igitt, mach es weg!“ Um sich schlagend und zappelnd, während Niklas versucht, an verschiedenen Ecken ziehend, das Stück wegzureißen, kreischt Julia. Ich laufe auf die beiden zu.

„Los! Durch die Hecke schaffen wir es nicht mehr. Lasst die Eimer hier, nur die Rucksäcke mitnehmen.“ Niklas huscht Richtung Straße davon.
Ich packe ihn am Jackenärmel. „Bist du verrückt, direkt am Haus vorbei, die erwischt uns doch.“ Panisch fahre ich mit der Zunge über die Lippen und springe zurück.
Julia schiebt mich von hinten. „Niklas hat Recht, das ist der kürzeste Weg.“ Wir müssen uns gegen den Sturm stemmen, der Qualm weht in die andere Richtung. Zwischen den Böen brandet die altbekannte Titelmelodie an unsere Ohren.

Julia rennt vorweg. Ein Schatten löst sich aus dem Eingang, als wir schon fast am Wohnhaus vorbei sind. Das harsche „Halt!“ der Gärtnerin lässt mich zusammenfahren. Wir denken gar nicht daran, stehenzubleiben, aber bevor wir Julia erreichen, greift eine Hand nach meinem Arm und schleudert mich herum. Noch nie hat mich jemand so feindlich und zugleich so entsetzt angesehen. Ich versuche, einen Schritt zurückzuweichen, doch ihre Finger krampfen sich fest in meinen Arm. Jetzt spüre ich den Schmerz und stöhne auf. Erst langsam begreife ich, dass die Flammen in ihren Augen die Spiegelung des leuchtenden, flackernden und gleichzeitig zerreißenden Folienhauses sind. Mit einem „Loslassen!“, baut sich Niklas hinter der Frau auf, schwingt eine Harke über den Kopf und versucht, dabei eine bessere Fluchtposition zu erreichen. Sein Gesicht ist puterrot, ein Schweißfilm glänzt auf dem Nasenrücken und ich sehe seinen Zweifel, ob er die Harke wirklich herabsausen lassen soll. Die Gärtnerin lässt ihr Handy in die Tasche der Latzhose gleiten, wirbelt herum und macht zwei schnelle, kurze Schritte auf ihn zu. Sie duckt sich unter seinem rechten Arm durch, zieht gleichzeitig den Harkenstiel nach hinten und tritt seine Füße zur Seite. Niklas liegt auf dem Rücken und schaut erst mich und dann die alte Frau an, die den Stiel der Harke auf seinen Hals richtet. Sein Kehlkopf zittert, ein letzter halbherziger Versuch, sich aufzurichten, und dann lässt er seinen Kopf sinken. Ich schließe langsam meinen Mund.


Lautes Brausen kündigt eine erneute Sturmböe an. „Mädchen, ja du da! Komm her!“ Ohne den Harkenstiel wegzuziehen, schaut sie in Julias Richtung.
Diese tritt von einem Bein aufs andere, versucht wohl, eine Entscheidung zu treffen – laufen oder zu den Jungs halten?
Die Gärtnerin hält Niklas eine Hand hin und nach kurzem Zögern lässt er sich aufhelfen. Sie packt ihn am Arm und zieht ihn Richtung Gewächshaus. Julia und mir bleibt nichts anderes übrig, als hinter ihnen herzustolpern.

„Was ist überhaupt passiert?“ Julia flüstert und schaut unsicher dem qualmenden und immer noch von Leuchtstoffröhren angestrahlten Metallgerippe entgegen. Ich zucke mit den Schultern, beiße mir auf die Lippen. Die Fingerspitzen der linken Hand sind ganz taub, ich stecke sie in den Mund.
Wir lassen uns ein paar Schritte zurückfallen, Julia zieht an meinem Arm. „Abhauen?“, bildet ihr Mund stumm. Unser Atem bildet Wolken, harmlos im Wind verfliegend. Der Gestank von geschmolzenem Plastik bleibt wie ein Pelz auf der Zunge liegen. Ich schüttle den Kopf und trete langsam näher.

Über das Gesicht der Gärtnerin laufen Tränen, die Augen sind gerötet und die Hände zerknüllen ihren roten Schal. Überall Farbspritzer, sie leuchten in allen Neonfarben. Am ungewöhnlichsten ist ein blauschimmernder Streifen, der sich über die linke Wange, ein Auge und die gesamte Stirn zieht. Wie magisch schimmert der obere Teil ihres Gesichtes.
Die Frau lässt ihre Hände sinken. Ihre geflüsterten Worte dringen nur Bruchstückhaft an mein Ohr: „Alles tot ..., alles erfriert. Warum?“
Anklagend zeigt die alte Gärtnerin auf das Metallgerippe und die im eisigen Wind peitschenden Folienreste. Die nackten Leuchtstoffröhren strahlen auf das Chaos im ehemaligen Verkaufsraum. Umgestürzte Regale, Scherben und Pflanzen, die mit hängenden Blättern im Wind stehen. Noch schlimmer sieht es im hinteren Teil aus. Das Heizungsgebläse pustet einen schwachen Strom lauer Luft in die Nacht, im Wind werden struppige Gebilde hin- und hergerissen, die unter den Farbspritzern kaum noch zu erkennen sind. Über allem hängt ein eklig chemischer Gestank.
„Schaut es euch an, alles kaputt, alles tot.“ Über ihre vom Wind rotgekniffenen Wangen laufen Tränen, sie wischt sie nicht weg, sie bemerkt sie nicht einmal.
Schuldbewusst stehen wir da. Ich trete von einem Bein aufs andere.
„Das wollten wir ja gar nicht.“ Julia guckt jetzt nervös zu der Frau. „Es sollte toll aussehen …, es tut uns leid.“
„Können wir etwas machen, etwas zudecken oder umräumen?“ Niklas geht vorsichtig näher an die flatternden Folienreste heran. „Das sollte nicht passieren, ich hab alles geplant, da konnte gar nichts schiefgehen.“ Niklas sieht aus, als ob er gleich den Beipackzettel der Farbeimer zitieren wolle. Er murmelt die ganze Zeit schon ‚wasserlöslich‘ vor sich her.
Die Gärtnerin steht kopfschüttelnd und mit ringenden Händen da und schweigt.
„Wir können ja morgen aufräumen kommen und meine Eltern haben bestimmt eine Versicherung gegen … so was.“ Niklas schaut uns fragend an und Julia nickt zustimmend.
„Genau, meine Eltern haben auch eine, also regeln die das.“ Ihre Stimme klingt schon wieder viel optimistischer.

Die Gärtnerin fährt zu uns herum. „Ist das wirklich alles? Mehr fällt euch nicht ein?“ Ihr Tonfall ist ruhig, aber gleichzeitig so böse, dass wir die Köpfe einziehen. Den Kopf zur Seite geneigt, als lausche sie, schaut sie Richtung Hofeinfahrt.
Julia wirft ihre Haare zurück und richtet sich auf. „Wir haben uns doch entschuldigt, geben Sie uns doch eine Chance, es in Ordnung zu bringen.“ Mit vorgerecktem Kinn stellt sie sich der Frau entgegen.
„Julia!“ Niklas packt sie am Arm.
Mit einem Fuß schiebe ich vorsichtig einige Folienreste beiseite. „Ich würde morgen helfen, vielleicht kann ich mir ja einen Job suchen und davon was bezahlen?“ Ich muss mühsam schlucken, spüre die Tränen aufsteigen, aber nicht jetzt, nicht vor meinen Freunden, ich kann jetzt nicht losheulen.
Die Gärtnerin faucht mich an: „Wieso, sind deine Eltern nicht zuständig?“ Mein Blick saugt sich an dem bunt gesprenkelten Boden fest. Der Wind hat die Farbpigmente verteilt, hier leuchtet ein Blumentopf, dort ein Stückchen der Schubkarre in unwirklichem blau. In meinen Gedanken sehe ich das enttäuschte Gesicht meiner Mutter.

Das Blau der verstreuten Folienreste bewegt sich, flammt in Impulsen auf, heult. Mein Blick irrt suchend über den Weg und die blassen Gesichter meiner Freunde, dann registriere ich den Polizeiwagen in der Hofeinfahrt. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was dann folgte, irgendwann sitzen wir im Streifenwagen und trauen uns nicht, einander in die Augen zu sehen. Die Polizisten haben unsere Namen notiert und telefonieren mit unseren Eltern.
„Meint ihr, die hat das ernst gemeint? Das mit dem abarbeiten? Hier?“ Julias Stimme schwankt zwischen Panik und Unglauben hin und her.
Die Gärtnerin steht mit dem schwarzen Kater auf dem Arm neben dem Haus. Zwischen den Windböen höre ich immer noch die ‚Enterprise‘-Melodie.

 

Oh ja, @Friedrichard , nimm diese Geschichte, bitte, bitte!

Ich hab mir sowas von einen Abgebrochen, den total verdrehten Start noch auszugleichen, ich hab hier soviel Arbeit reingesteckt, (die garantiert noch nicht gereicht hat), aber ich liebe diese Geschichte. Wahrscheinlich ja gerade wegen all dem Ärger, Schwierigkeiten und dranrumschrauben. Hoffentlich sind die Flusen, die Du jetzt entdeckt hast nicht auch im Jahrbuch. Werden Sie aber wohl sein.

Aber ich hoffe ja auch ganz doll, das dieses so überraschende Reinrutschen ins 2018-Jahrbuch mich ganz doll motiviert. Irgendwann, in sicherlich zehn Jahren plus, möchte ich nochmal im Jahrbuch landen und dann von irgendwem ganz schlauen gesagt bekommen "Ja, man sieht die Entwicklung, gut gemacht". Im Notfall reicht mir garantiert auch, wenn ich es selbst erkennen kann. Also ist die Ausgangssituation gar nicht so verkehrt.

Wenn Du magst/brauchst, auf meinem Rechner liegt noch die acht-Seiten-Originalversion, allerdings unbearbeitet, also Flusenreich. Sag bescheid, dann schick ich sie Dir gerne zu. Jetzt werde ich mal schnell vorm Fremdarbeiten, noch ein wenig mein eigenes Unkraut bezähmen und dabei die sonntägliche Ruhe im Norden genießen.

Lieben Dank für Deine Mühen und dafür, das Du auch noch in der Entscheidungs- und Ideensuch-Phase bist (und nicht wie eine gewissen flugfähige Spielverderberin schon ablieferst - bloß keinen Druck aufbauen, nicht @Fliege)

Wünsche zum dritten Mal eine tollen Sonntag, was folgt denn nun auf den Maibock?
witch

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom