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Nix wie weg

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20.11.2001
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Nix wie weg

Licht rast über den Asphalt, du jagst ihm hinterher, erwischst es nicht. Immer dasselbe. Im Rückspiegel flüchtet die Welt vor dir, wird enger, der Wald wächst wieder zusammen, die Straße verschwindet. Mal schnell eine CD einlegen, sonst fallen mir die Augen zu. Was hab ich da, asiabeat, nein, brauch was zum Mitsingen, da … Katie Kern, die Frau hält mich wach mit ihrer Bluesstimme. Verdammt, geh schon auf! Kassetten waren praktischer. Nein, jetzt fällt sie auch noch runter …

rumms

Was war das? Bin ich über was drübergef… Stehenbleiben, ein Stück zurück noch. Vielleicht war’s ein Hase? Könnte sich gut machen in der Tiefkühltruhe, neben dem Fisch. Wenn ich bloß mehr sehen würde. Einsam ist es hier … Weit und breit kein Haus in Sicht. Schlüssel abziehen, vielleicht eine Falle … dann springt irgendeiner aus dem Wald, fährt mit meinem Auto davon und bringt es in Einzelteilen über die Grenze. Wie weit hinten war das denn? Ah! Dort liegt …! Kein Hase. Zu gro… Oh mein Gott, das ist ja ein Kind! Ein Mädchen. Hab ich das überfahren? Blut. Ist das Blut? Ich kann fast nichts erkennen … Wird wohl Blut sein … Scheiße! Mir wird schlecht. Du hast sie doch gar nicht gesehen. Was macht die auch da im Finstern auf der Straße? Scheinbar bewusstlos. Puls … ist da … schwach, aber sie lebt. Mensch, was mach ich jetzt bloß? Warum ich? Muss mich um sie kümmern. Jetzt kannst du dein Leben lang zahlen, wenn sie behindert ist. Verbandszeug muss ich rausholen. Hast doch schon genug Belastung durch den Kredit für das Haus. Bräuchte mehr Licht, könnte den Wagen wenden. Du hast Familie, Verantwortung! Muss die Rettung rufen … Rettung rufen? Meine Arbeit – Ingrid – Scheidung – unsere Kinder – nein, das geht so nicht. Unmöglich, das wäre das Ende. Das kannst du nicht machen. Leg sie nur neben die Straße. Damit nicht noch einer drüber… Mit Notfallfolie, da wird ihr nicht kalt. Das darf niemand wissen. Mein Gott, ich wäre ruiniert. Keine Fingerabdrücke – zieh die Handschuhe an. Wie ein Verbrecher. Du musst da heil raus kommen. Die Folie würde sich gut machen unterm Christbaum. Damit das Wachs nicht auf den Teppich tropft. Die Idee wird Ingrid sicher gefallen. Scheiße, sie atmet nur noch schwach. Wenn sie stirbt? Nein, jemand wird sie finden, rechtzeitig, sicher, beruhig dich. Kinder haben doch einen Schutzengel. Du musst sie nur noch in Seitenlage legen. Jemand wird sie ins Krankenhaus bringen. Du kannst das nicht. Sie würden dir den Führerschein wegnehmen. Dann ist auch mein Job weg. Was sonst. Wenn du hilfst, wirst du bestraft. Nein, das … verdammt … ich war hier gar nicht. Ich war den ganzen Abend zuhause; niemand hat mich gesehen. Besser so. Nix wie weg, jetzt … aber schnell. Keiner hinter mir, keiner kommt mir entgegen. Glück gehabt. Lotto-Sechser. Auf’s Gas. Angurten. Ablenken. Rückspiegel. Keine Lichter. Niemand hat etwas mitbekommen. Wind und Wald haben alles geschluckt. Unheimlich, wie glotzende Fratzen. Beobachten mich. Den Mond haben sie extra für mich hinter die Baumwipfel gehängt. Fast rund. Kulisse. Theater. Schaurig. Unecht. Alles nur eingebildet. Der Mond geht jeden Tag da hinten auf. Wollen mir Angst einjagen. Hier ist nur die Straße und der Wald. Keine Gespenster. Jetzt aber ein bisschen schneller, will endlich heimkommen. Nimmt die Straße heute überhaupt kein Ende? Wenn sie stirbt? Wieso hab ich nicht die Autobahn genommen? Nein, sie stirbt nicht. Kinder haben Schutzengel. Wenn du dich meldest, ziehst du Ingrid, Florian und Jasmin mit ins Unglück. Das kann keiner verlangen. Ah, endlich wieder freie Sicht. Jetzt haben sie da auch schon Windräder gepflanzt. Du bist kein Arschloch, Walter. Hast einfach zu viel Verantwortung für sowas. Rettungsfolie unterm Christbaum? Würde mich doch immer daran erinnern … Bin doch nicht blöd. Schade. Hach, diese Stimme! Lauter drehen. Ablenken.
… you know I'll always come again
Wär ich bloß schon zuhause …
you know I love to spend my morning time
… oder in der Früh gleich geblieben.
like sunlight dancing on your skin
War gar nicht fischen. War zuhause. Im Garten. Sonne.
never gone so wrong, telling lies to you
Aber dann müsste ich Ingrid ja erklären …
what you see is what I am
Verdammt. Sei nicht so hilflos.
there is nothing I can hide from you
Keinesfalls darf sie das erfahren.
you see me better than I can
Was hat die blöde Kuh auch da zu suchen gehabt?
out on the road that lies before me now
Lass dir was einfallen, Walter.
there are some turns where i will spin
War viel weiter im Norden fischen …
I only hope that you can hold me now
… an dieser einsamen Stelle …
till I can gain control again
Und wenn ich im Schlaf rede? Wie schon einmal … Himmel, Arsch und Zwirn, nicht auszu… Endlich die Hauptstraße, war schon Zeit. Verdammt. Warum passiert das mir? Muss aufpassen, was ich sage, mein Auto begutachten, neue Rettungsfolie kaufen, nichts trinken, mich unter Kontrolle haben. Hätte die Rettung rufen sollen. Die sorgenfreie Welt deiner Kinder zerstören? Die du mit Ingrid so liebevoll aufgebaut hast? Ja, das Mädchen tut mir Leid, natürlich. Aber ich kann’s nicht mehr ändern, hab ihr schließlich nicht angeschafft, im Finstern auf der Straße … Schönes Gitarrensolo, Katie. Sie muss mich doch gesehen haben, ich hatte das Licht an. Also kann sie doch nur absichtlich … eine Selbstmörderin, die das so wollte. Schlechte Noten. Das Blut … die Forderungen, Klagen, Gerichtsbriefe – nein, das würde uns Schritt für Schritt kaputt machen, Ingrid, mich, die Kinder kaputt machen. Ich brauch sie, ich liebe sie. Könnte nicht mehr leben ohne sie. Wollte Ingrid doch nie belügen … aber bleibt mir was anderes übrig?
… out on the road that lies before me now,
there are some turns where I will spin,
I only hope that you can hold me now,

Diese Texte machen mich noch depressiv.
till I can gain control again …
Ist doch nur eine Notlüge, Walter.
Like a lighthouse, you must stand alone …
Abschalten. Sorry, Katie. Hab jetzt meinen eigenen Blues, kann keinen hören. Wenn ich erst einmal zuhause bin, wird niemand mehr auf mich kommen. Wie denn auch. Bist nirgends aufgefallen. Nur keine Paranoia. Heimkommen, Fisch in die Tiefkühltruhe, duschen. Reste vom Abendessen warm machen. Langsam krieg ich Hunger. Zu den Kindern schauen, die schon schlafen. Florian mit seinem Dinosaurier, Jasmin mit der rosa Schmusedecke. Wie immer. Mit Ingrid fernsehen, dann Bad & Bett & … hmm … hoffentlich … Du machst das schon, wär doch gelacht. Alles cool. Niemand hat dich gesehen. Es ist eigentlich gar nichts passiert. Sicher ist die Kleine schon unterwegs ins Krankenhaus. Und wenn sich morgen alle über den flüchtigen Unfallfahrer, der in der Zeitung steht, das Maul zerreißen, einfach mitreden. Wie immer. Ha. Hatten wir doch schon hundert Mal. Wenn das einer bei meinen Kindern machen würde … Aber die laufen auch nicht nachts im Wald über die Straße. Was hat die denn für Eltern, die sich nicht kümmern? Ich kann echt nichts dafür, dass die ihre Aufsichtspflicht verletzen. Da passiert sowas eben.

*

Kaffeegeruch. Ingrid ist schon auf. Wie spät … zehn vor sieben. Oh, da kommt … »Guten Morgen, Florian! Hast du gut geschlafen?« Gleich springt er mir wieder auf den Bauch … Muskeln anspannen.
»Morgen, Papa!« Aua … ich habs ja gewusst. »War wieder bei den Dinosauriern. Ein Pterodactylus war ich. Hab ganz viele Fische gefangen. Aber dann hab ich auf einmal in ein Liopleurodon-Maul geschaut … da bin ich schnell geflüchtet.« Geflüch… Was erzählt er da? Nicht auffallen. Alles wie immer.
»Da hast du dann sicher gegen den T-Rex gekämpft?« Ein T-Rex ist doch immer dabei.
»Aber Papa, den gab es da doch noch gar nicht!«
»Ach so. Schauen wir mal, was Mama macht. Schläft Jasmin noch?«
»Ja!« Ah, Erleichterung für meinen Bauch. Dann mal raus aus den Federn. Wunderbar, die Sonne scheint. Das kann nur ein guter Tag werden. »Guten Morgen, Schatz!« Dieser warme Körper … warme Lippen … Ich muss mich beeilen.
Sie grinst so komisch. Eins, zwei, … Ob das was zu bedeuten hat? Wieviel Zucker hab ich …? Egal, einen halben noch. Fällt das auf, wenn ich frage, warum sie so grinst? Schon wieder. »Schatz, warum grinst du denn heute so?«
»Ach, nichts.« Jetzt lacht sie auch noch. Muss was Lustiges sein. Kann nichts Schlimmes sein. Oder …?
»Na, sag schon …« Was Lustiges könnte sie mir doch sagen. »Stimmt etwas an mir nicht?«
»Nein, Walter.« Schon wieder lacht sie. »Ich finde es amüsant, dass du dir im Schlaf Gedanken über Weihnachten machst, obwohl doch gerade mal September ist.«
»Ich? Gedanken über Weihnachten? Wieso?« Wovon spricht sie, verdammt? Was weiß sie?
»Als ich aufgewacht bin, hast du mir gerade erzählt, dass wir Rettungsfolie unter den Weihnachtsbaum legen müssen. Wegen der Wachstropfen.« Scheiße! Rettungsfolie! Sicher erwähnen sie die in den Nachrichten, und dann …
»Weiß gar nicht, wie ich auf sowas komme …«
»Sieht aber sicher gut aus. Die ist doch so gold und silber. Und schwer entflammbar ist sie auch, nicht?«
»Ja, müsste wohl so sein.« Hoffentlich will sie jetzt nicht, dass ich nachschaue … Muss mir Ersatz besorgen, sonst merkt sie noch, dass die fehlt. »Ich werd mich dann mal ins Büro sputen. Hab viel zu tun heute. Drei Termine, die ich noch vorbereiten muss.«

*

Jetzt hab ich meinen Kalender zuhause vergessen, sakra! Wie waren die Namen nochmal? Zehn Uhr, Huber? Gruber? Vierzehn Uhr, Maier oder Meier? Wie soll ich denn die Akten raussuchen, wenn mir die Namen der Klienten nicht mehr einfallen … Ingrid anrufen? Noch einmal nach Hause fahren? Dauert zu lange. Wieso hast du dich auch so auf die Notfallfolie fixiert, statt an den Kalender zu denken? Du vergisst ihn doch sonst nie. Steht schon was in der Zeitung? Immerhin nicht auf der Titelseite … Hier nicht, hier nicht, hier auch nicht. Das würde doch sicher ein großer Artikel sein. Haben sie sie etwa noch gar nicht gefunden? Mein Gott, wenn die immer noch dort liegt … Wieso steht da nichts? Ich muss auf’s Klo. Und das schnell …
»Morgen, Walter! So eilig heute?«
»Morgen, Hubsi! Ja, hab glaub ich Durchfall!«
Tür zu, hach, grad noch rechtzeitig. Ob das von der Aufregung kommt? So eine Scheiße aber auch. Sicher eine Darmgrippe. Vielleicht ein paar Tage Krankenstand? Ah, tut das gut. Erleichternd. Dann brauch ich auch die Akten nicht raussuchen … doch, für die Kollegen. Verdammt. Nein, ich fahr nach Hause und ruf dann an, um die Namen durchzugeben. Problem gelöst. Jetzt bin ich sicher um drei Kilo leichter. Händewaschen. Alles sauber. Bist schon in Ordnung, Walter, mach dich nicht fertig.

*

Hätte sich auch nicht so aufführen müssen, der Kranewitter. Jeder wird mal krank, oder? War ich doch eh schon drei Jahre nicht – aus Rücksicht auf die Firma! Soll sich nicht in die Hose machen, der Heini. Rettungsfolie erneuern. Besser einen ganzen Erste-Hilfe-Koffer kaufen, fällt weniger auf. In der nächsten Straße ist ein Autozubehör-Geschäft. Cool bleiben, Walter. Du gehst einfach da rein und kaufst das Ding. Da ist gar nichts dabei. Sehr gut, ein Parkplatz direkt vorm Eingang. Für die schnelle Flucht. Motor laufen la… Quatsch. Du gehst doch bloß Verbandszeug kaufen. Ich spür’s schon wieder im Bauch … nicht jetzt … oh, sie haben ein Kunden-WC, wie fürsorglich. Sogar sauber. Aahhh… Wo in mir hatte das denn alles Platz? Hartes Klopapier, aau. Was ist das, eine Halb-Liter-Sparspülung? Scheiße. Naja, nicht mein Kaffee. Und hier nur kaltes Wasser? Als ob meine Hände nicht schon kalt genug wären.
Jetzt schnell das Ding holen und … da sind sie ja schon. Gleich zur Kassa damit. Ein Sackerl dazunehmen, da drin kannst du den alten Koffer unauffällig entsorgen. Oh, Naschsachen zählen jetzt auch schon zum Autozubehör? Von den Chips nehm ich gleich ein Packerl … Damit kann ich rascheln, wenn sie den Bericht im Fernsehen bringen – dann hört Ingrid nichts. Wie gefinkelt von mir …

*

»Was? Du hast Durchfall, und da kommst du mit fetten Chips daher? Bist du noch ganz bei Trost?«
Das war ja wieder sehr intelligent von mir. Dieses Grinsen macht mich ganz fertig. Da läuft eine CD, sie hat wohl noch keine Nachrichten gehört. Sehr gut.
»Du siehst aus, als hättest du auch ein bisschen Fieber, Liebling.« Was? Bitte nicht … »Nein, du hast wohl eher Untertemperatur, bist ganz kalt. Geh am besten ins Bett. Ich bring dir das Fieberthermometer, mach dir schwarzen Tee gegen den Durchfall und ruf den Arzt.«
Ich gleiche wohl mehr schon einer Leiche … Schlafen darf ich aber nicht. Wer weiß, was ich noch so alles rede, während sie zuhört … Erst einmal auf den Arzt warten, dann leg ich mich vor den Fernseher. Schau mir ein Video an. Und dann noch eins. Heute gibt es hier keine Nachrichten.

*

»Liebling, es ist gleich halb acht, schaltest du auf die Nachrichten um?« Wieso denkt sie an sowas? Hätt ich bloß eine dumme Frau geheiratet.
»Nein, will ich nicht.« Fang jetzt nicht zu streiten an.
»Ich würd sie aber gern sehen.« Lass die Fernbedienung da! »Du kannst doch das Video später …«
»Gib wieder her! Verdammt!«
»Was ist denn mit dir los? Spinnst du?«
»Verzeih, Schatz, wollte dich nicht anschreien.« Sie denkt wohl, du bist übergeschnappt. »Du weißt, was der Arzt gesagt hat.«
»Dass ich keine Nachrichten sehen darf?« Blöde Kuh …
»Nein, dass ich mich nicht aufregen darf! Nervöse Magenverstimmung hat er gesagt, verstehst du? Und Nachrichten regen mich nun mal auf!« Widersprich jetzt nicht, wäre besser für dich. Und schau nicht so dumm.
»Ich seh ja ein, dass du krank bist, Walter.« Ja, ich hab Wut im Bauch! »Ich mach dir jetzt ein schönes Bad, da hörst du die Nachrichten nicht.« Was mach ich nur? Sie darf das nicht hören!
»ICH! will jetzt HIER! liegen bleiben und KEINE! Nachrichten sehen! IST DAS KLAR!« Ja, da schaust du wie ein Uhu, du dumme Gans. Nachrichten schau’n … verstehst eh nichts davon! »Ich bring hier das Geld nach Hause, da werd ich doch wohl einmal schauen dürfen, was ich will!« Ja, geh dich nur zu den Kindern ausweinen, hast schon Recht. Erzähl ihnen, was ich für ein Arschloch bin. Recht so. Sie werden’s dir nicht glauben. Sie lieben mich. Hoffentlich … Mein Gott, was mach ich da bloß? Ich liebe sie doch auch. Ingrid. Florian, Jasmin. Ich will sie nicht verlieren. Dann hätte ich ja gleich … »Schatz …? Schatz, komm bitte wieder … Ich hab’s doch nicht so gemeint … Es tut mir Leid, ehrlich … Ich liebe dich, Ingrid.« Jetzt sind sie sicher schon bei der Kultur. Oder beim Wetter. »Ich dreh dir sogar die Nachrichten auf!« Muss sowieso aufs Klo …

*

Sie schläft noch, gut so. Um Gottes Willen, ich hab gestern gar nicht mehr in der Firma angerufen … Das wird einen schönen Anschiss geben … Aber nicht heute. Heute bin ich zuhause. Krank. Kuschle mich noch ein wenig zu Ingrid. Klar, dass sie erschöpft ist, nach dem Versöhnungsabend … hmm … mein Schatz … so weich … und warm … aufpassen, dass ich sie nicht wecke. War gestern nicht nett von mir, sie so anzuschreien. Aber was sollte ich denn tun? Naja, jetzt ist ja wieder alles gut. Noch eine Weile die Augen zumachen …

*

»Kann ich dir die Kinder dalassen, während ich einkaufen geh?« Was? Einkaufen will sie? Und wenn es heute groß auf den Titelblättern sämtlicher Zeitungen steht?
»Hast du mich nicht gehört, Liebling?«
»Ich? Nein, was?«
»Ob ich ohne Kinder einkaufen gehen kann, hab ich gefragt. Kann ich?« Lass dir was einfallen, Walter! Ich könnte für sie gehen.
»Ich glaub, Schatz, frische Luft wird mir gut tun. Schreib auf, was du brauchst, ich hol es.« Nein, wie liebenswürdig ich doch bin.
»Geht es dir denn schon wieder so gut?«
»Es geht mir dann sicher besser.« Als wenn du gehst. Würde mich sogar auf allen Vieren zum Einkaufen schleppen, damit du heute zuhause bleibst. »Du weißt doch, wie wichtig frische Luft für’s Gesundwerden ist.« Komm ja nicht auf die Idee, wir könnten gemeinsam gehen.
»Wir könnten auch alle vier gemeinsam gehen.« Du weißt nicht, was du redest, Schatz. Bring mich nicht wieder auf die Palme!
»Nein, ich geh allein!«
»So krank will ich dich nicht gern allein gehen lassen. Wenn du zusammenbrichst …« Traust mir wohl gar nichts zu, hä?
»Hältst du mich für einen Schwächling, oder was?«
»Fängst du jetzt schon wieder so an? Dann geh eben allein.« Wird schon Zeit, dass du es kapierst. »Du hast dich sehr verändert, Walter. Früher hast du dich gefreut, wenn wir mal Zeit füreinander hatten.« Mir ist gleich zum Heulen. Sie hat so Recht, und ich … Sei ein Mann, verdammt. Geh jetzt!

*

Nein! Das darf doch nicht wahr sein! Direkt auf der Titelseite und samt der Folie! Wenn sie sie so fotografiert haben, ist sie sicher …! Ich will es gar nicht lesen. Nur die Sachen zusammensuchen, die auf dem Zettel stehen. Zitter nicht so. Beruhig dich, Mensch! Sicher sehen dich schon alle an. Ist dir wahrscheinlich deutlich ins Gesicht geschrieben, dass du was zu verbergen hast. Sei cool. Konzentrier dich. Nudeln, Zitronen, Schinken, Milch. Sie darf heute nicht raus. Wenn sie das mit der Rettungsfolie liest, wird sie das sofort mit meiner Idee verbinden, dann ist alles aus! Sie darf heute keine Zeitung sehen! Sie darf heute überhaupt nicht aus dem Haus gehen! Keine Nachrichten sehen und mit niemandem reden!

*

Was ist denn hier los? Warum ziehen die sich alle an? »Wo willst du hin, Ingrid?«
»Auf den Spielplatz, es ist schön draußen.«
»Du gehst heute nicht raus!« Scheiße, das war zuviel. Aber sie darf doch die Zeitung nicht sehen!
»Seit wann schreibst du mir vor, wo ich hingehen darf? … Wir gehen jetzt.« Nein, das machst du nicht! Hier kommst du nicht raus! Ich bleib hier vor der Tür stehen!
»Papa, wieso bist du so böse?« Geh weg, Florian! »Warum dürfen wir nicht auf den Spielplatz?«
»Geh mit Jasmin in dein Zimmer und schließ die Tür! Es ist alles gut!«
»Walter, sag einmal …«
»Du hältst jetzt dein verdammtes Maul!« Au, der ihre Zähne tun weh. Blut auf meiner Hand.
»Das machst du nicht nochmal!« Sie blutet aus dem Mund … »Raus hier, oder ich ruf die Polizei!«
»Du rufst niemanden!« Zack … Sie fällt um … verdammt … Ingrid! Nicht mit dem Kopf gegen … Das wollt ich doch nicht, Ingrid! Steh wieder auf! Das darf nicht wahr sein, ihre blonden Haare werden ganz rot! Bitte nicht! Ich muss schon wieder, scheiße, grad jetzt … »Ingrid! Bitte hilf mir!«

 

Hallo Häferl,

ich las diese Geschichte nicht so gerne, weil mich die permanenten "..." stören. Vielleicht wolltest du es damit dem Leser einfacher machen; es ist ja auch nicht einfach, abgehackte Gedankenfetzen in akzeptable Sätze zu packen. Den B-Strom hast du damit hinbekommen.

Mir ist der Plot aber zu dünn. In meinen Augen ist das eine Affekt-Handlung, über die der Prot am nächsten Tag (vielleicht) ganz anders denken wird. Dadurch ist er für mich kein Antiheld, sondern hat eine für mich eine nachvollziehbare (wenn auch nicht akzeptable, aber das ist eine andere Sache) Reaktion gezeigt.
Würdest du diesen Text als Beginn einer Geschichte nehmen, könnte ich mir gut vorstellen, dass ein Antiheld draus werden könnte.

Was war das? … stehenbleiben … da geht’s … finster hier … einsam … Da liegt ja was … ich hoffe … oh mein Gott, das ist ja ein Kind … ein Mädchen …

da liegt ja was (Kleinschreibung durchziehen)
wie auch beim nächsten Zitat

… Es scheint bewusstlos zu sein … Puls … ist da … schwach … Was mach ich jetzt bloß … warum ich …

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo Häferl,
Den SOC hast du meiner Meinung nach schlüssig hinbekommen. Es geht um Fahrerflucht. Trotzdem erscheint mir die Figur zu blass.

ich kann mir das jetzt nicht leisten … in meiner Position …
Das ist mir zu wenig, um einen Charakter, als Antihelden zu sehen. Viele Menschen begehen Fahrerflucht aus einer Schocksituation heraus. Und die sehe ich auch nur.

Lieben Gruß
Goldene Dame

 

Hallo Bernadette und Goldene Dame!

Danke Euch fürs Lesen und Meinungabgeben.

Würdest du diesen Text als Beginn einer Geschichte nehmen, könnte ich mir gut vorstellen, dass ein Antiheld draus werden könnte.
Ich hätte gern eine längere Geschichte geschrieben, überhaupt eine ganz andere, aber ich hab keine Zeit dafür. Sorry.
Wenn die Geschichte den Kriterien nicht entspricht, werde ich sie löschen lassen.

Den SOC hast du meiner Meinung nach schlüssig hinbekommen.
Ich rätsle noch, wofür "SOC" steht...

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Liebe Häferl,

schweirig finde ich, dass dein Prot oder deine Protagonistin, im Bewusstseinsstrom eher seine Handlungen kommentiert. Natürlich brauchst du das zu einem gewissen Grad, um sie voranzutreiben, etwas unstrukturierte hätte ich mir die Gedanken aber gewünscht.
Auch fehlen mir zusätzliche Markierungspunkte. Dein Prot schaut sich zum Beispiel nie um, ob ihn jemand gesehen hat. Spannung könnte eventuell ein vorbeifahrendes Fahrzeug erzeugen, das seine Lage noch etwas verzwickter macht. Dann ist es auch nicht einfach nur Panik, sondern ein zweiter Punkt, den er bedenken muss, kommt hinzu.
Eine weitere Möglichkeit, einen Lernerfolg auszuschließen, wäre, den Gedankenstrom später anzusetzen, nämlich, wenn er nach Hause kommt, seine Frau mit einem Kuss begrüßt, seine Kinder ihm um den Hals fallen obwohl sie eigentlich schon lange im Bett sein müssten, während ihm die Bilder des Mädchens nicht aus dem Kopf gehen, er aber trotzdem zu seiner Flucht steht.

Lieben Gruß, sim

 

Hi Häferl,

die Idee ist gut, der Gedankenstrom ebenfalls.
Der Text zu kurz.
Es wäre sehr schade, wenn du die Zeit nicht finden würdest, deine KG etwas zu erweitern.
Mehr als meine Vorkritiker kann ich nicht sagen, außer, dass ich jetzt endlich begriffen habe, was ein Antiheld ist :shy:

liebe Grüße, coleratio

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber sim, liebe Coleratio!

Danke Euch beiden erst mal fürs Lesen und eure Kommentare! :)

coleratio schrieb:
Es wäre sehr schade, wenn du die Zeit nicht finden würdest, deine KG etwas zu erweitern.
Mal sehen, vielleicht komm ich nächste Woche dazu, aber versprechen kann ich nichts. ;)

sim schrieb:
dass dein Prot oder deine Protagonistin, im Bewusstseinsstrom eher seine Handlungen kommentiert
Hm, gerade das hab ich eigentlich versucht zu vermeiden, aber er denkt natürlich teilweise auch an etwas, bevor er es tut, und teilweise denkt er nur, daß er es tun sollte. Zum Beispiel "Rettung rufen" - er ruft sie ja nicht, sondern sein Gewissen sagt ihm, daß er das tun sollte, gleich darauf aber die Angst vor den Folgen, die es für ihn hätte. Oder "Verbandskasten" - er entnimmt ihm nur die Notfallfolie, weil die Angst, die sich hier als Egoismus/Selbstschutz zeigt, ihn davon zurückhält, zu tun, was er eigentlich tun sollte. Ein Kampf Egoismus gegen Gewissen, den das Gewissen verliert.
Ich wollte das aber nicht ausführlicher darstellen, weil es sonst zu lang wäre, es sollte ja alles eher schnell gehen, da kann er nicht ewig lange Sätze hin- und herdenken. Dadurch kommt das natürlich auch nicht so gut raus. :(

coleratio schrieb:
dass ich jetzt endlich begriffen habe, was ein Antiheld ist
Dann war die Geschichte ja immerhin schon für etwas gut. :)

bernadette schrieb:
(Kleinschreibung durchziehen)
Eigentlich dachte ich, daß bei den groß begonnen Gedanken davor eine etwas längere Pause ist - so, wie wenn bei einer Musiknote ein Punkt dahinter ist. :D ;)

Na, mal schauen. Gewöhnlich brauch ich für Ausführlicheres aber länger, und die Frist ist ja schon zur Hälfte um ... eine Idee hab ich zwar schon, aber ... ich bin ein Antiheld. :hmm:

Danke nochmal,
alles Liebe,
Susi :)

 

Oh, oh.... ich hab' eine ganz ähnliche Idee wie du, Häferl.... wahrscheinlich fast zu ähnlich... :D

 

lukas_iskariot schrieb:
Per definitionem ist der Text kein SOC.
Da muß ich zustimmen. Zwar ist der Vorgabe zu entnehmen, daß die Jury es nicht ganz so genau nehmen wird, was aber eher heißen sollte, daß gelegentliche Ausrutscher zugunsten der Lesbarkeit verziehen werden.
Nix wie weg schrieb:
oh mein Gott, das ist ja ein Kind ... ein Mädchen ... hab ich das überfahren? Ich hab es doch gar nicht gesehen ... was macht das auch im Finstern auf der Straße?
Läßt man die Ellipsen aus (paradox), so ergeben sich hier vollständige Sätze, das Ganze wird ein Innerer Monolog. Hier einmal ein Versuch, daraus SoC zu schustern:
Gott, da liegt was, ein Mädchen, ein Mädchen, weiß und rein, ein Mädchen, ganz jung und zart wie Gemüse, weichgekocht vom Spoiler. Hat sich einer auf dem Kühlergrill gebraten, weißes Fleisch, Mädchenfleisch. War das ich? Gott, war doch alles finster, was macht das auch, ich kann doch nichts, selber schuld, ich doch nicht.​
Ich habe versucht, in das Beispiel freies Assoziieren, Sprachspiele hineinzupacken, vielleicht hilft das ja weiter.

 

Gott, da liegt was, ein Mädchen, ein Mädchen, weiß und rein, ein Mädchen, ganz jung und zart wie Gemüse, weichgekocht vom Spoiler. Hat sich einer auf dem Kühlergrill gebraten, weißes Fleisch, Mädchenfleisch. War das ich? Gott, war doch alles finster, was macht das auch, ich kann doch nichts, selber schuld, ich doch nicht.
Denkt man so? Sorry, cbrucher, aber ich denke: Nein!
So wie Häferl es schrieb, so denkt man. Zumindest in so einer Situation.
Panik lässt die Gedanken nicht in undefinierbare Sphären abdriften (Zitat: "...ein Mädchen, weiß und rein ...").

Aber vielleicht ist bei der Vorgabe zum Challenge ja auch kein Realismus gefragt. Wie ich der Definition von Lukas entnehme, darf keine äußere Handlung erkennbar sein. Das ist unrealistisch, finde ich.

Okay, Häferl, jetzt aber auch kurz zu deiner Geschichte: Sie ist durchaus in einer solchen Situation nachvollziehbar, wenn auch auf eine Kurzschlussreaktion zurückzuführen.
Aber ich weiß, ich bin eigentlich zu keiner Kritik in dieser Rubrik befähigt. Trotzdem machts Spaß, einige der Texte zu lesen.

Lieben Gruß! Salem

 

Hallo zusammen

Salem schrieb:
So wie Häferl es schrieb, so denkt man. Zumindest in so einer Situation.
Panik lässt die Gedanken nicht in undefinierbare Sphären abdriften (Zitat: "...ein Mädchen, weiß und rein ...").

Dem stimme ich voll und ganz zu. Deswegen hat für mich der SOC auch funktioniert.

Lieben Gruß
Goldene Dame

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Susi!

Mhm.
Kurz.
Sehr kurz.
Und der Typ flucht gar nicht. Ich finde, ein paar Fluche würden dem schon zustehen. Ehrlich. Oder ein paar mehr.

Die Geschichte erfüllt schon die Vorgaben der Challange. Für mich zumindest. Aber mir ist der Text zu wenig. Gut, ich schwinge hier große Reden, ohne selbst nur eine Zeilen von einem möglichen Challangetext geschrieben zu haben. Aber trotzdem: dein Text bleibt ein Eindruck, eine Momentaufnahme. Keine Geschichte.
Das muss man jetzt nicht als Kritik verstehen, aber so empfinde ich es.

In diesem Sinne
c

PS Dieses "rumms" finde ich aber eine gute Idee. Ehrlich.

 

Hi Häferl,

kann den Ausführungen von lukas iscariot nicht folgen. Finde deinen soc erheblich "normaler" als den von cbrucher. Auch ich denke nicht in Assoziationen oder Sprachspielen. Nö, lass dich in dieser Hinsicht nicht irritieren. Ist schon okay.

ABER die Länge ... sowas denke ich Sekunden, um nicht gar von Bruchteilen von Sekunden zu sprechen :D

gruss vom querkopp

 

Hallo MrPotato, Lukas, Claus, Salem, Goldene Dame, chazar und querkopp!

Danke erst mal für Eure Beschäftigung mit der Geschichte! :)

MrPotato schrieb:
Oh, oh.... ich hab' eine ganz ähnliche Idee wie du, Häferl.... wahrscheinlich fast zu ähnlich...
Laß Dich deshalb nur nicht von Deiner Geschichte abhalten! ;)

@ Lukas & Claus: In der Situation, in der mein Protagonist sich befindet, kann er wirklich nicht so denken, wie Ihr das gerne hättet. Trotzdem bedanke ich mich für die Ausführungen Eurer Sichtweise. Vielleicht seid Ihr ja zufriedener, wenn ich die Geschichte ausweite. :) (Noch hab ich keine Zeit dafür gefunden, aber das wird schon werden.)

Danke jedenfalls an Salem, Goldene Dame, chazar und querkopp fürs Verteidigen, das macht mich sicherer, und das kann ich gut brauchen, wenn ich an der Geschichte weiterarbeiten will. :)

Salem schrieb:
Sie ist durchaus in einer solchen Situation nachvollziehbar, wenn auch auf eine Kurzschlussreaktion zurückzuführen.
Wie gesagt, wird ausgeweitet, und dann ist es nicht mehr bloß eine Kurzschlußreaktion. Im Kopf hab ich es ja schon so ungefähr beisammen, nur schreiben muß es sich noch. ;-)

chazar schrieb:
Und der Typ flucht gar nicht. Ich finde, ein paar Fluche würden dem schon zustehen. Ehrlich.
Werde ich mir durch den Kopf gehen lassen, weiß ich noch nicht so recht. Im vorhandenen Teil wird er wohl nicht mehr als ein, zwei Mal fluchen, da hat er wenig Zeit dafür. Aber später vielleicht mehr, wenn es ihm dann nicht aus dem Kopf geht...
PS Dieses "rumms" finde ich aber eine gute Idee. Ehrlich.
Ist das jetzt als Trost zu verstehen? :lol:

querkopp schrieb:
Nö, lass dich in dieser Hinsicht nicht irritieren.
Schön, daß Du mal wieder da bist! :) Nein, irritieren laß ich mich da eh nicht. Erstens, weil ich mir ziemlich sicher bin, daß mein Protagonist in der Situation genau so denkt, und zweitens, weil ich eh nicht für's Gewinnen, sondern für's Dabeisein mitmache.
Daß der Text zu kurz ist, ist mir schon klar - da kommt wie gesagt (hoffentlich) eine Verlängerung.

Danke nochmal an Euch alle,

alles Liebe,
Susi :)

 

Hallo Susi

Anscheinend ist die Messlatte des Challanges sehr hoch und viele von uns denken zu normal, um sie annähernd zu erreichen.

Vielleicht liege ich da ja falsch, dann sorry, dass ich von mir auf andere geschlossen habe.
Aber mir gefiel der Gedankengang des Familienvaters, der hin und hergerissen zwischen dem Pflichtgefühl zu Helfen und der Angst, die schöne heile Welt stürzt ein. Nichts wird mehr so sein wie vor dem Unfall. Egal wie er sich entscheidet.

Leider ist der Text (noch) zu kurz, bleibt dieser innere Kampf zu oberflächlich und ich bin nur ein kurzer Mitfahrer zwischen zwei Haltestellen im Leben deines Antihelden.

Lieben Gruss
./

 

Hallo Häferl!

Kurz und knapp. Einerseits hat mir die Geschichte gefallen, andererseits finde ich die Umsetzung nicht gelungen. Die ... stören mich. Aber das ist womöglich Geschmackssache.

Der Titel der Geschichte nimmt zuviel vorweg. Das

könnte auch weggelassen werden. Es wird eigentlich sofort deutlich worum es sich dreht.

Der Bewusstseinsstrom ist mE gut umgesetzt, das hat mir gefallen.


Lieben Gruß
flash

 

Danke auch Euch beiden, dotslash und flashbak! :)

Die Geschichte ist jetzt überarbeitet und länger. Die vielen Punkte sind weg. Außerdem ist es sogar eine richtige Geschichte geworden! :D

Wo ich mir nicht sicher bin: Wie der Teil mit dem Liedertext wirkt, wenn man das Lied vielleicht nicht kennt - eigentlich eine bekannte Bluesnummer von Rodney Crowell: "Till I Can Gain Control Again"
Ich hab jetzt sicher dreißig Mal das Lied gehört und die Geschichte dazu abgestimmt, sodaß die Texte immer genau in die jeweiligen Pausen passen - mittlerweile kann ich es gar nicht mehr lesen, ohne das Lied zu hören (selbst, wenn es nicht spielt), also kann ich jetzt gar nicht mehr beurteilen, wie das wirkt. :shy:
Würde mich freuen über Eure Meinungen. :)

Alles Liebe,
Susi :)

 

Hallo Häferl,

So, jetzt ist da etwas mehr Fleisch dran.

Außerdem ist es sogar eine richtige Geschichte geworden!
Genau, aber ich glaube auf Kosten des SOC, aber da bin ich jetzt nicht so...ach, wer ist das schon.

Leider ist der letzte Abschnitt als reiner Dialog geschrieben. Da musst du noch mal drüber.
Ausserdem dachte ich erst, ich wäre im Kopf des Opfers. Vielleicht musst du dies noch etwas deutlicher machen, dass es sich immer noch um ihn handelt.

Der Teufel wettet mit Gott um eine Seele, der Teufel gewinnt und der Prot verliert.
Ironie des Schicksals, aber etwas viel Moralin. ;)

Was hab ich jetzt davon?
Antiheld, nix gelernt.
Das ist doch nicht fair. Hätte ich gewusst …
Sag ich doch. ;)

Lieben Gruss ./

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo dotslash!

Danke fürs nochmalige Lesen und Deine Meinung dazu! :)

ich glaube auf Kosten des SOC, aber da bin ich jetzt nicht so...ach, wer ist das schon.
Beziehst Du das jetzt nur auf das Gespräch mit dem Teufel oder meinst Du das generell? Vielleicht, weil das Zerrissene weg ist und ich mehr ganze Sätze geschrieben hab?

Was Du als reinen Dialog siehst, das dachte ich eigentlich so, daß der Teufel seine Gedanken lesen kann. Ich hab den Teufel jetzt in Anführungszeichen gesetzt, vielleicht kommt das so besser raus. Zusätzlich hab ich da noch eine Kleinigkeit eingefügt:

»Quatsch nicht.«
Kann der meine Gedanken lesen?
»Ja. Weißt du: Ich hab mit Gott gewettet. ...
Ausserdem dachte ich erst, ich wäre im Kopf des Opfers. Vielleicht musst du dies noch etwas deutlicher machen, dass es sich immer noch um ihn handelt.
Normalerweise hat man bei Kurzgeschichten ja nur eine Perspektive, und da ich die nicht verlasse, dachte ich eigentlich, daß das klar sein sollte. In der zweiten Zeile, wenn er denkt "Ist das mein Auto, da unten, ...", wird es aber doch deutlich, oder? Findest Du das zu spät?

Der Teufel wettet mit Gott um eine Seele, der Teufel gewinnt und der Prot verliert.
Ironie des Schicksals, aber etwas viel Moralin.
Ja, äh, ich nahm das Gewürzglas mit der Aufschrift Moralin, in der Meinung, da sei so ein Streuaufsatz drauf, Du weißt schon, so ein weißes Plastikding mit Löchern drin, damit das dosiert rauskommt, und schüttete einmal kräftig. Aber dadurch, daß dieser Streuaufsatz nicht drauf war, ist der halbe Inhalt in die Geschichte gefallen. Weiß nicht, ob ich das jetzt wieder rauskrieg. :hmm:

Wäre lieb, wenn Du mir noch sagen könntest, wie sich das mit dem Liedertext liest. Ist es so schlecht, daß Du es nicht erwähnen wolltest, oder liest es sich so halbwegs, daß Du es nicht erwähnen brauchtest? Bin mir da echt unsicher, selbst mag ich es ja gar nicht, wenn jemand Liedertexte in seine Geschichten einbaut; aber hier bot es sich so an, da er sie ja im Auto hört und an der Stelle bewußt zuhört. Aber ich kann das auch ganz leicht wieder rausnehmen.

Danke nochmal,
liebe Grüße,
Susi :)

 

Hi liebe Häferl,

der erste Teil hat mir jetzt nach der Überarbeitung auf alle Fälle viel besser gefallen. Den Liedtext darin finde ich sehr passend, auch weil er die Gedanken des Prot immer wieder neu bestimmt.

Die Zufälligkeit des doppelten Unfalls, die ganze Episode mit der Wette zwischen Gott und Teufel allerdings, tut der Geschichte mE keinen Gefallen.
Zum einen, weil ich es härter gefunden hätte, wenn dein Prot mit seiner Schuld irgendwie hätte weiterleben müssen (das hätte ihm mit hoher Wahrscheinlichkeit über die Jahre alles zerstört, wofür er in dieser Nacht weiter gefahren ist), zum anderen, weil du der Geschichte damit eine Moral mitgibst, die im Leser auch ohne diesen Teil entsteht.
Ich mag es ja eigentlich auch mystisch, aber in diesem Plot hat es mich gestört.

Ah, ich sehe gerade den "fehlenden Streuaufsatz". ;)

Lieben Gruß, sim

 

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