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Thema des Monats Ntokos Stimme

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17.06.2004
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Ntokos Stimme

Als sie erwachte, umgab sie Dunkelheit, so schwarz und endlos wie die Vierte Hölle.
Sie gab ein kurzes Wimmern von sich und schlug beide Hände vors Gesicht, als wolle sie dem Anblick entfliehen.
Bitte...macht, dass es aufhört!
"Wieder die Alpträume, Hohepriesterin?" Die Stimme rechts neben ihrem Kopf klang besänftigend. "Hier, trink, mein Kind, dann wirst du dich gleich besser fühlen."
Sie spürte den Rand des Gefäßes an ihren Lippen, dann kühles Naß. Begierig nahm sie jeden Tropfen auf und spürte, wie sich Entspannung in ihren Muskeln ausbreitete, wie das Brennen in ihrer Kehle nachließ. Schluck um Schluck fielen die Reste des Alpdrucks von ihr ab, und als sie sich aufrichtete, lag ihre Kammer ins warme Licht der Kohletiegel getaucht.
"Wie lange habe ich geschlafen, Mbassu?"
"Eine Nacht lang, Hohepriesterin."
Wirklich? Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit. "Hat die Göttin durch mich gesprochen, Mbassu?"
"Ja, das hat sie."
"Was hat sie gesagt?"
"Dass die Zeit des Krieges bald vorbei sein wird. Schon sehr bald. Und jetzt ruhe noch ein Weilchen, mein Kind. Die Sonne ist gerade erst aufgegangen."
Zu erschöpft, um zu widersprechen, ließ sie sich in die Kissen zurücksinken und fiel in einen leichten, aber traumlosen Schlummer, der Erholung versprach.

***

"Ich verstehe das nicht." Sie bemühte sich, den Worten des Medizinmanns einen Sinn abzugewinnen. "Wieso spricht sie nicht zu mir, Mbassu? Was mache ich falsch? Hat Ntoko mich nicht erwählt, damit ich ihre Stimme sei und ihre Weisheit verkünden soll?"
"Wie ich schon sagte, Hohepriesterin: Du bist die Stimme. Du machst nichts falsch."
"Aber warum bin ich als Einzige nicht in der Lage, Ntokos Weissagungen zu hören? Erkläre mir das. Bin ich nicht würdig?"
"So ist es immer gewesen, mein Kind. Die Hohepriesterin ist die Stimme. Die Göttin ist das Wort."
"Aber wieso spricht die Göttin nicht zu mir, Mbassu? Ich flehe sie an, ich sitze den ganzen Tag vor dem Eingang des Heiligtums und bitte um die Gnade, nur einmal ihre Stimme hören zu dürfen, ihre Weisheit zu vernehmen."
"Ach, Ngiri, mein Kind. Du bist die Stimme der Göttin. Ohne Stimme muss das Wort für immer stumm bleiben. So ist es schon immer gewesen, und so wird es immer sein. Und jetzt geh' und quäle dich nicht unnötig. Ist heute nicht ein wunderschöner Tag?"

***

Der Vorhang, der den Eingang zum Heiligtum verdeckte, war schwarz wie die Sonne der vierten Hölle. Ngiri hatte ihren Platz auf dem Teppich davor eingenommen, im Schatten des großen Mhanaibaums.
Seit sie aus der Hütte des Medizinmanns zurück gekommen war, hatte sie sich bemüht, die Gefühle in ihrem Innern zu besänftigen. Es stand der Hohepriesterin nicht zu, undankbar zu sein. Schließlich war sie im Schlaf für alle anderen die Stimme Ntokos - konnte ein einfaches Nossu-Mädchen höhere Ehre erlangen?

Sie erinnerte sich an den Tag ihrer Erwählung zur Hohepriesterin vor einem halben Jahr. Mit den anderen Mädchen war sie zum verborgenen Platz des Heiligtums geführt worden - mit verbundenen Augen, damit sie den Weg nicht wiederfanden. Es war Vollmond gewesen, und das Gefäß der Göttin hatte aufrecht auf dem Vorplatz gestanden. Ein schwarzer Schleier verhüllte sein oberes Ende, als die jungen Priesterinnen sich im Halbkreis aufstellten, so dass Ntoko sie alle begutachten konnte.

Dann hatte Mbassu als ranghöchster Medizinmann den Schleier gelüftet, und Ngiri hatte die Augen der Göttin zum einzigen Mal in ihrem Leben zu Gesicht bekommen.
Es war ein schrecklicher Anblick gewesen, den sie nie vergessen würde. Sie hatte immer angenommen, wenn von dem Verschleierten Blick die Rede war, bezöge sich das auf den schwarzen Schleier, der bei Prozessionen und anderen öffentlichen Auftritten Ntokos Augen bedeckte und die Finsternis symbolisierte.
Als sich der Blick Ntokos schließlich auf sie richtete, hatten ihre Beine ihren Dienst versagt und sie war ohnmächtig geworden.
Sie hätte nie damit gerechnet, dass man sie danach für das höchste aller Ämter überhaupt zulassen würde. Aber die Göttin hatte sie erwählt, und das erfüllte Ngiris Herz mit Stolz und Freude. Die Furcht vor den schrecklichen Augen der Göttin verdrängte sie und gab ihrer Unerfahrenheit daran die Schuld.

Ach, große Göttin! Einmal nur ... um mir zu zeigen, dass ich deiner wirklich würdig bin!

Gegen Abend kam leichter Wind auf, und sie erhob sich von ihrem Platz. Der Zeitpunkt der Opferung war nah.
Ngiri griff nach dem kleinen Tontiegel, der neben dem Eingang zum Heiligtum an einem Haken hing, und entzündete die darin befindliche Kohle mit einer Prise Feuerwurz. Dann legte sie die abgeschnittenen Blüten und Kräuter auf die Kohlen.
Einen Moment später stieg aromatischer Rauch aus dem Topf auf und Ngiri machte sich bereit, der Göttin wie jeden Tag ihre Ehre zu erweisen.

***

Als Ngiri das Heiligtum betrat, streifte der Vorhang ihre nackte Schulter wie Geisterschwingen und sie zuckte unwillkürlich zusammen. Erinnerungen an Alpträume, deren Inhalt sie längst vergessen hatte, schienen ihre klammen Finger nach ihr auszustrecken, aber sie zwang sich, sie zu mißachten.
Ist das der Grund, weshalb du zu mir stumm bleibst, große Ntoko? Weil mich deine Gegenwart noch immer ängstigt?
Aber war nicht gerade das ein Zeichen ihrer großen Ehrfurcht?
Das Heiligtum unterschied sich rein äußerlich kaum von einer gewöhnlichen Behausung, mit dem Unterschied, dass es außer dem Eingang keine Öffnungen gab, durch die Licht hätte eindringen können. Der schwarze Vorhang erwies sich von Innen als absolut lichtundurchlässig. Es dauerte eine Weile, bis Ngiri sich an das spärliche Licht des Kohletiegels gewöhnt hatte, dann trat sie mit ihrem Duftopfer ein paar Schritte nach vorn, wo das Gefäß der Göttin auf seinem Sockel lag.
Oh große Ntoko, Auge der Finsternis, vergib mir meine Anmaßung! Ich bin gekommen, um dir Ehre zu erweisen.
Ngiri machte noch einen Schritt auf die dunklen Umrisse des Gefäßes zu, das einem großen Steinsarkopharg in Menschenform glich. Mit zitternden Händen stellte sie das Opfer auf die unterste Stufe des Sockels, zu Ntokos Füßen.

Dann sah sie etwas, das sie vor Entsetzen laut aufzischen ließ.
Der schwarze Schleier, der für gewöhnlich das Kopfstück des Gefäßes und den Sehschlitz verhüllte, war verschwunden. Der Ruheplatz der Göttin war entweiht worden und - o Mächte des Lichtes und der Finsternis! - das Gefäß war leer.
Mbass... Sie kam nicht mehr dazu, zu schreien, als sich von hinten Arme um sie legten und ihr jemand ein Stück süßlich riechenden Stoffes auf Mund und Nase presste.

***

Bodenlose Schwärze in ihr und um sie herum.
Ein Hustenanfall schüttelte sie, aber sie konnte ihre Gliedmaßen nicht bewegen. Ihr Körper fühlte sich an wie etwas, das ihr nicht mehr gehörte.

Gefangen.

Sie glaubte einen Moment lang, ersticken zu müssen, aber dann klang der Hustenreiz wieder ab und ihre gierigen Lungen füllten sich mit etwas, das so ekelhaft süß wie der Atem des Todes selbst schmeckte.

Nicht.

Rauhe Hände, so roh und unbehauen wie das Gefängnis, das sie umgab.

Wehtun.

Geräusche. Ein Schaben wie von Stein auf Stein. Dann ein Knirschen und Quietschen wie von Holzrädern.
Die Mauern ihres Gefängnisses bewegten sich.

Bitte.

Es würde sie zermalmen, sie mit ihrem eigenen Gewicht erdrücken, sie -

Dann nur noch das Quietschen.
Das, und die bodenlose Schwärze.

***

Als sie wieder zu sich kam, war die Dunkelheit erfüllt von Kampfeslärm.
Trommeln dröhnten, Menschen schrien, Stein brach Holz, und in der Ferne erklang das dumpfe Grollen von Bwamas, die es nach Menschenfleisch verlangte.
Aber obwohl sie das alles mitbekam, klangen die Geräusche, als drängen sie durch dichten Nebel zu ihr. Sie vernahm Stimmen dicht neben sich, aber sie verstand nicht, was sie sagten.

Doch, ein Wort verstand sie. Es klang wie etwas, das sie einmal gekannt hatte.

Ntoko.

Sie hörte es immer wieder, wie einen langsam anschwellenden Singsang.
Das Quietschen hatte aufgehört, aber nach wie vor strömte von irgendwoher süßlicher Duft in ihr Gefängnis.

Wo bin ich?
Wer bin ich?
Was bin ich?

Ntoko schwoll es an und ab, aus tausenden rauher Kehlen.

Sie versuchte sich an irgend etwas zu erinnern, aber der süßliche Duft schien überall zu sein, selbst in ihrem Bewusstsein. Er ließ jeden Gedanken zu Rauch verschwimmen, bis nur noch Platz für das Gefühl des Eingeklemmtseins war.
Sie wollte raus hier, wo immer sie war.

In ihr schwoll etwas an, das sich fremd und vertraut zugleich anfühlte.

Zorn.

Ntoko.

***

Auf einmal fiel etwas von ihr ab, und die Dunkelheit öffnete sich einen Spalt breit, ließ beißenden Rauch in ihr Gefängnis.
Feuerschein blendete sie. Das Geschrei wurde immer lauter, wie das Summen lästiger Insekten.

Ntoko. Ntoko. Ntoko.

Sie versuchte, die zu erkennen, die sie so quälten, aber sie vermochte nicht mehr zu sehen, als ein paar Schemen im orangenen Feuerlicht. Sie blinzelte angestrengt, doch der dünne Schleier vor ihren Pupillen löste sich nicht auf. Sie war in der Lage, einzelne Gestalten zu unterscheiden, aber die Gesichter der Menschen blieben verschwommen.

Gefangen.

Ihr Zorn ballte sich in ihrem Inneren zusammen, als sei er der einzige Muskel, der sich ihrer Kontrolle nicht entzog, spannte sich bis zum Äußersten, bevor er sich blitzartig entlud und den einzig möglichen Weg nach draußen nahm.

Die Menschen und Tiere, gegen die sich Ntokos Stimme richtete, verglühten wie Grashalme in einer Feuersbrunst, und der Geruch von versengtem Haar erfüllte die Gefangene mit der einzigen Genugtuung, die ihr geblieben war.

***

Als sie erwachte, umgab sie Dunkelheit, so schwarz und endlos wie die Vierte Hölle.
Bitte...macht, dass es aufhört!
"Hier, trink, mein Kind, dann wirst du dich gleich besser fühlen."
Sie spürte den Rand eines Gefäßes an ihren Lippen, dann kühles Naß. Begierig nahm sie jeden Tropfen auf und spürte, wie sich Entspannung in ihren Muskeln ausbreitete, das Brennen in ihrer Kehle nachließ. Schluck um Schluck fielen die Reste des Alpdrucks von ihr ab, und als sie sich aufrichtete, lag ihre Kammer ins warme Licht der Kohletiegel getaucht.
"Wie lange habe ich geschlafen, Mbassu?"
"Eine Nacht lang, Hohepriesterin."
Wirklich? Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit. "Hat die Göttin durch mich gesprochen, Mbassu?"
"Ja, das hat sie."
"Was hat sie gesagt?"
"Dass die Zeit des Krieges bald vorbei sein wird, mein Kind. Schon sehr bald."

 

Hallo Megries,
ich sehe das richtig, und die einzelnen Abfolgen sind in linearer Reihenfolge?
Die Göttin ist irgendwas Böses, die ihre eigenen Anbeter vernichtet (kurzsichtig), die Priesterin wird von irgendeinem Mbassu eingesperrt und vernichtet jedes Mal im Rausch alle Anwesenden. Habe ich das richtig verstanden?
Wenn ja, dann gefällt mir die Geschichte :D

Die kursiven Einschübe gefallen mir. Die geben dem Text eine Zerrissenheit, die wohl der der Prot in ihrem Zustand entspricht. Von mir gibts nen Daumen.

gruß
vita
:bounce:

 

Hi vita

Öhm, wenn es dir so gefällt, sollte ich vielleicht besser nicht widersprechen. ;)

Ja, die Reihenfolge ist linear. Ich hätte den letzten Absatz auch anders formulieren können, aber so hat sich der Kreis schön geschlossen und es wird (=wishful thinking) klar, was am Anfang gemeint wurde.

Was den Inhalt betrifft, so ist meine Absicht nicht ganz deutlich geworden, fürchte ich. Vielleicht ist die Geschichte in dieser Form zu kurz dazu und ich müsste noch mehr erklären. Oder ich habe sie einfach zu schnell eingestellt. Auf jeden Fall werde ich noch mal drüber meditieren.

Aber ich bin ja froh, dass ich nicht meine Ursprungsidee verwirklicht habe. Da waren Göttin und Hohepriesterin zwei Teile einer multiplen Persönlichkeit, die voneinander nichts wissen. :D

Danke fürs Feedbacken,
Megries

 

So, ich hoffe, nach den Änderungen wird es ein bisschen klarer.

Aber wie ich eine ganz bestimmte Sache (wen die 'Göttin' vernichtet) deutlich machen soll, ohne die Perspektive der Prot zu verlassen, weiß ich immer noch nicht. Sie selbst weiß es ja auch nicht, aber ich dachte, der vorletzte Satz reicht als Hinweis. *seufz*

 

Hallo Megries,

ich hoffe mal, ich habe es verstanden: Das Mädchen ist ein Gefäß für die Göttin, die von dem Stamm als Waffe benutzt wird. Sie vernichtet die Feinde durch eine Art Flammenzauber.

Mir hat die Geschichte gefallen. Ich finde, sie kann ganz froh sein, später nichts zu wissen. Der Stil spiegelt die Spaltung während der Besessenheit gut wieder.

Details:

als seien sie nicht wirklich real.
Ih, bäh! ;) Häßliche Formulierung!
Ekel, Übelkeit und Platzangst.
Ein weitverbreiterer Irrtum: Was Du hier meinst ist Raumangst (Klaustrophobie), die Angst vor geschlossenen Räumen. Platzangst (Agoraphobie) ist die Angst vor großen Plätzen. Ich würde das Wort wegen dieser Problematik ganz vermeiden.

Grüße,
Naut

 

Hallo Megries,

mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen. Vor allem die Tatsache, dass sie zwar nicht weiß, was geschieht wenn sie "träumt", aber dennoch Angst vor der Göttin hat, finde ich sehr geschickt eingeflochten. :thumbsup:

Und die Sache, die du als Problem bezeichnest (von wegen wen sie letztendlich vernichtet), finde ich gar nicht so gravierend. Bei mir kam das so an, dass sie alle, die sich gegen die Göttin stellen, zerstört. Kann aber auch sein, dass du das nachher zum besseren Verständnis erst eingefügt hast, ich hab die ursprüngliche Version ja nicht gelesen ... ;)

Gruß,

Red Unicorn

 

@ Naut

Naut schrieb:
Hallo Megries,

ich hoffe mal, ich habe es verstanden: Das Mädchen ist ein Gefäß für die Göttin, die von dem Stamm als Waffe benutzt wird. Sie vernichtet die Feinde durch eine Art Flammenzauber.


...der durch die Stimme ausgelöst wird. Bingo.

BTW: Hallo und danke fürs Kommentieren. :)

Ich finde, sie kann ganz froh sein, später nichts zu wissen. Der Stil spiegelt die Spaltung während der Besessenheit gut wieder.

Dass sie von der Göttin besessen wird, ist eine Lesart. Eigentlich wollte ich es so hindrehen, dass es gar keine Göttin in dem Sinn gibt, aber dann bliebe natürlich die Frage, woher das Mädchen seine Macht hat. Vielleicht ein Talent, auf Grund dessen sie ausgewählt wurde? Vielleicht verwandelt das Gefäß den, der in ihm steckt? Das kann man lesen, wie man will. Wäre vielleicht Stoff für eine andere Geschichte.

Was mir aber wichtig war, war die Tatsache, dass das Mädchen von seinen eigenen Leuten missbraucht wird.

Mit der Platzangst hast du recht - aber die meisten verstehen eben unter Platzangst wirklich Klaustrophobie. Ich hab's aber entfernt; es hat mich schon vorher gestört, weil es mir zu sehr nach unserer Realität klingt.

Danke für's Auffinden der Schnitzer!


@ Red Unicorn,

Erstmal danke fürs Lob und die Rückmeldung. :)

Ich bin froh, dass die Geschichte trotz der Unklarheiten noch lesbar war.
Ja, ich habe heute schon ein zwei Wörtchen eingefügt, die das Ganze vielleicht ein bisschen klarer durchscheinen ließen. Aber viel habe ich eigentlich nicht geändert, ich habe vor allem das Wörtchen 'Kampfeslärm' eingefügt. Ich fürchte, davor hätte man den Lärm auch für etwas anderes halten können, und die Bemerkung mit dem Krieg kann man ja schon mal überlesen.

Danke für die Kritik! :)

LG,
Megries

 

Hoi Megries:),

also zwei Sachen:

a) es hat mir Spaß gemacht, deine Geschichte zulesen

b) und das, obwohl ich die Hälfte nicht verstanden hab.

Mein Tip, baue sie noch weiter aus. Eigentlich hapert es wahrscheinlich nur an der Szene, in der sie missbraucht wird, weil sie die einzige ist, die nicht versteht, dass sie zwei Persönlichkeiten hat. Damit würden nämlich beide Unklarheiten beseitigt werden.
1. Man würde verstehen, dass die Göttin in ihr wohnt und 2. , dass sie vom Stamm missbraucht wird.
Ich denke, diese klaren Bilder befinden sich super in deinem Kopfe, aber sie müssen auch so auf das Blatt. Ich zumindest kann kein Hellsehen und habe die Geschichte erst verstanden, nachdem ich alle Kommentare gelesen habe.

Fazit: Schöner Stil, guter Plot, aber bitte mehr Klarheit, dann ist sie echt super.

Lg

Thomas

 

Ich fürchte ja, du hast recht, Tommy. Wenn ich wieder mehr Abstand zu der Geschichte bekommen habe, nehme ich sie mir vielleicht noch mal vor. Vorher muss ich mir selbst noch über ein zwei Sachen klar werden, die mir beim Schreiben eher nebensächlich erschienen sind, die aber jetzt doch nach einer genaueren Erklärung verlangen.
Und da hab' ich mich mal bemüht, nicht so viel zu schwafeln...;)

LG,
Megries

 

Hallo Megries!

Einerseits hat mir die Atmosphäre und die Welt, in der sich die Geschichte abspielt, gefallen, aber andererseits habe ich nicht alles ganz verstanden (naja, bevor ich nicht die Kommentare gelesen habe...). Der Schluss hat mich dabei verwirrt, weil sich der Kreis schliesst und ich dachte, dass sei eine solche Endlosschlaufengeschichte. Erst später habe ich begriffen, dass du damit zeigen wolltest, dass immer dasselbe geschieht. Irgendwie fand ich den Schluss unglücklich gewählt, auch wenn mir jetzt keine bessere Lösung einfällt.

Im Ganzen fand ich die Geschichte und die Pointe interessant! :thumbsup:

Liebe Grüsse
sirwen

 

Hallo sirwen,

danke für deinen Kommentar. Meinst du, ich sollte den Schluss umschreiben (also mehr oder weniger gleicher Inhalt / gleicher Dialog, neu formuliert)? Wäre das besser? Eigentlich sind die zwei Szenen aber wirklich identisch, da müsste ich ja richtig kreativ werden. :D


Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, haben die meisten mit dem Mittelteil Probleme. Einerseits wird das 'Verhackstückelte' als passend zum Inhalt empfunden, andererseits enthält dieses Stück nicht sehr viel Informationen. Es wird nicht klar, ob die Prot von einer Göttin besessen ist und dieser Teil aus Sicht der Göttin erzählt wird, oder ob Ngiri selbst auf Grund der Situation zu einer Art 'Göttin' wird, also in der Not gewisse übernatürliche Fähigkeiten in sich freisetzt. Eigentlich hatte ich letzteres im Sinn, als ich die Geschichte geschrieben habe, aber mittlerweile bin ich mir selbst nicht mehr sicher, ob das sinnvoll ist.

Ich fasse das nur mal kurz für mich zusammen, falls ich die Geschichte tatsächlich noch mal umschreibe. Aber im Moment bin ich eher gespannt auf das September-Thema.

BTW: Gibt es hier irgendwo eine Liste mit den Smilie-Codes?

LG,
Megries

 

Hi Megries,

eine schöne, düstere Geschichte. Auch wenn sie teilweise etwas verwirrend war. Aber nicht zu sehr, für meinen Geschmack. Den Mittelteil hatte ich so empfunden, dass deine Prot in ihrem eigenen Körper gefangen ist, der nicht mehr ihr gehorcht, sondern der Göttin. Und dass sie so zwar mitbekommt, was sie, bzw. die Göttin tut, aber nicht einschreiten kann.
Die finstere Atmosphäre, die Angst, den Missbrauch, die Zerrissenheit, das hast du wirklich gut getroffen.

Um auf deine Frage wegen des Endes einzugehen: Ich fand den Kreisschlag sehr schön, der sozusagen den Anfang erklärt. Ich würde ihn so lassen.

Alles in allem: hat mir super gefallen :thumbsup:

Liebe Grüße,

Ronja

P.S. Ach ja, wegen der Smilies, falls dir noch keiner geantwortet hat: hier

:cat:

 

Hallo Felsenkatze

Dein Feedback hat mich gefreut - es ist immer wieder schön, wenn einer meine wirren Gedanken nachvollziehen kann. ;)

Und dass die Geschichte auf dich düster und irgendwie emotional stimmig gewirkt hat, freut mich natürlich ganz besonders. Ich hatte selber manchmal das Gefühl, dass die Geschichte zu kurz ist, um das alles richtig zu vermitteln. Aber irgendwie muss ich es ja mal lernen, mich kurz zu fassen.

Das mit den Smileys habe ich mittlerweile selbst herausgefunden. Ich hatte da irgendwie den falschen Beitragseditor aktiviert. Aber trotzdem 'Danke'. :)

Megries

 

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